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Prof. Andrea Deplazes - ETH Zürich

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Konstruieren i+ii<br />

1. Jahr<br />

Architectural Technology i+ii<br />

1st Year<br />

<strong>Prof</strong>essor<br />

<strong>Andrea</strong> <strong>Deplazes</strong><br />

Assistenz<br />

Felix Ackerknecht<br />

Özlem Ayan<br />

Marcel Baumgartner<br />

Matthias Blass<br />

Ramun Capaul<br />

Maud Châtelet<br />

Nicole Deiss<br />

Christoph Elsener<br />

Kai Hellat<br />

Pascal Hunkeler<br />

Dimitri Kaden<br />

Raphael Kräutler<br />

Zwi Kutner<br />

Michèle Mambourg<br />

Peter Moor<br />

Sascha Roesler<br />

Martin Saarinen<br />

Thomas Schwendener<br />

Cordula Seger<br />

Katharina Stehrenberger<br />

Barbara Wiskemann


Seminarwoche Wintersemester<br />

Nach einer Woche Studioarbeit<br />

wird in gemeinsamer Diskussion<br />

aller Beteiligten von den sechs<br />

entstandenen Projekten eines zur<br />

Weiterbearbeitung bestimmt.<br />

Projekte von:<br />

(von links nach rechts):<br />

Simon Kraus und Michael Reiterer;<br />

Simone Buchmann, Rosanna<br />

Borsotti und Michael Schiess;<br />

Silja Ebert und Michael Schneider.<br />

Ausgewähltes Projekt:<br />

Corinne Aebischer, Raphael Bollhalder,<br />

Mirjam Kägi, Lorenz<br />

Leuenberger und Milena Vuletic.<br />

1:1 MetalWorks 1:1 MetalWorks<br />

Um 1:1 die spezifischen Aspekte zu untersuchen, deren<br />

Zusammenspiel ein architektonisches Konstrukt definiert,<br />

erforschten wir dieses Jahr mit Studierenden das<br />

Materialspektrum von Metall. Gemeinsam mit der<br />

<strong>Prof</strong>essur Hovestadt organisierten wir zu diesem Thema<br />

zwei aufeinander aufbauende Seminarwochen. Die<br />

erste begann mit einem Crashkurs in Schweissen, Blech-<br />

Laserschneiden und Abkanten. Danach veranstalteten<br />

wir zusammen mit dem Hochbauamt der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

