Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis ... - NIW
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NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />
<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />
<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
von<br />
Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)<br />
Dipl.-Geogr. Matthias Franck<br />
Dipl.-Geogr. Alexander Skubowius<br />
gefördert mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und der Europäischen Union<br />
im Auftrag des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Diepholz<br />
Hannover, September 2004<br />
Königstraße 53 D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 12 33 16 - 30 Telefax: 12 33 16 - 55 E-Mail: jung@niw.de<br />
Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel
II <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
III <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Vorwort<br />
Das Niedersächsische Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung (<strong>NIW</strong>) hat sich in der Vergangenheit bereits<br />
in zahlreichen Regionen Niedersachsens mit <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Aspekten der Gewerbeflächenpolitik<br />
auseinander gesetzt und verfügt daher über breit gefächerte Erfahrungen zu diesem Thema.<br />
Alle diesbezüglichen Arbeiten des <strong>NIW</strong> verwen<strong>den</strong> eine regionale Betrachtungsebene, die zum<br />
Ziel hat, die Gewerbeflächenentwicklung zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Gemein<strong>den</strong> abzustimmen<br />
und Möglichkeiten der interkommunalen Kooperation auszuloten. Eine regionale Herangehensweise<br />
hat allerdings nur dann Erfolg, wenn sie die gemeindliche Planungshoheit respektiert, d.h. die<br />
Gemein<strong>den</strong> eng in die Erarbeitung einer Gewerbeflächenentwicklungsstrategie eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Ein solches durch Information, Transparenz, Koordination und Kooperation gesteuertes<br />
Verfahren ermöglicht es, <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> einerseits hochwertige Flächen <strong>für</strong> die zukünftige Entwicklung<br />
zu sichern und andererseits durch eine mit <strong>den</strong> Nachbargemein<strong>den</strong> abgestimmte „Gewerbeflächenpolitik<br />
mit Augenmaß“ Kosten <strong>für</strong> überdimensionierte Planungen und überzogene Bo<strong>den</strong>bevorratung<br />
zu sparen.<br />
Diese Grundsätze gelten auch <strong>für</strong> das vorliegende „<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz“ 1 . Eine unverzichtbare Säule der Untersuchungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> vorliegen<strong>den</strong> Baustein<br />
war deshalb die Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es. In<br />
allen fünfzehn Städten und (Samt-)Gemein<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> im März 2004 ausführliche Gespräche mit<br />
<strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten und <strong>den</strong> <strong>für</strong> Bau- bzw. Planungsangelegenheiten sowie Wirtschaftsförderung<br />
zuständigen Fachleuten der Verwaltung zur Situation und zu <strong>den</strong> Perspektiven der<br />
Gewerbeflächenentwicklung geführt. Eine umfangreiche schriftliche Gewerbeflächenerhebung<br />
bei <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> ergänzte die Gespräche.<br />
Eine weitere elementare Säule des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es war die Begleitung<br />
durch eine Lenkungsgruppe unter Beteiligung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Diepholz, weitere Fachdienste der <strong>Landkreis</strong>verwaltung sowie einer repräsentativen Auswahl<br />
von Städten und (Samt-)Gemein<strong>den</strong>. Die Koordination der Bearbeitungsschritte und die Diskussion<br />
der Zwischenergebnisse erfolgte in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber und der Arbeitsgruppe.<br />
Das <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> besteht aus folgen<strong>den</strong> Bausteinen:<br />
- Als Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenentwicklung wer<strong>den</strong> in Abschnitt 2 die Standortbedingungen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz kurz dargestellt (S. 6). Darauf aufbauend erfolgt eine<br />
Charakterisierung und Bewertung der einzelnen Wirtschaftsstandorte (S. 10). Die Aktivitäten<br />
der kommunalen Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es<br />
sowie seinen Städten und (Samt-)Gemein<strong>den</strong> (S. 16) wur<strong>den</strong> im Rahmen der Gemeindegespräche<br />
erörtert. Auch sie wer<strong>den</strong> in Abschnitt 2 zusammengefasst dargestellt.<br />
- Zur Erfassung des Gewerbeflächenangebots und der Flächennachfrage wur<strong>den</strong> in allen Städten<br />
und (Samt-)Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es die Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen und<br />
der Flächenumsatz der vergangenen zehn Jahre schriftlich erhoben sowie im Rahmen von Gesprächen<br />
diskutiert. Die Ergebnisse wer<strong>den</strong> im Abschnitt 3 Gewerbeflächenangebot und -<br />
nachfrage dokumentiert und bewertet (S. 27). Zusätzlich wird die Gewerbeflächensituation in<br />
<strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en und der städtischen Zentren, inbesondere in der Stadt Bremen,<br />
kurz charakterisiert (S. 51).<br />
1 Das „<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz“ ist ein Baustein des Gesamtgutachtens<br />
„Gemeinsames <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die <strong>Landkreis</strong>e Diepholz, Osterholz und Ver<strong>den</strong>“.
IV <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Eine zentrale Aufgabe des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es ist die Bewertung des zukünftigen<br />
Gewerbeflächenangebots, d.h. von Planungen und potenziellen Gewerbeflächen in<br />
Abschnitt 4. Für jede dieser sogenannten Vorschauflächen wurde ein Profil erstellt (S. 65).<br />
- Auf Grundlage der Abschnitte 2 (Standortbedingungen), 3 (Gewerbeflächenangebot und<br />
-nachfrage) und 4 (Zukünftiges Gewerbeflächenangebot) wer<strong>den</strong> in Abschnitt 5 Konsequenzen<br />
und Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenentwicklung sowie das<br />
Gewerbeflächenmarketing abgeleitet (S. 143). Insbesondere wer<strong>den</strong> die Vorschauflächen vor<br />
dem Hintergrund der Standortbedingungen und der derzeitigen Gewerbeflächensituation bewertet<br />
und mit Empfehlungen <strong>für</strong> die weitere Entwicklung versehen. Dieser Abschnitt behandelt<br />
alle relevanten Aspekte und Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz. Um die Bedeutung dieses Abschnitts zu betonen, ist er auf farbigem<br />
Papier gedruckt wor<strong>den</strong>.<br />
Die Erarbeitung des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es bildet nur <strong>den</strong> ersten Schritt zur Umsetzung<br />
einer langfristigen Strategie der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz. Bei der Realisierung der vorliegen<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen kommt <strong>den</strong><br />
politischen Vertretern der Städte und Gemein<strong>den</strong> sowie des <strong>Landkreis</strong>es eine zentrale Rolle<br />
zu. Sie müssen einen Großteil der erforderlichen Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die umsetzen<strong>den</strong> Akteure<br />
der Verwaltungen schaffen. Teilweise ist in der Politik das Bewusstsein hier<strong>für</strong> noch nicht hinreichend<br />
ausgeprägt. In <strong>den</strong> Fraktionen der Gemeinderäte und des Kreistages muss deshalb intensiv<br />
<strong>für</strong> die Erreichung der im <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> formulierten Ziele geworben<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Das vorliegende Gutachten konnte nur durch eine intensive Zusammenarbeit und in enger Abstimmung<br />
mit <strong>den</strong> relevanten Akteuren im <strong>Landkreis</strong> Diepholz erarbeitet wer<strong>den</strong>. Die Städte und<br />
(Samt-)Gemein<strong>den</strong>, die <strong>Landkreis</strong>verwaltung und insbesondere die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
mbH des <strong>Landkreis</strong>es haben umfangreiche Arbeitsunterlagen zur Verfügung gestellt, die<br />
Erhebungen unterstützt und in Arbeitsgesprächen die Befunde erläutert und diskutiert. Allen Beteiligten<br />
sei an dieser Stelle <strong>für</strong> ihre ausgesprochen konstruktive Mitarbeit gedankt.<br />
Die Arbeiten sind im <strong>NIW</strong> begleitet wor<strong>den</strong> von Klaus-Jürgen Hentschel (Datenauswertungen), von<br />
Christina Doll, Steffi Rosenhahn und Berit Düwel (Redaktionsarbeiten, Datenauswertungen) sowie<br />
von Hendrik Nee (Karten). Auch ihnen gilt unser Dank.
V <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
1. Ziele und Methodik des Konzeptes 1<br />
1.1 Ziele des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es 1<br />
1.2 Ablauf der Erhebungen 3<br />
2. Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderung<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz 6<br />
2.1 Allgemeine Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz 6<br />
2.2 Charakterisierung und Bewertung der einzelnen Wirtschaftsstandorte 10<br />
2.3 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Diepholz und seiner Städte und Gemein<strong>den</strong> 16<br />
2.3.1 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
der Städte und Gemein<strong>den</strong> 16<br />
2.3.2 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung 21<br />
2.3.3 Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz 22<br />
3. Derzeitiges Gewerbeflächenangebot und Flächennachfrage im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz 27<br />
3.1 Verfügbare Gewerbeflächen 30<br />
3.2 Gewerbeflächennachfrage 46<br />
3.3 Gewerbeflächensituation im Umfeld des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz 51<br />
4. Zukünftiges Gewerbeflächenangebot 56<br />
4.1 Gewerbeflächenplanungen 56<br />
4.2 Vorschauflächen 65
VI <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
5. Konsequenzen und Empfehlungen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik 143<br />
5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die einzelnen Kommunen und Teilräume 143<br />
5.2 Empfehlungen <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und<br />
Entwicklung von Gewerbeflächen 156<br />
5.2.1 Ausrichtung und Umfang des Gewerbeflächenangebots im<br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz 156<br />
5.2.2 Aufwertung der Verkehrsinfrastruktur 158<br />
5.2.3 Schaffung eines differenzierten Gewerbeflächenangebots 159<br />
5.2.4 Belegung von Gewerbegebieten 161<br />
5.2.5 Gestaltung von Gewerbegebieten 163<br />
5.2.6 Strategische Flächenvorratspolitik 164<br />
5.2.7 Interkommunale Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung<br />
166<br />
5.3 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des<br />
Gewerbeflächen- und Standortmarketing 169<br />
5.3.1 Wirtschaftsförderung als Voraussetzung <strong>für</strong> ein<br />
erfolgreiches Gewerbeflächenmarketing 170<br />
5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketing 171<br />
5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketing 172<br />
5.3.4 Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing 173<br />
5.4 Fazit und Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen 176
1. Ziele und Methodik des Konzeptes<br />
1.1 Ziele des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es<br />
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
1 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Im Rahmen des wirtschaftlichen Strukturwandels von Regionen hat, trotz der zunehmen<strong>den</strong><br />
Relevanz weicher Standortfaktoren, die Ausstattung mit Gewerbeflächen<br />
weiterhin entschei<strong>den</strong>de Bedeutung. Umfragen bestätigen, dass die meisten<br />
Kommunen in Deutschland die Gewerbeflächenpolitik als eines der wichtigsten<br />
Instrumente ihrer Wirtschaftsförderungsaktivitäten ansehen.<br />
Die aktuellen Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenpolitik stellen die Kommunen<br />
vor besondere Herausforderungen:<br />
- Überregionale Neuansiedlungen von klassischen Produktionsbetrieben sind<br />
immer schwieriger zu realisieren, wogegen Neugründungen und die Bestandsentwicklung,<br />
d.h. Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb von Kommunen<br />
und Regionen, <strong>für</strong> die Flächenpolitik stark an Bedeutung gewonnen haben.<br />
- Die gewerbliche Nachfrage richtet sich zunehmend auf qualitativ hochwertige<br />
Gewerbeflächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren. Das bedeutet,<br />
dass es an <strong>den</strong> Standorten, auf die sich die Nachfrage konzentriert, häufig<br />
nicht gelingt, in ausreichendem Maße Gewerbeflächen bereitzustellen, sich<br />
aber in <strong>den</strong> Kommunen mit ungünstigen Standortbedingungen und geringer<br />
Entwicklungsdynamik zum Teil große ungenutzte Flächenreserven ergeben.<br />
- Die Anforderungen der Unternehmen an die Gestaltung und <strong>den</strong> „Branchenmix“<br />
in Gewerbegebieten steigen. Auch wenn sich die meisten Betriebe noch wenig<br />
mit diesen Aspekten der Qualität von Gewerbeflächen auseinander setzen, so<br />
sind doch zumindest bei hochwertigen Dienstleistungs- und Produktionsbetrieben<br />
zunehmend höhere Ansprüche an das unmittelbare Unternehmensumfeld<br />
zu verzeichnen.<br />
- Zahlreiche Städte und Gemein<strong>den</strong> haben sich in Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot<br />
neu positioniert und so <strong>den</strong> Wettbewerbsdruck unter <strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
erhöht. In einigen <strong>Landkreis</strong>en wird das Gewerbeflächenangebot<br />
in Flächenpools regional gebündelt und somit effizienter vermarktet.<br />
- Die notwendigen finanziellen Mittel zur Entwicklung hochwertiger und gut vermarktbarer<br />
Gewerbeflächen sind in <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> i.d.R. knapp.<br />
Das bedeutet, dass die vorhan<strong>den</strong>en Ressourcen gebündelt und auf die Projekte<br />
mit <strong>den</strong> besten Realisierungschancen konzentriert wer<strong>den</strong> müssen.<br />
- Der seit geraumer Zeit zu beobachtende Suburbanisierungsprozess, d.h. die<br />
Verlagerung von Betrieben aus <strong>den</strong> Zentren (beispielsweise Bremen) in das nähere<br />
Umland, hat maßgeblichen Einfluss auf die Gewerbeflächennachfrage in<br />
<strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Standorten.<br />
- Vor allem bei Verlagerungen und Neugründungen wird betriebsbedingt oftmals<br />
flächenextensiv, meist eingeschossig gebaut und ein möglichst hoher Anteil an<br />
Reserveflächen angestrebt, um jederzeit flexibel reagieren zu können.<br />
- Unternehmen, die sich in Gewerbegebieten ansiedeln, wer<strong>den</strong> auch künftig ihr<br />
Betriebsgrundstück überwiegend selbst kaufen. Investorenmodelle gewinnen<br />
zwar derzeit an Bedeutung, sind aber immer noch die Ausnahme. Die anbieten-<br />
Ausstattung mit Gewerbeflächen<br />
hat weiterhin entschei<strong>den</strong>de<br />
Bedeutung<br />
Herausforderungen <strong>für</strong><br />
die Kommunen:<br />
... wenig Neuansiedlungen<br />
... räumliche Konzentration<br />
der Nachfrage<br />
... Qualitätsanforderungen<br />
... Wettbewerbsdruck<br />
... knappe Ressourcen<br />
... Suburbanisierung<br />
... Reserveflächen<br />
... Grundstückskauf
... weitere Leistungen der<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Städte, Gemein<strong>den</strong> und<br />
<strong>Landkreis</strong> müssen sich<br />
<strong>den</strong> Herausforderungen<br />
stellen<br />
Zielrichtungen des vorliegen<strong>den</strong><br />
Konzeptes:<br />
... Vorschauflächen auswählen<br />
und bewerten<br />
... Empfehlungen zur Mobilisierung,Entwicklung<br />
und Vermarktung<br />
Unternehmerische Zielgruppen<br />
von zentraler<br />
Bedeutung<br />
Regionaler Ansatz des<br />
<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es<br />
...<br />
... auch über die <strong>Landkreis</strong>grenzen<br />
hinaus<br />
2 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
<strong>den</strong> Kommunen müssen sich deshalb in der Gewerbeflächenentwicklung und<br />
-vermarktung weiterhin unmittelbar mit <strong>den</strong> unternehmerischen Zielgruppen<br />
auseinander setzen.<br />
- Insbesondere ansiedlungsinteressierte, aber auch ansässige Betriebe erwarten<br />
über <strong>den</strong> reinen Grundstücksverkauf hinaus zunehmend eine Reihe weitergehender<br />
Dienstleistungen. Die lokalen und regionalen Wirtschaftsförderungsakteure<br />
sind deshalb aufgefordert, ihr Dienstleistungsangebot rund um das Gewerbegebiet<br />
zu erweitern.<br />
Für die Kommunen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz ist es unumgänglich, sich diesen Herausforderungen<br />
zu stellen und das eigene Gewerbeflächenangebot vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen Rahmenbedingungen sowohl im Hinblick auf seine Quantität<br />
als auch seine Qualität einzuordnen, weiter zu entwickeln und dann möglichst effizient<br />
zu vermarkten.<br />
Das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> soll hierzu einen wichtigen<br />
Beitrag leisten, indem es schwerpunktmäßig zwei Zielrichtungen verfolgt:<br />
- Potenzielle Standorte der Gewerbeflächenentwicklung - die sogenannten Vorschauflächen<br />
- wer<strong>den</strong> vor dem Hintergrund des derzeitig verfügbaren und geplanten<br />
Angebots, der zu erwarten<strong>den</strong> Flächennachfrage sowie der Standortbedingungen<br />
im <strong>Landkreis</strong> und seinem Umfeld ausgewählt und bewertet.<br />
- Für die Mobilisierung, Entwicklung und Vermarktung dieser Vorschauflächen<br />
wer<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen formuliert, um das künftige Flächenangebot im<br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz bestmöglich auf die innerregionale Nachfrage ansässiger<br />
Betriebe und <strong>den</strong> interregionalen Wettbewerb auszurichten.<br />
Von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> die Entwicklung des kommunalen Gewerbeflächenangebots<br />
sind die nachfragen<strong>den</strong> Betriebe. Die Vermarktungschancen der Gewerbegrundstücke<br />
sind in starkem Maße davon abhängig, dass das Angebot, insbesondere<br />
in qualitativer Hinsicht, bestmöglich auf die betriebliche Nachfrage abgestimmt<br />
ist. Das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> berücksichtigt in seinen<br />
Empfehlungen deshalb auch die potenziellen unternehmerischen Zielgruppen des<br />
Flächenangebots.<br />
Das <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> geht dabei bewusst über die einzelgemeindliche<br />
Betrachtung hinaus und verfolgt einen regionalen Ansatz. Interkommunale<br />
Kooperationen oder zumindest die regionale Koordination und Schwerpunktsetzung<br />
wer<strong>den</strong> künftig wesentliche Bestandteile einer effizienten Entwicklung und<br />
Vermarktung eines hochwertigen Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
sein.<br />
Hierbei muss intensiv geprüft wer<strong>den</strong>, inwiefern Kooperationen auch über die<br />
<strong>Landkreis</strong>grenzen hinaus sinnvoll sein können. Die Einbindung des Gutachtens<br />
„<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz“ in das „Gemeinsame<br />
<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die <strong>Landkreis</strong>e Diepholz, Ver<strong>den</strong><br />
und Osterholz“ macht bereits deutlich, dass im Interesse aller Partner die Zusammenarbeit<br />
an Stadt- und <strong>Landkreis</strong>grenzen nicht Halt machen darf.
