LernJobs – Teil eines Wirkungskreises - Institut Beatenberg
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Dem Wissen auf der Spur | Februar 03<br />
© spirit of learning | Andreas Müller |<br />
<strong>LernJobs</strong>: Und dazu gesellt sich nun je<br />
eine Anzahl von adäquaten <strong>LernJobs</strong>. Sie<br />
machen es möglich, sich individuell oder in<br />
Gruppen mit einem Thema auseinanderzusetzen.<br />
„Die Lernaufgabe ist ein wichtiges<br />
didaktisches Instrument in der modernen<br />
Unterrichtsführung. Die Lehrperson gibt<br />
<strong>eines</strong> schriftliche Aufgabe vor. Diese ist so<br />
gestellt, dass die Schüler während der Bearbeitung etwas<br />
Neues lernen. Deshalb Lernaufgabe. Die Lernaufgabe ist somit<br />
keine Anwendungsaufgabe, keine eingekleidete Aufgabe,<br />
keine Übungsaufgabe und keine Transferaufgabe.“ (Frey<br />
1993) Soweit die Definition von Lernaufgaben.<br />
Lernaufgaben <strong>–</strong> oder eben: <strong>LernJobs</strong> <strong>–</strong> fordern auf, sich mit<br />
Themen aktiv auseinanderzusetzen, Vorwissen mit neuen Informationen<br />
zu verknüpfen und Komplexität „auf den Punkt“<br />
zu bringen.<br />
Das Prinzip der <strong>LernJobs</strong> findet sich bereits in reformpädagogischen<br />
Konzepten 4 (z.B. Daltonplan): „Die ‚Lernfreiheit‘ des<br />
Daltonplans erfordert als pädagogisches Äquivalent eine<br />
sorgfältige methodische Sicherung der Arbeitsbedingungen<br />
und <strong>–</strong>anregungen. Dies zu leisten, ist wesentlich Aufgabe der<br />
schriftlichen ‚Studieranleitungen‘, der ‚assignments‘, die Parkhurst<br />
als ‚assistant teachers‘ bezeichnet. Demnach dürfen sie<br />
sich nicht auf die blosse Aufgabenstellung beschränken, sondern<br />
müssen die Lernenden auch motivieren, instruieren und sie<br />
das ‚Lernen lernen‘.“ (Popp 1999)<br />
Roter Faden<br />
<strong>LernJobs</strong> stellen ein Element dar, das sich wie ein roter Faden<br />
durch die schulischen Arrangements zieht. Ausgangspunkt bilden<br />
die Intensivtrainings („Fachunterricht“). Die jeweiligen<br />
Fachtrainer geben die <strong>LernJobs</strong> in Auftrag oder überlassen<br />
den Lernenden in gegenseitiger Absprache die Auswahl. Ausschlaggebend<br />
ist der jeweilige Stand auf dem Kompetenzraster<br />
(individuelles Kompetenzprofil). Die <strong>LernJobs</strong> geben<br />
der Arbeit eine Struktur und lassen dennoch genügend Spielraum<br />
für selbstinitiiertes und entdeckendes Lernen.<br />
Diese kreative Eigenaktivität spielt eine bedeutende Rolle. So<br />
kam eine Untersuchung von 150 Beispielen aufgabengelenkter<br />
selbstständiger Lernverfahren zum Schluss, „dass die Schüler<br />
ihre hierbei ihre Lerntätigkeit und <strong>–</strong>ziele eher für sinnvoll<br />
halten als im traditionellen Unterricht. Das Lernen gewinnt für<br />
sie eine stärkere Bedeutung, und sie sind eher bereit, sich die<br />
erforderliche Selbstdisziplin aufzuerlegen sowie auf menschliche<br />
und materielle Hilfsmittel zurückzugreifen. Insgesamt sollen<br />
4 „Der Philosoph und Pädagoge John Dewey hat am Anfang des Jahrhunderts<br />
einen problemorientierten Unterricht grundgelegt. Seine Idee: Die Arbeit<br />
an Problemen stärkt Selbstverantwortung in der Demokratie. Der Schüler<br />
ist nicht nur passiver Empfänger von Botschaften. Vielmehr setzt er sich selber<br />
mit Fragestellungen auseinander. Er wird aktiv. Deweys Vorbild für Fragestellung<br />
und Problemlösung waren die exakten Wissenschaften. Die didaktische<br />
Technik ‚Lernaufgabe‘ liegt in der Tradition von John Dewey, eingerichtet für<br />
die Mikrowelt des Klassenzimmers.“ (Frey 1993)