Unfall in der Aluminiumfabrik - Chemieunterricht.info
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http://www.<strong>der</strong>westen.de/omg/3809555-1937078029/530_530_34082361.jpg<br />
Liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />
Okt 10<br />
aus aktuellem Anlass erhalten Sie dieses Jahr anstatt e<strong>in</strong>es längeren Weihnachtsrundbriefes<br />
mit Aufgabenvorschlägen e<strong>in</strong>en Herbstrundbrief.<br />
Es gibt zwei aktuelle Anlässe, <strong>der</strong> <strong>Unfall</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumfabrik <strong>in</strong> Ungarn und die neuen<br />
DGUV-Regeln.<br />
1. Als Anlage f<strong>in</strong>den Sie e<strong>in</strong>en Unterrichtsvorschlag zum <strong>Unfall</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumfabrik<br />
<strong>in</strong> Ungarn Anfang <strong>der</strong> Woche. Wie Sie sicherlich gelesen haben, brach am 4.10.2010 <strong>in</strong><br />
Ungarn e<strong>in</strong> Damm, <strong>in</strong> dem Rotschlamm, e<strong>in</strong> Abfallprodukt <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumherstellung, gelagert<br />
wird. Danach erschienen diverse Zeitungsmeldungen, die man me<strong>in</strong>es Erachtens gut<br />
im Unterricht e<strong>in</strong>setzen kann. Ich habe e<strong>in</strong>ige von ihnen gesammelt und mit Aufgabenvorschlägen<br />
abgedruckt.<br />
Man kann die Texte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art Stationenarbeit e<strong>in</strong>setzen o<strong>der</strong> sich den/die Artikel aussuchen,<br />
die <strong>in</strong>haltlich zur Klasse/zum Kurs passen. Man kann die Texte auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art<br />
Kollage zu e<strong>in</strong>em fiktiven Text zusammenfassen o<strong>der</strong> nur als Textsplitter präsentieren.<br />
Etliche Aufgabenvorschläge s<strong>in</strong>d auch tauschbar, so dass Sie sich <strong>in</strong>dividuelle Aufgabensets<br />
zusammenstellen können.<br />
Sollten Sie Interesse an <strong>der</strong> Word-Version (Word2010) o<strong>der</strong> Kurzlösungen<br />
haben, geben Sie mir Bescheid, dann sende ich Sie Ihnen gerne zu.<br />
Das Thema Alum<strong>in</strong>ium wurde im Themenheft <strong>der</strong> Zeitschrift Naturwissenschaften<br />
im Unterricht Nr. 68 behandelt. Die Inhalte des Heftes sowie<br />
drei an<strong>der</strong>e Artikelh<strong>in</strong>weise habe ich am Ende aufgelistet.<br />
Sehr empfehlenswert ist die Zusammenfassung von Frank Muster zu Rotschlamm<br />
die Sie unter http://www.upress.uni-kassel.de/onl<strong>in</strong>e/frei/978-3-<br />
89958-359-5.volltext.frei.pdf herunterladen können.
2. Zum 1. Oktober 2010 traten neue DGUV- Regeln zum "Unterricht <strong>in</strong> Schulen mit<br />
gefährlichen Stoffen" <strong>in</strong> Kraft. Die beiden Veröffentlichungen (BG/GUV-SR 2003 Regel<br />
"Unterricht <strong>in</strong> Schulen mit gefährlichen Stoffen" und BG/GUV-SR 2004 Stoffliste zur<br />
BG/GUV-SR 2003) f<strong>in</strong>den Sie im Anhang dieser Mail und s<strong>in</strong>d als Onl<strong>in</strong>e-Fassung unter<br />
http://regelwerk.unfallkassen.de/regelwerk/<strong>in</strong>dex.jsp downloadbar. Beide Richtl<strong>in</strong>ien<br />
ersetzen die alten. Es haben sich e<strong>in</strong>ige Verän<strong>der</strong>ungen ergeben und ich kann Ihnen nur<br />
empfehlen diese Regeln durchzulesen. Sie beschreiben sehr genau, was Sie als Chemielehrer<br />
zu beachten haben und welche Sicherheitsvorkehrungen Sie treffen müssen. Es ist<br />
auch beschrieben, welche Vorschriften <strong>der</strong> Schulträger e<strong>in</strong>zuhalten hat (Telefon, Knauf<br />
am Saal…).<br />
Es s<strong>in</strong>d diverse wichtige Tabellen enthalten, wie beispielsweise e<strong>in</strong>e Tabelle mit den<br />