1.2 Ablauf der Erhebungen<br />
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
3 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Die Entwicklung von Gewerbeflächen ist und bleibt ureigenste kommunale Aufgabe.<br />
Die Kreisebene und zum Teil auch die Bezirksebene sind zwar in die Planungsund<br />
Genehmigungsprozesse eingebun<strong>den</strong>, doch ausführliche Informationen zum<br />
Stand der Planungsprozesse, zur Qualität und Ausgestaltung der Flächen und nicht<br />
zuletzt zu Erfahrungen bei der Vermarktung und zu <strong>den</strong> angesiedelten Betrieben<br />
sind nur vor Ort bei <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> zu erhalten. Die einzelnen Aspekte<br />
der Gewerbeflächenentwicklung wur<strong>den</strong> deshalb im Rahmen der Gemeindegespräche<br />
mit <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten und weiteren Vertretern der Verwaltungen<br />
behandelt. Als Grundlage <strong>für</strong> eine fundierte Analyse der Gewerbeflächensituation<br />
wur<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Kommunen Daten aus folgen<strong>den</strong> Bereichen abgefragt:<br />
- Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen,<br />
- Gewerbegebietsplanungen,<br />
- Umsatz von Gewerbeflächen und Betriebsansiedlungen in der Vergangenheit<br />
sowie<br />
- künftig zu entwickelnde, potenziell hochwertige Gewerbeflächen (Vorschauflächen).<br />
In einem detaillierten Fragebogen ist der Bestand an verfügbaren Gewerbeflächen<br />
in <strong>den</strong> Kommunen erhoben wor<strong>den</strong>. Dabei wurde von <strong>den</strong> Gemeindeverwaltungen<br />
<strong>für</strong> jedes räumlich getrennte Gewerbegebiet mit noch verfügbaren Flächen ein eigener<br />
Fragenkatalog mit folgen<strong>den</strong> Informationen ausgefüllt:<br />
- Name des Gewerbegebietes,<br />
- Lage innerhalb der Gemeinde,<br />
- Verkehrsanbindung des Gewerbegebietes,<br />
- Flächengröße und Art der möglichen Nutzung 1 (v.a. GE- und GI-Nutzung),<br />
- Eigentumsverhältnisse,<br />
- Angaben zum Kaufpreis (soweit möglich),<br />
- Angaben zu möglichen Konflikten mit Nachbarnutzungen.<br />
In einem weiteren Fragebogen wur<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> Informationen<br />
zur Planung von Gewerbegebieten erfragt. Zusätzlich zu <strong>den</strong> o.g. Merkmalen<br />
<strong>für</strong> bestehende Gewerbegebiete - soweit sinnvoll und bereits möglich - stand dabei<br />
der Planungsstand der Vorhaben im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sind<br />
nur Flächen aufgenommen wor<strong>den</strong>, bei <strong>den</strong>en die formalen Planungen bereits begonnen<br />
hatten, d.h. mindestens konkrete Vorbereitungen <strong>für</strong> einen Aufstellungsbeschluss<br />
einer Flächennutzungsplanänderung durchgeführt wur<strong>den</strong>.<br />
Um die Gewerbeflächennachfrage in der Vergangenheit abschätzen zu können,<br />
wurde der Umsatz (bzw. Verkauf) von Gewerbeflächen <strong>für</strong> die einzelnen Jahre<br />
1994 bis 2003 bei <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> erhoben. Sämtliche Fälle der Ge-<br />
1 Die Begriffe „Gewerbeflächen“ oder „Gewerbegebiet“ wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> grundsätzlich als<br />
Sammelbegriff <strong>für</strong> GE-, GI- und bestimmte SO-Nutzungen (z.B. Einzelhandel) benutzt. Wird<br />
nach <strong>den</strong> einzelnen Nutzungen unterschie<strong>den</strong>, so ist dieses ausdrücklich erwähnt.<br />
Quellen:<br />
Gemeindegespräche und<br />
Gewerbeflächenerhebung<br />
Detaillierte Erhebung der<br />
einzelnen Gewerbegebiete<br />
mit noch verfügbaren<br />
Flächen<br />
Zusammenstellung aller<br />
Gewerbeflächenplanungen<br />
Gewerbeflächenumsatz<br />
und angesiedelte Betriebe<br />
in <strong>den</strong> Kommunen
Untersuchung von Vorschauflächen<br />
als Schwerpunkt<br />
des Gutachtens<br />
Besichtigung der Gewerbeflächen<br />
4 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
werbeflächennachfrage, d.h. Betriebserweiterungen, Umsiedlungen innerhalb der<br />
Städte und Gemein<strong>den</strong>, Neugründungen und Ansiedlungen von außerhalb der<br />
Kommunen, wur<strong>den</strong> berücksichtigt. Betriebe, die vor 1994 Flächen nachgefragt<br />
haben, blieben unberücksichtigt. Folgende Informationen wur<strong>den</strong> abgefragt:<br />
- Name, Standort und Gewerbegebiet,<br />
- Branche,<br />
- Beschäftigtenzahl,<br />
- belegte Fläche,<br />
- Ansiedlungsjahr,<br />
- Herkunft des Betriebes.<br />
Schwerpunkt der flächenbezogenen Untersuchungen des Gutachtens ist die Zusammenstellung<br />
und Bewertung von potenziell hochwertigen, zukünftig zu entwickeln<strong>den</strong><br />
Gewerbeflächen (Vorschauflächen), die über die bestehen<strong>den</strong> und (formal)<br />
geplanten Gewerbegebiete hinaus gehen. Auf Basis der Gemeindegespräche<br />
sowie des von <strong>den</strong> Kommunen zur Verfügung gestellten Datenmaterials wur<strong>den</strong> <strong>für</strong><br />
alle in Betracht genommenen Vorschauflächen Profile erstellt (Abschnitt 4.2).<br />
Im Rahmen der Gemeindegespräche wur<strong>den</strong> die wichtigsten verfügbaren und geplanten<br />
Gewerbeflächen sowie alle Vorschauflächen in Augenschein genommen,<br />
um unabhängig von der Datenlage einen Eindruck von <strong>den</strong> Standorten zu erhalten.<br />
Abgrenzung von Flächenarten<br />
Abgrenzung der Gewerbeflächenarten<br />
Für das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> wurde die folgende Abgrenzung<br />
von Gewerbeflächen gewählt:<br />
- Vollständig belegte Gewerbegebiete: Es sind keine Flächen oder nur noch<br />
einzelne kleine Grundstücke verfügbar. Diese Gewerbegebiete sind im Rahmen<br />
dieser Untersuchung ausgeblendet wor<strong>den</strong>. Erhoben wur<strong>den</strong> lediglich die ansässigen<br />
Betriebe, sofern sie sich seit 1994 dort angesiedelt oder erweitert, d.h.<br />
Flächen nachgefragt haben.<br />
- Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen: Für diese Gebiete existiert ein<br />
rechtsgültiger Bebauungsplan und es sind noch Grundstücke verfügbar. Die<br />
freien Flächen sind nicht in allen Fällen sofort verfügbar, d.h. die Verfügbarkeit<br />
kann z.B. durch mangelnde Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Optionierung<br />
von Grundstücken oder noch fehlende Erschließung eingeschränkt sein. In der<br />
Analyse des Gewerbeflächenangebots wird deshalb nach „sofort“ und „nicht<br />
sofort“ verfügbaren Flächen unterschie<strong>den</strong>.<br />
- Geplante Gewerbegebiete: Die entsprechen<strong>den</strong> Flächen sind noch nicht verfügbar,<br />
befin<strong>den</strong> sich aber im Planungsverfahren. Die Bandbreite reicht von der<br />
Vorbereitung <strong>für</strong> eine Flächennutzungsplanänderung bis zum bevorstehen<strong>den</strong><br />
Satzungsbeschluss und Inkrafttreten eines Bebauungsplans.<br />
- Vorschauflächen: Für diese potenziellen Gewerbeflächen existieren höchstens<br />
informelle Planungen, ein formeller Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> eine Flächennutzungsplanänderung<br />
ist noch nicht erfolgt. In der Regel handelt es sich bei <strong>den</strong>
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
5 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Vorschauflächen um reine „Zukunftsideen“, <strong>für</strong> die bislang noch keinerlei schriftliches<br />
Datenmaterial vorliegt.<br />
Die Einstufung der untersuchten Flächen in verfügbare Gewerbeflächen, geplante<br />
Gewerbegebiete und Vorschauflächen war bei einigen Flächen nicht eindeutig<br />
möglich:<br />
- Der Übergang zwischen Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen und solchen,<br />
die sich noch in Planung befin<strong>den</strong>, ist fließend. So wer<strong>den</strong> z.B. teilweise<br />
Planungsverfahren nicht bis zur endgültigen Bebauungsreife durchgeführt, d.h.<br />
der Satzungsbeschluss wird verzögert, wenn die erforderliche Flächennachfrage<br />
von Seiten der Unternehmen nicht vorhan<strong>den</strong> ist. Solche Gewerbegebiete sind<br />
formell noch in Planung, können aber gegebenenfalls innerhalb kürzester Zeit<br />
zur Erschließung freigegeben wer<strong>den</strong>.<br />
- Auch zwischen bereits in Planung befindlichen Gebieten und Vorschauflächen<br />
ist eine Unterscheidung nicht immer klar zu treffen. So sind z.B. bei einigen Vorschauflächen<br />
bereits umfangreiche, aber informelle Vorarbeiten <strong>für</strong> ein künftiges<br />
Planungsverfahren geleistet wor<strong>den</strong>, ohne dass die Planungen schon formell<br />
begonnen hätten. Das eigentliche Planungsverfahren kann hierdurch merklich<br />
verkürzt wer<strong>den</strong>.<br />
Bei <strong>den</strong> Vorschauflächen sind die räumliche Abgrenzung und die Angabe von Flächengrößen<br />
nur größenordnungsmäßig möglich. In der Regel handelt es sich bei<br />
<strong>den</strong> betrachteten Flächen um Bruttoangaben, von <strong>den</strong>en möglicherweise lediglich<br />
Teilflächen realisiert wer<strong>den</strong> sollen. Eine Addition der Flächengrößen im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz ist daher unter Vorbehalt zu betrachten.<br />
Die Realisierungschancen und zeitlichen Planungshorizonte von Vorschauflächen<br />
sind je nach Rahmenbedingungen (z.B. Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Nutzungskonflikte,<br />
Auflagen des Natur- und Landschaftsschutzes, noch vorhan<strong>den</strong>es<br />
Gewerbeflächenangebot der Gemeinde) sehr unterschiedlich.<br />
Einstufung der Flächen in<br />
„verfügbar“, „geplant“<br />
und „Vorschauflächen“<br />
nicht immer eindeutig<br />
Flächenangaben von Vorschauflächen<br />
nur größenordnungsmäßig<br />
Realisierungschancen<br />
und zeitliche Planungshorizonte<br />
unterschiedlich
6 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
2. Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und<br />
Wirtschaftsförderung im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
2.1 Allgemeine Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Flächenkreis mit heterogener<br />
Raumstruktur<br />
Intensive überregionale<br />
Pendlerverflechtungen<br />
...innerregionale Pendlerverflechtungen<br />
Große Attraktivität als<br />
Wohnstandort<br />
Charakteristika eines<br />
dünnbesiedelten ländlichen<br />
Raums<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Diepholz zählt mit rund 216.000 Einwohnern und knapp 2000 km 2 in<br />
Hinblick auf Bevölkerungszahl und Fläche zu <strong>den</strong> größeren <strong>Landkreis</strong>en Niedersachsens.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> grenzt unmittelbar an die Großstadt Bremen an und gehört<br />
damit im nördlichen Teil zum engeren Verflechtungsraum der Hansestadt, erstreckt<br />
sich aber bis weit in das dünner besiedelte und stark ländlich geprägte mittlere<br />
Niedersachsen hinein. Die südlichen Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es grenzen<br />
bereits an Nordrhein-Westfalen. Dementsprechend vielfältig ist die Raumstruktur.<br />
Sie reicht von starken Wohn- und Wirtschaftsstandorten, die klar auf Bremen fokussiert<br />
sind, über eigenständige Mittelzentren mit Einpendlerüberschüssen (Städte<br />
Diepholz, Sulingen) bis hin zu ländlich geprägten Samtgemein<strong>den</strong>.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Diepholz liegt im engeren bzw. weiteren Einzugsbereich der Oberzentren<br />
Bremen (540.000 Einwohner) im Nor<strong>den</strong>, Ol<strong>den</strong>burg (157.000 Einwohner)<br />
im Nordwesten und Osnabrück (164.000 Einwohner) im Südwesten. Am stärksten<br />
ausgeprägt sind eindeutig die Verflechtungsbeziehungen zur Hansestadt Bremen.<br />
Die hohe Arbeitsmarktzentralität der Stadt Bremen bestimmt nicht nur das Pendlerverhalten<br />
in <strong>den</strong> nördlichen Gemein<strong>den</strong> Stuhr und Weyhe, sondern auch das der<br />
Städte und Gemein<strong>den</strong> des mittleren Kreisgebiets. Die Nähe zum hochverdichteten<br />
Oberzentrum Bremen, aber auch zu <strong>den</strong> industriell geprägten <strong>Landkreis</strong>en Ver<strong>den</strong><br />
und Vechta führt zu einer intensiven überregionalen Arbeitskräfteverflechtung. Von<br />
<strong>den</strong> rund 71.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Wohnort) im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz haben knapp 33.000 oder 46 % ihren Arbeitsplatz außerhalb des<br />
Kreisgebiets. Demgegenüber weist der <strong>Landkreis</strong> etwa 16.300 Einpendler auf, so<br />
dass knapp 30 % der Arbeitsplätze von Arbeitnehmern eingenommen wer<strong>den</strong>, die<br />
nicht im <strong>Landkreis</strong> wohnen.<br />
Starke Pendlerverflechtungen gibt es erwartungsgemäß auch innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es,<br />
der mit seinen 83.000 Arbeitsplätzen (Erwerbstätige am Arbeitsort) eine<br />
bedeutsame Wirtschaftsregion ist. Insbesondere die bei<strong>den</strong> Mittelzentren Diepholz<br />
und Sulingen, die positive Pendlerbilanzen aufweisen, unterstreichen ihre Bedeutung<br />
als wichtige Wirtschaftsstandorte des <strong>Landkreis</strong>es. Auch die Gemeinde Stuhr<br />
hat als größter Wohnstandort trotz ihrer geringen Entfernung zum Oberzentrum<br />
Bremen und <strong>den</strong> daraus resultieren<strong>den</strong> hohen Auspendlerzahlen (fast 80 % der<br />
Beschäftigten am Wohnort arbeiten außerhalb der Gemeinde) insgesamt einen<br />
Einpendlerüberschuss von rund 11 %.<br />
Der Auspendlerüberschuss von 23 % belegt insgesamt die große Attraktivität des<br />
<strong>Landkreis</strong>es als Wohnstandort. Insbesondere die Gemein<strong>den</strong> Stuhr und Weyhe,<br />
aber auch die Stadt Syke und die Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen profitieren<br />
dabei in besonderer Weise vom Einkommensteueranteil.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> zählt mit einer Bevölkerungsdichte von lediglich 109 Einwohnern<br />
/ km² zu <strong>den</strong> vergleichsweise dünn besiedelten ländlichen Räumen in<br />
Deutschland. Auch im regionalen Vergleich weisen die umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e mit<br />
Ausnahme von Nienburg zum Teil deutlich höhere Bevölkerungsdichten auf. Der
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7 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
ländliche Charakter wird auch daran deutlich, dass nur knapp 11 % der Fläche bebaut<br />
sind.<br />
Der hohe Anteil landschaftlich wertvoller und naturschutzrechtlich geschützter Flächen<br />
stellt unter <strong>den</strong> Gesichtspunkten der Lebensqualität und der touristischen<br />
Nutzung einen Standortvorteil dar. In der Vergangenheit war dies auf Grund der<br />
vergleichsweise großen Ausdehnung des Kreises <strong>für</strong> die Auswahl von potenziellen<br />
Gewerbeflächenstandorten jedoch keine besondere Einschränkung.<br />
Die Standortqualität der Wirtschaftsstandorte im <strong>Landkreis</strong> wird im nördlichen<br />
Kreisgebiet in hohem Maße von der Nähe zu Bremen sowie der guten verkehrlichen<br />
Erschließung und Anbindung an andere Wirtschaftsräume durch die Nähe zur<br />
Autobahn A 1 geprägt. Mit zunehmender Entfernung von Bremen nimmt der ländliche<br />
Charakter der Gemein<strong>den</strong> zu. Aufgrund seiner besonderen geographischen<br />
Lage wird der <strong>Landkreis</strong> Diepholz bis auf ein Teilstück im nördlichen Kreisgebiet<br />
weitgehend von <strong>den</strong> überregionalen Verkehrsachsen umfahren. Dies gilt sowohl <strong>für</strong><br />
die A 1 im Westen, die A 2 im Sü<strong>den</strong> und die A 27 im Osten. Vor diesem Hintergrund<br />
stellen innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz die Bundesstraßen die zentralen<br />
Verkehrsanbindungen und Entwicklungsachsen dar und bestimmen damit weitgehend<br />
die Qualität der einzelnen Wirtschaftsstandorte. Folgende Verkehrsachsen<br />
sind <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz prägend:<br />
- Die Bundesstraße B 51 erschließt <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> in nord-südlicher Richtung von<br />
Stuhr über Bassum, Twistringen, Barnstorf, Diepholz bis nach Lemförde. Sie ist<br />
als meistbefahrendste Bundesstraße im <strong>Landkreis</strong> die zentrale Entwicklungsachse.<br />
Eine qualitative Aufwertung wird die Achse durch <strong>den</strong> weiteren Ausbau<br />
von Ortsumgehungsstraßen erfahren (insbesondere in Barnstorf und Twistringen).<br />
Der zur Zeit in Bau befindliche Lückenschluss der A 1 zur A 28 und der<br />
damit verbun<strong>den</strong>e Ausbau der B 439 wird nicht nur die Anbindung des nördlichen<br />
Kreisgebiets verbessern, sondern insbesondere <strong>für</strong> die sich anschließende<br />
B 51 positive Effekte haben.<br />
- Die B 214 ist die wichtigste Achse in Ost-West-Richtung und verbindet die Mittelzentren<br />
Diepholz und Sulingen mit der A 1 bzw. dem Großraum Hannover/Nienburg.<br />
Vollständige Ortsumgehungen gibt es bislang nur in Sulingen. In<br />
Diepholz wird mit der geplanten vollständigen Umgehung eine Neuausrichtung<br />
der Stadt- und Gewerbeflächenentwicklung möglich.<br />
- Die B 6 (Stuhr-Brinkum, Syke, Bruchhausen-Vilsen, Nienburg) ist <strong>für</strong> das östliche<br />
Kreisgebiet die wichtigste Verkehrsanbindung. Weitere, etwas weniger bedeutsame<br />
Bundesstraßen sind die B 61 und die B 239. Als Autobahnzubringer<br />
<strong>für</strong> die Stadt Diepholz spielt auch die B 69 eine gewisse Rolle.<br />
- Die einzige bedeutende Fernbahnverbindung im <strong>Landkreis</strong> Diepholz verläuft<br />
parallel zur Entwicklungsachse B 51 und bietet wichtige Haltepunkte <strong>für</strong> Pendler<br />
nach Bremen bzw. Osnabrück. Eine Reaktivierung alter Bahnstrecken <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Schienenpersonenverkehr (bspw. von Diepholz nach Sulingen) wäre zwar im<br />
Sinne einer verbesserten Erreichbarkeit ländlicher Räume wünschenswert, ist<br />
aber nach derzeitigem Stand aus finanziellen Grün<strong>den</strong> nur schwer zu realisieren.<br />
Darüber hinaus gibt es noch lokal bedeutsame Schienenverbindungen des<br />
Güterverkehrs, die hauptsächlich in Zusammenhang mit der Erdgasförderung<br />
stehen.<br />
Hoher Anteil an wertvollen<br />
Flächen <strong>für</strong> Natur- und<br />
Landschaftsschutz<br />
Standortqualität der Wirtschaftsstandorte<br />
als Konsequenz<br />
der verkehrlichen<br />
Anbindung
Leicht überdurchschnittlicheBevölkerungsentwicklung<br />
Große Unterschiede innerhalb<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
bezüglich der Bevölkerungsentwicklung<br />
Wirtschaftsstruktur entspricht<br />
in etwa dem bundesdeutschenDurchschnitt<br />
Weitere Branchen des<br />
Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes<br />
Hoher Anteil Beschäftigter<br />
in KMU<br />
8 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Der <strong>Landkreis</strong> Diepholz hat im bundesdeutschen Vergleich eine leicht über dem<br />
Durchschnitt liegende Bevölkerungsentwicklung. Eine dynamische Entwicklung<br />
setzte erst mit der Wiedervereinigung Anfang der 90er Jahre ein, die bis zum heutigen<br />
Zeitpunkt anhält.<br />
Allerdings sind die Unterschiede hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung innerhalb<br />
des <strong>Landkreis</strong>es vergleichsweise groß. Bezogen auf die letzten sechs Jahre<br />
(1998 bis 2003) lässt sich eine überdurchschnittliche Bevölkerungszunahme <strong>für</strong> die<br />
Standorte Stuhr, Weyhe, Bassum, SG Bruchhausen-Vilsen, Reh<strong>den</strong> und Twistringen<br />
feststellen. Da die Zuwächse hauptsächlich auf Zuzügen basieren, lässt sich<br />
die fortschreitende Ten<strong>den</strong>z zur Suburbanisierung nicht nur in <strong>den</strong> unmittelbar an<br />
Bremen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Stuhr und Weyhe feststellen, sondern auch in<br />
<strong>den</strong> weiter entfernt liegen<strong>den</strong> Standorten Bassum, SG Bruchhausen-Vilsen und<br />
Twistringen. Eine Bevölkerungsverlagerung aus dem Mittelzentrum Diepholz spiegelt<br />
dagegen die Situation in Reh<strong>den</strong> wider. Nur leichte absolute Bevölkerungsgewinne<br />
verzeichnen dagegen die übrigen Städte und Samtgemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Dies betrifft nicht nur die Mittelzentren (wobei darauf hingewiesen wer<strong>den</strong><br />
muss, dass Syke Anfang der 90er Jahre einen sehr starken Bevölkerungszuwachs<br />
hatte), sondern auch sämtliche Samtgemein<strong>den</strong> im südlichen Kreisgebiet. Die Gemeinde<br />
