Profil 79 - Freie Krankenkasse
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det. Hierbei handelt es sich um eine Überreaktion<br />
des Immunsystems auf chemische<br />
Reize, unter anderem auf Bienen- und Wespengift.<br />
Die Beschwerden reichen von leichten<br />
Hautreizungen über Kreislaufstörungen<br />
bis hin zum Kreislaufversagen mit tödlichen<br />
Folgen – dem anaphylaktischen Schock. Dieser<br />
Schock tritt schlimmstenfalls innerhalb<br />
weniger Sekunden oder Minuten auf. Falls<br />
Sie an einer Überempfindlichkeit auf Insektengift<br />
leiden, reden Sie mit Ihrem Arzt, der<br />
Ihnen gegebenenfalls ein Notfallset verordnet,<br />
das Sie stets bei sich tragen sollten.<br />
Menschen reagieren nicht immer gleich<br />
auf Bienen- und Wespenstiche. So haben<br />
beispielsweise psychische Belastungen, Alkoholkonsum,<br />
die Einnahme bestimmter<br />
Medikamente und verschiedene Infektionskrankheiten<br />
eine Auswirkung auf die Intensität<br />
der Immunreaktion.<br />
Was tun?<br />
Nach einem Stich sollten Sie schnellstmöglich<br />
den giftigen Stachel entfernen, falls dieser<br />
in der Wunde steckt. Das funktioniert<br />
am besten mithilfe einer Pinzette und einer<br />
Lupe. Kühlen Sie die Einstichstelle, damit die<br />
Schwellung schneller abklingt. Um einer Entzündung<br />
vorzubeugen, können Sie zusätzlich<br />
eine entzündungshemmende Salbe oder ein<br />
spezielles Mittel gegen Insektenstiche auftragen.<br />
Im Zweifelsfall oder bei Symptomen<br />
wie Magen-Darm-Problemen oder Atemnot<br />
sollten Sie einen Arzt benachrichtigen.<br />
Zecken<br />
Zecken sind weltweit verbreitet. Diese Spinnentiere<br />
saugen sich auf der Haut von Mensch<br />
und Tier fest und ernähren sich von deren<br />
Blut. Dabei können sie gefährliche Erkrankungen,<br />
wie bspw. Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
übertragen.<br />
Vorbeugen<br />
Wählen Sie beim Wandern oder Spazieren<br />
feste Wege, denn Zecken befinden sich in<br />
Sträuchern, Gräsern und im Unterholz. Tragen<br />
Sie in der freien Natur immer geschlossene<br />
Kleidung: festes Schuhwerk, Oberteile<br />
mit langen Ärmeln, lange Hosen, eventuell<br />
eine Kopfbedeckung. Zeckenschutzmittel<br />
halten die kleinen Parasiten zusätzlich fern<br />
und sind in jeder Apotheke erhältlich. Untersuchen<br />
Sie nach einem längeren Aufenthalt<br />
in der Natur Ihren Körper auf Zecken. Sie<br />
beißen sich am liebsten in den Kniebeugen,<br />
Ellbogen, hinter den Ohren, unter den Achseln<br />
und am Haaransatz fest. Diese Stellen<br />
sollten Sie also besonders gut kontrollieren.<br />
Folgen<br />
Die gefährlichsten durch die Zecke übertragenen<br />
Krankheiten sind Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME).<br />
Borreliose ist die häufigste Erkrankung nach<br />
einem Zeckenbiss. Die ersten Symptome treten<br />
nach einigen Tagen bis Wochen auf. Dabei<br />
zeigt sich zuerst eine Rötung der Haut,<br />
Lebensdauer der Zecke<br />
Eine Zecke wird etwa ab 10°C aktiv.<br />
Sie liebt hohe Temperaturen und viel<br />
Feuchtigkeit. Nach einem milden Winter<br />
und einem Sommer mit viel Regenfall<br />
pflanzt sich die Zecke besonders schnell<br />
fort. Die Lebensdauer einer Zecke beträgt<br />
mehrere Jahre. Während dieser<br />
Zeit nimmt sie in der Regel drei Blutmahlzeiten<br />
zu sich. Mit zunehmendem<br />
Alter der Zecken steigt auch das Risiko<br />
der Krankheitsübertragung. Männliche<br />
Zecken sterben nach der Befruchtung<br />
eines Weibchens, letztere nach der Ablage<br />
der Eier.<br />
die sich immer weiter verbreitet und dann<br />
zur Mitte hin wieder verbleicht. Dieses Symptom<br />
wird als Wanderröte bezeichnet. Bei<br />
vielen Betroffenen treten zudem unklare Beschwerden<br />
wie Müdigkeit auf. Es kann Wochen,<br />
Monate, manchmal sogar Jahre dauern,<br />
bis die Krankheit vollständig ausbricht. Unter<br />
Umständen machen sich dann auch hohes<br />
Fieber, Gelenkschmerzen oder starke Nervenschmerzen<br />
bemerkbar. Die Infektion kann<br />
zusätzlich verschiedene Organe angreifen<br />
und diese beschädigen. In späteren Stadien<br />
kann es dann auch zu Lähmungen – besonders<br />
in der Gesichtsmuskulatur – kommen.<br />
FSME wird ebenfalls durch die Zecke<br />
übertragen. Diese Infektion kann begleitet<br />
werden von Fieber, grippeähnlichen Symptomen,<br />
Meningoenzephalitis und Gehirn-<br />
oder Hirnhautentzündung. Allerdings brechen<br />
diese Symptome nur bei etwa 20 % der<br />
infizierten Personen aus. Eine Impfung kann<br />
vor FSME schützen.<br />
Was tun?<br />
Gesundheit<br />
Eine Zecke sollte auf jeden Fall sofort entfernt<br />
werden. Das gelingt am besten mit<br />
einer Pinzette. Setzen Sie diese möglichst<br />
nah an der Haut an und ziehen Sie das Tier<br />
dann mit leichten Drehbewegungen heraus.<br />
Das Betäuben des Tiers durch Öle oder sonstige<br />
Hilfsmittel ist nicht ratsam, da es in<br />
seinem Überlebenskampf noch mehr infektiöse<br />
Stoffe abgibt. Nach dem Herausziehen<br />
sollten Sie die Stelle gründlich desinfizieren.<br />
Beobachten Sie die Haut in den folgenden<br />
Wochen. Bei Wanderröte oder anderen oben<br />
erwähnten Symptomen und auch wenn der<br />
Kopf der Zecke stecken geblieben ist, sollten<br />
Sie sofort einen Arzt aufsuchen.<br />
Wohnen Sie in einem Gebiet mit hoher<br />
FSME-Infektion von Zecken, dann lassen Sie<br />
sich impfen. In Belgien gibt es zwar keine<br />
Risikogebiete, eine Erkrankung ist jedoch<br />
niemals ausgeschlossen. In Süddeutschland<br />
sowie in Teilen der Schweiz und Österreich<br />
hingegen ist Vorsicht geboten!<br />
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