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Howard Griffiths Abschied vom ZKO - Jecklin & Co. AG

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K l A E N g E<br />

Das Magazin von <strong>Jecklin</strong>, Meisterzyklus und Zürcher Kammerorchester Nr. 21 | Februar 2006 | Wert Fr. 4.50<br />

<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong><br />

<strong>Abschied</strong> <strong>vom</strong> <strong>ZKO</strong><br />

Die geschichte<br />

der gitarre<br />

<strong>Jecklin</strong> in Baden


KULTUR GESCHICHTE SCHWEIZ<br />

DIE GROSSE RUNDSCHAU<br />

LANDESMUSEUM ZÜRICH<br />

Di – So 10 –17 Uhr<br />

Tel. 044 218 65 11, Fax 044 211 29 49, Info 044 218 65 65<br />

Museumstrasse 2, PF, 8023 Zürich<br />

DER WEG ZUR GEGENWART<br />

MUSEE NATIONAL CHÂTEAU DE PRANGINS<br />

Di – So 11 –17 Uhr<br />

Tel. 022 994 88 90, Fax 022 994 88 98<br />

Château de Prangins, 1197 Prangins VD<br />

GRENZFÄLLE<br />

MUSEO DOGANALE SVIZZERO CANTINE DI GANDRIA<br />

Palmsonntag bis Ende Oktober täglich 13.30–17.30 Uhr<br />

Tel. 091 923 98 43<br />

6978 Cantine di Gandria TI<br />

SPURENSUCHE<br />

FORUM DER SCHWEIZER GESCHICHTE SCHWYZ<br />

Di – So 10 –17 Uhr<br />

Tel. 041 819 60 11, Fax 041 819 60 10<br />

Hofmatt, 6431 Schwyz<br />

KLANGKUNST<br />

MUSEUM FÜR MUSIKAUTOMATEN SEEWEN<br />

Di – So 11–18 Uhr<br />

Tel. 061 915 98 80, Fax 061 915 98 90<br />

Sammlung Dr. h.c.H. Weiss-Stauffacher, 4206 Seewen SO<br />

VERNUNFT UND LEIDENSCHAFT<br />

MUSEUM BÄRENGASSE ZÜRICH<br />

Di 14 –20 Uhr, Mi– So 14 –18 Uhr<br />

Tel. 044 211 17 16<br />

Bärengasse 20 – 22, 8001 Zürich<br />

GESAMTKUNSTWERK<br />

ZUNFTHAUS ZUR MEISEN ZÜRICH<br />

Di – So 10.30 –17 Uhr<br />

Tel. 044 221 28 07, Fax 044 211 29 49<br />

Münsterhof 20, 8001 Zürich<br />

FAMILIENSITZ FÜR ELF GENERATIONEN<br />

SCHLOSSDOMÄNE WILDEGG<br />

März bis Ende Oktober Di – So 10 –17 Uhr<br />

Tel. 062 887 08 30, Fax 062 887 08 39<br />

Schloss Wildegg, 5103 Wildegg <strong>AG</strong><br />

DIE MUSEE SUISSE GRUPPE AUF DEM WEB<br />

www.musee-suisse.ch<br />

www.musee-suisse.ch/webcollection<br />

www.musee-suisse.ch/vtms<br />

www.musee-suisse.ch<br />

Feuilles de Ton<br />

Liebe Musikfreunde<br />

«Man irrt, wenn man denkt, dass mir<br />

meine Kunst so leicht geworden ist»,<br />

schrieb weiland Wolfgang Amadeus<br />

Mozart. «Es gibt nicht leicht einen berühmten<br />

Meister in der Musik, den ich<br />

nicht fleissig, oft mehrmals, studiert<br />

hatte.»<br />

Das Zürcher Kammerorchester, das im<br />

vergangenen Jahr eine grosse USA­<br />

Tournee unternommen hat, präsentiert<br />

im Juni zum 250. Geburtstag Mozarts<br />

einen Zyklus mit bekannten und mit selten<br />

aufgeführten Werken des genialen<br />

Komponisten.<br />

Die vorliegenden «SaisonKlänge» porträtieren<br />

einen 16­jährigen Solisten<br />

und eine 19­jährige Solistin, die zusammen<br />

mit dem <strong>ZKO</strong> nicht nur, aber auch<br />

Werke Mozarts spielen. Ein <strong>ZKO</strong>­Orchestermusiker<br />

vermittelt einen Einblick in<br />

seinen Beruf, und im Foyer erzählt der<br />

Filmkomponist von Fredi Murers «Vitus»<br />

über sein Schaffen.<br />

Mit Vorstellungen und Empfehlungen<br />

neuer CDs, Musik­DVDs und Musikbüchern<br />

unterschreiben wir – sicher auch<br />

in Ihrem Sinn – einen Satz Mozarts aus<br />

seinen Briefen: «Melodie ist das Wesen<br />

der Musik.»<br />

Ihr <strong>Jecklin</strong>­ und Ihr <strong>ZKO</strong>­Team<br />

Aus dem Inhalt<br />

<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> – ein Rückblick<br />

Im Sommer dieses Jahres verabschiedet sich <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> <strong>vom</strong><br />

Zürcher Kammerorchester, das er zehn Jahre geleitet hat. Diese<br />

Zeit hat ihm unheimlich Spass gemacht. Aber er freut sich auch auf<br />

die Verwirklichung seiner neuen Pläne.<br />

Seite 4<br />

Eine Gitarre ist eine Gitarre ist eine Gitarre<br />

Die Gitarre gehört zur grossen Familie der Leierinstrumente.<br />

Woher sie ursprünglich stammt, ist ungewiss. Im 8. Jhd. n. Chr.<br />

breitete sie sich von Spanien über den ganzen Kontinent aus. Bei<br />

<strong>Jecklin</strong> findet man heute Gitarren verschiedenster Herkunft.<br />

Seite 6<br />

Mozart – ein Fest<br />

Das Zürcher Mozartfest findet <strong>vom</strong> 6. bis 11. Juni 2006 statt. Das<br />

Zürcher Kammerorchester und seine Freunde offerieren in dieser<br />

Woche einen kleinen, aber feinen Mozartzyklus. Dabei stehen auch<br />

Werke auf dem Programm, die selten zu hören sind.<br />

Seite 18<br />

Im Foyer getroffen: Mario Beretta<br />

Am 2. Februar kam Fredi Murers Film «Vitus» ins Kino. Die Film­<br />

musik dazu hat Mario Beretta komponiert. Wer ist dieser vielfältige<br />

Musiker, der Klavier studierte, als Dirigent hervortrat und viele<br />

Jahre die Camerata Academica leitete?<br />

Seite 28<br />

In Baden ist <strong>Jecklin</strong> am Zug 9<br />

<strong>ZKO</strong>­ und <strong>Jecklin</strong>­News 10<br />

Rückblick auf die <strong>ZKO</strong>­Tournee durch die USA 12<br />

Artist­Forum: Julian Bliss und Salome Scheidegger 14<br />

<strong>ZKO</strong>­Orchestermitglieder im Porträt: Klaidi Sahatci 17<br />

CD­Aktuell | CD­Empfehlungen 20 | 22<br />

Aktuelle DVDs und Hörbücher 24<br />

Musikbücher 26<br />

Wettbewerb und Impressum 30<br />

Auftakt


Zürcher Kammerorchester<br />

<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>, das Finale<br />

Zehn Jahre leitete <strong>Howard</strong> griffiths die<br />

geschicke des Zürcher Kammerorches­<br />

ters. In dieser Zeit sicherte er dem Orchester<br />

nationales und internationales<br />

Renommee im Konzertsaal sowie mit<br />

zahlreichen Einspielungen für die<br />

Schallplatte. Ende dieser Saison geht<br />

die Ära <strong>Howard</strong> griffiths beim <strong>ZKO</strong> zu<br />

Ende. Ein erster Rück­ und Ausblick.<br />

Natürlich schwingt etwas Melancholie<br />

mit, wenn <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> auf seine<br />

<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> und <strong>ZKO</strong> auf CD<br />

Mozart Sinfonien<br />

Lässt sich interpretatorisch bei solchen Repertoirewerken<br />

noch Neues sagen? Tatsächlich!<br />

… die Dynamik ist stets minim in Bewegung<br />

und gibt dem Klangbild plastische Tiefe, vor<br />

allem aber überzeugt der Atem, mit dem hier<br />

die Perioden gebildet und pointiert Akzente<br />

gesetzt werden. Die Darstellung ist spontan,<br />

sinnlich und musikantisch, aber dennoch durchdacht<br />

und von bemerkenswerter, struktureller<br />

Anschaulichkeit: ein ganz gegenwärtiger Blick<br />

auf Mozart also.<br />

Neue Zürcher Zeitung<br />

Klavierkonzerte Nr. 12, 21 & 23<br />

Diese lebhaften und funkelnden Interpretationen<br />

machen grossen Spass. Das Spiel des Zürcher<br />

Kammerorchesters ist ausdrucksstark und<br />

Zeit mit dem Zürcher Kammerorchester<br />

zurückblickt, auch wenn einige wichtige<br />

gemeinsame Konzerte und der tatsächliche<br />

<strong>Abschied</strong> im Rahmen der Zürcher<br />

Festspiele noch vor ihm liegen. Zehn Jahre<br />

sind auch eine lange Zeit, und dass sie<br />

für das <strong>ZKO</strong> mit <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> zur<br />

Ära mit einem unverkennbaren künstlerischen<br />

Profil geworden sind, macht den<br />

<strong>Abschied</strong> schwerer und leichter zugleich.<br />

Schwerer, weil man Erreichtes nie gerne<br />

aufgibt. Und <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> hat, zu­<br />

schwungvoll, und <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> entlockt den<br />

Musikerinnen und Musikern ausgewogene Detailarbeit.<br />

Das Zürcher Kammerorchester unter<br />

der Leitung von <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> zeigt auch mit<br />

dieser Aufnahme wieder, warum es zu den begehrtesten<br />

Schweizer Orchestern zählt und von<br />

Solisten hoch geschätzt wird.<br />

(www.classicalsource.com)<br />

Sämtliche Sinfonien von Ferdinand Ries<br />

Die Begeisterung, welche die drei vorangegangenen<br />

Folgen dieser Serie auslösten, ist verständlich,<br />

weil <strong>Griffiths</strong> der Musik mit einem einerseits<br />

sehr vitalen, andrerseits auch ernsthaften und<br />

nachdrücklichen Interpretationsansatz zu ihrem<br />

vollen Recht verhilft. <strong>Griffiths</strong> trifft den Kern der<br />

Ries’schen Sinfonik (FONO FORUM)<br />

sammen mit Geschäftsführer Thomas<br />

Pfiffner, in diesen Jahren viel erreicht:<br />

Das Orchester hat mit dem <strong>ZKO</strong>­Haus an<br />

der Seefeldstrasse 305 in Zürich eine eigene<br />

Heimat bekommen und kann heute<br />

mit Selbstvertrauen und unverwechselbarem<br />

künstlerischem Profil auftreten.<br />

«Edmond de Stoutz war in seinen letzten<br />

Jahren gesundheitlich angeschlagen und<br />

versuchte einen Nachfolger zu finden.<br />

Das war für ihn bestimmt eine schwierige<br />

Zeit, was sich auch auf das Orchester<br />

L. Cherubini, Sinfonie D­Dur<br />

Die Interpretation ist phantastisch. Es ist erstaunlich,<br />

wie es <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> gelingt, das kleine<br />

Ensemble mit dramatischer Kraft aufzuladen.<br />

Eine inspirierende und mitreissende Aufnahme.<br />

(Fanfare)<br />

J.S. Bach, Klavierkonzerte für 2 Klaviere<br />

…die hier zur Diskussion stehende Bach­Einspielung<br />

wage ich zu den besten Produktionen der<br />

letzten Jahre zu zählen. … Und <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong><br />

bestätigt als leitender Koordinator einer erlebnisreichen<br />

Stunde, wie gestärkt, wie stabilisiert das<br />

Zürcher Kammerorchester inzwischen agiert<br />

(www.klassik­heute.de)<br />

auswirkte», meint <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong><br />

dazu rückblickend.<br />

Mit Mozart und Haydn<br />

Seinen <strong>Abschied</strong> erleichtern dürfte dem<br />

britischen Dirigenten mit grosser Affinität<br />

zu seiner Wahlheimat Zürich, der er<br />

auch weiterhin treu bleiben wird, die Genugtuung,<br />

wohin er das <strong>ZKO</strong> in diesen<br />

Jahren gebracht hat: «Das Orchester<br />

spielt heute mit viel mehr individueller<br />

Ausstrahlung, mit viel mehr Flexibilität,<br />

ob es nun Mozart oder Dave Brubeck aufführt.»<br />

Auch wie er das Orchester sensibel<br />

und ohne ideologische Scheuklappen<br />

an all die Strömungen historisierender<br />

Aufführungspraxis heranführte, gehört<br />

zu <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>’ wesentlichen Taten<br />