Wagenfeld musste in <strong>den</strong> letzten sechs Jahren als einzige Kommune einen<br />
Bevölkerungsrückgang hinnehmen.<br />
Die Wirtschaftsstruktur im <strong>Landkreis</strong> Diepholz entspricht in etwa dem westdeutschen<br />
Durchschnitt, wobei der Anteil des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes an der Gesamtzahl<br />
der Erwerbstätigen leicht unterdurchschnittlich ist. Dagegen spielt das<br />
Bauhaupt- und Nebengewerbe erwartungsgemäß eine prägende Rolle im <strong>Landkreis</strong>.<br />
Die wichtigsten Industriezweige sind<br />
- das Ernährungsgewerbe mit rund 2.500 Beschäftigten, u.a. an <strong>den</strong> Standorten<br />
Bruchhausen-Vilsen (Getränkeherstellung), Barnstorf und Syke,<br />
- die chemische Industrie sowie die Herstellung von Kunststoffwaren (2.100 Beschäftigte),<br />
insbesondere an <strong>den</strong> Standorten Lemförde (Herstellung von Produkten<br />
aus Polyurethan) und Diepholz (Herstellung von Kunststoffprodukten),<br />
- der Fahrzeugbau (1.500 Beschäftigte), insbesondere am Standort Diepholz<br />
(Herstellung von Fahrwerkstechnik <strong>für</strong> die Automobilindustrie, Lokomotiven),<br />
- Metallverarbeitung und Maschinenbau, u.a. an <strong>den</strong> Standorten Syke, Sulingen<br />
und Bassum,<br />
- das Papier-, Verlags- und Druckgewerbe (etwa 1.000 Beschäftigte).<br />
Weitere Branchen des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes sind die Lederverarbeitung in<br />
Sulingen (Herstellung von Schuhen), die Energiewirtschaft in der Samtgemeinde<br />
Barnstorf (Erdöl- und Erdgasförderung) und das Textil- und Bekleidungsgewerbe in<br />
Wagenfeld (Herstellung von Garnen).<br />
Die Industrie im <strong>Landkreis</strong> Diepholz ist in besonderem Maße durch einen Branchenmix<br />
sowie durch kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) geprägt, die sich<br />
in der Vergangenheit gegenüber konjunkturellen Schwankungen vergleichsweise<br />
stabil erwiesen haben. Darüber hinaus gibt es jedoch auch einige Großbetriebe
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9 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
aus <strong>den</strong> Branchen Fahrzeugbau, chemische Industrie, aber auch Handel und unternehmensorientierten<br />
Dienstleistungen.<br />
Im Dienstleistungssektor steht der Handel (Groß- und Einzelhandel) im Vordergrund.<br />
In der Gemeinde Stuhr, dem größten Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es,<br />
ist der Einzel- sowie der Großhandel überdurchschnittlich stark vertreten, ebenso<br />
das Verkehrsgewerbe und unternehmensbezogene Dienstleistungen. Weitere<br />
wichtige Handelsstandorte sind Sulingen (Einzelhandel) und Weyhe (Groß- und<br />
Einzelhandel). Erwartungsgemäß weisen die Kreisstadt Diepholz, aber auch die<br />
bei<strong>den</strong> anderen Mittelzentren Syke und Sulingen einen relativ hohen Anteil an Beschäftigten<br />
in der öffentlichen Verwaltung und dem Gesundheits- und Sozialwesen<br />
auf.<br />
Während der <strong>Landkreis</strong> Diepholz in <strong>den</strong> 80er Jahren nur eine in etwa durchschnittliche<br />
Beschäftigtenentwicklung zu verzeichnen hatte, ist aktuell eine gegenüber<br />
dem bundesdeutschen Durchschnitt dynamische Entwicklung feststellbar. Besonders<br />
positiv stellt sich die Entwicklung im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe dar. Während<br />
im bundesdeutschen Vergleich der industrielle Strukturwandel seit Jahren zu Arbeitsplatzverlusten<br />
in diesem Sektor führt, konnte der <strong>Landkreis</strong> Diepholz seit Ende<br />
der 90er Jahre sogar noch absolutes Wachstum realisieren. Auch die Wachstumsraten<br />
im Dienstleistungssektor sind überdurchschnittlich, allerdings nicht so dynamisch<br />
wie im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe.<br />
Dienstleistungssektor:<br />
Handelssektor steht im<br />
Vordergrund<br />
Vergleichsweise starke<br />
Beschäftigtenentwicklung
Bassum, Stadt<br />
10 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
2.2 Charakterisierung und Bewertung der einzelnen Wirtschaftsstandorte<br />
Im Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> die einzelnen Wohn- und Wirtschaftsstandorte differenziert<br />
betrachtet. Ziel ist die Charakterisierung der Städte und (Samt-)Gemein<strong>den</strong> im Hinblick<br />
auf ihre gewerbeflächenrelevanten Standort- und Vermarktungspotenziale.<br />
Wohnstandort: 16.200 Einwohner 2 + + (9,1) 3<br />
Pendlerbilanz: - 36 % 4<br />
Wirtschaftsstandort: 3.300 Beschäftigte 5 + + (2,1) 6<br />
- Kleiner Wirtschaftsstandort<br />
- Deutlicher Auspendlerüberschuss, d.h. Funktion als Wohnstandort steht im Vordergrund<br />
- Lage an der B 51, Ortsumgehung vorhan<strong>den</strong><br />
- Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum: Bremen 35 km<br />
- 19 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- ÖPNV: Bahnhof Bassum (Fahrzeit nach Bremen Hbf. ca. 25 Min.)<br />
- wichtigste Branchen im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe: Holz- und Baugewerbe, sowie Maschinenbau<br />
und Metallverarbeitung<br />
- Überdurchschnittliche Entwicklung im Dienstleistungssektor<br />
- Arbeitslosenquote 7 (8,1 % ) unter dem Bundesdurchschnitt, aber über dem <strong>Landkreis</strong>durchschnitt<br />
(7,2 %)<br />
Diepholz, Stadt<br />
Wohnstandort: 16.600 Einwohner o (2,7)<br />
Pendlerbilanz: + 21 %<br />
Wirtschaftsstandort: 6.100 Beschäftigte o (0,7)<br />
- Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum, zweitgrößter Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es,<br />
Kreisstadt<br />
- Deutlicher Einpendlerüberschuss, d.h. Funktion als Wirtschaftsstandort steht im Vordergrund<br />
- Lage an der B 51, Ortsumgehung noch nicht vollständig<br />
- Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren: Bremen 65 km und Osnabrück 55 km<br />
- 19 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- ÖPNV: Bahnhof Diepholz (Fahrzeit nach Bremen Hbf. 44 Min.)<br />
- Wirtschaftsstruktur durch das Produzierende Gewerbe geprägt (hohe Zuwachsraten), zahlreiche<br />
größere Industriebetriebe (Fahrzeugbau, Kunststoffproduktion, Baugewerbe sowie<br />
Verlags- und Druckwesen)<br />
- Stark unterdurchschnittliche Entwicklung im Dienstleistungssektor<br />
- Arbeitslosenquote (9,4 % ) über dem <strong>Landkreis</strong>- und Bundesdurchschnitt<br />
- überdurchschnittlicher Anteil an hochqualifizierten Beschäftigten<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise kurze<br />
Entfernung zum Oberzentrum<br />
Bremen<br />
Lage an der Entwicklungsachse<br />
B 51<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Zweitgrößter Wirtschaftsstandort<br />
des<br />
<strong>Landkreis</strong>es<br />
Kreisstadt und Behör<strong>den</strong>zentrum<br />
Vergleichsweise günstige<br />
Verkehrslage im<br />
Schnittpunkt der bei<strong>den</strong><br />
wichtigsten Bundesstraßen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Bedeutsamer Standort<br />
des Produzieren<strong>den</strong><br />
Gewerbes im <strong>Landkreis</strong><br />
2 Bevölkerung am 30.6.2003<br />
3 jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung 1998 bis 2003 (jeweils 1.1.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ...<br />
o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach) in v.T.<br />
4 Einpendler abzüglich Auspendler in % der Beschäftigten am Wohnort am 30.6.2002<br />
5 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 30.6.2002<br />
6 jahresdurchschnittliche Entwicklung der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (insg.) 1998 bis 2002 (jeweils<br />
30.6.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach) in v.T.<br />
7 Arbeitslosenquote am 30.6.2003
Stuhr<br />
Wohnstandort: 32.000 Einwohner + + + (17,5)<br />
Pendlerbilanz: + 11 %<br />
Wirtschaftsstandort: 12.100 Beschäftigte + + (1,8)<br />
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
11 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Großer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es<br />
- Leichter Einpendlerüberschuss, d.h. Wohn- und Wirtschaftsstandortfunktion gleichermaßen<br />
ausgeprägt<br />
- Hohe Lagegunst durch vergleichsweise geringe Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum:<br />
Bremen 13 km<br />
- 5 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1, 6 km zum Flughafen Bremen,<br />
12 km zum GVZ Bremen<br />
- Teilweise hohe Verkehrsbelastung durch fehlen<strong>den</strong> Ausbau der Verbindungsautobahn B 322<br />
zwischen A 1 und A 28<br />
- Wirtschaftsstruktur stark durch Handel, Verkehr und sonst. Dienstleistungen geprägt<br />
- Arbeitslosenquote (5,8 % ) deutlich unter dem <strong>Landkreis</strong>- und Bundesdurchschnitt<br />
Sulingen, Stadt<br />
Wohnstandort: 13.200 Einwohner o (4,0)<br />
Pendlerbilanz: + 19 %<br />
Wirtschaftsstandort: 4.800 Beschäftigte o (0,7)<br />
- Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum<br />
- Ausgeprägter Einpendlerüberschuss, d.h. Wirtschaftsstandortfunktion überwiegt<br />
- Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum: Bremen 52 km<br />
- Lage an der B 61 und B 214<br />
- 44 km Entfernung zu der nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1, 50 km zur A 27<br />
- Wichtigste Branchen: Ledergewerbe, Metallerzeugung bzw. -verarbeitung<br />
- Arbeitslosenquote (8,5 % ) über dem <strong>Landkreis</strong>- aber unter dem Bundesdurchschnitt<br />
Syke, Stadt<br />
Wohnstandort: 23.900 Einwohner o (3,8)<br />
Pendlerbilanz: -25 %<br />
Wirtschaftsstandort: 6.100 Beschäftigte + + (1,6)<br />
- Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, Mittelzentrum, drittgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es, Nebenstelle der Kreisverwaltung<br />
- Starker Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Lage an der B 6, keine Ortsumgehung<br />
- Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum: Bremen 21 km<br />
- 14 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- ÖPNV: Bahnhof Syke (Fahrzeit nach Bremen Hbf. ca. 20 Min.)<br />
- Wirtschaftsstruktur durch Dienstleistungen geprägt, aber auch einige größere Betriebe des<br />
Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbes (Verlag und Druck, Nahrungsmittelindustrie)<br />
- Arbeitslosenquote (7,5 % ) über dem <strong>Landkreis</strong>- aber unter dem Bundesdurchschnitt<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Herausragende verkehrliche<br />
Anbindung<br />
an das überregionale<br />
Fernstraßennetz<br />
Geringe Entfernung<br />
zum Oberzentrum<br />
Bremen<br />
Größter Wirtschaftsstandort<br />
im <strong>Landkreis</strong><br />
Größter Wohnstandort<br />
im <strong>Landkreis</strong>, dadurch<br />
großes Arbeitskräftepotenzial<br />
Bedeutender Dienstleitungsstandort<br />
<strong>für</strong> die<br />
Region<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort<br />
mit<br />
zentraler Lage im<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
Lage an der B 214 und<br />
B 61<br />
Behör<strong>den</strong>standort<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise kurze<br />
Entfernung zum Oberzentrum<br />
Bremen<br />
Drittgrößter Wirtschaftsstandort<br />
des<br />
<strong>Landkreis</strong>es, Behör<strong>den</strong>standort<br />
Drittgrößter Wohnstandort<br />
im <strong>Landkreis</strong>,<br />
dadurch vergleichsweise<br />
großes Arbeitskräftepotenzial
Twistringen, Stadt<br />
Wohnstandort: 12.500 Einwohner + (4,6)<br />
Pendlerbilanz: -40 %<br />
Wirtschaftsstandort: 2.500 Beschäftigte + + + (3,1)<br />
12 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Kleiner Wirtschaftsstandort<br />
- Hoher Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Lage an der B 51 zwischen Diepholz und Bassum<br />
- Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren: Bremen 41 km und Ol<strong>den</strong>burg 53 km<br />
- 22 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- ÖPNV: Bahnhof Twistringen (Fahrzeit nach Bremen Hbf ca. 35 Min)<br />
- Stark überdurchschnittliche Entwicklung der Beschäftigten, v.a. im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe,<br />
einige größere Betriebe der Metallverarbeitung und der chemischen Industrie<br />
- Arbeitslosenquote (7,9 % ) über dem <strong>Landkreis</strong>- aber unter dem Bundesdurchschnitt<br />
Wagenfeld<br />
Wohnstandort: 7.300 Einwohner - - - (-4,8)<br />
Pendlerbilanz: -28 %<br />
Wirtschaftsstandort: 1.800 Beschäftigte - - (-0,7)<br />
- Kleiner Wirtschaftsstandort<br />
- Starker Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion überwiegt<br />
- Peripherer Standort an der B 239, etwa 20 km südöstlich von Diepholz gelegen, keine Ortsumgehung<br />
- Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren: Osnabrück 56 km und Bremen 75 km<br />
- 37 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- Wirtschaftsstruktur stark durch das Produzierende Gewerbe geprägt (zwei größere Betriebe<br />
des Textilgewerbes und des Fahrzeugbaus)<br />
- Arbeitslosenquote (5,5 % ) deutlich unter dem <strong>Landkreis</strong>- und Bundesdurchschnitt<br />
- überdurchschnittlich hohe Erwerbsbeteiligung<br />
Weyhe<br />
Wohnstandort: 30.300 Einwohner + + (8,1)<br />
Pendlerbilanz: -53 %<br />
Wirtschaftsstandort: 5.200 Beschäftigte - (0,3)<br />
- Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, zweitgrößter Wohnstandort des <strong>Landkreis</strong>es<br />
- Hoher Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion überwiegt deutlich<br />
- Hohe Lagegunst durch vergleichsweise geringe Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum:<br />
Bremen 12 km (Flughafen Bremen 10 km, GVZ Bremen 14 km)<br />
- Lage an der B 6 und L 335<br />
- 5 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- Hohe Verkehrsbelastung durch Pendler (L 331), fehlende kommunale Entlastungsstraße<br />
Weyhe-Dreye<br />
- ÖPNV: Bahnhof Weyhe (Fahrzeit nach Bremen Hbf. ca. 15 Min.)<br />
- Überdurchschnittliche Entwicklung im Dienstleistungssektor<br />
- Wirtschaftsstruktur stark geprägt durch Dienstleistungen (insbesondere Großhandel)<br />
- Arbeitslosenquote (6,3 % ) unter dem <strong>Landkreis</strong>- und Bundesdurchschnitt<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Lage an der Entwicklungsachse<br />
B 51 zwischen<br />
<strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
größten Wirtschaftsstandorten<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Entfernung zur<br />
Kreisstadt Diepholz<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Herausragende verkehrliche<br />
Anbindung<br />
an das überregionale<br />
Fernstraßennetz<br />
Geringe Entfernung<br />
zum Oberzentrum<br />
Bremen<br />
Zweitgrößter Wohnstandort<br />
im <strong>Landkreis</strong>,<br />
dadurch großes Arbeitskräftepotenzial
SG Altes Amt Lemförde<br />
Wohnstandort: 7.800 Einwohner o (1,6)<br />
Pendlerbilanz: + 15 %<br />
Wirtschaftsstandort: 3.100 Beschäftigte + + + (5,2)<br />
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
13 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Kleiner Wirtschaftsstandort<br />
- Einpendlerüberschuss, d.h. Wirtschaftsstandortfunktion deutlich ausgeprägt<br />
- Lage an der B 51, nahe der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen<br />
- Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren: Osnabrück 37 km und Bremen 80 km<br />
- 27 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- ÖPNV: Bahnhof Lemförde (Fahrzeit nach Bremen Hbf. ca. 1 Std. 10 Min.)<br />
- Überdurchschnittliche Beschäftigtenentwicklung sowohl im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe als<br />
auch im Dienstleistungssektor<br />
- Wirtschaftsstruktur wird klar vom Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe dominiert (Großbetrieb der Chemie-<br />
und Kunststoffindustrie)<br />
- Arbeitslosenquote (7,2 % ) unter dem Bundesdurchschnitt, hohe Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>quote<br />
- stark überdurchschnittlicher Anteil an hochqualifizierten Beschäftigten<br />
SG Barnstorf<br />
Wohnstandort: 12.100 Einwohner o (2,5)<br />
Pendlerbilanz: -35 %<br />
Wirtschaftsstandort: 2.500 Beschäftigte + + + (2,6)<br />
- Kleiner Wirtschaftsstandort<br />
- Deutlicher Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Lage an der B 51 zwischen Bassum und Diepholz, keine Umgehungsstraße<br />
- Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum: Bremen 54 km<br />
- 27 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- ÖPNV: Bahnhof Barnstorf (Fahrzeit nach Bremen Hbf. ca. 40 Min.)<br />
- Überdurchschnittliche Beschäftigtenentwicklung sowohl im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe als<br />
auch im Dienstleistungssektor<br />
- Wirtschaftsstruktur insgesamt durch das Produzierende Gewerbe geprägt (Großbetrieb der<br />
Erdölförderung und -verarbeitung)<br />
- Arbeitslosenquote (7,4 % ) leicht über dem <strong>Landkreis</strong>durchschnitt, aber unter dem Bundesdurchschnitt<br />
SG Bruchhausen-Vilsen<br />
Wohnstandort: 17.600 Einwohner + + (7,6)<br />
Pendlerbilanz: -42 %<br />
Wirtschaftsstandort: 3.200 Beschäftigte + + + (4,2)<br />
- Kleiner Wirtschaftsstandort<br />
- Starker Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion dominierend<br />
- Lage an der B 6 und L 332<br />
- Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum: Bremen 38 km<br />
- 29 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- Stark überdurchschnittliche Entwicklung sowohl im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe als auch im<br />
Dienstleistungssektor,<br />
- Großbetrieb des Ernährungsgewerbes<br />
- Arbeitslosenquote (8,2 % ) über dem <strong>Landkreis</strong>- aber unter dem Bundesdurchschnitt<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Entfernung zur<br />
Kreisstadt Diepholz<br />
Bedeutsamer Standort<br />
des Produzieren<strong>den</strong><br />
Gewerbes mit branchenstrukturellem<br />
Schwerpunkt<br />
Lage an der Entwicklungsachse<br />
B 51<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Lage an der Entwicklungsachse<br />
B 51<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Entfernung zur<br />
Kreisstadt Diepholz<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Entfernung zum<br />
Oberzentrum Bremen<br />
und zu <strong>den</strong> wirtschaftsstarkenGemein<strong>den</strong><br />
Stuhr und<br />
Weyhe
SG Kirchdorf<br />
Wohnstandort: 8.600 Einwohner o (2,6)<br />
Pendlerbilanz: -27 %<br />
Wirtschaftsstandort: 1.700 Beschäftigte o (0,6)<br />
- Kleiner Wirtschaftsstandort in ländlich zerstreuter Siedlungsstruktur<br />
- Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion überwiegt<br />
- Lage an der B 61, 10 km südlich von Sulingen<br />
- Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum: Bremen 64 km<br />
- 56 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- ÖPNV: kein Angebot der Bahn AG<br />
- Überdurchschnittliche Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor<br />
- Arbeitslosenquote (8,8 % ) über dem <strong>Landkreis</strong>- aber unter Bundesdurchschnitt<br />
SG Reh<strong>den</strong><br />
Wohnstandort: 5.800 Einwohner + + (11,4)<br />
Pendlerbilanz: -62 %<br />
Wirtschaftsstandort: 700 Beschäftigte + + + (4,6)<br />
14 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Sehr kleiner Wirtschaftsstandort<br />
- Sehr starker Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Lage an der B 214, zwischen Diepholz (8 km) und Sulingen<br />
- Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren: Bremen 70 km und Osnabrück 59 km<br />
- 27 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- Überdurchschnittliche Bevölkerungs- und Beschäftigtenentwicklung<br />
- Überdurchschnittliche Wachstumsraten im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe und im Dienstleistungssektor<br />
- Ein größerer Betrieb des Ernährungsgewerbes<br />
- Größter Erdgasspeicher Westeuropas<br />
- Arbeitslosenquote (5,5 % ) unter dem <strong>Landkreis</strong>- und Bundesdurchschnitt<br />
SG Schwaför<strong>den</strong><br />
Wohnstandort: 7.300 Einwohner o (3,4)<br />
Pendlerbilanz: -67 %<br />
Wirtschaftsstandort: 750 Beschäftigte + + + (3,0)<br />
- Sehr kleiner Wirtschaftsstandort in ländlich zerstreuter Siedlungsstruktur<br />
- Höchster Auspendlerüberschuss im <strong>Landkreis</strong>, d.h. fast ausschließlich Wohnstandortfunktion<br />
- Lage an der L 202 und B 61 zwischen Bassum und Sulingen<br />
- Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum: Bremen 49 km<br />
- 42 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- Keine nennenswerten größeren Industrieansiedlungen, Wirtschaftsstruktur durch <strong>den</strong> primären<br />
Sektor geprägt<br />
