(Werner) [pdf 444 kB, 22 Seiten] - Universität Trier
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B4 <strong>Werner</strong><br />
Erfassung der Akkumulation und Wirkung von luftgetragenen<br />
Spurenstoffen mit Hilfe von Pflanzen<br />
apl. Prof. Dr. Willy <strong>Werner</strong>,<br />
Dipl.-Geogr. Patrick Büker<br />
1 Kenntnisstand bei der letzten Antragstellung und Ausgangsfragestellung<br />
Die Arbeiten zum Projekt B4 glie derten sich in zwei Bereiche: in ein<br />
Akkumulationsmonitoring luftgetragener Schadstoffe mit Hilfe von Pflanzen und<br />
ein sensitives Biomonitoring (Wirkungsmonitoring) von troposphärischem Ozon<br />
in der Region <strong>Trier</strong>. Ziel des Projektes war es, in beiden Teilber eichen ein<br />
flächendeckendes Monitoring zu erreichen.<br />
1.1 Kenntnisstand Akkumulationsmonitoring<br />
Um die Luftverschmutzung bzw. Belastungssituation zu erfassen und zu<br />
dokumentieren und ein Probenahme-Design zu finden, das mit Hilfe der<br />
Geostatistik flächenhafte Aussagen über die räumliche Varianz und damit die<br />
flächenhafte Ausbreitung zulässt, mussten Indikatoren erarbeitet werden.<br />
Deshalb wurden Proben von Bäumen gesammelt, die eine weite Verbreitung in<br />
der Region <strong>Trier</strong> besitzen (Apfel-, Birnbäume und Fichten) und eine Beprobung<br />
in regelmäßigen Distanzen ermöglichen. An diesen Bäumen, insbesondere an<br />
den Apfel- und Birnbäumen, wurden verschiedene Kompartimente (Blätter,<br />
Früchte, Borke, epiphytisch wachsende Flechten [Parmelia sulcata]) beprobt,<br />
um deren Akkumulationsvermögen bzw. Indikatorqualität zu beurteilen. Die<br />
Ergebnisse sind in einem GIS dokumentiert, um die Erhebungen zu gegebener<br />
Zeit wiederholen und Veränderungen aufzeigen zu können.<br />
Erhebungen und geostatistische Auswertungen lagen bislang nur für<br />
Schwermetalle vor, die anhand der standardisierten Graskultur im Rahmen des<br />
Luftreinhalteplans <strong>Trier</strong>-Konz (Ministerium für Umwelt und Forsten Rhei nland-<br />
Pfalz, 1996) erarbeitet wurden, sowie anhand einer Erhebung der Akkumulation<br />
von Schwermetallen in Flechten im Stadtgebiet von <strong>Trier</strong> und Konz, die im<br />
Rahmen einer Diplomarbeit (Just, 1998) kalkuliert wurden. Die Höhe der<br />
Konzentrationen von Chlorierten Kohlenwasserstoffen, Polyzyklischen<br />
Aromaten und ausgewählten Pestiziden in Pflanzenmaterial sind bislang in der<br />
Region unbekannt.<br />
99
<strong>Werner</strong> B4<br />
1.2 Kenntnisstand Wirkungsmonitoring<br />
Bezüglich des Wirkungsmonitorings von troposphärischem Ozon war durch<br />
verschiedene Diplomarbeiten (Ritter, 1996; Büker, 1997; Schulze, 1999)<br />
bekannt, dass Schäden an empfindlichen, aktiv exponierten<br />
Bioindikatorpflanzen nachzuweisen sind. Beobachtungen an spontan<br />
wachsenden Arten fehlten bislang. Ebenfalls waren Aussagen über<br />
Ozonschäden entlang eines Höhengradienten fragwürdig, da diese Schäden<br />
nicht nur Korrelationen zu höheren Ozonkonzentrationen, sonde rn auch<br />
Interkorrelationen zu dem sich mit der Höhe ändernden Klimaparametern<br />
aufweisen. Es wurde deshalb am Be ispiel des Ozonindikators Weißklee<br />
versucht, eine genaue Analyse der Exposition gegenüber Ozon durch<br />
Berechnung des Ozonflusses in die Weißkleebl ätter durchzuführen. Das so<br />
entwickelte Modell zur Simulation der Blattleitfähigkeit für den Weißklee<br />
berücksichtigt als Inputparameter klimatische Größen und damit auch ihre<br />
Interkorrelationen zur Wirkung. Die Anwendung des Blattleitfähigkeits–Modells<br />
bei flächendeckender Abschätzung der Inputparameter lässt somit auch eine<br />
Abschätzung der Ozonflüsse und damit eine relative Gefährdung der Vegetation<br />
in der gesamten Region zu.<br />
2 Angewandte Methoden<br />
2.1 Akkumulationsmonitoring<br />
2.1.1 Probenahme<br />
Mit Hilfe einer drei Meter langen Teleskopstange wurden in 3 bis 5 m Höhe gut<br />
anströmbare Zweige (5 pro Baum) abgeschnitten und, ohne dass sie den Boden<br />
berührten, aufgefangen. Sodann wurden mit einer Edelstahlschere sämtliche<br />
Blattspreiten abgeschnitten und kontaminationsfrei in Al-Folie verpackt. Davon<br />
wurden 50 zufällig ausgewählte Blattspreiten abgezählt und für biometrische<br />
Messungen (Blattfläche und Blattgewicht) in einer Papiertüte ins Labor<br />
verbracht. Danach wurden mit Hilfe eines Messers mit Edelstahlklinge<br />
Borkenstücke mit einer maximalen Dicke von 2 mm in einer Stammhöhe von<br />
1.50m bis 1.80m abgeschnitten. Wenn Exemplare der epiphytisch an den<br />
Stämmen wachsenden Blattflechte Parmelia sulcata vorhanden waren, wurden<br />
diese zuvor mit einer Pinzette in der gleichen Höhe abgesa mmelt und wie die<br />
Borkenstücke in Al-Folie verpackt. Falls die Masse an aufwachsenden Flechten<br />
zu gering war, wurde auf eine Probenahme verzichtet; deshalb sind wesentlich<br />
weniger Parmelia sulcata Proben vorhanden als Blatt- und Borkenproben.<br />
Danach wurden, falls ein Fruchtansatz vorhanden war, mit einem Apfelpflücker<br />
100
B4 <strong>Werner</strong><br />
jeweils fünf Äpfel bzw. Birnen geerntet und ebenfalls in Al -Folie ins Labor<br />
verbracht. Weiterhin wurde der Brusth öhenumfang (in 1,50 m Höhe), der<br />
Durchmesser der Kronenprojektion sowie die Baumhöhe und die Stammhöhe<br />
mit einem Klinometer vermessen. Aus diesen Daten lässt sich das<br />
Kronenvolumen (als eventuelle Bezugsgröße für eine Filterleistung) errechnen.<br />
Während der Probenahme wurde mit einem tragbaren Messgerät die Blatt- und<br />
Lufttemperatur gemessen und notiert. Nach der Ernte wurde der Baum zur<br />
Wiederauffindung markiert und in der Winterzeit, wenn das Laub gefallen war,<br />
die Lage des Baumes mit einem differenziellem GPS vermessen. Die Proben<br />
wurden bei –20°C bis zur Gefriertrocknung im Labor gelagert.<br />
Im Jahr 1999 erfolgte in Kooperation mit Teilprojekt B8 eine Probenahme von<br />
Fichtennadeln. Dabei wurden die letzten drei Jahrgänge der Nadeln am 7.<br />
Astquirl von gefällten Fichten entnommen und als biometrische Daten das 1000-<br />
Nadelgewicht der drei Nadeljahrgänge erhoben.<br />
2.1.2 Analytik<br />
Zur Vorbereitung der chemischen Analysen wurden die gefrorenen Proben<br />
gefriergetrocknet und zur Homogenisierung in einer Achatkugelmühle<br />
