Endokrine Organe
Endokrine Organe
Endokrine Organe
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Einteilung<br />
<strong>Endokrine</strong> <strong>Organe</strong><br />
(1) endokrine Drüsen<br />
- Hypophyse<br />
- Epiphyse<br />
- Schilddrüse<br />
- Nebenschilddrüse<br />
- Nebenniere<br />
(2) endokrine Zellgruppen im/in<br />
- Hypothalamus<br />
- Pankreas (Langerhanssche Inseln)<br />
- Hoden (Leydigsche Zwischenzellen)<br />
- Ovar (Follikelepithel, Gelbkörper)<br />
- Plazenta<br />
(3) Einzelzellen<br />
v.a. im Verdauungskanal, in Lunge, Herz, Niere
<strong>Endokrine</strong> <strong>Organe</strong><br />
- produzieren Hormone<br />
- die über Gefäße (v.a. Blut, auch Lymphgefäße und<br />
interstitielle Flüssigkeit)<br />
- Zielzellen erreichen, die die Hormone<br />
- über Rezeptoren binden.<br />
Schlüssel-Schloß-Prinzip
- produzieren Hormone<br />
<strong>Endokrine</strong> <strong>Organe</strong><br />
- die über Gefäße (v.a. Blut, auch Lymphgefäße und interstitielle Flüssigkei<br />
- Zielzellen erreichen, die die Hormone<br />
- über Rezeptoren binden.<br />
<strong>Endokrine</strong> <strong>Organe</strong> haben keine Ausführungsgänge<br />
Sie haben eine enge Verbindung zum Gefäßsystem
Hormonrezeptor-vermittelte<br />
Signalweiterleitung/-transduktion<br />
Rezeptorlokalisation<br />
- Zellmembran hydrophile Hormone<br />
- Zytoplasma lipophile Hormone<br />
- im Kern lipophile Hormone<br />
Signaltransduktions-Prinzipien bei<br />
1. Membranrezeptoren<br />
Second messenger<br />
2. cytosolischen und nukleären Rezeptoren<br />
Transkriptionsfaktoren
Hormonrezeptor-vermittelte<br />
Signalweiterleitung/-transduktion<br />
1. Membranrezeptoren<br />
Second messenger-Signaltransduktion<br />
zwei Prinzipien<br />
- G-Protein-gekoppelte Signaltransduktion<br />
- Rezeptor-Tyrosinkinasen
Hormonrezeptor-vermittelte<br />
Signalweiterleitung/-transduktion<br />
1. Membranrezeptoren<br />
Second messenger-Signaltransduktion<br />
zwei Prinzipien<br />
- G-Protein-gekoppelte Signaltransduktion<br />
- Rezeptor-Tyrosinkinasen<br />
Biologische Wirkung:<br />
Regulation der Aktivität bereits gebildeter<br />
Enzyme; dadurch<br />
schnelle Reaktion in Sekunden bis Minuten
Hormonrezeptor-vermittelte<br />
Signalweiterleitung/-transduktion<br />
2. cytosolischen und nukleären Rezeptoren<br />
Transkriptionsfaktoren<br />
Prinzip: Der Hormonrezeptorkomplex bindet an die<br />
hormone response elements (HRE) im<br />
Promotorbereich der Zielgene<br />
Biologische Wirkung<br />
- veränderte Genexpression<br />
- Translation von Zielproteinen/Enzymen
Transkriptionsfaktoren<br />
Prinzip: Der Hormonrezeptorkomplex bindet an die<br />
Hormon response elements (HRE) im<br />
Promotorbereich der Zielgene.<br />
Biologische Wirkung<br />
- veränderte Genexpression<br />
- Translation von Zielproteinen/Enzymen<br />
langsame Wirkung innerhalb von<br />
Stunden bis Tagen
Steuerung der endokrinen <strong>Organe</strong><br />
und der Hormonbildung
Thalamus<br />
- Filterstelle für aus der Körperperipherie, den inneren<br />
<strong>Organe</strong>n und dem ZNS (z.B. Optik, Akustik, Geschmack)<br />
eingehenden Informationen<br />
- setzt Prioritäten im Hinblick auf übergeordnete<br />
Funktionsziele wie:<br />
Regulation von<br />
• Stoffwechsel<br />
• Körpertemperatur<br />
• Fortpflanzung<br />
- durch Koordination von humoralen und neuronalen<br />
Einflüssen
Thalamus<br />
- Filterstelle für aus der Körperperipherie, den inneren <strong>Organe</strong>n und<br />
dem ZNS (z.B. Optik, Akustik, Geschmack) eingehenden Informationen<br />
- setzt Prioritäten im Hinblick auf übergeordnete Funktionsziele wie:<br />
Regulation von<br />
• Stoffwechsel<br />
• Körpertemperatur<br />
• Fortpflanzung<br />
- durch Koordination von humoralen und neuronalen Einflüssen<br />
- Die Umsetzung der Prioritäten erfolgt u.a. über den<br />
Hypothalamus<br />
Dem Hypothalamus ist u.a. die<br />
Hypophyse nachgeschaltet.
