Ziegelpresse 2010 - Keller AG Ziegeleien
Ziegelpresse 2010 - Keller AG Ziegeleien
Ziegelpresse 2010 - Keller AG Ziegeleien
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Ziegel Presse<br />
EIN M<strong>AG</strong>AZIN DER KELLER <strong>AG</strong> ZIEGELEIEN Nr. 22, September <strong>2010</strong><br />
Kunstwerk: David Renggli<br />
[ AKTUELL ]<br />
Backsteintour des<br />
Architektur Forum Ostschweiz<br />
[ INNOVATION ]<br />
ROB Technologies <strong>AG</strong><br />
[ PRODUKTE-INFO ]<br />
Neue kelesto-Klinker-Farben<br />
[ BAUBERICHT ]<br />
Betonelementfassade<br />
in Illnau
[ AKTUELL ]<br />
Editorial<br />
Der Backstein ist ein Baustoff mit langer<br />
Tradition und nimmt in der Bauindustrie<br />
von heute eine wichtige Stellung<br />
ein. Der Marktanteil des Mauerwerks im<br />
Wohnungsbau liegt bei über 40%. Nur<br />
der Baustoff Beton liegt mit einem Anteil<br />
von 50% noch höher. Doch die Anforderungen<br />
verändern sich und damit auch<br />
die Tragkonstruktionen.<br />
Die Ökologie rückt vermehrt ins Interesse<br />
der Gesellschaft. Künftig werden<br />
Baustoffe und Konstruktionen gefragt,<br />
welche ein Minimum der grauen Energie<br />
benötigen. Zur grauen Energie gemäss<br />
«SIA Effizienzpfad Energie» zählen die<br />
Energie für den Abbau der Rohstoffe,<br />
deren Transport zur Produktion, die gesamte<br />
Herstellungsenergie sowie die Anlieferung<br />
in die Schweiz. Da wir unsere<br />
Backsteine in der Schweiz herstellen und<br />
die Rohstoffe aus eigenen, werksnahen<br />
Gruben gewinnen, liegt das Potenzial bei<br />
der Herstellungsenergie.<br />
2<br />
Seit rund zwei Jahren läuft aus diesem<br />
Grund in unserem Werk Paradies ein<br />
Projekt zur Verwendung von biogenen<br />
Brennstoffen in der Backsteinherstellung.<br />
Zusammen mit der Firma Axpo<br />
haben wir schon diverse Grossversuche<br />
durchgeführt. Unser erstes Ziel ist die<br />
Substitution des Brennstoffs Schweröl<br />
durch einen CO 2-neutralen Brennstoff.<br />
Trotz verschiedenen Rückschlägen kom-<br />
Das neue Sichtstein- und Klinkerangebot<br />
auf unserer Website<br />
Gedruckte Broschüren verlieren mit zunehmender<br />
Nutzung des Internets an<br />
Bedeutung. Unsere Kunden brauchen<br />
aktuelle Informationen und verwertbare<br />
Daten auf ihrem Bildschirm. Deshalb<br />
haben wir in den letzten Monaten unsere<br />
Internetseiten im Bereich der Sichtsteine<br />
Übersicht kelesto-Klinker und Verblendklinker auf:<br />
www.keller-ziegeleien.ch/de-ch/produkte/sichtsteine-und-klinker/klinker.html<br />
Impressum<br />
Redaktionsleitung: Christian <strong>Keller</strong><br />
Redaktion: Christian <strong>Keller</strong>,<br />
André Baumgartner, Juliane Boelke,<br />
Christian Ehmann, Jenö Varga,<br />
Max Wassmer<br />
Urs Gassmann und Lukas Wernli,<br />
tabsilent gmbh, Winterthur<br />
und Klinker überarbeitet. Neben dem eigenen<br />
kelesto-Sortiment sind neu auch<br />
die Fassadenklinker unseres langjährigen<br />
Partners Hagemeister enthalten.<br />
Die verschiedenen Produkte sind in die<br />
Bereiche Sichtsteine, Klinker, Handform-<br />
men wir dem Ziel immer näher und hoffen,<br />
bis Ende Jahr die Umstellung durchzuführen.<br />
Doch auch in anderen Bereichen treiben<br />
wir Innovationen voran. In unserem KTI-<br />
Projekt Flexbrick entwickeln wir zum<br />
Beispiel ein neues Fassadensystem aus<br />
Sichtmauerwerk (siehe Artikel Seite 6).<br />
Es soll den heutigen ökologischen Kri-<br />
Heinz Schweizer, <strong>Keller</strong> Swissbrick <strong>AG</strong>,<br />
Pfungen<br />
Inhalt&Form <strong>AG</strong>, Zürich<br />
Konzept und Produktion:<br />
Inhalt&Form <strong>AG</strong>, Zürich<br />
Druck:<br />
Druckerei Mattenbach <strong>AG</strong>,<br />
Winterthur<br />
steine und Langformate gegliedert. Mit<br />
über 50 verschiedenen Klinkerfarben<br />
stellen wir den Planern und Bauherren<br />
eine grosse Auswahl zur Verfügung. Jede<br />
Farbe lässt sich zur Weiterverarbeitung<br />
als Textur herunterladen. Ausserdem<br />
stehen sämtliche Broschüren wie Anwen-<br />
Detailinformationen einzelner Farben mit Download-Möglichkeit<br />
terien genügen und nur aus Flexbrickelementen<br />
und Dämmung bestehen.<br />
Dank unserer ROB-Unit haben wir die<br />
Möglichkeit, neue Wege beim Sicht- und<br />
Klinkermauerwerk zu gehen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen!<br />
Christian <strong>Keller</strong><br />
CEO <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong><br />
Auflage:<br />
3900 Exemplare<br />
<strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong><br />
CH-8422 Pfungen ZH<br />
Tel. 052 304 03 03<br />
Fax 052 304 04 04<br />
info@keller-ziegeleien.ch<br />
www.keller-ziegeleien.ch<br />
dungstechnik oder Vermauerungsempfehlung<br />
als Download zur Verfügung. In<br />
den kommenden Wochen sollen weitere<br />
Spezialsteine hinzukommen. Damit bieten<br />
wir unseren Kunden ein möglichst<br />
umfassendes Angebot. Nehmen Sie sich<br />
eine Minute Zeit und entdecken Sie alle<br />
Neuerungen unter:<br />
www.keller-ziegeleien.ch.<br />
Auf Broschüren können und wollen wir<br />
aber nicht ganz verzichten. Unsere neue<br />
Übersichtsbroschüre kann bezogen werden<br />
unter: info@keller-ziegeleien.ch.<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong>
[ AKTUELL ]<br />
Der Brick Award <strong>2010</strong> – kelesto-Klinker<br />
auf dem ersten Rang<br />
Plenarsaal Landtag FL-Vaduz<br />
