DAS LERNEN VERSTEHEN - Institut Beatenberg

Informationen aus dem Institut Beatenberg September 2011 · Nr. 105
DAS LERNEN
VERSTEHEN
Lernen ist eine Aktivität. Und wie für andere Aktivitäten
auch gilt: Es ist besser, wenn man es kann. Will
heissen: Das «Gewusst wie» ist ein zentraler Erfolgsfaktor.
Also: Wer erfolgreich sein will, muss sein eigenes
Lernen verstehen und gestalten können. Lernkompetenz
heisst das entsprechende Stichwort. Im
Projekt Innovative Learning Environments (ILE) hat
die OECD Standards formuliert, die eine moderne und
effektive Schule auszeichnen. Einer davon: «Eine effektive
Lernumgebung sieht die Lernenden als die
wichtigsten Akteure an, initiiert ihr aktives Engagement
und entwickelt ihr Verständnis des eigenen
Lernprozesses.» Als eine der weltweit ausgewählten
Projektschulen der OECD setzt das Institut Beatenberg
einen besonderen Akzent bei der Förderung der
Lernkompetenz. Und im Rahmen einer Fallstudie ist
dem Institut denn auch bescheinigt worden, alle
Standards – und damit auch die Entwicklung des Verständnisses
für das eigene Lernen – in höchstem
Masse zu erfüllen. Ein Arrangement, das eigens dem
Zwecke der Lernkompetenz dient, nennt sich Backstage.
Die Jugendlichen erhalten in zweiwöchentlichem
Rhythmus Gelegenheit, einen Blick hinter die
Kulissen des Lernens werfen. Sie sollen ein Verständnis
dafür entwickeln können, wie Lernen eigentlich
funktioniert. Und sie erhalten vielfältige methodische
Hinweise, wie sie ihr Lernen Ziel führend gestalten
können. Das allein reicht aber nicht. Die Förderung
der Lernkompetenz muss integraler Bestandteil des
Tuns sein. Oder anders gesagt: Zu jedem Was gehören
ein paar Gewusst-wie. Mit «Lernerfolg ist lernbar»
ist ein Kartenset entwickelt worden, das 22x33 Möglichkeiten
zeigt, Freude am Verstehen zu kriegen. Und
alle Lernenden sind im Besitze einer Taschenausgabe
davon. Zudem sind ebenfalls die LernJobs (Lernaufgaben)
in einer Weise gestaltet, dass sie immer
auch dem Aspekt der Methodenkompetenz ausreichend
Rechnung tragen. Die Förderung des Verständnisses
für das eigene Lernen und die Entwicklung der
entsprechenden Fähigkeiten zieht sich wie ein roter
Faden durch die Arrangements des Instituts Beatenberg.
Und das mit gutem Grund: Die Wissenschaft
lässt keinen Zweifel daran, dass der nachhaltige Erfolg
direkt zusammenhängt mit der Fähigkeit, sein
eigenes Lernen zu verstehen und zu gestalten.

WEGE IN DIE
BERUFSWELT
Anschlussfähigkeit heisst das Ziel und JobTraining
heisst eines der Arrangements dafür. Die Absicht dahinter:
Die Jugendlichen setzen sich regelmässig
und systematisch mit ihrer beruflichen und schulischen
Zukunft auseinander. Je nach Alter und individueller
Situation stehen dabei unterschiedliche Aktivitäten
auf dem Programm. Berufsbesichtigungen
gehören dabei ebenso dazu wie der Besuch der Berner
Ausbildungsmesse. Diese jährlich stattfindende
Ausstellung in Bern bietet den Jugendlichen Gelegenheit,
sich über das gesamte Spektrum der weiterführenden
beruflichen und schulischen Ausbildungswege
ins Bild zu setzen. An den verschiedenen
Ständen können sie sich Informationen beschaffen,
jungen Berufstätigen bei der Arbeit zuschauen, sich
mit ihnen unterhalten oder sogar selber aktiv werden.
Zum Programm des JobTrainings gehört aber
auch, die Jugendlichen konkret und verpflichtend zu
unterstützen auf dem Weg in ihre weiterführende
Ausbildung. Neben dem Besuch des Berufsinformationszentrums
(BIZ) geht es dabei unter anderem
um Organisation von Schnupperlehren, die Auswertung
der entsprechenden Feedbacks, den Support
bei Bewerbungsschreiben und im Hinblick auf Bewerbungsgespräche.
Viele weiterführende Ausbildungen sind mittlerweile
an Prüfungen gekoppelt. Deshalb hat das Institut ein
spezielles Vorbereitungstraining organisiert. Die Jugendlichen
beschäftigen sich in diesem Rahmen
nicht nur mit relevanten Themen. Sie sollen auch lernen,
mit Prüfungssituationen und den sich daraus
ergebenden Anforderungen konstruktiv umzugehen.
MODERNSTE
TECHNIK
Denken und Lernen kann der Mensch nur selber.
Aber manchmal ist es doch ganz hilfreich, taugliche
Methoden und Instrumente zur Verfügung zu haben.
Dazu gehört auch die moderne Technik. In den Lernteams
stehen den Jugendlichen deshalb zahlreiche
Terminals zur Verfügung. Sie sind nun durch eine
neue Generation ersetzt und ergänzt worden.
INTERESSIERTE
BESUCHER
Das Lernkonzept des Instituts Beatenberg findet in
Fachkreisen seit Jahren grosse Beachtung Und entsprechend
viele Gruppen aus dem In- und Ausland
besuchen die Schule. Ihr Interesse gilt der Lernatmosphäre
und der Umsetzung des Konzepts in die
tägliche Praxis. Diese Informationen erhalten die Gäste
jeweils aus erster Hand: Jugendliche stellen ihr
Lernen vor und vermitteln den Besuchern auf diese
Weise einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag.
Und quasi nebenbei erweitern sie auch noch
gleich ihre sprachlichen Fähigkeiten. Immer wieder
zeigen sich die Gäste beeindruckt von der Sicherheit
und der Kompetenz der Jugendlichen.