pulverisiert. Anschließend wurden die Proben auf die Elemente Cd, Cu, Pb und<br />
Zn, sowie für organische Spurenstoffe (Chlorierte Kohlenwasserstoffe: α- und γ-<br />
HCH, HCB, o.p. und p.p. -DDD, -DDE und -DDT sowie PCBs (IUPAC Nr. 38,<br />
52, 101, 138, 153 und 180), Polyzyklische Aromaten (PAH: 16<br />
Einzelkomponenten nach EPA) analysiert.<br />
2.1.2.1 Schwermetalle<br />
Die Analyse der Schwerm etalle erfolgte nach Aufschluss mit konzentrierter<br />
Salpetersäure und Wasserstoffperoxid in Druckbomben in einem<br />
Mikrowellenofen am Atom-Absorptions-Spektrometer. Die Metalle Pb, Cd, Cu<br />
und Cr wurden mit Hilfe der Graphitrohr-Technik, Zink mit der Flammentechnik<br />
gemessen. Jede Probe unterlag einer Doppelbestimmung. Bei Abweichungen<br />
von mehr als 5 % um den gemeinsamen Mittelwert erfolgte eine Wiederholung<br />
des Aufschlusses. Die Richtigkeit der Analysen wurde durch gleichzeitige<br />
Analyse von zertifiziertem Referenzmaterial (CRM 062 Olea europea leaves;<br />
Community Bureau of Reference (BCR), Brüssel) überprüft.<br />
2.1.2.2 organische Schadstoffe<br />
Zur Extraktion der organischen Schadstoffe wurden 4-6 g pulverisiertes<br />
Pflanzenmaterial in eine Soxhlethülse ein gewogen, interner Standard<br />
101
<strong>Werner</strong> B4<br />
zugegeben und unter Zugabe von 50 ml Aceton in einer Mikrowellenapparatur<br />
extrahiert. Nach Zugabe von 10 ml Ethylacetat wurde der Extrakt eingeengt, in<br />
2 ml Ethylacetat aufgenommen, in ein Zentrifugenröhrchen überführt und die<br />
8 ml Extraktvolumen (Verhältnis 1:1 Etylacetat:Cyclohexan) 5 min bei<br />
4000 U/min zentrifugiert. Die Aufreinigung des Extraktes erfolgte an einer GPC<br />
Säule, die gleichzeitig eine Auftrennung des Extraktes in die Fraktion der<br />
polyzyklischen Aromaten (PAK) und die chlorierten Kohlenwasserstoffe (CKW)<br />
anhand des gefundenen Elutionsprofiles erlaubte.<br />
Nach Aufnahme der PAK -Fraktion in Ethylacetat und Einstellung des<br />
Endvolumens wurden die PAKs am GC/MS vermessen.<br />
Für die CKW-Fraktion erfolgte eine weitere Kieselgelaufreinigung, anschließend<br />
eine Aufnahme und Einstellung des Endvolumens mit n -Hexan und die<br />
Messung am GC/ECD. Die Quantifizierung der Gehalte (PAK und CKW) erfolgte<br />
über interne und externe Standards.<br />
Aus Platzmangel können nicht alle notwendigen analytischen Details aufgeführt<br />
werden. Es sei deshalb auch auf den Abschlussbericht des Teilprojekts B3<br />
verwiesen, das mit den gleichen analytischen Methoden für die organ ischen<br />
Schadstoffe gearbeitet hat.<br />
2.1.3 statistische Methoden<br />
Die so ermittelten Lage-, biometrischen und analytischen Daten werden in eine<br />
Datenbank eingegeben, von der aus weitere statistische Auswertungen<br />
(deskriptive Statistik, Korrelationsanalysen, Faktorenanalysen, Clusteranalysen)<br />
mit Hilfe des Programmpaketes SPSS sowie die Darstellung der rä umlichen<br />
Verteilung der Daten und der Auswertungsergebnisse mittels eines GIS<br />
(ArcView) möglich ist. Weiterhin werden die Daten einer geost atistischen<br />
Auswertung mit Hilfe des Programms GEOEAS (Environmental Protection<br />
Agency, USA) unterzogen, Semivariogramme der einzelnen Stoffe bzw.<br />
Stoffgruppen für jedes analysierte Kompartiment erstellt und mit Hilfe eines<br />
einfachen ‚ordinary Block-Kriging’ die räumliche Interpolation für diese Stoffe-<br />
bzw. Stoffgruppen erstellt. Mit Hilfe der Kreuzvalidierung lässt sich die Güte der<br />
so ermittelten räumlichen Interpolationen beurteilen. Die so entstehenden und in<br />
der Qualität überprüften Karten erlauben bei Vergleich verschiedener<br />
Indikatoren (Blätter, Borke, Früchte, Flechten) einerseits eine Validierung der<br />
räumlichen Verteilung und Ausdehnung der Schadstoffverteilung und können<br />
andererseits als Grundlage für eine Wi ederholungsaufnahme dienen, um so<br />
zeitliche Trends des Ausmaßes und der Verteilung dieser Stof fgruppen zu<br />
analysieren.<br />
102
B4 <strong>Werner</strong><br />
2.2 Wirkungsmonitoring<br />
Zur Bewertung des Einflusses des Luftschadstoffs Ozon auf die Vegetation in<br />
der Region <strong>Trier</strong> wurde im Teil -Projekt B4 eine Freiland -Exposition<br />
unterschiedlich ozonempfindlicher Pflanzen als Wirkungsmonitoring<br />
durchgeführt. Dabei wurden als Wirkungskriterien das Auftreten si chtbarer<br />
Blattschäden, Biomass eerhebungen und exakt bestimmbare<br />
pflanzenphysiologische Parameter wie Chlorophyllfluoreszenz und CO 2-<br />
Gaswechsel erhoben. Als Alternative zum AOT40-Index 1 (Fuhrer et al., 1997)<br />
wurde abschließend ein Simulationsmodell zur Best immung potentieller<br />
Ozonflüsse in Pflanzen entwickelt, welches meteorologische Parameter als<br />
Inputgrößen berücksichtigt. Dieses Modell ermö glicht unter Zuhilfenahme<br />
flächendeckender Klimaparameter eine Differenzierung der Region <strong>Trier</strong> in<br />
Gebiete unterschiedlich hoher Ozonflüsse.<br />
2.2.1 Anzucht und Exposition<br />
In den Jahren 1999 bis 2001 wurden jeweils von Mai bis Oktober an drei<br />
Messstellen in der Region <strong>Trier</strong> folgende Arten und Genotypen, deren<br />
Ozonempfindlichkeit als erwiesen gilt (Bungener et al., 1999; Mooi, 1 984;<br />
Ballach, 1995; Bücker, 1995; Heagle et al., 1994), im Freiland exponiert: die<br />
Wiesenflockenblume (Centaurea jacea), der Weißklee Trifolium repens (als<br />
ozonresistenter (NC-R) und –sensitiver (NC-S) Klon) und die Pappelklone<br />
Populus nigra ‚Unal’ und P. x euamericana ‚Gelrica’ und ‚Flevo’. Die drei<br />
Stationen (<strong>Trier</strong>-Stadt, 129m ü. NN; <strong>Trier</strong> -<strong>Universität</strong>, 255m ü. NN und<br />
Deuselbach, 480m ü. NN) folgen einem Höhengradienten und zeichnen sich<br />
durch unterschiedliche Ozonregimes im Tagesverlauf aus.<br />
Die Centaureen-Samen wurden im Jahr 1999 aus Botanischen Gärten im<br />
deutschsprachigem Bereich, im Jahr 2001 dagegen aus der Schweiz bezogen.<br />
Die Pappelklone wurden im Handel erworben. Die Klone des Weißklees, auf<br />
denen das Hauptaugenmerk der vorliegenden Arbeit lag, rekrutierten sich aus<br />
Pflanzen eines Experiments des UNECE ICP Vegetation 2 . Anhand einer<br />
europaweit einheitlichen Experimentanleitung (UNECE, 2001) wurden die vom<br />
ICP Vegetation bezogenen Klee -Stecklinge im Gewächshaus unter<br />