- Arbeitslosenquote (6,3 % ) unter dem <strong>Landkreis</strong>- und Bundesdurchschnitt<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Entfernung zum<br />
Mittelzentrum Sulingen<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Entfernung zur<br />
Kreisstadt Diepholz<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Entfernung zum<br />
Mittelzentrum Sulingen
SG Sie<strong>den</strong>burg<br />
Wohnstandort: 5.000 Einwohner o (1,5)<br />
Pendlerbilanz: -43 %<br />
Wirtschaftsstandort: 900 Beschäftigte + + + (2,6)<br />
- Sehr kleiner Wirtschaftsstandort in ländlich zerstreuter Siedlungsstruktur<br />
- Starker Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht klar im Vordergrund<br />
- Lage an der L 352 und der B 214 ca. 10 km östlich von Sulingen<br />
- Entfernung zum nächstgelegenen Oberzentrum: Bremen 56 km<br />
- 48 km Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle der A 1<br />
- Überdurchschnittliche Beschäftigtenentwicklung im Dienstleistungssektor<br />
- Arbeitslosenquote (5,8 % ) unter dem <strong>Landkreis</strong>- und Bundesdurchschnitt<br />
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
15 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Entfernung zum<br />
Mittelzentrum Sulingen
16 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
2.3 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Diepholz und seiner Städte und Gemein<strong>den</strong><br />
2.3.1 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der<br />
Städte und Gemein<strong>den</strong><br />
Im Rahmen der Gemeindegespräche:Bestandsaufnahme<br />
der ...<br />
... Gewerbeflächenpolitik<br />
sowie der ...<br />
... Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
der Kommunen<br />
Die Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik sowie der Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
der Kommunen erfolgte vor allem im Rahmen der Gemeindegespräche<br />
im März 2004. Gesprächspartner vor Ort waren neben <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Hauptverwaltungsbeamten weitere Fachleute aus der Verwaltung, z.B. Bauamtsleiter,<br />
Kämmerer sowie ggf. das <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung zuständige Fachpersonal.<br />
Im Bereich Gewerbeflächenpolitik wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Gesprächen schwerpunktmäßig<br />
folgende Themen behandelt:<br />
- Zuständigkeiten <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung innerhalb der Verwaltung,<br />
- Strategien der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die Städte und Gemein<strong>den</strong><br />
und (kommunale) Finanzierung der Entwicklung von Gewerbeflächen,<br />
- Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen,<br />
- Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation.<br />
Darüber hinaus wur<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Vertretern der Städte und Gemein<strong>den</strong> deren Aktivitäten<br />
der kommunalen Wirtschaftsförderung erörtert. Hierbei ging es in erster<br />
Linie um<br />
- Aufgaben, Schwerpunkte und Instrumente der lokalen Wirtschaftsförderung,<br />
- die Zuständigkeiten und Organisation innerhalb der Verwaltung sowie personelle<br />
und finanzielle Ressourcen <strong>für</strong> Wirtschaftsförderungsaktivitäten,<br />
- weitere lokale Akteure außerhalb der Verwaltung sowie<br />
- die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Diepholz und überregionalen Institutionen.<br />
Zuständigkeiten sowie Strategien der Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
Abstimmung der Gewerbeflächenentwicklung<br />
in<br />
<strong>den</strong> kleineren Gemein<strong>den</strong><br />
/ Samtgemein<strong>den</strong><br />
Die Zuständigkeiten der einzelnen Städte, Gemein<strong>den</strong> / Samtgemein<strong>den</strong> sind bei<br />
der Entwicklung von Gewerbeflächen unterschiedlich strukturiert. Die Gewerbeflächenentwicklung<br />
insbesondere der kleineren Kommunen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
erfolgt in der Regel durch das Zusammenspiel der jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten<br />
mit dem Bauamt (Bauleitplanung) und der Kämmerei (Liegenschaften<br />
/ Vermarktung) unter Einbeziehung der entsprechen<strong>den</strong> politischen Gremien.<br />
Die geringe Größe der einzelnen Gemeindeverwaltungen ermöglicht in der Regel<br />
eine direkte und unkomplizierte Abstimmung zwischen <strong>den</strong> Verantwortungsträgern<br />
der beteiligten Ämter bzw. Fachbereiche unter Federführung des jeweiligen<br />
Hauptverwaltungsbeamten. Allerdings ist bei einigen Samtgemein<strong>den</strong> eine Bündelung<br />
der Kompetenzen bezüglich der Gewerbeflächenpolitik dringend anzura-
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
17 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
ten. Dies ermöglicht auch langfristig abgestimmte und vor allem nachfrageorientierte<br />
Ausweisung von Gewerbeflächen. Als positives Beispiel kann die Samtgemeinde<br />
Altes Amt Lemförde genannt wer<strong>den</strong>, deren Mitgliedsgemein<strong>den</strong> sich bereits<br />
1997 <strong>für</strong> eine gemeinsame Gewerbeflächenpolitik unter Federführung des<br />
Samtgemeindebürgermeisters ausgesprochen haben.<br />
Darüber hinaus gibt es in einigen Städten und Gemein<strong>den</strong> bzw. Samtgemein<strong>den</strong><br />
eigene Wirtschaftsförderer, die direkt <strong>für</strong> die pragmatische Umsetzung des Gewerbeflächenmanagements<br />
zuständig sind. Allerdings ist auch hier eine enge<br />
Zusammenarbeit und eine effiziente Koordination innerhalb der Verwaltung in<br />
allen Fällen gegeben. Die Organisationsformen, in welche die jeweiligen Wirtschaftsförderer<br />
eingebun<strong>den</strong> sind, sind so unterschiedlich wie das Aufgabenspektrum<br />
der Wirtschaftsförderer selbst. Sie reichen von eingerichteten Stabsstellen<br />
über Fachbereiche (teilweise in Verbindung mit Stadtmarketing) bis hin zu Gesellschaften,<br />
die neben der Entwicklung von Gewerbeflächen auch die öffentlicher<br />
Einrichtungen umfassen. Eine enge Zusammenarbeit und eine effiziente Koordination<br />
innerhalb der Verwaltung sind auch hier in allen Fällen gegeben.<br />
Die Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung wird von <strong>den</strong> meisten Städten<br />
und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Diepholz in eigener Regie durchgeführt. Dies umfasst<br />
alle Schritte vom Flächenerwerb bis zur Vermarktung der Gewerbegrundstücke.<br />
Nur in einzelnen Fällen ist eine Entwicklungsgesellschaft an der Gewerbeflächenentwicklung<br />
und -vermarktung beteiligt wor<strong>den</strong> (z.B. in der Gemeinde Stuhr,<br />
der Stadt Syke, der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen sowie in Sulingen und<br />
Barnstorf). Langfristig gesehen versprechen sich die meisten Verantwortlichen in<br />
<strong>den</strong> Gemeindeverwaltungen von einer Beteiligung von Banken und Sparkassen<br />
keine entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorteile, obwohl angesichts der angespannten Haushaltslage<br />
eine Zusammenarbeit mit einer Entwicklungsgesellschaft zumindest teilweise<br />
<strong>den</strong>kbar wäre.<br />
Ein Hauptproblem bei der Mobilisierung und Entwicklung von Gewerbeflächen ist<br />
<strong>für</strong> alle Städte und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> der Erwerb bzw. die eigentumsrechtliche<br />
Sicherung der erforderlichen Grundstücke. In einigen Fällen besteht keine<br />
Verkaufsbereitschaft der privaten Eigentümer. Zudem haben begonnene Bauleitplanungsprozesse<br />
ohne vorherigen Flächenerwerb bereits in einigen Fällen zu<br />
Preissteigerungen geführt. Damit verschlechtern sich die Vermarktungschancen<br />
bzw. wer<strong>den</strong> die kommunalen Haushalte stärker belastet. Teilweise ist die Haushaltslage<br />
so ungünstig, dass der Kauf von Flächen zum Zwecke der Bevorratung<br />
seit Jahren nicht mehr möglich ist.<br />
Die überwiegende Zahl der Städte und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Diepholz strebt<br />
grundsätzlich an, die Grundstücke, die <strong>für</strong> die Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
gedacht sind, bereits vor der Durchführung der Bauleitplanung eigentumsrechtlich<br />
zu sichern. In der Vergangenheit ist dieses, wie u.a. die Erhebung des Gewerbeflächenangebots<br />
zeigt (Abschnitt 3.1), nicht immer angestrebt wor<strong>den</strong> bzw. nicht<br />
immer gelungen. Rund 47 % der in Bebauungsplänen ausgewiesenen und theoretisch<br />
verfügbaren Gewerbeflächen befin<strong>den</strong> sich derzeit in privatem Eigentum.<br />
Im Falle der geplanten Gewerbeflächen beträgt der nicht in kommunalem Besitz<br />
befindliche Anteil sogar noch 76 %. Insbesondere die schon jetzt absehbare eingeschränkte<br />
bzw. fehlende Verkaufsbereitschaft bei etwa einem Drittel der Pla-<br />
Gewerbeflächenmanagement<br />
durch Wirtschaftsförderer<br />
Gewerbeflächenentwicklung<br />
und -vermarktung<br />
vorwiegend in Eigenregie<br />
der Städte und Gemein<strong>den</strong><br />
Engpässe bei der Mobilisierung<br />
von Flächen:<br />
Haushaltslage, Verkaufsbereitschaft<br />
und Preisforderungen<br />
Frühzeitige eigentumsrechtliche<br />
Sicherung der<br />
Flächen nicht immer gelungen
Flächenvorratspolitik<br />
angestrebt<br />
18 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
nungen kann mittel- bis langfristig eine effiziente Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
erheblich behindern (Abschnitt 4.1).<br />
Zukünftig wird nach Angaben der Kommunen aber weiterhin die Strategie einer<br />
langfristigen Flächenvorratspolitik verfolgt, um die kommunalen Einkaufspreise <strong>für</strong><br />
künftige Gewerbegrundstücke so gering wie möglich zu halten.<br />
Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen<br />
Vermarktungsaktivitäten<br />
der Kommunen im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz<br />
In <strong>den</strong> Kommunen zumeist<br />
keine aktive Gewerbeflächenvermarktung,<br />
da<br />
wenig erfolgreich<br />
Keine enge Abgrenzung<br />
von Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung<br />
Von <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Diepholz wer<strong>den</strong> unterschiedliche<br />
Vermarktungsaktivitäten betrieben, u.a.<br />
- Darstellung der Gewerbeflächen im Internet (Präsentation auf <strong>den</strong> Webseiten<br />
der jeweiligen Kommunen sowie im KomSIS),<br />
- Informationsbroschüren über das Gewerbeflächenangebot, oft in Verbindung<br />
mit Imagebroschüren,<br />
- Informationsstände auf Gewerbeschauen,<br />
- Aufstellen von Werbetafeln am Gewerbegebiet sowie an Durchgangsstraßen.<br />
Die Mehrzahl der Kommunen betreibt keine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen<br />
in ihrem Gemeindegebiet, d.h. eine zielgerichtete Ansprache von Unternehmen<br />
(regional und überregional) mit der Absicht, sie zur Ansiedlung zu bewegen,<br />
findet nicht statt. Vielmehr wird auf eine Nachfrage seitens potenziell interessierter<br />
Unternehmen gewartet und daraufhin reagiert. Allerdings sind in <strong>den</strong> meisten Fällen<br />
die grundstücks- und ansiedlungsinteressierten Unternehmen bereits vor Ort<br />
oder zumindest in unmittelbarer Nähe ansässig und von sich aus an die Kommunalverwaltungen<br />
herangetreten. Diese Beobachtungen decken sich mit <strong>den</strong> Erhebungen<br />
des Gewerbeflächenumsatzes und der Betriebsansiedlungen (Abschnitt<br />
3.2), die zeigen, dass der Großteil der Gewerbeflächennachfrage aus <strong>den</strong><br />
jeweiligen Städten und Gemein<strong>den</strong> selbst stammt. Um ggf. schnell auf Erweiterungs-<br />
oder Umsiedlungswünsche reagieren zu können, ist ein enger Kontakt zu<br />
<strong>den</strong> ansässigen Gewerbetreiben<strong>den</strong> daher wesentlich wichtiger, als eine aufwändige<br />
Kommunikation nach „außen“. Im Rahmen der Gewerbeflächenvermarktung<br />
besteht nach Angaben der Gesprächspartner in allen Fällen eine gute bis sehr<br />
gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Diepholz bei der Vermarktung von Gewerbeflächen.<br />
In Hinblick auf die Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung bzw. die ansiedlungswilligen<br />
Betriebe sind die meisten Kommunen <strong>für</strong> ein breites Branchenspektrum<br />
offen. Eine zielgruppenspezifische Orientierung wurde in der Vergangenheit<br />
nur in sehr wenigen Fällen angestrebt (z.B. im Falle von Weyhe). Für die meisten<br />
Kommunen kommt demgegenüber nur ein „Branchenmix“ aus kleinen und mittleren<br />
Betrieben in Betracht, da die „Ansiedlungsmasse“ <strong>für</strong> branchenspezifische<br />
Ausrichtungen insgesamt nicht groß genug ist. Insgesamt wer<strong>den</strong> die Möglichkeiten<br />
zur Steuerung von Gewerbeansiedlungen seitens der Kommunen als relativ<br />
gering eingeschätzt.
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
19 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Interkommunalen Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung<br />
Die Gemeindevertreter haben sich in <strong>den</strong> Gesprächen in Hinblick auf die Möglichkeit<br />
von interkommunalen Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung<br />
grundsätzlich offen gezeigt. Allerdings wurde auch betont, dass interkommunale<br />
Ansätze echte Vorteile <strong>für</strong> die jeweilige Gemeinde bringen müssten. Bei <strong>den</strong><br />
Städten und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Diepholz besteht im Hinblick auf eine zwischengemeindliche<br />
Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung bislang allerdings<br />
kein Beispielfall.<br />
Die generelle Bereitschaft zur interkommunalen Zusammenarbeit schlägt sich<br />
- zumindest in Ansätzen - bereits in <strong>den</strong> Vorschauflächen nieder, die vom <strong>NIW</strong><br />
gemeinsam mit <strong>den</strong> Gemeindevertretern ausgewählt wur<strong>den</strong> (Abschnitt 4.2). Von<br />
18 potenziellen Gewerbeflächen enthalten zwei Standorte Ansätze interkommunaler<br />
Zusammenarbeit und könnten als interkommunale Gewerbegebiete entwickelt<br />
wer<strong>den</strong>. Die Vorteile gemeinsamer Gewerbegebiete wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Städten<br />
und Gemein<strong>den</strong> u.a. in der Zusammenarbeit bei der Finanzierung (Erschließung)<br />
und der Vermarktung der Flächen gesehen. Weitere Vorteile sind die Möglichkeit<br />
einer Konzentration auf qualitativ absolut hochwertige Gewerbegebiete mit einer<br />
sehr guten Verkehrslage und bessere Chancen hinsichtlich einer Infrastrukturförderung.<br />
Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Städte und Gemein<strong>den</strong><br />
Die Wirtschaftsförderungsaktivitäten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz sind je nach Größe<br />
der einzelnen Wirtschaftsstandorte unterschiedlich stark ausgeprägt und orientieren<br />
sich weitgehend am spezifischen lokalen Aufgabenspektrum. In <strong>den</strong> kleineren,<br />
einwohnerschwächeren Kommunen wird Wirtschaftsförderung überwiegend federführend<br />
von <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten wahrgenommen („Wirtschaftsförderung<br />
als Chefsache“) und hat damit einen entsprechend hohen Stellenwert unter<br />
<strong>den</strong> kommunalen Aufgaben. Ergänzend dazu sind je nach Stadt / Gemeinde /<br />
Samtgemeinde die Leiter des Fachbereichs bzw. Amtes <strong>für</strong> Bauen und der Kämmerei<br />
in die Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingebun<strong>den</strong>. In <strong>den</strong> anderen Städten<br />
und Gemein<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> die Aufgaben dagegen hauptamtlichen Wirtschaftsförderern<br />
übertragen. Die Organisationsformen reichen von eigenen Stabsstellen<br />
(Stuhr, Weyhe, Twistringen, SG Bruchhausen-Vilsen) bis hin zu Gesellschaften<br />
(z.B. Diepholz, Sulingen, Barnstorf). Entsprechend unterschiedlich ist auch die<br />
finanzielle und personelle Ausstattung. Einige Kommunen haben bspw. eigene<br />
Werbeetats <strong>für</strong> Standortmarketingzwecke zur Verfügung, in <strong>den</strong> Städten Diepholz<br />
und Sulingen wur<strong>den</strong> sogar Förderprogramme <strong>für</strong> Unternehmen eingerichtet.<br />
Schwerpunkte der Wirtschaftsförderungsaktivitäten auf der gemeindlichen Ebene<br />
sind vorrangig die Entwicklung des Unternehmensbestandes und die Kontaktpflege<br />
zur lokalen Wirtschaft. Kleinere Gemein<strong>den</strong> bzw. Samtgemein<strong>den</strong> sind allerdings<br />
durch eine eher zurückhaltende, reaktive Wirtschaftsförderung geprägt, die<br />
in der Regel erst dann tätig wird, wenn Unternehmen mit Anliegen an sie herantreten.<br />
Eine diesbezüglich aktivere Strategie wird zwar von allen Gemein<strong>den</strong> begrüßt;<br />
aufgrund der allgemein problematischen kommunalen Finanzsituation ist<br />
eine Intensivierung der Wirtschaftsförderungsaktivitäten jedoch schwierig, da dies<br />
Bisher keine Erfahrung<br />
bei der gemeinsamen<br />
Gewerbeflächenentwicklung<br />
Vorteile: Gemeinsame<br />
Finanzierung und Vermarktung,<br />
bessere Chancen<br />
<strong>für</strong> Förderung<br />
Personelle Zuständigkeiten<br />
<strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />
in <strong>den</strong> Städten / Gemein<strong>den</strong><br />
und Samtgemein<strong>den</strong><br />
Entwicklung des Unternehmensbestandes<br />
und<br />
Kontaktpflege als<br />
Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung
Bei spezialisiertem Beratungsbedarf<br />
i.d.R. Weiterleitung<br />
an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Weitere Wirtschaftsförderungsakteure<br />
Personelle und finanzielle<br />
Ressourcen <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />
weiter<br />
ausbaufähig<br />
20 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
zwangsläufig auch eine Aufstockung der personellen Ressourcen bedeuten würde.<br />
Nur einzelne Gemein<strong>den</strong> (z.B. Stuhr) bieten eine detaillierte Fördermittel- und<br />
Existenzgründungsberatung an. Bei spezialisiertem Beratungsbedarf wer<strong>den</strong> die<br />
Unternehmen jedoch von <strong>den</strong> meisten Städten und Gemein<strong>den</strong> an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des <strong>Landkreis</strong>es weitervermittelt. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft wird durchweg als sehr positiv<br />
bezeichnet. Die <strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderungsgesellschaft ist <strong>für</strong> die Städte und<br />
Gemein<strong>den</strong> zudem auch in sonstigen weitergehen<strong>den</strong> Fragen der Wirtschaftsförderung<br />
der zentrale regionale Ansprechpartner.<br />
Weitere verwaltungsexterne Akteure auf dem Feld der Wirtschaftsförderung vor<br />
Ort sind in fast allen Kommunen aktiv. Der effektive Einfluss auf die Verbesserung<br />
der lokalen Rahmenbedingungen ist jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich. Verhältnismäßig<br />
häufig anzutreffen sind Förder- bzw. Werbegemeinschaften, die das<br />
Ziel verfolgen, <strong>den</strong> jeweiligen Standort in gewerblicher und touristischer Hinsicht<br />
zu stärken. Daneben spielen auch Jungunternehmerstammtische, Agendagruppen,<br />
Ortshandwerkerschaften (Bassum), Wirtschaftsforen und Bürgerinitiativen<br />
eine Rolle bei der strategischen Entwicklung der Städte und Gemein<strong>den</strong>.<br />
Insgesamt haben die Gespräche gezeigt, dass sich die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz der Bedeutung der kommunalen Wirtschaftsförderung <strong>für</strong> die Entwicklung<br />
der Unternehmen vor Ort bewusst sind. Vorwiegend liegt die Zuständigkeit<br />
<strong>für</strong> Wirtschaftsförderung bei <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten sowie weiteren leiten<strong>den</strong><br />
Mitarbeitern der Verwaltung, die allerdings auch eine Vielzahl anderer kommunaler<br />
Aufgaben zu erledigen haben. Der Wunsch der Städte und Gemein<strong>den</strong>,<br />
in naher Zukunft zusätzliches Personal <strong>für</strong> diese Aufgaben zur Verfügung zu stellen,<br />
wird aufgrund der finanziellen Lage nur unter Schwierigkeiten zu verwirklichen<br />
sein. Aufgrund der eingeschränkten personellen Ressourcen wird daher eine enge<br />
Zusammenarbeit und Abstimmung der Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Akteure<br />
vor Ort zunehmend wichtiger. Eine enge, transparente Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung wurde von allen Kommunen als notwendig und<br />
hilfreich erachtet.
