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Weihnachtsglanz<br />

herausgegeben von<br />

Julia Krischak und Barbara Schrettle<br />

LESEPROBE<br />

„O du Fröööhliche…!“<br />

von Anke Greifene<strong>de</strong>r<br />

Weihnachtsglanz – Ein Sack voll Geschichten<br />

Julia Krischak & Barbara Schrettle (Hrsg.)<br />

Verlag epubli GmbH, Berlin, www.epubli.<strong>de</strong><br />

Copyright: © 2011 Die Autorinnen und Autoren<br />

I<strong>de</strong>e und Umsetzung:<br />

Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, Garbsen<br />

www.schlueckagent.com/<br />

ISBN 978-3-8442-0983-9


Für die Weihnachtsanthologie „Weihnachtsglanz − Ein Sack voll<br />

Geschichten‚ haben sich 21 Bestseller-Autoren <strong>de</strong>r Agentur Schlück<br />

zusammengeschlossen, um für <strong>de</strong>n guten Zweck zu schreiben.<br />

Entstan<strong>de</strong>n ist eine Kurzgeschichten-Sammlung, die vielfältiger nicht<br />

sein könnte. Gemeinsam ist <strong>de</strong>n Geschichten nur die Thematik<br />

Weihnachten und Winterzeit.<br />

Die Erlöse gehen zu gleichen Teilen an zwei gemeinnützige<br />

Einrichtungen: Writers in Prison, die verfolgte und inhaftierte Autoren<br />

unterstützen, die aufgrund kritischer Meinungsäußerungen zum<br />

Schweigen gebracht wur<strong>de</strong>n, sowie <strong>de</strong>n hannoverschen Trauer-<br />

Fuchsbau, in welchem u.a. trauern<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche betreut<br />

wer<strong>de</strong>n.


Hier können Sie das eBook kaufen<br />

epubli buecher.<strong>de</strong> Apple iBookstore Amazon Kindle<br />

Weitere Informationen<br />

epubli<br />

Direkt spen<strong>de</strong>n<br />

http://www.writersinprison.org/<br />

http://www.trauer-fuchsbau.<strong>de</strong>/


»O du Fröööhliche ...!«<br />

Anke Greifene<strong>de</strong>r<br />

Was kamen wir uns schlau vor, so was von smart, diesem Weihnachtstrubel zu<br />

entfliehen. Kein Geschenkstress in letzter Minute, keine Überlebenseinkäufe im<br />

Supermarkt und Prügeleien um die letzte Gans. Raus aus <strong>de</strong>m Schmud<strong>de</strong>lgrau, <strong>de</strong>r<br />

Kälte ohne Schnee, <strong>de</strong>nn wann hatte es schon das letzte Mal geschneit an<br />

Heiligabend?<br />

Natürlich waren unsere Familien einerseits enttäuscht gewesen, hatten aber<br />

letztendlich doch Verständnis; beim ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren klang auch Sehnsucht durch.<br />

Wenn wir »Nehmt mich mit!«-Gesuche zugesteckt bekommen hätten, wäre ich nicht<br />

verwun<strong>de</strong>rt gewesen.<br />

Konstantins Familie war groß, sehr konservativ und versammelt ziemlich<br />

anstrengend. Meine war klein und entspannt, aber dieses Jahr lei<strong>de</strong>r nicht dran.<br />

Konstantin und ich wechselten seit <strong>de</strong>n vier Jahren, die wir zusammen waren,<br />

nämlich je<strong>de</strong>s Jahr zu Weihnachten die Familien ab. Umso überraschter war ich, als<br />

Konstantin Anfang November nach Hause kam und vorschlug: »Lass uns dieses Jahr<br />

endlich mal an Weihnachten in die Wärme fliegen. Nur wir bei<strong>de</strong>, weit weg, ohne<br />

Stress!«<br />

Zwar hatten wir öfter darüber nachgedacht, wie schön es wäre, in diesen dunklen<br />

Tagen Sonne zu tanken, aber meist war es nur eine I<strong>de</strong>e, ein Fluchtgedanke, wenn<br />

kurz vor Weihnachten die gesamte Republik durchdrehte und sich verhielt, als ob es<br />

kein Morgen gäbe.<br />

Voller Vorfreu<strong>de</strong> buchten wir eine Woche Karibik und als wir am 23. Dezember<br />

am Flughafen stan<strong>de</strong>n, in die blassen, abgekämpften Gesichter blickten, die<br />

vollbepackt mit Geschenktaschen nach Hause flogen, während »Jingle Bells« in<br />

Endlosschleife aus <strong>de</strong>m Lautsprecher schallte, klatschten wir heimlich ab.<br />

Überglücklich ließen wir uns in die Flugzeugsessel fallen und stießen mit<br />

Champagner auf unsere Reise an, die ein kleines Vermögen gekostet hatte.<br />

»Möchten Sie noch ein Glas?«, fragte die freundliche Stewar<strong>de</strong>ss und schenkte auf<br />

unser freudiges Nicken hin mehrmals nach. Keine gute I<strong>de</strong>e, wie sich herausstellte,<br />

<strong>de</strong>nn nur kurz nach Kanada, als es über das offene Meer Richtung Miami ging, fing<br />

es an zu schaukeln – erst leicht, dann immer stärker. Die Anschnallzeichen gingen<br />

an, irgendwann kam die Ansage aus <strong>de</strong>m Cockpit: »Ja, verehrte Gäste, wie Sie bereits<br />

gemerkt haben, kämpfen wir gera<strong>de</strong> mit einigen Turbulenzen, weswegen ich die<br />

Anschnallzeichen eingeschaltet habe. Ich mel<strong>de</strong> mich wie<strong>de</strong>r, sobald wir die<br />

Schlechtwetterzone durchquert haben! Bis dahin machen Sie es sich gemütlich an<br />

Bord.«


Konstantin und ich flogen geschäftlich sehr viel – auch lange Strecken. Ein paar<br />

Turbulenzen brachten uns da nicht aus <strong>de</strong>r Fassung. Solange die Stewar<strong>de</strong>ssen noch<br />

servierten, war alles in Ordnung.<br />

Aber das Wackeln ließ nicht nach, die Schübe wur<strong>de</strong>n sogar stärker, das Flugzeug<br />

vibrierte samt Tabletts auf <strong>de</strong>n Tischen. Mit einem Mal sackte die Maschine einige<br />

Meter ab, was von hysterischem Geschrei begleitet wur<strong>de</strong>.<br />

»Wie Sie bemerkt haben, sind wir immer noch in einer Schlechtwetterzone. Lei<strong>de</strong>r<br />

wird sich das bis Miami nicht legen, da wir Nachricht bekommen haben, dass wir die<br />

Ausläufer <strong>de</strong>r Hurrikans zu spüren bekommen, die gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Region wüten. Wir<br />

stellen jetzt <strong>de</strong>n Bordservice ein, damit die Sicherheit unserer Crew gewährleistet<br />

ist!«<br />

Mist! Wenn sich die Crew setzen musste, war es wirklich turbulent. Schön wür<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Flug, <strong>de</strong>r immerhin noch acht Stun<strong>de</strong>n dauern wür<strong>de</strong>, nicht. Das stand fest.<br />

Während wir heftig durchgeschüttelt wur<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> mir immer übler, was daran<br />

lag, dass ich viel zu viel Champagner getrunken und lei<strong>de</strong>r nichts im Magen hatte.<br />

So war das mit <strong>de</strong>r Deka<strong>de</strong>nz! Wur<strong>de</strong> sofort bestraft …<br />