Alle zwei Jahre vergibt die Wienerberger<br />
<strong>AG</strong> den traditionellen Wienerberger<br />
Brick Award. Aus rund 260 Einsendungen<br />
wurden 40 Beiträge aus 27 Ländern<br />
nominiert. Im Juni 2009 standen die<br />
Preisträger des Brick Awards <strong>2010</strong> fest.<br />
Die Jury, bestehend aus Andrea Deplazes<br />
(Schweiz), Maurizio Masi (Italien), Radu<br />
Mihailescu (Rumänien), Vladimir Plotkin<br />
(Russland) und Thomas Rau (Niederlande)<br />
war sich einig.<br />
Der erste Preis ging an das Landesparlament<br />
des Fürstentums Liechtenstein in<br />
Vaduz von HansjörgGöritzArchitekturstudio.<br />
Prof. Hansjörg Göritz verwendete<br />
für den Neubau unseren kelesto-Klinker<br />
«jura hell». Besondere Anerkennung fand<br />
die vielseitige Verwendung der kelesto-<br />
Klinkersteine, die sowohl für die Aussen-<br />
und Innenfassaden wie auch für die<br />
Pflasterung des Aussenraums sowie für<br />
das Dach eingesetzt wurden.<br />
Der zweite Rang ging an das Südasiatische<br />
Dokumentationszentrum für Men-<br />
schenrechte in Neu-Delhi. Das Projekt<br />
des Architekturbüros Anagram Architects<br />
zeichnet sich durch ein fantasievolles<br />
Ziegelmuster an der Fassade aus.<br />
Niklaus Bienefeld (Deutschland) erreichte<br />
mit seinem Haus Morjan-Poeten in<br />
Hüttlingen an der Kyll den dritten Rang.<br />
Für den Brick Award <strong>2010</strong> organisierten<br />
die ZZ Wancor <strong>AG</strong> und die <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>Ziegeleien</strong> zusammen mit dem Institut<br />
gta der ETH Zürich eine Ausstellung.<br />
Vom 6. Mai bis 1. Juli konnten Besucher<br />
an der ETH Hönggerberg die fünf prä-<br />
mierten Projekte (1.– 3. Rang sowie zwei<br />
Sonderpreise) bestaunen. In der Ausstellung<br />
wurden zusätzlich zu den prämierten<br />
Projekten zwei Bauten aus der<br />
Schweiz präsentiert. Es handelte sich um<br />
die Mehrzweckhalle Rüschlikon von<br />
Ramser Schmid Architekten und die<br />
Witikoner Wohnüberbauung von wild<br />
bär heule architekten ag.<br />
Eröffnung gta-Ausstellung 6. Mai <strong>2010</strong><br />
Installation an der gta-Ausstellung<br />
Präsentation der prämierten Objekte<br />
Ausstellungsmodell Mehrzweckhalle Rüschlikon<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong> 3
[ AKTUELL ]<br />
Architektur Forum Ostschweiz<br />
2008 führte das Architektur Forum Ostschweiz<br />
in Zusammenarbeit mit der <strong>Keller</strong><br />
<strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong> erstmals eine Backsteintour<br />
durch. Damals standen die Objekte Landtag<br />
in FL-Vaduz und der Neubau des Primarschulhauses<br />
in FL-Eschen im Zentrum der<br />
geführten Baubesichtigung.<br />
Auf Grund des positiven Feedbacks entschloss<br />
sich der Vorstand des Architektur<br />
Forum Ostschweiz, am 23. August <strong>2010</strong><br />
wieder eine Backsteintour zu organisieren.<br />
Dieses Mal führte die Reise von St. Gallen<br />
nach Fläsch zum Weingut Gantenbein<br />
und zur gerade fertig erstellten psychiatrischen<br />
Klinik in Pfäfers. Beide Objekte<br />
erstrahlen mit dem leuchtend hellen<br />
kelesto-Klinker in der Farbe «jura hell».<br />
Die mit dem R-O-B gemauerte Fassade<br />
in Fläsch hat schon manch Bauinteres-<br />
Detailinformationen von Lukas Huggenberger während der Führung in Pfäfers<br />
[ INNOVATION ]<br />
ROB Technologies <strong>AG</strong><br />
1 Anwendung eines roboterbasierten Holzbauprozesses zur Produktion des West-Fest-Pavillons<br />
4<br />
sierten angelockt und staunen lassen.<br />
Für die Fassade der Klinik in Pfäfers produzierte<br />
das Werk Frick extra konische<br />
kelesto-Klinker, damit das gewünschte<br />
Erscheinungsbild erreicht werden konnte.<br />
Die vorfabrizierten und vorgespannten<br />
preton-Wandelemente wurden vor<br />
Ort durch den Bauunternehmer versetzt.<br />
Auch dieses Objekt war für alle Beteiligten,<br />
in planerischer wie auch in technischer<br />
Hinsicht, eine sehr spannende und<br />
anspruchsvolle Aufgabe.<br />
Für die interessanten und aufschlussreichen<br />
Erläuterungen vor Ort sorgten Herr<br />
Matthias Kohler, c/o Gramazio & Kohler<br />
GmbH, und Herr Lukas Huggenberger,<br />
c/o huggenbergerfries Architekten <strong>AG</strong><br />
ETH SIA. Dazwischen offerierte die <strong>Keller</strong><br />
<strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong> einen Apéro und bot<br />
damit die Gelegenheit für spannende Gespräche.<br />
Besichtigung Klinik Pfäfers<br />
Besichtigung Weingut Gantenbein<br />
Im Juni dieses Jahres wurde der ETH-Spin-<br />
off ROB Technologies <strong>AG</strong> gegründet. Das<br />
Projekt ist ein Partnerunternehmen der<br />
<strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong>. ROB Technologies<br />
konzipiert, entwickelt und implementiert<br />
innovative, roboterbasierte Herstellungsprozesse<br />
an der Schnittstelle zwischen<br />
Architektur und Bauindustrie. Ein<br />
besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung<br />
massgeschneiderter Steuerungssoftware,<br />
welche die Gestaltungs- und<br />
Entwurfsinformationen mit dem Fabrikationsprozess<br />
verknüpft. Das Resultat<br />
ist eine einfache und flexible Fertigung<br />
nicht standardisierter Bauteile.<br />
Hervorgegangen ist ROB Technologies<br />
aus den Forschungsarbeiten der Professur<br />
Gramazio & Kohler für Architektur<br />
und Digitale Fabrikation an der ETH Zürich.<br />