standardisierten Bedingungen angezogen. Um die Biomasse zu bestimmen,<br />
wurde der Klee fünfmal pro Jahr im Abstand von jeweils 28 Tagen auf 7 cm<br />
Bestandshöhe zurück geschnitten. Allen Bioindikatoren war eine optimale<br />
1 AOT40: Accumulated exposure over a threshold of 40 ppb O3.<br />
2 The United Nations Economic Council for Europe - International Cooperative Programme on<br />
Effects of Air Pollution on Natural Vegetation and Crops (http://icpvegetation.ceh.ac.uk/)<br />
103
<strong>Werner</strong> B4<br />
Nährstoff- (durch Lan gzeitdüngung) und Wasserversorgung (durch ein<br />
automatisches Bewässerungssystem) gemein (vgl. UNECE, 2001).<br />
2.2.2 Blattschäden und Produktionseinbußen<br />
Um Schäden nach Ozonepisoden festzuhalten, wurden mindestens einmal<br />
wöchentlich sämtliche Bioindikatoren auf Blattschäden bonitiert (Weber, 2000;<br />
Gehenzig, 2000). Im Fall des Weißklees wurde zudem nach jeder Ernte die<br />
Trocken-Biomasse bestimmt und zur Abschätzung von Biomasseeinbußen die<br />
entsprechenden Werte beider Klone in Beziehung gesetzt. Ein Biomasse -<br />
Verhältnis von NC-S- zu NC-R-Klon kleiner 1 deutet dementsprechend auf eine<br />
Biomasse-Einbuße durch Ozoneinwirkung hin (Mills et al., 2001).<br />
2.2.3 Messungen des Gaswechsels und der Chlorophyllfluoreszenz<br />
Zur quantitativen Bestimmung von Ozonwirkungen auf Pflanzen bieten sich<br />
Messungen der pflanzenphysiologischen Parameter Nettophotosynthese, Transpiration<br />
und Blattleitfähigkeit sowie der Chlorophyllfluoreszenz an. Die<br />
genannten Gaswechselparameter wurden mit Hilfe eines Porometers (HCM<br />
1000, Fa. Walz, Effeltrich) jeweils an vierten Blättern, vom Anfang der<br />
Stolonenspitze aus gezählt, gemessen, um die Varianz durch unterschiedliches<br />
Blattalter zu minimieren. In Vorversuchen war festgestellt worden, dass die<br />
vierten Blätter die Blattleitfähigkeit des Bestandes am besten repräsentieren.<br />
Die Messungen (N = 14311) im Freiland fa nden unter natürlichen Licht-,<br />
Temperatur- und Luftfeuchtebedingungen statt, d.h. in der Messküvette wurden<br />
die Außenbedingungen nachgefahren. Zur Erfassung des Gaswechsels bei<br />
unterschiedlichen Witterungsverhältnissen wurde sowohl an Tagen mit<br />
wolkenlosem als auch an Tagen mit bedecktem Himmel gemessen, jeweils von<br />
Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Regentage konnten nicht berücksichtigt<br />
werden, da eine Messung der Blattleitfähigkeit an benetzten Blättern mit der<br />
eingesetzten Messmethode nicht möglich ist.<br />
Besonderes Augenmerk galt der Blattleitfähigkeit, da ihr Wert als Maß der<br />
Spaltöffnungsweite gilt und somit für eine Kalkulation von Ozonflüssen essentiell<br />
ist (Willert et al., 1995).<br />
Die Ozonkonzentration der Luft wurde in drei Meter Höhe mittels UV-Absorption<br />
gemessen und als Zehnminuten -Mittel registriert, während die Parameter<br />
Temperatur, PAR und VPD direkt am Porometer-Messkopf ermittelt wurden.<br />
Die Chlorophyllfluoreszenz ist ein Indikator der photosynthetischen<br />
Energieumwandlung. Ihre nichtdestruktive Bestimmung ist eine weitere Methode<br />
zur Analyse der pflanzlichen Vitalität und ihrer Einschränkung durch<br />
104
B4 <strong>Werner</strong><br />
Luftschadstoffe. Sie wurde während Ozonepisoden an ausgewählten Pflanzen<br />
mittels eines Fluorometers (MINI-PAM, Fa. Walz, Effeltrich) gemessen.<br />
2.2.4 Modellierung von Ozonflüssen anhand künstlicher neuronaler<br />
Netze (ANN)<br />
Die Modellierung der Blattleitfähigkeit und Ozonflüsse wurde mit Hilfe eines<br />
künstlichen neuronalen Netzes (ANN, Neuroshell 2.0, Ward Systems Group)<br />
durchgeführt. Dabei dienten 70 % der Daten als Trainings-, 20 % als interner<br />
Test- und 10 % als Kreuzvalidierung-Datensatz. Die besten Ergebnisse wurden<br />
unter Verwendung einer dreischichtigen Reproduktionsmethode mit<br />
vorwärtsgekoppelten Netzen erzielt, wobei sich als Besonderheit die mittlere<br />
Schicht in drei mit jeweils unterschiedlicher Aktivierungsfunktion belegte<br />
Unterschichten aufteilte. Als Eingangsgrößen fungierten die Parameter<br />
Lufttemperatur (T air), phot osynthetisch aktive Strahlung (PAR),<br />
Wasserdampfsättigungsdefizit der Luft (VPD), Tageszeit, Tag im Jahr (DoY),<br />
Ozonkonzentration und Genotyp (NC -S- oder NC-R-Klon), während die<br />
Blattleitfähigkeit für Wasser (gH 2 O) als Zielgröße diente. Die Eingangsparameter<br />
wurden in unterschiedlicher Weise kombiniert, d.h. es wurden Modelle von drei<br />
(Tair, PAR und VPD) bis hin zu sieben (alle Parameter) Eingangsparametern<br />
entwickelt. Auf diese Weise konnte die Einflussstärke der genannten Parameter<br />
auf die Blattleitfähigkeit bestimmt werden.<br />
Die modellierten Blattleitfähigkeiten wurden zur Bestimmung pot entieller<br />
Ozonflüsse in Pflanzen genutzt. Dazu musste die Blattleitfähigkeit für Ozon (gO 3 )<br />
wie folgt errechnet werden:<br />
gO 3 = gH 2 O * DO 3 /DH 2 O (1)<br />
wobei DO 3 /DH 2 O das Diffusivitätsverhältnis 3 von Wasser zu Ozon und gH 2 O die<br />
Blattleitfähigkeit für Wasser darstellen. Ferner gilt :<br />
gH 2 O = JH 2 O/Dcw (2)<br />
mit JH 2 O als Transpirationsra te und Δcw als Differenz der<br />
Wasserdampfkonzentration zwischen Blattinnerem und –äußerem.<br />
Der Ozonfluss in das Blatt (F O 3 ) wird durch Multiplikation von gO 3 und dem<br />
Gradienten der Ozonkonzentration zwischen Umgebungsluft und Blattinnerem<br />
(ΔCO 3 ) bestimmt:<br />
FO 3 = DCO 3 * gO 3 (3)<br />
3 Berechnet als Quadratwurzel des Molekulargewichtverhältnisses MH 2 O/MO 3 .<br />
105
<strong>Werner</strong> B4<br />
Zu beachten ist, dass in die Atemhöhle diffundiertes Ozon in der Regel durch<br />
Reaktion mit Kohlenwasserstoffen, Membranbestandteilen oder im Apoplasten<br />
gelösten Antioxidantien abgebaut wird (Kerstiens & Lendzian, 1989), so dass<br />
die Ozonkonzentration im Blattinneren eines ungeschädigten Blattes gleich Null<br />
gesetzt werden kann und ΔCO 3 daher identisch mit der Ozonkonzentration der<br />
das Blatt umhüllenden Atmosphäre ist.<br />
3 Ergebnisse und ihre Bedeutung<br />
3.1 Akkumulationsmonitoring<br />
Zur Erarbeitung von geeigneten Akkumulationsindikatoren und der Abschätzung<br />
der räumlichen Verteilung von Schadstoffen mit Hilfe dieser<br />