»Alles klar, Leni? Du bist ganz grün im Gesicht!«<br />

Konstantin sah mich besorgt an, nahm meine Hand, die ich ihm sofort entzog, um<br />

die Spucktüte zu suchen. Hinter mir betete ein älteres italienisches Paar unaufhörlich<br />

<strong>de</strong>n Rosenkranz und vor uns saß ein circa zehnjähriger Junge mit blon<strong>de</strong>n Locken,<br />

<strong>de</strong>r seine Mutter immer wie<strong>de</strong>r interessiert fragte, ob wir jetzt gleich abstürzen<br />

wür<strong>de</strong>n: »Mama, kann das Flugzeug eigentlich auf <strong>de</strong>m Meer lan<strong>de</strong>n? Wieso haben<br />

wir keine Fallschirme? Boah, schau mal, wie <strong>de</strong>r Flügel sich nach oben biegt! Kann<br />

<strong>de</strong>r eigentlich brechen?«<br />

Ich konnte <strong>de</strong>n Alkohol nicht länger bei mir halten und übergab mich mehrmals,<br />

was gar nicht so einfach war bei <strong>de</strong>m Geschaukel und meine volle Konzentration<br />

erfor<strong>de</strong>rte.<br />

»Guck mal, die Frau muss kotzen!«, kommentierte <strong>de</strong>r Blondschopf interessiert,<br />

was seiner Mutter höchst peinlich war. Mir war überhaupt nichts mehr peinlich. Mir<br />

war nur noch übel, was durch <strong>de</strong>n Geruch <strong>de</strong>r gefüllten Tüten nicht besser wur<strong>de</strong>.<br />

Lei<strong>de</strong>r konnte ich ja nicht aufstehen und sie entsorgen. Zum ersten Mal sehnte ich<br />

mich zurück ins kalte Deutschland, <strong>de</strong>n Schwarz-Weiß-Film, genauer gesagt: in mein<br />

Bett!<br />

Konstantin war rührend, auch wenn er nur noch durch <strong>de</strong>n Mund atmen konnte.<br />

Der Arme ist sehr geruchsempfindlich.<br />

Völlig gerä<strong>de</strong>rt und fertig mit <strong>de</strong>n Nerven kamen wir Stun<strong>de</strong>n später in Miami an.<br />

Der Pilot verabschie<strong>de</strong>te sich mit <strong>de</strong>n Worten: »Das war heute kein Spaziergang. Ich<br />

hab Muskelkater in <strong>de</strong>n Armen. Tut mir leid, dass wir es Ihnen an Bord nicht<br />

angenehmer machen konnten. Die gesamte Crew und ich wünschen Ihnen eine gute<br />

Weiterreise und schöne Weihnachten!«<br />

Weihnachten! Zu Hause trafen sich jetzt alle meine alten Schulfreun<strong>de</strong> und gingen<br />

auf <strong>de</strong>n Weihnachtsmarkt, um Grünkohl mit Pinkel und Glühwein zu konsumieren.<br />

Das war eigentlich immer sehr nett.<br />

Aber was war schon »nett« gegen das Paradies, das uns erwartete.


Nach einem kurzen Flug im Achtsitzer und einer zum Glück ruhigen Bootsfahrt<br />

waren wir endlich auf <strong>de</strong>r Insel angekommen. Die hoteleigene Homepage und<br />

»tripadvisor« hatten nicht gelogen. Das Paradies existierte und <strong>de</strong>r Horrorflug war<br />

beim Begrüßungscocktail – meiner natürlich ohne Alkohol – schnell vergessen.<br />

»Wir haben alles richtig gemacht! Genau so habe ich es mir vorgestellt!«, seufzte<br />

ich und ließ mich auf eines <strong>de</strong>r breiten, aus Korb geflochtenen Sofas fallen.<br />

Konstantin nickte und lächelte glücklich.<br />

»Ihre Hütte ist fertig. Kommen Sie bitte mit!«, wur<strong>de</strong>n wir von <strong>de</strong>r freundlichen,<br />

gut genährten Einheimischen aufgefor<strong>de</strong>rt. Durch <strong>de</strong>n Sand folgten wir ihr.<br />

Insgesamt gab es nur fünfzehn Hütten, die allesamt direkt am Strand lagen und<br />

hinter <strong>de</strong>nen sich ein kleiner tropischer Wald erstreckte.<br />

Völlig überwältigt stiegen wir eine kleine Holztreppe in unsere Hütte hinauf , die<br />

komplett offen gebaut war: nur Moskitonetze und Vorhänge, die sich leicht im<br />

sanften Wind bewegten, gaben Sichtschutz. Dadurch, dass die Hütte im tropischen<br />

Wald stand, war man durch das Grün <strong>de</strong>r Fauna komplett geschützt und hatte das<br />

Gefühl, fast im Freien zu schlafen.<br />

Völlig fertig ließen wir uns auf das mit weißen Leinen bezogene Bett fallen, um<br />

endlich ein paar Stun<strong>de</strong>n zu schlafen.<br />

»Schlaf gut!«, flüsterte Konstantin bereits völlig weggetreten, eine dunkle Strähne<br />

war ihm über die Augen gefallen und sein linker Flip-Flop hing noch an seinem Fuß.<br />

Bevor ich ihm <strong>de</strong>n Flip-Flop ausziehen konnte, verabschie<strong>de</strong>te auch ich mich ins<br />

Land <strong>de</strong>r Träume, wo ich am laufen<strong>de</strong>n Band Weihnachtsgeschenke einpacken<br />

musste, ohne jemals fertig zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Plötzlich fuhr ich hoch. Konstantin neben mir war ebenso aufgeschreckt.<br />

»Hast du auch die Schreie gehört?«<br />

Hatte ich – und fand mit einem Mal unsere offene Hütte nicht mehr ganz so<br />

romantisch.<br />

Die Schreie hörten nicht auf und schnell war uns klar, worum es sich han<strong>de</strong>lte.<br />

Niemand wur<strong>de</strong> ausgeraubt, bedroht o<strong>de</strong>r von einer Schlange gebissen. Nein, ein<br />

liebestolles Paar, das sich vergnügte und alle an<strong>de</strong>ren auf <strong>de</strong>r Insel daran teilhaben<br />

ließ, war <strong>de</strong>s Rätels Lösung.<br />

Irgendwann mussten die doch fertig sein, das Geschrei dauerte − in<br />

unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n − bereits über eine halbe Stun<strong>de</strong>.<br />

»Immer noch besser hier, als Tante Trudis‘ nörgelige Gieskannenstimme unterm<br />

Weihnachtsbaum ertragen zu müssen«, grinste Konstantin. Tante Trudis‘ Mann war<br />

früh verstorben. Konstantins Vater meinte immer »<strong>de</strong>r wusste schon, weshalb er sich<br />

so früh vom Acker machte«, was zwar gemein war, aber lei<strong>de</strong>r nachvollziehbar. Mir<br />

zumin<strong>de</strong>st reichten die paar Zusammentreffen im Jahr völlig aus – und Weihnachten<br />

ganz beson<strong>de</strong>rs. Tante Trudis packte ihre Geschenke aus und teilte sie in drei Stapel<br />

auf, nach<strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Geschenke geschätzt hatte – von wegen heimlich,<br />

Tante Trudis tat das gern in großer Run<strong>de</strong>: »39,99 Euro, schätze ich. Hab ich recht?«<br />

Die Geschenke, die teuer genug waren und ihr gefielen, kamen auf einen Stapel.<br />