Seit 2005 wird dort mit speziellen Methoden<br />
untersucht, welche gestalterischen<br />
Möglichkeiten der Architekt mit<br />
dem Einsatz eines Roboters in der Fabrikation<br />
erhält. Die Praxistauglichkeit der<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong>
2 R-O-B-Unit im Einsatz<br />
Forschungsergebnisse konnten in dieser<br />
Zeit an unterschiedlichen realen<br />
Bauprojekten nachgewiesen werden.<br />
Gemeinsam mit dem Partner <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>Ziegeleien</strong> entstand so unter anderem<br />
die Fassade des Weinguts Gantenbein<br />
in Fläsch. Unter dem Namen R-O-B wurde<br />
zudem eine mobile, roboterbasierte<br />
Fabrikationseinheit umgesetzt, welche<br />
schon in Venedig und in New York zum<br />
Einsatz gekommen war. Die Anlage erlaubt<br />
es, Mauerwerkswände mit unter-<br />
schiedlichsten Mustern zu erstellen, die<br />
auf traditionellem Weg nicht umsetzbar<br />
wären. Neben Ziegelsteinen wurden<br />
auch schon Prozesse mit unterschiedlichsten<br />
Baumaterialien umgesetzt.<br />
Zum Beispiel mit Porenbeton oder Holz.<br />
3 R-O-B-Unit beim Bau der ersten Testwände im Jahr 2008 4 Fertiggestellter West-Fest-Pavillon<br />
Bild 1–3 © Gramazio & Kohler, ETH Zürich<br />
[ INNOVATION ]<br />
ROB Technologies macht die gesammelten<br />
Erfahrungen und das Knowhow aus<br />
den Forschungstätigkeiten an der ETH<br />
ab sofort der Industrie zugänglich.<br />
www.rob-technologies.com<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong> 5
[ INNOVATION ]<br />
Flexbrick – wie ein Roboter ein Fassaden-<br />
system aus Sichtmauerwerk produziert<br />
Im September 2008 starteten wir zusammen<br />
mit der Assistenzprofessur Architektur<br />
und Digitale Fabrikation von<br />
Gramazio & Kohler das KTI-Projekt Flexbrick.<br />
Ziel der Entwicklung ist ein neues<br />
Fassadensystem aus Klinker oder Sichtsteinen,<br />
welches durch einen computertechnisch<br />
angesteuerten Industrieroboter<br />
völlig neue gestalterische Potenziale<br />
eröffnet und selbst komplexe gestalterische<br />
Prinzipien unmittelbar ermöglicht.<br />
Dank unserer R-O-B-Unit sind wir in der<br />
Lage, solche Bauteile in Pfungen herzustellen.<br />
Der Aufbau der Fassade soll sich<br />
von den bekannten zweischaligen Konstruktionen<br />
abheben. Angestrebt wird<br />
eine leichte Konstruktion, die lediglich<br />
aus dem Flexbrick-Element mit innen applizierter<br />
Dämmung besteht.<br />
Die grösste Herausforderung des gesamten<br />
Forschungsprojekts liegt in der Verar-<br />
beitung des Materials Backstein mit<br />
einem sehr genauen und deswegen<br />
toleranzempfindlichen maschinellen<br />
Verarbeitungsprozess. Die lokalen Ungenauigkeiten<br />
und die durch Strangpressverfahren<br />
und den Trocknungsprozess<br />
leicht verzogene Geometrie des Backsteins<br />
addieren sich in der Stapelung<br />
der Lagen. Das führt zu gravierenden<br />
Massabweichungen. Um dies zu vermeiden,<br />
wurde eine vollautomatische Toleranzmessung<br />
in den Prozess integriert<br />
und mit mehreren eigens entwickelten<br />
Systemen zur Toleranzkompensation<br />
gekoppelt. Die konstante Messung der<br />
Abweichungen erlaubt ein gezieltes Intervenieren<br />
in den Prozess. Dazu stehen<br />
verschiedene Kompensationsstrategien<br />
bereit. Überraschend ist hierbei, dass mit<br />
einer nur geringen Anzahl an Interventionen<br />
ein Bauteil von hoher Präzision<br />
hergestellt werden kann, wohingegen bei<br />
einer Produktion ohne Kompensation<br />
sich schon geringe lokale Abweichungen<br />
dramatisch auf das Bauteil auswirken.<br />
Produktion von Testwänden an der ETH Zürich<br />
6<br />
Die nun erreichbare, hohe Massgenauigkeit<br />
der Elemente erlaubt ein präzises<br />
und nahtloses Fügen einzelner Flexbrick<br />
Fertigteile in vertikaler und horizontaler<br />
Ebene.<br />
Als Alternative zu den bekannten Klinkerformaten<br />
wurde ein spezieller Flexbrick-Stein<br />
hergestellt. Da im roboterbasierten<br />
Herstellungsprozess durch die<br />
Klebetechnik keine Mörtelfuge ausführbar<br />
ist, bildet eine beidseitig im Flexbrick-Stein<br />
eingearbeitete Nut die fehlende<br />
Lagerfuge präzise nach. Mit dem<br />
Vorteil zweier gleichwertiger Sichtseiten<br />
ergibt sich eine bisher nicht erreichte optische<br />
Qualität.<br />
Wichtig für eine Anwendung in konkreten<br />
Bauprojekten ist, dass der entwickelte<br />
roboterbasierte Produktionsprozess<br />
nicht nur mit dem eigens entwickelten<br />
Flexbrick-Stein, sondern auch mit den<br />
bekannten Klinkerformaten erfolgreich<br />
getestet werden konnte.<br />
Die weiteren Herausforderungen sind<br />
der statische Nachweis und die Befestigung<br />
der Flexbrick-Elemente. Im<br />
Vergleich zu einer traditionellen Sichtstein-<br />
oder Klinkerwand sind die neuen<br />
Elemente leicht und schmal. Die Wände<br />
müssen genügend Zug- und Biegezugwiderstand<br />
haben, um die auftretenden<br />
seitlichen Kräfte aufnehmen zu können.<br />
Mit verschiedenen Tests wurden in den<br />
letzten Monaten die Eigenschaften der<br />
verklebten Klinkersteine ermittelt. Mit<br />
diesen Daten erarbeiten wir ein Befestigungskonzept.<br />
Im August wurde ein weiterer<br />
Prototyp in unserem Werk in Pfungen<br />
gebaut und anschliessend getestet.<br />
Das KTI-Projekt Flexbrick dauert noch<br />
bis im Herbst <strong>2010</strong>.<br />
Möglicher Wandaufbau und Detailstudien<br />