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
21 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
2.3.2 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung<br />
Ergänzend zur Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Gemeindegesprächen die allgemeinen<br />
Ziele und Strategien der Gemeindeentwicklung diskutiert. Hierbei ging es vor allem<br />
um die Position der jeweiligen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen <strong>den</strong><br />
Funktionen als Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs- sowie Freizeit-, Erholungs- und<br />
Tourismusstandort.<br />
Der Vergleich der Kommunen zeigt ein differenziertes Bild hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung<br />
(siehe Seite 6 f.). Mit einem Auspendlerüberschuss von 23 %<br />
unterstreicht der <strong>Landkreis</strong> seine Rolle als attraktiver Wohnstandort. Im Rahmen<br />
der Gespräche wurde deutlich, dass die Ausrichtung auf die Funktion als Wohnstandort<br />
insgesamt <strong>den</strong> höchsten Stellenwert besitzt. Insbesondere die Städte und<br />
Gemein<strong>den</strong> im nördlichen Kreisgebiet, aber auch kleinere Samtgemein<strong>den</strong> im<br />
Südkreis setzen mit der Neuausweisung von Wohnbauflächen gezielt auf Zuzüge<br />
aus dem Oberzentrum Bremen bzw. aus <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Mittelzentren. Allerdings<br />
wurde darauf hingewiesen, dass die Wohnbauentwicklung qualitativ und<br />
bedarfsorientiert geplant wer<strong>den</strong> sollte, um teilweise bereits vorhan<strong>den</strong>e monofunktionale<br />
Ausrichtungen (Auspendlerstandorte) nicht zu verstärken und die übrigen<br />
zentralörtlichen Funktionen nicht zu vernachlässigen. Die stärksten Zuwächse<br />
konnten in der Vergangenheit erwartungsgemäß solche Gemein<strong>den</strong> verbuchen,<br />
die hochwertige Grundstücke <strong>für</strong> Einfamilienhäuser bei vergleichsweise geringen<br />
Kosten vorhielten (z.B. Syke, SG Bruchhausen-Vilsen, SG Reh<strong>den</strong>). Die bei<strong>den</strong><br />
mit Abstand größten Wohnstandorte Stuhr und Weyhe setzen zum einen klar auf<br />
eine kompakte Siedlungsweise, um der Zersiedlung entgegen zu wirken. Andererseits<br />
wird auch eine Abkehr vom rein quantitativen Wachstum angestrebt, da die<br />
<strong>für</strong> einen hochwertigen Wohnstandort entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Infrastrukturen (Kindergarten,<br />
Schulen, Freizeiteinrichtungen) zum größten Teil ausgelastet sind.<br />
Neben der von allen Städten und Gemein<strong>den</strong> als wichtig erachteten strategischen<br />
Ausrichtung als Wirtschaftsstandort zur Bestandssicherung von Betrieben und<br />
damit von Arbeitsplätzen, wer<strong>den</strong> zunehmend Naherholung und Tourismus als<br />
wichtige Bausteine <strong>für</strong> eine nachhaltige kommunale Entwicklung gesehen, wobei<br />
die Übergänge zwischen Naherholung und Tourismus fließend sind. Für die benachbarten<br />
Städte Bremen und Delmenhorst, aber auch <strong>für</strong> die eigene Bevölkerung<br />
bieten die Städte und Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz ein in stetigem<br />
Ausbau befindliches Angebot an Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. Obwohl<br />
keine der Städte und Gemein<strong>den</strong> eine Strategie als Tourismusstandort im klassischen<br />
Sinne verfolgt, sollen nach Angaben fast aller Gemein<strong>den</strong> die Potenziale im<br />
Bereich Naherholung stetig ausgebaut wer<strong>den</strong>. Dabei bieten die naturräumlichen<br />
Gegebenheiten (u.a. Dümmer, Moorniederungen, bewaldete Geestrücken) Ansatzpunkte<br />
<strong>für</strong> die jeweiligen Anstrengungen der Gemein<strong>den</strong> im Bereich Naherholung.<br />
Insgesamt sind die Städte und Gemein<strong>den</strong> des südlichen Kreisgebiets<br />
deutlich stärker auf Naherholungsfunktionen ausgerichtet als Kommunen des<br />
Nordkreises, die mit Ausnahme von Bruchhausen-Vilsen nur ein geringes bzw. zu<br />
vernachlässigendes Potenzial im Tourismus sehen.<br />
Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs-,<br />
Freizeit- und Tourismusfunktionen<br />
der<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Ten<strong>den</strong>ziell eher gemäßigte<br />
Einwohnerentwicklung<br />
und Wohnbauaktivitäten<br />
angestrebt<br />
Naherholung und Tourismus<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz
Schwerpunkte im Bereich<br />
Tourismus/ Naherholung<br />
Wichtigste Einkaufsstandorte<br />
im <strong>Landkreis</strong>:<br />
Stuhr, Sulingen und Syke<br />
Insgesamt ausgewogene<br />
Stadt- / Gemeindeentwicklung<br />
angestrebt<br />
Rechtsform und Gesellschafterstruktur<br />
Personelle Ressourcen<br />
und Aufgabenbereiche<br />
22 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Das Alte Amt Lemförde hat mit dem Dümmer als zweitgrößtes Binnengewässer<br />
Niedersachsens traditionell ein wichtiges Standbein im Bereich Tourismus/Naherholung.<br />
Dies spiegelt nicht zuletzt der überdurchschnittlich hohe Anteil<br />
an Beschäftigten im Gastgewerbe wider. Darüber hinaus bietet der Luftkurort<br />
Bruchhausen-Vilsen mit zahlreichen Attraktionen (Museumseisenbahn, Wassererlebnispark,<br />
„Open-Air-Galerie“, etc.) einen weiteren touristischen Schwerpunkt.<br />
Die übrigen Städte und Gemein<strong>den</strong> sehen dagegen insbesondere im Fahrradtourismus<br />
ein großes Potenzial <strong>für</strong> die Stärkung des <strong>Landkreis</strong>es als Naherholungsregion.<br />
Das überdurchschnittlich hohe Engagement der Kommunen und des<br />
<strong>Landkreis</strong>es wird auch durch die Einbindung in drei überregionale Tourismusverbände<br />
(der Zweckverband Wildeshauser Geest, die Mittelweser-Tourisitik GmbH<br />
und die 2003 gegründete DümmerWeserLand Touristik) deutlich.<br />
Die Einzelhandelszentralität des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz liegt insgesamt knapp unter<br />
dem nationalen Durchschnitt. Dies resultiert insbesondere aus dem großen<br />
Angebot des Oberzentrums Bremen, aber auch aus der vergleichsweise hohen<br />
Attraktivität umliegender <strong>Landkreis</strong>e als Einkaufsstandort. Innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es<br />
sind vor allem die Gemeinde Stuhr, die auch ein überregionales Angebot an<br />
großflächigem Einzelhandel aufweist, aber auch die bei<strong>den</strong> Mittelzentren Sulingen<br />
und Syke die wichtigsten Einkaufsstandorte. Dabei spiegelt die relative Stärke<br />
beispielsweise des Einkaufsstandortes Sulingen auch die allgemeinen Konflikte<br />
zwischen Mittelzentren und ihren umliegen<strong>den</strong> Grundzentren wider. Einige kleinere<br />
Samtgemein<strong>den</strong> haben bereits Probleme, eine ausreichende Auswahl an Gütern<br />
des täglichen Bedarfs vorzuhalten.<br />
Insgesamt wurde in <strong>den</strong> Gesprächen betont, dass die Kommunen im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz eine ausgewogene Stadt- und Gemeindeentwicklung mit ten<strong>den</strong>ziellem<br />
Schwerpunkt in der Wohnentwicklung anstreben. Eindeutige Schwerpunkte, d.h.<br />
die Konzentration auf einzelne Funktionen, sind nicht feststellbar.<br />
2.3.3 Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz<br />
Die Wirtschaftförderung im <strong>Landkreis</strong> Diepholz basiert auf zwei Säulen. Mit dem<br />
Fachdienst „Wirtschaftsförderung“ der Kreisverwaltung und der „Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
mbH <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz“ können zum einen Dienste der<br />
Behörde als auch Leistungen einer privatrechtlich organisierten Gesellschaft in<br />
Anspruch genommen wer<strong>den</strong>. Die weitgehende Personalunion in der Leitung bietet<br />
<strong>den</strong> Vorteil, auf einen einzigen Ansprechpartner zu sämtlichen Fragen der<br />
Wirtschaftsförderung zurückzugreifen. Gesellschafter der „Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
mbH <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz“ sind zu 51 % der <strong>Landkreis</strong> Diepholz,<br />
zu 24 % die Volksbanken im <strong>Landkreis</strong> Diepholz sowie zu etwa je 12 % die<br />
Kreissparkasse Syke und die Kreissparkasse Grafschaft Diepholz.<br />
Die Wirtschaftsförderung umfasst insgesamt sieben Mitarbeiter. Neben dem Leiter<br />
der Wirtschaftsförderung und einer Sekretärin arbeiten fünf Mitarbeiter in zwei<br />
Teams. Dem Team „Kommunale Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung“ sind<br />
dabei die Produkte Bestands- und Beschäftigungsentwicklung, Ansiedlungsförderung<br />
/ Akquisition und Existenzgründungsförderung zugeordnet (drei Mitarbeiter).<br />
Der Bereich „Regionale Innovationsförderung“ umfasst EU-Angelegenheiten, In-
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
23 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
novations- und Technologieförderung sowie Frem<strong>den</strong>verkehrsförderung<br />
/ Regionalmarketing und Imagewerbung (zwei Mitarbeiter).<br />
Hauptziel der „Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz“<br />
ist laut Gesellschaftsvertrag, die „Maßnahmen und Planungen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
und seiner Gemein<strong>den</strong> zur Förderung und Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
zu unterstützen“. Dazu gehören insbesondere die Werbung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Wirtschaftsraum<br />
LK Diepholz, die Anwerbung neuer und die Unterstützung heimischer<br />
Industrie-, Gewerbe- und Frem<strong>den</strong>verkehrsbetriebe sowie die Vermittlung zwischen<br />
Betrieben und Behör<strong>den</strong>.<br />
Wesentlicher Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung ist daher die Bestandspflege<br />
und -entwicklung der vorhan<strong>den</strong>en Betriebe, die Ansiedlung neuer Firmen sowie<br />
die Hilfe bei Existenzgründungen. Der Fachdienst Wirtschaftsförderung fungiert<br />
als Anlaufstelle <strong>für</strong> die Wirtschaft und versucht als „Ämterlotse“, sämtliche unternehmerischen<br />
Probleme mit der Kreisverwaltung „entscheidungsreif“ abzuklären.<br />
Weitere Aufgabenschwerpunkte sind die Wirtschaftsoffensive zur Stärkung des<br />
ländlichen Raumes (Existenzgründungs-, Strukturverbesserungs- und Ausbildungsoffensive),<br />
die Innovations- und Technologieförderung sowie die Förderung<br />
von Qualifizierung und Beschäftigung.<br />
Von <strong>den</strong> vielfältigen Dienstleistungen, die der Fachdienst bzw. die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
zur Verfügung stellt, wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> einige Schwerpunkte<br />
herausgegriffen, die nach Ansicht der Gutachter einen besonderen Stellenwert<br />
haben bzw. Alleinstellungsmerkmale der Wirtschaftsförderung im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz sind:<br />
Zur Schaffung neuer und zur Sicherung vorhan<strong>den</strong>er Arbeitsplätze vergibt der<br />
<strong>Landkreis</strong> betriebsbezogene Zuschüsse an Unternehmen im <strong>Landkreis</strong>. Im zurück<br />
liegen<strong>den</strong> Zeitraum von sechs Jahren konnten nach Angaben der <strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung<br />
auf diese Weise 373 Unternehmen mit 8,4 Mio. Euro durch <strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz gefördert wer<strong>den</strong>, 1.900 neue Arbeitsplätze geschaffen und<br />
über 6.700 Arbeitsplätze gesichert wer<strong>den</strong>.<br />
Seit 1997 besteht eine Kooperation des <strong>Landkreis</strong>es mit der REGIO GmbH, Institut<br />
<strong>für</strong> Regionalentwicklung und Informationssysteme an der Carl von Ossietzky<br />
Universität Ol<strong>den</strong>burg, zur Förderung des Technologietransfers <strong>für</strong> <strong>den</strong> Mittelstand.<br />
Ziel dieser Kooperation („Diepholzer Modell“) ist der projektbezogene<br />
innovationsorientierte Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.<br />
Seit 2004 konnte die Kooperation um die <strong>Landkreis</strong>e Ver<strong>den</strong> und Nienburg sowie<br />
die Stadt Delmenhorst erweitert wer<strong>den</strong>.<br />
Einer der Bausteine der Wirtschaftsoffensive des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz ist die<br />
Umsetzung des integrierten Regionalen Entwicklungskonzepts mit Hilfe einer<br />
Strukturverbesserungsoffensive. Vorrangige Ziele sind vor allem, wettbewerbsfähige<br />
Unternehmen in der Region zu halten, <strong>den</strong> Bestand weiter zu entwickeln und<br />
neue Ansiedlungen bzw. Gründungen zu unterstützen. Im Rahmen dieser Strukturverbesserungsoffensive<br />
wer<strong>den</strong> eine Reihe verschie<strong>den</strong>er Maßnahmen bzw.<br />
Projekte verfolgt:<br />
Hauptziel der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Aufgabenschwerpunkte<br />
Schwerpunkte der Wirtschaftsförderung<br />
Wirtschaftsförderprogramm<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Diepholz<br />
Technologietransfer <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Mittelstand im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz – „Diepholzer<br />
Modell“<br />
Strukturverbesserungsoffensive<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> ländlichen<br />
Raum
Ausbildungsoffensive<br />
Existenzgründungsoffensive<br />
GOLD<br />
24 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Phasenmodell zur Initiierung von Kooperationsgemeinschaften im Handwerk<br />
im ländlichen Raum,<br />
- Unterstützung von externen Beratungen <strong>für</strong> die KMU und sonstige Einrichtungen<br />
im ländlichen Raum zur Förderung der Informations- und Kommunikationstechnologie,<br />
- Beratungskonzept Wirtschaft/Landwirtschaft sowie<br />
- ECO+ - Zukunftssicherung durch nachhaltiges Wirtschaften in KMU.<br />
Um <strong>den</strong> besonderen Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik im ländlichen<br />
Raum Rechnung zu tragen und <strong>den</strong> Wirtschaftsstandort durch die Ausbildung von<br />
benötigten Fachkräften zu stärken, versucht der <strong>Landkreis</strong> Diepholz im Rahmen<br />
der Ausbildungsoffensive Ausbildungsplätze zu schaffen, <strong>den</strong> Nachwuchs zu sichern<br />
und die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Mit verschie<strong>den</strong>en Bausteinen<br />
sollen diese Ziele verfolgt wer<strong>den</strong>:<br />
- Einrichtung eines Bildungsbüros,<br />
- Ausschreibung des Gütesiegels „Berufs- und ausbildungsfreundliche Schule“,<br />
- Gründung von Schülerfirmen oder „Wie man Unternehmensgeist in die Schule<br />
lockt“,<br />
- Praxisseminare „Knigge und Umgangsformen <strong>für</strong> Auszubil<strong>den</strong>de“,<br />
- Ausbildungspreis <strong>für</strong> neue Wege in der Ausbildung, vorbildliche Ausbildungsbetriebe<br />
und –initiativen im ländlichen Raum sowie<br />
- Berufsmesse / Berufsbörse – Forum <strong>für</strong> berufliche Bildung im ländlichen Raum.<br />
Im Interesse von neuen und zukunftsorientierten Arbeitsplätzen, aber auch auf<br />
Grund der notwendigen Strukturveränderungen hin zu einer stärker dienstleistungsorientierten<br />
Wirtschaft, kommt der Förderung von Existenzgründungen im<br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen der Existenzgründungsoffensive<br />
„GOLD“ (Existenz-Gründungs-Offensive im <strong>Landkreis</strong> Diepholz)<br />
wird seit 1999 eine effektive Zusammenarbeit aller maßgeben<strong>den</strong> Akteure im Bereich<br />
Gründungsförderung praktiziert (u.a Kreishandwerkerschaft, IHK, Wirtschaftsjunioren,<br />
Städte, Gemein<strong>den</strong> und Samtgemein<strong>den</strong>, Arbeitsämter und Kreditinstitute).<br />
Durch die Vernetzung der Dienstleister soll das „Coaching“ <strong>für</strong> Existenzgründer<br />
erheblich verbessert wer<strong>den</strong>, um <strong>den</strong> Einstieg der Unternehmer in die<br />
Selbstständigkeit aber auch <strong>den</strong> Generationswechsel im Mittelstand begleiten und<br />
optimieren zu können. Für eine effektive und erfolgreiche Arbeit im Bereich Gründungsförderung<br />
spricht u.a. die Tatsache, dass die Gründungsintensität im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz etwa doppelt so hoch ist wie die des westdeutschen Durchschnitts<br />
8 . Im Rahmen der Existenzgründungsoffensive wer<strong>den</strong> u.a folgende Maßnahmen<br />
und Projekte verfolgt:<br />
- Netzwerkkompass (übersichtliche Darstellung des vorhan<strong>den</strong>en Beratungsangebots<br />
sämtlicher Netzwerkpartner),<br />
- Existenzgründungsseminare,<br />
- „Coaching“, um <strong>den</strong> erhöhten Informationsbedarf von Gründern zu decken,<br />
8 Studie der NORD/LB im Auftrag der Bezirksregierung Hannover aus dem Jahr 2002
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
25 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Gründertage (Fachleute stellen erfolgreiche Strategien vor und geben Hinweise<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Start in die Selbstständigkeit),<br />
- GründerInnentreffen / Stammtische in der Region,<br />
- Leitfa<strong>den</strong> („Do it yourself“),<br />
- Expertenpool (Wirtschaftsjunioren / Wirtschaftssenioren),<br />
- Existenzaufbauphase (Seminare / Beratungen) – Probleme bei Existenzfestigung,<br />
- JungunternehmerInnenpreis <strong>für</strong> <strong>den</strong> ländlichen Raum sowie<br />
- Probleme in der Unternehmensnachfolge mittels maßgeschneiderter Übergabe-<br />
und Übernahmelösungen durch Experten zu beheben.<br />
Im Rahmen des Baugenehmigungsmanagement <strong>für</strong> industrielle und gewerbliche<br />
Bauvorhaben wurde ein Investorenleitfa<strong>den</strong> erstellt, der <strong>den</strong> Investoren und Unternehmen<br />
ein vereinfachtes und beschleunigtes Verfahren ermöglicht. Der Leitfa<strong>den</strong><br />
fasst die wichtigsten Informationen zur Bauvorbereitung und zum Genehmigungsverfahren<br />
zusammen und trägt dazu bei, mit optimal gestalteten Genehmigungsverfahren<br />
(Bauvorantragskonferenz, „runder Tisch“) die Zusammenarbeit<br />
zwischen Wirtschaft und Verwaltung zu verbessern und das Investitionsinteresse<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Standort <strong>Landkreis</strong> Diepholz zu fördern.<br />
Mit dem Ziel der Schaffung eines langfristig ausreichen<strong>den</strong> Gewerbeflächenangebots<br />
zu vergleichsweise günstigen Vermarktungskosten hat der <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
im Zeitraum von 1978 bis 1992 <strong>den</strong> Erwerb von Gewerbevorratsflächen bezuschusst.<br />
Mit einem Volumen von mehr als 13 Mio. DM wur<strong>den</strong> bis zu 25 % der<br />
Grunderwerbskosten vom <strong>Landkreis</strong> übernommen. Insgesamt konnten so rund<br />
300 ha Gewerbeflächen anteilig mit Zuschüssen entwickelt wer<strong>den</strong>.<br />
Das Leistungsangebot der Wirtschaftsförderung umfasst darüber hinaus:<br />
- Fördermittelberatungen bei Unternehmensgründungen oder –erweiterungen,<br />
- Vermittlung von Kontakten zu Behör<strong>den</strong> (Arbeitsämter), Kammern (Handwerkskammer,<br />
IHK) und anderen Institutionen,<br />
- Ausbau des kommunalen Standortinformationssystems KomSIS und des Unternehmens-Informationssystems<br />
„UNS“, in dem sich technologieorientierte<br />
und innovative Unternehmen mit ihrem Leistungsprofil präsentieren (über 500<br />
der ca. 6.500 Unternehmen stammen aus dem LK Diepholz),<br />
- Initiierung und Koordinierung verschie<strong>den</strong>er EU-Aktivitäten (Projekte im Bereich<br />
der Gemeinschaftsinitiativen),<br />
- Tourismusförderung mit <strong>den</strong> Schwerpunkten Rad- und Wassertourismus, Umsetzung<br />
der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+ in der „Wildeshauser Geest“<br />
und der „Diepholzer Moorniederung“,<br />
- die Förderung regionaler Netzwerke (z.B. Kooperationsgemeinschaften im<br />
Handwerk etc.).<br />
Baugenehmigungsmanagement<br />
Bezuschussung von Gewerbevorratsgelände<br />
Weitere Aufgaben im Einzelnen
Marketingmaßnahmen<br />
26 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Folgende Marketingmaßnahmen wer<strong>den</strong> von der Wirtschaftsförderung umgesetzt:<br />
- Herausgabe eines Newsletter an ansässige Unternehmen,<br />
- Bereitstellung einer Website,<br />
- Erstellung und Verteilung von Informationsbroschüren (z.B. Netzwerk-Kompass<br />
und Existentgründungsleitfa<strong>den</strong> zur Existenzgründungsoffensive „GOLD“),<br />
- Veranstaltung von Gründungstagen <strong>für</strong> angehende Unternehmer mit der Moderation<br />
durch Professionelle<br />
- Vermarktung des Fahrradleitsystems sowie<br />
- Imagebroschüre des <strong>Landkreis</strong>es in Vorbereitung<br />
- Auszeichnung als mittelstandfreundlichste Kommune Niedersachsens<br />
- aktive Pressearbeit.
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
27 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
3. Derzeitiges Gewerbeflächenangebot und Flächennachfrage<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Die Erhebung des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Diepholz wurde mit<br />
Hilfe einer schriftlichen Befragung bei allen Gemein<strong>den</strong> durchgeführt. Zusätzlich<br />
wur<strong>den</strong> die Gewerbeflächenstandorte mit noch verfügbaren Flächen und die Planungsvorhaben<br />
im Rahmen der Gemeindegespräche ausführlich erörtert.<br />
Die Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Diepholz erfolgt auf<br />
drei Ebenen:<br />
- Gesamtschau aller im <strong>Landkreis</strong> verfügbaren (Abschnitt 3.1) und geplanten<br />
(Abschnitt 4.1) Gewerbeflächen sowie die Analyse nach Flächeneigenschaften<br />
wie Nutzungsart, Eigentum, Verfügbarkeit und Entfernung zu <strong>den</strong> Autobahnen<br />
und Bundesstraßen,<br />
- Beschreibung und Bewertung der einzelnen Gewerbeflächenstandorte mit<br />
verfügbaren Flächen (Übersicht 3.1) sowie der einzelnen Planungsvorhaben<br />
(Übersicht 4.1),<br />
- Ausführliche Auswertung der Gewerbeflächenumsätze und der angesiedelten<br />
Betriebe (Abschnitt 3.2).<br />
Die Bewertung der verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen (Übersichten 3.1<br />
und 4.1) erfordert die Einbeziehung vielfältiger Kriterien, da sich die Flächen hinsichtlich<br />
ihrer Standortqualität und der Eignung <strong>für</strong> unternehmerische Zielgruppen<br />
erheblich unterschei<strong>den</strong>. Nach der <strong>NIW</strong>-Klassifikation <strong>für</strong> Gewerbegebiete wer<strong>den</strong><br />
demzufolge grundsätzlich drei Kategorien von Gewerbeflächenstandorten gebildet:<br />
- Überregional bedeutsame Flächen (Ü), d.h. absolut hochwertige Flächen<br />
(ohne nennenswerte Nutzungseinschränkungen), die sich in besonderer Weise<br />
auch <strong>für</strong> die überregionale Akquisition eignen,<br />
- Regional bedeutsame Flächen (R), d.h. Flächen mit gewissen qualitativen<br />
Nutzungseinschränkungen und damit Einschränkungen der überregionalen<br />
Akquisition, schwerpunktmäßig <strong>für</strong> die regionale Um- und Ansiedlung von Betrieben,<br />
- Lokale Flächen (L), d.h. Flächen mit deutlichen Einschränkungen der überregionalen<br />
und regionalen Akquisition, <strong>für</strong> die Umsiedlung und Erweiterung von<br />
lokal gebun<strong>den</strong>en Betrieben.<br />
- Wegen des differenzierten Angebots wer<strong>den</strong> neben <strong>den</strong> Kategorien „Ü“, „R“<br />
und „L“ auch die Misch- oder Zwischenformen „Ü/R“ bzw. „R/L“ zugewiesen.<br />
Zur Bewertung und Einordnung der Gewerbeflächen wer<strong>den</strong> im Wesentlichen die<br />
folgen<strong>den</strong> Kriterien herangezogen:<br />
- Bedeutung des Wirtschaftsstandortes,<br />
- Verkehrsanbindung,<br />
- Verfügbarkeit der Fläche (kein Kriterium <strong>für</strong> geplante Gewerbegebiete),<br />
- Größe der Gewerbefläche,<br />
Erhebung von Gewerbeflächenangebot<br />
und Gewerbeflächennachfrage<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Untersuchung des Gewerbeflächenangebots<br />
im<br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz auf<br />
drei Ebenen<br />
Überregional, regional<br />
und lokal bedeutsame<br />
Gewerbeflächen<br />
Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung<br />
von Gewerbegebieten
- planerische Ausweisung,<br />
28 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- angesiedelte Betriebe (kein Kriterium <strong>für</strong> geplante Gewerbegebiete).<br />
Kriterien Ausprägungen der Kriterien Konsequenzen <strong>für</strong> die Bewertung<br />
Bedeutung des<br />
Wirtschaftsstandortes<br />
9<br />
Verkehrsanbindung<br />
Verfügbarkeit<br />
der Flächen<br />
Größe der<br />
Gewerbefläche<br />
Planerische<br />
Ausweisung<br />
- Große, dominierende Wirtschaftstandorte:<br />
insbesondere die Stadte Bremen sowie mit<br />
Einschränkungen Delmenhorst,<br />
- mittelgroßer Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong>:<br />
> 5.000 Beschäftigte,<br />
- kleiner Standort im <strong>Landkreis</strong>: 1.500 bis<br />
5.000 Beschäftigte,<br />
- sehr kleiner Standort im <strong>Landkreis</strong>: < 1.500<br />
Beschäftigte.<br />
- Nähe zur Autobahn, zu einer bedeuten<strong>den</strong><br />
Bundesstraße oder sonstigen wichtigen<br />
Verbindungen,<br />
- Möglichst geringe Zahl der Ortsdurchfahrten<br />
zur nächsten bedeuten<strong>den</strong> Verkehrsachse,<br />
- Konfliktfreie Anbindung im Ort,<br />
- Nähe zu wichtigen Wasserstraßen (Unterweser),<br />
- Ggf. Anbindung anderer Verkehrsträger<br />
(insbesondere Bahn, aber auch Flughafen<br />
und Häfen).<br />
- Öffentliches oder privates Eigentum bzw.<br />
Verkaufbereitschaft privater Eigentümer,<br />
- Sofort oder nicht sofort verfügbar (nur bei<br />
Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen).<br />
- < 10 ha 10 Nettofläche: klein<br />
- 10 bis 25 ha Nettofläche: mittelgroß<br />
- > 25 ha Nettofläche: groß<br />
- Industriegebiet (GI), Gewerbegebiet (GE)<br />
oder andere (Sonderbaufläche SO, Mischgebiet<br />
MI)<br />
9 Zur Bewertung der Wirtschaftsstandorte im <strong>Landkreis</strong> Diepholz siehe Abschnitt 2.2.<br />
10 einschließlich bereits belegter Grundstücke<br />
Ü müssen in unmittelbarer Nähe zu einem<br />
der dominieren<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorte<br />
liegen.<br />
R müssen entweder in oder unmittelbar<br />
an einem mittelgroßen Wirtschaftsstandort<br />
liegen.<br />
Ü, Ü/R und R sollten möglichst direkt an<br />
einer wichtigen Verkehrsachse liegen; ansonsten<br />
sollte der Weg dorthin keine nennenswerten<br />
Ortsdurchfahrten enthalten<br />
und maximal wenige Kilometer lang sein.<br />
Standorte direkt an einer Autobahnanschlussstelle<br />
sind i.d.R. mindestens Ü/R.<br />
Nur L dürfen in Wohnsiedlungsbereichen<br />
liegen.<br />
Die Anbindung an andere Verkehrsträger<br />
kann die Gewerbefläche aufwerten.<br />
Sofort verfügbare Flächen in öffentlichem<br />
Eigentum sind grundsätzlich höher zu bewerten,<br />
da sie uneingeschränkt zur Verfügung<br />
stehen und zudem als Instrument<br />
der Wirtschaftsförderung eingesetzt wer<strong>den</strong><br />
können.<br />
Ü und Ü/R sollten mindestens mittelgroß<br />
(besser: groß) sein.<br />
L sind i.d.R. klein, ggf. auch mittelgroß.<br />
GI-Ausweisung wertet ein Gewerbegebiet<br />
auf, da die Nutzungseinschränkungen <strong>für</strong><br />
die ansässigen Betriebe geringer sind.