Akkumulationsindikatoren wurde im Jahr 19 99 (September/Oktober) eine<br />
Probenahmeperiode durchgeführt, die klären sollte, welche Distanzen zwischen<br />
einzelnen Probenahmepunkten liegen darf, um eine abgesicherte Interpolation<br />
mit geostatistischen Verfahren zu ermöglichen. In Absprache mit den Projekt en<br />
B5, B6 und C9 wurde diese Probennahme im Thomm -Herler Raum und im<br />
Bereich <strong>Trier</strong>-Tarforst und <strong>Trier</strong>-Kernscheid, den Zentren der Untersuchungen<br />
dieser Teilprojekte, in verschiedenen Pr obenahmedesigns (zufällige<br />
Probenahme, ohne Rücksicht auf Distanzen im Raum Thomm-Herl und in<br />
einem Probenahmeraster von 250 x 250 m im Bereich Tarforst und Kernscheid)<br />
durchgeführt.<br />
Bei der Auswertung dieser Ergebnisse zeigte sich, dass die Spannweiten der<br />
erfassten Konzentrationen (Tab. 1) im Vergleich zu den Varianzen der<br />
organischen Schadstoffkonzentrationen zwischen den Probenahmepunkten zu<br />
gering waren, so dass sich lediglich für die Schwermetalle Cd, Cu, Pb und Zn<br />
gesicherte Semivariogramme erstellen ließen. Die räumliche Differenzierung der<br />
organischen Schadstoffkonzentrationen war zu gering, um ein eindeutiges<br />
räumliches Muster errechnen zu können.<br />
106
B4 <strong>Werner</strong><br />
Tab. 1: Mediane und Schwankungsbreiten der in Birn- und Apfelblättern<br />
gemessenen organischen Schadstoffkonzentrationen im Herbst 1999 und<br />
Schwermetall-Konzentrationen im Herbst 1999 und 2001 (n.n. – nicht<br />
nachweisbar).<br />
PAK CKW Schwermetalle<br />
min max Median min max Median min max Median<br />
ng/g TS ng/g TS ng/g TS ng/g TSng/g TS ng/g TS ng/g TS ng/g TS ng/g TS<br />
Acenaphthylen 0,00 33,30 8,44 α-HCH 0,20 2,52 0,57 Cd 16,90 260,70 35,08<br />
Acenaphthen 0,00 12,85 2,82 γ-HCH 0,53 2,98 1,64 µg/g TS µg/g TS µg/g TS<br />
Fluoren 1,32 325,63 <strong>22</strong>,38 HCB 0,17 2,84 0,47 Cu 2,10 13,90 4,35<br />
Phenanthren 5,24 206,93 44,94 Pb 0,63 13,40 1,44<br />
Anthracen 0,09 15,81 3,83 PCB 28 0,70 2,52 1,53 Zn 10,20 84,80 18,43<br />
Fluoranthen 3,19 92,65 29,76 PCB 52 0,60 7,90 1,29<br />
Pyren 5,17 90,78 29,46 PCB 101 0,61 1,49 1,24<br />
Cyclopenta(cd)pyrene 0,00 7,38 1,58 PCB 153 0,25 11,90 2,52<br />
Benzo(a)anthracen 0,14 10,76 3,59 PCB 138 0,47 3,53 2,03<br />
Chrysen 0,38 38,64 9,39 PCB 180 0,14 1,71 1,38<br />
Benzo(b,k)fluoranthen 0,00 32,89 8,79<br />
Benzo(e)pyren 0,00 12,05 4,39 o,p - DDE 0,18 1,06 0,38<br />
Benzo(a)pyren 0,00 8,08 3,14 p,p - DDE 0,15 2,81 1,73<br />
Indeno(cd)pyren 0,00 19,32 2,76 o,p - DDD 0,12 1,33 0,66<br />
Dibenz(ah)anthracen 0,00 7,72 0,78 p,p - DDD n.n. n.n. n.n.<br />
Benzo(ghi)perylen 0,00 6,63 1,34 o,p - DDT 0,23 0,97 0,48<br />
p,p - DDT 0,18 1,40 0,83<br />
Summe EPA-PAK<br />
(ohne Naphthalin) 16,06 744,45 191,64<br />
Als maximale Distanz zur flächenhaften Abschätzung ergaben sich für die<br />
Schwermetalle Abstände von 5 bis 8 km zwischen den Probenahmepun kten.<br />
Leider konnten diese Distanzen für die organischen Schadstoffe nicht bestätigt<br />
werden, da sich aufgrund der geringen Varianz der Werte keine räumlichen<br />
Trends ableiten lassen, aus denen sich Semivariogramme erstellen lassen. Es<br />
deutete sich lediglich ein Trend an, dass die Summe der PAK-Gehalte rund um<br />
den Ort Thomm höher waren als in den städtischen Stadtteilen Tarforst und<br />
Kernscheid. Dies könnte auf die stärkere Nutzung von Holz als Brennmaterial<br />
für die privaten Hausheizungen zurück geführt werden.<br />
Im Jahr 2000 wurden in Absprache mit dem Teilprojekt B3 Zeitreihen zur<br />
Ermittlung des besten Probenahmezeitpunktes durchgeführt. Dafür wurden<br />
Apfel- und Birn-Bäume in unmittelbarer Nähe der Sammelstationen des<br />
Teilprojektes B3 in vierwöchigen Abständen von Mai bis November entnommen.<br />
Die so ermittelten Daten werden zur Zeit mit den Konzentrationen der gleichen<br />
Stoffe aus den Staub- und Niederschlagssammlern des Teilprojektes B3 in<br />
Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse liegen bis Ende Februar 2002 vor. Als<br />
wichtiges Ergebnis für die Fortführung des Akkumulationsmonitorings bestätigte<br />
sich für die Blätter die Hypothese, dass der Herbst der beste Zeitpunkt der<br />
Probennahme ist, da dann die höch sten Konzentrationen aller untersuchten<br />
Stoffe zu finden sind. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde im September bis<br />
Anfang November 2001 eine wei tere Probenahmeperiode in einem<br />
Probenahmeraster von 1000 x 1000 m auf den Kartenblättern <strong>Trier</strong>-Pfalzel und<br />
Schweich durchgeführt. Die Entscheidung fiel auf diese Kartenblätter, weil mit<br />
107
<strong>Werner</strong> B4<br />
dem Ruwertal sehr große, aber für die Region charakteristische,<br />
Reliefunterscheide berücksichtigt werden, viele Ortschaften mit einem hohen<br />
Anteil an Holzheizung erfasst werden und and ererseits das <strong>Trier</strong>-Pfalzeler<br />
Industriegebiet als eine der größten Verschmutzungsquellen der Region in die<br />
Untersuchung einbezogen wird. Auße rdem liegen in diesem gewählten<br />
Raumausschnitt auch alle Sammelstationen des Teilproje ktes B3 sowie das<br />
Hauptuntersuchungsgebiet der Projekte B5, B6 und C9. Die Arbeiten zur<br />
chemischen Analyse dieser im Herbst 2001 genommenen 300 Proben ist in<br />
Arbeit und wird spätestens im Juni/Juli 2002 abgeschlossen sein. Erst dann<br />
kann eine vollständige Auswertung und räumliche Interpolation der Daten<br />
erfolgen.<br />
Die im Jahr 1999 in Kooperation mit Teilprojekt B8 erhobenen Daten an drei<br />
Nadeljahrgängen von Fichten im Hunsrück (Forstamt Morbach) reichen in ihrer<br />
Anzahl nicht aus, um eine räumliche Interpolation durchzuführen. Einen<br />
Vergleich der Größenordnung der Schadstoffgehalte in Fichtennadeln sowie der<br />
Apfel- und Birnbaumblätter wird jedoch mit den Daten für Fichte und Buche der<br />
Umweltprobenbank (Biogeographie der <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>) angestrebt.<br />
Als Beispiel für die bis Juli 2002 zu erwartende Auswertung seien nachfolgend<br />
die Karten der Verteilung der Bleigehalte in den Blättern und der Borke der beprobten<br />
Apfelbäume im <strong>Trier</strong>-Pfalzeler Industriegebiet dargestellt (Abb. 1 und 2).<br />
Abb. 1: Verteilung der Pb-Konzentrationen in den Blättern (klassifizierte<br />