aus<br />
Hypophyse<br />
Adenohypophyse, Hypophysenvorderlappen, HVL<br />
und<br />
Neurohypophyse, Hypophysenhinterlappen, HHL
Neurohypophyse<br />
aus<br />
- Eminentia mediana<br />
- leichte Erhebung im trichterförmigen basalen Teil des Hypothalamus,<br />
hervorgerufen durch ein Kapillarknäuel<br />
- Infundibulum (Hypophysenstiel)<br />
- Pars nervosa<br />
- Endung des Tractus hypothalamohypophysialis<br />
Adenohypophyse<br />
aus<br />
Pars tuberalis (Trichterlappen) - stark vaskularisiert<br />
Pars intermedia - Kolloid-gefüllte Hohlräume<br />
→ Melanotropin (MSH)<br />
Pars distalis - mit Drüsenparenchym
Neuro- und Adenohypophyse<br />
funktionieren unterschiedlich!
Neurohypophyse<br />
Pars nervosa<br />
Endung des Tractus hypothalamohypophysialis<br />
Sie besteht aus<br />
- marklosen Nervenfasern mit angeschwollenen<br />
Endigungen (sog. Herring-Körper)<br />
- Gliazellen, sog. Pituizyten<br />
- Kapillaren<br />
mit pseudosynaptischen Verbindungen zwischen den<br />
Neurosekret führenden, kolbig verdickten<br />
Axonendigungen und den Kapillaren<br />
- retikulärem Bindegewebe
Funktion:<br />
Neurohypophyse<br />
Stapel- und Abgabeort für<br />
- Vasopressin/ADH/Adiuretin<br />
- Oxytozin
Adenohypophyse<br />
Pars intermedia - Kolloid-gefüllte Hohlräume<br />
Melanotropin (MSH)<br />
Pars distalis - mit Drüsenparenchym<br />
• chromophile Zellen<br />
1. azidophile Zellen: ca. 35 % STH, Prolaktin<br />
2. basophile Zellen: ca. 15 % ACTH, TSH,<br />
FSH, LH<br />
• chromophobe Zellen: ca. 50 %<br />
Funktion nicht klar; Stammzellen?<br />
Makrophagen?<br />
in allen Teilen: retikuläre Fasern, Kapillarnetze mit<br />
fenestrierten Endothelien und weiten Sinus
Adenohypophyse<br />
Pars intermedia - Kolloid-gefüllte Hohlräume<br />
Melanotropin (MSH)<br />
Pars distalis - mit Drüsenparenchym<br />
• chromophile Zellen<br />
1. azidophile Zellen: ca. 35 % STH, Prolaktin<br />
2. basophile Zellen: ca. 15 % ACTH, TSH,<br />
FSH, LH<br />
• chromophobe Zellen: ca. 50 %<br />
Funktion nicht klar; Stammzellen?<br />
Makrophagen?<br />
In allen Teilen: retikuläre Fasern, Kapillarnetze mit<br />
fenestrierten Endothelien und weiten Sinus
Funktion:<br />
Bildung von<br />
Adenohypophyse<br />
Steuerhormonen (vorwiegend) und<br />
Effektorhormonen<br />
(wie Prolaktin, STH)
Schilddrüse, Glandula thyroidea<br />
Lage: beidseits der Trachea auf Ringknorpel (Cartilago cricoidea),<br />
laterokaudal vom Schildknorpel (cartilago thyroidea)<br />
Lobus dexter et sinister sind ventral durch den Isthmus Gl.<br />
thyroideae verbunden<br />
25 - 30 g schwer<br />
