Die Minensucher von Kabul - Arte

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03:11 Mario Boer, OT Die beiden Hunde haben hier auf und in der Erde etwas gefunden. Der Deminer war ganz kurze Zeit dran mit dem Detektor und hat gleich gesehen, das ist ja sichtbar und liegt auf der Erde, dass es sich hier um einen unexplodierten Gegenstand handelt. Von meinem Standpunkt aus würde ich sagen, dass es sich um ein Stück von einer PRG handelt, das ist eine panzerbrechende Waffe, eine aktiv überkalibrige Hohlladung, die für Panzer genutzt wird, um Panzer zum Stehen zu bringen, zu bekämpfen. Um unsere Leute nicht in Gefahr zu bringen, wird das natürlich durch uns nicht aufgenommen. Es ist die Vorschrift, dass wir dann 500 Gramm TNT anlegen und dann das Ding zum Abschluss, heute Nachmittag, sprengen werden. 03:57 Kommentar Die empfindliche Nase des Hundes braucht nach spätestens 20 Minuten eine Pause. In dieser Zeit beginnt ein so genannter Deminer, ein Minenräumer, den gefundenen Sprengstoff freizulegen. Konzentration ist lebenswichtig, denn viele Minen liegen nur wenige Zentimeter unter der Erde vergraben. 03:15 Hier legt der Deminer eine sowjetische Anti-Personenmine frei, in der 240 Gramm TNT verborgen sind. Sie explodiert schon bei einer Belastung von 5 Kilo. Tritt ein Mensch darauf, würde die entstehende Druckwelle ihm Beine oder Arme abreißen oder ihn sogar töten. 05:02 Ein neuer Morgen. Die Hundeführer sind auf dem Weg zum Hauptquartier des MDC, am nördlichen Rand von Kabul. Rund 1000 Hundeführer, die derzeit in Afghanistan im Einsatz sind, wurde hier ausgebildet. Ihre Arbeit wird vom Auswärtigen Amt in Deutschland und der UNO finanziert. Unter der Leitung von Mario Boer hat sich das MDC zu einer effektiven Minensuchorganisation entwickelt. 05:58 Morgenappell. Die Hundeführer warten auf die Anweisungen von Mario Boer. Der Führungsstil des ehemaligen Oberleutnant der Nationalen Volksarmee der DDR hat sich bewährt. Chief Instructor Zainudin ist seine rechte Hand. 06:20 200 deutsche und belgische Schäferhunde sind derzeit in Ausbildung. Sie werden in Einzelzwingern gehalten, damit sie sich ganz auf ihren Führer fixieren. Die Dienstzeit eines Minensuchhundes dauert durchschnittlich 8 Jahre. Ein gut ausgebildeter Hund kann in dieser Zeit bis zu 1000 Minen aufspüren. 06:42 Die Hunde auf dem Weg zum täglichen Training. 06:48 Hundetrainer Abdul Hadi kommandiert vor allem in deutscher Sprache, denn diese Befehle sind kurz und einprägsam. 06:58 Die Hunde werden auf den Geruch von Sprengstoff trainiert. Doch mindestens ebenso wichtig sind Gehorsam und Disziplin.
07:13 Jeder Hundeführer muss seinen Hund gut kennen und dessen Körpersprache verstehen. Dabei darf aber der Spaß an der Arbeit nicht verloren gehen. Ein Hund, der sich unter Druck gesetzt fühlt, macht Fehler. 08:09 Nachwuchs aus der eigenen Zucht. Welpen mit ausgeprägtem Spieltrieb werden im Alter von drei Monaten für die Minensuche ausgewählt. Welpentrainer Mohammad Bismi-Lah konditioniert die Welpen auf einen Spielball, der nach sechs Monaten mit TNT angereichert wird. Bei der Minensuche dient das Lieblingsspielzeug als Belohnung. Nach 18 Monaten Training absolvieren Hundeführer und Hund eine Abschlussprüfung. Bestehen sie diese, beginnt für das Team der Einsatz auf dem Minenfeld. 08:40 Tägliches Üben ist wichtig, um die Kondition des Hundes zu trainieren. Cora hat zwar gelernt, ihren Ball von einer Mine zu unterscheiden. Doch ist sie oft noch zu unkonzentriert, tritt beim Spielen auf die Attrappen - im Ernstfall ein tödliches Missgeschick. Trotzdem zieht Abdul zur Belohnung den Spielball aus der Tasche. 09:28 Alle sechs Monate werden die Hunde von Mario Boer und Chief Instructor Zainudin geprüft. Der Hundeführer muss dabei beweisen, dass er den Hund an einer 8 Meter langen Leine sicher über das Feld leiten kann. 09:43 Mario Boer, OT (engl.) Wir wollen über seine Fehler reden und über die Prüfung allgemein. 09:54 Mario Boer, OT (engl.) Für jeden Hundeführer ist sehr wichtig zu wissen: Ein Hund kann nur so gut sein wie sein Hundeführer. Um so mehr Erfahrung er hat, desto besser ist er als Hundeführer. Er war früher ein guter Deminer, er hat also viel Erfahrung, kann seinen Hund sehr schnell und sehr gut führen. Als Hundeführer ist er außerdem verantwortlich dafür, daß er seinen Hund täglich unterrichtet. Also wirklich Tag für Tag. Er hat die Verantwortung als Hundeführer, er muß die Alphaposition behalten, nicht andersherum. Er ist für alles verantwortlich. 10:35 Kommentar Der afghanische Führer und sein Hund haben die Prüfung bestanden. Demnächst werden sie gemeinsam auf ein Minenfeld gehen. 10:47 Fütterungszeit: Jedes Tier bekommt eine spezielle Dosierung, Welpen und schwache Hunde bekommen Milch zum Kraftfutter Für viele Afghanen war der Umgang mit den Hunden eine neue Erfahrung. Sie gelten im Islam als „unrein“. Solange sie aber den Menschen dienen, werden sie nach der religiösen Gesetzgebung toleriert.
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