Dann gab es Geschenke, die teuer waren, aber nicht ihren Geschmack trafen. Für<br />

diese fragte sie nach <strong>de</strong>m Kassenbon, um angeblich umzutauschen. Tatsächlich


wussten wir, dass sie hinter <strong>de</strong>m Bargeld her war. Und dann gab es noch <strong>de</strong>n dritten<br />

Stapel an Geschenken, die ihr nicht gefielen und zu billig waren. Die stellte sie dann<br />

auf eBay ein. Ja, Tante Trudis war trotz ihres betagten Alters bei eBay aktiv.<br />

»Sie haben aufgehört! Schnell, lass uns weiterschlafen!«, rief ich und malte mir<br />

aus, wer wohl das aktive Paar nebenan war. Bestimmt frisch verliebt, Mitte zwanzig,<br />

Amerikaner in <strong>de</strong>n Flitterwochen.<br />

Seufzend ließen wir uns in die Kissen fallen und schliefen weiter.<br />

»Kannst du auch nicht mehr schlafen?«, flüsterte ich Konstantin zu, <strong>de</strong>r sich ebenfalls<br />

seit einiger Zeit hin und her wälzte.<br />

»Wie <strong>de</strong>nn auch? Jetlag und dazu die Poppweltmeister nebenan!« Mein Blick auf<br />

die Uhr verriet, dass es kurz vor sechs Uhr morgens war und wir bei<strong>de</strong> hellwach.<br />

»Frohe Weihnachten!«, lächelte ich Konstantin an, rückte näher und gab ihm einen<br />

Kuss. Er zog mich an sich, doch bevor wir auch nur daran <strong>de</strong>nken konnten, uns<br />

weiterzuküssen, ging Bunga-Bunga nebenan heiter weiter.<br />

»Nichts wie raus hier, lass uns aufstehen! Haben wir eigentlich noch die Ohropax<br />

aus <strong>de</strong>m Flugzeug?«, Konstantin sah mich hoffnungsvoll an. Noch so eine Nacht<br />

wollte er nicht erleben.<br />

»Irgendwann müssen die doch auch mal schlafen, o<strong>de</strong>r?«, antwortete ich<br />

verunsichert.<br />

»Ja, bestimmt tagsüber in <strong>de</strong>r Hängematte, um heute Nacht wie<strong>de</strong>r loslegen zu<br />

können!«<br />

Übermü<strong>de</strong>t, aber immer noch froh, in <strong>de</strong>r Sonne aufzuwachen, gingen wir zum<br />

Haupthaus, wo unter Strohschirmen das Frühstück serviert wur<strong>de</strong>. Frisches Obst,<br />

Toast, Eier – einfach alles, was das Herz begehrte. Mit <strong>de</strong>m starken Kaffee kamen die<br />

Lebensgeister wie<strong>de</strong>r und langsam auch die an<strong>de</strong>ren Gäste. Entwe<strong>de</strong>r waren das<br />

alles Frühaufsteher o<strong>de</strong>r Menschen mit leichtem Schlaf, die das frisch verliebte<br />

Pärchen gehört hatten.<br />

Da die Gästeanzahl überschaubar war, sagte man sich freundlich »Guten<br />

Morgen«, stellte sich vor, hielt kurz Small Talk und ließ sich dann in Ruhe. Herrlich!<br />

Wenn ich da an Weihnachten zu Hause dachte, wäre jetzt schon jemand sauer o<strong>de</strong>r<br />

beleidigt gewesen, weil die Erwartungen an das Fest <strong>de</strong>r Liebe so hoch waren.<br />

An <strong>de</strong>n Tisch neben uns setzten sich Becky und Steve, ein sehr nettes älteres Paar<br />

aus San Francisco, die ihre Kin<strong>de</strong>r und Enkelkin<strong>de</strong>r mal alleine feiern lassen wollten,<br />

damit sie sich nicht immer verpflichtet fühlten. Eine löbliche Einstellung. Allerdings<br />

verstan<strong>de</strong>n sie nicht, wie man »Germany« zu Weihnachten freiwillig verlassen<br />

konnte, wo es doch so besinnlich sein sollte – hach, und all die Weihnachtsmärkte!<br />

Gera<strong>de</strong> als wir erklärten, dass wir einfach mal abschalten und entspannen wollten,<br />

schob uns Steve flugs die Einladung für eine Yogastun<strong>de</strong> am Strand zu – die bei<strong>de</strong>n<br />

praktizierten seit Jahren und schienen richtige Asse zu sein.<br />

So schlen<strong>de</strong>rten wir gemeinsam am Strand zu unseren Hütten, um uns bequeme<br />

Klamotten anzuziehen.<br />

»Hier wohnen wir, in <strong>de</strong>r Nummer zehn«, erklärte ich.


Becky und Steve lachten fröhlich.<br />

»Mensch, dann sind wir ja Nachbarn! Wir wohnen direkt neben euch.«<br />

Konstantin und ich blickten uns verdutzt an. Die bei<strong>de</strong>n waren die<br />

Poppweltmeister von heute Nacht! Aus <strong>de</strong>r Yoga-Nummer kamen wir nicht mehr<br />

raus und so durfte ich mir tolle Übungen für die Beckenbo<strong>de</strong>nmuskulatur von Becky<br />

zeigen lassen, mit <strong>de</strong>m augenzwinkern<strong>de</strong>n Hinweis: »Konstantin wird ein sehr<br />

glücklicher Mann sein!« Steve wollte Konstantin während<strong>de</strong>ssen in die geheimen<br />

Techniken <strong>de</strong>s Tantras einweisen, was er höflich dankend ablehnte.<br />

»Aber so einem hübschen Mädchen wie Leni musst du doch was bieten«,<br />

versuchte er Konstantin kumpelhaft zu überre<strong>de</strong>n.<br />

Schnell ging ich dazwischen: »Danke, aber ich bin sehr zufrie<strong>de</strong>n. Wirklich<br />

seeeehr zufrie<strong>de</strong>n«, und streckte das »sehr« extra in die Länge, um weitere<br />

Nachfragen auszubremsen.<br />

»Puuuh, ich bin irgendwie noch ziemlich erledigt vom Flug. Ich glaube, ich lege<br />

mich noch mal kurz hin, kommst du auch?«, gähnte ich <strong>de</strong>monstrativ und zog<br />

Konstantin mit, bevor wir noch mehr Details über Seniorensex zu hören bekamen.<br />

Kaum waren wir in <strong>de</strong>r Hütte, lachte Konstantin los: »Habe ich je behauptet, dass<br />

Tante Trudis anstrengend o<strong>de</strong>r meine Eltern zu konservativ sind? Da fliegt man um<br />

<strong>de</strong>n halben Erdball, nur um am En<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r in peinliche Situationen zu geraten,<br />

<strong>de</strong>nen man nicht entkommen kann und das auch noch mit Frem<strong>de</strong>n!«<br />

Wir beschlossen, nach <strong>de</strong>m Yoga-Erlebnis erst mal am Strand spazieren zu gehen.<br />

Ausgerüstet mit einer Flasche Wasser und Sonnencreme marschierten wir los und<br />

konnten unser Glück kaum fassen: War das schön hier. Und so ruhig! Niemand<br />

außer uns am Strand. Nach einer Weile legten wir uns an ein beson<strong>de</strong>rs schönes<br />

Plätzchen unter Palmen, die Schatten spen<strong>de</strong>ten, und schliefen selig ein.<br />