von derber Capsula fibrosa umgeben (2-schichtig)<br />
Funktion: Produktion von<br />
- Thyroxin (T4)<br />
- Trijodthyronin (T3)<br />
- Calzitonin
Schilddrüse, Glandula thyroidea<br />
Lage: beidseits der Trachea auf Ringknorpel (Cartilago cricoidea),<br />
laterokaudal vom Schildknorpel (cartilago thyroidea)<br />
Lobus dexter et sinister sind ventral durch den Isthmus Gl.<br />
thyroideae verbunden<br />
25 - 30 g schwer<br />
von derber Capsula fibrosa umgeben (2-schichtig)<br />
Dorsal liegen dem Lobi je eine obere und untere<br />
Nebenschilddrüse (Glandulae parathyroideae<br />
superiores et inferiores, Epithelkörperchen) an,<br />
deren Lage jedoch variabel ist. Meist liegen die<br />
Nebenschilddrüsen zwischen den beiden<br />
Organkapseln der Schilddrüse.<br />
Funktion: Produktion von<br />
- Thyroxin (T4)<br />
- Trijodthyronin (T3)<br />
- Calzitonin
Schilddrüsenhistologie<br />
Schilddrüsenfollikel = Epithel + Kolloid<br />
Durchmesser ca. 0,1 - 0,5 mm<br />
Epithel: - einschichtig<br />
- Höhe abhängig vom Funktionszustand:<br />
- platt-kubisch: in Ruhe<br />
- hochprismatisch und<br />
mit Randvakuolen: aktive Zelle<br />
Kolloid = Thyroglobulin<br />
= Lagerform und Zwischenstufen der<br />
Schilddrüsenhormone
Die Schilddrüsenhormone<br />
Halbwertzeiten T3: 20 Stunden<br />
T4: 5 – 7 Tage<br />
Die Schilddrüse produziert mehr T4 als T3 (ca. 80:20).<br />
Bei einer Schilddrüse, die Hormon produziert, ist das<br />
Follikelepithel hoch und es findet sich meist kein Kolloid<br />
im Lumen.<br />
Die Aufnahme des Jods erfolgt, TSH vermittelt, über<br />
den NIS (Natrium iodine symporter).<br />
Die Schilddrüsenhormone werden im Blut an TBG, TTR,<br />
Albumin etc. gebunden. Durch das fehlende 4. Jodatom<br />
kann T3 leicht die Zellmembran passieren und an den<br />
im Zellkern lokalisierten Rezeptor binden.
Hormonbildung in der Schilddrüse<br />
(1) Die Schilddrüsenhormone werden als Vorstufen per Exozytose aus<br />
den Epithelzellen in das Follikellumen abgegeben und an Protein<br />
gebunden = Kolloid.<br />
(2) Die Epithelzellen nehmen Jod auf, aktivieren es und scheiden es ins<br />
Follikellumen aus, wo es das Tyrosin des Thyroglobulins jodiert.<br />
(3) Über Mono- und Dijodtyrosin Bildung von<br />
1x 1x: - Trijodthyronin (T3)<br />
2x: - Tetrajodthyronin, (T4, Thyroxin),<br />
welches im Follikellumen gelagert wird.<br />
(4) Freisetzung der Hormone als Mono-, Dijodtyrosin, T3 und T4 per<br />
endozytotischer Aufnahme in die Epithelzellen und Abgabe von T3<br />
und T4 in das perifollikuläre Kapillarnetz. Bei der Endozytose<br />
entstehen die typischen Randvakuolen im Kolloid.
