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Dicke Luft im Stall? - LKV Bayern

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Landeskuratorium der Erzeugerringe<br />

für tierische Veredelung in <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

<strong>Dicke</strong> <strong>Luft</strong> <strong>im</strong> <strong>Stall</strong>?<br />

Das „<strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>a“ gehört in die Hände von Fachleuten, am besten in die der <strong>LKV</strong>-<br />

<strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberater. Denn das <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>a zu opt<strong>im</strong>ieren, ist eine diffizile Angelegenheit.<br />

Das <strong>LKV</strong> bietet die <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberatung Flächen deckend an.<br />

Die sieben <strong>LKV</strong>-<strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>a-Fachleute sind Christoph Auer für Oberbayern und<br />

Schwaben, Erhard Funk für Oberfranken, Bernd Gehringer und Bernd Probst für<br />

Mittelfranken und Schwaben, Bernd Gockeln für Niederbayern, Andreas Metzger<br />

für Unterfranken und Franz Stock für die Oberpfalz.<br />

2009 hat das <strong>LKV</strong> in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL),<br />

Institut für Landtechnik und Tierhaltung (ILT), unter Federführung der Staatlichen<br />

Führungsakademie (FüAk) das Beratungsmodul zur "Beurteilung des <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>as"<br />

erarbeitet. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forsten genehmigte die <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberatung als Modul. Das ILT schulte dazu sechs<br />

<strong>LKV</strong>-Mitarbeiter. Die praktische Unterweisung erfolgte regional durch die staatlichen<br />

Landtechnikberater. Erhard Funk ist seit mehreren Jahren als <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberater<br />

bayernweit tätig. Seine Erfahrungen waren für die Ausbildung der neuen Berater und<br />

für die Entwicklung des Beratungsmoduls sehr wertvoll.<br />

1


Das <strong>LKV</strong> bietet allen Schweine- und Rinderhaltern die <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberatung an. Schritt<br />

für Schritt versuchen die <strong>LKV</strong>-<strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberater Fehlerquellen zu orten.<br />

Der Mensch ist besser als der Computer<br />

In diesem Punkt sind sich die <strong>LKV</strong>-<strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberater einig: Es genügt nicht zum<br />

Beispiel Temperatur, <strong>Luft</strong>geschwindigkeit und <strong>Luft</strong>feuchtigkeit in den <strong>Stall</strong>-Computer<br />

einzustellen. Der Tierhalter muss erkennen, wenn etwas <strong>im</strong> <strong>Stall</strong> nicht st<strong>im</strong>mt:<br />

Fressen die Tiere schlecht? Wie ist die Wasseraufnahme? Ist Unruhe <strong>im</strong> <strong>Stall</strong>?<br />

Stinkt es absonderlich? Die <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberater brauchen die Beobachtungen des<br />

Landwirtes, wenn sie auf Fehlersuche gehen.<br />

Licht und <strong>Luft</strong> für Mensch und Tier<br />

Die Belichtung in Schweineställen ist<br />

ein Punkt der Nutztierhaltungsver-<br />

ordnung. Eine Lichtstärke von we-<br />

niger als 80 Lux verstößt gegen die<br />

Vorgaben der Nutztierhaltungsver-<br />

ordnung und wird als Ordnungs-<br />

widrigkeit geahndet. Eine geringere<br />

Lichtstärke als 40 Lux (jeweils über<br />

acht Stunden pro Tag) verstößt ge-<br />

gen europäisches Recht und kann<br />

bei Überprüfungen <strong>im</strong> Rahmen von<br />

Cross Compliance Konsequenzen<br />

nach sich ziehen.<br />

Ausreichend Licht <strong>im</strong> <strong>Stall</strong> bietet<br />

auch psychologische und praktische<br />

Vorteile für den Menschen. Die Ar-<br />

beit in hellen Räumen ist angeneh-<br />

mer, weil das Umfeld von den meis-<br />

ten Menschen als freundlicher emp-<br />

funden wird.<br />

Mit 110 Lux ist es hier für die Zuchtsauen ausreichend<br />

hell.<br />

2


<strong>Stall</strong>luft oder <strong>Stall</strong>mief?<br />

Mit den gesundheitlichen Belastungen durch Staub, Ke<strong>im</strong>e und Schadgase, zum<br />