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
29 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Kriterien Ausprägungen der Kriterien Konsequenzen <strong>für</strong> die Bewertung<br />
Angesiedelte<br />
Betriebe<br />
- Magnetbetriebe<br />
- Wertigkeit des Branchenmixes<br />
- Größe der Betriebe (Beschäftigtenzahl)<br />
Bei Ü, Ü/R und R sollten die angesiedelten<br />
Betriebe der Wertigkeit des Gewerbegebietes<br />
entsprechen, d.h. es müssen<br />
mindestens einige hochwertige Unternehmen<br />
(ggf. Magnetbetriebe) und möglichst<br />
wenige minderwertige Betriebe (z.B.<br />
Schrotthändler, reine Lagerhallen) vorhan<strong>den</strong><br />
sein.<br />
Nur bei L und R/L darf der Branchenmix<br />
lediglich aus kleinteiligen, relativ unbedeuten<strong>den</strong><br />
Betrieben bestehen.<br />
Daneben spielen mögliche Nutzungskonflikte im Umfeld der Gewerbefläche, die<br />
Wertigkeit der Gewerbegebietsgestaltung (nur bei verfügbaren Flächen) sowie die<br />
städtebauliche Einbindung der Gewerbefläche eine Rolle. Für die Einschätzung<br />
der Vorschauflächen ist zudem die Frage der regionalplanerischen und naturschutzrechtlichen<br />
Bewertung der Flächen teilweise von entschei<strong>den</strong>der Bedeutung.<br />
Beispielsweise können Auflagen des Naturschutzes die Verwirklichung einer<br />
ansonsten hochwertigen potenziellen Gewerbefläche verhindern oder die Kosten<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung der Flächen soweit in die Höhe treiben, dass kein marktgängiger<br />
Verkaufspreis mehr zu erreichen ist. Ebenso verhält es sich mit eventuell vorhan<strong>den</strong>en<br />
Altlasten, deren Sanierung zu einer Erhöhung des Verkaufspreises und<br />
infolgedessen zu einer geringeren Attraktivität der Fläche <strong>für</strong> potenzielle Investoren<br />
führt.<br />
Die oben gewählte Reihenfolge entspricht in etwa dem Gewicht der einzelnen<br />
Faktoren, d.h. die Frage der Nähe zu einem der großen Wirtschaftsstandorte sowie<br />
die verkehrliche Anbindung sind von ganz besonderer Bedeutung <strong>für</strong> die Bewertung<br />
einer Gewerbefläche. Mängel bei einzelnen Faktoren können nur z.T.<br />
durch andere Qualitäten ausgeglichen wer<strong>den</strong>.<br />
Weitere Bewertungskriterien<br />
Bedeutung der Standortfaktoren
Rund 320 ha verfügbare<br />
Gewerbeflächen, davon<br />
rund 220 ha sofort verfügbar<br />
3.1 Verfügbare Gewerbeflächen<br />
30 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Nach <strong>den</strong> Ergebnissen der Gewerbeflächenerhebung gibt es im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
insgesamt 72 Gewerbegebiete mit z.Zt. noch verfügbaren Gewerbeflächen<br />
11 . Diese Gewerbegebiete haben zusammengenommen eine Größe von<br />
knapp 770 ha, darunter sind rund 320 ha noch verfügbare Flächen. Hiervon sind<br />
nach <strong>den</strong> Einschätzungen der Gemein<strong>den</strong> etwa 220 ha sofort und 100 ha nicht<br />
sofort verfügbar 12 . Das größte Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen (über<br />
10 ha) haben die Standorte:<br />
Stadt/Gemeinde Verfügbare Flächen<br />
insgesamt (in ha)<br />
davon:<br />
sofort verfügbar (in ha)<br />
Syke, Stadt 54,2 30,7<br />
Stuhr 41,0 41,0<br />
Bassum, Stadt 30,5 13,5<br />
SG Bruchhausen-Vilsen 28,9 26,9<br />
Diepholz, Stadt 26,8 25,8<br />
Altes Amt Lemförde 22,8 3,4<br />
Weyhe 22,2 21,0<br />
SG Barnstorf 22,2 11,5<br />
Sulingen, Stadt 17,8 12,5<br />
Twistringen, Stadt 17,7 8,3<br />
Wagenfeld 14,2 7,2<br />
Einen geringeren Umfang an verfügbaren Flächen (weniger als 10 ha) haben:<br />
Gemeinde Verfügbare Flächen<br />
insgesamt (in ha)<br />
Davon:<br />
sofort verfügbar (in ha)<br />
SG Reh<strong>den</strong> 8,9 6,2<br />
SG Sie<strong>den</strong>burg 6,2 6,2<br />
SG Kirchdorf 5,6 4,8<br />
Zum Zeitpunkt der Erhebung hatte die Samtgemeinde Schwaför<strong>den</strong> kein Angebot<br />
an verfügbaren Flächen.<br />
11 Stand: September 2004<br />
12 Kriterien, welche die sofortige Verfügbarkeit <strong>für</strong> die Vermarktung im Rahmen der kommunalen<br />
Wirtschaftsförderung einschränken können, sind z.B. eingeschränkte Verkaufsbereitschaft privater<br />
Eigentümer oder fehlende Erschließung.
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
31 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Abb. 3.1-1: Sofort verfügbare und nicht sofort verfügbare Gewerbeflächen an <strong>den</strong> Standorten<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Syke, Stadt<br />
Stuhr<br />
Bassum<br />
SG Bruchhausen-Vilsen<br />
Diepholz, Stadt<br />
SG Altes Amt Lemförde<br />
Flächen in ha<br />
Nach Nutzungsmöglichkeiten sind von <strong>den</strong> verfügbaren Flächen im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz insgesamt 237 ha oder 75 % <strong>für</strong> gewerbliche Nutzung (GE), 58 ha<br />
(18 %) als Industrieflächen (GI) und 23 ha (7 %) als sonstige Nutzungen (SO)<br />
ausgewiesen (Abb. 3.1-1).<br />
Die wichtigsten GI-Flächen mit mindestens 2 ha sind:<br />
Gewerbegebiet Verfügbare<br />
GI-Fläche<br />
(in ha)<br />
davon sofort<br />
verfügbare<br />
GI-Fläche (in ha)<br />
„Brinkum Süd“, Stuhr 11,1 11,1<br />
„Hinterm Bahnhof“, Syke 8,4 0,0<br />
„In <strong>den</strong> Wei<strong>den</strong>“, Twistringen 6,9 1,9<br />
„Brockum“, Lemförde 6,7 1,0<br />
„Scharrendorf“, Twistringen 6,4 6,1<br />
„Kielweg“, Diepholz 6,0 6,0<br />
„Bergmann-Kabelwerke<br />
Union“, Sulingen<br />
und Lackdraht 5,9 5,9<br />
„Seckenhausen Nord“, Stuhr 2,5 2,5<br />
„An der Bahn“, Barnstorf 2,3 0,0<br />
36,4 ha dieser GI-Flächen sind sofort verfügbar. Sie befin<strong>den</strong> sich vorrangig an<br />
<strong>den</strong> Standorten Stuhr, Twistringen, Diepholz und Sulingen.<br />
Weyhe<br />
SG Barnstorf<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2004<br />
Sulingen, Stadt<br />
Twistringen, Stadt<br />
Wagenfeld<br />
SG Reh<strong>den</strong><br />
nicht sofort verfügbar<br />
sonstige Nutzungsarten<br />
GE-Flächen<br />
GI-Flächen<br />
SG Sie<strong>den</strong>burg<br />
SG Kirchdorf<br />
SG Schwaför<strong>den</strong><br />
237 ha Gewerbe- und<br />
58 ha Industriefläche<br />
Wichtigste GI-Flächen
Anteil von Industrieflächen<br />
(GI) an <strong>den</strong> verfügbaren<br />
Flächen insgesamt<br />
unterdurchschnittlich<br />
Gewerbegebiete mit Flächen<br />
zur sofortigen Vermarktung<br />
Verfügbarkeit von privaten<br />
Flächen <strong>für</strong> Zwecke<br />
der Wirtschaftsförderung<br />
eingeschränkt<br />
32 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Der Anteil von GI-Flächen am gesamten Flächenangebot im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
ist im Vergleich zu anderen Regionen Niedersachsens stark unterdurchschnittlich<br />
(zum Vergleich: GI-Flächenanteil in Niedersachsen 39 % 13 ; im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
18 %). Positiv herauszustellen ist, dass sich die verfügbaren GI-Flächen<br />
überwiegend an <strong>den</strong> wirtschaftsstarken Standorten des <strong>Landkreis</strong>es konzentrieren.<br />
Die größten derzeit sofort zur Vermarktung stehen<strong>den</strong> Flächen 14 im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz mit mindestens 10 ha verfügbarer Fläche (GE, GI und SO) sind in folgen<strong>den</strong><br />
Gewerbegebieten zu fin<strong>den</strong>:<br />
Gewerbegebiet Sofort verfügbare<br />
Fläche<br />
(in ha)<br />
davon in<br />
öffentlichem<br />
Eigentum (ha)<br />
"Kielweg", Diepholz, Stadt 20 19,0<br />
„Dreye West III“, Weyhe 20 6,0<br />
„Brinkum Süd“, Stuhr 16,6 16,6<br />
„Hinterm Bahnhof“, Syke, Stadt 14,3 9,8<br />
„Karrenbruchsheide“, Bassum, Stadt 10,4 10,4<br />
„Kreuzkrug“, SG Bruchhausen-Vilsen 10,0 10,0<br />
Weitere Gewerbegebiete mit sofort verfügbaren Flächen über 5 ha existieren darüber<br />
hinaus in Syke, Twistringen, Stuhr, Sulingen und Barnstorf.<br />
Eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> die Vermarktung von Gewerbeflächen sind die<br />
Eigentumsverhältnisse. Da die Nutzungs- bzw. Preisvorstellungen privater Eigentümer<br />
durchaus andere sein können als die von öffentlichen bzw. halböffentlichen<br />
Institutionen, sind Vermarktbarkeit und Verfügbarkeit von privaten Flächen <strong>für</strong> die<br />
Zwecke der kommunalen Wirtschaftsförderung oftmals eingeschränkt bzw. unsicher.<br />
Städte und Gemein<strong>den</strong> haben im Falle privater Flächen kaum Einfluss auf<br />
die Vergabe an spezifische Betriebe und können <strong>den</strong> Flächenpreis nicht als strategisches<br />
Element der kommunalen Wirtschaftsförderung einsetzen 15 .<br />
13 Angaben nach KomSIS (Stand: 2. Juli 2003)<br />
14 Sofort verfügbar sind solche Flächen, die ohne nennenswerte zeitliche Einschränkung ansiedlungswilligen<br />
Unternehmen zur Verfügung gestellt wer<strong>den</strong> können.<br />
15 Allerdings können private Flächen durch notarielle Vorverträge bereits gesichert wor<strong>den</strong> sein,<br />
so dass eine zeitnahe Verfügbarkeit dieser Flächen gegeben ist.
F:\Projekte\DH OHZ VER GEK\DH GEK\Text\DH TXT GEK.doc 02.11.04<br />
33 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Abb. 3.1-2: Eigentumsverhältnisse der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in <strong>den</strong> Standorten<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz (einschließlich nicht sofort verfügbarer Flächen)<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Syke, Stadt<br />
Stuhr<br />
Bassum<br />
SG Bruchhausen-Vilsen<br />
Diepholz, Stadt<br />
SG Altes Amt Lemförde<br />
Weyhe<br />
Flächen in ha<br />
SG Barnstorf<br />
Sulingen, Stadt<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2004<br />
Twistringen, Stadt<br />
Wagenfeld<br />
SG Reh<strong>den</strong><br />
SG Sie<strong>den</strong>burg<br />
Von <strong>den</strong> insgesamt verfügbaren Gewerbeflächen befin<strong>den</strong> sich im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz 53 % (170 ha) in öffentlichem Eigentum; knapp 150 ha befin<strong>den</strong> sich in<br />
privater Hand (Abb. 3.1-2). Die sofort verfügbaren Gewerbeflächen sind zu zwei<br />
Drittel (143 ha) in öffentlicher Hand. In einigen Städten und Gemein<strong>den</strong> wird die<br />
Vermarktung von Gewerbeflächen derzeit durch mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />
von privaten Grundstückseigentümern erschwert.<br />
In qualitativer Hinsicht muss das Gewerbeflächenangebot im <strong>Landkreis</strong> – vor allem<br />
im Hinblick auf die Anbindung an <strong>den</strong> Fernverkehr sowie die benachbarten<br />
großen Zentren – differenziert betrachtet wer<strong>den</strong>. Einerseits weisen die Flächen<br />
im südlichen und z.T. auch mittleren Kreisgebiet ten<strong>den</strong>ziell eine ungünstige Lage<br />
zu <strong>den</strong> überregionalen Verkehrsachsen auf. Andererseits sind im Nordkreis in der<br />
Nähe der A 1 Gewerbeflächenangebote mit einer überdurchschnittlich hohen, zum<br />
Teil auch herausragen<strong>den</strong> Lagegunst zu fin<strong>den</strong>. Die o.a. Standortfaktoren sind <strong>für</strong><br />
viele Unternehmen nach wie vor die wichtigsten gewerbeflächenrelevanten Faktoren.<br />
Untersucht man diesbezüglich die verfügbaren Flächen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz,<br />
zeigt sich, dass nur rund 30 % der sofort verfügbaren Flächen als autobahnnah<br />
(d.h. in einer Entfernung mit weniger als 5 km zu einer Autobahnanschlussstelle)<br />
eingestuft wer<strong>den</strong> können. Bei zwei Drittel aller sofort verfügbaren Gewerbeflächen<br />
(156 ha) beträgt die Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle<br />
mehr als 10 km, bei 58 % der Flächen sogar mehr als 20 km (Abb. 3.1-3 und<br />
Karte 4-1).<br />
nicht sofort verfügbar<br />
privates Eigentum<br />
öffentliches Eigentum<br />
SG Kirchdorf<br />
SG Schwaför<strong>den</strong><br />
53 % der verfügbaren<br />
Gewerbeflächen in öffentlichem<br />
Eigentum<br />
Qualitativ sehr unterschiedlichesFlächenangebot<br />
im Hinblick auf die<br />
Lage zur Autobahn
50% aller sofort verfügbaren<br />
GI-Flächen am autobahnnahen<br />
Standort<br />
Stuhr<br />
Knapp die Hälfte der sofort<br />
verfügbaren Gewerbeflächen<br />
liegen direkt an<br />
einer Bundesstraße<br />
Grundstückspreise <strong>für</strong><br />
Gewerbeflächen<br />
34 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
An <strong>den</strong> Standorten Stuhr und Weyhe stehen etwa 29 ha Gewerbeflächen zur<br />
Verfügung, die einen direkten bzw. fast unmittelbaren Autobahnanschluss besitzen<br />
(Entfernung zur Autobahnen beträgt weniger als 1 km). Das entspricht immerhin<br />
15 % der landkreisweit sofort verfügbaren Flächen. Noch positiver fällt das<br />
Ergebnis aus, wenn man das Angebot der sofort verfügbaren Industrieflächen<br />
betrachtet. Über die Hälfte des gesamten sofort verfügbaren Angebots des <strong>Landkreis</strong>es<br />
(knapp 20 ha) konzentriert sich auf <strong>den</strong> autobahnnahen Standort Stuhr.<br />
Allerdings ist zu be<strong>den</strong>ken, dass der Anteil von GI-Flächen im <strong>Landkreis</strong> (nur 18 %<br />
des gesamten Angebots) weit unter dem Niveau der verfügbaren Industrieflächen<br />
in Niedersachen liegt (s.o).<br />
Die bedeutendsten Verkehrsachsen des <strong>Landkreis</strong>es sind v.a. die B 51, aber auch<br />
die B 6 bzw. die B 214, die die wichtigsten Wirtschaftsstandorte in einem Dreieck<br />
miteinander verbin<strong>den</strong>. Weitere wichtige regionale Achsen sind die B 61 und die<br />
B 239. Demzufolge ist es im Sinne einer verkehrlichen Anbindung an das Fernstraßennetz<br />
als positiv zu bewerten, dass knapp die Hälfte (101 ha) der sofort zur<br />
Verfügung stehen<strong>den</strong> Gewerbeflächen direkt an einer dieser Bundesstraßen liegt,<br />
und weitere 38 % (83 ha) sich in einem Radius von bis zu 5 km dazu befin<strong>den</strong><br />
(Abb. 3.1-4 und Karte 4-1).<br />
Die Grundstückspreise <strong>für</strong> Gewerbeflächen bewegen sich im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
(je m², voll erschlossen) entsprechend der verkehrlichen Anbindung an überregionale<br />
Verkehrsachsen in einem sehr unterschiedlichen Rahmen. In ländlich peripheren<br />
Lagen und in <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Mittelzentren des Südkreises kostet der Quadratmeter<br />
Gewerbeflächen zwischen 4 und 12 €, was im regionalen Umfeld als<br />
niedrig einzustufen ist. Zwischen 20 und 40 € kostet der Quadratmeter Gewerbefläche<br />
im Schnitt dagegen in <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> im nördlichen Kreisgebiet,<br />
wobei <strong>für</strong> besonders hochwertige Flächen (insb. <strong>für</strong> Dienstleistungsunternehmen)<br />
auch noch höhere Preise erzielt wer<strong>den</strong>.