Hormonbildung in der Schilddrüse<br />
Im Blut werden T3 und T4 (> 80 % T4) an<br />
Transportproteine gebunden.<br />
In den Zielzellen gibt es nur für T3 Rezeptoren<br />
TSH-Wirkung in der Schilddrüse<br />
(1) fördert Jodaufnahme in Thyrozyten<br />
(2) fördert Aufnahme des Hormon-Protein-<br />
Komplexes aus dem Kolloid in Thyrozyten<br />
(Transzytose)
Schilddrüsenüberfunktion<br />
Ursachen und Formen der Hyperthyreose<br />
1. Immunothyreopathie (v.a. Morbus Basedow)<br />
2. Schilddrüsenentzündungen<br />
3. funktionelle Autonomie<br />
4. Neoplasien<br />
5. hypophysär bedingt<br />
6. Jod-Exzess<br />
7. exogene Schilddrüsenhormonzufuhr<br />
Symptome der Hyperthyreose<br />
u.a.<br />
• Merseburger Trias (Tachykardie, Struma, Exophthalmus)<br />
• motorisch-psychische Unruhe, Tremor<br />
• Affektlabilität<br />
• warm-feuchte Haut<br />
• Durchfälle, Haarausfall<br />
• Muskelschwäche
Symptome der Hypothyreose<br />
u.a.<br />
1. Neugeborene:<br />
• respiratorische Insuffizienz<br />
• muskuläre Hypotonie<br />
• psychomotorische Entwicklungsverzögerungen bis hin zu<br />
• Kretinismus<br />
2. Kinder:<br />
• Wachstumsstörungen<br />
• verspätet einsetzendes Sprechvermögen<br />
• verzögerte Pubertät<br />
3. Erwachsene:<br />
• Apathie, müdes Aussehen<br />
• Psychosen<br />
• Myxödem<br />
• Hypothermie (kalte Haut, Kälteintoleranz)<br />
• Hypotension und Bradykardie<br />
• Hyporeflexie
C-Zellen oder<br />
parafollikuläre Zellen<br />
Lage: - im Schilddrüsenparenchym<br />
- Sie liegen in der Follikelwand zwischen den<br />
Epithelzellen, meist in Gruppen zu 3 - 5 Zellen<br />
- Sie liegen oberhalb der Basalmembran und haben<br />
keinen Kontakt zum Kolloid.<br />
- Sie sind größer als die Epithelzellen und bei HE-<br />
Färbung heller (Darstellung mit Spezialfärbungen/<br />
Immunhistochemie)
C-Zellen oder<br />
parafollikuläre Zellen<br />
Funktion: Produktion von Calzitonin<br />
Calzitonin senkt den Ca-Spiegel im Blut<br />
(durch Hemmung der Ca-Mobilisation aus dem<br />
Knochen)<br />
Regulation: Antagonist ist das Parathormon der<br />
Nebenschilddrüse<br />
Stellgröße: Ca-Spiegel im Blut<br />
Calzitonin wird bei Bedarf - ohne voherige<br />
Speicherung – von den C-Zellen ausgeschüttet.<br />
Die C-Zellen arbeiten unabhängig von der<br />
Schilddrüse.