Analysendaten, Ergebnisse des Krigings und Isolinen der daraus abgeleiteten<br />
Pb-Konzentrationen) von Apfelbäumen im <strong>Trier</strong>-Pfalzeler Industriegebiet im<br />
Herbst 2001.<br />
108
B4 <strong>Werner</strong><br />
Im Vergleich der Abbildung 1 und 2 ist festzustellen, dass die Pb-Gehalte in der<br />
Borke um bis das 10fache höher sind als in den Blättern. Aus beiden Indikatoren<br />
(Blätter und Borke) ergeben sich deckungsgleiche Ve rteilungen von Blei in<br />
diesem Raumausschnitt. Die höheren Schwermetallkonzentrationen in der<br />
Borke und epiphytisch wachsenden Flechten haben ihre Ursache in einer<br />
längeren Expositionszeit. Jedoch lässt sich diese Expositionszeit nicht exakt<br />
bestimmen. Deshalb sollten bei weiteren Untersuchungen den Blättern der<br />
Vorzug gegeben werden, da diese eine klar definierbare Expositionszeit<br />
besitzen und somit auch zur Abschätzung von Schwermetall -Depositionen<br />
herangezogen werden können. Ob solche Depositionsabschätzungen auch für<br />
organische Schadstoffe möglich ist, ergibt sich nach dem noch ausstehenden<br />
Vergleich der Blattko nzentrationen mit den Depositionsmessungen des<br />
Teilprojektes B3.<br />
Auswertung, Interpretation und endgültige Angaben zur Verfügbarkeit der Daten<br />
in Form einer Daten- und Kartenbank sowie Veröffentlichungen über das<br />
Akkumulationsmonitoring sind im Juli 2002 zu erwarten.<br />
Abb. 2: Verteilung der Pb -Konzentrationen in den Borken (klassifizierte<br />
Analysendaten, Ergebnisse des Krigings und Isolinen der dar aus abgeleiteten<br />
Pb-Konzentrationen) von Apfelbäumen im <strong>Trier</strong> -Pfalzeler Industriegebiet im<br />
Herbst 2001.<br />
109
<strong>Werner</strong> B4<br />
3.2 Wirkungsmonitoring<br />
Sowohl bei der Wiesenflockenblume als auch bei den Pappel- und Kleeklonen<br />
konnten nach Ozonepisoden Schadsymptome nachgewiesen werden.<br />
So konnte Gehenzig (2000) an allen Messstationen sichtbare Blattschäden an<br />
Centaurea jacea unterschiedlicher Herkunft nachweisen, jedoch ergab die<br />
Verteilung der Schäden je nach Herkunft und Expositionsort kein einheitliches<br />
Bild. Gehenzig (2000) vermutet, dass die sichtbaren Blattschäden nicht allein<br />
auf die Höhe der Ozonkonzentrationen zurückzuführen sind, sondern eine<br />
Überlagerung mit lokalklimatischen Effekten stattgefunden hat. Auch die<br />
Exposition unterschiedlich ozonempfindlicher Centaureen im Jahr 2001 brachte<br />
kein einheitliches Ergebnis bezüglich des Zeitpunktes und des Ausmaßes des<br />
Schadenseintritts. Allerdings konnten im Freiland an spontan wachsenden<br />
Individuen in den Jahren 2000 und 2001 auf Wiesen der Höhenlagen der<br />
Region Ozonschäden beobachtet und fotografiert werden. Diese Schäden traten<br />
an den Fabaceen Trifolium repens., T. pratense, Lathyrus linifolius, sowie an<br />
den krautigen Arten Knautia arvensis, Plantago lanceolata und Centaurea jacea<br />
auf.<br />
Anders sieht es bei den Pappelklonen aus: Weber (2000) konnte anhand des<br />
Anteils geschädigter Pappel-Blätter an der Gesamtblattzahl sehr gut die<br />
Abstufung der Ozonbelastung der drei Stationen, wie sie durch den AOT40 -<br />
Index charakterisiert wird, nachvollziehen (<strong>Werner</strong> et al., 2002). Es zeigte sich,<br />
dass chlorotische Veränderungen an den Blättern der Pappel -Stecklinge<br />
zeitversetzt zur Phase der höchsten Ozonkonzentration auftraten. Außerdem<br />
erwies sich bei allen Pappelklonen die frühzeitige Seneszenz durch verfrühten<br />
Blattwurf als sicheres Wirkungskriterium. Jedoch setzte auch diese Wirkung erst<br />
sehr stark zeitversetzt ein, so dass die Pappel als Indikator für Abschätzungen<br />
von landwirtschaftlichen Ertragseinbußen an Kulturpflanzen ungeeignet ist<br />
(<strong>Werner</strong> et al., 2002).<br />
Als geeignetstes Verfahren für den Nachweis ozoninduzierter Blattschäden und<br />
für ein quantitatives auf Produktionseinbußen abzielendes Ozon-Biomonitoring<br />
hat sich der Vergleich verschieden sensitiver Klone (NC -R und NC-S) des<br />
Weißklees erwiesen. Das von Heagle et al. (1994) entwickelte Moni toring-<br />
System wird im Rahmen der Untersuchungen des ICP -Vegetation seit 1996<br />
europaweit eingesetzt (Mills et al. 2000), u.a. auch in <strong>Trier</strong>. Neben der<br />
eindeutigen Reaktion des NC-S-Klons auf Ozon durch das Auftreten von<br />
Blattschäden kurz nach Ozonepisoden und dem Fehlen dieser Schäden an den<br />
Blättern des NC-R-Klons zeichnet sich der Weißklee durch die Möglichkeit aus,<br />
Biomasseeinbußen zu bestimmen. Die Ertragseinbußen als Quotient der NC-S-<br />
zur NC-R-Biomasse könnten zur Kalibrierung der Ertragseinbußen an<br />
110
B4 <strong>Werner</strong><br />
landwirtschaftlichen Kulturpflanzen genutzt werden. Jedoch ergeben sich in der<br />
Region <strong>Trier</strong> keinerlei Beziehungen des Biomasseverhältnisses NC -S/NC-R<br />
zum AOT40 (<strong>Werner</strong> et al., 2002). Dieses liegt vermutlich daran, dass die<br />
beiden Klone in den Südstaaten der USA beheimatet sind, wo beide bei<br />
fehlender Ozonbelastung gleich gut gedeihen. In den kühleren und feuchteren<br />
Breiten Mitteleuropas wächst der sensitive Klon aufgrund besserer<br />
Klimaadaptation besser als der resistente Klon, so dass das NC -S/NC-R<br />
Verhältnis trotz Ozonbelastung unverändert bleibt. Für diese Vermutung spricht<br />
die Tatsache, dass bei gleichem Versuch in Südeuropa nach Ozonepisoden ein<br />
Absinken des NC-S/NC-R-Verhältnisses unter 1 festzustellen ist (Mills et al.,<br />
2001).<br />
Neben auftretenden Blattsch äden am NC-S-Klon lässt sich auch mit<br />
Chlorophyllfluoreszenz-Messungen die Ozo nsensitivität dieses Genotyps<br />
belegen: Bei ozongeschädigten Blättern des NC-S-Klons ist sowohl eine höhere<br />
Chloroplasten-Fluoreszenz als auch eine geringere CO2-Fixierung messbar. Die<br />
Quantenausbeute der photosynthetischen Lichtreaktion ist unter Ozonbelastung<br />
geringer, während die gleichzeitig schlechtere CO 2-Fixierungsrate neben der<br />
geringeren Quantenausbeute auch auf eine Schädigung der Membranen und<br />
der darauf befindlichen, an der Photosynthese beteiligten, Enzyme und<br />
Pigmentapparate durch Ozon zu erklären ist (<strong>Werner</strong> et al., 2002).<br />