Stoffen, für die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule Verwendungsverbote bestehen o<strong>der</strong> für Stoffe, die substituiert<br />
werden müssten u.ä. Ferner s<strong>in</strong>d Musterbetriebsanweisungen abgedruckt, die<br />
Sie als Schulleiter /Sammlungsleiter den entsprechenden Personen erläutern sollten. Beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig ist die halbjährliche Unterweisung <strong>der</strong> Schüler, die Sie im eigenen Interesse<br />
z.B. im Klassenbuch dokumentieren sollten.<br />
In III.5 f<strong>in</strong>den Sie Handlungshilfen zum Erstellen von Gefährdungsbeurteilungen. Gefährdungsbeurteilungen<br />
müssen Sie vor dem Versuch erstellen und dokumentieren. Auf<br />
<strong>der</strong> Seite des GUV Rhe<strong>in</strong>lands f<strong>in</strong>den Sie e<strong>in</strong>ige fertige Gefährdungsbeurteilungen. Unter<br />
http://chemieunterricht.<strong>in</strong>fo/html/sicherheit.html#Gefrdungsbeurteilung f<strong>in</strong>den Sieverschiedene<br />
Vorlagen für Gefährdungsbeurteilungen.<br />
Sollten Sie dazu Fragen haben, scheuen Sie sich nicht, mich zu kontaktieren.<br />
Liebe Grüße und erholsame, sonnige Ferientage wünsche ich Ihnen<br />
Heike Nickel<br />
Regionale Fachberater<strong>in</strong> Chemie Pfalz<br />
heikenickel@berater.bildung-rp.de<br />
www.chemieunterricht.<strong>in</strong>fo<br />
---------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Anlage: Diverse (Onl<strong>in</strong>e-)Zeitungsausschnitte zum <strong>Unfall</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Alum<strong>in</strong>iumfabrik <strong>in</strong> Ungarn<br />
am 4.10.10
Lehrer<strong>in</strong>formation:<br />
Ursachen des <strong>Unfall</strong>s relativ klar:<br />
http://www.sc<strong>in</strong>exx.de/dossier-detail-518-12.html<br />
E<strong>in</strong>e angekündigte Katastrophe<br />
Kolontár - die Ursachen<br />
E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Bild hat vier Tage nach dem Dammbruch von Kolontár<br />
die Betreiber <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumhütte und die ungarische Regierung<br />
<strong>in</strong> die Bredouille gebracht. Denn es säte grundsätzliche<br />
Zweifel an <strong>der</strong> technischen Sicherheit des havarierten Giftschlammbeckens.<br />
Veröffentlicht hat die brisante Luftaufnahme die Natur- und Umweltschutzorganisation<br />
WWF. Sie stammt aus dem Juni 2010 und<br />
zeigt zweifelsfrei, dass <strong>der</strong> Erdwall um das Becken schon länger<br />
ziemlich marode war. Denn schon Wochen und Monate vor dem eigentlichen Unglück<br />
„leckte“ Rotschlamm <strong>in</strong> die Umgebung. Erkennbar ist das auf dem Foto an den Kanälen, die<br />
das Firmengelände umgeben, und die auf dem Foto deutlich an<strong>der</strong>s aussehen als normal. Die<br />
tiefrote bis rotbraune Färbung stammt vom Eisenoxid im Rotschlamm, das <strong>in</strong> Wasser unlöslich<br />
ist.<br />
Lecks im Erdwall<br />
© WWF<br />
Rotschlammbecken im<br />
Juni 2010<br />
© WWF<br />
Lecks im Erdwall<br />
„Das Unglück und die [..] Todesopfer hätten leicht verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />
werden können, wenn die Betreiber ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen<br />
wären“, kommentierte Andreas Beckmann, Direktor des<br />
WWF-Donauprogramms die Aufnahme, obwohl <strong>der</strong> eigentliche<br />
Dammbruch dann an ganz an<strong>der</strong>er Stelle stattfand. „…diese Fahrlässigkeit<br />
und die Mängel bei den Sicherheitsvorschriften waren<br />
die Ursache für die größte Umweltkatastrophe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte<br />
Ungarns.“<br />
Bernd Schaud<strong>in</strong>nus, Greenpeace-Umweltexperte für Mittel- und Osteuropa sieht dies ähnlich.<br />