Keine Ahnung, wie lange ich weggedöst war. Auf alle Fälle wachte ich auf, weil<br />

meine Beine juckten. Langsam kam ich zu mir und öffnete die Augen, wobei ich<br />

mein linkes Auge nicht ganz aufbekam.<br />

Was ich dann sah, ließ mir das Blut in <strong>de</strong>n A<strong>de</strong>rn gefrieren: Ich sah aus, als ob ich<br />

die Masern, Röteln und Windpocken auf einmal bekommen hätte. Mein ganzer<br />

Körper war zerstochen und anscheinend reagierte ich zu<strong>de</strong>m noch allergisch auf die<br />

Stiche.<br />

Panisch weckte ich Konstantin, <strong>de</strong>r in seinem Zivildienst Rettungsfahrer gewesen<br />

war und somit medizinisch erfahrener als ich.<br />

»Uaaaah!« Der Schreckensruf zusammen mit seinem angewi<strong>de</strong>rten<br />

Gesichtsausdruck machte mir schnell klar, dass ich wirklich so schlimm aussah, wie<br />

befürchtet.<br />

»Auweia, lass mal schnell zum Haupthaus zurückgehen! Du brauchst dringend<br />

Histamine!«<br />

Was auch immer half, ich wür<strong>de</strong> es nehmen, <strong>de</strong>nn das Jucken und Brennen war<br />

nicht mehr auszuhalten. Konstantin nahm meine bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong> in seine, damit ich<br />

mich nicht kratzen konnte. Das aber führte dazu, dass ich meinen Fuß mitsamt <strong>de</strong>r<br />

Stiche solange heftig an je<strong>de</strong>m Stück Treibholz rieb, das am Strand lag, bis er es<br />

bemerkte und mich weiterschob.


Der Besitzer unseres Hotels, ein Englän<strong>de</strong>r namens Pete, war nicht so schnell zu<br />

schocken und hatte schon Schlimmeres gesehen.<br />

»Das an <strong>de</strong>inen Füßen sind Sandflohbisse. Da kann man nichts machen. Entwe<strong>de</strong>r<br />

die mögen <strong>de</strong>in Blut o<strong>de</strong>r sie gehen gar nicht an dich ran. Im Gesicht und am Auge<br />

haben dich Moskitos erwischt. Was benutzt du <strong>de</strong>nn für eine Sonnencreme?«<br />

Wortlos reichte ich ihm die Creme. Er roch daran und nickte.<br />

»Alles klar, das mögen die Viecher.«<br />

So, so, und weshalb hatte Konstantin nicht einen Stich o<strong>de</strong>r Biss?<br />

»Wenn du zwischen einer Delikatesse und ‘ner gewöhnlichen Stulle wählen<br />

könntest, wür<strong>de</strong>st du doch auch erst die Delikatesse essen, o<strong>de</strong>r?«, versuchte<br />

Konstantin mich aufzuheitern.<br />

Pete gab mir Tabletten, die helfen sollten. Einen Beipackzettel gab es nicht mehr,<br />

aber das war auch egal.<br />

»Muss ich auf irgendwas achten?«, fragte ich ihn.<br />

»Nein, aber zieh dir besser was Langärmliges und ‘ne lange Hose an und bleib<br />

vom Strand weg. Mückenspray fin<strong>de</strong>st du am Pool. Wirklich komisch, das ist<br />

eigentlich gar nicht die Zeit für Moskitos …«, murmelte er noch und ging wie<strong>de</strong>r zu<br />

seinem Boot, um mit ein paar Gästen zum Schnorcheln zu fahren.<br />

So kam es, dass ich am Mittag <strong>de</strong>s Heiligen Abends bei dreißig Grad, gefühlten<br />

vierzig, mit langer Hose und langem Shirt in unserer Hütte saß, um nicht weiteren<br />

Viechern zum Fraß vorgeworfen zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Als ich ins Bad ging und in <strong>de</strong>n Spiegel schaute, schreckte ich vor meinem<br />

zerstochenen Gesicht zurück. Beson<strong>de</strong>rs schön war mein zugeschwollenes linkes<br />

Auge anzusehen, das mich locker als Quasimodos Schwester durchgehen ließ.<br />

»Du siehst immer schön aus!«, versuchte Konstantin die Stimmung zu retten.<br />

»Komm, ich besorg erst mal was zu essen und dann lesen wir ein wenig und<br />

entspannen, ok?«<br />

Ich nickte und war <strong>de</strong>n Tränen nahe. Plötzlich fühlte ich mich so weit weg von zu<br />

Hause, so fremd. Alles schien so surreal. Was machten wir hier?<br />

Kurz, mir ging es mau und ich bekam Heimweh. Konstantin, <strong>de</strong>r sich alles auch<br />

an<strong>de</strong>rs vorgestellt hatte, ging los und kam mit einem Tablett voll leckerem Essen und<br />

einer Flasche Wein wie<strong>de</strong>r.<br />

Besser gelaunt verdrückte ich <strong>de</strong>n gemischten Salat – genau das Richtige bei <strong>de</strong>n<br />

Temperaturen. Den Wein ließ ich erst mal stehen. Tagsüber in <strong>de</strong>r Hitze wur<strong>de</strong> man<br />

bestimmt sofort betrunken.<br />

Konstantin hingegen brauchte dringend ein Glas. Gut so, sollte er ruhig trinken,<br />

da sah ich bestimmt gleich nicht mehr so schlimm aus. Das Jucken wur<strong>de</strong> noch nicht<br />

besser. Es dauerte, bis die Tabletten wirkten.<br />

Zur Ablenkung vertiefte ich mich in meinen Krimi. Konstantin tat es mir gleich<br />

und so lasen wir, bis Becky und Steve wie<strong>de</strong>r ihre Tantraübungen vollführten, und<br />

alle daran teilhaben ließen. Jetzt, wo wir wussten, wer sich da vergnügte, war die<br />

Vorstellung noch unangenehmer, zumal sie bei uns selber so je<strong>de</strong> Lust im Keim<br />

erstickte.


»Im Ernst? Jetzt auch tagsüber? Das gibt’s doch nicht!«, kommentierte Konstantin<br />

entnervt das Geschehen. Schön war auch, dass Becky tagsüber gesprächiger schien –<br />

zumin<strong>de</strong>st gab sie Steve, für alle vernehmbar, sehr genaue Anweisungen, was er<br />

wann, wie mit ihrem Körper anstellen sollte und Feedback auf alles, ob sie es für gut<br />

befand. Ich sah auf die Uhr: gleich Zeit fürs Aben<strong>de</strong>ssen. Dann mussten die bei<strong>de</strong>n<br />

ja endlich aufhören.<br />

Konstantin hatte eine I<strong>de</strong>e: »Was hältst du davon, wenn wir bei<strong>de</strong> heute Abend<br />

ganz romantisch hier auf <strong>de</strong>r Veranda essen und danach eine Run<strong>de</strong> im Whirlpool<br />

planschen, während unsere Nachbarn im Restaurant sind?«<br />

Das klang nach einem tollen Plan! Den Whirlpool hatten wir aus<br />

Romantikgrün<strong>de</strong>n dazugebucht. Kostete zwar fünfzig Dollar mehr pro Tag, aber<br />

wann hatte man schon einen Whirlpool auf <strong>de</strong>r eigenen Veranda mit Blick in <strong>de</strong>n<br />

Sternenhimmel? Im Wasser konnten mich die Viecher wenigstens nicht stechen!<br />