Nebenschilddrüsen, Epithelkörperchen,<br />
Glandulae parathyroideae<br />
Zahl: meist 4, manchmal auch mehr<br />
(akzessorische Drüsen)<br />
Lage: dorsal auf beiden Schilddrüsenlappen,<br />
meist am jeweils oberen und unteren Pol<br />
Größe: linsengroß, 3 - 6 mm<br />
Gesamtgewicht etwa 100 - 200 mg
Nebenschilddrüsen, Epithelkörperchen,<br />
Glandulae parathyroideae<br />
Zahl: meist 4, manchmal auch mehr<br />
(akzessorische Drüsen)<br />
Lage: dorsal auf beiden Schilddrüsenlappen,<br />
meist am jeweils oberen und unteren Pol<br />
Größe: linsengroß, 3 - 6 mm<br />
Gesamtgewicht etwa 100 - 200 mg
Nebenschilddrüsen, Epithelkörperchen,<br />
Glandulae parathyroideae<br />
Zahl: meist 4, manchmal auch mehr (akzessorische Drüsen)<br />
Lage: dorsal auf beiden Schilddrüsenlappen,<br />
meist am jeweils oberen und unteren Pol<br />
Größe: linsengroß, 3 - 6 mm<br />
Gesamtgewicht etwa 100 - 200 mg<br />
bei Strumektomie i.A. nur beidseitig<br />
subtotale Resektion unter Schonung der<br />
dorsalen Schilddrüsenteile
Nebenschilddrüsen, Epithelkörperchen,<br />
Glandulae parathyroideae<br />
Funktion: Produktion von Parathormon<br />
Parathormon<br />
senkt den Phosphatspiegel<br />
erhöht den Blut-Ca-Spiegel<br />
durch Osteoklastenaktivierung<br />
(via Rezeptoren auf den Osteoblasten;<br />
osteoblastäre Zytokine aktivieren die<br />
Osteoklasten (=“Ex- Makrophagen“))
Gefahr: Osteoporose<br />
(Knochenschwund)
Nebenniere, Glandula suprarenalis<br />
Lage: - sitzen dem oberen Pol der Nieren auf<br />
- liegen innerhalb der Nierenfettkapsel<br />
Größe: bei Neugeborenen ca. 1/3 der Niere<br />
bei Erwachsenen ca. 1/30 der Niere; 5 - 7 g<br />
Die NN besteht aus 2 Anteilen<br />
- Rinde (macht ca. 80 % der NN aus)<br />
- Mark
Nebenniere, Glandula suprarenalis<br />
Entwicklungsgeschichte:<br />
Rinde: aus viszeralem Mesoderm der Seitenplatte<br />
= Mesodermderivat<br />
Mark: aus ektodermaler Neuralleiste<br />
= Ektodermderivat<br />
= sympathische Ganglienzellen,<br />
die sich zu sezernierenden<br />
Drüsenzellen umgewandelt<br />
haben (sog. Paraganglien)
Nebennierenrinde (NNR)<br />
-Zona glomerulosa<br />
-Zona fasciculata<br />
-Zona reticularis<br />
Nebennierenmark (NNM)
NN-Rinde,<br />
Cortex glandulae suprarenalis<br />
Die Zonierung der NNR unterliegt<br />
- ontogenetischen und<br />
- funktionellen Einflüssen.<br />
Die NNR ist reich vaskularisiert und mit einem dichten<br />
Netz vegetativer Nervenfasern durchflochten. Die<br />
vegetativen Nervenfasern enden mit ihren Synapsen<br />
direkt an den hormonproduzierenden Zellen.
60 eng verwandte Steroidhormone (Kortikosteroide) werden in der<br />
NNR produziert, die zu<br />
drei Hauptgruppen zusammengefaßt werden:<br />
Mineralokortikoide<br />
Glukokortikoide<br />
NN-Rinde,<br />
Cortex glandulae suprarenalis<br />
Produktion:<br />
} nur NNR<br />
Androgene* ( Östrogene } in NNR und Gonaden<br />
entstehen v.a. in der Peripherie)<br />
* Cyp 19 = Cytochrom-P450-Aromatase-Komplex fehlt in der NNR
Nebennierenrinde (NNR)<br />
-Zona glomerulosa<br />
-Zona fasciculata<br />
-Zona reticularis<br />
Nebennierenmark (NNM)
NNR-Hormone<br />
Alle Steroidhomone leiten sich vom Cholesterin<br />
(Cholesterol) ab. Es kann sowohl von den Zellen<br />
selbst gebildet (im ER der NNR-Zellen) oder mit<br />
LDL über rezeptorvermittelte Endozytose aus<br />
dem Blut aufgenommen werden und in<br />
Lipidtropfen zwischengelagert werden.