beim <strong>ZKO</strong>, ob er selber Mozart – und mit<br />

viel Herzblut immer wieder Haydn – auf<br />

diesem Weg authentischer Interpretationssuche<br />

in seine Programme aufnahm<br />

oder entsprechend profilierte Gäste einlud:<br />

«Das macht ja den Reiz als Chef aus,<br />

stark auf das Schicksal eines Orchesters<br />

Einfluss zu nehmen.»<br />

«Mission <strong>ZKO</strong>»<br />

Um «sein» Orchester steht es also bestens,<br />

das <strong>ZKO</strong> kann mit einem neuen<br />

Team zu neuen Ufern aufbrechen, wenn<br />

<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> sich im kommenden<br />

Sommer verabschiedet. Mit dem gleichen<br />

Tatendrang blickt <strong>Griffiths</strong> in seine eigene<br />

künstlerische Zukunft, die es ihm<br />

ermöglicht, künftig vermehrt zu gastieren<br />

und ein gross besetztes Repertoire<br />

zu dirigieren, Mahler und Schostakowitsch<br />

liegen ihm besonders am Herzen.<br />

Wenn er davon wie von seiner neu gewonnenen<br />

Freiheit für Gastdirigate in aller<br />

Welt erzählt, leuchten seine Augen genauso,<br />

wie wenn die Rede von seiner Leidenschaft<br />

für das Zürcher Kammerorchester<br />

ist: «Hier in Zürich war eine hohe Präsenz<br />

notwendig, um das Orchester dahin zu<br />

bringen, wo es heute steht. Aber jetzt<br />

möchte ich mich davon ein wenig befreien,<br />

auch wenn es unglaublich Spass gemacht<br />

hat. «Es war eine Mission!» Von<br />

dieser Mission künden zahlreiche gemeinsame<br />

Schallplatten­Aufnahmen.<br />

Eine besondere Pioniertat bedeutet dabei<br />

die Einspielung sämtlicher acht Sinfonien<br />

von Ferdinand Ries für das Label cpo.<br />

Diese – und viele andere – Schallplatten<br />

brachten <strong>Griffiths</strong> und dem <strong>ZKO</strong> hohe<br />

internationale Anerkennung ein. Sie bleiben<br />

als Zeugnisse einer künstlerisch offenen,<br />

intensiven und fruchtbaren gemeinsamen<br />

Zeit.<br />

Andrea Meuli<br />

CD­Tipps<br />

W.A.Mozart | Sinfonie KV 543, Sinfonia<br />

<strong>Co</strong>ncertante KV 364 | Bradley Creswick,<br />

Violine; Semra <strong>Griffiths</strong>, Viola<br />

1 CD, Fr. 38.–<br />

Quodlibet – Selten gehörtes von W.A. Mozart<br />

1 CD, Fr. 27.–<br />

Klavierkonzerte Nr. 12, 21, & 23<br />

Fazil Say, Klavier<br />

1 CD, Fr. 38.–<br />

Sämtliche Sinfonien von Ferdinand Ries<br />

Sinfonien Nr. 1 und 2<br />

1 CD, Fr. 38.–<br />

Sinfonien Nr. 3 und 5<br />

1 CD, Fr. 38.–<br />

Sinfonien Nr. 4 und 6<br />

1 CD, Fr. 38.–<br />

Sinfonien Nr. 7 und 8<br />

1 CD, Fr. 38.–<br />

L. Cherubini | Sinfonie D­Dur<br />

2 Ouvertüren<br />

1 CD, Fr. 27.–<br />

O. Schoeck | «Erwin und Elmire» | Singspiel<br />

nach J.W. von Goethe | J. Fischer, Sopran,<br />

M. Schellenberger, Alt | T. Brütsch, Tenor,<br />

H.Ch. Begemann, Bariton | 1 CD, Fr. 38.–<br />

J.S. Bach | Klavierkonzerte für 2 Klaviere,<br />

Güher und Süher Pekinel, Klavier<br />

1 CD, Fr. 38.–<br />

4 5


<strong>Jecklin</strong> – Gitarren<br />

Eine Gitarre ist eine<br />

Gitarre ist eine Gitarre<br />

Bei gitarrenklängen denkt man an Spanien,<br />

an laue Nächte und heisse gefühle:<br />

der liebe bei Cherubino. Oder der<br />

Rebellion bei Figaro. Man denkt an Trobadores,<br />

an Flamenco. Und an Rodrigos<br />

berühmtes <strong>Co</strong>ncierto de Aranjuez. Jetzt<br />

sind alle diese Hispanismen auch bei<br />

<strong>Jecklin</strong> zu finden: in der wohlbestückten<br />

gitarrenabteilung.<br />

Woher die Gitarre, die zur grossen Familie<br />

der Leierinstrumente gehört, stammt,<br />

ist ungewiss. Vermutet wird der afro­asiatische<br />

Raum der frühen Hochkulturen<br />

Ägypten und Mesopotamien. Ausgehend<br />

von Spanien zur Zeit der maurischen<br />

Besetzung nach 700, breitete sie sich in<br />

verschiedenen Ausprägungen – als Vihuela,<br />

als Guitarra morisca oder saracenica<br />

– über den ganzen Kontinent aus. Ursprünglich<br />

war sie mit vier, ab etwa 1550<br />

mit fünf und erst im 18. Jahrhundert mit<br />

6 Saiten bespannt – damals Darm, heute<br />

Nylon, zum Teil mit Silberdraht umwickelt.<br />

Und ungeachtet der berühmten<br />

Komponisten und Virtuosen, die sich darauf<br />

profilierten, war sie auch immer das<br />

Instrument der kleinen Leute, das Instru­<br />

6<br />

ment, das an Festen zu Gesang und Tanz<br />

eingesetzt wurde. Zur Zeit der Wiener<br />

Klassik verdrängte die Gitarre die Laute<br />

fast vollständig; komponierende Virtuosen<br />

dieser Zeit waren die Italiener Ferdinando<br />

Carulli und Mauro Giuliani, die<br />

auch in Wien wirkten, sowie der Spanier<br />

Fernando Sor, der seine Konzerttourneen<br />

bis ins ferne Russland ausdehnte. Paganini<br />

war ebenfalls ein hervorragender<br />

Gitarrist, und die illustre Genealogie der<br />

Komponisten lässt sich über die Neue<br />

Wiener Schule bis zu Joaquin Rodrigo<br />

und Mario Castelnuovo­Tedesco fortsetzen.<br />

Später wurde das handliche Instrument<br />

mit der Lagerfeuerromantik assoziiert,<br />

mit der Musik der Fahrenden, mit<br />

Chansonniers und Liedermachern und<br />

schliesslich – in ihrer elektronischen Verstärkung<br />

– mit Jazz­ und Rock­Ikonen<br />

wie Presley, Hendrix und den Beatles.<br />

Schüler­ und Profi­gitarren<br />

In der klassischen Gitarrenabteilung von<br />

<strong>Jecklin</strong> geht es um traditionelle Gitarren,<br />

wie sie Antonio Torres (1817–1892), der<br />

Stradivari unter den Gitarrenbauern, in<br />

Klang und Gestalt zur Perfektion brach­<br />

te. Es geht um Schüler­ und Profi­Gitarren.<br />

Die Profi­Gitarren kosten zwischen<br />

2000 und 15 000 Franken, sagt<br />

Mauro Misteli, Berufsgitarrist und Teilzeitmitarbeiter<br />

bei <strong>Jecklin</strong>, während er<br />

eines der elegant geschweiften Instrumente<br />

aus der Vitrine holt. «Zargen und<br />

Boden», erklärt er, «sind aus Palisander<br />

gefertigt. Für die Decke verwendet man<br />

in der Regel Fichtenholz, das sehr f lexibel<br />

ist. Wird dagegen ein grosser, tragfähiger<br />

Klang angestrebt, so wird Zedernholz<br />

eingesetzt.»<br />

Wichtige lagerung des Holzes<br />

Das Griffbrett besteht meistens aus Palisander,<br />

bei ganz hochwertigen Instrumenten<br />

aus hartem Ebenholz, der Hals<br />

wiederum ist aus Zeder. Wichtig für die<br />

Qualität einer Gitarre ist – wie auch bei<br />

den Streichinstrumenten – die lange Lagerung<br />

des Holzes, sodass es nicht mehr<br />

stark «arbeitet». Die metallene Mechanik<br />

ist mitunter sogar vergoldet, die Wirbel<br />

sind heute in der Regel aus Kunststoff,<br />

früher verwendete man dafür Elfenbein,<br />

manchmal gar Halbedelsteine. Eher fürs<br />

Auge als fürs Ohr geschaffen sind die<br />

zum Teil prachtvoll intarsierten Rosetten,<br />

die das Schallloch zieren; bei einer<br />

guten Gitarre natürlich alles Handarbeit,<br />

in die der Bauer nicht nur sein ganzes<br />

handwerkliches Geschick, sondern auch<br />

seinen Schönheitssinn investiert. Und<br />

selbstverständlich ist auch die Lackierung<br />

wie bei den Streichinstrumenten<br />

von grosser Bedeutung.<br />

Aus Spanien und Japan<br />

Da bei <strong>Jecklin</strong> Gitarren verschiedener Provenienz<br />

angeboten werden, können die<br />

unterschiedlichsten Klangvorstellungen,<br />

Geschmacksrichtungen und Anforderungen<br />

befriedigt werden. Renommierte Gitarrenbauer<br />

sind zum Beispiel noch immer<br />

die Spanier, etwa der Familienbetrieb<br />

Ramirez in dritter Generation, der 1882<br />

gegründet wurde. «Spanische Gitarren<br />

sind etwas pointierter, heller im Klang<br />

als etwa die klangvollen, eher basslastigeren<br />

Instrumente der deutschen Firma<br />

Hanika», erklärt Misteli. «Daneben gibt<br />

es hochwertige japanische Gitarren aus<br />

dem Hause Kohno. Einerseits bestechen<br />

sie durch die in vollklimatisierten ‹Schatzkammern›<br />

gelagerten Tonhölzer, und an­<br />

dererseits seien die Japaner immer ausgezeichnete<br />

Klangtüftler gewesen, sodass<br />

ihre Instrumente den höchsten Anforderungen<br />

genügten».<br />

Zur jungen Generation der Gitarrenbauer<br />

gehört sodann der in Zürich lebende<br />

Puschlaver Ermanno Chiavi. Er arbeitet<br />

mit modernster Technologie und hat im<br />

Laufe der letzten zwanzig Jahre neben<br />

der klassischen sechssaitigen Gitarre<br />

mit den Tönen E­A­d­g­h­e1 eine ganze<br />

Reihe anderer Gitarrenmodelle entwickelt:<br />

Kindergitarren, Oktavgitarren,<br />

Terzgitarren, Quintgitarren, Konzertgitarren<br />

in verschiedenen Mensuren, ein<br />

Gitarrenquartett, sieben­, acht­, zehnsaitige<br />

Gitarren und schliesslich in Zusammenarbeit<br />

mit dem Gitarrenpädagogen<br />

Anders Miolin von der Musikhochschule<br />

Zürich ein 13­saitiges Modell. Wer diese<br />

Instrumente einmal in der Hand – und<br />

im Ohr! – gehabt hat, wird nie mehr despektierlich<br />

von «Klampfen» sprechen.<br />

Und noch etwas: Wenn Sie das nächste<br />

Mal die Spaniensehnsucht packt: Sofort<br />

hin in die Gitarrenabteilung am Pfauen!<br />

Bruno Rauch<br />

<strong>Jecklin</strong> Gitarrenfest März 06<br />

Ausstellung Meistergitarren:<br />

Sa, 11.3.06 bis Sa, 25.3.2006<br />

<strong>Jecklin</strong> Gitarrenabteilung. Instrumente von<br />

Ramirez, Kohno, Sakurai, Chiavi, Hanika, u.a.<br />

Die Instrumente können gespielt werden.<br />

Kindergitarrenkonzert<br />

Sa, 18.3.06, 15 Uhr, <strong>Jecklin</strong> Forum<br />

Präsentation und Konzert<br />

«Die 1 saitige gitarre Chiavi­Miolin»<br />

Sa, 25.3.06, 17 Uhr, <strong>Jecklin</strong> Forum<br />

Vortrag des Gitarrenbauers Ermanno Chiavi über<br />

die Entwicklung und die Besonderheiten seines<br />

neuartigen Instruments, das aus einer Zusammenarbeit<br />

mit dem Gitarristen Anders Miolin,<br />

Dozent an der HMT, entstanden ist. Anschliessend<br />

findet ein kommentiertes Konzert mit A. Miolin<br />

statt, der die Vorteile des Instrumentes demonstrieren<br />

wird, sei dies beim Spielen von Trans­<br />

kriptionen zeitgenössischer Kompositionen, oder<br />

bei der Interpretation von Werken des klassi­<br />

schen Repertoires, von Lautenliteratur oder so­<br />

gar Klavierwerken.<br />

(Weitere Details siehe «News»­Seite 11)


P U B l I R E P O R T A g E<br />

Mozart, Frühe Sinfonien<br />

vol.1, Nikolaus Harnoncourt,<br />

<strong>Co</strong>ncentus Musicus Wien<br />

3 CDs, Fr. 68.90, Best-Nr. 1<br />

Mozart, Klavierkonzerte<br />

K.238/K.450/K.595,<br />

Pierre-Laurent Aimard,<br />

Chamber Orchestra of<br />

Europe<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 2<br />

Mozart, Sinfonien Nr. 35/36,<br />

Jirˇi Bělohlávek,<br />

Prager Philharmonie<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 3<br />

Mozart, Grosse Messe<br />

c-Moll, Paul McCreesh<br />

Gabrieli <strong>Co</strong>nsort & Players<br />

1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 4<br />

Mozart, Violinsonaten<br />

K. 301, 304, 376 & 526<br />

Hilary Hahn, Natalie Zhu<br />

1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 5<br />

Mozart, Klaviersonaten<br />

K. 330, 332, 457 & 331<br />

Mikhail Pletnev<br />

1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 6<br />

Mozart, Don Giovanni,<br />

Ruggero Raimondi, Lorin<br />

Maazel, Joseph Losey<br />

1 DVD, Fr. 39.90, Best-Nr. 7<br />

Mozart, Die Zauberflöte<br />

Gruberova, Popp, Araiza<br />

Moll, Sawallisch, Everding<br />

1 DVD, Fr. 46.90, Best-Nr. 8<br />

Musik ist unser Handwerk<br />

«Meine Kunst und Wissenschaft in der Musik»<br />

(Wolfgang A. Mozart an seinen Vater leopold;<br />

11.1.1 82)<br />

Es ist eine hübsche Geschichte, die der Salzburger Hoftrompeter<br />

Schachtner von einer Begegnung mit dem vierjährigen Wolferl berichtet:<br />

Vater Leopold findet das Kind versunken und Tinten verschmiert<br />

zu Hause vor; er komponiere gerade ein Konzert fürs Klavier,<br />

erklärt Wolferl dem erstaunten Vater. Dem kommen bei<br />

genauerer Betrachtung des verschmierten Notenblattes «Tränen<br />

der Bewunderung», und er ruft aus: «Wie alles richtig und regelmässig<br />

gesetzt ist, nur ists nicht zu gebrauchen, weil es so ausserordentlich<br />

schwer ist, dass es kein Mensch zu spielen im Stande wäre ...!»<br />

Doch Wolferl antwortet ihm ein wenig altklug: «Drum ists ein Konzert!<br />

Man muss so lange exerzieren, bis man es treffen kann.»<br />

Was hat Wolferl wohl in den ihm noch verbleibenden 32 Jahren seines<br />

Lebens an «<strong>Co</strong>mpositionswissenschaft» hinzu gelernt an<br />

Harmonielehre, Kontrapunkt (Formenlehre würde man heute dazu<br />

sagen), an Instrumentationspraxis und barocker Figurenlehre,<br />

damit dem Einfall auch die Realisierung des Einfalls sinnvoll entspräche.<br />

Zehn Mal finden wir in den Briefen Vater Leopolds und Sohn<br />

Wolfgangs die Bezeichnung «<strong>Co</strong>mpositionswissenschaft», von der<br />

sich die Musikverständigen Europas selbst ein Bild machen konnten.<br />

Wie hoch das Handwerkliche in Mozarts Kunst einzuschätzen ist,<br />

geht auch aus dem von Leopold Mozart im Jahre 1782 überlieferten<br />

Zeugnis Joseph Haydns über den Freund Mozart hervor: «Ich sage<br />

Ihnen vor Gott, als ein ehrlicher Mann, Ihr Sohn ist der grösste<br />

Komponist, den ich von Person und dem Namen nach kenne: Er hat<br />

Geschmack und über das die grösste Kompositionswissenschaft!»<br />

In Paris schreibt Mozart über die Zentralpunkte seines Lebens «genius­<br />

lust­ wissenschaft und freude». Wunderbar, wenn die «Wissenschaft»,<br />

das meisterlich gekonnte Handwerk, zur Basis von Lust und<br />

Freude wird, Lust und Freude jenes Genius Mozart, dessen Komplexität,<br />

dessen «Wunderbares» sich analytischem Verstehen entzieht.<br />

«Meine Kunst und Wissenschaft in der Musique» nennt es Mozart;<br />

«Musik ist unser Handwerk», beschreibt das Musikhaus <strong>Jecklin</strong> in<br />

