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(Werner) [pdf 444 kB, 22 Seiten] - Universität Trier

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<strong>Werner</strong> B4<br />

3.2 Wirkungsmonitoring<br />

Sowohl bei der Wiesenflockenblume als auch bei den Pappel- und Kleeklonen<br />

konnten nach Ozonepisoden Schadsymptome nachgewiesen werden.<br />

So konnte Gehenzig (2000) an allen Messstationen sichtbare Blattschäden an<br />

Centaurea jacea unterschiedlicher Herkunft nachweisen, jedoch ergab die<br />

Verteilung der Schäden je nach Herkunft und Expositionsort kein einheitliches<br />

Bild. Gehenzig (2000) vermutet, dass die sichtbaren Blattschäden nicht allein<br />

auf die Höhe der Ozonkonzentrationen zurückzuführen sind, sondern eine<br />

Überlagerung mit lokalklimatischen Effekten stattgefunden hat. Auch die<br />

Exposition unterschiedlich ozonempfindlicher Centaureen im Jahr 2001 brachte<br />

kein einheitliches Ergebnis bezüglich des Zeitpunktes und des Ausmaßes des<br />

Schadenseintritts. Allerdings konnten im Freiland an spontan wachsenden<br />

Individuen in den Jahren 2000 und 2001 auf Wiesen der Höhenlagen der<br />

Region Ozonschäden beobachtet und fotografiert werden. Diese Schäden traten<br />

an den Fabaceen Trifolium repens., T. pratense, Lathyrus linifolius, sowie an<br />

den krautigen Arten Knautia arvensis, Plantago lanceolata und Centaurea jacea<br />

auf.<br />

Anders sieht es bei den Pappelklonen aus: Weber (2000) konnte anhand des<br />

Anteils geschädigter Pappel-Blätter an der Gesamtblattzahl sehr gut die<br />

Abstufung der Ozonbelastung der drei Stationen, wie sie durch den AOT40 -<br />

Index charakterisiert wird, nachvollziehen (<strong>Werner</strong> et al., 2002). Es zeigte sich,<br />

dass chlorotische Veränderungen an den Blättern der Pappel -Stecklinge<br />

zeitversetzt zur Phase der höchsten Ozonkonzentration auftraten. Außerdem<br />

erwies sich bei allen Pappelklonen die frühzeitige Seneszenz durch verfrühten<br />

Blattwurf als sicheres Wirkungskriterium. Jedoch setzte auch diese Wirkung erst<br />

sehr stark zeitversetzt ein, so dass die Pappel als Indikator für Abschätzungen<br />

von landwirtschaftlichen Ertragseinbußen an Kulturpflanzen ungeeignet ist<br />

(<strong>Werner</strong> et al., 2002).<br />

Als geeignetstes Verfahren für den Nachweis ozoninduzierter Blattschäden und<br />

für ein quantitatives auf Produktionseinbußen abzielendes Ozon-Biomonitoring<br />

hat sich der Vergleich verschieden sensitiver Klone (NC -R und NC-S) des<br />

Weißklees erwiesen. Das von Heagle et al. (1994) entwickelte Moni toring-<br />

System wird im Rahmen der Untersuchungen des ICP -Vegetation seit 1996<br />

europaweit eingesetzt (Mills et al. 2000), u.a. auch in <strong>Trier</strong>. Neben der<br />

eindeutigen Reaktion des NC-S-Klons auf Ozon durch das Auftreten von<br />

Blattschäden kurz nach Ozonepisoden und dem Fehlen dieser Schäden an den<br />

Blättern des NC-R-Klons zeichnet sich der Weißklee durch die Möglichkeit aus,<br />

Biomasseeinbußen zu bestimmen. Die Ertragseinbußen als Quotient der NC-S-<br />

zur NC-R-Biomasse könnten zur Kalibrierung der Ertragseinbußen an<br />

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