Se<strong>in</strong>en Erkenntnissen zufolge ist auch beim Bau des Giftschlamm-Beckens <strong>in</strong> unverantwortlicher<br />
Weise gepfuscht worden. Die Dämme seien e<strong>in</strong>fach immer wie<strong>der</strong> erhöht worden,<br />
ohne die Basis zu verbreitern. Dadurch sei das Ganze <strong>in</strong>stabil geworden und letztlich<br />
<strong>der</strong> Damm gebrochen.<br />
E<strong>in</strong> Graben voller Rotschlamm
EU trägt Mitschuld<br />
© Cscavaszkó /<br />
Doch <strong>der</strong> WWF wirft nicht nur <strong>der</strong> MAL AG und den ungarischen WWF<br />
Kontrolleuren Versagen vor, er sieht auch die EU als Mittäter an: „Auch die EU trägt e<strong>in</strong>e<br />
Mitschuld, denn die Sicherheitsstandards für die Abfallentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bergbau-Industrie<br />
s<strong>in</strong>d viel zu niedrig. Mit Erfolg hatte sich damals die Industrie hohen Sicherheitsstandards<br />
wi<strong>der</strong>setzt“, so Mart<strong>in</strong> Geiger, Leiter des Bereichs Süßwasser beim WWF Deutschland.<br />
So wird beispielsweise Rotschlamm laut den EU-Vorgaben trotz se<strong>in</strong>er stark ätzenden Wirkung<br />
und den vielen enthaltenen Giftstoffen nicht als hochgradig gefährlich e<strong>in</strong>gestuft. Und<br />
als Schutz von Mensch und Natur vor dem Rotschlamm s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ungarn und an<strong>der</strong>swo noch<br />
immer e<strong>in</strong>fache Erddämme im E<strong>in</strong>satz. Bei starken Nie<strong>der</strong>schlägen weichen diese auf und<br />
können dann manchmal dem gewaltigen Druck <strong>der</strong> Schlammmassen nicht mehr Stand halten.<br />
Nach WWF-Recherchen gibt es alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Ungarn rund 55 Millionen Kubikmeter Rotschlamm,<br />
die <strong>in</strong> solchen Absetzbecken gelagert s<strong>in</strong>d. Das nächste Unglück <strong>der</strong> Kolontár-<br />
Sorte ist deshalb höchstwahrsche<strong>in</strong>lich nur noch e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Zeit – zum<strong>in</strong>dest wenn nichts<br />
geschieht.<br />
Firmen <strong>in</strong> die Pflicht nehmen<br />
Der WWF for<strong>der</strong>te deshalb die Politiker <strong>in</strong> Ungarn und an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong> mit Giftbecken für<br />
Industrie-Schlämme auf, alle Anlagen <strong>in</strong>tensiv zu untersuchen und falls notwendig gezielte<br />
Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Sicherheit zu ergreifen. Darüber h<strong>in</strong>aus müssten auch<br />
die Firmen stärker <strong>in</strong> die Pflicht genommen werden und selber viel mehr Geld <strong>in</strong> die Entsorgung<br />
und sichere Dämme <strong>in</strong>vestieren.
http://orf.at/stories/2018927/2018926/ 7.10.10<br />
50 Tonnen Arsen ausgetreten<br />
Bis zuletzt war unklar, wie giftig bzw. gesundheitsschädlich <strong>der</strong><br />
Anfang <strong>der</strong> Woche <strong>in</strong> Westungarn aus dem Deponiebecken e<strong>in</strong>er<br />
Alum<strong>in</strong>iumhütte ausgetretene Rotschlamm wirklich ist. Die ungarische<br />
Regierung hatte lediglich die am stärksten betroffene<br />
Ortschaft Kolontar für unbewohnbar erklärt, aber bisher ke<strong>in</strong>e<br />
chemische Analyse veröffentlicht.<br />
Am Freitag präsentierte nun die Umweltschutzorganisation Greenpeace<br />
e<strong>in</strong>e Untersuchung <strong>der</strong> Inhaltsstoffe. Die <strong>in</strong> dem betroffenen<br />
Gebiet gezogenen Proben enthalten laut Laboranalyse „überraschend<br />
hohe“ Schadstoffwerte. Die festgestellte Menge an Arsen betrage, so<br />