seinem Leitspruch die Grundlagen und Förderungsmassnahmen,<br />

die zielgerichteten Angebote und Aktivitäten, den Noten­ und<br />

Instrumentenmarkt der Firma. Der Perfektionist Mozart wäre davon<br />

sicherlich begeistert gewesen.<br />

Josef Wallnig<br />

Prof. Dr. Josef Wallnig ist Leiter der Abteilung für Musiktheater an<br />

der Universität Mozarteum Salzburg.<br />

In Baden ist <strong>Jecklin</strong> am Zug<br />

Wer Baden mit Zug oder Bus bereist,<br />

fährt <strong>Jecklin</strong> sozusagen vor die Haustür.<br />

Das CD­ und DVD­geschäft direkt am<br />

Bahnhof ist denn auch Treffpunkt für<br />

viel laufkundschaft, aber auch für<br />

Stammkunden und lokalmatadoren.<br />

Rennen nützt nichts mehr, <strong>vom</strong> Zug sieht<br />

man gerade noch die Schlusslichter, und<br />

da steht man dann auf dem Perron, wütend,<br />

frustiert oder schicksalsergeben,<br />

je nach Tagesform oder Temperament.<br />

Was nun bis zum nächsten Zug in einer<br />

halben Stunde? Der Blick schweift hilfesuchend<br />

übers «Langhaus» ennet den<br />

Gleisen, den Geschäftsbau mit Café,<br />

Buchhandlung, <strong>Co</strong>iffeursalon, CD­Laden<br />

… dort sichtet man Menschen hinter<br />

der Fensterscheibe mit Kopfhörern über<br />

den Ohren, sie nicken im Takt, blicken<br />

verträumt ins Leere oder beobachten interessiert<br />

das Treiben auf und zwischen<br />

den Gleisen. Gute Idee! Schnell rüber zu<br />

<strong>Jecklin</strong>.<br />

Der Chef empfiehlt<br />

Was gibts an Aktualitäten? Filialleiter<br />

Daniel Hoch nimmt das Début­Album<br />

der Sängerin und Schauspielerin Julia<br />

Hummer aus dem Gestell. «Downtown<br />

<strong>Co</strong>coluccia», das folkige, leicht melan­<br />

Daniel Hoch<br />

cholische Werk der jungen Deutschen<br />

gehört zurzeit zu seinen Favoriten. Und<br />

«Maraton», die aktuelle Span­CD? Sie hat<br />

Glück, hat sie es überhaupt in die Auslage<br />

geschafft! Zu unauffällig findet Daniel<br />

Hoch das ganz in Grautönen gehaltene<br />

<strong>Co</strong>ver. Steckte dahinter nicht eine bekannte,<br />

bewährte Schweizer Band, hätte<br />

er sie vielleicht nicht einmal ins Sortiment<br />

aufgenommen! Man sollte ja nicht<br />

nur aufs Äussere schauen, tut es aber<br />

eben stark: Die Leute greifen nach schönen<br />

Farben, attraktiven Fotos, origineller<br />

Grafik, alles andere wird einfach übersehen.<br />

Die Kundschaft will gängiges<br />

Seit zehn Jahren arbeitet Daniel Hoch bei<br />

<strong>Jecklin</strong> in Baden, und er weiss, was seine<br />

Kundschaft wünscht. Ihr Geschmack ist<br />

eher konservativ, sie mag grosse Stars<br />

wie Robbie Williams, Madonna, Simply<br />

Red. Lässt sich aber durchaus auch auf<br />

einen Schweizer Gitarrenvirtuosen wie<br />

Max Lässer ein. Vielleicht auch deshalb,<br />

weil er hier in der Stadt wohnt und man<br />

ihn im Laden ab und zu antrifft.<br />

Bei Fragen wendet man sich an...<br />

Ein Geschäft steht und fällt mit seinem<br />

Personal und dessen Wissen. Mit Daniel<br />

Hoch hat <strong>Jecklin</strong> Baden einen grossen<br />

Pop­ und Rockmusik­Kenner. Und einen<br />

leidenschaftlichen Sammler. Seinen<br />

rund 8000 Schallplatten und 4000 CDs<br />

gewährt er in seiner Wohnung sogar ein<br />

eigenes Zimmer. Und eine der CDs darf<br />

immer ins Abspielgerät, wenn er zu Hause<br />

ist.<br />

Für eine Beratung im klassischen Bereich<br />

wendet man sich am besten an Andrea<br />

Fuhrer. Spezialistin für DVDs ist Canan<br />

Sürmeli. 15 Prozent des Umsatzes wer­<br />

den mit DVDs erzielt. Seit der Verkauf<br />

von CDs zurückgegangen ist, eine will­<br />

kommene Einnahmequelle.<br />

<strong>Jecklin</strong><br />

Ein weiteres, gut genutztes Angebot sind<br />

die Hörbücher, welche seit kurzem das<br />

Vollsortiment ergänzen. Das Verkaufsteam<br />

übrigens wird von den Lehrlingen<br />

Sandro Blumer und Luca Portner ergänzt.<br />

Und gut möglich, dass man auch<br />

mal von einem jungen Mann bedient<br />

wird, der in der hiesigen Szene schon so<br />

etwas wie ein Star ist: Der aufstrebende<br />

Badener Sänger und Gitarrist Adrian<br />

Stern hilft seit Jahren hier aus. Und gut<br />

möglich, dass man schon wieder einen<br />

Zug verpasst hat …<br />

Regi Sager


<strong>ZKO</strong>­ / <strong>Jecklin</strong>­News<br />

Julian Rachlin <strong>Jecklin</strong> Musiktreffen<br />

Thomas Pfiffner <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong><br />

13­saitige Gitarre<br />

<strong>Jecklin</strong> Musiktreffen für das<br />

musikinteressierte Publikum<br />

Interessieren Sie sich für den musikalischen<br />

Nachwuchs in der Schweiz? Möchten<br />

Sie hören, wie junge Menschen heute<br />

musizieren, erfahren, was sie musikalisch<br />

interessiert? Dann besuchen Sie das<br />

<strong>Jecklin</strong> Musiktreffen am 8. und 9. April<br />

im <strong>Jecklin</strong> Musikhaus an der Rämistrasse<br />

30 in Zürich. Unter dem Thema «Tastenspektakel»<br />

spielen junge Pianistinnen<br />

und Pianisten aus allen Musiksparten<br />

(Klassik, Jazz, Rock und Pop) und in den<br />

verschiedensten Formationen einer prominenten<br />

Jury vor. Die besten davon werden<br />

am Schlusskonzert in Luzern auftreten.<br />

Ans <strong>Jecklin</strong> Musiktreffen eingeladen<br />

ist neben den jungen Musikerinnen und<br />

Musikern auch ein interessiertes Pu­<br />

<strong>Abschied</strong> von Thomas Pfiffner<br />

Als Thomas Pfiffner Geschäftsleiter des<br />

Zürcher Kammerorchesters wurde, war<br />

die Existenz dieser Institution aus kulturpolitischen<br />

Gründen in Frage gestellt.<br />

Zusammen mit <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> hat er<br />

durch sein Engagement und seine Überzeugungskraft<br />

das <strong>ZKO</strong> zu dem gemacht,<br />

was es heute ist: ein eingestimmtes<br />

Ensemble mit farben­ und facettenreicher<br />

Programmgestaltung, das heute wieder<br />

seinen festen Platz im Zürcher Musikleben<br />

hat. Es verfügt über internationale<br />

10<br />

grosse Ehre für<br />

<strong>Howard</strong> griffiths<br />

Murers «Vitus»<br />

mit <strong>ZKO</strong>­Auftritt<br />

Vortrag und Konzert:<br />

Die 1 ­saitige gitarre<br />

blikum. Dieses erhält die Möglichkeit, Grosse Ehre für den Chefdirigenten des<br />

Am 2. Februar war Premiere des neuesten Am Samstag, 25. März, stellt das <strong>Jecklin</strong><br />

den Vorspielen zu lauschen, ausgewählte Zürcher Kammerorchesters: in der jähr­<br />

Filmes von Fredi M. Murer. «Vitus» ist die Forum um 17 Uhr die 13­saitige Gitarre –<br />

Proben zu besuchen und mit den jungen lichen «New Year’s Honours List», die<br />

Geschichte eines hochbegabten Jungen die «Chiavi­Molin»­Gitarre vor. Der Gitar­<br />

Musikerinnen und Musikern an der ei­ Queen Elizabeth II jeweils zum Neujahrs­<br />

(Teo Gheorghiu), der nicht nur fabelhaft renbauer Ermanno Chiavi informiert in<br />

gens dafür eingerichteten <strong>Jecklin</strong>­Bar ins tag bekannt gibt, wurde <strong>Howard</strong> Grif­<br />

Klavier spielt sondern auch sonst geniale einem Vortrag über das Instrument, und<br />

Gespräch zu kommen. Weiter stehen alle fiths wegen seiner Verdienste um das Mu­<br />

Fähigkeiten hat. In der Schlusssequenz Anders Miolin, Dozent HMT Zürich, lässt<br />

Verkaufs­Abteilungen des <strong>Jecklin</strong> Mu­ sikleben in der Schweiz zum «Member of<br />

des Filmes sieht man ihn das Schumann es in einem Konzert erklingen. Die 13­sai­<br />

sikhauses, also die verschiedenen In­ the British Empire» (MBE) ernannt. Wir<br />

Klavierkonzert in der Tonhalle Zürich tige Gitarre hat, zusätzlich zu den 6 Saiten<br />

strumentenabteilungen, die Noten­ und gatulieren. Gegründet wurde dieser<br />

spielen – begleitet <strong>vom</strong> Zürcher Kammer­ einer gewöhnlichen Gitarre, 7 Basssaiten.<br />

Buchabteilung sowie ausgewählte Instru­ Ritterorden 1917 von Georg V. In dieser<br />

orchester unter <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>. SK war Der Tonumfang erreicht dadurch – und<br />

menten­Werkstätten zur Besichtigung Kategorie ist <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> der zehn­<br />

an der Vorpremiere und wir können die­ durch die Erweiterung des Griff brettes<br />

offen.<br />

te, der die Auszeichnung erhält. Genau<br />

sen Film nur wärmstens empfehlen. Es auf 24 Bünde – ganze fünf Oktaven. (Eine<br />

vierzig Jahre zuvor erhielten John Lennon<br />

wird eine wunderbare, zu Herzen ge­<br />

Informationen über den Besuch des Jeck­ und Ringo Star die Auszeichnung. Einen<br />

hende Geschichte erzählt, die aber nie<br />

lin Musiktreffens sind ab 1. März auf der Rückblick auf seine 10­jährige Arbeit<br />

ins Kitschige oder Rührende abgleitet,<br />

folgenden Website erhältlich:<br />

beim <strong>ZKO</strong> und einen Ausblick auf seine<br />

sondern gespickt ist mit viel Humor,<br />

www.jecklin.ch, Musiktreffen Pläne gibt <strong>Griffiths</strong> auf den Seiten 4 / 5.<br />

Feinsinnigkeit und Lebensweisheit. Glän­ Grosses Glück beim Meisterzyklus­Konzend<br />

vor allem Julika Jenkins und Urs zert in Zürich! Eine Stunde vor Konzertbe­<br />

Jucker (Eltern von Vitus) sowie Bruno ginn wurde die erste Geigerin und Kon­<br />

Berichtigung<br />

Ganz als verständnisvoller Grossvater.<br />

Die Filmmusik hat, wie schon bei Murers<br />

zertmeisterin des Jansen Ensembles so<br />

krank, dass ein Arzt geholt werden muss­<br />

Kontakte, bietet ein stilistisch vielfäl­ Im Interview mit Nikolaus Harnoncourt,<br />

«Höhenfeuer», der Zürcher Musiker Mate. Trotzdem versuchte Candida Thomp­<br />

tiges Programm und arbeitet mit pro­ welches Monika Mertl für die November­<br />

rio Beretta geschrieben (siehe Interview son das Konzert zu spielen. Doch leider<br />

fessionellen Strukturen. Auch unsere Ausgabe der «SaisonKlänge» schrieb, hat<br />

auf Seite 28). «Der amüsante Familienfilm musste sie im langsamen Satz des zwei­<br />

Zeitschrift, die «SaisonKlänge», war sich ein kleiner Fehler eingeschlichen.<br />

des grossen Fredi M. Murer ist in mehten Konzertes von Bach endgültig aufge­<br />

hauptsächlich Pfiffners Idee. Die Redak­ Die im Zusammenhang mit der Besetrerer<br />

Hinsicht ein Glücksfall», urteilte ben. Zum Glück sass Julian Rachlin, der<br />

tion, die <strong>Jecklin</strong>ianer und die gesamte zung von Händels «Messias» erwähnte<br />

www.cineman.ch und bezeichnete den Freund von Janine Jansen, im Konzert<br />

<strong>ZKO</strong>­Crew danken Thomas Pfiffner für Sängerin Lisa Larsson sollte eigentlich<br />

Film als «kleine Sensation» sowie als ein und sprang kurz entschlossen ein – mit<br />

die konstruktive und angenehme Zusam­ Anna Larsson heissen. Lisa Larsson ist<br />

modernes, beinah wahres Märchen mit der Violine von Candida Thompson spielmenarbeit<br />

und wünschen ihm bei seiner eine bekannte Sopranistin, und Anna<br />

realistischen Ideen und witzigen Sprüte er bravourös das Konzert zu Ende. In<br />

neuen Herausforderung als Geschäftsfüh­ Larsson verfügt über eine dunkel timchen.<br />

Gutscheine für einen Kinobesuch der Pause wurde kurz noch einmal gerer<br />

des Orchesters des Musikkollegiums brierte Alt­Stimme. Wir entschuldigen<br />

können in unserem Wettbewerb (siehe probt, und so konnte Rachlin auch als<br />

Winterthur viel Dynamik und Erfolg. uns für dieses Versehen.<br />

Seite 30) gewonnen werden.<br />

1. Geiger (er hatte auf der CD­Einspielung<br />

Julian Rachlin rettet Konzert<br />

6­saitige Gitarre hat einen Tonumfang<br />

von 3 Oktaven plus Quint.) Das Instrument<br />

bietet eine grössere Lautstärke und<br />

kann unverstärkt im Zusammenspiel mit<br />

einem Orchester und für Kammermusik<br />

eingesetzt werden. Sie ist weder grösser<br />

noch wesentlich schwerer als eine «normale»<br />

klassische Gitarre. Anhand einiger<br />

Beispiele wird der Gitarrenbauer aufzeigen,<br />

wie er die Wünsche des bekannten<br />

Gitarristen Anders Miolin in die Praxis<br />

umgesetzt hat.<br />

als Bratschist mitgewirkt) Vivaldis «Vier<br />

Jahreszeiten» mitspielen – zur Erleichterung<br />

der Veranstalter und zur grossen<br />

Freude des Publikums! So wurde dieses<br />

Konzert – mit der bravourösen und nervenstarken<br />

Leistung von Solistin Janine<br />

Jansen und ihres phänomenalen Ensembles<br />

– zu einer wahren «Sternstunde», so<br />

der «Tages­Anzeiger», und weiter: «Freie<br />

Plätze gab es noch genug. Damit dies<br />

nächstes Mal anders ist, merke man sich<br />

diesen Namen: Janine Jansen.» Sie wird<br />

am 29. März gemeinsam mit dem <strong>ZKO</strong><br />

unter <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> ein Violinkonzert<br />

von Mozart spielen.<br />

(Details siehe Konzertkalender)<br />

11


Zürcher Kammerorchester<br />

Chesapeake Bay <strong>ZKO</strong>­Musiker posieren vor der Carnegie Hall, NYC «Blendende» Aussicht <strong>vom</strong> Empire State Building<br />

Einladung nach dem Konzert in einer typischen Villa von Charlottesville <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> mit dem Gastgeber in Charlottesville und Sharon Isbin<br />