einen internen Wettbewerb unter den Studierenden<br />

für ein Pausendach beim Schulhaus Kern in <strong>Zürich</strong>. Dieses<br />

sollte aus Metall bestehen und von den Studierenden<br />

eigenhändig hergestellt werden können. Die ausgewählte<br />

Arbeit besteht aus ursprünglich 25 (jetzt 15) gleichen<br />

Dachelementen, die in unterschiedlicher Höhe und Ausrichtung<br />

angeordnet werden und so das Regenwasser<br />

ableiten.<br />

29<br />

In order to examine at full scale certain specific aspects<br />

that interact to define an architectural construct, we<br />

researched the material spectrum of metal in this year’s<br />

course. Together with the chair of <strong>Prof</strong>essor Hovestadt,<br />

we organized two seminar week excursions on this<br />

subject that built on one another in succession. The first<br />

began with a crash course in welding, laser-cutting<br />

sheet metal and chamfering. After this, together with the<br />

Building Department of the City of Zurich, we held<br />

an internal competition among the students for a recess<br />

pavilion at the schoolhouse Kern in Zurich. The structure<br />

was to be made of metal and fabricated by hand by<br />

the students. The selected project was originally comprised<br />

of 25 (now 15) identical roof elements that are arranged<br />

at various heights and alignments, thus diverting the<br />

rainwater.<br />

1. Jahr Departement Architektur<br />

<strong>Andrea</strong> <strong>Deplazes</strong>


<strong>Andrea</strong> <strong>Deplazes</strong><br />

1. Jahr Departement Architektur<br />

Seminarwoche Sommersemester:<br />

Die Elemente werden mit Laser<br />

geschnitten, abgekantet und zusammengeschweisst.<br />

Das Dach besteht<br />

aus einem Rahmen aus Stahlund<br />

Abdeckungen aus Aluminiumblech.<br />

1:1 Produktion 1:1 Production<br />

Nach verschiedenen konstruktiven Umwegen wurden die<br />

Dachelemente aus einem Rahmen mit Abdeckungen<br />

zusammengesetzt, jedes Teilstück komplett aus Blech geschnitten,<br />

abgekantet und teilweise geschweisst. In der<br />

hif-Halle auf dem Hönggerberg wurde dann unter dem<br />

strengen Auge des Tragwerkingenieurs ein selbst gebauter<br />

Prototyp auf Belastung getestet, wonach wir während<br />

der Mai-Seminarwoche in der Werkstatt der Blechteam<br />

GmbH mit 20 Studierenden die Elemente (bis auf<br />

die Stützen) herstellen konnten. Anfang August wurden<br />

wieder mit der Hilfe von Studierenden die fünfzehn Dachelemente<br />

zusammengebaut und auf die Stützen<br />

montiert. Der fundamentale Unterschied zwischen dem<br />

Bauen 1:1 und allen voraus erarbeiteten Modellen<br />

und Mustern zeigte sich wieder einmal, als wir nur mit<br />

viel Geduld und Feinarbeit die massgenauen Elemente<br />

den grösseren Toleranzen des Fundamentes anpassen<br />

konnten.<br />

30<br />

After various design modifications, the roof elements<br />

were to be assembled from a framework with faceplates.<br />

These elements were entirely cut from sheet metal,<br />

folded and partially welded. In the hif-hall at Hönggerberg<br />

under the stringent eye of the structural engineer,<br />

a prototype built by the students themselves was stress<br />

tested. During the May seminar week ,we fabricated<br />

the elements (excluding the columns) in the workshop of<br />

the company Blechteam GmbH with twenty students.<br />

At the beginning of August, with help from the students,<br />

we assembled the fifteen roof elements and mounted<br />

them on columns. The fundamental difference between<br />

building at full scale and all the preparatory models<br />

and templates became apparent once again: only with<br />

extreme patience and precision could we fit the dimensionally<br />

accurate elements with the larger tolerances<br />

of the foundation.


Semesterferien:<br />

Auf der Baustelle werden die<br />

Stützen auf eine Betonplatte geschraubt,<br />

die Abdeckungen<br />

und Rahmen zusammengesetzt<br />

und die Dächer auf den Stützen<br />

montiert.<br />

1:1 Baustelle 1:1 Construction Site<br />

Objekt | Building<br />

Pausendach Schulhaus Kern,<br />

Kernstrasse 45, 8004 <strong>Zürich</strong><br />

Bauherrschaft | Constructor<br />

Immobilien-Bewirtschaftung der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong>, vertreten durch das<br />

Amt für Hochbauten der Stadt<br />

<strong>Zürich</strong><br />

Architektur | Architecture<br />

<strong>Prof</strong>essur für Architektur und Konstruktion<br />

I/II,<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Andrea</strong> <strong>Deplazes</strong><br />

