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Einteilung: • Cutis - Epidermis - Dermis (Corium) • Subcutis ...

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Haut<br />

Funktion:<br />

− Schutz<br />

− Regulation (Temperatur, Elektrolyt-,<br />

Wasserhaushalt)<br />

− Sinnesorgan<br />

1,5 bis 1,8 m 2 , 16% des Körpergewichtes<br />

an Körperöffnungen Übergang in →Schleimhäute<br />

<strong>Einteilung</strong>:<br />

• <strong>Cutis</strong><br />

- <strong>Epidermis</strong><br />

- <strong>Dermis</strong> (<strong>Corium</strong>)<br />

• <strong>Subcutis</strong> (Unterhaut, Tela subcutanea)<br />

Hautanhangsgebilde (Drüsen, Haare, Nägel)


<strong>Cutis</strong><br />

aus:<br />

• <strong>Epidermis</strong> (Oberhaut)<br />

→ mehrschichtig verhorntes<br />

Plattenepithel<br />

• <strong>Dermis</strong> (Lederhaut, <strong>Corium</strong>)<br />

→ straffes, faserreiches Bindegewebe mit<br />

• - Stratum papillare<br />

• - Stratum reticulare<br />

<strong>Epidermis</strong> und <strong>Dermis</strong> sind durch Papillen<br />

(→ Stratum papillare) miteinander verzahnt<br />

Funktion:<br />

bessere Ernährung der <strong>Epidermis</strong> durch größere<br />

Berührungsfläche<br />

Herkunft:<br />

<strong>Epidermis</strong> → Ektodermderivat<br />

<strong>Dermis</strong> → Mesodermderivat


aus<br />

<strong>Subcutis</strong><br />

gefäßreichem, lockeren Bindegewebe, vielen<br />

Fettzellen<br />

Hautanhangsgebilde<br />

entstammen meist der <strong>Dermis</strong>, ragen teilweise<br />

aber auch bis in die <strong>Subcutis</strong>.


<strong>Epidermis</strong><br />

aus<br />

• Epithelzellen (Keratinozyten)<br />

ca. 85 % der Zellen<br />

Bildung im Stratum basale, die nach<br />

etwa 3 Wochen als Hornschuppen die<br />

Oberfläche erreichen<br />

• Melanozyten<br />

Pigmentbildner (Melanin);<br />

Neuralleistenabkömmlinge<br />

→ Fell- und Hautmuster bei Tieren<br />

• Langerhans-Zellen<br />

Zellen des Immunsystems<br />

• Merkel-Zellen<br />

Tastzellen (Mechanorezeptoren)