Greenpeace <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Presseaussendung, <strong>in</strong> etwa das Doppelte <strong>der</strong> sonst <strong>in</strong> Rotschlamm üblichen<br />
Konzentration.<br />
…<br />
Greenpeace hatte die Proben e<strong>in</strong>en Tag nach dem Unglück <strong>in</strong> Kolontar gezogen und dann dem<br />
Umweltbundesamt <strong>in</strong> Wien und dem Bal<strong>in</strong>t-Labor <strong>in</strong> Budapest übergeben. Die Analyse ergab<br />
konkret folgende Werte: Der Schlamm enthält pro Kilogramm 110 Milligramm Arsen, 1,3 Milligramm<br />
Quecksilber und 660 Milligramm Chrom. Auf die Gesamtmenge des aus dem Deponiebecken<br />
ausgetretenen Bauxitschlamms bedeutet das e<strong>in</strong>e Arsenmenge von rund 50 Tonnen.<br />
Auszug <strong>der</strong> Tr<strong>in</strong>kwasserverordnung (http://bundesrecht.juris.de/tr<strong>in</strong>kwv_2001/<strong>in</strong>dex.html)<br />
Aufgabenvorschläge<br />
Recherchieren Sie zu Rotschlamm<br />
bei welchem Schritt <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumgew<strong>in</strong>nung er anfällt<br />
aus was er besteht und wieso er rot ist<br />
wie die genannten Gifte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gekommen se<strong>in</strong> könnten<br />
Das Arsen aus dem Rotschlamm kann <strong>in</strong>s Grundwasser gelangen. Berechnen<br />
Sie, wie stark man a) 1 kg Schlamm und b) den gesamten ausgetretenen<br />
Schlamm verdünnen müsste, um den Grenzwert für Arsen im Tr<strong>in</strong>kwasser<br />
e<strong>in</strong>zuhalten.<br />
Berechnen Sie, wie viel Kilogramm Schlamm ausgetreten se<strong>in</strong> müssten.<br />
Im Text steht, dass <strong>der</strong> Schlamm „aus dem Deponiebecken e<strong>in</strong>er Alum<strong>in</strong>iumhütte“<br />
stammt. Erklären Sie, welche Bedeutung <strong>der</strong> Begriff „Hütte“ <strong>in</strong> diesem<br />
Zusammenhang hat.<br />
T1
http://www.sueddeutsche.de/leben/giftkatastrophe-<strong>in</strong>-ungarn-rote-flut-1.1009621 8.10.10<br />
Giftkatastrophe <strong>in</strong> Ungarn: Rote Flut<br />
08.10.2010, 08:08 2010-10-08 08:08:56<br />
Von Michael Frank<br />
…<br />
Erste Spuren des Giftschlamms aus e<strong>in</strong>er Alum<strong>in</strong>iumfabrik<br />
erreichen die Donau - die Folgen für Mensch<br />
und Ökosystem s<strong>in</strong>d unabsehbar.<br />
E<strong>in</strong>e erste Welle des Giftschlamms aus <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumhütte<br />
MAL bei Kolontár <strong>in</strong> Westungarn hat am Donnerstagmorgen die Donau erreicht. Nach<br />
Angaben <strong>der</strong> staatlichen Wasserbehörde haben sich die pH-Werte des Wassers am Zusammenfluss<br />
von Raab und Donau um e<strong>in</strong>en Punkt auf etwas über 9 erhöht.<br />
Die pH-Wert-Skala reicht von 0 bis 14. Der Wert 7,5 gilt als neutral, alles darunter ist sauer. Der<br />
Laugenwert <strong>in</strong> den Gewässern um Kolontár erreichte bis zu 13,5 pH, also knapp unter dem absoluten<br />
Höchstwert. Stefan Schmutz, Hydrobiologe von <strong>der</strong> Universität für Bodenkultur <strong>in</strong> Wien, sagt, die<br />
Folgen für Tier- und Pflanzenwelt seien nicht abzuschätzen. Schwermetalle könnten sich anreichern,<br />
über die Nahrungskette bis zum Fisch und damit zum Menschen vordr<strong>in</strong>gen.<br />
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,722044,00.html 8.10.10<br />
Entwarnung für die Donau<br />
Unterdessen gibt <strong>der</strong> Katastrophenschutz Entwarnung für die Donau: Der Fluss sei bislang<br />
nicht ernsthaft verschmutzt. Die pH-Werte des Donauwassers seien auf e<strong>in</strong> "normales Niveau"<br />
zurückgegangen, sagte e<strong>in</strong> Sprecher am Freitag. Sie seien von neun am Donnerstag auf etwa<br />
