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An die Freunde der heiligen Therese - Therese von Lisieux

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M. Nun hatte ich Dich verstanden! Meine <strong>Freunde</strong> war<br />

groß! Jetzt erkannte ich, dass meine Sehnsucht, dessen<br />

Erfüllung ich in einer menschlichen <strong>An</strong>hänglichkeit<br />

zu finden glaubte, nichts an<strong>der</strong>es war, als <strong>der</strong> tiefe<br />

Wunsch, mich „anzu-Vertrauen“ – Jemandem, <strong>der</strong><br />

meine Seele kennt…<br />

Th. „Der Fahrstuhl, <strong>der</strong> mich bis zum Himmel emporheben<br />

soll, deine Arme sind es, o Jesus!<br />

Dazu brauche ich nicht zu wachsen, im Gegenteil,<br />

ich muss klein bleiben, ja mehr und mehr es werden.“<br />

M. So wuchs in mir <strong>der</strong> Wunsch, jeden neuen Tag mit<br />

einem „Aufschwung des Herzens“ zu beginnen,<br />

- in jenen „Aufzug“ zu steigen…<br />

Dazu ermuntertest Du mich mit Deinem Gebet:<br />

Th. „Mein Gott, ich weihe dir alles, was ich heute tue,<br />

... all mein Tun möchte ich vereinen, mit deinen Gaben.<br />

Ich möchte meine Fehler wie<strong>der</strong> gutmachen, indem ich<br />

sie in den Feuerofen deiner barmherzigen Liebe werfe.<br />

Oh, mein Gott, schenke mir und denen, <strong>die</strong> mir nahe<br />

stehen, <strong>die</strong> Gnade, dass wir aus Liebe zu dir, deinen<br />

göttlichen Willen vollkommen erfüllen.<br />

Hilf uns, <strong>die</strong> Freuden und das Leid <strong>die</strong>ses vergänglichen<br />

Lebens anzunehmen, damit wir eines Tages für <strong>die</strong><br />

ganze Ewigkeit vereint sind mit dir in den Himmeln.“<br />

M. Ich lernte so, mich nicht mehr zu fürchten, vor all<br />

den unerfüllbaren Erwartungen des Tages.<br />

6 | <strong>Therese</strong> 3.2008<br />

Die Gewissheit, nicht allein zu sein, tröstete mich. –<br />

Aber trotzdem schlich sich immer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zweifel in<br />

mein Herz...<br />

Th. „Wenn Du immer treu bleibst, ihm in den „kleinen“<br />

Dingen Freude zu machen, wird er sich verpflichtet<br />

sehen, Dir in den großen beizustehen.“<br />

M. Ja, das wollte ich!<br />

IHM in den „kleinen Dingen“ Freude machen. -<br />

Woraus aber bestehen <strong>die</strong>se „kleinen Dinge“?<br />

Th. „Beispielsweise, ein Lächeln, ein liebes Wort,<br />

wenn ich nichts sagen o<strong>der</strong> ein verdrießliches Gesicht<br />

machen möchte!<br />

Geduld bewahren, wenn man gestört wird…“<br />

M. Leicht fallen mir <strong>die</strong>se Dinge gerade nicht!<br />

Aber dennoch bin ich festen Willens, es immer neu zu<br />

versuchen!<br />

Th. „Er begnügt sich mit meinem guten Willen,<br />

an dem es mir nie fehlte.“<br />

M. So durfte ich auch schon erfahren, welche<br />

Freude und Freiheit <strong>die</strong> Überwindung meiner Unfähigkeiten<br />

zur Folge hat.<br />

Damit wächst <strong>die</strong> Dankbarkeit und <strong>die</strong> Liebe wird<br />

größer - gleich einer Glut, in welche immer wie<strong>der</strong><br />

kleine Späne geworfen werden… - bis sie zum Feuer<br />

wird…

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