<strong>ZKO</strong> unterwegs in den USA<br />

Nach einer fast 20­jährigen Pause war<br />

das Zürcher Kammerorchester im Oktober<br />

2005 wieder einmal unterwegs auf<br />

US­Tournee. Zusammen mit der gitarristin<br />

Sharon Isbin standen in 24 Tagen<br />

18 Konzerte mit abwechselnd drei unterschiedlichen<br />

Programmen auf dem<br />

Reiseplan.<br />

Morgens um 9 Uhr, knapp drei Stunden<br />

vor Abflug, ist es so weit, die Reise beginnt<br />

(fast). Nach und nach treffen die<br />

Musikerinnen und Musiker zum Einchecken<br />

ein, alles geht reibungslos. Spannend<br />

könnte es dann bei der Einreise in<br />

die USA werden. Was erwartet uns wohl<br />

(frage ich mich, die das Orchester zum<br />

ersten Mal auf einer längeren Reise begleitet)<br />

bei der «Immigration» in Washing­<br />

ton? Die Sache verläuft auch dort er­<br />

staunlich problemlos, sogar die grossen<br />

Instrumentencontainer mit Kontrabäs­<br />

sen und Celli verursachen keinerlei Ex­<br />

tra­Probleme.<br />

Eigentlich verwunderlich (aber natürlich<br />

hoch willkommen), war uns doch im Vor­<br />

feld klar gemacht worden, dass solche<br />

grossen «Behältnisse» extra verzollt und<br />

inneramerikanisch nur auf dem Landweg<br />

transportiert werden dürfen.<br />

12<br />

Unsere erste Station, Charlotte, North<br />

Carolina, erreichen wir mit drei Stunden<br />

Verspätung. Ein Unwetter hatte die ganzen<br />

Flugpläne durcheinander gebracht,<br />

und wir erleben mit, wie ganze Crews<br />

und einzelne Piloten über Lautsprecher<br />

gesucht werden!!! Gegen Mitternacht<br />

kommen wir gut im Hotel an und können<br />

– endlich – schlafen! Das «Eröffnungskonzert»<br />

am übernächsten Nachmittag<br />

war ein Riesenerfolg, Standing<br />

Ovations und begeisterte Kritiken schon<br />

nach dem allerersten Auftritt, das war<br />

wirklich ein Erlebnis!<br />

Im Bus Richtung Süden<br />

Danach ging die Tour erst richtig los: Per<br />

Bus fuhren wir weiter Richtung Süden.<br />

An den meisten Konzertorten gab es<br />

nicht sehr viel zu sehen, vor allem fehlte<br />

die Zeit für Sightseeing. Fast jeder Tag<br />

war Reisetag, die Fahrten dauerten in der<br />

Regel zwei bis sechs Stunden. Während<br />

dieser Fahrten konnte man allerdings<br />

durchaus einen Eindruck von der Landschaft<br />

gewinnen. Wunderschön war die<br />

Landschaft vor allem im Landesinnern,<br />

beispielsweise von North Carolina, in<br />

der Region der Appalachen, der Blue<br />

Ridge Mountains, wo die Herbstfarben<br />

zwar noch nicht voll ausgeprägt waren,<br />

aber die spätere Pracht erahnen liessen.<br />

Im Hotel lagen Prospekte über Trekkingtouren<br />

ins Gebiet der Cherokee­Indianer<br />

auf, welche – bei mir – Lust auf mehr aufkommen<br />

liessen. Aber nach einem kurzen<br />

Spaziergang durch Asheville war es<br />

schon wieder Zeit, in die Konzertkleidung<br />

zu schlüpfen, den Bus zu besteigen<br />

und in die Konzerthalle zu fahren!<br />

Konzerte in der Universität<br />

Die meisten unserer Konzerte fanden in<br />

Universitätsstädten statt, was hiess, dass<br />

in den von uns besuchten Städten die<br />

meisten kulturellen Anlässe in Aulen<br />

oder Konzertsälen auf Universitäts­ oder<br />

<strong>Co</strong>llegegelände abgehalten werden. Es<br />

ist erstaunlich, welche Vielfalt an Baustilen<br />

und ­epochen in Konzertsälen in den<br />

USA zu finden ist: von mit dunkelroten<br />

Plüschsesseln ausgestatteten altertümlichen<br />

(Kino)Sälen mit 400 Sitzplätzen<br />

bis zu modernen Riesenauditorien mit<br />

über 2000 Plätzen. Jedes der 18 Konzerte<br />

war ein grosser Erfolg, die Säle waren<br />

zwar oft nicht ausverkauft, aber der herzliche<br />

Applaus fiel deswegen keineswegs<br />

geringer aus. Die Zuhörerschaft zeigte<br />

sich ebenfalls sehr offen der Programmierung<br />

gegenüber. Sogar das zeitgenössische<br />

Werk, «Labyrinth» von Fabian Mül­<br />

ler, wurde sehr positiv aufgenommen,<br />

geschweige denn die anderen Werke,<br />

allen voran diejenigen für Sologitarre.<br />

Auch in der Presse fanden die Auftritte<br />

des <strong>ZKO</strong> ausgezeichnete Resonanz.<br />

Aus den einen oder anderen Gründen<br />

etwas besser in Erinnerung geblieben<br />

sind mir eine Handvoll Städte: Wilmington,<br />

North Carolina, die Stadt am Wasser<br />

mit der herzigen Uferpromenade, den<br />

Austern­Restaurants und dem Flugzeugträger­Museum.<br />

Dieser Ort strahlt einen<br />

ganz speziellen Charme aus, und wir erlebten<br />

ihn sogar bei Sonnenschein und<br />

heissen Temperaturen.<br />

Highlights und NYC<br />

In Durham, ebenfalls North Carolina,<br />

hatten wir tags darauf unseren ersten<br />

freien Tag. Das Hotel war weit weg <strong>vom</strong><br />

«Schuss», und zu tun gab es nicht viel<br />

ausser einkaufen. Wir bekamen bei der<br />

Rezeption den Tipp, einen Ausflug in ein<br />

nahe gelegenes Naturschutzgebiet zu<br />

unternehmen. Mit einem Taxiunternehmen<br />

wurde ein Pauschalpreis ausgehandelt,<br />

und los ging die Fahrt. Nur – bis<br />

zum schönen Lake Jordan kamen wir<br />

nicht, lediglich bis zur dazugehörigen<br />

Rangerstation (wenigstens nicht irgend­<br />

wo im Nichts). Dort lud uns der Fahrer,<br />

der ganz offensichtlich keine Ahnung<br />

hatte, wo er war, aus und verlangte einen<br />

<strong>vom</strong> abgemachten weit entfernten horrenden<br />

Preis – und fuhr davon! Die beiden<br />

Mitarbeiterinnen der Station trauten<br />

ihren Ohren kaum, dass wir dort am See<br />

spazieren gehen wollten. Die zugänglichen<br />

Stellen waren nämlich kilometerweit<br />

entfernt ... Die nächste Frage war,<br />

wie kommen wir wieder zurück? Weit<br />

und breit kein Bus oder sonstige Möglichkeiten,<br />

ein Auto zu mieten. Schliesslich<br />

bot eine der Damen an, uns in ihrem Privatwagen<br />

die 20 km zum Hotel zurückbringen<br />

…<br />

Dann Atlanta, Georgia, die einzige Riesenstadt<br />

ausser New York City, und Konzernhauptsitz<br />

von <strong>Co</strong>ca­<strong>Co</strong>la. Von der<br />

Stadt selbst haben wir zwar nicht viel gesehen,<br />

aber das Aussergewöhnliche hier<br />

war der Konzertsaal, die Spivey Hall.<br />

Initiiert und gesponsert wurde die Spivey<br />

Hall von einem Ehepaar, auf dem Gelände<br />

der Clayton State University: ein kleiner<br />

Saal mit lediglich 400 Plätzen, aber<br />

akustisch <strong>vom</strong> Feinsten. Viele bekannte<br />

Künstler waren hier schon zu Gast, davon<br />

zeugen hinter den Kulissen signierte<br />

Fotos von unter anderen Fazil Say, Hilary<br />

Hahn, Magdalena Kozena und Ian Bostridge,<br />

den Brüdern Capuçon – und jetzt<br />

ziert auch das Zürcher Kammerorchester<br />

diese Bildergalerie. Hampton, Virginia,<br />

ist ebenfalls am Wasser gelegen. Direkt<br />

neben dem Hotel mit wunderbarer Sicht<br />

aufs Meer und auf den Fischereihafen,<br />

befindet sich ein Ableger des NASA­Weltraumcenters,<br />

irgendwie unrealistisch,<br />

aber faszinierend: einerseits Natur und<br />

andererseits Hochtechnologie.<br />

Für mich endete die Tournee in New York<br />

City. Nach dreistündiger Fahrt wurden<br />

wir direkt zum Konzertsaal gebracht,<br />

denn das Konzert sollte um 15 Uhr beginnen,<br />

vorher war eine Probe angesagt, und<br />

daher war die Zeit zu knapp, zuvor im Hotel<br />

die Zimmer zu beziehen. NYC hat<br />

mich voll erwischt! Zum ersten Mal in<br />

dieser Riesenstadt, fühlte ich mich restlos<br />

verloren – zu Beginn. Später normalisierte<br />

sich die Lage, und am nächsten<br />

Tag war Stadtbesichtigung angesagt: Empire<br />

State Building, Museum of Modern<br />

Arts, Ground Zero. Für mehr hat es leider<br />

nicht gereicht, aber die enorme Anziehungskraft<br />

dieser Stadt wird bestimmt<br />

einen weiteren, längeren und tief ergehenden<br />

Besuch zur Folge haben.<br />

Ingrid Susanne Lüthi<br />

1


Artist Forum<br />

Julian Bliss (16)<br />

«Mein leben ist Musik, und ich genies­<br />

se es.» So charakterisiert sich der jun­<br />

ge Klarinettist Julian Bliss. Im April<br />

wird er nun schon zum dritten Mal mit<br />

dem Zürcher Kammerorchester in der<br />

Tonhalle Zürich auftreten.<br />

Er ist gerade mal 16 Jahre jung und führt<br />

schon das Leben eines international gefragten<br />

Solisten, hat bereits einen Exklusiv­Vertrag<br />

mit dem renommierten Label<br />

EMI und wird allerorts mit Superlativen<br />

bedacht. Mit dem Zürcher Kammerorchester<br />

debütierte er 2004 in der Tonhalle<br />

gemeinsam mit Sir James Galway.<br />

Im selben Jahr spielte er an einem Privatkonzert<br />

ebenfalls mit dem <strong>ZKO</strong> unter<br />

<strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong> Mozarts Klarinettenkonzert<br />

und begeisterte durch seine<br />

nicht nur technisch, sondern auch musikalisch<br />

ausserordentlich reife Interpretation.<br />

Julian, wie sieht bei dir ein «normaler» Tag<br />

aus?<br />

Julian: Bei mir gibt es keinen «normalen»<br />

Tag – jeder sieht anders aus. Mal bin ich<br />

auf Reisen, zu einem Konzert oder zu<br />

Sabine Meyer nach Lübeck, oder ich übe,<br />

besuche die Akademie ... und mache eigentlich<br />

nichts anderes als Musik – entweder<br />

spiele ich selbst oder ich höre<br />

Musik. Musik erfüllt meinen ganzen Tag<br />

und bestimmt mein Leben. Aber ich liebe<br />

es und geniesse dieses Leben, so wie es<br />

ist!<br />

Viele Teenager hören vor allem Popmusik.<br />

Kannst du damit auch etwas anfangen?<br />

Julian: Ja sicher, ich höre alle Arten von<br />

Musik. Ich bin sehr offen für die verschiedensten<br />

Musikstile.<br />

Du bist seit einiger Zeit Schüler von Sabine<br />

Meyer, der wohl berühmtesten und renommiertesten<br />

Klarinettistin.<br />

Julian: Ich bin alle zwei Wochen für einen<br />

Tag dort. Es ist wunderbar, von ihr unterrichtet<br />

zu werden. Sie ist eine so sympathische<br />

und liebenswerte Person. Auch<br />

im Unterricht ist sie stets sehr freundlich.<br />

Ebenso Reiner, ihr Ehemann, der oft dabei<br />

ist. Ihre Art zu unterrichten unterscheidet<br />

sich sehr von anderen Lehrern.<br />

Gibt es besondere Highlights, auf die du<br />

dich freust? Zum Beispiel auf den Auftritt bei<br />

den BBC Proms im Juli in der Royal Albert<br />

Hall?<br />

Julian: Für mich ist jedes Konzert, das<br />

ich spiele, ein Highlight. Es sind jeden<br />

Monat drei bis fünf Konzerte geplant,<br />

aber ich achte darauf, dass mein Terminkalender<br />

nicht zu voll wird, und schaue,<br />

dass ich auch noch genügend Zeit zum<br />

Studieren, Lernen und Üben habe.<br />

Dieses Jahr spielst du unter anderem das<br />

Klarinetten­Konzert von Aaron <strong>Co</strong>pland,<br />

ein eher selten zu hörendes Stück.<br />

Julian: Ja, ich liebe dieses Konzert sehr.<br />

Es ist für mich eines der bedeutendsten<br />

jüngeren Werke für Klarinette, es vereint<br />

so viele Stile in sich, und es gibt viele Arten,<br />

es zu spielen.<br />

Im April wirst du mit dem <strong>ZKO</strong> das Klarinet­<br />

tenquintett von Weber und die hochvirtuose<br />

Introduktion, Thema und Variationen von<br />

Rossini spielen.<br />

Julian: Ja, auch dieses Stück spiele ich<br />

sehr gerne, es macht grossen Spass. Das<br />

Klarinetten­Quintett von Weber, das wir<br />

mit dem <strong>ZKO</strong> in einer Bearbeitung für<br />

Orchester aufführen, eignet sich sehr<br />

auch für diese Besetzung. Ich freue mich<br />

darauf, wieder mit dem <strong>ZKO</strong> zu spielen.<br />

Du hast schon öfters an grossen Anlässen für<br />

die englische Königin gespielt. Wirst du bald<br />

wieder für die «Royals» spielen?<br />

Julian: Da ist im Moment nichts geplant,<br />

aber ich hoffe, es ergibt sich wieder einmal<br />

die Gelegenheit dazu. Sie sind sehr<br />

nette Leute und behandeln mich stets<br />

sehr freundlich. Barbara Honegger<br />

Konzert­Tipp<br />

Di, 4.4.06, 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel,<br />

Mi, 5.4.06, 20 Uhr, Tonhalle Zürich<br />

Julian Bliss; <strong>ZKO</strong>; Marcus Creed, Dirigent<br />

Mozart: Serenade KV 101; Rossini: Introduktion,<br />

Thema und Variationen; M. Haydn: Sinfonie<br />

G­Dur; Weber: Klarinettenquintett<br />

CD­Tipp<br />

Julian Bliss, Klarinette;<br />

Julien Quentin, Klavier<br />

Music for Clarinet and<br />

Piano<br />

1 CD, Fr. 19.90, Best­Nr. 9<br />

Salome Scheidegger (19)<br />

Salome Scheidegger ist gerade 1 Jahre<br />

alt geworden und zielstrebig auf<br />

dem Weg zu einer internationalen Karriere<br />

als Konzertpianistin. Im Interview<br />

mit «SaisonKlänge» berichtet sie von<br />

ihrem grossen Traum.<br />

Ein kalter Januarmorgen. Das Gespräch<br />

mit Salome Scheidegger findet im «Starbucks»<br />

am Bellevue in Zürich statt. Die<br />

sehr hübsche, zierliche und selbstbewusste<br />

junge Dame erzählt mit Leidenschaft<br />

und Ernst von ihrem grossen Traum.<br />

Beeindruckend, was sie in ihrem jungen<br />

Leben bereits alles getan hat.<br />

Salome, Sie sind in Japan geboren. Waren Ihre<br />

Eltern aus beruf lichen Gründen dort?<br />

Salome: Ja, auch. Meine Eltern lieben<br />

Asien und die asiatische Kultur und<br />

wollten deshalb einen Teil ihres Lebens<br />

dort verbringen. Mein Vater hatte die<br />

Möglichkeit, dort als Biochemiker zu arbeiten.<br />

Ihre Leidenschaft gehörte auch<br />

immer der Musik, wir vier Kinder wurden<br />

darin bereits früh gefördert.<br />

Mein erster aktiver Kontakt mit Musik<br />

war Unterricht in klassischem japani­<br />

schem Tanz. Ich hatte als Vierjährige be­<br />

reits meinen ersten öffentlichen Auftritt,<br />

in einem traditionellen Kostüm, Perücke<br />

und Maske. Nur die blauen Augen verrieten<br />

meine europäische Herkunft (Bilder<br />

können unter www.salomes.com bestaunt<br />

werden).<br />

Als Sie 1992 in die Schweiz kamen, begannen<br />

Sie aber mit dem Klavierspiel.<br />

Salome: Japanischen Tanz konnte ich natürlich<br />

hier in der Schweiz nicht weiter<br />

ausüben. So ging ich ins Ballett und fing<br />

an, Klavier zu spielen. Ich spürte schon<br />

damals, dass mein Herz diesem wunderbaren<br />

Instrument gehört. Es ist so majestätisch,<br />

hat so viele Ausdrucksmöglichkeiten<br />

– ich liebe es so sehr, dass ich<br />

möglichst viel Zeit mit Klavierspielen verbringen<br />

möchte.<br />

Ihr klares Ziel ist es, eine internationale<br />

Karriere als Konzertpianistin zu machen.<br />

Dazu gehört neben ausserordentlichem Talent<br />

und Fleiss natürlich auch ein gutes<br />

Management. Wenn man Ihre sehr beeindruckende<br />

Website besucht, erkennt man, dass Sie<br />

darüber verfügen. Wer managt Sie?<br />

Salome: Das sind hauptsächlich meine<br />

Eltern. Mein Vater pflegt Beziehungen,<br />

organisiert Konzerte, und meine Mutter<br />

«coacht» mich – und da ist natürlich<br />

noch meine Lehrerin Galina Vracheva,<br />

die für meine musikalische Ausbildung<br />

verantwortlich ist. Sie ist wunderbar. Sie<br />

lehrt mich nicht nur Klavierspiel, ihr<br />

Unterricht ist sehr umfassend. Ich lerne<br />

bei Galina Vracheva auch Harmonielehre,<br />

Kompositionstechnik und Musikgeschichte.<br />

Am 4. März werden Sie mit dem <strong>ZKO</strong> Mozarts<br />

Klavierkonzert C­Dur KV 415 spielen. Am 25.<br />

Januar spielen sie dasselbe Konzert in Osaka.<br />

Salome: Ja, das ist toll, dass ich auch in<br />

Japan dieses Konzert spielen kann. Das<br />

KV 415 ist eines der schönsten Konzerte<br />

Mozarts, obwohl es nicht so populär ist<br />

wie das d­Moll (KV 466) oder das A­Dur<br />

(KV 414). Je länger ich es spiele, desto<br />

schöner finde ich es. Speziell daran ist<br />

unter anderem, dass es ausser den drei<br />

Hauptkadenzen auch mehrere Nebenkadenzen<br />

enthält – ganz nach der Art dieser<br />

Zeit, als die Pianisten mit improvisierten<br />

Passagen ihr Können darbieten<br />

konnten. Es gibt zwar auch zu diesem<br />

Konzert Originalkadenzen aus Mozarts<br />

Hand, ich aber spiele diejenigen, die Galina<br />

Vracheva extra für mich geschrieben<br />

hat. Sie sind zeitgenössisch, aber nicht<br />

atonal, und doch ganz im Geiste Mozarts.<br />

Ich denke, Mozart würden sie gefallen<br />

– aber auch Paul Sacher, dem ja das<br />

<strong>ZKO</strong> das Konzert <strong>vom</strong> 4. März zu seinem<br />

100. Geburtstag widmet. Barbara Honegger<br />

Konzert­Tipp<br />

Sa, 4.3.06, 20 Uhr, Tonhalle Zürich<br />

Salome Scheidegger, Klavier; Zürcher<br />

Kammerorchester; <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>, Dirigent<br />