Während Konstantin sich auf <strong>de</strong>n Weg machte, um alles zu organisieren, tru<strong>de</strong>lten<br />

bei mir SMS von Familie und Freun<strong>de</strong>n ein. Der Tenor war immer <strong>de</strong>r gleiche: »So<br />

scha<strong>de</strong>, dass ihr nicht da seid. Wir vermissen euch so und hoffen, dass wir uns ganz<br />

bald sehen. Habt ein schönes Fest, wir <strong>de</strong>nken an euch und stoßen auf euch an!«<br />

Ohne dagegen ankämpfen zu können, bekam ich einen Kloß im Hals. Mama,<br />

Papa, meine bei<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>r und Neffen, meine alten Schulfreun<strong>de</strong> – sie alle fehlten<br />

mir. Auch Konstantins Familie mochte ich gerne und ich vermisste sie in diesem<br />

Moment. Das durfte ich Konstantin auf keinen Fall sagen, wo er sich so auf diese<br />

Reise gefreut und wir fast unser ganzes Erspartes reingebuttert hatten.<br />

Natürlich ließ ich mir nichts anmerken, als Konstantin wie<strong>de</strong>r zurück war. Mit<br />

meinem Karl-Dall-Auge konnte er meinen Blick eh nicht <strong>de</strong>uten. Um meinen Look<br />

noch zu verschönern, hatte ich meine Kontaktlinsen gegen meine Brille austauschen<br />

müssen, was bei einer Gläserstärke von minus acht Dioptrien alles an<strong>de</strong>re als<br />

betörend aussah, zumal das alte Kassengestell aus rotem Plastik war, da ich die Brille<br />

sonst nur für <strong>de</strong>n Weg aus <strong>de</strong>m Bad zum Bett brauchte.<br />

Vorsichtshalber nahm ich gleich noch mal eine Tablette gegen das Jucken.<br />

»So, dann lass uns auf unseren Urlaub anstoßen. Frohe Weihnachten, mein<br />

Engel!«<br />

Konstantin sah mich trotz Brille und geschwollenem Gesicht zärtlich an. Gerührt<br />

stieß ich mit ihm an und leerte das Champagnerglas in einem Zug. Zuvorkommend<br />

schenkte er mir nach. Das schmeckte aber auch gut!<br />

Geschenke gab es keine. Die Reise war teuer genug gewesen und die Geschenke<br />

von unseren Familien hatten wir nicht im Koffer mitschleppen wollen. Aber darum<br />

ging es ja auch nicht. Ich saß mit <strong>de</strong>m tollsten Mann, <strong>de</strong>n ich mir wünschen konnte,<br />

an einem Traumstrand. Das war alles, was zählte!<br />

Dieses Prachtexemplar schmiss gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Jacuzzi an und rief ein schelmisches<br />

»So, darf ich bitten?« hinterher.<br />

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Mit meinem Glas in <strong>de</strong>r Hand ging ich ganz<br />

mondän zum Whirlpool, glitt hinein, nur um im nächsten Moment mit<br />

schmerzverzerrtem Gesicht wie<strong>de</strong>r rauszuspringen.<br />

»Was ist los? Was ist passiert?«


Konstantin kam erschrocken zu mir gelaufen.<br />

»Das Wasser ist brühend heiß!«<br />

Unerschrocken fasste er mit <strong>de</strong>r Hand ins Wasser und zog sie sofort wie<strong>de</strong>r raus.<br />

»Hast du dich verbrannt?«<br />

Benommen sah ich an mir runter und musste plötzlich loslachen. Mein Körper<br />

war krebsrot, was jedoch die Stiche – jetzt Ton in Ton – weniger auffallen ließ.<br />

Überhaupt spürte ich fast gar nichts mehr, auch meine Bewegungen waren plötzlich<br />

langsamer und ich war schrecklich gut gelaunt. Konstantin fand das alles nicht so<br />

lustig wie ich.<br />

»Leni, ich glaube du bist high! Wann hast du heute Nachmittag die letzte<br />

Histamintablette genommen?«<br />

Verständnislos sah ich ihn an.<br />

»Vorhin erst habe ich eine genommen, wieso?«<br />

Anscheinend war es keine gute I<strong>de</strong>e, Alkohol und die Tabletten zu mischen,<br />

zumin<strong>de</strong>st von medizinischer Seite aus gesehen.<br />

Konstantin setzte mich erst mal auf <strong>de</strong>n Verandastuhl, wo bereits das Essen schön<br />

aufgetischt stand, und schenkte sich Wein ein. Anscheinend machte ihn das ganze<br />

Schlamassel auch fertig, genauso wie mich, nur dass ich jetzt high und entsprechend<br />

gut gelaunt war. Kaum saßen wir und begannen mit <strong>de</strong>r Vorspeise – einem<br />

Meeresfrüchte-Salat mit Muscheln –, da fiel mit einem Schlag <strong>de</strong>r Strom aus. Das<br />

hatte man davon, wenn man auf einer touristisch kaum erschlossenen Insel mit<br />

eigenem Stromaggregat weilte. Konstantin hatte zum Glück einen Plan B.<br />

Er kramte zwei Taschenlampen hervor, die wir bekommen hatten, um abends <strong>de</strong>n<br />

Weg zu unserer Hütte zu fin<strong>de</strong>n, und gab mir eine davon. Der Haken war, dass diese<br />

Taschenlampen über Reibung funktionierten, sprich man musste ständig eine Kurbel<br />

drehen, damit sie Licht gaben. So saßen wir also bei<strong>de</strong> kurbelnd mit <strong>de</strong>r<br />

Taschenlampe in <strong>de</strong>r Hand da und leuchteten uns gegenseitig ins Gesicht, um uns<br />

wenigstens sehen zu können. Wenn es nicht Heiligabend gewesen wäre, <strong>de</strong>r<br />

natürlich über allem schwebte, und wir nicht so viel Geld für diesen Urlaub<br />

ausgegeben hätte, wäre es bestimmt witzig gewesen.<br />

Während wir überlegten, was wohl unsere Lieben im fernen Deutschland jetzt<br />

machten und leicht sentimental wur<strong>de</strong>n, spürte ich, wie mir schlecht wur<strong>de</strong>. Aber so<br />

was von spontan und heftig, dass ich gera<strong>de</strong>zu erschrak!<br />

»Ich glaube, ich hab was im Essen nicht vertragen!«, rief ich, während ich<br />

Richtung Toilette rannte und jetzt schon die Tatsache verfluchte, dass wir keine<br />

Wän<strong>de</strong> hatten. Wo waren bitte Becky und Steve, wenn man sie einmal als<br />

Geräuschkulisse brauchte, um unliebsame Darmgeräusche zu übertünchen?<br />

Konstantin war hinterhergerannt, blieb aber in gebühren<strong>de</strong>m Abstand stehen.<br />

»Alles klar bei dir? Sag mal, hast du die Hepatitis-Impfung beim Tropeninstitut<br />

eigentlich noch gemacht?«, fragte er in einer stillen Sekun<strong>de</strong>.<br />

Was für eine Impfung bitte? Wie aufgetragen hatte ich Tetanus und Diphtherie<br />

auffrischen lassen. Von Hepatitis war nie die Re<strong>de</strong> gewesen.<br />

»Nee, wieso?«<br />

Konstantins Schweigen war kein gutes Zeichen.