<strong>Epidermis</strong> ff<br />

Dicke der <strong>Epidermis</strong>: 0,04 bis 3 mm<br />

- z.B. dünn an der Stirn<br />

- am dicksten in Schwielen, in der<br />

Hohlhandhaut, Fußsohle<br />

DD: Dicke der Haut: 1 - 4 mm<br />

Schichtung:<br />

• Stratum basale → Stratum germinativum<br />

• Stratum spinosum → (Mitosen!)<br />

• Stratum granulosum<br />

• Stratum lucidum<br />

(nur in der Leistenhaut mit dicker <strong>Epidermis</strong> wie<br />

Handfläche, Fußsohle)<br />

• Stratum corneum<br />

unterschiedliche Zahl von Schichten:<br />

• 15 - 20: Bauchhaut<br />

• 45: Arm<br />

• mehrere Hundert: Handfläche, Fußsohle<br />

Regeneration: pro Tag werden die obersten 2<br />

bis 3 Hornschichten abgestoßen<br />

→ <strong>Epidermis</strong> regeneriert sich innerhalb von ca.<br />

30 Tagen


Melanozyten<br />

Sie liegen im Stratum basale und in den Haarfollikeln.<br />

Sie sind mit der Basalmembran durch Desmosomen<br />

verbunden<br />

Morphologie<br />

• größer als Keratinozyten<br />

• lange, unregelmäßige Fortsätze<br />

• helles Zytoplasma, viele Mitochondrien, viel RER,<br />

deutlicher Golgi-Apparat<br />

Funktion<br />

Melanin schützt vor ultraviolettem Licht<br />

Bildung des Melanins aus<br />

Tyrosin mittels Tyrosinase zu<br />

↓<br />

Dihydroxyphenylalanin (DOPA)<br />

↓<br />

Dopachinon<br />

↓<br />

Melanin<br />

→ Albinismus: keine Tyrosinaseaktivität


Melanozyten ff<br />

Inokkulation<br />

= Übertragung der Melaningranula aus den Fortsätzen<br />

der Melanozyten in das Zytoplasma der Keratinozyten<br />

Zahlenverhältnis:<br />

1 Melanozyt „bedient“ 5 bis 8 Keratinozyten<br />

In dunklen Hautbezirken (Anus, Brustwarze, Labien)<br />

kommen mehr Melanozyten vor.<br />

Regulation der Melaninbildung<br />

durch ultraviolette Bestandteile des Sonnenlichtes<br />

kommt es zur Bräunung<br />

durch<br />

• Umwandlung von bereits gebildeten<br />

Melaninvorstufen in Melanin<br />

• Steigerung der Melaninsynthese<br />

Hormonelle Regulation<br />

MSH: Steigerung der Melaninsynthese<br />

Melatonin: Antagonist des MSH


Langerhans-Zellen<br />

Antigen-präsentierende dendritische Zelle<br />

(vgl. (follikulär) dendritische Zellen in B-Arealen und<br />

interdigitierende dendritische Zellen in T-Lymphozytenregion<br />

der Lymphfollikel)<br />

Morphologie<br />

große, dendritisch verzweigte Zellen mit hellem<br />

Zytoplasma und stäbchenförmigen Einschlüssen<br />

im Zytoplasma<br />

Lage<br />

vorwiegend im Stratum spinosum<br />

Herkunft<br />

Die Langerhans-Zellen sind aus dem<br />

Knochenmark in die <strong>Epidermis</strong> eingewandert. Sie<br />

können sich in der Haut teilen und diese auch<br />

wieder verlassen.


Merkel-Zellen<br />

Tastzellen (Mechanorezeptoren)<br />

Lage<br />

im Stratum basale<br />

Merkel-Zellen kommen vor allem in der Haut<br />

von Hand- und Fußflächen und in<br />

Haarscheiden vor<br />

Morphologie<br />

abgeflachte helle Zellen mit dunklen Granula<br />

im Cytoplasma<br />

An der Basis treten freie Nervenendigungen in<br />

die Merkel-Zellen ein.


<strong>Dermis</strong><br />

= Schicht zwischen der <strong>Epidermis</strong> und der<br />

<strong>Subcutis</strong><br />

Sie besteht aus straffem Bindegewebe<br />

(→Leder ist die gegerbte <strong>Dermis</strong> tierischer Haut!),<br />

ist reich an wasserbindenden Glykosaminoglykanen<br />

(→Hautturgor),<br />

Gefäßen (→Thermo- und Kreislaufregulation).<br />

Sie weist viele nervöse Rezeptororgane und<br />

Nerven auf<br />

(→ die Haut ist ein Sinnesorgan).<br />

Die <strong>Dermis</strong> besteht aus zwei Schichten<br />

• Stratum papillare<br />

• Stratum reticulare


Stratum papillare<br />

- aus lockerem Bindegewebe mit<br />

- zahlreichen freien Zellen, insbesondere<br />

immunkompetenten Zellen (Lymphozyten,<br />

Plasmazellen, Makrophagen) und Mastzellen<br />

- zahlreichen Nervenendkörperchen, Nerven,<br />

Gefäßen<br />

- dünner als das Stratum reticulare<br />

Die Verbindung mit der <strong>Epidermis</strong> erfolgt über<br />

Bindegewebszapfen (Papillen). Dabei inserieren<br />

Kollagenfasern aus dem Stratum papillare (sog.<br />

Ankerfasern) in der Basalmembran der<br />

<strong>Epidermis</strong>-Basalzellen. Die Verzapfungen<br />

zwischen <strong>Dermis</strong> und <strong>Epidermis</strong> variieren<br />

regional und führen zur <strong>Einteilung</strong> in<br />

• Felderhaut<br />

• Leistenhaut<br />

Diese <strong>Einteilung</strong> beruht auf dem (makroskopischen)<br />

Aussehen der Hautoberfläche.