<strong>Prof</strong>essur für CAAD,<br />

<strong>Prof</strong>. Ludger Hovestadt<br />

Projektleitung |<br />

Project Management<br />

Maud Châtelet,<br />

Barbara Wiskemann<br />

(<strong>Prof</strong>. <strong>Deplazes</strong>),<br />

Christoph Schindler, Oskar Zieta<br />

(<strong>Prof</strong>. Hovestadt)<br />

Tragwerk | Structural Engineer<br />

Patrick Gartmann, Conzett<br />

Bronzini Gartmann AG,<br />

Ingenieure, Chur<br />

Mitarbeit, Unterstützung |<br />

Collaboration, Support<br />

If Ebnöther, Christoph Elsener,<br />

Martin Dubach, Silvan Furger,<br />

Pascal Hunkeler, Raphael Kräutler,<br />

Cornel Stäheli<br />

31<br />

Studierende | Students<br />

Corinne Aebischer, Roman Bieri,<br />

Raphael Bollhalder, Benjamin<br />

Bollmann, Rosanna Borsotti,<br />

Simone Buchmann, Silja Ebert,<br />

Manuel Gross, Jens Jaschek,<br />

Mirjam Kägi, Michael Keller,<br />

Simon Kraus, Fabian Landolt,<br />

Lorenz Leuenberger, Milena<br />

Vuletic, Thomas Raoseta, Michael<br />

Reiterer, Pascal Rosé, Michael<br />

Schiess, Michael Schneider, Stefan<br />

Vetsch, Samuel Waehry, Christian<br />

Walser, Arne Weiss<br />

Firmen | Firms<br />

Blechteam GmbH, Rümlang;<br />

Burri AG, Glattbrugg;<br />

Lüscher Gartenbau, <strong>Zürich</strong>;<br />

Rolf Kuster, Elektro-Anlagen,<br />

<strong>Zürich</strong><br />

1. Jahr Departement Architektur<br />

<strong>Andrea</strong> <strong>Deplazes</strong>


<strong>Andrea</strong> <strong>Deplazes</strong><br />

Forschung Departement Architektur<br />

Studio Monte Rosa<br />

Phase ii,<br />

das f+e-Projekt<br />

Im Auftrag des Jubiläums «150 Jahre eth <strong>Zürich</strong>» wurde<br />

im Herbst 2003 am d-arch das Studio Monte Rosa<br />

für die Planung der Neuen Monte-Rosa-Hütte eingerichtet.<br />

Nach einem zweijährigen, evolutionären Entwurfsprozess,<br />

der in Zusammenarbeit von Studierenden und<br />

Spezialisten aus der Bauwirtschaft erfolgte, kristallisierte<br />

sich in der i. Phase ein prägnanter architektonischer<br />

Entwurf heraus.<br />

Das Projekt «Neue Monte-Rosa-Hütte» soll in einer<br />

ii. Phase, einem breit abgestützten, interdisziplinären<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekt (das sog. f+e-Projekt)<br />

des d-arch und weiterer involvierter Departemente<br />

zu einem katalytischen Bauprojekt für die technologische<br />

Leistungsfähigkeit der eth <strong>Zürich</strong> werden.<br />

Die Herausforderung dabei ist, Erkenntnisse neuster<br />

Technologien und Forschungen in ein realisierbares<br />

Projekt umzusetzen. Dabei sind nicht nur die extremen<br />

klimatischen und logistischen Bedingungen, die gesellschaftlichen<br />

und nutzungsspezifischen Ansprüche, sondern<br />

vor allem auch die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu berücksichtigen. Die Ergebnisse des f+e-Projekts orientieren<br />