W.A. Mozart: Klavierkonzert C­Dur KV 415<br />

sowie Werke von R. Strauss, R. Koering und<br />

B. Bartók<br />

Details siehe Konzertkalender<br />

CD­Tipp<br />

Salome Scheidegger,<br />

Klavier; Anthology:<br />

Chopin, Janáček,<br />

Mendelssohn, Debussy<br />

1 CD, Fr. 30.–, Best­Nr. 10<br />

14 15


Klaidi Sahatci:<br />

Ein unermüdlich Reisender<br />

Albanien, Italien, Frankreich, lugano,<br />

Zürich – Klaidi Sahatci ist weit herum­<br />

gekommen. Seit dem Jahr 2004 ist er<br />

Konzertmeister des Zürcher Kammerorchesters<br />

und möchte sich nun bald in<br />

der limmatstadt niederlassen. Porträt<br />

eines unermüdlich Reisenden, der immer<br />

wieder nach einer neuen Herausforderung<br />

und nach der Erweiterung<br />

seines Horizontes sucht.<br />

«Die Musik ist immer in Bewegung, insofern<br />

ist sie ein bisschen wie das Leben»<br />

– eine symptomatische Äusserung Klaidi<br />

Sahatcis, denn die Bewegung ist heute<br />

ein elementarer Teil seines Lebens. Aufgewachsen<br />

ist der Violonist in einer Gesellschaft,<br />

die von reaktionärem Stillstand<br />

gezeichnet war. Während seiner<br />

Jugend herrschte in Tirana, der Hauptstadt<br />

Albaniens, wie im ganzen Land das<br />

kommunistische Regime, das nicht nur<br />

die räumliche, sondern auch die geistige<br />

Bewegungsfreiheit seiner Bevölkerung<br />

einzuschränken suchte.<br />

Von Albanien nach Italien<br />

Mit sechseinhalb Jahren trat Klaidi<br />

Sahatci ins künstlerische Gymnasium<br />

ein, froh, dass sein Wunsch, Musik zu<br />

machen, in Erfüllung ging. Doch auch<br />

da herrschte der despotische Überwachungsstaat,<br />

der bewirkte, dass die jungen<br />

Studierenden die russische Instrumentaltechnik<br />

erlernen und zum Beispiel auf<br />

die Musik des 20. Jahrhunderts verzichten<br />

mussten, weil der Staat sie als reaktionär<br />

und minderwertig einstufte.<br />

Die Wende und mit ihr die Bewegungs­<br />

freiheit kamen 1992. Klaidi Sahatci war<br />

20 Jahre alt und sah keine beruf liche<br />

Zukunft in Albanien, denn die Über­<br />

gangssituation nach dem Regimewechsel<br />

war existentieller Art – für kulturelle In­<br />

teressen blieb kein Platz. So reiste Sa­<br />

hatci nach Mailand ans <strong>Co</strong>nservatorio<br />

Giuseppe Verdi, fest entschlossen, sein<br />

Leben der Musik zu widmen.<br />

Ein weiter Horizont<br />

Nach etlichen Jahren des Eingeschlossen­<br />

seins dürstete Klaidi Sahatci nun nach<br />

neuen Perspektiven. Er sammelte Erfahrungen<br />

in Italien, suchte Inspirationen<br />

in Frankreich und landete schliesslich in<br />

Lugano. «Ich reise von Land zu Land, um<br />

mich musikalisch und persönlich zu bereichern.<br />

Überall gibt es wieder Neues zu<br />

lernen», ist er sich sicher. Unterdessen ist<br />

Klaidi Sahatci ein etablierter und vielseitiger<br />

Musiker, der neben dem <strong>ZKO</strong> mit anderen<br />

europäischen Sinfonieorchestern<br />

als Gastkonzertmeister arbeitet und rege<br />

seinen kammermusikalischen Aktivitäten<br />

nachgeht.<br />

<strong>ZKO</strong>­Orchestermitglieder im Porträt<br />

Fussball, Mythologie und Psychologie<br />

Doch 24 Stunden am Tag könne man<br />

sich nicht mit der Musik beschäftigen,<br />

ist Sahatci überzeugt, es brauche auch<br />

Abwechslungsreiches oder Ergänzendes.<br />

Fussball, zum Beispiel, sei so etwas. Ausserdem<br />

hegt Sahatci eine grosse Faszination<br />

für die griechische Mythologie. Die<br />

Geschichten und ihre Akteure seien zwar<br />

fantastisch, aber gerade heute wieder<br />

von brennender Aktualität, findet der<br />

Musiker, der sich gerne mit gesellschaftlichen<br />

Phänomenen auseinandersetzt.<br />

Somit erscheint auch sein drittes Interessenfeld<br />

plausibel: die Psychologie. Diese<br />

bezeichnet er für seine Rolle als Konzertmeister<br />

als unabdingbar, denn er müsse<br />

einerseits führen können und andrerseits<br />

zuhören – zwei Dinge, die nicht<br />

immer Hand in Hand gehen.<br />

Zukunftsvisionen<br />

Klaidi Sahatci hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

die Kultur Albaniens zu fördern indem<br />

er Studierende unterstützt und Werke<br />

von albanischen Komponisten spielt, um<br />

deren Musiksprache auch in anderen Teilen<br />

Europas bekannt zu machen. «Musik<br />

ist ein Geschenk der Natur, das ich weitergeben<br />

möchte. Ich schätze mich glücklich,<br />

eine Sprache gefunden zu haben,<br />

durch die ich mich ausdrücken kann.»<br />

Barbara Pfister<br />

1


Zürcher Kammerorchester<br />

Mozart Fazil Say Carmina Quartett<br />

James Galway<br />

Mozart – ein Fest<br />

Das Jubeljahr anlässlich von Mozarts<br />

250. geburtstag warf lange Schatten<br />

voraus. Jetzt ist es da, und Puristen<br />

fordern bereits ein Mozart­Moratorium,<br />

um Mozarts einmalige Musik vor dem<br />

Overkill zu bewahren. Als ob der Rummel<br />

dem genie etwas anhaben könnte!<br />

Nicht dass wir alles, was da unter dem<br />

Label «M» segelt, toll fänden, bewahre!<br />

Joghurt, Schokokugeln, Bier, Regenschirme<br />

oder T­Shirts haben jedoch dermassen<br />

wenig mit dem Jahrtausendgenie zu<br />

tun, dass sie ihm eigentlich auch gar<br />

nichts anhaben können. Man kann den<br />

Kommerz – mit einem deftigen Ausspruch,<br />

wie er dem Meister selbst oft und<br />

gern über die Lippen kam oder in den unermüdlichen<br />

Federkiel f loss – getrost<br />

übersehen. Oder sich den ganzen Krempel<br />

irgendwohin stecken – als Kennerin,<br />

als Leser seiner Briefe werden Sie schon<br />

wissen, wohin!<br />

Prima la Musica<br />

Befassen wir uns also lieber mit seiner<br />

Musik! Und davon kann man eigentlich<br />

gar nie zu viel haben. Nur, als Klingelton,<br />

in Warteschlaufen, in Warenhausaufzügen<br />

zur Förderung der Kauflust und in<br />

Kuhställen zur Steigerung des Milcher­<br />

trags, ist sie dann doch… Obwohl:<br />

Mozart selbst hat sich amüsiert und gefreut,<br />

als er 1787 nach Wien berichten<br />

konnte, ganz Prag habe «Figaro» gepfiffen<br />

und gedudelt – «Figaro, und ewig<br />

Figaro!» Die Klavierschülerin, die sich<br />

mit den Alberti­Bässen der Sonata facile<br />

abmüht, der Laienchor, der sich die Waisenhausmesse<br />

vornimmt, das Kindertheater,<br />

das mit Sarastros Löwen und Papageno<br />

den Knirpsen das Blut in die<br />

Wangen treibt – alles ganz wunderbar.<br />

Wer’s indessen etwas perfekter möchte,<br />

streicht sich schon mal vorsorglich die<br />

erste Juniwoche (gleich nach Pfingsten)<br />

in der Agenda rot an: Mozartfest 2006!<br />

Das Zürcher Kammerorchester <strong>ZKO</strong>, dirigiert<br />

von <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>, und seine<br />

Freunde offerieren in dieser Woche einen<br />

kleinen, aber feinen Mozartzyklus. Mozart<br />

gehört ja gewissermassen zu den<br />

Spezialitäten dieses Klangkörpers, wovon<br />

eine stattliche Anzahl von Einspielungen<br />

zeugt.<br />

Neben bekannten Werken wie der Prager<br />

Sinfonie oder dem populären C­Dur­Klavierkonzert<br />

– das mit dem wunderbaren<br />

Andante­Satz! – stehen auch Werke auf<br />

dem Programm, die im Konzertsaal selte­<br />

ner zu hören sind. Da ist zum Beispiel die<br />

charmante Ballett­Suite «Les petits<br />

riens», die Mozart anlässlich seiner erfolglosen<br />

zweiten Reise nach Paris 1779<br />

in der Hoffnung auf einen Opernauftrag<br />

für den berühmten Ballettmeister Noverre<br />

schrieb.<br />

Zwischen Dur und Moll<br />

Heitere, unbeschwerte Werke sind auch<br />

die Flötenquartette, für die sich James<br />

Galway zu Mitgliedern des Amati Quartetts<br />

gesellt. Tiefschürfender sind dagegen<br />

die Streichquartette, die Mozart<br />

Haydn widmete, darunter jenes hochemotionale<br />

in d­Moll, das er komponierte,<br />

als seine Frau <strong>Co</strong>nstanze mit dem ersten<br />

Kind in den Wehen lag, und das<br />

letzte der Serie, das aufgrund seiner chromatischen<br />

Einleitung ‹Dissonanzenquartett›<br />

genannt wird. Gespielt werden sie<br />

<strong>vom</strong> Carmina und <strong>vom</strong> Amati Quartett.<br />

In verspielte Gefilde dagegen entführt<br />

ein Kinderkonzert, das die «Türkenmusik»<br />

Mozarts zum Thema hat und das<br />

dank dem in dieser Sparte schon herkunftsmässig<br />

bestens bewanderten Pianisten<br />

Fazil Say viele Überraschungen<br />

bieten wird. Und zum Finale gibts konzertante<br />

Opernraritäten:<br />

Eine flügellahme künstliche gans<br />

«L’oca del Cairo» ist lediglich Fragment<br />

geblieben. Giambattista Varesco, der<br />

zwei Jahre zuvor das Libretto zu «Idomeneo»<br />

geliefert hat, verfasste den Text, von<br />

dem allerdings nur der 1. Akt und eine<br />

lückenhafte Inhaltsangabe überliefert<br />

sind. Mozarts anfängliche Begeisterung<br />

über die «wälsche Oper» kippt allerdings<br />

bald in Missmut über deren Libretto. So<br />

entnimmt man einem Brief von 1783,<br />

dass das Verhältnis zum Textdichter<br />

nicht ganz ungetrübt war: «... so muss er<br />

[=Varesco] mir sachen verändern und<br />

umschmelzen so viel und so oft ich will,<br />

und nicht seinem kopfe folgen, der nicht<br />

die geringste Practic und theaterkenntnüss<br />

hat.»<br />

Offenbar entspricht die Vorlage nicht<br />

Mozarts untrüglichem Gespür für Dramatik:<br />

einer Liebesintrige, bei der ein<br />

Biondello eine Celidora mit Hilfe einer<br />

künstlichen Gans erobern will! Das strapaziert<br />

selbst die frivolen Gesetze der<br />

Buffa; nach sechs Nummern legt Mozart<br />

die Partitur beiseite. Jetzt hat Krimi­Autor<br />

Peter Zeindler verbindende Texte geschrieben,<br />

die es erlauben, die sechs bestehenden<br />

Nummern in einen sinnvollen<br />

Zusammenhang zu bringen.<br />

Ein genervter Schauspieldirektor<br />

Das kurze Schauspiel mit Musikeinlagen<br />

«Der Schauspieldirektor» entstand im<br />

«Figaro»­Jahr. Das Büchl dazu verfasste<br />

Gottlieb Stephanie d. J., der Librettist der<br />

«Entführung». Als Auftragswerk des Kaisers<br />

wurde es zusammen mit Salieris<br />

«Prima la musica poi le parole» gegeben,<br />

als eine Art Persiflage auf die deutschen<br />

Wandertheater bzw. die allgegenwärtige<br />

italienische Opera seria. Anlass dazu<br />

war der Besuch des niederländischen<br />

Gouverneurs in der Donaustadt am 17.<br />

Februar 1786. Auf der Bühne standen die<br />

Stars ihrer Zeit: die Primadonnen Aloysia<br />

Lange­Weber, Mozarts erste grosse Liebe<br />

und spätere Schwägerin, sowie Caterina<br />

Cavalieri, Schülerin und Mätresse Salieris<br />

und erste Konstanze in der «Entführung».<br />

Auch hier hat Peter Zeindler den<br />

Text aktualisiert.<br />

Das leider viel zu selten aufgeführte Gelegenheitswerk<br />

handelt <strong>vom</strong> Impresario<br />

Frank, der eine Truppe zusammenstellt.<br />

Dabei soll die Quantität über der Qualität<br />

stehen, rät ihm der Schauspieler Buff,<br />

der auch bedenkenlos den Buffo gibt.<br />

Mit von der Partie ist ebenfalls Mme<br />

Pfeil, die engagiert wird, weil ihr Mäzen,<br />

Bankier Eiler, die Theaterkasse grosszü­<br />

gig speist. Weiter empfiehlt sich das Paar<br />

M. Herz und Mme Krone; ihr Fachgebiet:<br />

«reine Empfindungen». Ferner sind da<br />

noch M. und Mme Vogelsang, er Tenor,<br />

sie Soubrette, sowie die auf endlose Koloraturen<br />

abonnierte Mme Silberklang.<br />

Alle Künstler haben die Gelegenheit,<br />

sich in ihrem Fach vorzustellen, was Mozart<br />

erlaubt, die unterschiedlichen musikalischen<br />

Genres zu bedienen. Neben<br />

einer effektvollen Ouvertüre gibt es da<br />

zwei Arien, eine lyrische und eine bravouröse,<br />

ein Terzett und ein abschliessendes<br />

Vaudeville – köstliche, witzige Musik,<br />

die da und dort an Mozarts spätere Werke<br />

denken lässt und inhaltlich Donizettis<br />

«Viva la mamma» vorwegnimmt. Denn<br />

natürlich geraten sich die Damen bald in<br />

die Haare über ihre Stellung am Theater<br />

und mehr noch über ihre Gagen. So<br />

droht die Truppe Bankrott zu gehen,<br />

bevor sie auftreten kann. Doch schliesslich<br />

verzichten alle aufs Honorar, denn<br />

der Künstler lebt ja von der Ehr’ allein:<br />

Viva il teatro, viva l’opera! Bruno Rauch<br />

Konzert­Tipp<br />

Zürcher Mozartfest 2006: 6. bis 11. Juni<br />

Der Versandauflage ist ein Prospekt<br />

beigelegt. Erhältlich auch bei der <strong>ZKO</strong>­<br />

Billettkasse, <strong>Jecklin</strong> und allen bekannten<br />

Vorverkaufsstellen. www.zko.ch<br />

18 1


CD­Aktuell<br />

Klassik CDs<br />

20<br />

l. Boccherini | Fandango Sinfonie &<br />

la Musica Notturna di Madrid<br />

le <strong>Co</strong>ncert des Nations, Jordi Savall,<br />

leitung<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 11<br />

Boccherinis Mischung aus klassischer<br />

Form und spanischer Folklore überzeugt<br />

in Savalls Interpretation.<br />

J. Offenbach<br />

la grande­Duchesse de gérolstein<br />

Felicity lott, Sandrine Piau, u.a., les Musiciens<br />

du louvre, Marc Minkowski, leitung<br />

2 CDs, Fr. 65.80, Best-Nr. 12<br />

Minkowski präsentiert erstmals die<br />

«Urfassung» von Offenbachs Operettenspektakel.<br />

Und dies in einer vokalen<br />

Prachtsbesetzung!<br />

D. Shostakovich | Sinfonien Nr. 2 & 12<br />

Symphonieorchester des Bayerischen<br />

Rundfunks, Mariss Jansons, leitung<br />

1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 13<br />

Experimentierfreude und Revolutionsthematik<br />

beherrschen beide Sinfonien.<br />

Mariss Jansons erweist sich erneut als<br />

beredter Fürsprecher von Schostakowitschs<br />

komplexer Sinfonik.<br />

J.S. Bach<br />

6 Suiten für Cello solo (BWV 100 – 1012)<br />

Truls Mørk, Cello<br />

2 CDs, Fr. 53.80, Best-Nr. 14<br />

Mørk, der norwegische Erzromantiker mit<br />

dem grossen, warmen und lyrischen Ton,<br />

zeigt sich mit seiner ausdrucksstarken,<br />

aber nie überbordenden Lesart von Bachs<br />

Solosuiten von einer neuen Seite.<br />

J.S. Bach<br />

Passacaglia & other keyboard works<br />

Fretwork<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 15<br />

«Alio modo», nämlich in hochraffinierten,<br />

klangreichen Arrangements für sechs<br />

Gamben, bringt das britische Ensemble<br />

Fretwork Musik zum Klingen, die Bach für<br />

Tasteninstrumente geschrieben hatte.<br />

A. Dvoˇrák | Cellokonzert<br />

Jean­guihen Queyras, Cello, The Prague<br />

Philharmonia, Jirˇi Bělohlávek, leitung<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 16<br />

Noch einmal dieser Repertoire­Schlager?<br />

Wenn er so einfühlsam und feurig tönt wie<br />

bei Queyras und Bělohlávek, dann ja! Zumal<br />

es dazu das «Dumky»­Trio mit I. Faust<br />

und A. Melnikow gibt …<br />

J. Haydn | Clavierkonzerte (Hob.<br />

XVIII:4,6,11) | Andreas Staier, Pianoforte,<br />

Freiburger Barockorchester, gottfried von<br />

der goltz, leitung | 1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 17<br />