Felderhaut<br />

→ von Furchen begrenzte polygonale Hautfelder<br />

Felderhaut bedeckt den größten Teil der<br />

Körperoberfläche. Sie steht in enger Verbindung<br />

mit Hautanhangsgebilden wie<br />

- Schweiß- und Duftdrüsen (Mündung in den<br />

Feldern)<br />

- Haaren und Talgdrüsen (Mündung in den<br />

Furchen).<br />

In der Felderhaut kommt kein Stratum lucidum<br />

vor.<br />

Leistenhaut<br />

→ in der Aufsicht streifige Hautkontur<br />

Beispiele: Finger- und Zehenspitzen,<br />

Handfläche, Fußsohle<br />

Das Leistenmuster ist genetisch festgelegt und<br />

individuell (→ Fingerabdruck).<br />

Stratum lucidum vorhanden<br />

Haare, Talg- und Duftdrüsen fehlen


Stratum reticulare<br />

= die tiefere und dickere der beiden<br />

<strong>Dermis</strong>schichten<br />

aus kräftigen, festen Faserbündeln vom Kollagen<br />

Typ I, zahlreichen elastischen Fasern, vielen<br />

Nervenendigungen und Gefäßen<br />

→ reich vaskularisiert (subpapillärer Plexus),<br />

zahlreichen Lymphgefäßen<br />

Die Gefäße des Stratum reticulare stehen mit<br />

den Arterien und Venenplexus in der <strong>Subcutis</strong> in<br />

Verbindungen, z.T. über arteriovenöse<br />

Anastomosen.<br />

Hautfarbe<br />

bestimmt durch Durchblutung, Farbe des Blutes,<br />

Melaningehalt und Dicke der <strong>Epidermis</strong><br />

DD:<br />

→ blauer Fleck: Bluterguß (Hämatom)<br />

→ Ödeme: Ansammlung von interstitieller<br />

Flüssigkeit, insbesondere in lockerem Gewebe,<br />

in der <strong>Dermis</strong> oder Subkutis


Stratum reticulare ff<br />

Nerven<br />

Afferenzen aus den Nervenendkörperchen im<br />

Str. reticulare,<br />

den Merkel-Zellen im Str. basale der <strong>Epidermis</strong>,<br />

ferner freie Nervenendigungen<br />

Efferenzen: postganglionäre sympathische oder<br />

parasympathische Faser (Innervation der<br />

Blutgefäße, Drüsen, Mm. arrectores pili)<br />

Alterung der Haut<br />

Im Alter Abnahme der Kollagensynthese mit<br />

dicker werdenden Kollagenfasern und<br />

Verminderung der Zahl der elastischen Fasern.<br />

Abnahme der Glykosaminoglykane<br />

(→ Flüssigkeitsverringerung der Haut, geringer<br />

Turgor, mehr Falten, mehr Runzeln)<br />

vergl. → Östrogeneffekte auf die Haut


Subkutis (Tela subcutanea)<br />

aus<br />

• lockerem Bindegewebe, das die Haut<br />

verschieblich mit daruntergelegenen<br />

Strukturen wie Faszien, Knochen, Muskeln<br />

verbindet<br />

• Nerven, Gefäße<br />

• reich an Fettgewebe (sog. Panniculus<br />

adiposus). Das Fettgewebe ist zum Teil durch<br />

Bindegewebszüge steppkissenartig<br />

unterteilt.<br />

Das subkutane Fett ist Baufett (z.B. Fußsohle) oder<br />

Depotfett (z.B. Bauchhaut) und ernährungsbeeinflußt.<br />

DD Fetteinlagerung bei Mann und Frau<br />

- Frau: Hüften, Gesäß, Brust<br />

- Mann: Bauchhaut<br />

• stellenweise glatte Muskelzellen (Skrotum,<br />

Schamlippen, Brustwarze)<br />

• Drüsen<br />

• Haarwurzeln<br />

• Vater-Pacini-Körperchen


Funktionen der Haut<br />

1. Schutzfunktion<br />

Schutz vor:<br />

• Wärmeverlust<br />

• Wasserverlust<br />

• Eindringen von Krankheitserregern<br />

• irritierenden Stoffen (ätzend, reizend, ...)<br />

• Strahlen (→ Melanin)<br />

durch<br />

- Oberflächenfilm aus Sekreten der Talg- und<br />

Schweißdrüsen und Säureschutzmmantel<br />

(pH 4-6)<br />

- Hornschicht der <strong>Epidermis</strong> (Transportbarriere)<br />

- mechanischer Schutz gegen Druck und<br />

Zugspannungen durch trajektorielle Anordnung<br />

der Kollagenfasern, elastischen Fasern und des<br />

Fettgewebes mit Verschiebung der Haut<br />

gegenüber der Unterlage<br />

- sensorische Einrichtungen (Wegbewegungen<br />

gefärdeter Hautpartien bei z.B. hohen<br />

Temperaturen)