Wegen der schlechten Korrelation zwischen Blattschäden und AOT40 (<strong>Werner</strong><br />
at al. 2002) wurde der Kleeversuch zu einer quantitativen Abschätzung des<br />
Ozonflusses in die Pflanzen mit Hilfe eines Modells der stomatären<br />
Blattleitfähigkeit genutzt. Die neuronalen Netze zur Berechnung der<br />
Blattleitfähigkeit wurden mit unterschiedlicher Anzahl und variierender<br />
Kombination an Eingangsvariablen trainiert. Das höchste Bestimmtheitsmaß<br />
(R²=0.9088 für ungesehene Daten) wurde bei Berücksichtigung aller sieben<br />
Eingangs-Parameter erzielt, das niedrigste mit den drei Eingangsvariablen Tair,<br />
PAR und VPD (R²=0.5874) (Büker & <strong>Werner</strong>, 2002). Zur Optimierung der<br />
Modelle wurde die Anzahl verborgener Neuronen variiert, so dass sie je nach<br />
Modell letztendlich zwischen fünf und elf schwankte. Bei Betrachtung des<br />
relativen Einflusses der gewählten Eingangsvariablen auf die Vorhersage der<br />
Blattleitfähigkeit ergibt sich ein uneinheitliches Bild: Bei den Modellen, in denen<br />
das Entwicklungsstadium der Pflanze (DoY) als Eingangsvariable mit einfließt,<br />
hat es immer den größten relativen Einfluss. Demgegenüber zeichnet sich bei<br />
Integration der Variable Klon diese stets als diejenige mit dem schwächsten<br />
Einfluss aus. Fehlt jedoch die Eingangsvariable DoY, übernimmt meistens Tair<br />
die Funktion des Parameters mit dem höchsten relativen Einfluss (Büker &<br />
<strong>Werner</strong>, 2002)<br />
111
<strong>Werner</strong> B4<br />
Zur Überprüfung der Modelle wurden im Folgenden die Werte jeweils eines<br />
Parameters unter Konstanthaltung der verbleibenden Parameter variiert (Büker<br />
& <strong>Werner</strong>, 2002). Dabei zeigt sich, dass bei zunehmender Temperatur und<br />
abnehmendem VPD die Blattleitfähigkeit ansteigt und bei 35°C ein Plateau<br />
erreicht wird. Außerdem ist bei Lichtsättigung und konstanter Ozonkonzentration<br />
eindeutig die sinkende Blattleitfähigkeit mit zunehmendem Wassersättigungs-<br />
Defizit und abnehmender Lufttemperatur erkennbar. Mit zunehmender<br />
Ozonkonzentration sinkt die Blattleitfähigkeit, wobei sich dieser Effekt m it<br />
steigendem Wasserdampfsättigungs-Defizit verstärkt.<br />
Bei Anwendung der Modelle auf einen gemessenen Tagesgang (01.08.01) der<br />
Blattleitfähigkeit, der zuvor nicht mit in die Modellierung einfloss, zeigen sich bei<br />
den besten Modellen nur geringe Abweichunge n der modellierten von der<br />
gemessenen Blattleitfähigkeit (Abb. 3a). Es ist zu erkennen, dass die Modelle<br />
die Streuung der gemessenen Werte in den Morgenstunden weitgehend<br />
nivellieren. Deutlich auszumachen ist auch der steile Abfall der Kurven bei<br />
nachlassender Sonneneinstrahlung. Ermittelt man im Weiteren den Ozonfluss in<br />
die Pflanze an diesem Tag, so zeigt sich die Abhängigkeit des Ozonflusses von<br />
der Ozonkonzentration und der Blattleitfähigkeit (Abb. 3b). Sowohl beim<br />
gemessenen als auch modellierten Ozonf luss ist bei beiden Modellen ein<br />
Maximum zur Zeit höchster Blattleitfähigkeit und höchster Ozonkonzentration<br />
um ca. 18 Uhr zu erkennen.<br />
112
B4 <strong>Werner</strong><br />
]<br />
gs [mmolH2O*m -2<br />
*s -1<br />
gs [mmolH2O*m -2<br />
*s -1<br />
FO3 FO3 [nmolO3*m-2*s -1] -1]<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
a)<br />
gs modelliert<br />
0<br />
8:00 9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
Abb. 3: (a) Vergleich der gemessenen und mit der modellierten Blattleitfähigkeit<br />
(gs) am 1. August 2001 des NCS-Klons und (b) Vergleich der daraus<br />
resultierenden Ozonflüsse (FO3) am gleichen Tag.<br />
Zeit<br />
gs gemessen<br />
5<br />
b)<br />
0<br />
FO3 Modell<br />
FO3 Messung<br />
O3-Konz.<br />
10<br />
0<br />
8:00 9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00<br />
Zeit<br />
Im Folgenden wurde in Kooperation mit Teilprojekt B1 überprüft, ob das Modell<br />
auch auf andere Orte übertragen werden kann und erwartete Differenzierungen<br />
des Ozonflusses je nach meteorologischer und lufthygienischer Situation<br />
berechnet werden können. Dafür wurde das Modell auf Messdaten<br />
ausgewählter meteorologischer Stationen aus dem Raum Westeifel, <strong>Trier</strong> und<br />
Hunsrück angewendet. Aufgrund der benötigten Eingangsdaten<br />
Ozonkonzentration, Globalstrahlung, Luftfeuchte und Lufttemperatur wurden die<br />
halbstündlich erfassten Werte des Zentralen Immissionsmessnetzes des<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
O3-Konzentration [ppb]<br />
113
<strong>Werner</strong> B4<br />
Landes Rheinland-Pfalz (Landesamt f. Umweltschutz u. Gewerbeaufsicht, 1978-<br />
2001) verwendet.<br />
Durch den ausgeprägten Tagesgang der meteorologischen Größen je nach<br />
Lage der Station ist auch bei den Tagesgängen der Blattleitfähigkeit und des<br />
Ozonflusses eine Differenzierung zwischen den Stadt - und Waldstationen<br />
nachweisbar (Lüers et al., 2002). Es lässt sich zusammenfassend fes thalten,<br />
dass die modellierten Ozonflüsse an den ländlichen Stationen durchgehend<br />
höher sind als an den städtischen Stationen. Grund dafür sind die durch<br />
gemäßigte Temperatur- und Feuchtebedingungen der stadtfernen Gebiete<br />
größeren Blattleitfähigkeiten in Kombination mit höh eren mittleren<br />
Ozonkonzentrationen. Die Unterschiede zwischen den Stadt- und Waldstationen<br />
hinsichtlich des Ozonflusses treten vor allem am Tage auf.<br />
Abb. 4: Berechnete Blattleitfähigkeit [mmolH2O*m -2 *s -1 ] des NC-S Klons<br />
während einer Ozonepisode am 19. Juni 2000 um 14 Uhr in Abhängigkeit von<br />
den in der Region abgeschätzten meteorologischen Input-Parametern<br />
(abgeleitet auf Grundlage des digitalen Höhenmodells (Auflösung 200x200m)<br />
und den Messwerten der DWD und ZIMEN-Stationen).<br />
Mit Hilf e flächendeckender Interpolation der meteorologischen<br />
Eingangsparameter für einen Ausschnitt der Region <strong>Trier</strong> ist eine<br />
Differenzierung nach Gebieten hoher und niedriger potentieller Ozonflüsse<br />
möglich (Abb. 4 und 5). So lässt sich z.B. für den 19. Juni 200 0, 14 Uhr, eine<br />
114
B4 <strong>Werner</strong><br />
Zunahme der Blattleitfähigkeit und der Ozonflüsse von der <strong>Trier</strong>er Talweite bis<br />
in die Höhenlagen des Hunsrücks nachweisen.<br />