Prototyp eines Flexbrick-Elements mit Steindrehung<br />
Prototyp eines Flexbrick-Elements ohne Steindrehung, hängend zum Testen der Befestigung<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong>
[ PRODUKTE-INFO ]<br />
<strong>Keller</strong>-Systemwände: Der Brandschutz<br />
für die Zukunft<br />
Landhaus Schaffhausen / hofer.kick architekten, Schaffhausen<br />
Die Anforderungen an den Innenausbau<br />
werden immer komplexer und anspruchsvoller.<br />
Sei es im Bereich Brandschutz,<br />
Schall, Optik, Lieferfrist oder<br />
aber auch bei der Gebäudetechnik, wie<br />
z.B. Zutrittskontrolle und Lüftung. Dazu<br />
kommen die Vorgaben der Architekten<br />
und die Bedürfnisse der Mieter oder Eigentümer.<br />
Das macht es nicht leicht, alle<br />
Anforderungen zu erfüllen und eine<br />
optimale Lösung für alle Beteiligten zu<br />
finden.<br />
Für den Innenausbau mit Systemwänden<br />
hat die <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong> in den ver-<br />
gangenen Jahren ihr Sortiment stetig<br />
ausgebaut und bietet heute 16 verschie-<br />
dene Wandtypen an. Damit kann sie die<br />
meisten Anforderungen und Bedürfnisse<br />
abdecken.<br />
Im Brandschutz hat es in den letzten Jahren<br />
eine Harmonisierung gegeben: Die<br />
VKF hat neue Richtlinien herausgegeben<br />
und diese der EU angepasst. Eine wesentliche<br />
Anpassung wurde bei den Flächen<br />
eines Brandabschnitts für Büro-, Gewerbe-<br />
und Industriebauten vorgenommen.<br />
Sie richtet sich nun nach den Brandgefahren.<br />
Ohne rechnerischen Nachweis<br />
darf die zusammenhängende Brandabschnittsfläche<br />
nicht mehr als 2400 m 2<br />
betragen. Bei mehrgeschossigen brennbaren<br />
Bauten und Anlagen beträgt das<br />
Höchstmass 1200 m 2 . Korridore, die als<br />
Fluchtweg dienen, müssen als Brandabschnitte<br />
mit dem für das Tragwerk erforderlichen<br />
Feuerwiderstand, mindestens<br />
aber EI 30 (nbb), erstellt werden. Zudem<br />
müssen sie von den angrenzenden Räumen<br />
durch Brandabschlüsse abgetrennt<br />
werden.<br />
Ende 2012 geht eine mehrjährige Übergangszeit<br />
zu Ende. Ab 2013 dürfen keine<br />
Elemente mehr eingesetzt werden, die<br />
nach den alten Vorschriften geprüft worden<br />
sind. Neu gelten die europäischen<br />
Prüfnormen EN 1364-1 und 1634-1. Wir<br />
haben bereits die ersten Prüfungen nach<br />
den neusten Normen erfolgreich durchgeführt.<br />
In den nächsten Jahren sind<br />
weitere Prüfungen geplant, so dass wir<br />
auch in Zukunft alle notwendigen Zertifikate<br />
haben und unsere Kunden im Bereich<br />
des Brandschutzes vollumfänglich<br />
beliefern können. Die bereits vorhandenen<br />
Prüfungen nach den neuen Normen<br />
dürfen weiterhin verwendet werden. Das<br />
verschafft uns eine gute Basis.<br />
Es wird nicht nur in den Brandschutz<br />
investiert. Auch der Schallschutz wird<br />
immer wichtiger. Dank den hervorragen-<br />
den Schallschutzwerten, die wir bei<br />
diversen Trennwänden anbieten, können<br />
wir immer wieder spezielle und anspruchsvolle<br />
Projekte ausführen. In den<br />
nächsten Monaten finden fünf Schall-<br />
prüfungen statt, so dass auch für die<br />
weiter entwickelten Trennwände wieder<br />
aktuelle Zertifikate vorhanden sind.<br />
Ob aus Glas, Holz oder Metall: Die <strong>Keller</strong>-Systemwände<br />
haben konventionellen<br />
Bauweisen einiges voraus. Sie bieten<br />
uneingeschränkte Zukunftssicherheit,<br />
denn wenn sich Strukturen ändern,<br />
ändern sich die Räume mit. Das heisst<br />
höchster Schall- und Brandschutz sowie<br />
höchste Qualität bis ins Detail ohne Materialverlust<br />
und ohne unnötigen Aufwand,<br />
mit viel Freiraum für die Gestaltung<br />
der Architektur.<br />
Nicht ohne Grund sind <strong>Keller</strong>-Systemwände<br />
die erste Wahl von Architekten<br />
und Bauherren, von Innenausbauern<br />
und Büroeinrichtern. Die Vorteile liegen<br />
auf der Hand: Wand-, Glas- und Türelemente<br />
in einem System. Dank hohem<br />
Fertigungsgrad ist die Montagezeit sehr<br />
kurz. Es entstehen keine zusätzliche<br />
Feuchtigkeit und keine Verschmutzung.<br />
Die Montage kann auch bei laufendem<br />
Geschäftsbetrieb erfolgen. Ein hervorragendes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis rundet<br />
das Ganze ab.<br />
Brandversuch Verglasung<br />
Brandversuch Türen<br />
Pida, St.Jakob-Turm, Basel / zimmermann architekten gmbh, Möhlin<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong> 7
[ PRODUKTE-INFO ]<br />
Neue Farben im Sortiment<br />
der kelesto-Klinker<br />
Das einzig Beständige ist der Wandel.<br />
Das gilt auch für Baustoffe, die für die<br />
farbliche Gestaltung von Bauten eine architektonisch<br />
wichtige Rolle spielen. Sie<br />
verändern sich immer wieder.<br />
Wurden früher meist helle Steine mit<br />
glatten Oberflächen verwendet, kommen<br />
heute auch leicht bis stark strukturierte<br />
Oberflächen in Unifarben auf die<br />
Baustelle. Auch bunte und dunkle Farben<br />
werden verbaut. Aus diesen Grün-<br />
kelesto-Klinker, Farbe «umbra», Format 24/11,5/5,2, Oberfläche glatt<br />
8<br />
den hat sich die <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong><br />
entschlossen, innerhalb der Eigenproduktion<br />
das Sortiment der kelesto-Klinker<br />
mit den Farben «umbra» und «lava<br />
schwarz» in allen Oberflächenstrukturen<br />
zu erweitern.<br />
Partnerschaft mit KABE<br />
Künftig werden wir im Vertrieb des<br />