Staier bringt einem mit dieser CD nicht<br />

nur Haydns Konzerte näher, sondern<br />

auch den Klang des historischen Tasteninstruments<br />

– hoch virtuos und absolut<br />

überzeugend.<br />

H. Schütz | Symphoniae Sacrae III<br />

Cantus Cölln & <strong>Co</strong>ncerto Palatino, Konrad<br />

Junghänel, leitung | 2CDs, Fr. 69.80, Best-Nr. 18<br />

Der venezianisch geschulte Schütz publizierte<br />

1650 den dritten Teil seiner Sammlung<br />

mehrstimmiger Psalmvertonungen.<br />

Junghänel und sein Cantus Cölln verleihen<br />

den Gesängen so viel Frische, als wären<br />

sie eben erst neu geschrieben worden.<br />

C.W. gluck, C.P.E. Bach, P.A. locatelli u.a.<br />

la casa del diavolo | Il giardino Armonico<br />

giovanni Antonini, leitung<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 19<br />

In die «casa del diavolo», ins Reich der<br />

Leidenschaften und der Gefühlsaufwallungen,<br />

begeben sich Giovanni Antonini<br />

und sein «Giardino» mit ihrer neuen<br />

CD. Temperamentvoll und expressiv …<br />

F. Mendelssohn | Streichoktett Es­Dur<br />

(op. 20), Klaviersextett D­Dur (op. 110)<br />

Kocian Quartet, Pravzak Quartet, Jaromir<br />

Klepac, Klavier, Jirˇi Hudec, Kontrabass<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 20<br />

Zwei der führenden tschechischen Quartette<br />

haben sich getroffen, um zwei atemberaubende<br />

Jugendwerke Mendelssohns<br />

einzuspielen.<br />

l. van Beethoven<br />

Klaviersonaten 1 – 4 (op. 2 und )<br />

András Schiff, Klavier<br />

2 CDs, Fr. 54.90, Best-Nr. 21<br />

Für András Schiff haben Beethovens erste<br />

Versuche im Genre der Klaviersonate<br />

nichts von ihrer Aktualität und Frische verloren.<br />

Entsprechend energisch und vital<br />

präsentiert er die Stücke.<br />

W.A. Mozart | Klaviersonaten (K. 0, 2,<br />

45 , 1) | Mikhail Pletnev, Klavier<br />

1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 22<br />

Mikhail Pletnev hat zum 250. Geburtstag<br />

des Salzburger Komponistengenies erstmals<br />

eine Auswahl von dessen Klaviersonaten<br />

aufgenommen. Individualistisch<br />

und subjektiv, aber immer dem musikalischen<br />

Moment verpflichtet.<br />

J.S. Bach | Tönet, ihr Pauken! Weltliche<br />

Kantaten BWV 20 & 214 | Carolyn Sampson,<br />

Sopran, Ingeborg Danz, Alt, Mark Padmore,<br />

Tenor, Peter Koy, Bass, <strong>Co</strong>llegium Vocale<br />

gent, Philippe Herreweghe, leitung<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 23<br />

Die Leipziger Stadtoberen hätten an der<br />

Prachtentfaltung von Herreweghe & <strong>Co</strong>.<br />

bestimmt ihre Freude gehabt.<br />

A. Vivaldi | <strong>Co</strong>ncerti con molti strumenti<br />

(Vol. 2) | Europa galante, Fabio Biondi,<br />

leitung | 1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 24<br />

Farbigkeit kam schon bei Vivaldis Komponieren<br />

oftmals vor Perfektion, und so hält<br />

es auch Biondi mit seinen Interpretationen<br />

– sie funkeln in vielen Farben, wirken<br />

spontan und lebendig und verzichten<br />

dafür auf absolute technische Perfektion.<br />

g.P. Telemann, J. Mattheson, D. Buxtehude,<br />

g.F. Händel u.a. | Hamburg 1 4 – Werke für<br />

Cembalo solo | Andreas Staier, Cembalo<br />

1 CD, Fr. 38.90, Best-Nr. 25<br />

Einen historischen Querschnitt durch die<br />

Hamburger Musikszene von 1734 bietet<br />

Andreas Staier hier – auf einem Cembalo<br />

von 1734, das einer Orgel nachempfunden<br />

wurde. Absolut spektakulär!<br />

A. Scriabin: 5 Preludes, Sonate Nr. (op. 2 )<br />

N. Medtner: Sonata­Reminiscenza;<br />

I. Strawinsky: Drei Sätze aus «Petruschka»<br />

Evgeny Kissin, Klavier<br />

1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 26<br />

Eine Sammlung selten eingespielter Preziosen<br />

der russischen Klavierliteratur, von<br />

Kissin sorgfältig auf Hochglanz poliert.<br />

g. Verdi | Don Carlos | Ramón Vargas, Bo<br />

Skovhus, Alastair Miles, Iano Tamar, Nadja<br />

Michael u.a., Chor und Orchester der Wiener<br />

Staatsoper, Bertrand de Billy, leitung<br />

4 CDs, Fr. 103.60, Best-Nr. 27<br />

Die 1866/67 entstandene Version des Don<br />

Carlos war fünfaktig, kam so aber nie auf<br />

die Bühne. B. de Billy brachte die Pariser<br />

Urfassung 2004 in Wien zur Uraufführung.<br />

W.A. Mozart | Frühe Sinfonien – Musik &<br />

Briefe (Vol. 2) | <strong>Co</strong>ncentus Musicus Wien<br />

Maximilian Harnoncourt, Sprecher,<br />

Nikolaus Harnoncourt, leitung und<br />

Sprecher | 2 CDs, Fr. 38.90, Best-Nr. 28<br />

Harnoncourt spürt dem Witz und dem Raffinement<br />

des 8­ bis 12­jährigen Mozart<br />

nach und kombiniert die Sinfonien mit<br />

Briefen, die «Wolferl» auf Reisen schrieb.<br />

Jazz / World CDs<br />

www.jecklin.ch<br />

Salif Keita<br />

M’Bemba<br />

1 CD, Fr. 32.90, Best-Nr. 29<br />

Die traditionellen Rhythmen und<br />

Melodien seiner Heimat Mali inspirierten<br />

Salif Keita zu den zehn Songs seines neuen<br />

Albums «M’Bemba». Europäische und<br />

karibische Elemente runden das farbige<br />

Klangbild ab.<br />

Higher ground Hurricane Relief Benefit<br />

<strong>Co</strong>ncert | Wynton Marsalis, Diana Krall,<br />

Norah Jones, Buckwheat Zydeco u.a.<br />

1 CD, Fr. 32.90, Best-Nr. 30<br />

Wynton Marsalis, der Star­Trompeter aus<br />

New Orleans, hat gerufen, um Geld für seine<br />

<strong>vom</strong> Wirbelsturm verheerte Heimatstadt<br />

zu sammeln. Viel Jazz­Prominenz ist<br />

gekommen.<br />

Brad Mehldau Trio | Day Is Done | Brad<br />

Mehldau, Klavier, larry grenadier, Bass,<br />

Jeff Ballard, Drums | 1 CD, Fr. 32.90, Best-Nr. 31<br />

Ob von Radiohead, den Beatles, Burt<br />

Baccharach, Nick Drake oder Paul Simon<br />

– Mehldau und seine beiden Begleiter wissen,<br />

wie man Popstücke unter einer Jazzperspektive<br />

betrachten kann, sodass sich<br />

ganz neue Einsichten ergeben.<br />

Manu Katché | Neighbourhood<br />

Manu Katché, Drums, Tomasz Stanko,<br />

Trompete, Jan garbarek, Saxofon,<br />

Marcin Wasilewski, Klavier, Slawomir<br />

Kurkiewicz, Bass | 1 CD, Fr. 34.90, Best-Nr. 32<br />

Manu Katché ist einer jener Schlagzeuger,<br />

die ihr Instrument sehr subtil handhaben.<br />

In Stanko, Garbarek & <strong>Co</strong>. findet er sensible<br />

Mitmusiker.<br />

Miles Davis Quintet | live in Zurich<br />

Miles Davis, Trompete, John <strong>Co</strong>ltrane,<br />

Saxofon, Wynton Kelly, Klavier, Paul<br />

Chambers, Bass, Jimmy <strong>Co</strong>bb, Drums<br />

1 CD, Fr. 23.90, Best-Nr. 33<br />

Frühling 1960: <strong>Co</strong>ltrane wollte die Europatournee<br />

mit Davis nicht mehr mitmachen,<br />

Davis überredete ihn dazu – so kam es<br />

zum Auftritt im Zürcher Kongresshaus.<br />

David garfield & Friends | The State Of<br />

Things | David garfield, Keyboards, larry<br />

Klimas, Saxofon, John Peña, Bass, Vinnie<br />

<strong>Co</strong>laiuta, Drums u.a.<br />

1 CD, Fr. 32.90, Best-Nr. 34<br />

David Garfield hat sich über ein Dutzend<br />

hochkarätige Gäste ins Studio geholt und<br />

mit ihnen erkundet, wo die Grenzen des<br />

virtuosen Zusammenspiels liegen.<br />

Stefan Sandmeier<br />

21


CD­Empfehlungen CD­Empfehlungen | Hörbuch<br />

22<br />

J.S. Bach | Violinkonzert BWV 1052, Doppelkonzerte | Akademie für Alte Musik Berlin | 1 CD, Fr. 8. 0, Best­Nr. 5<br />

Der Ensembleklang der Akademie für Alte Musik Berlin hebt sich aus der Masse heraus und hat einen hohen<br />

Wiedererkennungsgrad. Eine gute Voraussetzung also, um im multimedialen Zeitalter zum Klassiker zu werden. Das<br />

neue Album der «Akademiker» mit Bach-Konzerten hat ebenfalls das Potenzial, zum Evergreen zu werden: Nicht nur<br />

die klangliche Homogenität des Ensembles sticht heraus, sondern auch die hervorragenden solistischen Leistungen.<br />

Die Solistinnen und Solisten treten mit ihren Partien zwar aus dem Gesamtklang heraus, verzahnen sich aber immer<br />

wieder aufs Schönste mit dem Ensemble und verleihen der Musik einen lebendigen Atem.<br />

M. Ravel | gaspard de la nuit | E. Carter: Night Fantasies, Two Diversions, 0+ | P.­l. Aimard, Klavier<br />

2 CDs, Fr. 8. 0, Best­Nr. 6<br />

Nocturnales von Maurice Ravel und Elliot Carter versammelt Pierre-Laurent Aimard in seinem neusten Klavierrezital.<br />

Der lockende Gesang der Wassernymphe Ondine im Mondlicht, die schauerliche Betrachtung eines Gehenkten im<br />

Sonnenuntergang und die Schilderung des Gnomen Scarbo, die den Inhalt von Ravels «Gaspard» bilden, werden dem<br />

Zuhörer von Aimard ebenso stimmungsvoll wie transparent erschlossen. Der Pianist lässt Ravels Stücken ihr dunkles<br />

Mysterium, das sie mit Carters «Night Fantasies» bestens verbindet: Das Unfassbare nächtlicher Gedankenflüge lässt<br />

sich kaum in Worte fassen, wohl aber in Musik.<br />

g. ligeti | Streichquartette Nr. 1 & 2 | Artemis Quartett | 1 CD, Fr. 8. 0, Best­Nr.<br />

Die Klangwelten von György Ligetis beiden ersten Streichquartetten liegen weit auseinander. Im ersten Quartett von<br />

1953/54 schwingen subkutan die Vorbilder Bartók, Strawinsky und Berg mit, im Prestissimo-Satz erklingt sogar eine<br />

Anspielung auf Mozarts «Kleine Nachtmusik». Das zweite Quartett, das 15 Jahre später entstand, ist geprägt von Ligetis<br />

eigenen kompositorischen Innovationen wie der Mikropolyphonie und seinen Klangflächen. Die Einspielung des Artemis<br />

Quartetts vermag mit Präzision und Spielwitz zu begeistern: Die vertrackten Metren des ersten Quartetts entwickeln<br />

einen rhythmischen Sog, während einem die Klangfarben und -kontraste des zweiten Quartetts Schauer über den<br />

Rücken jagen lassen. Sensationell!<br />

Nik Bärtsch’s Ronin | Stoa | N. Bärtsch, Klavier, Rhodes; Sha, Klarinetten; K. Rast, Drums; A. Pupato, Perkussion; B. Meyer, Bass<br />

1 CD, Fr. 4. 0, Best­Nr. 8<br />

Die fünf Musiker der Zürcher Formation Ronin spielten «aus Lust am Taktilen, am perkussiven Städtebau, am Räsonieren<br />

durch Resonieren. Sie denken mit Ohren und Händen», wie der Kopf der Truppe, Nik Bärtsch, im Booklet schreibt.<br />

Was bei ihrem «Räsonieren durch Resonieren» herauskommt, sind trockene Grooves und minimalistische Melodielinien.<br />

Bärtsch ordnet diese Elemente in Modulen an und vertraut auf die hypnotische Wirkung, die sich so erzielen lässt. Die<br />

sich abspielende Verdichtung von Rhythmen und Klängen reisst einen unweigerlich mit, hinein in Bärtschs perkussive<br />

Stadtlandschaften. Unbedingt anhören, auf Entdeckungsreisen gehen und resonieren!<br />

R. Schumann: Klavierkonzert op. 54 | J. Brahms: Sonate für Klavier und Cello Nr. 1 op. 8 | C. Schumann: Zwei lieder | H. grimaud,<br />

Klavier; T. Mørk, Cello; A. S. von Otter, Sopran; Staatskapelle Dresden, E. Pekka Salonen, leitung | 1 CD, Fr. 4. 0, Best­Nr.<br />

Leicht exzentrisch mutet die Klavierdiva an, wenn sie sich für den Fotografen unter den Flügel legt. Sobald sie jedoch<br />

an ihrem Instrument sitzt, wirkt alles sehr unprätentiös, engagiert und trotz kräftiger Attacke mit leichter Hand gespielt.<br />

Schwungvolle Tempi in den Ecksätzen verleihen dem Klavierkonzert Dringlichkeit, während sich Grimaud bei<br />

den Liedern als sensible Begleiterin, in der Cellosonate als intelligente Dialogpartnerin erweist.<br />

Hörbuch<br />

R. Peckham Trio | left End | R. Peckham, gitarre; T. Scherr, Bass; J. Black, Drums | 1 CD, Fr. 4. 0, Best­Nr. 40<br />

Rick Peckham gehört (noch) nicht zu den bekannteren Namen des Jazz-Betriebs. Dies liegt allerdings kaum an seinen<br />

Fähigkeiten als Gitarrist oder Stückeschreiber, sondern an seiner Tätigkeit am Berklee <strong>Co</strong>llege in Boston, wo er seit<br />

20 Jahren lehrt. In seiner kraftvollen Spielweise verschmilzt Peckham Einflüsse verschiedener Jazz- und Rockgitarristen<br />

zu einem eigentümlichen Individualstil. Zusammen mit seinen brillanten Sidemen Tony Scherr und Jim Black<br />

legt Peckham ein packendes, sehr überzeugendes Set von zehn Eigenkompositionen, zwei Gruppenimprovisationen<br />

und einem Monk-<strong>Co</strong>ver («Evidence») hin. Hoffentlich nicht das letzte dieses Trios …<br />

W.A. Mozart | Klavierkonzerte Nr. 12 (KV 414) und 1 (KV 45 ) | A. Brendel, Klavier; Scottish Chamber Orchestra; C. Mackerras, leitung<br />

1 CD, Fr. 4. 0, Best­Nr. 41<br />

Die Klavierwerke Mozarts bilden einen wesentlichen Teil von Alfred Brendels musikalischer DNA. Dennoch gehört er<br />

nicht zu jenen Pianisten, die sich mit einmal Erreichtem begnügen. Immer wieder hinterfragt er seine Interpretationen.<br />

Dies bestätigt sich auch im Fall der Mozart-Konzerte Nr. 12 und 17, die er Mitte der 80er-Jahre bereits einmal aufgenommen<br />

hat. Zusammen mit Dirigent Charles Mackerras hat Brendel nun eine feinsinnige, nuancenreiche Lesart der<br />

beiden Konzerte erarbeitet, die für andere Pianisten Referenzstatus hätte. Brendel wird sich damit wohl nicht allzu<br />

lange zufrieden geben.<br />

F. M. Veracini | Violinsonaten | J. Holloway, Violine; J. ter linden, Cello; l. U. Mortensen, Cembalo<br />

1 CD, Fr. 8. 0, Best­Nr. 42<br />

Holloway, Ter Linden und Mortensen sind ein seit langem eingespieltes Team. Ihr Gefühl für das gemeinsame Spiel ist so<br />

perfekt, dass aus drei ein Puls, ein Atem, ein Instrument wird. Diese Einheit bildet den Boden, auf dem die Musik von Veracinis<br />

Sonaten gedeihen und ihre kostbare Blütenpracht voll entfalten kann. Feingliedrig, tänzerisch, brillant, affektgeladen<br />

kommen die Stücke des venezianischen Bach-Zeitgenossen daher. Trotz schneller Läufe und komplexer Verzierungen<br />

behält das Trio immer die Ruhe und Übersicht und kann so auf klangliche Ausgewogenheit und Detailreichtum achten.<br />

Stefan Sandmeier<br />

ljudmila Ulitzkaja | Ergebenst, euer Schurik | gekürzte lesefassung mit Andrea Sawatzki | 5 CDs, Fr. 4 .60, Best­Nr. 4<br />

