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Unfall in der Aluminiumfabrik - Chemieunterricht.info

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EU trägt Mitschuld<br />

© Cscavaszkó /<br />

Doch <strong>der</strong> WWF wirft nicht nur <strong>der</strong> MAL AG und den ungarischen WWF<br />

Kontrolleuren Versagen vor, er sieht auch die EU als Mittäter an: „Auch die EU trägt e<strong>in</strong>e<br />

Mitschuld, denn die Sicherheitsstandards für die Abfallentsorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bergbau-Industrie<br />

s<strong>in</strong>d viel zu niedrig. Mit Erfolg hatte sich damals die Industrie hohen Sicherheitsstandards<br />

wi<strong>der</strong>setzt“, so Mart<strong>in</strong> Geiger, Leiter des Bereichs Süßwasser beim WWF Deutschland.<br />

So wird beispielsweise Rotschlamm laut den EU-Vorgaben trotz se<strong>in</strong>er stark ätzenden Wirkung<br />

und den vielen enthaltenen Giftstoffen nicht als hochgradig gefährlich e<strong>in</strong>gestuft. Und<br />

als Schutz von Mensch und Natur vor dem Rotschlamm s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Ungarn und an<strong>der</strong>swo noch<br />

immer e<strong>in</strong>fache Erddämme im E<strong>in</strong>satz. Bei starken Nie<strong>der</strong>schlägen weichen diese auf und<br />

können dann manchmal dem gewaltigen Druck <strong>der</strong> Schlammmassen nicht mehr Stand halten.<br />

Nach WWF-Recherchen gibt es alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Ungarn rund 55 Millionen Kubikmeter Rotschlamm,<br />

die <strong>in</strong> solchen Absetzbecken gelagert s<strong>in</strong>d. Das nächste Unglück <strong>der</strong> Kolontár-<br />

Sorte ist deshalb höchstwahrsche<strong>in</strong>lich nur noch e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Zeit – zum<strong>in</strong>dest wenn nichts<br />

geschieht.<br />

Firmen <strong>in</strong> die Pflicht nehmen<br />

Der WWF for<strong>der</strong>te deshalb die Politiker <strong>in</strong> Ungarn und an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong> mit Giftbecken für<br />

Industrie-Schlämme auf, alle Anlagen <strong>in</strong>tensiv zu untersuchen und falls notwendig gezielte<br />

Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Sicherheit zu ergreifen. Darüber h<strong>in</strong>aus müssten auch<br />

die Firmen stärker <strong>in</strong> die Pflicht genommen werden und selber viel mehr Geld <strong>in</strong> die Entsorgung<br />

und sichere Dämme <strong>in</strong>vestieren.

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