kelesto-Klinkerverbundsystems eng mit<br />
der Karl Bubenhofer <strong>AG</strong> (KABE) zusammenarbeiten.<br />
In den Bereichen Knowhow,<br />
Ressourcen, Technologie, Marketing<br />
und Absatzmärkte wollen beide<br />
Partner Synergien für eine vielversprechende<br />
Zusammenarbeit nutzen. Die<br />
ähnlichen Philosophien und Kulturen<br />
der beiden Familienunternehmungen<br />
waren ein entscheidender Faktor für diese<br />
Kooperation.<br />
Optimale Kombination<br />
Mit den Kompetenzen beider Firmen<br />
bieten wir künftig eine umfängliche<br />
und ausführliche Beratung für Architekten,<br />
Planer, GUs und Bauherren. Unsere<br />
Aussendienstmitarbeitenden liefern ein<br />
Gesamtpaket von der Kostenschätzung<br />
über Detaillösungen bis zu Ausschreibungen<br />
und Objektabnahmen. Diese lückenlosen<br />
Dienstleistungen werden in<br />
der ganze Schweiz verfügbar sein.<br />
Systemlösung für höchste Ansprüche<br />
Mit 140 mm Dämmung wird bereits<br />
ein U-Wert von unter 0,2 erreicht. Das<br />
entspricht einer gesamten Systemdicke<br />
inklusive Riemchen von 170 mm (siehe<br />
Tabelle).<br />
kelesto-Klinkerverbundsystem<br />
Die breite Farbpalette der kelesto-Klinkerriemchen<br />
in den Formaten 24/1,4/7,1<br />
oder 24/1,4/5,2 cm bietet eine Vielfalt an<br />
Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Angebots-Sortiment beider kelesto-Klinker:<br />
Formate: Dünnformat (DF) 24 x 11,5 x 5,2 cm<br />
Normalformat (NF) 24 x 11,5 x 7,1 cm<br />
Doppel-Dünnformat (2DF) 24 x 11,5 x 11,3 cm<br />
SIA-Format 25 x 12 x 14 cm<br />
weitere Formate auf Anfrage<br />
diverse Oberflächen: glatt (mit Presshaut mp)<br />
geschält (ohne Presshaut op)<br />
strukturiert (Fusssortierung fo)<br />
kelesto-Klinker, Farbe «lava schwarz», Format 24/11,5/7,1, Oberfläche fusssortiert<br />
kelesto-Klinkerverbundsystem<br />
Bewegungsfugen<br />
Zur Vermeidung von Spannungen als Folge von starken<br />
Temperaturschwankungen muss die Fassade durch Anordnung<br />
von Dehnfugen unterteilt werden. Man unterscheidet<br />
zwischen Feldbegrenzungsfugen und Gebäudedehnfugen.<br />
Gebäudedehnfugen sind durch das Wärmedämmsystem<br />
bis auf die Klinkerriemchen auszubilden. Feldbegrenzungsfugen<br />
sollen an allen Innen- und Aussenecken angeordnet<br />
werden. Horizontale und vertikale Feldbegrenzungsfugen<br />
(Bild 2) sollen unter Einhaltung des maximalen Abstandes<br />
von 3 m bis 6 m sowie unter den gestalterischen Gesichtspunkten<br />
angeordnet werden. Horizontale Feldbegrenzungsfugen<br />
sind pro Geschosshöhe im Bereich der Deckenunterkante<br />
anzuordnen. Anschlussfugen an angrenzende<br />
Bauteile wie Türen, Holz, Metall und Betonflächen sollen<br />
mindestens 10 mm breit und dauerelastisch ausgebildet<br />
werden.<br />
Ausbildung der Dehnfugen<br />
Feldbegrenzungsfugen müssen bis auf die Netzeinbettung<br />
ohne Mörtelbrücken ausgeführt sein. Sie werden mit<br />
geschlossenzelligen Schaumkunststoffen hinterfüllt und<br />
mit elastischen Fugendichtstoffen geschlossen.<br />
Materialbedarf (per m 2 )<br />
4–5 kg Klebemörtel zu EPS, je nach Untergrund<br />
5 kg Klebemörtel zu Armierungsgewebe<br />
6– 8 Stk. Spezialdübel zur mechanischen Befestigung<br />
der EPS-Platte, je nach Tragwerk<br />
ca. 6 kg Plattenkleber zum Kleben der Klinkerriemchen<br />
ca. 5 kg Spezialfugenmaterial<br />
0,2 l Steinreiniger<br />
U-Werte mit Swissmodul 15 cm und Innenputz<br />
Wärmeleitfähigkeit W/mK U-Werte W/m 2 K bei verschiedenen EPS-Dämmstärken:<br />
verschiedener EPS-Platten Dämmdicke 14 cm Dämmdicke 16 cm Dämmdicke 18 cm Dämmdicke 20 cm<br />
0,038 0,238 0,212 0,191 0,173<br />
0,032 0,205 0,181 0,163 0,148<br />
0,030 0,193 0,171 0,154 0,139<br />
Wärmeleitfähigkeit (W/mK)<br />
Innenputz 0,70<br />
Tragschale Swissmodul 0,45<br />
kelesto-Klinkerriemchen 14 mm 0,90<br />
LAWA Plus Polymörtel light 0,30<br />
kelit-Dünnbettmörtel 0,76<br />
<strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong><br />
CH-8422 Pfungen ZH<br />
Tel. 052 304 03 03<br />
Fax 052 304 04 04<br />
www.keller-ziegeleien.ch<br />
Wärmeleitfähigkeits- und U-Werte mit Swissmodul 15 cm und Innenputz<br />
Wärmeleitfähigkeit W/mK U-Werte W/m 2 K bei verschiedenen EPS-Dämmstärken:<br />
verschiedener EPS-Platten Dämmdicke 14 cm Dämmdicke 16 cm Dämmdicke 18 cm Dämmdicke 20 cm<br />
0,038 0,238 0,212 0,191 0,173<br />
0,032 0,205 0,181 0,163 0,148<br />
0,030 0,193 0,171 0,154 0,139<br />
Bild 2<br />
Detail zu Bild 2<br />
1 Hinterkonstruktion<br />
2 Fassadendämmplatte EPS F15 / F18<br />
mit Plattenstoss-Lösung<br />
3 LAWASTAR Plus POLYmörtel light<br />
4 KABE-Armierungsgittergewebe Typ 0159-R-A<br />
5 Klebemörtel AJ 690 Flex<br />
6 kelesto-Klinkerriemchen<br />
7 kelit-Systemfugenmörtel<br />
8 Schraubdübel STR-U,<br />
versenkt mit EPS Rondelle<br />
9 Schaumstoff / Füllmaterial<br />
10 dauerelastische Dehnfuge<br />
Wärmeübergangswiderstand (W/m 2 K)<br />
R si = 0,125<br />
R se = 0,04<br />
Beratung und Verkauf:<br />
KARL BUBENHOFER <strong>AG</strong><br />
Hirschenstrasse 26<br />
CH-9201 Gossau SG<br />
Tel. 0848 87 41 41<br />
Fax 0848 87 41 51<br />
www.kabe-farben.ch<br />
Weitere Systemvorteile sind:<br />
– Witterungsbeständigkeit<br />
– mechanischer Schutz<br />
– besserer Schallschutz<br />
Mattenbach <strong>AG</strong>, 3500 Ex., 8 /10<br />
1 2 3 4 5<br />
1 Hinterkonstruktion<br />
2 Fassadendämmplatte EPS F15 / F18<br />
3 LAWASTAR Plus POLYmörtel light<br />
4 KABE-Armierungsgittergewebe<br />