Zögerlich rief er durch <strong>de</strong>n Vorhang:<br />

»Na, weil man das von Muscheln bekommen kann!«<br />

Kaum ausgesprochen wur<strong>de</strong> mir richtig übel und ich übergab mich.<br />

Genau in diesem Moment vibrierte mein Handy. Obwohl es mir richtig dreckig<br />

ging, drückte ich auf das Briefsymbol – bestimmt eine Nachricht aus <strong>de</strong>r Heimat,<br />

<strong>de</strong>m gelobten Land, mit anständigem Essen, einem schön geschmückten<br />

Weihnachtsbaum und lieben Menschen.<br />

Mein Bru<strong>de</strong>r hatte mir ein Foto geschickt mit <strong>de</strong>r Nachricht dazu: »Stell dir vor, es<br />

schneit! Sieht das nicht magisch aus?«<br />

Der Damm war gebrochen: Ich schniefte und heulte, was das Zeug hielt.<br />

Wahrscheinlich ließ zu allem Überfluss gera<strong>de</strong> die Wirkung <strong>de</strong>r Tabletten nach und<br />

jetzt kam das richtige Stimmungstief. Ich hatte Heimweh, sah furchtbar aus, hatte<br />

mich vor Konstantin alles an<strong>de</strong>re als ladylike benommen und ihm komplett <strong>de</strong>n<br />

Urlaub versaut.<br />

Wahrscheinlich überlegte er bereits, wie er mich loswer<strong>de</strong>n konnte. Ob er mich<br />

überhaupt noch liebte?<br />

Mit einem Mal ging <strong>de</strong>r Strom wie<strong>de</strong>r an und aus <strong>de</strong>m Whirlpool kam ein<br />

ohrenbetäuben<strong>de</strong>s Brummen, das nicht gesund klang.<br />

Völlig zerstört kroch ich unter <strong>de</strong>m Brummgeräusch aus <strong>de</strong>r Toilette Richtung<br />

Schlafzimmer, warf mich aufs Bett und heulte weiter.<br />

Zwischen Schluchzen und Luftschnappen wollte ich von Konstantin, <strong>de</strong>r besorgt<br />

neben mich getreten war und mir über <strong>de</strong>n Kopf streichelte, nur eines wissen:<br />

»Liebst du mich überhaupt noch? Ich meine, es ist alles so schrecklich und ich<br />

habe uns <strong>de</strong>n teuren Urlaub versaut! Du könntest jetzt bei <strong>de</strong>iner Familie in<br />

Deutschland sein, statt<strong>de</strong>ssen sitzt du hier mit einem Wrack, das übel zugerichtet in<br />

die Kissen heult. Es tut mir so leeeeeeiiiiid!«<br />

Konstantin kramte suchend in seinen Hosentaschen. Ein Taschentuch könnte ich<br />

gut gebrauchen, die Wimperntusche war nämlich auch verlaufen, auch wenn das<br />

hinter <strong>de</strong>r Flaschenbo<strong>de</strong>n-Brille vielleicht gar nicht auffiel.<br />

Plötzlich kniete er neben mir und zog einen wun<strong>de</strong>rschönen silbernen<br />

Diamantring aus <strong>de</strong>r Hose.<br />

»Leni, mein Engel! Nirgendwo will ich lieber sein, als hier mit dir. Ich liebe dich<br />

von ganzem Herzen und bin schon seit Tagen so nervös, weil ich dich nur eines<br />

fragen möchte: Willst du mich heiraten?«<br />

Baff nickte ich und hörte sofort auf zu weinen.<br />

»Ja! Also, ja natürlich! Bist du dir auch sicher?«<br />

Konstantin umarmte und küsste mich überglücklich.<br />

»So was von sicher!«<br />

Geplättet grinste ich wie ein Honigkuchenpferd und mit einem Mal verstand ich<br />

<strong>de</strong>n ganzen Aufwand.<br />

»Ach, <strong>de</strong>shalb sind wir hier, richtig?«<br />

»Ja, es sollte doch ganz beson<strong>de</strong>rs wer<strong>de</strong>n!«, lächelte er mich glücklich an.<br />

Ich liebte ihn so sehr, er hätte mich auch in Wanne-Eickel bei Obi fragen können!


»Das wäre doch nicht nötig gewesen, du Spinner! Hättest du mich mal einfach<br />

unterm Weihnachtsbaum gefragt! Dann hätte Tante Trudis auch gleich schätzen<br />

können, wie viel <strong>de</strong>r Ring gekostet hat«, lachte ich los. Die letzten Tränchen waren<br />

längst getrocknet.<br />

»Ab nächstem Jahr feiern wir Weihnachten nur noch zu Hause, mit allem was<br />

dazugehört, <strong>de</strong>m Wahnsinn, Geschenken, Gans und Tante Trudis!«<br />

Glücklich schaute ich ihn an.<br />

»Versprochen?«<br />

»Versprochen!«<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Leseprobe


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kostenlos o<strong>de</strong>r mit einer ISBN im on- und offline Buchhan<strong>de</strong>l veröffentlicht wer<strong>de</strong>n –<br />

auch als eBook.<br />

Die Autorinnen und Autoren<br />

Andreas Eschbach, Jahrgang 1959, studierte Luft- und Raumfahrttechnik und<br />

arbeitete zunächst als Softwareentwickler. Bis 1996 Geschäftsführer einer EDV-<br />

Beratungsfirma, lebt er inzwischen als freier Schriftsteller in <strong>de</strong>r Bretagne. Er ist<br />

verheiratet und hat einen Sohn. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen »Das Jesus-<br />

Vi<strong>de</strong>o«, »Die Haarteppichknüpfer«, »Eine Billion Dollar« und »Ausgebrannt«.<br />

Das schönste Fest © Andreas Eschbach 2011.<br />

http://www.andreaseschbach.com<br />

Carla Fe<strong>de</strong>rico ist eine junge österreichische Autorin, die u.a. Geschichte studiert hat.<br />

Sie lebt heute als Fernsehjournalistin in Deutschland. Ihre große Lei<strong>de</strong>nschaft fürs<br />

Reisen hat sie in zahlreiche Län<strong>de</strong>r geführt, bevor sie für einen längeren Aufenthalt<br />

in Südamerika »hängenblieb«, wo auch ihre Romane spielen. Der aktuelle Band ihrer<br />

Chile-Saga »Jenseits von Feuerland« ist im Mai 2011 erschienen.<br />

Weihnachten auf Feuerland © Carla Fe<strong>de</strong>rico 2011.<br />

http://www.carlafe<strong>de</strong>rico.<strong>de</strong><br />

Marcel Feige, 1971, lebt als Schriftsteller in Berlin. In seinen Krimis »Wut« (2007),<br />

»Gier« (2008) und »Trieb« (2009), alle im Goldmann Verlag erschienen, ermittelt sein<br />

Kommissar Kalkbrenner im Berliner Großstadtdschungel und erlebt dort auch ein<br />

ums an<strong>de</strong>re Mal eine Konfrontation mit <strong>de</strong>m »Paten« Miguel Dossantos. Sein neuer<br />

Thriller »Kalte Haut« erscheint Anfang 2012.<br />

Retten<strong>de</strong>r Engel © Marcel Feige 2011, überarbeitete Fassung <strong>de</strong>r 2010 unter <strong>de</strong>m Titel<br />

Erste Hilfe im Internet erschienenen Kurzgeschichte.<br />

http://www.marcel-feige.<strong>de</strong><br />

Katia Fox, geboren 1964, wuchs in Südfrankreich und in <strong>de</strong>r Nähe von Frankfurt auf.<br />

Nach ihrem Studium und <strong>de</strong>r Prüfung zur Dolmetscherin und Übersetzerin hat die<br />