Zu einer flächenhaften Abschätzung der Ozonflüsse müssen im weiteren<br />
Projektverlauf ähnliche Berechnungen für andere Zeitpunkte durchgeführt<br />
werden.<br />
Abb. 5: Berechneter Ozonfluss [10*nmolO3*m -2 *s -1 ] in die Blätter des NC-S-<br />
Klons während einer Ozonepisode am 19. Juni 2000 um 14 Uhr in Abhängigkeit<br />
von den in der Region abgeschätzten meteorologischen Input-Parametern (vgl.<br />
Abb. 4).<br />
4 Vergleiche mit Arbeiten außerhalb des Sonderforschungsbereichs<br />
und Reaktionen der wissenschaftlichen Öffentlichkeit<br />
auf die eigenen Arbeiten<br />
Da der Kleeversuch gleichzeitig in ein europaweites Experiment des ICP<br />
Vegetation integriert ist, wurden erste Modellierungsergebnisse bereits im<br />
Januar 2000 auf dem 13. Task Force Meeting (TFM) des UNECE ICP<br />
Vegetation in Semmering (Österreich) vorgestellt. Auf dieser Tagung wurde u.a.<br />
diskutiert, inwieweit Ozonflussberechnungen langfristig den AOT40 -Index 4<br />
ersetzen können. Ausgangssituation ist, dass EMEP 5 den Auftrag hat, eine<br />
4 AOT40: Accumulated exposure over a threshold of 40 ppb O3<br />
5 Cooperative programme for monitoring and evaluation of the long range transmission of air<br />
pollutants in Europe<br />
115
<strong>Werner</strong> B4<br />
europaweite Karte der phytotoxischen Ozonbelastung zu erstellen und bis dato<br />
auf den AOT40-Index, der dem „Critical Level“-Konzept zur Charakterisierung<br />
und Quantifizierung ozoninduzierter Schäden an Nutzpflanzen zugrunde liegt,<br />
angewiesen ist. Dieser aber berücksichtigt weder physiologische noch<br />
klimatologische Einflüsse und suggeriert als kalkulierte Größe, dass Pflanzen<br />
nur tagsüber Ozon aufnehmen können (Berechnung erst ab 50 W/m²) und eine<br />
Ozonkonzentration von 40 ppb für Pflanzen grundsätzlich unschädlich ist.<br />
Daher war das Interesse an Alternativen zum AOT40 und somit der<br />
Ozonflussmodellierung groß. Nach den überze ugenden Ergebnissen aus der<br />
Region <strong>Trier</strong> wurde an unsere Arbeitsgruppe herangetragen, gleiche Modelle<br />
anhand europaweit gemessener Gaswechseldaten für ganz Europa zu<br />
entwickeln. Die Ergebnisse dieser Modellierungen wurden auf dem 14. TFM des<br />
ICP Vegetation im Januar 2001 in Leuven (Belgien) begeistert au fgenommen.<br />
Nach weiterer Datenoptimierung und Verbesserung der Modellvo rhersagen<br />
zeichnete sich auf dem von uns organisierten 15. TFM im Februar 2002 in <strong>Trier</strong><br />
ab, dass sich der von uns entwickelte Ansatz gegenüber den statistischen<br />
Ansätzen der Regressionsanalyse und „Boundary Line Analysis“ wahrscheinlich<br />
durchsetzen wird und die Europakarte der phytotoxischen Ozonbelastung auf<br />
Ozonflussmessungen mittels ANN-Modellen basieren wird. Damit konnte<br />
gezeigt werden, dass sich der Einsatz künstlicher neuronaler Netze vor all em<br />
dann hervorragend eignet, wenn innerhalb des Datensatzes die Parameter<br />
starke nichtlineare Abhängigkeiten aufweisen (Balls et al., 1996; Roadknight et<br />
al., 1997).<br />
5 Offene Fragen<br />
Zur Berechnung des Ozonflusses haben wir bisher die Ozonkonzentrationen,<br />
die standardmäßig in 3 m Höhe gemessen werden, benutzt. Es ist jedoch davon<br />
auszugehen, dass die Ozonkonzentration mit abnehmender Höhe über dem<br />
Bestand exponentiell abnimmt (Tuovinen, 2000; Grünhage et al., 2000). Aus<br />
diesem Grunde sind die dargestellten Ozo nflüsse überschätzt und spiegeln<br />
lediglich die räumliche Verteilung wider. Um quantitative Beziehungen zu<br />
aufgetretenen Blattschäden nachzuweisen, müssen die Ozonkonzentrationen<br />
mit Hilfe mikrometeorologischer Modelle korrigiert werden (Grünhage & Haenel,<br />
1997).<br />
Als weiterer Schritt ist geplant, die Ozonflüsse über längere Zeiträume (z.B.<br />
vierwöchige Ernteperioden des Kleeversuches) zu kumulieren und sie dann mit<br />
den nachgewiesenen Blattschäden und Biomasseverlusten in Beziehung zu<br />
setzen. Anhand dieses möglichen Ozonfluss-Wirkungs-Verhältnisses könnten<br />
„critical fluxes“, d.h. Grenzwerte kritischer Ozonflüsse, festgelegt werden.<br />
116
B4 <strong>Werner</strong><br />
6 Literatur<br />
6.1 Verzeichnis der im Text erwähnten Veröffentlichungen und<br />
weiterführende Literatur<br />
BALLACH, H.-J. (1995): Untersuchungen zum Immissionsstress klonierter Pappeln.<br />
Verh. Ges. Ökol. 24, 249-254.<br />
BALLS, G.R., PALMER-BROWN, D. & G.E. SANDERS (1996): Investigating<br />
microclimatic influences on ozone injury in clover (Trifolium repens) using<br />
artificial neural networks. New Phytologist 132: 271-280.<br />
BÜCKER, J. (1995): Unterschiedlich empfindliche Pappelvarietäten als<br />
Grundlage zur Ausarbeitung einer biochem ischen Indikation<br />
pflanzengefährdender O3- und SO2-Konzentrationen. Verh. Ges. Ökol. 24, 255-<br />
258.<br />
BÜKER P. (1997): Einsatz der Bioindikatoren Trifolium repens und Phaseolus<br />
vulgaris zum Nachweis ozoninduzierter Blattschäden und Ernteverluste.<br />
Diplomarbeit <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Abt. Geobotanik, 126 S.<br />
BUNGENER, P., LÜTOLF, M., NUSSBAUM, S. & J. FUHRER (1999):<br />
Intraspecific differences in tolerance to short-term ozone effects: a case study<br />
with brown knapweed (Centaurea jacea L.) and red clover (Trifolium pratense<br />
L.). In: Critical Levels for Ozone - Level II: In: FUHRER, J. & B. ACHERMANN,<br />
[Eds.]. Environmental Documentation 115, Swiss Agency for the Environment,<br />
Forests and Landscape, Bern, Switzerland, pp. 275-278.<br />
FUHRER, J., SKÄRBY, L. & M.R. ASHMORE (1997): Critical levels for ozone<br />
effects on vegetation in Europe. Environmental Pollution 97, 91-106.<br />
GRÜNHAGE, L. & H. -D. HAENEL (1997): PLATIN (PLant-ATmosphere<br />
INteraction) I: A model of plant-atmosphere interaction for estimating absorbed<br />
doses of gaseous air pollutants. Environmental Pollution 98: 37-50.<br />
GRÜNHAGE, L., HAENEL, H.-D. & H.-J. JÄGER (2000): The exchange of<br />
ozone between vegetation and atmosphere: micrometeorological measurement<br />
techniques and models. Environmental Pollution 109, 373-392.<br />
HEAGLE, A.S., MILLER, J.E. & D.E. SHERRILL (1994): A white clover system<br />
to estimate effects of tropospheric ozone on plants. Journal of Environmental<br />
Quality 23, 613-621.<br />
JUST, J. (1998): Flechten als Bioindikatoren für luftgetragene Schadstoffe - Eine<br />