Beispiel Ammoniak, in der <strong>Stall</strong>luft ist nicht zu spaßen. Bei Mensch und Tier kann<br />

das zu Atemproblemen führen. Mastschweine haben beispielsweise geringere täg-<br />

liche Zunahmen.<br />

Nachts sind doch nicht alle Katzen grau<br />

3<br />

Der Ringassistent für <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>a-<br />

beratung misst nach dem <strong>Stall</strong>-<br />

rundgang an mehreren Stellen in<br />

jedem <strong>Stall</strong>abteil die <strong>Stall</strong>tempe-<br />

ratur, die <strong>Luft</strong>feuchtigkeit, den<br />

<strong>Luft</strong>zug und die Helligkeit. Mit<br />

Rauchproben verfolgt er die <strong>Luft</strong>-<br />

wege oder ob Falschluft über<br />

Fenster, Türen oder dem Gülle-<br />

ablauf eindringt. Je nach Bedarf<br />

misst er den Ammoniak- und CO2-<br />

Gehalt der <strong>Stall</strong>luft.<br />

Eine Wärmebildkamera macht die für das menschliche Auge unsichtbare Wär-<br />

mestrahlung eines Körpers (einer nachts grauen Katze) oder Objektes sichtbar - in<br />

allen Farbschattierungen, je nach Wärmeabstrahlung.<br />

Christoph Auer erklärt der Bäuerin<br />

den Messwert, der auf dem<br />

Schadstoffröhrchen angezeigt ist.


Die Wand (Bild links) ist innen und außen mit Holz verschalt. Die Isolierung dazwischen ist entweder<br />

zusammengesackt oder nicht fachgerecht eingebaut worden – erkennbar an den grünen Stellen.<br />

Das <strong>LKV</strong> hat drei Wärmebildkameras angeschafft. Mit diesen Infrarotkameras<br />

können die <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberater Kältebrücken an den <strong>Stall</strong>wänden auffinden und<br />

undichte Stellen am Lüftungssystem oder an den Fenstern bildlich darstellen. Bei<br />

Fußbodenheizungen <strong>im</strong> Ferkelbereich ist eine ungleichmäßige Wärmeverteilung mit<br />

einer Wärmebildkamera schnell nachweisbar (siehe Bild oben rechts). Die Aus-<br />

wertung der Wärmebilder ermöglicht es, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, zum<br />

Beispiel <strong>Stall</strong>außenwände isolieren. Geringerer Energieverbrauch für die <strong>Stall</strong>hei-<br />

zung hilft die Produktionskosten senken.<br />

Am Ende jeder Beratung erstellt der Ringassistent ein Ergebnisprotokoll. Darin sind<br />

die ermittelten Messwerte – Soll/Ist-Vergleich –, die Fehleranalyse und die Bera-<br />

tungsempfehlungen aufgeführt.<br />

Wenn Sie eine <strong>LKV</strong>-<strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberatung machen lassen wollen, dann wenden Sie<br />

sich bitte an Ihre zuständige Verwaltungsstelle.<br />

Beratungsmodul <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>a<br />

Die <strong>LKV</strong>-<strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aberater sind mit folgenden Arbeitsgeräten ausgestattet:<br />

- Kl<strong>im</strong>amessgerät<br />

- Einhandmessgerät mit gasspezifischen Messröhrchen<br />

- Infrarot-Thermometer zur Messung der Oberflächentemperaturen<br />

- Luxmeter<br />

- Nebelmaschine zur Sichtbarmachung der Strömungsverhältnisse<br />

- Wärmebildkamera<br />

4


Die Beratung umfasst folgende Bereiche:<br />

- Ermittlung und Bewertung der <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aparameter:<br />

• Lüftung, <strong>Luft</strong>raum<br />

• Licht<br />

• <strong>Luft</strong>feuchte, <strong>Luft</strong>bewegung, Schadgase<br />

- Bewertung der stallkl<strong>im</strong>arelevanten Faktoren in der Tierhaltung<br />

• Liegeverhalten<br />

• Belegdichte<br />

- Erfassung und Bewertung der <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>atechnik<br />

Gebühren<br />

Strömungsgeschwindigkeit<br />

Regelparameter<br />

Wärmeverluste<br />

Stromverbrauch<br />

Einmalberatung<br />

Ermittlung und Bewertung der <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>aparameter,<br />

Bewertung von stallkl<strong>im</strong>arelevanten Faktoren der Tierhaltung,<br />

Erfassung und Bewertung der <strong>Stall</strong>kl<strong>im</strong>atechnik<br />

E<strong>im</strong>alberatung mit Schwerpunktberatung<br />

Aufbauend auf der Einmalberatung,<br />

zzgl. Einsatz der Wärmebildkamera<br />

5<br />

165,- €<br />

250,- €<br />

Februar 2011


Weitere Informationen zu den <strong>LKV</strong>-Beratungsangeboten auf unserer Homepage.<br />

Fachbeiträge finden Sie unter Veröffentlichungen.<br />

Landeskuratorium der Erzeugerringe<br />

für tierische Veredelung in <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Haydnstr. 11, 80336 München<br />

Tel.: 089/544348-0, Fax: 089/544348-10<br />

Internet: www.lkv.bayern.de<br />

E-Mail: poststelle@lkv.bayern.de<br />

Vorsitzender Sepp Ranner (MdL a. D.)<br />

Geschäftsführer Dr. Erwin Zierer<br />

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