acht gesunken. Der pH-Wert gibt die Laugen- o<strong>der</strong> Säurekonzentration <strong>in</strong> Flüssigkeiten wie<strong>der</strong>.<br />
Neutrale Lösungen haben e<strong>in</strong>en pH-Wert von 7, Werte bis 8,5 gelten <strong>in</strong> Gewässern als unbedenklich.<br />
E<strong>in</strong>satzkräfte hatten nach dem Unglück am Montag mit Hochdruck daran gearbeitet,<br />
den Alkali-Gehalt des Wassers zu senken.<br />
http://magaz<strong>in</strong>e.web.de/de/themen/nachrichten/panorama/11307850-Giftschlamm-erreicht-<br />
Donau.html 07.10.2010<br />
Gift aus ungarischer Alum<strong>in</strong>iumfabrik erreicht die Donau<br />
Auffangbecken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumfabrik Ajka, 165 Kilometer westlich von Budapest,<br />
etwa 1,1 Millionen Kubikmeter hochgiftiger roter Schlamm ausgelaufen. …<br />
Es seien pH-Werte zwischen 8,96 und 9,07 festgestellt worden, sagte Toth. Normalerweise<br />
habe das Wasser e<strong>in</strong>en pH-Wert von acht. Das Ökosystem des zweitlängsten Flusses Europas<br />
sei gefährdet.<br />
Auf e<strong>in</strong>er bis zu 14 gehenden Skala s<strong>in</strong>d pH-Werte bis sechs sauer und ab acht alkalisch. Werte<br />
zwischen sechs und acht s<strong>in</strong>d neutral. In dem von dem Unglück stark betroffenen Bach Torna,<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Raab fließt, sank <strong>der</strong> pH-Wert bis Donnerstag von 13,5 nach dem Unglück auf 10.<br />
T2
Aufgabenvorschläge:<br />
Def<strong>in</strong>ieren Sie pH-Wert.<br />
Vergleichen Sie die Presseberichte bezüglich Ihrer Aussagen zum pH-Wert<br />
und nehmen Sie Stellung dazu.<br />
Berechnen Sie die benötigte Wassermenge, die zum Verdünnen von e<strong>in</strong>em Liter<br />
Natronlauge von pH 13,5 auf pH 10 nötig ist.<br />
Im Text von web.de steht, „es seien pH-Werte zwischen 8,96 und 9,07 festgestellt<br />
worden“. Geben Sie an, bei welchem pH-Wert sich mehr Natriumhydroxid-<br />
Teilchen im Wasser bef<strong>in</strong>den. Berechnen Sie, wie viele Natriumhydroxid-<br />
Teilchen den Unterschied erzeugen.<br />
Im Spiegel Onl<strong>in</strong>e Text steht: „E<strong>in</strong>satzkräfte hatten nach dem Unglück am Montag<br />
mit Hochdruck daran gearbeitet, den Alkali-Gehalt des Wassers zu senken“. Nennen<br />
Sie Maßnahmen, die <strong>in</strong> Frage kommen.
http://<strong>der</strong>standard.at/1285200366921/Giftunfall-<strong>in</strong>-Ungarn-Neue-Risse-im-Damm-Dorf-vollstaendig-evakuiert<br />
Giftunfall <strong>in</strong> Ungarn<br />
Neue Risse im Damm: Dorf vollständig evakuiert<br />
09. Oktober 2010, 10:50<br />
Greenpeace wirft ungarischer Regierung Geheimhaltung<br />
vor - Traurige Zwischenbilanz: Sieben Tote<br />
Wien/Budapest - Westungarn droht nach dem Austritt am Montag<br />
e<strong>in</strong>e neue Überschwemmung mit Giftschlamm: In <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fassung<br />
des Auffangbeckens für die Substanz aus <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumfabrik<br />
MAL AG seien neue Risse aufgetaucht, <strong>der</strong> Damm drohe komplett<br />
e<strong>in</strong>zustürzen, sagte <strong>der</strong> Leiter des regionalen Katastrophenschutzes,<br />
Tibor Dobson, am Samstag. Es sei höchstwahrsche<strong>in</strong>lich, dass die<br />
Mauer des Beckens e<strong>in</strong>stürze, zitierte Reuters Premierm<strong>in</strong>ister Viktor<br />
Orban.<br />
Arsen im Fluss und tote Fische<br />
Die Raab im Bereich von Györ weist e<strong>in</strong>en erhöhten pH-Wert auf, <strong>in</strong>formiert <strong>der</strong> Chemiker.<br />
"Der Wert beträgt normalerweise 6,5, wir haben 9 gemessen. Das s<strong>in</strong>d aber nicht nur e<strong>in</strong>ige<br />
Punkte mehr, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Wert potenziert sich", berichtet Schuster. Das gefundene …<br />