räumliche Analyse mit Hilfe geostatistischer Methoden (Kriging) und eines<br />
geographischen Informationssystems (ARC/View). Diplo marbeit <strong>Universität</strong><br />
<strong>Trier</strong>, Abt. Geobotanik, 88 S.<br />
KERSTIENS, G. & K.J. LENDZIAN (1989): Interactions between ozone and<br />
plant cuticles. New Phytologist 112: 13-19.<br />
117
<strong>Werner</strong> B4<br />
LANDESAMT F. UMWELTS CHUTZ U. GEWERBEAUFS ICHT (1978-2001)<br />
Hrsg.: Monatsberichte über die Messergebnisse d es Zentralen<br />
Immissionsmessnetzes ZIMEN für Rheinland-Pfalz.<br />
MILLS, G., BALL, G., HAYES, F., FUHRER, J., SKÄRBY, L., GIMENO, B., DE<br />
TEMMERMAN, L. & A.S. HEAGLE (2000): Development of a multi-factor model<br />
for predicting the critical level of ozone for biomass reduction for white clover.<br />
Environmental Pollution, 109, 533-542.<br />
MILLS, G., HAYES, F., BUSE, A. & B. REYNOLDS (2001): Air Pollution and<br />
Vegetation: UNECE ICP Vegetation Annual Report 2000/2001. Bangor, U.K.<br />
MINISTERIUM FÜR UMWELT UND FORSTEN RHEINLAND-PFALZ (1996):<br />
Luftreinhalteplan <strong>Trier</strong>-Konz 1990-1997. Mainz, 279 S.<br />
MOOI, J. (1984): Wirkungen von SO2, NO2, O3 und ihrer Mischungen auf<br />
Pappeln und einige andere Pflanzenarten. Der Forst- und Holzwirt 18, 438-<strong>444</strong>.<br />
RITTER, G. (1996): Einwirkungen von Luftschadstoffen unter besonderer<br />
Berücksichtigung von Ozon auf Pflanzen im Stadtgebiet von <strong>Trier</strong>. Diplomarbeit<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Abteilung Geobotanik, 119 S.<br />
ROADKNIGHT, C.M., BALLS, G.B., MILLS, G.E. & D. PALMER-BROWN<br />
(1997): Modeling complex environment al data. Transactions on Neural<br />
Networks 8: 1-11.<br />
SCHULZE, E. (1999): Ozon-Biomonitoring mit unterschiedlich sensitiven<br />
Weißklee-Genotypen entlang eines Höhengradienten in der Region <strong>Trier</strong>.<br />
Diplomarbeit <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Abteilung Geobotanik, 171 S.<br />
TUOVINEN, J.-P. (2000): Assessing vegetation exposure to ozone: properties of<br />
the AOT40 index and modifications by deposition modeling. Environmental<br />
Pollution 109, 361-372.<br />
UNECE (2001): ICP Vegetation experimental protocol for the 2001 season . ICP<br />
Vegetation Coordination Centre, Institute of Terrestrial Ecology, Bangor.<br />
WILLERT, D.J.v., MATYSSEK, R. & W. HERPPICH (1995): Experimentelle<br />
Pflanzenökologie, Stuttgart.<br />
6.2 Verzeichnis der Projektveröffentlichungen<br />
BÜKER, P., & W. WERNER (2002): Modelle zur Simulation der Blattleitfähigkeit<br />
von Weißklee -Klonen (Trifolium repens) als Grundlage zur<br />
Ozonflussberechnung. In: MÜLLER, P., RUMPF, S. & H. MONHEIM [Hrsg.]:<br />
Umwelt und Region – Aus der Werkstatt des Sonderforschungsbereichs 5<strong>22</strong>,<br />
55-66.<br />
GEHENZIG M. (2000): Abschätzung der Ozonsensitivität verschiedener<br />
geographischer Herkünfte der Wiesen -Flockenblume (Centaurea jacea) in<br />
einem Freilandversuch. Diplomarbeit <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Abteilung Geobotanik,<br />
153 S. Diplomarbeit (Betreuer Prof. <strong>Werner</strong>)<br />
118
B4 <strong>Werner</strong><br />
LÜERS, J., BÜKER, P. & W. WERNER (2002): Regionale Unterschiede des<br />
Ozonflusses in Pflanzen in Abhängigkeit meteorologischer Größen an<br />
ausgewählten ZIMEN-Messstationen in Rheinland-Pfalz. In: MÜLLER, P.,<br />
RUMPF, S. & H. MONHEIM [Hrsg.]: Umwelt und Region – Aus der Werkstatt<br />
des Sonderforschungsbereichs 5<strong>22</strong>, 43-53.<br />
UNECE (2002): ICP Vegetation and ICP Forests: Damage to vegetation by<br />
ozone pollution. Editors: Mills, G., Sanz, M.J., Fischer, R., <strong>Werner</strong>, W. u.a.,<br />
Genf.<br />
WEBER, H. (2000): Untersuchungen zu Wirkungen von troposphärischem Ozon<br />
auf Pappelklone unter Berücksichtigung der Blattleitfähigkeit. Diplomarbeit<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Abteilung Geobotanik, 119 S. (Betreuer Prof. <strong>Werner</strong>)<br />
WERNER, W. & BÜKER, P. (1999): An Attempt to estimate leaf conductivity by<br />
an artificial neural network model using meteorological data as input<br />
parameters. In : FUHRER, J. & ACHERMANN, B. (Hrsg.): Critical levels for<br />
ozone, Level II. Environmental Documentation No. 115. Swiss Agency for<br />
Environment, Forest and Landscape, 313-317. Bern 1999.<br />
WERNER, W. & BÜKER, P. (2000): Bestimmung des Ozonflusses in Pflanzen<br />
anhand eines Modells zur Berechnung der Spaltöffnung. In: Kommission<br />
Reinhaltung der Luft (KRdL) im VDI und DIN -Normenausschuss (Hrsg.):<br />
Troposphärisches Ozon – Eine kritische Bestandsaufnahme über Ursa che,<br />
Wirkung und Abhilfemaßnahmen. Düsseldorf: Schriftenreihe der KRdL, Band 32.<br />
WERNER, W., BÜKER, P. & E. LINKE (2002): Ozon-Biomonitoring in der<br />
Region <strong>Trier</strong>. In: MÜLLER, P., RUMPF, S. & H. MONHEIM [Hrsg.]: Umwelt und<br />
Region – Aus der Werkstatt des Sonderforschungsbereichs 5<strong>22</strong>, 67-82.<br />
In Vorbereitung (erscheint 2002):<br />
BÜKER, P. (2002): Einfluss troposphärischen Ozons auf das<br />
Spaltöffnungsverhalten vom Weißklee - Entwicklung eines Modells zur<br />
Bestimmung von Ozonflüssen in Pflanzen. Dissertation <strong>Universität</strong> <strong>Trier</strong>, Abt.<br />
Geobotanik (Betreuer Prof. <strong>Werner</strong>, in Vorbereitung).<br />
LÜERS, J., BÜKER, P. & W. WERNER (2002): Differences of Ozone fluxes to<br />
plant leaves based on regional -specific climate effects in Rheinland -Pfalz,<br />
Germany. International Journal of Biometeorology (in preparation).<br />
WERNER, W. (2002): Wirkung von Sommersmog auf höhere Pflanzen. Beitrag<br />
zum Tagungsband des 53. Deutschen Geographentags in Leipzig, 13 S. (im<br />
Druck).<br />
WERNER, W., BÜKER, P. & ICP-PARTICIPANTS (2002): Modeling stomatal<br />
conductance and ozone flux for NC-S and NC-R clover clone. Environmental<br />
Pollution (in preparation).<br />
WERNER, W., LÜERS J. & P. BÜKER (2002): Spatial interpolation of climatic<br />
parameters and application of a clover clone conductance model to <strong>Trier</strong> region<br />
(in preparation).<br />
119
<strong>Werner</strong> B4<br />
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