Gutachten zum Pflanzen von Douglasien in ... - Greenpeace
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HENKEL 1999 greift diese Diskussion auf und stellt anhand <strong>von</strong> diversen Veröffentlichungen<br />
<strong>von</strong> HERMANN klar, dass die Douglasie nur nicht als Spätheimkehrer bezeichnet werden<br />
kann. Der lange zurück liegende Nachweis der Gattung Pseudotsuga legt außerdem die<br />
Vermutung nahe, dass die damaligen Arten der Gattung nur bed<strong>in</strong>gt mit denen der heutigen<br />
Zeit vergleichbar s<strong>in</strong>d. Die starken Anpassungsprozesse der heute <strong>in</strong> Deutschland<br />
hauptsächlich angebauten Grünen Küstendouglasie im Pleistozän belegen zusätzlich, dass die<br />
heutige Grüne Küstendouglasie aus dem westlichen Nordamerika nicht mit der Douglasie im<br />
Pliozän vergleichbar ist.<br />
Zusammenfassende Bewertung der Naturnähe der Douglasie<br />
Die heute hauptsächlich <strong>in</strong> der deutschen Forstwirtschaft angebaute Grüne Küstendouglasie<br />
wird <strong>in</strong> Diskussionen <strong>von</strong> Befürwortern e<strong>in</strong>es Anbaues, häufig als Spätheimkehrer <strong>in</strong> den<br />
heimischen Wäldern bezeichnet (siehe z.B. BERGMANN 1994). Dies ist aus dem heutigen<br />
Kenntnisstand heraus nicht zulässig. Die <strong>in</strong> Deutschland vermutlich im Pliozän heimische<br />
Douglasie ist mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nicht die heute angebaute Grüne<br />
Küstendouglasie. Im Pliozän gab es bereits ke<strong>in</strong>e Landbrücke mehr zwischen Nordostasien<br />
und Nordamerika (MILLER 1983). Auch die Landverb<strong>in</strong>dung zwischen Nordamerika und<br />
Europa existierte bereits nicht mehr (MILLER 1983; PROBST 1986), als die ersten<br />
Nachweise aus dem frühen Tertiär <strong>von</strong> der Douglasie (Gattung) auftauchten. Außerdem gibt<br />
es ke<strong>in</strong>e Funde der Douglasie im östlichen Nordamerika, die für e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Verbreitungsgebiet <strong>in</strong> Nordamerika und Europa sprechen könnten. Da die Flora im Pliozän<br />
auch stark durch Arten geprägt war, die heute ihren Verbreitungsschwerpunkt <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a haben,<br />
spricht vieles für das Vorkommen e<strong>in</strong>er der fünf heute <strong>in</strong> Südostasien heimischen<br />
Pseudotsuga-Arten. HERMANN gibt <strong>in</strong> HENKEL 1999 zu bedenken, dass es sich um<br />
gänzlich andere Pseudotsuga-Arten handeln könnte, die im Laufe der Evolution ausgestorben<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Beim Anbau oder der Naturverjüngung der Grünen Douglasie <strong>in</strong> Deutschland handelt es sich<br />
somit um die E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung bzw. Invasion e<strong>in</strong>er nichtheimischen Baumart.<br />
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