35 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Abb. 3.1-3: Entfernung der sofort verfügbaren Gewerbeflächen zu <strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Stuhr<br />
Syke, Stadt<br />
SG Bruchhausen-Vilsen<br />
Diepholz, Stadt<br />
Weyhe<br />
Bassum<br />
Sulingen, Stadt<br />
Flächen in ha<br />
SG Barnstorf<br />
Twistringen, Stadt<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2004<br />
Wagenfeld<br />
SG Reh<strong>den</strong><br />
SG Sie<strong>den</strong>burg<br />
SG Kirchdorf<br />
über 20 km<br />
10 bis unter 20<br />
km<br />
5 bis unter 10<br />
km<br />
unter 5 km<br />
SG Altes Amt Lemförde<br />
SG Schwaför<strong>den</strong>
36 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 3.1-4: Entfernung der sofort verfügbaren Gewerbeflächen zu <strong>den</strong> nächsten Bundesstraßen<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Stuhr<br />
Syke, Stadt<br />
SG Bruchhausen-Vilsen<br />
Diepholz, Stadt<br />
Weyhe<br />
Bassum<br />
Sulingen, Stadt<br />
Flächen in ha<br />
SG Barnstorf<br />
Twistringen, Stadt<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2004<br />
Wagenfeld<br />
SG Reh<strong>den</strong><br />
SG Sie<strong>den</strong>burg<br />
SG Kirchdorf<br />
5 bis 10 km<br />
1 bis weniger 5 km<br />
unter 1 km<br />
SG Altes Amt Lemförde<br />
SG Schwaför<strong>den</strong>
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
37 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Übersicht 3-1: Bewertung der Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen<br />
Bassum Karrenbruchsheide<br />
Bassum Karrenbruchsheide<br />
II<br />
Bassum Auf dem<br />
Lockhorn<br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
13,1 ha 10,4 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
vergleichsweise günstige verkehrliche Lage direkt an der<br />
B 51, aber 20 km bis zur BAB 1 – 10,4 ha GE- und MI-<br />
Flächen in öffentlicher Hand – 2,7 ha GE- und MI-Flächen<br />
nicht sofort verfügbar, da Verkaufsbereitschaft der privaten<br />
Eigentümer nicht vorhan<strong>den</strong> ist – frühestmögliche Verfügbarkeit<br />
ist nicht absehbar – Ausschluss innenstadtrelevanter<br />
Einzelhandelssortimente – keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
– aus Sicht der Gemeinde <strong>für</strong> Handwerksbetriebe<br />
und Produzierendes Gewerbe geeignet<br />
8,3 ha 2,9 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Gewerbegebiet –<br />
vergleichsweise günstige verkehrliche Lage direkt an der<br />
B 51, Entfernung zur BAB 1 20 km – 2,4 ha GE-Flächen<br />
sofort verfügbar, 5,4 ha GE-Flächen in privatem Eigentum –<br />
Verkaufsbereitschaft nicht gegeben – frühestmögliche<br />
Verfügbarkeit ist nicht absehbar - Ausschluss innenstadtrelevanter<br />
Einzelhandelssortimente – Konflikte mit angrenzender<br />
Nachbarnutzung (Kartbahn) – aus Sicht der Gemeinde<br />
<strong>für</strong> Handwerksbetriebe und Produzierendes Gewerbe<br />
geeignet<br />
6,1 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige Verkehrsanbindung (innerörtliche Lage) –<br />
Entfernung zur B 51 2 km, zur BAB 1 20 km – GE-Flächen<br />
in privatem Eigentum – Flächen nicht sofort verfügbar, da<br />
Verkaufsbereitschaft nicht vorhan<strong>den</strong> – hohe Konfliktdichte<br />
mit Nachbarnutzungen (GE-Flächen befin<strong>den</strong> sich direkt in<br />
einem Wohngebiet) – Industriebrache und Umspannwerk<br />
wer<strong>den</strong> als störend empfun<strong>den</strong> - aus Sicht der Gemeinde<br />
besonders geeignet <strong>für</strong> nichtstörendes Gewerbe und<br />
Handwerksbetriebe, da hohes Konfliktpotenzial mit angrenzender<br />
Wohnbevölkerung besteht<br />
Bassum Die Riede 2,8 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige Verkehrslage (Anbindung nur über ein<br />
Wohngebiet und ca. 6 km zur B 51, 31 km zur BAB 1) –<br />
GE- und GEe-Flächen in privatem Eigentum – Flächen<br />
nicht sofort verfügbar, da Verkaufsbereitschaft der Eigentümer<br />
eingeschränkt ist – frühestmögliche Verfügbarkeit ist<br />
nicht absehbar – aus Sicht der Gemeinde <strong>für</strong> Handwerksbetriebe<br />
geeignet<br />
Bassum Am Wasserturm<br />
0,2 ha 0,2 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort - mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
gute Anbindung an die B 51/B 61, 20 km Entfernung zur<br />
BAB 1 – kleine Restfläche GE von 0,2 ha in privatem Eigentum,<br />
sofort verfügbar<br />
Diepholz Kielweg 21 ha 20 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, zweitgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum und Kreisstadt – großes Gewerbegebiet –<br />
vergleichsweise günstige verkehrliche Lage direkt an der<br />
B 214 und der B 51, Entfernung zur BAB 1 20 km – 13 ha<br />
GE- und 6 ha GI-Flächen in öffentlicher Hand, 1 ha GE-<br />
Fläche in privatem Eigentum, allerdings sofort verfügbar –<br />
ein weiterer ha GE-Flächen nicht sofort verfügbar, da Verkaufsbereitschaft<br />
der privaten Eigentümer nicht vorhan<strong>den</strong><br />
ist – Ausschluss von Einzelhandelssortimenten, Gastronomie<br />
nur bei angeschlossenem Hotelbetrieb – aus Sicht der<br />
Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Logistikunternehmen<br />
und Handwerksbetriebe
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
38 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
Diepholz Masch 4 ha 4 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, zweitgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum und Kreisstadt – großes Gewerbegebiet –<br />
vergleichsweise günstige verkehrliche Lage direkt an der<br />
B 51 und der B 214, Entfernung zur BAB 1 20 km – 4 ha<br />
GE-Flächen sofort verfügbar, davon drei in privatem Eigentum<br />
– Ausschluss von Einzelhandel – aus Sicht der<br />
Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Betriebe der Automobilbranche,<br />
der Kunststoffverarbeitung sowie der Nahrungsmittelindustrie<br />
Diepholz Nord-<br />
West I<br />
Diepholz An der<br />
Bahn<br />
Stuhr Groß<br />
Mackenstedt<br />
Süd<br />
Stuhr Groß<br />
Mackenstedt<br />
Nord<br />
Stuhr Brinkum<br />
Nord, Teil<br />
West<br />
Stuhr Brinkum<br />
Süd<br />
7,5 ha 1,2 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, zweitgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum und Kreisstadt – kleines Gewerbegebiet –<br />
vergleichsweise günstige verkehrliche Lage direkt an der<br />
B 69, Entfernung zur BAB 1 20 km – 1,2 ha GE-Flächen in<br />
privatem Eigentum, allerdings sofort verfügbar – Ausschluss<br />
von innenstadtrelevanten Einzelhandelssortimenten<br />
– aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Kunststoffverarbeitung<br />
– zwei größere kunststoffverarbeitende<br />
Betriebe angesiedelt<br />
0,6 ha 0,6 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, zweitgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum und Kreisstadt – kleines Gewerbegebiet –<br />
gute Anbindung an die B 214/ B 51, Entfernung zur BAB 1<br />
20 km – 0,6 ha GE-Flächen sofort verfügbar – aus Sicht der<br />
Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> nichtstörende Unternehmen,<br />
da Konfliktpotenzial mit angrenzender Wohnbevölkerung<br />
besteht<br />
3,4 ha 3,4 ha Ü Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– herausragende verkehrliche Anbindung (direkt an<br />
der B 322, sehr gute Anbindung an die BAB 1) – 3,4 ha GE-<br />
Flächen in privatem Eigentum, aber sofort verfügbar –<br />
eingeschränkte Verwertbarkeit durch z.T. fehlende Erschließung<br />
– eingeschränkte Zulässigkeit von Werbeanlagen<br />
in der Baubeschränkungszone entlang der BAB 1 und<br />
B 322 – Konflikte mit Nachbarnutzungen durch Immissionsschutz<br />
gegenüber der im Südosten liegen<strong>den</strong> Wohnbebauung<br />
3,3 ha 3,3 ha Ü Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es – großes Gewerbegebiet –<br />
sehr gute Verkehrslage (direkt an der B 322, sehr gute<br />
Anbindung an die BAB 1) – 3,3 ha GE-Flächen in privatem<br />
Eigentum, aber sofort verfügbar – geplanter Ausschluss von<br />
Einzelhandelsgroßvorhaben auf noch nicht bebauten Flächen<br />
- keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
2,8 ha 2,8 ha Ü Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es – großes Gewerbegebiet –<br />
herausragende Verkehrslage (direkt an der BAB 1, gute<br />
Anbindung an die B 6) – 2,8 ha GE-Flächen in privatem<br />
Eigentum, aber sofort verfügbar – Ausschlusskatalog <strong>für</strong><br />
Teilflächen – keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
16,6 ha 16,6 ha Ü Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– sehr gute Anbindung an die B 322/ B 6/ B 51,<br />
BAB 1 ca. 4 km entfernt – 4,4 ha GE-, 11,1 ha GI- und<br />
1,1 ha MI-Flächen in öffentlicher Hand – Ausschluss von<br />
innenstadtrelevanten Einzelhandelssortimenten – keine<br />
Konflikte mit Nachbarnutzungen
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
Stuhr Brinkum<br />
Mitte Ellernbruch<br />
Stuhr Brinkum<br />
Mitte<br />
Ro<strong>den</strong>damm<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
39 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
6,0 ha 6,0 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es - mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– sehr gute Verkehrsanbindung (BAB 1/ B 6 in weniger<br />
als 2 km Entfernung – 3,5 ha GE-Flächen in öffentlichem<br />
Eigentum, 2,5 ha MI-Flächen in privatem Eigentum,<br />
aber sofort verfügbar – eingeschränkte Tragfähigkeit des<br />
Bo<strong>den</strong>s, teilweise Staunässe - aus Sicht der Gemeinde nur<br />
geeignet <strong>für</strong> nichtstörende Unternehmen, da Konfliktpotenzial<br />
bezüglich Lärmimmissionen gegenüber der benachbarten<br />
Wohnbevölkerung besteht<br />
3,1 ha 3,1 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es – kleines Gewerbegebiet –<br />
herausragende Verkehrslage (Anbindung an die BAB 1/ B 6<br />
1 km) – 3,1 ha GE-Flächen in öffentlichem Eigentum –<br />
Ausschluss von Tankstellen, Anlagen <strong>für</strong> sportliche, kirchliche,<br />
kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke<br />
Stuhr Varrel 2,0 ha 2,0 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– sehr gute Verkehrslage (Anbindung an die B 322,<br />
Entfernung zur BAB 1 2,8 km) – 2,0 ha GE-Flächen in<br />
privatem Eigentum – Beeinträchtigung der Anbindung des<br />
Gewerbegebiets durch <strong>den</strong> geplanten Lückenschluss<br />
BAB 1 – BAB 28 – keine sonstigen Nutzungskonflikte vorhan<strong>den</strong><br />
Stuhr Seckenhausen<br />
Nord<br />
Stuhr Seckenhausen<br />
West<br />
Sulingen Bergmann-Kabelwerke<br />
und<br />
Lackdraht<br />
Union<br />
Sulingen Im Büchenberg<br />
II<br />
2,5 ha 2,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es – kleines Gewerbegebiet –<br />
sehr gute Verkehrslage (direkt an der B 322, gute Anbindung<br />
an die B 51/ B 6, Entfernung zur BAB 1 ca. 4,4 km) –<br />
2,5 ha GI-Flächen in privatem Eigentum, allerdings sofort<br />
verfügbar – Einschränkung der Nutzung, da Festsetzungen<br />
des B-Plans nur drei Grundstückszufahrten ermöglichen –<br />
teilweise Vorhan<strong>den</strong>sein flächenbezogener Schallleistungspegel<br />
– aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong><br />
Betriebe der Ernährungswirtschaft<br />
1,2 ha 1,2 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, größter Wohn- und Wirtschaftsstandort<br />
des <strong>Landkreis</strong>es – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– sehr gute Lage direkt an der B 322, gute Anbindung<br />
an die B 51, Entfernung zur BAB 1 ca. 4,9 km – 1,2 ha<br />
GE-Flächen in privatem Eigentum, aber sofort verfügbar –<br />
Einschränkung der Nutzung da Festsetzungen des B-Plans<br />
nur drei Grundstückszufahrten ermöglichen – teilweise<br />
Vorhan<strong>den</strong>sein flächenbezogener Schallleistungspegel<br />
5,9 ha 5,9 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– Entfernung zur B 214 bzw. zur B 61 2 km, zur<br />
BAB 1 45 km – 5,9 ha GI-Flächen in öffentlichem Eigentum<br />
– keine Nutzungskonflikte – aus Sicht der Gemeinde besonders<br />
geeignet <strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe<br />
4,0 ha 3,0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– gute Anbindung an die B 214, Entfernung zur<br />
BAB 1 45 km – 4,0 ha GE-Flächen, davon 1 ha in privatem<br />
Eigentum und nicht sofort verfügbar – Verkaufsbereitschaft<br />
der privaten Eigentümer eingeschränkt – Ausschluss von<br />
Einzelhandelsnutzungen – aus Sicht der Gemeinde besonders<br />
geeignet <strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
Sulingen Barrier<br />
Kirchweg I<br />
Sulingen Diepholzer<br />
Straße<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
40 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
1,9 ha 1,9 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– gute Anbindung an die B 214/ B 61, Entfernung zur<br />
BAB 1 45 km – 1,9 ha GI-Flächen in öffentlichem Eigentum<br />
– Einzelhandelsnutzung ausgeschlossen – keine Konflikte<br />
mit Nachbarnutzungen – aus Sicht der Gemeinde besonders<br />
geeignet <strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe (Güterver- und<br />
–bearbeitung) – Großbetrieb der Schuhherstellung auf dem<br />
Gebiet angesiedelt<br />
3,1 ha 1,7 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
gute Anbindung an die B 214/ B 61, Entfernung zur BAB 1<br />
45 km – 3,1 ha GE-Flächen, davon 1,4 ha in privatem<br />
Eigentum und nicht sofort verfügbar – Verkaufsbereitschaft<br />
der Eigentümer eingeschränkt – Ausschluss von Lebensmitteleinzelhandel<br />
– keine Konflikte mit Nachbarnutzungen -<br />
aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Sulingen Ost III 0,4 ha 0 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
gute Anbindung an die B 214, Entfernung zur BAB 1 45 km<br />
– 0,4 ha GE-Flächen in öffentlichem Eigentum, allerdings<br />
nicht sofort verfügbar, da teilweise verpachtet – aus Sicht<br />
der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Sulingen Büchenberg<br />
Syke Am Bahnhof<br />
Syke Barrier<br />
Heide<br />
2,5 ha 0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– gute Anbindung an die B 214, Entfernung zur<br />
BAB 1 45 km – 2,5 ha nicht sofort verfügbare GE-Flächen,<br />
davon 2,2 ha in privatem Eigentum – Verkaufsbereitschaft<br />
der Eigentümer eingeschränkt - keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
- aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet<br />
<strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe<br />
32,3 ha 14,3 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, drittgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum – großes Gewerbegebiet – Entfernung zur<br />
B 6 1,5 km, zur BAB 1 13 km – 20,1 ha GE-Flächen, davon<br />
8,6 ha in öffentlichem Eigentum, 9,6 ha nicht sofort verfügbar;<br />
8,4 ha nicht sofort verfügbare GI-Flächen in privatem<br />
Eigentum – Erschließung ist teilweise nicht vorhan<strong>den</strong>,<br />
Verkaufsbereitschaft der Eigentümer eingeschränkt – teilweise<br />
nur nichtstörende Gewerbebetriebe zulässig – aus<br />
Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Produzierendes<br />
Gewerbe und Speditionen<br />
5,85 0,35 R/L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, drittgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – vergleichsweise<br />
günstige verkehrliche Lage (direkt an der B 6, Entfernung<br />
zur BAB 1 10 km) – 5,5 ha nicht sofort verfügbare GE-<br />
Flächen und 0,35 ha sofort verfügbare SO-Flächen in privatem<br />
Eigentum – Erschließung noch nicht vorhan<strong>den</strong>,<br />
Verfügbarkeit nach Bedarf – keine Nutzungskonflikte vorhan<strong>den</strong><br />
Syke Nordfeld 4,8 ha 4,8 ha R/L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, drittgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – 1,5 km Entfernung<br />
zur B 6, zur BAB 1 10 km – 4,0 ha GE- und 0,8 ha SO-<br />
Flächen in öffentlichem Eigentum, sofort verfügbar – keine<br />
Nutzungskonflikte vorhan<strong>den</strong> – aus Sicht der Gemeinde<br />
besonders geeignet <strong>für</strong> Handwerk und Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Syke Bürgermeisterkamp<br />
2,0 ha 2,0 ha L/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, drittgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – gute Anbindung<br />
an die B 6, Entfernung zur BAB 1 13 km – 2,0 ha GE-<br />
Flächen in öffentlichem Eigentum und sofort verfügbar –<br />
keine Nutzungskonflikte
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
Syke Auf dem<br />
Sünder<br />
Syke Alter<br />
Sportplatz<br />
Syke Gartenstraße<br />
Twistringen In <strong>den</strong><br />
Wei<strong>den</strong><br />
Twistringen Scharrendorf<br />
Twistringen Osterkamp<br />
Wagenfeld Min<strong>den</strong>er<br />
Straße<br />
Wagenfeld Am Reuterhof<br />
Wagenfeld Am Bahnhof<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
41 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
7,0 ha 7,0 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, drittgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – relativ ungünstige<br />
Verkehrsanbindung (Entfernung zur B 6 3 km, zur BAB 1<br />
25 km) – 7 ha SO-Fläche in privatem Eigentum und sofort<br />
verfügbar – Nutzung ausschließlich <strong>für</strong> landwirtschaftliches<br />
Gewerbe vorgesehen<br />
1,2 ha 1,2 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, drittgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – Lage direkt an der<br />
B 6, Entfernung zur BAB 1 19 km – 1,2 ha GE-Flächen in<br />
privatem Eigentum, sofortige Verfügbarkeit ist gegeben –<br />
Ausschluss von Tankstellen – keine Nutzungskonflikte<br />
1,0 ha 1,0 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, drittgrößter im <strong>Landkreis</strong>,<br />
Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet – gute Anbindung<br />
an die B 6, Entfernung zur BAB 1 13 km – 1,0 ha GE-<br />
Fläche in privatem Eigentum, sofortige Verfügbarkeit ist<br />
gegeben - Marktfähigkeit der Fläche ist eingeschränkt, da<br />
sich eine alte Lagerhalle und ein Kornspeicher auf dem<br />
Gelände befin<strong>den</strong><br />
9,6 ha 1,9 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
vergleichsweise günstige verkehrliche Anbindung (direkt an<br />
der B 51, Entfernung zur BAB 1 25 km, Gleisanschluss<br />
möglich) – 2,7 ha nicht sofort verfügbare GE-Flächen,<br />
davon 1,5 ha in öffentlichem Eigentum (Erschließung noch<br />
nicht vorhan<strong>den</strong>); 6,9 ha GI-Flächen, davon 1,9 ha sofort<br />
verfügbar und in öffentlicher Hand – Ausschluss von innenstadtrelevanten<br />
Einzelhandelssortimenten – keine Nutzungskonflikte<br />
vorhan<strong>den</strong><br />
6,7 ha 6,4 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
Entfernung zur B 51 1,2 km, zur BAB 1 25 km – Gleisanschluss<br />
möglich – 0,3 ha GE-Flächen in öffentlichem Eigentum<br />
und sofort verfügbar; 6,4 ha GI-Flächen, davon<br />
6,1 ha sofort verfügbar – Ausschluss von innenstadtrelevanten<br />
Einzelhandelssortimenten – keine Nutzungskonflikte<br />
vorhan<strong>den</strong><br />
1,4 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –direkt<br />
an der B 51 gelegen – 0,7 ha GE- und 0,7 ha MI-Flächen in<br />
privater Hand – Verkaufsbereitschaft ungeklärt – Ausschluss<br />
von innenstadtrelevanten Einzelhandelssortimenten<br />
– keine Nutzungskonflikte vorhan<strong>den</strong><br />
4,0 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet -<br />
relativ ungünstige Verkehrsanbindung (Entfernung B 239<br />
7 km, zur BAB 1 35 km) – 4,0 ha GE-Flächen in privatem<br />
Eigentum, nicht sofort verfügbar – keine Konflikte zu Nachbarnutzungen<br />
3,8 ha 3,8 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 239, Entfernung zur BAB 1 35 km – 3,8 ha<br />
GE-Flächen in öffentlichem Eigentum, sofort verfügbar –<br />
Ausschluss von Tankstellen, Anlagen <strong>für</strong> kirchliche, kulturelle,<br />
soziale und gesundheitliche Zwecke – evtl. Konflikte<br />
mit Wohnbebauung und Hofstellen in der Nähe – aus Sicht<br />
der Gemeinde sind nur nichtstörende Betriebe anzusiedeln<br />
3,1 ha 3,1 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige Verkehrsanbindung (Entfernung B 239<br />
7 km, zur BAB 1 35 km) – 3,1 ha GE-Flächen in öffentlichem<br />
Eigentum, sofort verfügbar – Ausschluss von Tankstellen,<br />
Anlagen <strong>für</strong> kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche<br />
Zwecke – Konfliktpotenzial durch Nachbarnutzungen<br />
(Wohnen im Mischgebiet) – aus Sicht der Gemeinde<br />
besonders geeignet <strong>für</strong> kleine und mittlere Gewerbebetriebe
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
42 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
Wagenfeld Molkerei 2,0 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 239, Entfernung zur BAB 1 35 km – 2,0 ha<br />
nicht sofort verfügbare GE-Flächen, davon 1,5 ha in privatem<br />
Eigentum – Grundstücke teilweise noch nicht erschlossen<br />
– keine Konflikte zu Nachbarnutzungen<br />
Wagenfeld Am Hasslinger<br />
Weg<br />
Weyhe Dreye-<br />
West III<br />
Weyhe Im Bruch I<br />
+ II<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Am Bahnhof<br />
Barnstorf Immenzaun<br />
1,3 ha 0,3 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – gute<br />
Anbindung an die B 239, Entfernung zur BAB 1 35 km –<br />
1,3 ha GE-Flächen, davon 1 ha in privatem Eigentum und<br />
nicht sofort verfügbar – keine Konflikte zu Nachbarnutzungen<br />
– aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong><br />
kleine und mittlere Gewerbebetriebe<br />
20,0 ha 20,0 ha Ü Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – großes Gewerbegebiet –<br />
herausragende Verkehrslage (direkt an der BAB 1) – 20 ha<br />
GE-Flächen sofort verfügbar – Ausschluss von Tankstellen,<br />
großflächigem Einzelhandel und Lagerplätzen – aus Sicht<br />
der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Logistikbetriebe<br />
2,2 ha 1,0 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
6 km zur BAB 1, 3 km zur B 6 – 1 ha GE-Flächen sofort<br />
verfügbar – aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong><br />
örtliche Handwerksbetriebe bzw. Produzierendes Gewerbe<br />
aus Gemengelagen<br />
8,8 ha 2,0 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
gute Anbindung an die B 51, Entfernung zur BAB 1 29 km –<br />
2 ha GE-Flächen in privatem und öffentlichem Eigentum,<br />
sofort verfügbar – 6,8 ha nicht sofort verfügbar, da eine<br />
Erschließung fehlt bzw. die Verkaufsbereitschaft der Eigentümer<br />
eingeschränkt ist – Ausschluss von zentren- und<br />
nahversorgungsrelevanten Einzelhandelssortimenten<br />
Brockum 11,3 ha 1,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige Verkehrslage (6 km zur B 51, zur BAB 1<br />
31 km) – GE- und z.T. auch GI-Flächen ausgewiesen – nur<br />