ATTRAKTIVE
VIELFALT
Immer in der zweiten Nachmittagshälfte stehen die
Aktivs auf dem Programm. Das vielfältige Kursangebot
ist darauf ausgerichtet, den Jugendlichen einen
aktiven Einblick in unterschiedliche Handlungsfelder
zu ermöglichen. Sport, Naturwissenschaften,
Sprache, Geschichte, Kunst, Handwerk – das Spektrum
der Angebote reicht weit. Und es wird immer
auch den Interessen der Jugendlichen angepasst.
Jeden Nachmittag stehen verschiedene attraktive
Möglichkeiten zur Auswahl. Die Lernenden wählen
aus und gestalten auf diese Weise ihr eigenes Kursprogramm.
Dabei können sie sich leiten lassen von
ihren Interessen ebenso wie von ihren beruflichen
Perspektiven.
ANREGENDE
LERNJOBS
Nachhaltiges Lernen verlangt nach einer vertieften
Auseinandersetzung mit den Dingen, um die es geht.
Diesem Ziel haben die Aufgabenformate zu dienen.
Sie sollen die Lernenden anregen, sich aktiv auf die
Themen einzulassen. Dazu müssen die LernJobs Informationen
liefern. Und: Sie sind so zu gestalten,
dass die Lernenden vielfältige methodische Impulse
erhalten, die integral zur Förderung der Lernkompetenz
beitragen. Gleichzeitig werden auch hohe Ansprüche
an das Design der Lernaufgaben gestellt.
Nach verschiedenen Weiterbildungssequenzen und
ausgestattet mit der erforderlichen Software haben
sich die Coaches engagiert im wahrsten Sinne des
Wortes an die Aufgaben gemacht.

EIN MARATHON
RUND UM DEN SEE
Bereits zum sechzehnten Mal stand der Marsch rund um den Brienzersee auf
dem Programm. Und auch dieses Jahr schafften alle die 42 Kilometer «around
the lake» – allen Blasen, schweren Beinen und anderen Widerständen zum Trotz.
Natürlich waren nicht alle Gruppen gleich schnell unterwegs. Und nicht alle
konnten am Schluss des Marathons noch die Energie aufbringen, um durchs Ziel
zu rennen. Aber viel wichtiger: Alle konnten nach den Strapazen mit berechtigtem
Stolz von sich sagen: Geschafft! Die Einen kühlten sich anschliessend im
See ab. Andere liessen es sich einfach wohl ergehen, genossen ihre Leistung
und pflegten sich die wunden Füsse. Und allen wird in Erinnerung bleiben: Man
kann mehr, als man denkt.
ERFOLGE AN
SPRACHTESTS
Den Jugendlichen des Instituts Beatenberg bietet
sich alljährlich die Möglichkeit, an den internen
und externen Prüfungen teilzunehmen, die zu einem
internationalen Sprachenzertifikat führen. Diese
Sprachdiplome basieren auf den gleichen Kompetenzrastern,
wie sie in Beatenberg schon seit Jahren
Verwendung finden. Und die Jugendlichen haben
sich kurz vor den Sommerferien mit grossem
Erfolg den Tests unterzogen. Denn: Mit einer Ausnahme
haben alle die Prüfungshürde genommen.
Und so durften sie
gleich zu Beginn des
neuen Schuljahres das
entsprechende Zertifikat
entgegennehmen.