Typ 0159-R-A<br />
5 kelesto-Klinkerriemchen, d = 14 mm,<br />
mit Dünnbettkleber 650 Flex S1<br />
geklebt<br />
Auftragen der kelesto-Klinkerriemchen<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong>
Schallabsorption, Wärmeleitfähigkeit<br />
und Ästhetik auf höchstem Niveau<br />
Urs Gassmann und Lukas Wernli,<br />
tabsilent gmbh<br />
Sie kennen das Problem<br />
In der Architektur werden aus ästhetischen<br />
Überlegungen vielfach Oberflächen<br />
gewünscht, die flächig, fugenlos<br />
und möglichst glatt sind. Damit sind<br />
Probleme mit der Raumakustik vorprogrammiert.<br />
Die lange Nachhallzeit wird<br />
in der Regel mit dem Einsatz von schallabsorbierenden<br />
Materialien reduziert.<br />
Da diese aber mehrheitlich wärmedämmend<br />
wirken, entsteht – vor allem bei<br />
thermoaktiven Bauteilen – ein weiteres,<br />
zentrales Problem: die Behinderung des<br />
Wärmeflusses von der und in die Decke.<br />
Um alle diese Probleme zu bewältigen,<br />
müssen meist teure und gestalterisch<br />
unbefriedigende Kompromisse eingegangen<br />
werden.<br />
Die Firma tabsilent gmbh hat sich dieser<br />
Problematik angenommen und mit<br />
einem Team von führenden Fachleuten<br />
aus den Bereichen Akustik, Heizung<br />
und Beschichtung ein revolutionäres Deckenelement<br />
entwickelt: tabsilent®.<br />
Wir kennen die Lösung<br />
Der neuartige akustische Absorber tabsilent®<br />
ist – mit einem mikroporosierten<br />
Putz versehen – unsichtbar und erlaubt<br />
flächige, neutral daherkommende<br />
Decken. Indirektes Licht, in der Decke<br />
versteckte Installationen und auch der<br />
Minergie-Standard sind sehr leicht erreichbar.<br />
Neben den ästhetischen Anforderungen<br />
erfüllt tabsilent® aber auch<br />
diejenigen der Raumakustik. Zudem<br />
tabsilent ® beschichtet<br />
tabsilent ® abgespachtelt<br />
verbessert tabsilent® den Wärmefluss<br />
im Vergleich zu bisherigen Mineralfaser-<br />
Absorbern um das 25- bis 30-Fache. Damit<br />
unterstützt tabsilent® aktive Heiz-<br />
und Kühlsysteme optimal. Und das bei<br />
vergleichbarer Qualität in der Schallabsorption.<br />
Somit ist es der einzige wärmeleitende<br />
Akustikabsorber, bei dem die Ästhetik<br />
und die energetischen Vorteile von thermoaktiven<br />
Bauteilen optimal ausgenützt<br />
werden können. tabsilent® kann vor Ort<br />
auf einfache Art in jede erdenkliche geometrische<br />
Form eingebaut werden. Nach<br />
dem Betonieren werden mit mikroporösen<br />
Beschichtungen die gewünschten<br />
Oberflächen erreicht.<br />
Informationen zum Einbau<br />
tabsilent® wird vor Ort auf der Deckenschalung<br />
in der Stärke von 5 cm eingebaut.<br />
Anschliessend wird die Betondecke<br />
wie gewohnt erstellt. Nach dem Ausschalen<br />
der Betondecke wird tabsilent® sichtbar<br />
und wirkt bereits als akustischer<br />
Absorber. Die Decke wird im Innenausbau<br />
vom Gipser mit einem mikroporösen<br />
Putz beschichtet und erreicht damit<br />
eine homogene und ästhetisch einwandfreie<br />
Oberfläche.<br />
tabsilent ® neu als Fertigelement<br />
Zusammen mit der Firma <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong><br />
hat tabsilent gmbh zusätzlich<br />
zum herkömmlichen tabsilent® ein Fertigelement<br />
entwickelt: das tabsilent®element.<br />
tabsilent ® eingebaut tabsilent ® -element verlegt<br />
[ PRODUKTE-INFO ]<br />
Dank dieser Fertigelemente kann die<br />
Einbauzeit von tabsilent® auf der Baustelle<br />
deutlich verkürzt und die Qualität<br />
dank der reduzierten Witterungsabhängigkeit<br />
ohne zusätzliche Schutzmassnahmen<br />
gewährleistet werden.<br />
Die tabsilent®-elemente sind fertig abgespachtelt<br />
und werden auf Paletten<br />
verpackt. Vor Ort müssen die Elemente<br />
nur noch auf der Deckenschalung verlegt,<br />
fixiert und bei den Übergängen<br />
zur Schalung abgedichtet werden. Im Innenausbau<br />
wird die Decke wie gewohnt<br />
mit einem mikroporosierten Verputz beschichtet.<br />
tabsilent gmbh<br />
Trottenstrasse 13<br />
8400 Winterthur<br />
Tel. 052 223 07 70<br />
www.tabsilent.ch<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong> 9
[ BAUBERICHT ]<br />
Produktion und Montage der Beton-<br />
elementfassade in Illnau<br />
Montage eines L-förmigen preton-Betonelements<br />
Mit dem Bauobjekt Wohnüberbauung<br />
Station Illnau lösten das Vorfabrikationswerk<br />
der <strong>Keller</strong> <strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong> eine<br />
nicht alltägliche Aufgabe. Es begann<br />
bei der Planungsphase, führte über<br />
die Produktion, die Lagerung und die<br />
Logistik bis zur Montage. Die Wohnüberbauung<br />
beinhaltet drei unterschiedlich<br />
grosse Mehrfamilienhäuser.<br />
Haus A: 123 x 17 m / 4-geschossig; Haus B:<br />
46 x 17 m / 3-geschossig; Haus C: 26 x 17 m /<br />
5-geschossig.<br />
Ausschreibungsumfang<br />
Der Auftrag umfasst die Produktion und<br />
Lieferung der Betonelementfassade, das<br />
Erstellen und Liefern der gesamten Fassadenbefestigung<br />
und schliesslich die<br />
Montage.<br />
Für alle drei Häuser ergibt sich eine<br />
Fassadenfläche (exkl. Fenster) von total<br />
5720 m 2 . Diese sind in rund 550 einzelne<br />
Elemente unterteilt. Die Betonfarbe<br />
und die Oberfläche waren zum Zeitpunkt<br />
der Ausschreibung noch nicht<br />
bekannt, so dass wir mehrere Varianten<br />
berechneten.<br />
Im März 2009 konnte der Werkvertrag<br />
für die Herstellung und Lieferung der<br />