sich allesamt an den vielfältigen Aspekten der<br />

Nachhaltigkeit, die als Folge allgemein auf andere Projekte<br />

übertragbar sein sollen.<br />

Das vorliegende Bauprojekt für die Neue Monte-Rosa-<br />

Hütte basiert auf einer fünfgeschossigen, segmentförmigen<br />

Grundstruktur aus 50 Raumzellen. Innerhalb<br />

dieses Systems ist jede Zelle, obwohl geometrisch<br />

und räumlich völlig unterschiedlich, dennoch nach ähnlichen<br />

konstruktiven Prinzipien gebaut und übernimmt<br />

ähnliche strukturelle Aufgaben.<br />

Das konstruktive System des Projekts basiert auf<br />

einem stabförmigen Holzfachwerk, das mit einer dünnen<br />

Haut aus Vakuumdämmpaneelen aus Edelstahl überzogen<br />

ist. Im Vergleich zum zeitgenössischen energieeffizienten<br />

Holzbau, wo die Ebene der Tragstruktur üblicherweise<br />

durch die dicken Dämmschichten der Fassaden<br />

absorbiert wird, kann das Holzfachwerk dank der dünnwandigen<br />

Vakuumdämmung raumseitig sichtbar ausgeführt<br />

werden.<br />

Der computergestützte maschinelle Fertigungsprozess<br />

erlaubt es im Holzbau folglich, sogenannte traditionelle<br />

Konstruktionsweisen wie den Fachwerkbau mit seinen geometrisch<br />

komplexen Holzverbindungen wieder einzusetzen.<br />

Ein breiteres Angebot für die Ressource Holz ist<br />

die Folge. Die Architektur gewinnt ihrerseits mittels<br />

32<br />

Studio Monte Rosa<br />

Phase ii,<br />

the f+e-Project<br />

Commissioned by the 150th anniversary of the eth<br />

Zurich, the Studio Monte Rosa for the planning of the<br />

new Monte Rosa Hütte (lodge) was established at the<br />

d-arch in the autumn of 2003. A two-year evolutionary<br />

design process carried out in collaboration between<br />

students and specialists from the building industry resulted<br />

in an incisive architectural design for Phase i.<br />

In a second phase, a broadly based interdisciplinary<br />

research and development project (known as the f+eproject)<br />

of the d-arch and other involved departments,<br />

the new Monte Rosa Hütte project is to become a<br />

catalytic construction project for the technological capability<br />

of the eth Zurich. The challenge presented by<br />

this project is the implementation of the most recent technologies<br />

and research in a practicable project in which<br />

not only the extreme climatic and logistic conditions and<br />

social and use-specific demands, but above all economic<br />

competitiveness, are to be taken into consideration. The<br />

results of the f+e-project are all oriented towards varied<br />

aspects of sustainability, which are meant to be transferable<br />

to other projects.<br />

The construction project for the new Monte Rosa<br />

Hütte is based on a five-storey, segment-shaped fundamental<br />

structure consisting of 50 spatial cells. Within this<br />

system, all the cells, although geometrically and spatially<br />

completely dissimilar to one another, are built according<br />

to similar constructive principles and carry out similar<br />

structural functions.<br />

The project’s constructive system is based on rodshaped<br />

timber framing covered with a thin skin of<br />

stainless steel vacuum insulating panels. Compared to<br />

contemporary energy-efficient timber construction,<br />

where the level of the load-bearing structure is usually<br />

absorbed through the thick insulating layers of the<br />

façades, this timber framing can be executed so that it is<br />

visible on the inside owing to the thin-walled exterior<br />

vacuum insulation.<br />

Therefore, in timber construction, the computeraided<br />

mechanical manufacturing process makes it possible<br />

to re-introduce traditional construction methods such<br />

as timber framing with its geometrically complex joints of<br />

wooden beams. This results in a broader range of uses<br />

for the resource timber. Through these technologies, architecture,<br />

for its part, regains the archaic-structural character<br />

that is intrinsic to timer construction – a factor that<br />

should not be underestimated, especially in an sac<br />

building. Computer-aided turning of wooden rods for<br />

timber framing reopens additional ‘lost’ design concepts.<br />

Interior installations and built-in furniture can also<br />

be digitally manufactured and made to measure.<br />

The concept of the façade stems from a mixture of<br />

energy-saving and energy-generating strategies. Since<br />

both components are constructed with very thin walls, they<br />

can be fastened to the building in the same way: the<br />

highly insulating vacuum panels are only 30–40 mm thick<br />

and are fastened to the post and beam system like<br />

the fixed glazing and the window frames. This opens up<br />

a new type of constructional plug-in as a concept for<br />

façade construction.<br />

On the quadratic south façade, the faceted, metallic<br />

envelope is supplemented by iridescent photovoltaic<br />

panels, which actively supply the highly insulated building


Systematisierung der Entwurfsparameter<br />

(Gencode)<br />

dieser Technologien den im Holzbau angelegten, archaischstruktiven<br />

Charakter und damit ein ausdruckstarkes<br />

Gestaltungsmittel zurück, ein Umstand, der gerade in einer<br />

sac-Hütte nicht zu unterschätzen ist. Das computergesteuerte<br />

Drechseln von Holzstäben im Fachwerk eröffnet<br />

weitere, verloren gegangene Möglichkeiten der Gestaltung.<br />

Raumausstattungen sowie fest eingebautes Mobiliar<br />

können ebenfalls digital und massgeschneidert fabriziert<br />

werden.<br />

Das Konzept der Fassade entspringt einer Mischung<br />

aus Energiespar- und -gewinnstrategie. Da beide Komponenten<br />

sehr dünnwandig gebaut sind, können sie auf<br />

gleiche Weise am Bau angebracht werden: die hochdämmenden<br />

Vakuumpaneele sind nur gerade 30–40 mm<br />

stark und werden am selben Pfosten-Riegel-System befestigt<br />

wie die Festverglasungen und die Fensterrahmen.<br />

Das eröffnet konstruktiv ein neuartiges plug-in Konzept<br />

für den Fassadenbau.<br />

Die facettenartige, metallische Hülle wird auf der quadratisch<br />

ausgebildeten Südfassade von schillernden<br />

Photovoltaikpaneelen ergänzt, die das hochgedämmte Gebäude<br />

aktiv mit der notwendigen Betriebsenergie versorgen.<br />

Um das ganze Gebäude herum windet sich ein<br />

spiralförmiges Glasband. Es folgt der Sonne, trägt auf<br />

diese Weise passiv Energie im Essraum und in der peripher<br />

ansteigenden Kaskadentreppe ein und präsentiert dem<br />

Gast ein eindrückliches Landschaftspanorama.<br />

Formstudien Konzeption Struktur und Logistik<br />

Strukturbildung Strategie Struktur und Dämmung Dämmkonzepte<br />

33<br />

with the necessary operational energy. A spiral glass<br />

band is wound around the entire building. It follows the<br />

sun, thus bringing passive energy into the dining room<br />

and the peripheral, ascending cascade staircase, as well as<br />

providing the visitor with an imposing landscape panorama.<br />

Forschung Departement Architektur<br />

<strong>Andrea</strong> <strong>Deplazes</strong>

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