Nebennierenrinde (NNR)<br />
-Zona glomerulosa Aldosteron<br />
-Zona fasciculata Glukokortikosteroide<br />
-Zona reticularis Sexualsteroide (Androgene)<br />
Nebennierenmark (NNM)
Die raffinierte Gefäßarchitektur<br />
… führt dazu, daß die Glukokortikoide<br />
der NNR die Katecholaminauschüttung<br />
im NNM gleich „mitbesorgen können“
Die raffinierte Gefäßarchitektur<br />
… führt dazu, daß über die Glukokortikoide<br />
auch Katecholamine ausgeschüttet werden,<br />
also gleich zwei Mechanismen greifen, die<br />
für eine kurzfristige und langfristige<br />
Glukosebereitstellung und Anpassung<br />
des Energiestoffwechsels an Streß sorgen
NN-Mark,<br />
Medulla glandulae suprarenalis<br />
Die Markzellen haben ihre neuronale Natur<br />
( sympathische Neurone) aufgegeben:<br />
- Sie haben keine Nervenzellfortsätze mehr.<br />
- Sie haben sich zu Drüsenzellen umgewandelt.<br />
- Sie geben die gebildeten Katecholamine nicht als Transmitter<br />
in den synaptischen Spalt, sondern als Hormone ins Blut ab.<br />
- Sie bilden die Katecholamine<br />
Adrenalin (80 %)<br />
Noradrenalin (20 %)<br />
sowie zahlreiche Peptide (Endorphin, Enkephaline, Somatotropin).<br />
Katecholamine sind durch Chromsalze anfärbbar (chromaffine Zellen).
Histologie<br />
NN-Mark<br />
- dichtes Netzwerk von Paraganglien - Zellsträngen<br />
- um Venolen und venöse Sinus angeordnet<br />
- viele marklose Nervenfasern (= sympathische<br />
präganglionäre Nervenfasern, die mit ihren<br />
Synapsen an den Markzellen enden)<br />
- einzelne Nervenzellen
Zytologie<br />
NN-Mark<br />
(1) chromaffine Zellen<br />
(= modifizierte sympatische Neurone ohne postganglionären<br />
Fortsatz)<br />
- präganglionäre Afferenz endet in Synapse an chromaffinen Zellen<br />
(Innervation cholinerge [Ach])<br />
- feingranulierte, polygonale Zelle mit unterschiedlich großem, meist<br />
chromatinarmen hellen Kern<br />
- Granulation = gelagerte Sekretgranula<br />
= Katecholamine und Vorstufen<br />
(2) vegetative multipolare Nervenzellen<br />
- „normale“ 2. Neurone mit postganglionären Fortsätzen,<br />
z.B. zur Gefäßwandmuskulatur der NN-Gefäße (adrenerge<br />
Innervation)<br />
- große Zellen mit deutlichem großen Zellkern und meist deutlichem<br />
Nukleolus<br />
- meist in Nestern liegend
Wirkung der Katecholamine<br />
- hängt von Rezeptortyp der Zielzelle ab (α1-, α2-; β1-, β2-Rezeptoren)<br />
Beispiel: Adrenalin<br />
β1-Rezeptoren im Herz: HF<br />
β2-Rezeptoren in Coronar- und Skelettmuskelgefäßen:<br />
Dilatation hohes Blutangebot<br />
α-Rezeptoren in Gefäßen von Baucheingeweiden, Lunge,<br />
Niere, Haut:<br />
Konstriktion Drosselung der Blutzufuhr
Wirkung der Katecholamine<br />
- hängt von Rezeptortyp der Zielzelle ab (α1-, α2-; β1-, β2-Rezeptoren)<br />
Beispiel: Adrenalin<br />
β1-Rezeptoren im Herz: HF<br />
β2-Rezeptoren in Coronar- und Skelettmuskelgefäßen:<br />
Dilatation hohes Blutangebot<br />
α-Rezeptoren in Gefäßen von Baucheingeweiden, Lunge, Niere, Haut:<br />
Konstriktion Drosselung der Blutzufuhr<br />
Umverteilung des Blutvolumens zu den<br />
wichtigsten <strong>Organe</strong>n für den sog. Fluchtreflex<br />
Adrenalin wirkt katabol in Leber und Muskulatur<br />