Autorin in diversen Unternehmen und schließlich selbstständig gearbeitet. Seit 2005<br />

widmet sie sich nur noch <strong>de</strong>m Schreiben. Katia Fox ist Mutter von drei Kin<strong>de</strong>rn, lebt


mit ihrer Familie in einer idyllischen Kurstadt in Hessen und verbringt so viel Zeit<br />

wie möglich in <strong>de</strong>r Provence und in England. Ihr neuster historischer Roman »Der<br />

gol<strong>de</strong>ne Thron« ist 2010 erschienen.<br />

Eine mondlose Weihnachtsnacht © Katia Fox 2007, zuerst erschienen in:<br />

»Weihnachtsstern, Lichterglanz«, hrsg. von Iris Grädler.<br />

http://www.katiafox.<strong>de</strong><br />

Robert Gernhardt (1937-2006) lebte als freier Lyriker, Schriftsteller und Essayist,<br />

Maler und Zeichner in Frankfurt am Main und in <strong>de</strong>r Toskana. Sein großes<br />

literarisches, malerisches und zeichnerisches Werk wur<strong>de</strong> mit zahlreichen Preisen<br />

und Ehrungen ausgezeichnet wie z.B. <strong>de</strong>m Heinrich-Heine-Preis und <strong>de</strong>m Wilhelm-<br />

Busch-Preis. Robert Gernhardts umfangreiches Werk erscheint im S. Fischer Verlag.<br />

Weihnachten © Robert Gernhardt 1962, zuerst erschienen in Pardon.<br />

Anke Greifene<strong>de</strong>r, geb. 1972 im Schwarzwald, studierte Jura in Konstanz, wo sie –<br />

laut eigener Aussage – we<strong>de</strong>r Gerechtigkeit noch einen Ehemann fand. Sie<br />

verabschie<strong>de</strong>te sich von <strong>de</strong>r Juristerei und tauchte ab in die »glitzern<strong>de</strong> Welt <strong>de</strong>r<br />

Medien«, wo sie En<strong>de</strong> 1999 bei MTV in München begann. Als Channel Managerin<br />

für Comedy Central war sie am Aufbau <strong>de</strong>s Kanals beteiligt und wechselte im<br />

Oktober 2007 zu Turner Broadcasting System nach München. Im Juni 2011 erschien<br />

ihr neues Buch »Heute, morgen und für immer«.<br />

»O du Fröööhliche…!« © Anke Greifene<strong>de</strong>r 2011.<br />

http://www.anke-greifene<strong>de</strong>r.<strong>de</strong><br />

Thomas Gsella war bis 2008 Chefredakteur <strong>de</strong>s Frankfurter Satiremagazins<br />

TITANIC, schrieb u.a. <strong>de</strong>n lehrreichen Fußballklassiker »So wer<strong>de</strong> ich Heribert<br />

Faßben<strong>de</strong>r« (mit Heribert Lenz und Jürgen Roth) und elf Bän<strong>de</strong> meist komischer<br />

Lyrik, zuletzt »Offenbacher Anthologie« (2009) und »Reiner Schönheit Glanz und<br />

Licht – Ihre Stadt im Schmähgedicht« (2011). Er wur<strong>de</strong> ausgezeichnet mit <strong>de</strong>m<br />

»Cuxhavener Ringelnatz-Nachwuchspreis für Lyrik 2004« und 2011 mit <strong>de</strong>m<br />

»Robert-Gernhardt-Preis«. Auf Lesereise geht er solo und mit <strong>de</strong>r TITANIC-<br />

BoyGroup.<br />

Jesus kommt zu früh, macht alles nass und braucht kein Handtuch © Thomas Gsella 2011.<br />

http://www.thomasgsella.<strong>de</strong><br />

Caroline Hartge studierte Anglistik, Hispanistik und Geographie. Ihre Gedichte<br />

wer<strong>de</strong>n seit 1987 im <strong>de</strong>utschen Sprachraum veröffentlicht, u.a. im Neuen Conrady<br />

(2000), Lyrik von Jetzt (2003), Jahrbuch <strong>de</strong>r Lyrik (2009f.) und im Deutschen Lyrikkalen<strong>de</strong>r<br />

(2009f.); <strong>de</strong>sweiteren erschienen Übersetzungen ins Englische, Italienische,<br />

Katalanische, Spanische und Arabische sowie eigene Übersetzungen aus <strong>de</strong>m<br />

Englischen und Herausgaben. 2012 erscheint »abschied nehmen, abschied geben«<br />

(Verlag Peter Engstler). Hartge lebt in Garbsen bei Hannover.<br />

dieser stern lehrt beugen II © Caroline Hartge 2011.<br />

http://www.carolinehartge.<strong>de</strong>


Tanja Heitmann wur<strong>de</strong> 1975 in Hannover geboren, studierte Politikwissenschaften<br />

und Germanistik und arbeitet in einer Literaturagentur. Sie lebt mit ihrer Familie auf<br />

<strong>de</strong>m Land. Ihr Debütroman »Morgenrot« war ein sensationeller Erfolg und stand<br />

monatelang auf <strong>de</strong>n Bestsellerlisten. Ihr neustes Buch »Traumsplitter« erscheint im<br />

Oktober 2011 im Heyne Verlag.<br />

Weihnachtsglanz © Tanja Heitmann 2010 im Internet.<br />

http://www.tanja-heitmann.<strong>de</strong><br />

Dora Heldt wur<strong>de</strong> 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin, seit 1992 als<br />

Verlagsvertreterin unterwegs und lebt heute in Hamburg. Mit ihren spritzigunterhaltsamen<br />

Romanen hat sie sämtliche Bestsellerlisten erobert. »Urlaub mit<br />

Papa« (2008) und »Tante Inge haut ab« (2009) wur<strong>de</strong>n fürs ZDF verfilmt. Ihr neustes<br />

Buch »Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt« ist am 1. Oktober 2011 erschienen.<br />

Weil Weihnachten ist … © Bärbel Schmidt 2011.<br />

http://www.dora-heldt.<strong>de</strong><br />

Gunnar Homann, geboren 1964, besuchte die Deutsche Sporthochschule in Köln.<br />

Seine Texte erscheinen seit fünfzehn Jahren im Satiremagazin TITANIC, seit einigen<br />

Jahren ist er Redakteur für die Zeitschrift outdoor. Er lebt mit Frau und Kin<strong>de</strong>rn in<br />

Esslingen am Neckar. Sein Roman »All exclusive« ist 2010 bei Dumont erschienen.<br />

Blutgrauen in <strong>de</strong>n Massakerbergen © Gunnar Homann 2006, zuerst erschienen in<br />

Titanic.<br />

Vincent Kliesch, geboren in Berlin, ist gelernter Restaurantfachmann und arbeitete<br />

danach mehrere Jahre in <strong>de</strong>r Gastronomie. Sein erster Thriller »Die Reinheit <strong>de</strong>s<br />

To<strong>de</strong>s« wur<strong>de</strong> auf Anhieb zu einem großen Erfolg. Wenn Vincent Kliesch nicht<br />

schreibt, steht er als Mo<strong>de</strong>rator und Stand-up-Comedian auf <strong>de</strong>r Bühne. Sein neuster<br />

Thriller »Der Prophet <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s« erscheint 2012 im Blanvalet Verlag.<br />

Der Frem<strong>de</strong> © Vincent Kliesch 2011, überarbeitete Fassung <strong>de</strong>r in »Berlin Blutrot« von<br />

Kölnisch-Preußische Lektoratsanstalt (Hrsg.) erschienenen Kurzgeschichte.<br />

http://www.vincent-kliesch.<strong>de</strong><br />

Gisa Klönne, 1964 geboren, studierte Anglistik, arbeitete als Journalistin und<br />