Aufgabenvorschläge:<br />
Def<strong>in</strong>ieren Sie den Begriff pH-Wert.<br />
Berechnen Sie die Konzentration <strong>in</strong> g/l an Natriumhydroxid <strong>in</strong> 1 l des Flusswassers<br />
im Normalfall und nach <strong>der</strong> Katastrophe. Bestimmen Sie den Faktor,<br />
um den sich <strong>der</strong> Hydroxidgehalt erhöht hat.<br />
Erklären Sie, was Herr Schuster mit dem Satz : „Das s<strong>in</strong>d aber nicht nur e<strong>in</strong>ige<br />
Punkte mehr, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Wert potenziert sich" geme<strong>in</strong>t hat.<br />
T3
http://www.stern.de/panorama/katastrophe-<strong>in</strong>-alum<strong>in</strong>iumfabrik-giftschlamm-erreicht-die-donau-<br />
1611374.html 8.10.10<br />
Katastrophe <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>iumfabrik: Giftschlamm<br />
erreicht die Donau<br />
…<br />
Der durch e<strong>in</strong>en <strong>Unfall</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ungarischen Alum<strong>in</strong>iumfabrik<br />
ausgelaufene Giftschlamm hat am Donnerstagmorgen die<br />
Donau erreicht. Bei Messungen am Zusammenfluss von Raab<br />
und Donau sei e<strong>in</strong> leicht erhöhter Laugengehalt festgestellt<br />
worden, sagte e<strong>in</strong> Vertreter <strong>der</strong> Wasserbehörde <strong>der</strong> Nachrichtenagentur<br />
AFP. Normalerweise liege <strong>der</strong> Wert bei acht Prozent,<br />
die Messungen hätten Werte um neun Prozent ergeben.<br />
E<strong>in</strong>e unmittelbare Gefahr an Raab und Donau drohe aber voraussichtlich<br />
nicht, berichtete die ungarische Nachrichtenagentur<br />
MTI unter Berufung auf den Katastrophenschutz. …<br />
Aufgabenvorschläge:<br />
Berechnen Sie den pH-Wert e<strong>in</strong>er 8% und 9% Natronlauge und vergleichen<br />
Sie den Wert mit den <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en Artikeln angegebene pH-Werten.<br />
Geben Sie an, welcher Fehler dem Autor dieses Artikels vermutlich passiert<br />
ist.<br />
T4
.<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Kolont%C3%A1r-Dammbruch<br />
Kolontár-Dammbruch<br />
..<br />
Maßnahmen<br />
Unabhängig von <strong>der</strong> tatsächlichen Zusammensetzung<br />
und den darüber im Unternehmen<br />
vorhandenen Kenntnissen besteht<br />
jedoch die Gefahr von Verätzungen.<br />
Durch das prozessbed<strong>in</strong>gte Vorhandense<strong>in</strong><br />
von Natronlauge weist <strong>der</strong> Schlamm<br />
e<strong>in</strong>en hohen pH-Wert auf. Gemessen<br />
wurde bis pH 13.<br />
In <strong>der</strong> betroffenen Region kämpfen 500<br />
Helfer des Katastrophenschutzes und <strong>der</strong><br />
Ungarischen Streitkräften gegen die Ausbreitung<br />
<strong>der</strong> Umweltkatastrophe. Neben<br />
Wasser zur Verdünnung wird zur Neutralisation<br />
Aufgabenvorschläge:<br />
Erläutern Sie, was man unter e<strong>in</strong>em „hohem pH-Wert“ versteht.<br />
T5A<br />
http://www.tagesschau.de/ausland/rotschlamm100.html<br />
Recherchieren Sie, wie man Alum<strong>in</strong>ium herstellt und beson<strong>der</strong>s, wozu man die<br />
Natronlauge bei <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumherstellung benötigt.<br />
Es flossen (je nach Zeitungsartikel) zwischen 700.000 und e<strong>in</strong>er Million Kubikmeter<br />
Rotschlamm aus dem Becken.<br />
- Berechnen Sie, welche Konzentration die Salzsäure hätte haben müssen, um<br />
den Schlamm zu neutralisieren.<br />
- Recherchieren Sie, was man mit dem Rotschlamm normalerweise macht.<br />
Berechnen, Sie wie viel Bauxit man benötigt und wie viel Rotschlamm bei <strong>der</strong><br />
Herstellung des Alum<strong>in</strong>iums für e<strong>in</strong>e Rolle Alum<strong>in</strong>iumfolie anfällt.