Schurik sieht gut aus. Er ist höflich, gebildet, sanft und sexy. Ein Traum von einem Mann; ein Don Juan mit negativem<br />

Vorzeichen! Denn: Er muss sich überhaupt nicht anstrengen, auch ohne sein Zutun fliegen ihm die Herzen der Frauen<br />

zu. Und einiges mehr. Warum also soll er sich den Avancen widersetzen, zumal er eine einfühlsame Seele hat. Das<br />

Besondere an diesem Roman, den Ljudmila Ulitzkaja mit leichter, witziger Feder und köstlicher Ironie geschrieben hat,<br />

ist, dass sich für einmal der Titelheld nicht als Eroberer gebärdet. Vielmehr erzählt die Autorin von starken Frauen,<br />

keuschen Debütantinnen und abgebrühten Verführerinnen, die sich am liebenswürdigen Softie delektieren. Sawatzkis<br />

helle, manchmal fast kindliche Stimme bringt die heitere Geschichte trefflich auf den Punkt.<br />

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www.emiclassics.ch<br />

www.virginclassics.com<br />

dann & dort<br />

Hildegard von Bingen<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Arvo Pärt<br />

Musik und Bild<br />

ein Projekt von Julia Gloor<br />

JG-D&D-Flyer.indd 2 16.1.2006 10:55:04 Uhr<br />

Imre Kertész | Roman eines Schicksallosen | gelesen <strong>vom</strong> Autor und Ulrich Matthes | 4 CDs, Fr. 4 .60, Best­Nr. 44<br />

Mit seinem Jahrhundertroman hat der Autor, jüdischer Herkunft und 1929 in Budapest geboren, seine traumatischen<br />

Erlebnisse in Auschwitz und Buchenwald zu Papier gebracht. Er erzählt aus der Optik des 15-jährigen György, der in<br />

Budapest aufwächst. Mit dem Tag der Einberufung des Vaters zum Arbeitsdienst ändert sich sein Leben; es beginnt<br />

eine grauenvolle Reise … Doch Kertész schockiert nicht durch die detaillierte Beschreibung der Grausamkeiten in den<br />

Konzentrationslagern, sondern durch das langsame Heranführen des Lesers bzw. Hörers an das Unfassbare. Er schafft<br />

es, die naive Sicht des Kindes, das seine neuen Aufgaben möglichst gut machen will, zu wahren – ohne Deutung, ohne<br />

Wertung. Der Text nimmt damit Abstand von üblichen Schuldzuweisungen und berührt so umso mehr.<br />

Jane Austen | Stolz und Vorurteil | gekürzte lesefassung mit Marion Martienzen | CDs, Fr. 6 .50, Best­Nr. 45<br />

Fünf Töchter müssen Bennets unter die Haube bringen; die einzige Möglichkeit, ihnen eine Stellung in der Gesellschaft<br />

zu sichern. Dass ausgerechnet die intelligente Elizabeth den Antrag eines gut situierten Pfarrers ausschlägt, ist ein<br />

starkes Stück. Da zeigt sich ein neuer Anwärter in Gestalt des attraktiven Gutsbesitzers Darcy. Doch seine stolze<br />

Zurückhaltung wird ihm als Standesdünkel ausgelegt. Auch Elizabeth lässt sich <strong>vom</strong> äusseren Schein täuschen. Erst<br />

als sie ihre Vorurteile und er seinen Stolz ablegt, kommt es zum Happyend. In ihrem zweiten Roman, 1813 erschienen,<br />

bewegt sich Jane Austen (1775–1817) einmal mehr in der Welt des englischen Landadels, die auch die ihre war und<br />

deren Abgründe sie mit feiner Ironie entlarvt. Martienzens wandelbare Stimme schafft mitunter die Illusion eines<br />

Mehrpersonenstücks.<br />

Shakespeares geschichten | Prosafassung von Walter E. Richartz | gelesen von Elke Heidenreich | CDs, Fr. 4 .–, Best­Nr. 46<br />

Shakespeare braucht man nicht vorzustellen. Ebenso wenig Elke Heidenreich, die mit ihrer TV-Sendung «lesen!»<br />

unverkrampften Zugang zur Literatur vermittelt. Jetzt liest sie mit herber Stimme die grausen Geschehnisse des<br />

Elisabethaners. Vorstellen muss man dagegen den Autor der Prosafassungen dieser Geschichten um Sex and Crime,<br />

Intrige und Macht: Der deutsche Chemiker und Schriftsteller Walter Erich Richartz, 1927 in Hamburg geboren, wurde<br />

mit 15 Jahren von seinem adligen Stiefvater adoptiert. geriet als Soldat in Kriegsgefangenschaft, studierte und pro-<br />

movierte später in Hamburg und arbeitete nach einem 3-jährigen USA-Aufenthalt in der chemischen Industrie. Daneben<br />

veröffentlichte er satirisch angehauchte Erzählungen und übersetzte aus dem Englischen. 1980 schied er freiwillig aus<br />

dem Leben.<br />

dann & dort | Kompositionen von Arvo Pärt, Hildegard von Bingen, J. S. Bach | 1 DVD, Fr. 24. 0, Best­Nr. 4<br />

Hörbücher und DVD<br />

«Hinsehen, wo der Ton Ton, der Atem Atem und das Spiel Spiel ist», sagt die Schulmusikerin und Chorleiterin Julia<br />

Gloor. Dieses künstlerische Credo der 1969 geborenen Zugerin findet nicht nur in ihren ganzheitlichen Singwochen,<br />

meist in Italien, und Konzerten seinen Niederschlag. Auch die Videoclips, welche Musik aus rund 1100 Jahren akustisch<br />

und optisch umfassen, sind davon geprägt. Zu Gesängen der Hildegard von Bingen, zu Bachs 1. Suite für Cello solo und<br />

Werken von Pärt in kammermusikalischer Besetzung entwickeln sich Bilder von verhaltener Melancholie und bedeu-<br />

tungsschwangerer Archaik: Durch toskanische Gefilde wandeln Sängerinnen in schwarzen, kuttenartige Gewändern,<br />

die ihre Schöpferin Christa de Carouge verraten. Das Prinzip der Reduktion als meditative Sehschule.<br />