Funktionen der Haut ff<br />

2. Thermoregulation und Regulation des<br />

Wasserhaushaltes<br />

über<br />

2.1 Hautdurchblutung<br />

Variationsbreite 1 bis 150 ml pro 100 g Haut pro Minute<br />

Regulation<br />

durch<br />

- Gefäßplexus and Anastomosen<br />

- sensibel (Verminderung der Vasokonstriktion)<br />

- hormonell (im Blut zirkulierende Katecholamine)<br />

→ Temperaturzentrum im Hypothalamus<br />

Bei dilatierten Hautgefäßen wird über das (warme) Blut<br />

Wärme abgegeben:<br />

→ maximale Konstriktion: hält die Wärme im<br />

Körperinneren fest<br />

→ bei Hitze: Mehrdurchblutung der Haut mit vermehrter<br />

Wärmeabgabe<br />

Da bei körperlicher Arbeit eine generelle Vasokonstruktion<br />

der Hautgefäße zur Aufrechterhaltung des arteriellen<br />

Blutdruckes nötig ist:<br />

→ schwere körperliche Arbeit bei Hitze: Kollapsneigung<br />

durch erhöhten Blutbedarf für die Hautdurchblutung


Funktionen der Haut ff<br />

2. Thermoregulation und Regulation des<br />

Wasserhaushaltes ff<br />

2.2 Wasser- und Mineralhaushalt<br />

Senkung der Oberflächentemperatur der Haut<br />

durch die sog. evaporative Wärmeabgabe:<br />

= Wasserverdampfung an der Hautoberfläche<br />

beim Schwitzen. Die Schweißbildung macht unter<br />

Normaltemperaturbedingungen ca. 20% der<br />

Wärmeabgabe des Körpers aus (ca. 50 ml pro<br />

Stunde).<br />

→ bei Muskelarbeit bei Hitze kann die<br />

Schweißsekretion auf 1,5 l pro Stunde steigen<br />

Zusammen mit dem Schweiß werden Salze und<br />

andere Substanzen ausgeschieden. Das kann zu<br />

einer Verarmung dieser Ionen führen.<br />

→ Wasserverlust und NaCl-Verlust können im<br />

Extremfall zur lebensbedrohenden Exsikose führen


Immunologische Funktion der<br />

Haut<br />

In der <strong>Dermis</strong> kommen alle Zellen der<br />

Abwehr, zum Teil in großer Zahl, und<br />

Immunglobuline (→ IgA) vor.<br />

Funktion:<br />

Abwehr der durch die Haut eingedrungenen<br />

schädigenden Stoffe und Erreger<br />

→ Überaktivierung des Abwehrsystems<br />

manifestiert sich an (allergischen)<br />

Hautveränderungen


Die Haut als Sinnesorgan<br />

Rezeptoren für die Oberflächensensibilität<br />

= Mechanorezeptoren<br />

Sie messen<br />

- Druck<br />

- Berührung (Geschwindigkeit)<br />

- Bewegung (Vibration, Beschleunigung)


Sinneszellen der Haut<br />

(geordnet nach Rezeptortyp, Lage und Vorkommen in der Haut)<br />

Merkel-Zellen Berührung/ Stratum basale Hand- und Fußfläche (Finger-,<br />

Mechanorezeptoren<br />

Zehenspitzen), Haarscheiden<br />

Meissner-<br />

Berührung/ Stratum papillare Leistenhaut, Stimmritze,<br />

Tastkörperchen Mechanorezeptoren<br />

Mundschleimhaut, Anus, Penis<br />

(Pilo-)Ruffini- Dehnung/ Stratum zwischen Haarfollikeln<br />

Endkörperchen Mechanorezeptoren reticulare<br />

freie Nervenendigungen Berührung/ <strong>Epidermis</strong> bis gesamte Haut<br />

Mechanorezeptor zum Str. corneum<br />

freie Nervenendigungen Warm- und dicht unter der gesamte Haut<br />

Kaltempfinden/ <strong>Epidermis</strong> und in<br />

Thermorezeptoren der <strong>Dermis</strong><br />

freie Nervenendigungen Schmerz/<br />

in allen Geweben außer Gehirn<br />

Nozirezeptoren<br />

und Knochen (Ausnahme:<br />

Periost)<br />

Vater-Pacini-<br />

Vibration/ Subkutis Peritoneum und Pleura<br />

Lamellenkörperchen Mechanorezeptoren<br />

parietale, Pankreas;<br />

kleinere Vater Pacini<br />

Körperchen: Krause-<br />

Körperchen<br />

Hohlorgane wie Harnblase;<br />

Tunica dartos, Vaginalwand,<br />

Periost, im periartikulären<br />

Bindegewebe

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