http://www.sc<strong>in</strong>exx.de/wissen-aktuell-12384-2010-10-08.html<br />
Rote Flut erreicht Donau<br />
WWF: Niedrige Sicherheitsstandards und lasche Kontrollen machten Chemie-Katastrophe<br />
möglich<br />
Nachdem am Montag <strong>in</strong> Westungarn <strong>der</strong> Speicher e<strong>in</strong>er Alum<strong>in</strong>iumhütte<br />
<strong>der</strong> Ajka Alum<strong>in</strong>ia Company geborsten und roter<br />
Schlamm ausgeflossen ist, hat das unter an<strong>der</strong>em mit giftigen<br />
Schwermetallen kontam<strong>in</strong>ierte Wasser mittlerweile über verschiedene<br />
Flüsse die Donau erreicht.<br />
„Für die Gewässer wäre e<strong>in</strong> Staudamm <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des <strong>Unfall</strong>ortes<br />
die sicherste Lösung gewesen, um den Schlamm aufzuhalten,<br />
aber dafür ist es jetzt zu spät“, sagt Geiger. Natürlich<br />
besteht weiterh<strong>in</strong> die Möglichkeit, den <strong>in</strong>s Wasser gelangten<br />
stark alkalischen Schlamm durch die Zugabe von Gips zu neutralisieren,<br />
was auch bereits getan wird. Allerd<strong>in</strong>gs ist das nicht ohne Risiko, da<br />
so möglicherweise im Schlamm enthaltene giftige Schwermetalle freigesetzt<br />
werden könnten. Der Natur und damit auch den Menschen vor Ort droht also<br />
unweigerlich weiterer Schaden<br />
Ergänzung zu den Aufgabenvorschlägen aus 5<br />
Erklären Sie, wieso durch das Neutralisieren „die im Schlamm enthaltene giftige<br />
Schwermetalle freigesetzt werden könnten“.<br />
T5B<br />
Nehmen Sie Stellung zu <strong>der</strong> oben getroffenen Aussage: „Natürlich besteht weiterh<strong>in</strong> die Möglichkeit,<br />
den <strong>in</strong>s Wasser gelangten stark alkalischen Schlamm durch die Zugabe von Gips zu neutralisieren,“
Zusatz<strong>in</strong>formationen zum Thema Alum<strong>in</strong>ium mit Expermenten…<br />
Unterricht Chemie Nr. 68<br />
Themenheft Alum<strong>in</strong>ium<br />
Bestell-Nr: 510068<br />
Erschienen: 2002<br />
Verlag: Friedrich Verlag<br />
Basisartikel<br />
Stefan Glimm und Jörg Schäfer<br />
Alum<strong>in</strong>ium - E<strong>in</strong> Werkstoff für die Welt von<br />
heute und morgen<br />
Katr<strong>in</strong> Sommer und Peter Pfeifer<br />
Alum<strong>in</strong>ium - Vom Fachunterricht zum Fächer<br />
verb<strong>in</strong>denden Unterricht<br />
Unterrichtspraxis<br />
Katr<strong>in</strong> Sommer<br />
Vielseitiges Alum<strong>in</strong>ium<br />
Unterrichtsbauste<strong>in</strong>e für die Gestaltung e<strong>in</strong>es<br />
ganzheitlichen Unterrichts<br />
Karl Häusler und Katr<strong>in</strong> Sommer<br />
Alum<strong>in</strong>iumherstellung - Historischer Abriss und<br />
methodische Anregung<br />
Katr<strong>in</strong> Sommer<br />
Bauxit - Ausgangsstoff für die Alum<strong>in</strong>iumgew<strong>in</strong>nung<br />
Katr<strong>in</strong> Sommer<br />
Lebenswegstationen von Alum<strong>in</strong>ium<br />
Von <strong>der</strong> Herstellung über die Eigenschaften zur<br />
Verwendung<br />
Katr<strong>in</strong> Sommer<br />
Auto light<br />
Vergleich e<strong>in</strong>es Autos mit Alum<strong>in</strong>iumkarosserie<br />
mit e<strong>in</strong>em herkömmlichen Fahrzeug<br />
Katr<strong>in</strong> Sommer<br />
Wissenswertes über Alum<strong>in</strong>ium<br />
He<strong>in</strong>z Schmidkunz<br />
Alum<strong>in</strong>ium-Sp<strong>in</strong>elle<br />
Interessante Verb<strong>in</strong>dungen des Alum<strong>in</strong>iumoxids<br />
mit an<strong>der</strong>en Metalloxiden<br />