Betonelementfassade mit der Generalunternehmung<br />
unterschrieben werden.<br />
Die Montage der Elemente wurde aber<br />
noch offengehalten. Favorit für die Montageausführung<br />
war zu diesem Zeitpunkt<br />
der Bauunternehmer.<br />
In den Monaten September / Oktober<br />
2009 wurden diverse Musterplatten (bis<br />
die gewünschte Betonfarbe und Oberfläche<br />
gefunden waren) fabriziert. Anfänglich<br />
waren diese Platten 50 x 50 cm gross<br />
und 25 kg schwer. Für die Handlichkeit<br />
produzierten wir die zweite Serie bereits<br />
im Format 25 x 50 cm mit Handgriff.<br />
Total wurden an die 20 Musterplatten<br />
mit unterschiedlichen Oberflächenbearbeitungen,<br />
Vorsatzmaterialien und<br />
10<br />
Gelbtönungen erstellt. Anschliessend<br />
wurde mit der vom Architekten bestimmten<br />
Elementoberfläche und Farbe<br />
ein 1:1-Musterelement produziert und<br />
montiert. Ende November 2009 segnete<br />
die Baukommission die Oberfläche und<br />
die Farbe ab. Das alles geschah unter<br />
dem Druck des immer näher rückenden<br />
Produktionsbeginns.<br />
Planung<br />
Die Planung der Elementfassade war<br />
eine Fleissarbeit. Es musste für jeden der<br />
380 Elementtypen ein Produktionsplan<br />
erstellt werden. Die gesamte Planung<br />
musste aus Gründen des Liefertermins<br />
auf die Produktionsreihenfolge abgestimmt<br />
werden. Ziel der Produktion war<br />
es, mit wenigen Schalungsumstellungen<br />
möglichst grosse Elementserien zu produzieren.<br />
Nach der Elementpositionierung<br />
in der Fassade wurde zusammen<br />
mit den Architekten und dem Bauwerksingenieur<br />
die Befestigung geplant. Dabei<br />
musste berücksichtigt werden, dass<br />
zum Zeitpunkt der Elementmontage die<br />
Fassade bereits luft- und wasserdicht ist<br />
(Fenster montiert, inkl. Feuchtigkeitsabdichtung).<br />
Weiter musste in die Befestigungs-<br />
und Montageplanung mit einbezogen<br />
werden, dass die Fassade vor dem<br />
Montieren der Elemente isoliert wird<br />
und dass ein Fassadengerüst vorhanden<br />
ist. Alle Rückhalterungen und Aufhängungen<br />
mussten so geplant werden, dass<br />
sie vor dem Isolieren der Fassade versetzt<br />
werden können.<br />
Mit Bauleitung, Gerüstbaufirma und<br />
Montage-Equipe wurde oft diskutiert,<br />
wie viel Platz zwischen Rohfassade und<br />
Fassadengerüst notwendig ist, damit<br />
unter Berücksichtigung aller Faktoren<br />
die Fassadenelemente über vier Stockwerke<br />
zwischen Fassadenisolation und<br />
Fassadengerüst eingefahren werden<br />
können, ohne dass dabei bereits vor-<br />
handene Fenster beschädigt oder vormontierte<br />
Verankerungskonsolen weg-<br />
gedrückt werden.<br />
Schalungsbau<br />
Die Betonelemente werden zum grössten<br />
Teil auf Kipptischen fabriziert (d.h.<br />
auf Stahlproduktionstischen, die 80°<br />
zur Horizontalen aufgekippt werden<br />
können). Damit wird erreicht, dass die<br />
Frühbelastung beim Ausschalen auf ein<br />
Minimum reduziert werden kann.<br />
Die vielen unterschiedlichen Abmessungen<br />
der Elemente gaben den Ausschlag<br />
für den Bau von Holzschalungen, die<br />
mittels Magneten auf die Kipptische gespannt<br />
wurden.<br />
Die spezielle Formgebung der Fassadenelemente<br />
war die spezielle Herausforderung<br />
an den Schalungsbau. Rund 90%<br />
der Elemente sind L-förmig, links und<br />
rechts orientiert und teilweise bis 3 x 6 m<br />
gross. Damit der vorhandene Platz op-<br />
timal ausgenutzt und die Produktionszeit<br />
minimalisiert werden konnte, war<br />
eine strikte Planung der Produktionsreihenfolge<br />
notwendig. Im Durchschnitt<br />
hatte der Schalungsbau täglich drei der<br />
sechs vorhandenen Schalungen umzubauen.<br />
Herstellung/Produktion<br />
Die gesamte Produktionsdauer betrug<br />
ein halbes Jahr. Durch die gewählte Betonoberfläche<br />
(Juraschotter 0 – 11 mm,<br />
sandgestrahlt) musste der Betoniervorgang<br />
dreistufig erfolgen. Nach dem<br />
Einrichten der Schalung und dem Anbringen<br />
aller notwendigen Schalungseinlagen<br />
und Befestigungsteile wurde in<br />
einem ersten Schritt eine 4 – 5 cm dicke<br />
Vorsatzmaterialschicht aus Juraschotter<br />
eingebracht und mittels Tischvibratoren<br />
verdichtet.<br />
Anschliessend wurde die vorkonfektionierte,<br />
zweilagige Bewehrung einge-<br />
legt und als dritter Schritt wurde<br />
der rückwärtige Beton als SCC-Beton<br />
(selbst verdichtender Beton) eingebracht.<br />
Dank der geheizten Produktionshallen<br />
konnte auch in den Wintermonaten<br />
im 24-Stunden-Takt betoniert werden.<br />
Im Durchschnitt wurden jeden Tag<br />
5 Elemente produziert. Damit wäh-<br />
rend der ganzen Produktionsphase von<br />
Herbst 2009 bis Sommer <strong>2010</strong> die Betonfarbe<br />
möglichst konstant war, musste bei<br />
kalter Witterung die Periode zwischen<br />
dem Ausschalen und dem Sandstrahlen<br />
aufmerksam beobachtet werden. Alle<br />
Fassadenelemente wurden erst nach einer<br />
dreitägigen Zwischenlagerung in geschützter<br />
Umgebung sandgestrahlt.<br />
Lagerung<br />
Die Lagerung der Betonelemente war<br />
eine der Hauptherausforderungen dieses<br />
Auftrags. Bis zum geplanten Montagebeginn<br />
im April <strong>2010</strong> musste das ganze<br />
Haus A fertig produziert und gelagert<br />
werden. Das Lagerkonzept musste durch<br />
die Produktionsleitung gut koordiniert<br />
werden. Neben allen anderen noch laufenden<br />
