Raman-Spektroskopie - Physikalisches Institut Heidelberg
Raman-Spektroskopie - Physikalisches Institut Heidelberg
Raman-Spektroskopie - Physikalisches Institut Heidelberg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
und somit für die Frequenzverschiebung des <strong>Raman</strong>-gestreuten Lichts die<br />
Wellenzahl<br />
¯ν = ¯νvib ± ¯νrot<br />
(33)<br />
Die ersten <strong>Raman</strong>-Linien mit J = 0 und ∆J = +2 oder J = 2 und ∆J = −2<br />
haben also einen Abstand 6B von der Rayleigh-Linie und die weiteren<br />
Linien folgen dann in einem Abstand von 4B. Für die Besetzungszahlen NJ<br />
mit dem Rotationszustand J gilt im thermischen Gleichgewicht<br />
NJ<br />
N0<br />
= (2J + 1)e −BhcJ(J+1)/kBT<br />
(34)<br />
wobei (2J + 1) der Entartungsgrad von J bezüglich der magnetischen Quantenzahl<br />
M ist und der Exponentialterm die thermische Besetzung beschreibt.<br />
Um das Intensitätsverhältnis zweier im Spektrum auftretenden <strong>Raman</strong>linien<br />
zu berechnen, kann die folgende Formel 1 verwendet werden<br />
IJ2<br />
IJ1<br />
= gJ2<br />
g J1<br />
s · (ν0 − νJ2) 4 · exp( −BhcJ2(J2+1)<br />
kBT<br />
s · (ν0 − νJ1) 4 · exp( −BhcJ1(J1+1)<br />
kBT<br />
) · (J2+1)(J2+2)(2J2+1)<br />
(2J2+3)(2J2+1)<br />
) · (J1+1)(J1+2)(2J1+1)<br />
(2J1+3)(2J1+1)<br />
(35)<br />
Hierbei ist für den Rotationszustand Jx (x = 1, 2) gJx s das statistische<br />
Gewicht des Kernspins, exp( −BhcJx(Jx+1)<br />
) die thermische Besetzung bei der<br />
kBT<br />
Temperatur T, B die Rotationskonstante, ν0 die Frequenz des Rayleighgestreuten<br />
Laserlichts und νJx die Frequenz des Rotationsübergangs relativ<br />
zur Laserfrequenz.<br />
Bei einer genaueren Spektralanalyse beobachtet man im Gleichgewichtszustand<br />
(31), dass die Linien nicht äquidistant sind, sondern dass die Abstände<br />
mit zunehmendem J kleiner werden. Dies lässt sich dadurch erklären, dass<br />
wir das zu untersuchende Molekül als starren Rotator angesehen haben.<br />
Ergänzt man dieses Modell nun durch eine elastische Bindung zwischen den<br />
Molekülen, erhält man einen nicht-starren Rotator. In der Rechnung tritt<br />
dann ein weiterer Korrekturterm der Größenordnung J 2 auf. Für die Energie<br />
1 Herleitung siehe: H.W. Schrötter and H.W. Klöckner, <strong>Raman</strong> Scattering Cross Sections<br />
in Gasses and Liquids, Topics in Current Physics (Vol.11) <strong>Raman</strong> Spectroscopy<br />
of Gases and Liquids, Formel 4.11 Seite 128<br />
16