( Glykogenolyse) und Fett (Lipolyse)<br />
und ist ein<br />
Insulinantagonist; wirkt diabetogen
Das Pankreas<br />
(Bauchspeicheldrüse)<br />
<strong>Endokrine</strong>s Pankreas
Bauchspeicheldrüse, Pankreas<br />
<strong>Endokrine</strong>r Teil<br />
Das endokrine Pankreas liegt als hellere Zellnester<br />
= Langerhanssche Inseln im exokrinen Pankreas.<br />
Lage: im Pankreaskörper und –schwanz<br />
Zahl: 1 - 2 Mio = ca. 1,5 % des Gesamtvolumens<br />
Jede Insel besteht aus ca. 3.000 Zellen<br />
(von denen ca. 75 % B-Zellen sind)<br />
Gewicht: ca. 1 g
Bauchspeicheldrüse, Pankreas<br />
<strong>Endokrine</strong>r Teil<br />
Histologie<br />
- die Inseln sind chromophob = hellere Nester innerhalb<br />
des dunklen eosinophilen exokrinen Pankreas<br />
- reich kapillarisiert (gefenstertes Epithel)<br />
- etwas retikuläres Bindegewebe<br />
- die Zellen in den Langerhansschen Inseln<br />
unterscheiden sich durch<br />
- die Hormone, die sie bilden:<br />
- A-Zellen: Glukagon, B-Zellen: Insulin<br />
- ihre Lage im Inselorgan und<br />
- in ihrer Morphologie
Die 5 Hormone,<br />
die Glukose und den Energiestoffwechsel regulieren<br />
Aufgabe Hormon<br />
konstanter Blutglukosespiegel Insulin*, Glukagon<br />
langfristige Regulation Glukokortikoide,<br />
Schilddrüsenhormon<br />
bei kurzfristiger Streßsituation Adrenalin<br />
* Insulin ist das einzige Hormon, das den Blutglukosespiegel senkt
Pathogenetische Mechanismen<br />
zur Entstehung des Diabetes mellitus<br />
1. Synthesedefekte<br />
2. Sekretionsdefekte<br />
3. Antikörper<br />
3.1. gegen B-Zellen<br />
3.2. gegen zirkulierendes Insulin<br />
3.3. gegen den Insulinrezeptor<br />
4. Rezeptor- und<br />
Postrezeptordefekte
Diabetes Typ 1 (juveniler Diabetes)<br />
Zerstörung der B-Zellen vermutlich durch<br />
- Autoimmunprozesse und<br />
- (virale) Infektion
Ursachen für Diabetes Typ 2<br />
(1) Adipositas (am wichtigsten)<br />
11 bis 20 kg höheres Gewicht:<br />
5,5fach höheres Diabetesrisiko<br />
> 20 kg: 12fach höheres Diabetesrisiko<br />
5 bis 10 kg Gewichtsabnahme reduziert das<br />
Diabetesrisiko um fast 50 %<br />
(2) Bewegungsmangel
Perinatologisches Risiko bei<br />
beides möglich<br />
maternalem Diabetes<br />
intrauterine Wachstumsretardierung<br />
(→ Gefäßläsionen in der Plazenta)<br />
und<br />
sog. Riesenbabies (makrosome Neugeborene)<br />
(→ Geburtskomplikationen, postnatale<br />
Adaptationsstörungen)
Diabetes mellitus<br />
1. Epidemiologische Daten und Lebenserwartung<br />
derzeit ca. 230 Millionen Diabetiker weltweit<br />
in 20 Jahren: 350 Millionen<br />
= 7 bis 10 % der Weltbevölkerung<br />
in Deutschland:<br />
25 bis 30 % der Sechszigjährigen sind Diabetiker<br />
Diabetiker haben eine 5 bis 10 Jahre<br />
kürzere Lebenserwartung
2. Kosten von Diabetes<br />
Ein Diabetiker in Deutschland kostet die<br />
Krankenkassen ca. 4 500 Euro pro Jahr.<br />
Die Kosten werden vorwiegend durch<br />
Komplikationen (beispielsweise Augen;<br />
Resektionen/Amputationen nach<br />
Durchblutungsstörungen) verursacht.<br />
Diese Gesamtkosten summieren sich auf<br />
insgesamt ca. 15 Milliarden Euro,<br />
wovon nur 3 Milliarden durch die<br />
Diabetesbehandlung selbst verursacht<br />
werden.