Aufträgen mussten ca. 380 Elemente<br />
so gelagert werden, dass sowohl<br />
bei der Einlagerung wie auch beim späteren<br />
Verlad nur kurze Logistikwege<br />
entstanden. Grösstes Handicap war die<br />
L-Form der Elemente, was ein nicht alltägliches<br />
Lagerkonzept erforderte.<br />
Erschwerend kam hinzu, dass der Baufortschritt<br />
auf der Baustelle nicht ganz<br />
planmässig erfolgte und dadurch der<br />
Montagebeginn um einen Monat verzögert<br />
wurde. Eine Folge daraus war, dass<br />
die Produktion aus Lagerplatzmangel<br />
nach dem Produktionsende von Haus A<br />
für eine Weile eingestellt werden musste.<br />
Dank des im Lagerplatz vorhandenen<br />
Turmdrehkrans war es möglich, auf sehr<br />
engem Raum ca. 3800 m 2 Fassadenfläche<br />
zu lagern.<br />
Transport/Logistik<br />
Der Verlad der Fassadenelemente erfolgte<br />
wiederum mittels Turmdrehkran.<br />
Die Elemente wurden entsprechend der<br />
Montagereihenfolge auf so genannte<br />
L-Böcke verladen und mittels Spezialfahrzeug<br />
(Innenlader) auf die Baustelle<br />
transportiert. Verladereihenfolge und<br />
Anlieferungszeitpunkt mussten mit den<br />
teilweise zwei Montage-Equipen laufend<br />
koordiniert und angepasst werden.<br />
Bauherrschaft<br />
Arigon<br />
Generalunternehmung <strong>AG</strong><br />
Leutschenbachstrasse 55<br />
8050 Zürich<br />
Verantwortlicher Bauleiter:<br />
Marco Fattorini<br />
Architekten<br />
Guignard & Saner<br />
Architekten <strong>AG</strong><br />
Uetlibergstrasse 23<br />
8045 Zürich<br />
Verantwortlicher Planer:<br />
Othmar Villiger<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong>
Wohnen in der Huobweid,<br />
Hünenberg See ZG<br />
In Hünenberg See, oberhalb vom Huobhof,<br />
entsteht eine Wohnüberbauung mit<br />
sechs Mehrfamilienhäusern. Es werden<br />
insgesamt 42 Wohneinheiten mit Miet-<br />
und Eigentumswohnungen erstellt. Baubeginn<br />
war im November 2009. Die Fertigstellung<br />
ist für Juni 2011 geplant.<br />
Alle sechs Häuser werden fast zeitgleich<br />
von zwei Bauunternehmen ausgeführt.<br />
Um die vorgegebenen Termine einhalten<br />
zu können, bedeutet dies für die <strong>Keller</strong><br />
<strong>AG</strong> <strong>Ziegeleien</strong> eine gute organisatorische<br />
Einteilung im Bereich Planung, Produktion,<br />
Lagerung und Auslieferung der<br />
Elemente. Insgesamt produzieren wir<br />
481 verblendete Sturz- und Brüstungselemente.<br />
Diese werden mit Anschlusseisen<br />
in die jeweilige Geschossdecke<br />
einbetoniert oder mit Kragankern in der<br />
Betondecke verankert. Dadurch können<br />
die Elemente auch während des Baufortschritts<br />
versetzt werden.<br />
Gesamtstückzahl Steine: 292 500 kelesto-<br />
Klinker, Farbe «sahara», Format 24 /11,5 /<br />
5,2 cm, im Läuferverband vermauert. Die<br />
teilweise schrägen Gebäudeecken werden<br />
mit Spezial-Winkelsteinen ausgebildet.<br />
Südfassade<br />
Versetzte Brüstungselemente Fabrikation<br />
Lagerplatz<br />
[ BAUBERICHT ]<br />
Generalunternehmung<br />
Jego Bau <strong>AG</strong><br />
Rothusstrasse 5b<br />
6331 Hünenberg ZG<br />
Bauunternehmungen<br />
Rust & Co. <strong>AG</strong><br />
Wihelstrasse 20<br />
6318 Walchwil ZG<br />
Christen <strong>AG</strong><br />
Alte Zugerstrasse 14A<br />
Fänn Ost<br />
6403 Küssnacht am Rigi SZ<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong> 11
[ FOTOS ]<br />
12<br />
Objekt: Um- und Neubau Schloss-Nebengebäude, 5040 Schöftland <strong>AG</strong><br />
Architekten: Architektengemeinschaft Fierz Architektur <strong>AG</strong>, 5042 Hirschthal <strong>AG</strong> /<br />
Strebel Kiener Architekten und Planer FH/HTL, 5040 Schöftland <strong>AG</strong> /<br />
Walther Architektur <strong>AG</strong>, 8113 Boppelsen ZH<br />
Bauherr: Ortsbürgergemeinde, 5040 Schöftland <strong>AG</strong><br />
Steinart: kelesto-Klinker «lavabraun»<br />
Format: NF 24 / 11,5 / 7,1<br />
Sichtmauermörtel: kelit 210 «anthrazit»<br />
vorfabrizierte preton-Bauteile: Sturzelemente<br />
Objekt: Werkhof mit Bürogebäude, 9542 Münchwilen TG<br />
Architekt: Buvag Bau und Verwaltungs <strong>AG</strong>, 8370 Sirnach TG<br />
Bauherr: W. Strausak <strong>AG</strong>, Bauunternehmung, 9542 Münchwilen TG<br />
Steinart: kelesto-Klinker «ziegelrot kohlebrand»<br />
Format: DF 24 / 11,5 / 5,2<br />
Sichtmauermörtel: kelit 210 «anthrazit»<br />
vorfabrizierte preton-Bauteile: Sturzelemente<br />
Objekt: Überbauung Haldenhof, 6300 Zug ZG<br />
Architekt: Wiederkehr Krummenacher Architekten <strong>AG</strong>, 6300 Zug ZG<br />
Generalunternehmung: Implenia Generalunternehmung <strong>AG</strong>, 6002 Luzern LU<br />
Bauherr: Mz-Immobilien <strong>AG</strong>, 6304 Zug ZG<br />
Steinart: kelesto-Klinker «rotblau bunt»<br />
Format: NF 24 / 11,5 / 7,1<br />
Sichtmauermörtel: kelit 210 «anthrazit»<br />
vorfabrizierte preton-Bauteile: Sturzelemente<br />
Fotograf: Philippe Hubler Fotografie, Bösch 41, 6331 Hünenberg,<br />
Tel. 041 780 34 43, Natel 079 870 81 33<br />
Objekt: Wohnüberbauung Blumental, 8707 Uetikon am See ZH<br />
Architekt: Martin Spühler Architekten <strong>AG</strong>, 8001 Zürich ZH<br />
Bauherr: UBV Uetikon Betriebs- und Verwaltungs <strong>AG</strong>, 8707 Uetikon am See ZH<br />
Steinart: kelesto-Sichtstein «weiss»<br />
Format: 29 / 14 / 9<br />
Sichtmauermörtel: kelit 110 «beige weiss»<br />
vorfabrizierte preton-Betonelemente: Fensterbänke<br />
<strong>Ziegelpresse</strong> Nr. 22, September <strong>2010</strong>