Peter Pfeifer und Georg Bruchner<br />
Alum<strong>in</strong>ium und Experimente<br />
Aus <strong>der</strong> Fachdidaktik<br />
Melanie Kräußel und Peter Pfeifer<br />
Alum<strong>in</strong>ium und Schulbuch? E<strong>in</strong>e Analyse<br />
Magaz<strong>in</strong><br />
Informationen<br />
Glossar: Alum<strong>in</strong>ium <strong>in</strong> <strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralogie<br />
Videos - erhältlich über den GDA<br />
Broschüren zum Thema Alum<strong>in</strong>ium<br />
Karl Häusler wird 80<br />
Internet lockt <strong>in</strong>s Museum<br />
28. Kongress von Frauen <strong>in</strong> Naturwissenschaft<br />
und Technik<br />
Anregungen<br />
Peter Haupt<br />
Alum<strong>in</strong>ium <strong>in</strong> Zeitungberichten<br />
Katr<strong>in</strong> Sommer<br />
Alum<strong>in</strong>iumhydroxid gegen Sodbrennen<br />
Versuchskarteien<br />
Katr<strong>in</strong> Sommer<br />
E<strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>iumnachweis mit Geschichte<br />
E<strong>in</strong> Pflanzenfarbstoff zum Nachweis von Alum<strong>in</strong>ium<br />
Vorschau/Rückschau/Impressum<br />
Kurzfassungen als pdf-Datei (26 KB).<br />
Schmidkunz,H., Wechselhaftes Alum<strong>in</strong>iumhydroxid, NiU-C (104) S.31-S.33 2008<br />
Alum<strong>in</strong>ium liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erdhülle meist als Verb<strong>in</strong>dung, etwa als Alum<strong>in</strong>iumhydroxid vor. Um<br />
daraus Alum<strong>in</strong>ium technisch gew<strong>in</strong>nen zu können wird jedoch sehr viel re<strong>in</strong>eres Alum<strong>in</strong>iumhydroxid<br />
benötigt. E<strong>in</strong>e Überführung <strong>in</strong> wasserlösliches Natriumalum<strong>in</strong>at und zurück zu Alum<strong>in</strong>iumhydroxid<br />
macht dies möglich. Dieser Artikel zeigt, wie die Bedeutung dieses Reaktionssystems<br />
im Unterricht experimentell behandelt werden kann.
Krauß,H.-L.;Wiskamp,V., Praxis-Magaz<strong>in</strong>: Erkenntnistheorie im <strong>Chemieunterricht</strong>, PdN-<br />
ChiS (7) S.33-S.38 2006<br />
E<strong>in</strong>e Rückbes<strong>in</strong>nung auf die Bedeutung <strong>der</strong> Forschung zum Erkenntnisgew<strong>in</strong>n, zur Wahrheitsf<strong>in</strong>dung<br />
und zur Menschenbildung ist s<strong>in</strong>nvoll. Am Besipiel anorganischer Elementarreaktionen<br />
wie <strong>der</strong> Fällung von Alum<strong>in</strong>iumhydroxid, Calciumcarbonat sowie <strong>der</strong> Silberhalogenide können<br />
Schüler mit <strong>in</strong>duktiven, deduktiven und abduktiven Erkenntnismethoden vertraut gemacht<br />
werden und den Unterschied zwischen h<strong>in</strong>reichenden und notwendigen Bed<strong>in</strong>gungen für chemische<br />
Phänomene lernen.<br />
Schwedt,G., Serie Kurzversuche mit Elementen - Teil 9a: Bor und Alum<strong>in</strong>ium - aus <strong>der</strong><br />
dritten Gruppe, PdN-ChiS (7) S.32-S.33 2004<br />
Im Beitrag s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fache Experimente mit Alltagsprodukten beschrieben, welche die Eigenschaften<br />
<strong>der</strong> Elemente Bor und Alum<strong>in</strong>ium bzw. ihre Salze be<strong>in</strong>halten. Quantitative titrimetrische<br />
Bestimmungen ergänzen die qualitativen Versuche. Sie lassen sich an verschiedenen<br />
Stellen <strong>in</strong> den <strong>Chemieunterricht</strong> e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den und s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e Vielzahl von Herangehensweisen<br />
offen.