25<br />

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Musikbücher<br />

Mozart muss sterben. Ein Prozess<br />

Wurde Mozart ermordet?<br />

Rudolph Angermüller<br />

Ecowin­Verlag<br />

Fr. 35.–, Best-Nr. 48<br />

Am 5. Dezember 1791<br />

stirbt Mozart ganz überraschend<br />

am Höhepunkt<br />

seines künstlerischen<br />

Schaffens. Er stand im 36. Lebensjahr<br />

und komponierte gerade ein Requiem, das<br />

sein eigenes werden sollte. Schnell wurden<br />

Stimmen laut, die behaupteten, Mozart wäre<br />

keines natürlichen Todes gestorben. Ist der<br />

vermeintliche Mord an Mozart wirklich nur<br />

eine böswillige Legende oder existiert ein<br />

Körnchen Wahrheit? Prof. Dr. Rudolph Angermüller,<br />

ein ausgewiesener Mozart-Experte<br />

und Kenner der Materie, überprüft in 15 fingierten<br />

Prozessen das historische Material.<br />

Es sind stark tatverdächtige Personen aus<br />

dem Umfeld Mozarts, die bei Gericht erscheinen<br />

und sich rechtfertigen müssen. Dabei<br />

gelingt dem Autor eine eindrückliche Darstellung<br />

und unterhaltsame Schilderung der<br />

Epoche Mozarts.<br />

Warum Beethoven mit gulasch um<br />

sich warf<br />

Amüsante Musiker­Porträts<br />

Steven Isserlis<br />

Verlag Rüffer & Rub<br />

Fr. 29.–, Best-Nr. 49<br />

Weshalb nannte Bachs<br />

Sohn den Vater «die alte<br />

Perücke»? Welchen Trick<br />

beherrschte Strawinskys Papagei? Wie<br />

brachte Mozart seinen Haarzopf in Form?<br />

Und weshalb hat Beethoven nun mit Gulasch<br />

geworfen? Dieses Buch ist eine einzigartige<br />

26<br />

Einführung für Jugendliche in die Welt der<br />

klassischen Komponisten und ihrer Musik.<br />

Der berühmte Cellist Steven Isserlis bringt<br />

sechs seiner Lieblingskomponisten in unwi-<br />

derstehlicher Art zum Leben und beschreibt<br />

ihre Musik mit lebendigen Details. Der Illustrator<br />

und Karikaturist Igor Kravarik malt<br />

amüsante biografische Porträts von ihnen.<br />

«Warum Beethoven mit Gulasch um sich<br />

warf» bündelt Fakten, Daten, Anekdoten und<br />

Illustrationen zu einer attraktiven und zugänglichen<br />

Lektüre für Jugendliche (und ihre<br />

Eltern!).<br />

Ihre Pfötchen waren grossartig<br />

Aus der Zürcher<br />

Tonhalle<br />

Hans Martin Ulbrich<br />

Musiker­Anekdoten<br />

und ­Zitate<br />

Verlag Orell Füssli<br />

Fr. 33.–, Best-Nr. 50<br />

Während über vierzig<br />

Jahren hörte und<br />

erlebte Hans Martin<br />

Ulbrich als Mitglied<br />

des Zürcher Tonhalle-Orchesters zahlreiche<br />

Anekdoten von Brahms bis Zinman. Seine<br />

Sammlung gewährt amüsante und zugleich<br />

erhellende Einblicke in den Musikeralltag<br />

und bereichert den Alltag von Menschen in<br />

allen Lebenssituationen. Der bedeutende<br />

Dirigent Bernard Haitink hat das Geleitwort<br />

verfasst. Das Titelbild stammt <strong>vom</strong> bekannten<br />

Londoner Tubabläser und Karikaturisten<br />

Gerard Hoffnung. Porträtzeichnungen des<br />

vielseitigen Münchner Karikaturisten Rolf<br />

Peter Bauer illustrieren die Texte. Ein wunderschöner<br />

Geschenkband «zur Gemüths Er-<br />

goetzung».<br />

Die 222 besten Dirigentenwitze<br />

Halbgötter in Schwarz<br />

Harald Skorepa<br />

Schott­Verlag<br />

Fr. 9.20, Best-Nr. 51<br />

Das Verhältnis zwischen<br />

Dirigenten und<br />

Orchestermusikern gilt<br />

gemeinhin als völlig<br />

unkompliziert … Sollte<br />

es dennoch einmal anders sein, entspannen<br />

Sie sich mit dieser köstlichen Sammlung der<br />

besten Witze und Karikaturen, die das Metier<br />

zu bieten hat. Sie werden sowohl Klassiker<br />

als auch gänzlich neue Schmunzeleinheiten<br />

kennen lernen. Die «Halbgötter in Schwarz»<br />

bieten reichlich Grund für Heiterkeit – und die<br />

Rache des Ensembles ist ihnen sicher … Kostprobe<br />

gefällig? Bei einem Wettbewerb wird<br />

der strebsame junge Dirigent gefragt: «Sagen<br />

Sie: Dirigieren Sie eigentlich gerne?» «Ja.»<br />

«Warum lernen Sie’s dann nicht?»<br />

Verdikte über Musik 1 50 – 2000<br />

Schmähungen <strong>vom</strong><br />

Feinsten<br />

Friedrich geiger<br />

Verlag J.B. Metzler<br />

Fr. 64.–, Best-Nr. 52<br />

Der Band präsentiert<br />

eine Auswahl von Texten,<br />

in denen Musik<br />

beschimpft, verhöhnt<br />

und abgetan wird: Beispiele des musikalischen<br />

Urteils aus den letzten fünfzig Jahren,<br />

von Weill, von den Beatles bis Zappa. Ein Verzeichnis<br />

der einschlägigen Schmähungen (wie<br />

«antimusikalisch», «geschmacklos» oder<br />

«dilettantisch»), ein strukturierendes Nachwort,<br />

Daten zu den Musikstücken und Kritiken<br />

sowie ein Personen -und Titelregister erschliessen<br />

und ergänzen die Dokumentation.<br />

Zum Staunen geboren<br />

Eindrückliche<br />

Begegnungen<br />

Klaus geitel<br />

Stationen eines<br />

Musikkritikers ­<br />

Autobiographie<br />

Henschel­Verlag<br />

Fr. 43.70, Best-Nr. 53<br />

Klaus Geitel, über Jahrzehnte<br />

Musikkritiker<br />

der WELT und der BERLINER MORGENPOST,<br />

ist einer der «Grossen des Kultur-Journalismus<br />

alter Prägung» (Eckhard Fuhr). In seiner<br />

Autobiografie berichtet er, wie aus einer Leidenschaft<br />

für die Musik seine Profession<br />

wurde. Er erzählt von Begegnungen mit<br />

bedeutenden Persönlichkeiten des europäischen<br />

Kulturlebens, unter ihnen Luchino<br />

Visconti, Ingeborg Bachmann und Krzystof<br />

Penderecki.<br />

Jazz in der Schweiz<br />

Jazzige Eidgenossenschaft<br />

Bruno Spoerri (Hrsg.)<br />

geschichte und<br />

geschichten<br />

Buch + CD­ROM<br />

Chronos­Verlag<br />

Fr. 58.–, Best-Nr. 54<br />

Über zwanzig Autorinnen<br />

und Autoren zeigen,<br />

wie sich in der Schweiz aus einer widerwillig<br />

akzeptierten Modeströmung eine<br />

Jazzszene entwickelte, die im Laufe der Zeit<br />

auch eine internationale Bedeutung gewann.<br />

Entstanden ist ein Buch, das die Geschichte<br />

des Schweizer Jazz von den Anfängen um<br />

1920 bis heute nachzeichnet und in den<br />

gesellschaftlichen Kontext stellt. Zahlreiche<br />

persönliche Erinnerungen von Musikerinnen<br />

und Musikern vermitteln den Groove des<br />

Jazz. Das Buch thematisiert die Entwicklung<br />

verschiedener Jazzstile – <strong>vom</strong> Swing der<br />

Tanzorchester bis zum Electric Jazz – und<br />

beschreibt lokale Jazzszenen der Schweiz.<br />

Weitere Beiträge sind beispielsweise den<br />

Frauen im Jazz, den Jazz-Schulen oder der<br />

Beziehung zur Volksmusik gewidmet. Die<br />

beigelegte CD-ROM enthält eine Diskografie<br />

des Schweizer Jazz sowie Kurzbiografien von<br />

über neunhundert Jazzmusikerinnen und<br />

-musikern. Das Referenzwerk zum Schweizer<br />

Jazz!<br />

Nachklänge<br />

Ein schwarzer<br />

Fleck<br />

Anat Feinberg<br />

Jüdische Musiker<br />

in Deutschland<br />

nach 1 45<br />

Philo­Verlag<br />

Fr. 49.–, Best-Nr. 55<br />

In zwei Ländern<br />

würde er nie auftreten,<br />

soll Arthur<br />

Rubinstein<br />

einmal gesagt haben, und zwar in Tibet und<br />

in Deutschland. Gefragt, warum gerade diese<br />

beiden, antwortete der Pianist, Tibet sei zu<br />

hoch, Deutschland zu niedrig. Für viele Juden<br />

und Israelis blieb Deutschland nach dem<br />

Holocaust jahrelang der schwarze Fleck auf<br />

der Karte. Heute jedoch haben jüdische<br />

Solisten aus Israel und der ganzen Welt<br />

längst einen markanten Platz im deutschen<br />

Musikbetrieb eingenommen. Haben sich die<br />

www.jecklin.ch<br />

Beziehungen zwischen Juden und Deutschen<br />

«normalisiert»? Anat Feinberg hat mit prominenten<br />

Dirigenten wie Michael Gielen und<br />

Kurt Sanderling sowie Solisten, Orchestermitgliedern,<br />

Opernsängern und Musikpädagogen<br />

gesprochen.<br />

Mein leben mit Mozart<br />

Buch mit Mozart­CD<br />

Wahre Mozart­liebe<br />

Eric­Emmanuel<br />

Schmitt<br />

Ammann­Verlag<br />

Fr. 34.90, Best-Nr. 56<br />

«Eines Tages<br />

schickte mir Mozart<br />

eine Melodie.<br />

Und sie hat mein<br />

Leben verändert. Seitdem schreibe ich ihm<br />

oft. Wenn es ihm gefällt, antwortet er mir –<br />

immer überraschend, immer überwältigend<br />

schön», schreibt Eric-Emmanuel Schmitt.<br />

Schmitts Liebe zu Mozart ist unbeständig,<br />

gelegentlich schwindet sie, wird vergessen<br />

und gar verraten, nur um im geeigneten<br />

Moment noch stärker zurückzukehren. Wahre<br />

Liebe eben. Die Liebe zu einem Seelenverwandten,<br />

dem es scheinbar traumwandlerisch<br />

gelingt, Schwieriges leicht werden zu<br />

lassen, dem Tragischen seine Erdenschwere<br />

zu nehmen und auch in den düsteren Lebensphasen<br />

noch Trost zu spenden. Eric-Emmanuel<br />

Schmitts persönliche Briefe sind eine<br />

leichte und unbeschwerte Antwort auf die<br />

musikalischen Botschaften des verehrten<br />

Komponisten, und zugleich eine lebendige,<br />

mitreissende Einführung in dessen Werk.<br />

Johannes Ilg<br />

2


Im Foyer getroffen: Mario Beretta<br />

Der richtige Klang<br />

zur richtigen Zeit<br />

Mario Berettas Musik kann man im Konzert<br />

ebenso antreffen wie im Theater<br />

oder im Kino. Eine Begegnung mit dem<br />

vielseitigen Zürcher Musiker.<br />

Auf die Frage, wo er eigentlich Komposition<br />

studiert habe, gibt Mario Beretta<br />

eine erstaunliche Antwort: «Am Zürcher<br />

Schauspielhaus. Dort habe ich gelernt,<br />

was es heisst, Musik dramaturgisch zu<br />

denken; was es heisst, im richtigen Moment<br />

die richtigen Klänge zu finden.»<br />

Tatsächlich waren die Jahre als Theatermusiker<br />

wichtig für Berettas künstlerischen<br />

Werdegang. «Ich wurde damals,<br />

Ende der 60er­Jahre, direkt ins kalte Wasser<br />

geworfen. Offiziell war ich zunächst<br />

Assistent von George Gruntz, musste<br />

aber bei dessen Abwesenheit bald schon<br />

ganze Produktionen allein betreuen. Das<br />

ging <strong>vom</strong> Einstudieren und Korrepetieren<br />

bis zum Bereitstellen der gefragten Musik,<br />

die ich eben mehr und mehr auch selber<br />

komponierte. Auch das Dirigieren<br />

gehörte dazu. Paul Burkhards ‹Kleine<br />

Niederdorfoper› und den ‹Schwarzen<br />

Hecht› habe ich in über hundert Vorstellungen<br />

<strong>vom</strong> Klavier aus geleitet.»<br />

Eine Mischung von Autodidaktik, Intuition<br />

und erlerntem Handwerk – Klavier<br />

hatte er einst am Zürcher Konservatorium<br />

studiert, sein dirigentisches Können festigte<br />

er bei Olga Géczy und als langjähriger<br />

Leiter der Camerata Academica –<br />

macht Mario Berettas Vielseitigkeit aus.<br />

Bewähren musste sie sich von Anfang an<br />

in der konkreten Praxis, und schnell erreichte<br />

sie auch breite Publikumsschichten.<br />

Wer ihn einst am Theater nicht erlebt<br />

hatte, nahm seine Musik spätestens<br />

zur Kenntnis, als der Film dazukam.<br />

Erfolg mit «Höhenfeuer»<br />

«Wir hatten wirklich getüftelt damals»,<br />

erzählt Beretta über den Grosserfolg mit<br />

Fredi M. Murers «Höhenfeuer». «Ich stellte<br />

mir eine Musik vor, die klingt, als ob<br />

die Berge sie spielten. Mit einer Palette<br />

von spezifischen Klängen, z.B. von Meermuscheln<br />

oder elektronisch bearbeiteten<br />

Klaviertönen fanden wir schliesslich jenen<br />

kargen, suggestiven Sound, der natürlich<br />

und doch fremdartig war und perfekt<br />

zum Film passte.» «Höhenfeuer»<br />

wurde zum Grosserfolg, Beretta sah seine<br />

Intuitionskraft einmal mehr bestä­<br />

tigt. Als nunmehr etablierter Filmkomponist<br />

fand er sich freilich auch zwischen<br />

Stuhl und Bank wieder. Für die<br />

Gilde der seriösen Komponisten und die<br />

öffentlichen Geldgeber wurde er in die<br />

Schublade der Gebrauchsmusik gesteckt,<br />

während gleichzeitig klar war, dass die<br />

Arbeit für den Film in der Schweiz keine<br />

Existenz garantierte. Die Faszination<br />

aber blieb: «Filmmusik ist eine enorm<br />

verantwortungsvolle Aufgabe, und gute<br />

Regisseure haben denn auch einen gesunden<br />

Respekt vor dem Beitrag ihrer<br />

Komponisten. Fredi Murer zum Beispiel<br />

ist äusserst vorsichtig im Einsatz von<br />

Musik». Trotzdem – oder vielleicht: deshalb<br />

– blieb Beretta Murers Schaffen<br />

treu. Auch für «Vollmond» steuerte er die<br />

mit Tonhalle­Musikern eingespielten<br />

Klänge bei («ich wurde erst sechs Wochen<br />

vor dem Endmischtermin angefragt<br />

und schrieb darauf Tag und Nacht!»),<br />

und mit Murers jüngstem Streich «Vitus»<br />

(seit 2. Februar in den Kinos, siehe auch<br />

Wettbewerb Seite 30) erlangte die kompositorische<br />

Verantwortung sogar ein<br />

spezielles Ausmass. Schliesslich geht es<br />

darin um das Schicksal eines pianis­<br />

tischen Wunderkindes. Die Musik selber<br />

wird also zum Filmthema, besonders<br />

Robert Schumanns Klavierkonzert, das,<br />

begleitet <strong>vom</strong> Zürcher Kammerorchester<br />

unter <strong>Howard</strong> <strong>Griffiths</strong>, in ausführlichen<br />

Ausschnitten zu hören ist. «Auf Schumann<br />

musste ich also Bezug nehmen,<br />

aber so diskret, dass ich nicht in Konflikt<br />

mit ihm geriet. Daneben aber war vor<br />

allem auch fachkundige Beratung gefragt,<br />

von der Wahl der richtigen Stellen<br />

über Tipps für realistische Inszenierungen<br />

beim Musizieren bis zur Auswahl<br />

von Vitus’ Händchen als Sechsjähriger.»<br />

Den eigenen Ton finden<br />

Auch für Rolf Lyssy («Ein klarer Fall»)<br />

und Franz Rickenbach («La nuit de l’éclusier»)<br />

komponierte Mario Beretta. Dazu<br />

kamen Dokumentarfilme und Beratungen,<br />

die Musik für den Konzertsaal geriet<br />

dabei freilich nie in den Hintergrund.<br />

Die Palette seines Werkverzeichnisses ist<br />

breit. Besetzungen <strong>vom</strong> Solo­Klavierstück<br />

bis zur Sinfonie, <strong>vom</strong> Ensemble­Werk bis<br />

zur (unvollendeten) Oper finden sich darunter<br />

– und alle sprechen sie jenen Tonfall,<br />

den Beretta als seinen eigenen er­<br />

kannt hat. Das war in den Zeiten der<br />

avantgardistischen Grabenkämpfe gar<br />

nicht so einfach. «Die Moderne habe ich<br />

natürlich zur Kenntnis genommen, anerkenne<br />

auch ihre historische Notwendigkeit,<br />

doch ich musste meine Distanz<br />

dazu bewahren. Die Auflösung aller traditionellen<br />

Parameter konnte nicht mein<br />

Weg sein.» Diesen fand er mit jenem Gespür,<br />

das Beretta sich am Theater erworben<br />

hatte. Seine Musik kam an, das Publikum<br />

bestätigte ihn! Einmal sogar ganz<br />

explizit: In einem Wettbewerbskonzert<br />

der Reihe «Rezital» sprach es dem originellen<br />

Sextett «99/00» den ersten Preis<br />

zu. Und dies führte zum bisher spektakulärsten<br />

Auftrag in Berettas Karriere.<br />

Ein expo­Spektakel<br />

Aufmerksam geworden auf seine gewandte<br />

Schreibe, bestellte nämlich das<br />

7th European Youth Music Festival bei<br />

ihm ein Werk für über 1000 Mitwirkende,<br />

das zum Festival­Auftakt aufgeführt werden<br />

sollte. Dass es auch noch für die offizielle<br />

Eröffnungsfeier der expo 02 ausgewählt<br />

werden sollte, wusste damals<br />

noch niemand. Und schon gar nicht<br />

konnte der Komponist ahnen, dass er seinen<br />

«Song of Earth», wie das Werk für<br />

400 junge Instrumentalisten und den<br />

600­köpfigen Chor hiess, auch noch selber<br />

dirigieren würde. Buchstäblich über<br />

Nacht fiel ihm diese Aufgabe nach der Erkrankung<br />

des Dirigenten zu. Dass er<br />

einst auf solchem Podium stehen würde,<br />

hätte sich der Musiker nicht träumen lassen,<br />

als er einst als Kind den Eltern die<br />

ersten Klavierstunden abtrotzte und auf<br />

eine pianistische Virtuosenkarriere hoffte.<br />

Daraus wurde trotz gründlicher Ausbildung<br />

bei Walter Frey und dem erstaunlichen<br />

Hubert Harry zwar nichts.<br />

Stattdessen fügten sich die Talente zusammen<br />

zu einem vielseitigen Wirken an<br />

Klavier, Dirigierpult und Schreibtisch:<br />

zu einem Lebenswerk abseits des Neue­<br />

Musik­Mainstreams und doch immer am<br />

Puls der Zeit, das für die Zukunft wohl<br />

noch etliche Überraschungen verspricht.<br />

Michael Eidenbenz<br />

Ab März 2006 ist bei <strong>Jecklin</strong> das aktuelle<br />

Werkverzeichnis von Mario Beretta erhältlich.<br />

Mario Beretta wird am diesjährigen <strong>Jecklin</strong><br />

Musiktreffen in der Jury vertreten sein. Datum:<br />

8./9. April 2006, mehr unter www.jecklin.ch<br />

28 2


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Jecklin</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>AG</strong>, Zürcher Kammerorchester<br />

<strong>Jecklin</strong> Zürich<br />

Rämistrasse 30 / 42, 8024 Zürich, Telefon 044 253 77 77,<br />

Fax 044 253 76 66, Billettkasse 044 253 76 76,<br />

info@jecklin.ch, www.jecklin.ch<br />

Zürcher Kammerorchester<br />

Seefeldstrasse 305, 8034 Zürich,<br />

Telefon 044 388 36 00, Fax 044 388 36 10,<br />

Billettkasse 0848 84 88 44, prwerbung@zko.ch,<br />

www.zko.ch<br />

Redaktion<br />

Helene Haegi, Barbara Honegger<br />

Abschlussredaktion<br />

moser communications, Schurtannenstrasse 13,<br />

9400 Rorschach<br />

Mitarbeitende<br />

Alexia Katharina Berchtold, Sybille Ehrismann,<br />

Michael Eidenbenz, Barbara Honegger, Helene Haegi,<br />

Susanne Lüthi, Johannes Ilg, Andrea Meuli,<br />

Barbara Pfister, Bruno Rauch, Lukas Rottenschweiler,<br />

Regi Sager, Stefan Sandmeier, Prof. Dr. Josef Wallnig<br />

Fotografien<br />

Agenturen, Patrick Hofmann, Barbara Honegger,<br />

Priska Ketterer (Titel), Christoph Läser, Susanne Lüthi,<br />

Iwan Raschle, David Rossat, Ronnie Vetsch, Jost Wildbolz,<br />

Alberto Venzago<br />

gestaltung<br />

raschle & kranz GmbH, Bern | www.raschlekranz.ch<br />

Projektkoordination und Produktion<br />

Tamedia <strong>AG</strong>, Production Services, Zürich<br />

lithos<br />

Lithwork Phoenix <strong>AG</strong>, Meriedweg 7, 3172 Niederwangen<br />

Anzeigenverkauf<br />

Barbara Honegger, Telefon 044 388 36 04,<br />

barbara.honegger@zko.ch<br />

Helene Haegi, Telefon 044 253 76 11,<br />

helene.haegi@jecklin.ch<br />

Erscheinungsweise<br />

Viermal jährlich (Februar, Mai, September, November)<br />

Auflage: 58 000 Exemplare<br />

Sollten Sie mehrere Exemplare von «SaisonKlänge»<br />

erhalten, so bitten wir Sie dafür um Verständnis.<br />

Wir sind um bestmögliche Abgleichung der Versand-<br />

adressen bemüht. Es würde uns freuen, wenn Sie<br />

ein allfällig überzähliges Exemplar an Bekannte<br />

und Freunde weitergeben.<br />

0<br />

Wettbewerb<br />

Machen Sie mit und gewinnen Sie eine von zwanzig Kinokarten für den<br />

Film «Vitus» von Fredi M. Murer.<br />

1. Die USA-Tournee des<br />

<strong>ZKO</strong> im Jahr 2005<br />

dauerte:<br />

A 18 Tage<br />

G 24 Tage<br />

M 32 Tage<br />

4. Die ersten Gitarren<br />

hatten vor etwa 1300<br />

Jahren:<br />

E 4 Saiten<br />

M 5 Saiten<br />

D 13 Saiten<br />

7. Das Buch «Mozart muss<br />

sterben» wurde geschrieben<br />

von:<br />

B H. Skorepa<br />

U R. Angermüller<br />

S K. Geitel<br />

Das richtige Lösungswort:<br />

2. Caterina Cavalleri war<br />

Schülerin und Mätresse<br />

von:<br />

E A. Salieri<br />

M W. A. Mozart<br />

I J. Haydn<br />

5. Der Komponist<br />

von «Gaspard de la nuit»<br />

ist:<br />

A C. Debussy<br />

N M. Ravel<br />

D C. Saint-Saëns<br />

8. Das <strong>Jecklin</strong>-Musiktreffen<br />

im April 2006 steht unter<br />

dem Thema:<br />

T Saiten-Klänge<br />

A Flöten-Zauber<br />

G Tasten-Spektakel<br />

3. Salome Scheidegger<br />

erblickte vor 19 Jahren<br />

das Licht der Welt in:<br />

E Australien<br />

K Island<br />

G Japan<br />

6. Der international gefragte<br />

Klarinettist Julian Bliss<br />

ist Schüler von:<br />

O Galina Vracheva<br />

R Mario Beretta<br />

F Sabine Meyer<br />

9. Der Gitarrenvirtuose<br />

Max Lässer wohnt<br />

in:<br />

E Baden<br />

V Burgdorf<br />

I Basel<br />

Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben vor den richtigen Antworten der Fragen<br />

1 bis 9. Schreiben Sie es bitte auf eine Postkarte, und senden Sie diese bis am 31. März 2006<br />

an: Zürcher Kammerorchester, Kennwort «Wettbewerb», Postfach 1284, 8034 Zürich. Unter<br />

den Einsendern der richtigen Antworten werden zwanzig Kinokarten für den Film «Vitus» von<br />

Fredi M. Murer verlost (siehe S. 28 / 29). Die Tickets sind in der ganzen Schweiz gültig. Besten<br />

Dank der Firma Frenetic-Film, Zürich. Die Gewinner erhalten schriftliche Nachricht. Über<br />

den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Das Lösungswort aus dem Wettbewerb der «SaisonKlänge» 20 / 05 hiess «Halleluja». Unter<br />

den Einsendern der richtigen Lösung zog das Los folgende Gewinnerinnen und Gewinner:<br />

Mari Böni, Wetzikon; Chuen-On Cheung, Tenniken; Käthe Gempeler, Stiffisburg; Annelies<br />

Haderer, Wettingen; Hansheinrich Hefti, Schwanden; Sussanna Ith, Murten; Heidi Schenkel,<br />

Männedorf; Monika Stocker-Lehmar, Schlüpfen; Dr. Ruedi Wehrli, Richterswil; Peter<br />

M. Wigant, Hausen.<br />

Best.-Nr. 57<br />

GEMINI<br />

Die herausragende Serie von EMI Classics<br />

zum attraktiven Sonderpreis.<br />

Fr. 19.90 je Doppel-CD<br />

Best.-Nr. 61<br />

Best.-Nr. 64<br />

Best.-Nr. 67<br />

Best.-Nr. 68<br />

Best.-Nr. 58<br />

Best.-Nr. 62<br />

Best.-Nr. 65<br />

Best.-Nr. 59<br />

Best.-Nr. 63<br />

Best.-Nr. 69<br />

Best.-Nr. 60<br />

Best.-Nr. 66<br />

... viele weitere Titel in allen<br />

<strong>Jecklin</strong>-Filialen erhältlich!


Ich habe nie gedacht,<br />

dass ich einmal so alt werde.<br />

Weil der Mensch immer älter wird, wird die Vorsorge immer wichtiger. Wer heute 30-jährig ist, wird durch-<br />

schnittlich rund 79 Jahre alt werden. Frauen sogar 84 Jahre. Möchten Sie nicht nur länger leben, sondern auch<br />

länger gut leben, sollten Sie so früh wie möglich vorsorgen. Also nicht erst bei Ihrer Heirat oder beim ersten Kind,<br />

sondern möglichst schon beim ersten Lohn. Sprechen Sie mit einem unserer Spezialisten für Vorsorge. Damit<br />

Sie bereit sind für die Zukunft. Sogar für eine sehr, sehr lange Zukunft. Telefon 0848 841 000. www.swisslife.ch

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