Dozentin fürs Schreiben. 2005 erschien ihr Roman<strong>de</strong>büt »Der Wald ist Schwiegen«<br />

(Ullstein), <strong>de</strong>r erste Band ihrer Erfolgsserie mit Kommissarin Judith Krieger. Für ihr<br />

Werk wur<strong>de</strong> Gisa Klönne mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit <strong>de</strong>m renommierten<br />

Friedrich-Glauser-Preis, die Kriminalpolizei Bonn ernannte sie zur<br />

Ehrenkommissarin. Der fünfte Fall für Judith Krieger, »Nichts als Erlösung«,<br />

erscheint im Oktober 2011. Gisa Klönne lebt als Schriftstellerin in Köln.<br />

Frohe Botschaft © Gisa Klönne 2008, zuerst erschienen in »Der Tod hat 24 Türchen«,<br />

hrsg. von Jan Seghers.<br />

http://www.gisa-kloenne.<strong>de</strong>


Sarah Lark, geboren 1958, studierte Psychologie und arbeitete neben ihrem<br />

Promotionsstudium zum Thema »Tagträume« u.a. als Reiseleiterin. Schon immer<br />

war sie fasziniert von <strong>de</strong>n Sehnsuchtsorten dieser Er<strong>de</strong>. Ihre fesseln<strong>de</strong>n<br />

Neuseelandromane fan<strong>de</strong>n sofort ein großes Lesepublikum und sind Dauerbrenner<br />

auf <strong>de</strong>r Bestsellerliste. Sarah Lark ist das Pseudonym einer erfolgreichen <strong>de</strong>utschen<br />

Schriftstellerin. Sie lebt in Spanien und arbeitet zurzeit an ihrem nächsten Roman.<br />

Frie<strong>de</strong> auf Er<strong>de</strong>n © Sarah Lark 2011.<br />

Christoph Lo<strong>de</strong>, geboren 1977, wuchs bei Kaiserslautern auf. Er studierte in<br />

Ludwigshafen am Rhein und arbeitete anschließend im Öffentlichen Dienst, zuletzt<br />

in einer Psychiatrischen Klinik bei Hei<strong>de</strong>lberg. Bereits mit seinen ersten bei<strong>de</strong>n<br />

historischen Romanen, »Der Gesandte <strong>de</strong>s Papstes« und »Das Vermächtnis <strong>de</strong>r<br />

Seherin«, sorgte er ebenso für Furore wie mit <strong>de</strong>r großen Fantasy-Trilogie<br />

»Pandaemonia«. Heute widmet er sich ganz <strong>de</strong>m Schreiben. Er ist verheiratet und<br />

lebt in Mannheim.<br />

Nach Jahr und Tag © Christoph Lo<strong>de</strong> 2011.<br />

http://www.christoph-lo<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

Laila El Omari, in Münster als Tochter einer <strong>de</strong>utschen Mutter und eines<br />

palästinensischen Vaters geboren, studierte nach <strong>de</strong>m Abitur in Münster<br />

Orientalistik, Germanistik und Politikwissenschaften. Sie spricht mehrere arabische<br />

Dialekte und hat oft Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Orients bereist. Fasziniert von <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s<br />

British Empire schrieb sie ihr erstes Buch »Die englische Erbin« (2006). Dem Thema<br />

Kolonialreiche blieb sie auch in ihren folgen<strong>de</strong>n Romanen treu.<br />

Schwefelhölzer © Laila El Omari 2011.<br />

http://www.laila-omari.<strong>de</strong><br />

Fran Ray, 1963 in Deutschland geboren, hat nach einigen Studienjahren zuerst die<br />

praktische Arbeit im Filmgeschäft in München ausprobiert, um dann doch durch<br />

Umwege das zu wer<strong>de</strong>n, wovon sie seit ihrer Kindheit träumte: Schriftstellerin. Nach<br />

Jahren in München und Australien, wo sie unter Pseudonym eine Krimireihe schrieb,<br />

hat es sie jetzt an die spanische Mittelmeerküste verschlagen. Ihr Thriller »Die Saat«<br />

erschien 2010 bei Lübbe.<br />

Copy Checker © Fran Ray 2011.<br />

http://www.fran-ray.com<br />

Michaela Schwarz, Jahrgang 1961, ist Übersetzerin und Autorin und arbeitet auch<br />

als Homöopathin. Sie lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in <strong>de</strong>r Nähe von Köln.<br />

In <strong>de</strong>r Verlagsgruppe Lübbe erschienen von ihr bereits »Paganini und das<br />

Weihnachtswun<strong>de</strong>r«, »Der Weihnachtstango« sowie <strong>de</strong>r Spannungsroman<br />

»Schmetterlingskin<strong>de</strong>r«.<br />

Slow Christmas o<strong>de</strong>r ein Heiligabend mit Kerzenschein © Michaela Schwarz 2009, zuerst<br />

erschienen in »Slow Christmas«, hrsg. von Catrin Polojachtof und Reinhard Rohn.


Jana Sei<strong>de</strong>l wur<strong>de</strong> 1977 in Hannover geboren. Nach ihrem Studium in Kiel<br />

volontierte sie bei einer Tageszeitung. Anschließend schrieb Jana Sei<strong>de</strong>l zwei Jahre<br />

als freie Journalistin für diverse Medien. Mittlerweile lebt sie in Hamburg und<br />

arbeitet in einer Zeitschriftenredaktion. Ihr Debütroman »Über <strong>de</strong>n grünen Klee<br />

geküsst« wur<strong>de</strong> 2011 veröffentlicht, im Februar 2012 erscheint <strong>de</strong>r Folgetitel<br />

»Eigentlich bin ich eine Traumfrau«.<br />

Zimtsternschnuppen © Jana Sei<strong>de</strong>l 2011.<br />

http://<strong>de</strong>-<strong>de</strong>.facebook.com/pages/Jana-Sei<strong>de</strong>l/229017360445771<br />

Ines Thorn verbrachte Kindheit und Jugend in Leipzig. Nach <strong>de</strong>m Abitur begann sie<br />

zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin, studierte später in Frankfurt am Main<br />

Germanistik und Slawistik. Ihr erster Roman »Die Spiegeltänzerin« wur<strong>de</strong> im Jahr<br />

2000 veröffentlicht. Es folgten weitere Kurzgeschichten und seit 2002 mehrere<br />

Romane, darunter eine Krimi-Reihe aus <strong>de</strong>m ausgehen<strong>de</strong>n Mittelalter. Ines Thorn<br />

lebt heute als freiberufliche Schriftstellerin in Frankfurt am Main.<br />

Der Weihnachtshasser © Ines Thorn 2011.<br />

http://www.inesthorn.<strong>de</strong><br />

Claudia Toman, geboren 1978 in Wien, arbeitete als Inspizientin, Regieassistentin,<br />

Regisseurin und Librettistin in Wien, Tokio und Tel Aviv. Sie publizierte<br />

Kurzgeschichten und Lyrik in verschie<strong>de</strong>nen Anthologien, bevor sie mit<br />

»Hexendreimaldrei« (2009) ihren ersten Roman schrieb. Ihr aktueller Roman<br />

»Goldprinz« erschien im März 2011 im Diana Verlag. Claudia Toman lebt in Wien.<br />

Hering mit Heiligenschein © Claudia Toman 2010, zuerst erschienen in<br />

»Schneegeflüster«, hrsg. von Uta Rupprecht.<br />

http://claudiatoman.blogspot.com

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