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Bionisches Bauen - zeka Architektur

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s B a u e n<br />

Dieser unermessliche Schatz an Ideen und<br />

komplexen Lösungen wartet darauf, vom Menschen<br />

erschlossen zu werden. Ein wesentlicher<br />

Unterschied liegt jedoch in den Ausgangsbedingungen:<br />

Während in der biologischen Natur<br />

alle Dinge sich durch Wachstum entwickeln,<br />

muss der Mensch die Dinge durch <strong>Bauen</strong> und<br />

Konstruieren erschaffen.<br />

Von der Bienenwabe zum Snowboard<br />

Bionische Konstruktionen haben bereits auf<br />

breiter Front Einzug in den menschlichen Alltag<br />

gehalten. Die raumoptimierte und statisch<br />

ausgereifte Anordnung in Wabenstruktur verwenden<br />

nicht nur die fleissigen Bienen für ihre<br />

Honigablagen, sondern dienen heute bereits<br />

zur Aussteifung von Aussenwandungen von<br />

Raumschiffen und Flugzeugen, werden in der<br />

Fahrzeugtechnik als Kühl- und Luftklappen,<br />

sowie als Katalysator-Reaktionsflächen angewandt<br />

und haben auch der Tragstruktur von<br />

Snowboards Pate gestanden.<br />

Selbst im Bauwesen ist die raumsparende Wabenstruktur<br />

immer wieder sowohl in konstruktiv-<br />

statischer Hinsicht bei Richard Buckminster<br />

Fullers geodätischen Kuppeln (1967), als<br />

auch in organisatorischer Weise beliebt, wie<br />

z.B. bei den orginellen Bucky-Domes der amerikanischen<br />

Hippie-Generation.<br />

Weiterhin glänzen in der Natur die Wespen mit<br />

grossartigem Einfallsreichtum, denn mit ihren<br />

kugelartigen Nestern haben sie uns Menschen<br />

nicht nur die Produktion von hauchdünnem<br />

„Papier“ vorgemacht, sondern auch für Gebäudetechniker<br />

wertvolle Impulse für optimal belüftete<br />

mehrschalige Konstruktionen geliefert.<br />

Statik der Zellen<br />

Biologische Zellen bestehen aus Kernen, die<br />

durch geeignete Hüllen geschützt sind und in<br />

Verbindung mit weiteren Zellen zu Gesamtorganismen<br />

gefügt sind. Dies führt zu hochkomplexen<br />

Systemen mit eindrücklichen Zellstrukturen.<br />

Der Anteil zwischen Material und<br />

Hohlraum ist dabei jeweils aufs Vorteilhafteste<br />

optimiert, also ein hervorragendes Beispiel<br />

für raum- und materialsparende Ingenieurslösungen.<br />

Die Zellstrukturen von Holz, Waldreben,<br />

Bambus und anderen Gewächsen können<br />

bei der Schaffung moderner High-Tech-<br />

Gewebe, wie z.B. Carbonfasern höchstens im<br />

Ansatz primitiv nachgeahmt werden. Besser<br />

zur Anregung geeignet sind die verzweigten<br />

Fachwerkstrukturen von Blättern, besonders<br />

der eindrücklichen Riesenseerosen, die in der<br />

Ingenieursbaukunst schon seit mehr als hundert<br />

Jahren begeisterte Nachahmer fanden.<br />

So orientierte sich sowohl Sir Joseph Paxtons<br />

Kristallpalast in London (1851) als auf Gustave<br />

Eiffels gleichnamiger Turm zur Weltausstellung<br />

in Paris (1889) an den bewährten Prinzipien<br />

der Lastableitung in der Natur. Neben den<br />

Stabtragwerken finden auch Flächentragwerke,<br />

besonders im Betonschalenbau der 60er<br />

Jahre natürliche Urformen im Schildkrötenpanzer<br />

und in der Geometrie der Eierschalen.<br />

Reinheit der Natur<br />

Besondere Faszination auf den Menschen<br />

üben auch die Blätter der Lotusblume aus, die<br />

dank ihrer speziellen noppenartigen Oberfläche<br />

keinen Halt für Schmutz und Wasser bieten<br />

und damit einen sogenannten „Selbstreinigungseffekt“<br />

aufweisen.<br />

Die bionische Technologie erforscht nun verschiedene<br />

Möglichkeiten zur Nachahmung<br />

dieser Eigenschaften. Das Ziel der Schaffung<br />

von „selbstreinigenden“ Oberflächen und<br />

Fassaden könnte die Verlängerung der Haltbarkeit<br />

von Bauteilen sein und damit Ressourcen<br />

sparen, andererseits könnte der Einsatz<br />

von konventionellen (auf Erdölbasis hergestellten)<br />

Reinigungsmitteln reduziert werden.<br />

Inzwischen wird der „Lotus-Effekt“ bereits für<br />

Fassaden, Dachziegel, Folien und Geschirr mit<br />

speziellen Mitteln angepriesen. Doch oftmals<br />

dient die Bionik noch als Marketinginstrument<br />

und weniger als nachhaltige Anwendung.<br />

Costruzioni bioniche<br />

Lo studio intenso della natura<br />

può essere un impulso essenziale<br />

per la ricerca di nuove<br />

soluzioni tecniche. Durante<br />

un congresso del 1960, per<br />

descrivere questo processo,<br />

fu coniato il termine di Bionica<br />

come unione di biologia e<br />

tecnica. Nel frattempo la bionica<br />

è diventata una disciplina<br />

scientifica riconosciuta, che si<br />

occupa della realizzazione e<br />

dell’applicazione dei principi<br />

costruttivi, metodologici e di<br />

sviluppo di sistemi biologici.<br />

In architettura, l’applicazione<br />

di questo modo di procedere<br />

ha trovato finora poco spazio,<br />

per contro aumentano le<br />

forme organiche o parventi<br />

biologiche in contrapposizione<br />

ad un linguaggio architettonico<br />

cubico e lineare. Per<br />

un‘architettura sostenibile, la<br />

comprensione strutturale di<br />

esempi e procedure biologici<br />

come per esempio lo sviluppo<br />

di facciate multistrati, il miglioramento<br />

dell’efficienza energetica<br />

ed un limitato consumo<br />

di materiale, nel senso bionico<br />

potrebbe essere un nuovo e<br />

necessario passo della costruzione<br />

ecologica, conforme ai<br />

nostri tempi.<br />

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