1 ha sofort verfügbar (GI-Fläche), 10 ha nicht sofort verfügbar<br />
(fehlende Erschließung bzw. Verkaufsbereitschaft<br />
eingeschränkt) – Ausschluss von zentren- und nahversorgungsrelevanter<br />
Einzelhandelssortimente<br />
Lembruch 1,8 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 51, Entfernung zur BAB 1 24 km – GE-<br />
Flächen – 1,8 ha in privatem Eigentum, allerdings nicht<br />
sofort verfügbar (Verkaufsbereitschaft der privaten Eigentümer<br />
eingeschränkt) – 2 Betriebe der Nahrungs- und<br />
Genussmittelindustrie angesiedelt – aus Sicht der Gemeinde<br />
<strong>für</strong> Betriebe aus dem Bereich Nahrungs- und Genussmittel<br />
geeignet<br />
Marl 0,9 ha 0,4 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 51, Entfernung zur BAB 1 28 km – GE-<br />
Flächen – 0,4 ha in öffentlichem Eigentum, 0,5 ha nicht<br />
sofort verfügbar (Verkaufsbereitschaft der privaten Eigentümer<br />
eingeschränkt) – Ausschluss von zentren- und nahversorgungsrelevanten<br />
Einzelhandelssortimenten<br />
5,9 ha 4,0 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
Lage direkt an der B 51, Entfernung zur BAB 1 25 km –<br />
ausschließlich GE-Flächen – Bahnanschluss vorhan<strong>den</strong> –<br />
4 ha sofort verfügbar (Flächen in öffentlichem Eigentum),<br />
1,9 ha nicht sofort verfügbar (Verkaufsbereitschaft der<br />
privaten Eigentümer eingeschränkt) – kein Ausschlusskatalog<br />
– Großbetrieb der Erdöl- und Erdgasförderung angesiedelt
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
Barnstorf An der<br />
Bahn<br />
Barnstorf Hinter<br />
dem Immenzaun<br />
Barnstorf Bremer<br />
Straße,<br />
OT<br />
Barnstorf<br />
Barnstorf Bremer<br />
Straße,<br />
OT Drebber<br />
Barnstorf Am<br />
Schötenweg<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Am Scheunenacker<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
43 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
8,0 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – gute<br />
Anbindung an die B 51, Entfernung zur BAB 1 25 km – 8 ha<br />
in öffentlichem Eigentum, allerdings nicht sofort verfügbar –<br />
teilweise fehlende Erschließung, teilweise Optionsflächen<br />
<strong>für</strong> einen Investor<br />
5,1 ha 5,1 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 51, Entfernung zur BAB 1 25 km – GE-<br />
Flächen – 5,1 ha in öffentlichem Eigentum, sofort verfügbar<br />
– kein Ausschlusskatalog<br />
1,2 ha 1,2 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – gute<br />
Anbindung an die B 51, Entfernung zur BAB 1 25 km –<br />
1,2 ha GE-Flächen in öffentlichem Eigentum, sofort verfügbar<br />
–zwei größere Betriebe des Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbes<br />
angesiedelt<br />
1,2 ha 1,2 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 51, Entfernung zur BAB 1 20 km – GE-<br />
Flächen – 1,2 ha in öffentlichem Eigentum, sofort verfügbar<br />
– kein Ausschlusskatalog<br />
0,8 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 51, Entfernung zur BAB 1 25 km – 0,7 ha<br />
GE-Fläche nicht sofort verfügbar, da Verkaufsbereitschaft<br />
der privaten Eigentümer eingeschränkt ist – Ausschluss von<br />
Einzelhandel<br />
3,5 ha 1,5 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
Entfernung zur B 6 ca. 3 km, ca. 27 km zur BAB 27 – zentrales<br />
Gewerbegebiet mit einigen Restflächen (davon 1 ha<br />
GE-Flächen in privatem Eigentum und 0,5 ha MI-Flächen in<br />
öffentlichem Eigentum sofort verfügbar) – Bahnanschluss<br />
<strong>für</strong> Güterverkehr vorhan<strong>den</strong> – aus Sicht der Gemeinde<br />
insbesondere <strong>für</strong> Handwerk und Großhandel geeignet<br />
B 6 3,0 ha 3,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 6, ca. 32 km zur BAB 27– 3 ha GE-Flächen<br />
sind in privatem Eigentum, stehen aber <strong>den</strong>noch sofort zur<br />
Verfügung<br />
An der<br />
Rennbahn<br />
Am<br />
Funkturm<br />
Eichenstraße<br />
2,9 ha 2,9 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –direkt<br />
an der L 331 gelegen, ca. 13 km zur B 6, ca. 16 km zur<br />
BAB 27 – 2,9 ha GE-Flächen in öffentlichem Eigentum,<br />
sofort verfügbar<br />
4,2 ha 4,2 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
direkt an der L 331 gelegen, ca. 12 km zur B 6, ca. 19 km<br />
zur BAB 27– 4,2 ha GE-Flächen sind in privatem Eigentum,<br />
sofort verfügbar<br />
0,5 ha 0,5 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – ca<br />
1 km zur L 331, ca. 9 km zur B 6, ca. 16 km zur BAB 27–<br />
0,5 ha GE-Flächen sind in privatem Eigentum, sofort verfügbar<br />
Kreuzkrug 10,0 ha 10,0 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
direkt an der B 6 und der L 202 gelegen, ca. 23 km zur<br />
BAB 27– 10 ha GE-Flächen sind in öffentlichem Eigentum,<br />
sofort verfügbar<br />
Süstedter<br />
Bach<br />
Holzmaase<br />
0,5 ha 0,5 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
ca. 4 km zur B 6, ca. 24 km zur BAB 27 - 0,5 ha GE-<br />
Flächen sind in privatem Eigentum, sofort verfügbar<br />
2,2 ha 2,2 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – ca.<br />
12 km zur B 6, ca. 17 km zur BAB 27– 2,2 ha GE-Flächen<br />
sind in privatem Eigentum, sofort verfügbar
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Gewerbegebiet<br />
Kirchdorf Hirschberger<br />
Straße<br />
Kirchdorf Am Bahnhof<br />
Kirchdorf Auf dem<br />
Bokel<br />
Reh<strong>den</strong> Am Gasspeicher<br />
I<br />
Reh<strong>den</strong> Am Sünnekamp<br />
Reh<strong>den</strong> Gewerbegebiet<br />
Ost<br />
Reh<strong>den</strong> Marktstraße<br />
Sie<strong>den</strong>burg Am<br />
Brockhoff<br />
Sie<strong>den</strong>burg Bockhoper<br />
Straße<br />
Sie<strong>den</strong>burg Beim<br />
Kamp<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
44 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
Scholen 2,2 ha 2,2 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – ca.<br />
3 km zur B 6, ca. 30 km zur BAB 27– 2,2 ha GE-Flächen<br />
sind in privatem Eigentum, sofort verfügbar<br />
2,8 ha 2,8 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 61, aber sehr große Entfernung (50 km) zu<br />
<strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen der BAB 2 –<br />
2,8 ha GE-Fläche in privatem Eigentum, allerdings sofort<br />
verfügbar – im Zuge der geplanten Ortsumgehung steht<br />
diese Fläche möglicherweise vollständig zur Disposition<br />
1,0 ha 1,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige Verkehrsanbindung, ca. 4,5 km zur<br />
B 214, große Entfernung (46 km) zu <strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen<br />
der BAB 1 – 1 ha GE-Fläche in öffentlichem<br />
Eigentum sofort verfügbar – kein Ausschlusskatalog<br />
– keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
1,0 ha 1,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige Verkehrsanbindung, ca. 2 km zur B 61,<br />
große Entfernung (48 km) zu <strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen<br />
der BAB 2 – 1 ha GE-Fläche in öffentlichem<br />
Eigentum sofort verfügbar – Ausschlusskatalog <strong>für</strong> Betriebe,<br />
die mit wassergefähr<strong>den</strong><strong>den</strong> Stoffen arbeiten (z.B.<br />
Tankstellen) – angrenzendes Waldgebiet<br />
2,9 ha 2,9 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an B 214 und B 239, 28 km zur nächsten Autobahnanschlussstelle<br />
der BAB 1 – 2,9 ha GE-Fläche in öffentlichem<br />
Besitz sofort verfügbar – Einschränkung durch angrenzende<br />
Erdgasförderungsanlage – Erweiterungsflächen<br />
vorgesehen (teilweise bereits durch Vorverträge abgesichert)<br />
2,7 ha 0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
guter Anschluss an B 214 (1 km), allerdings relativ weit<br />
entfernt zur nächsten Autobahnanschlussstelle der BAB 1<br />
(35 km) – 2,7 ha GE-Fläche nicht sofort verfügbar (fehlende<br />
Erschließung) – Einschränkung durch angrenzende Erdgasförderanlage<br />
2,5 ha 2,5 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 214, 26 km zur nächsten Autobahnanschlussstelle<br />
der BAB 1 – 2,1 ha GE-Fläche in öffentlichem<br />
Eigentum sofort verfügbar - kein Ausschlusskatalog – keine<br />
Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
0,8 ha 0,8 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – gute<br />
Anbindung an B 214 und B 239, zur nächsten Autobahnanschlussstelle<br />
der BAB 1 28 km – 0,8 ha GE-Fläche in öffentlichem<br />
Eigentum sofort verfügbar – im südlichen Bereich<br />
sind nur Büro-, Geschäfts- und Lagergebäude sowie<br />
Lagerplätze und Betriebswohnungen zulässig<br />
2,5 ha 2,5 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – gute<br />
Anbindung an B 214 (1 km), Entfernung zur BAB 1 55 km –<br />
2,5 ha GE-Fläche sofort verfügbar, 1,2 ha davon in privatem<br />
Eigentum – Beschränkungen <strong>für</strong> Einzelshandelnutzung<br />
1,5 ha 1,5 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige verkehrliche Anbindung (zur B 214 und<br />
B 6 jeweils 3 km, zur nächsten Autobahnanschlussstelle der<br />
BAB 1 60 km – 1,5 ha GE-Fläche in öffentlichem Eigentum,<br />
sofort verfügbar<br />
1,4 ha 1,4 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige verkehrliche Anbindung (4 km zur B 214,<br />
16 km zur B 6, Entfernung zur BAB 1 55 km) – 1,4 ha GE-<br />
Fläche in öffentlichem Eigentum sofort verfügbar - Einschränkung<br />
bezüglich der Bauhöhe
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
Sie<strong>den</strong>burg Harbergen<br />
Ost<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
45 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
0,8 ha 0,8 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
relativ ungünstige verkehrliche Anbindung (3 km zur B 6<br />
und 6 km zur B 214) - weit entfernt zur nächsten Autobahnanschlussstelle<br />
der BAB 1 (55 km) – 0,8 ha GE-Fläche in<br />
öffentlichem Eigentum, sofort verfügbar – Einschränkung<br />
bezüglich der Bauhöhe
267 ha Gewerbeflächenumsatz<br />
zwischen 1994<br />
und 2003<br />
Schwerpunkte der Flächennachfrage:<br />
Stuhr,<br />
Syke und Diepholz<br />
3.2 Gewerbeflächennachfrage<br />
Umsatz von Gewerbeflächen in der Vergangenheit<br />
Eingeschränkte Aussagekraft<br />
der Datengrundlage<br />
Sechs umsatzstärkste<br />
Gewerbeflächenstandorte:<br />
39 % des Umsatzes<br />
46 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Von 1994 bis 2003 wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Diepholz rund 267 ha Gewerbeflächen<br />
umgesetzt; dies entspricht einem Jahresdurchschnitt von knapp 27 ha. Die Gewerbeflächenumsätze<br />
unterlagen dabei verhältnismäßig großen Schwankungen<br />
(zwischen 14 ha im Jahre 1995 und knapp 40 ha im Jahr 1994), so dass keine<br />
klare Ten<strong>den</strong>z feststellbar ist (Abb. 3.2-1). Der aktuell bundesweit zu beobachtende,<br />
konjunkturell bedingte Einbruch des Gewerbeflächenumsatzes kann im Rahmen<br />
der Gewerbeflächenbefragung <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz nicht bestätigt<br />
wer<strong>den</strong>, da im Jahr 2003 bereits wieder 30 ha Gewerbeflächen veräußert wur<strong>den</strong>.<br />
Alleine an <strong>den</strong> drei umsatzstärksten Standorten des <strong>Landkreis</strong>es, der Gemeinde<br />
Stuhr (66,6 ha) und <strong>den</strong> Städten Syke (37,8 ha) und Diepholz (37,4 ha), wur<strong>den</strong><br />
mehr als die Hälfte aller Gewerbeflächen (54 %) im <strong>Landkreis</strong> Diepholz veräußert .<br />
Mehr als zwei Drittel der Umsätze (knapp 70 %) wur<strong>den</strong> an <strong>den</strong> fünf größten Wirtschaftsstandorten<br />
des <strong>Landkreis</strong>es erzielt (entsprechend der Reihenfolge der Umsätze:<br />
Stuhr, Syke, Diepholz, Weyhe und Sulingen). Mit je 11 bis 13 ha Umsatz<br />
bil<strong>den</strong> die Städte Twistringen und Bassum sowie die Samtgemein<strong>den</strong> Bruchhausen-Vilsen<br />
und Barnstorf das Mittelfeld. Die übrigen Standorte weisen Flächenumsätze<br />
von knapp 9 ha (SG Kirchdorf) bis unter 1 ha (SG Schwaför<strong>den</strong>) auf<br />
(Abb. 3.2-2).<br />
An dieser Stelle muss ausdrücklich betont wer<strong>den</strong>, dass in der Gewerbeflächenerhebung<br />
ausschließlich Flächenumsätze in bestehen<strong>den</strong> bzw. neuen Gewerbegebieten<br />
miteingerechnet wur<strong>den</strong>, die nach der Entwicklung erstmalig veräußert<br />
wur<strong>den</strong> bzw. durch öffentliche Eigentümer vermarktet wur<strong>den</strong>. Private Weiterverkäufe<br />
sowie Einzelstandorte (z.B. von großflächigem Einzelhandel) wur<strong>den</strong> ebenso<br />
wie gewerbliche Entwicklungen außerhalb von planerisch ausgewiesenen Gewerbeflächen<br />
nicht erfasst (z.B. in ländlichen Streulagen). Auch bezüglich der<br />
tatsächlichen Fluktuation von Unternehmen können sich Unterschiede ergeben.<br />
Ferner ist klarzustellen, dass die hier aufgeführten Flächenumsätze aufgrund der<br />
z. T. sehr unterschiedlichen Qualität der Daten keine Aussagen über die Qualität<br />
der Betriebe (z. B. in Form der Arbeitsplatzdichte) zulassen.<br />
Insgesamt konzentrierten sich die Flächenumsätze stark auf ausgewählte Gewerbegebiete.<br />
103 ha, also knapp 40 % der Grundstücksverkäufe, wur<strong>den</strong> alleine in<br />
<strong>den</strong> sechs umsatzstärksten Gewerbegebieten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz realisiert:<br />
Gewerbegebiet Flächenumsatz<br />
1994 bis 2003<br />
„Masch“, Diepholz, Stadt 34,0 ha<br />
„Stuhrbaum“, Stuhr 21,8 ha<br />
„Hinterm Bahnhof“, Syke 13,1 ha<br />
„Bergmann Kabelwerke und Lackdraht Union“, Sulingen 12,0 ha<br />
„Brinkum Nord / Teil West“, Stuhr 11,1 ha<br />
„Groß Mackenstedt Nord“, Stuhr 10,6 ha
47 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Abb. 3.2-1: Entwicklung des Gewerbeflächenumsatzes im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
39,59<br />
13,72<br />
31,19<br />
35,37<br />
Fläche in ha<br />
23,09<br />
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2004<br />
Abb. 3.2-2: Gewerbeflächenumsatz der Standorte im <strong>Landkreis</strong> Diepholz 1994-2003<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Stuhr<br />
Syke, Stadt<br />
Diepholz, Stadt<br />
Weyhe<br />
Sulingen, Stadt<br />
SG Bruchhausen-Vilsen<br />
Twistringen, Stadt<br />
Bassum, Stadt<br />
Fläche in ha<br />
SG Barnstorf<br />
SG Kirchdorf<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2004<br />
23,49<br />
Wagenfeld<br />
34,42<br />
SG Reh<strong>den</strong><br />
SG Altes Amt Lemförde<br />
19,31<br />
SG Sie<strong>den</strong>burg<br />
SG Schwaför<strong>den</strong><br />
16,42<br />
29,71
Flächenumsatz und -angebot im Vergleich<br />
Sofort verfügbare Flächen<br />
insgesamt in ausreichendem<br />
Maße vorhan<strong>den</strong><br />
Standortbezogen teilweise<br />
Engpässe möglich<br />
Insgesamt quantitativ<br />
überdurchschnittliches<br />
Gewerbeflächenangebot<br />
48 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Eine vereinfachte Gegenüberstellung von Flächenumsatz und -angebot zeigt,<br />
dass im <strong>Landkreis</strong> Diepholz insgesamt ein reichlicher Umfang an derzeit sofort<br />
verfügbaren Flächen vorhan<strong>den</strong> ist. Hinzu kommt eine beträchtliche Zahl nicht<br />
sofort verfügbarer Flächen, bei <strong>den</strong>en größtenteils mit einer Verfügbarkeit in <strong>den</strong><br />
nächsten Jahren gerechnet wer<strong>den</strong> kann (s.o.).<br />
Dieser zunächst pauschale Vergleich von Gewerbeflächenangebot und -nachfrage<br />
darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass an Standorten mit herausragender<br />
Lagegunst (z.B. im nördlichen Kreisgebiet) langfristig Engpässe auftreten können.<br />
Es sei darauf hingewiesen, dass formal sofort verfügbare Flächen aufgrund unrealistischer<br />
Preisvorstellungen seitens der Anbieter zum Teil nicht zeitnah veräußert<br />
wer<strong>den</strong> können (z.B. in der Gemeinde Stuhr). Auf der anderen Seite schränken<br />
auch Gewerbeflächen mit verhältnismäßig ungünstiger Verkehrsanbindung<br />
sowie mit ungeeigneten Flächenzuschnitten das effektive marktgängige Angebot<br />
an sofort verfügbaren Flächen ein. Vor einer vereinfachten Gegenüberstellung von<br />
Umsatz und verfügbaren Flächen muss folglich gewarnt wer<strong>den</strong>.<br />
Dennoch haben insbesondere die wichtigen, umsatzstarken Wirtschaftsstandorte<br />
des <strong>Landkreis</strong>es zumindest mittelfristig ausreichend Flächenreserven zur Verfügung.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Diepholz insgesamt weist im Vergleich mit anderen Regionen<br />
Niedersachsens - bei einem durchaus überdurchschnittlichen Flächenumsatz - ein<br />
quantitativ überdurchschnittliches Gewerbeflächenangebot auf. Die Entwicklung<br />
und Vermarktung weiterer Gewerbeflächen muss zukünftig allerdings verstärkt auf<br />
Grundlage von regional angepassten, bedarfsorientierten und qualitativen<br />
Schwerpunktsetzungen erfolgen.<br />
Ansiedlung von Betrieben in Gewerbegebieten<br />
In der Vergangenheit angesiedelte<br />
Zielgruppen<br />
Die im Rahmen der Gemeindebefragung durchgeführte Erhebung zur Belegung<br />
der Gewerbeflächen mit Betrieben gibt Auskunft über die in der Vergangenheit<br />
angesiedelten Zielgruppen. Einbezogen wur<strong>den</strong> solche Unternehmen, die ihren<br />
Betrieb von 1994 bis 2003 in Gewerbegebieten eröffnet oder erweitert haben 16 .<br />
Bei <strong>den</strong> Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinde wurde zwischen Ansiedlungen<br />
aus anderen Standorten des <strong>Landkreis</strong>es (innerregionale Ansiedlungen) und<br />
Betriebsansiedlungen von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es (überregionale Ansiedlungen)<br />
unterschie<strong>den</strong>.<br />
16 Dieses betrifft sowohl Betriebe in Gewerbegebieten mit noch verfügbaren Flächen als auch<br />
solche, die sich in mittlerweile vollständig belegten Gewerbegebieten angesiedelt haben.
49 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Übersicht 3.2: Herkunft der betrieblichen Gewerbeflächennachfrage im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
(1994 bis 2003)<br />
aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz<br />
Herkunft der Betriebe Anzahl der<br />
Betriebe<br />
Die Qualität der erhobenen Daten ist nicht in allen Kommunen gleich. Vor allem<br />
Beschäftigtenzahl und Herkunft der Betriebe, teilweise auch das Ansiedlungsjahr,<br />
waren in einigen Fällen nicht zu ermitteln. Insofern können die folgen<strong>den</strong> Ausführungen<br />
nur als Anhaltspunkte <strong>für</strong> die Struktur der angesiedelten Betriebe dienen.<br />
Insgesamt konnten 327 Betriebe in die Analyse einbezogen wer<strong>den</strong>, wobei <strong>den</strong><br />
einzelnen Auswertungen - je nach Informationslage - kleinere Bezugszahlen<br />
zugrunde liegen.<br />
Die Auswertung der betrieblichen Nachfrage macht deutlich, dass die Bereitstellung<br />
von Gewerbeflächen überwiegend der Sicherung des Bestandes und der<br />
Entwicklung der ortsansässigen bzw. im <strong>Landkreis</strong> Diepholz beheimateten Betriebe<br />
dient. Von <strong>den</strong> insgesamt 327 Betrieben, deren Herkunft bekannt ist, betreffen<br />
knapp 84 % der Grundstücksverkäufe innergemeindliche (78,6 %) bzw. innerregionale<br />
(5,2 %) Erweiterungen, Verlagerungen und Neugründungen. Ein weiterer<br />
Beleg <strong>für</strong> die dynamische Bestandsentwicklung ist die im Vergleich zu anderen<br />
Regionen verhältnismäßig hohe Zahl von Erweiterungen bestehender Betriebe<br />
(Übersicht 3-2).<br />
Etwa 16 % der nachfragen<strong>den</strong> Unternehmen stammen aus Standorten außerhalb<br />
des <strong>Landkreis</strong>es, knapp die Hälfte davon aus dem angrenzen<strong>den</strong> Oberzentrum<br />
Bremen (7,0 % aller Betriebe). Von einem <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz profitablen<br />
Suburbanisierungsprozess aus dem benachbarten Zentrum kann allerdings nur im<br />
nördlichen Kreisgebiet die Rede sein, da sich die Ansiedlungen aus Bremen fast<br />
ausschließlich (d.h. in 22 von 23 Fällen) auf die Standorte Stuhr<br />
(17 Ansiedlungen) und Weyhe (5 Ansiedlungen) konzentrieren. Die übrigen überregionalen<br />
Ansiedlungen sind zum größten Teil Filialbetriebe von Einzelhandelsketten.<br />
Anteil<br />
(in %)<br />
innerhalb der eigenen Gemeinde Erweiterungen 45 13,8<br />
(innerregional) Verlagerungen 124 37,9<br />
von außerhalb des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Diepholz<br />
Verlagerungen zwischen <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Neugründungen 88 26,9<br />
17 5,2<br />
Hansestadt Bremen 23 7,0<br />
(überregional) andere Nachbargemein<strong>den</strong> des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Diepholz<br />
3 0,9<br />
übrige überregionale Ansiedlungen 27 8,3<br />
Summe 327 100,0<br />
Gewerbeflächennachfrage<br />
überwiegend <strong>für</strong> Bestandsentwicklung<br />
Überregionale Ansiedlungen<br />
zum Großteil aus<br />
Bremen
Überregionale Ansiedlungen<br />
durch Handelsunternehmen<br />
geprägt<br />
Verteilung der erhobenen<br />
Betriebe auf einzelne<br />
Wirtschaftszweige<br />
Verteilung auf Grundstücksgrößenklassen<br />
50 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Eine nähere Betrachtung der Ansiedlungen aus Bremen zeigt, dass mehrere<br />
großflächige Logistikunternehmen angesiedelt wur<strong>den</strong>. Ansonsten handelt es sich<br />
vorrangig um Betriebe des Einzelhandels, des Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbes sowie<br />
des Baugewerbes.<br />
Die Analyse der Unternehmen nach Branchen zeigt, dass sich unter <strong>den</strong> Gewerbeflächennachfragern<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz Betriebe des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes<br />
(47 %) und Dienstleistungsunternehmen (53 %) in etwa die Waage halten.<br />
Der Gewerbeflächenumsatz verteilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Wirtschaftszweige:<br />
Branchen Anzahl der Betriebe<br />
(innerreg. Herkunft)<br />
Anteil<br />
(in %)<br />
Anzahl der Betriebe<br />
(überreg. Herkunft)<br />
Verarbeitendes Gewerbe 59 18,4 5 1,6<br />
sonstiges Handwerk 43 13,4 3 0,9<br />
Baugewerbe 26 8,1 4 1,2<br />
Kfz-Gewerbe 9 2,8 2 0,6<br />
Handel 75 23,4 29 9,0<br />
Unternehmensbezogene Dienstleist. 6 1,9 3 0,9<br />
Verkehr 16 5,0 3 0,9<br />
Die Gewerbeflächennachfrage seit 1994 saldiert sich auf rund 267 ha (s.o.). Die<br />
durchschnittliche Grundstücksgröße je Betrieb lag damit bei etwa 8.200 m². Die<br />
Größen der einzelnen Gewerbegrundstücke differieren sehr stark und bewegen<br />
sich in einer Spanne zwischen 400 m² und 8 ha. Knapp ein Viertel der Grundstücksgrößen<br />
sind größer als 1 ha. Im <strong>Landkreis</strong> Diepholz sind im Vergleich zu<br />
anderen Regionen Niedersachsens verhältnismäßig viele große Grundstücke, d.h.<br />
Flächen mit mehr als 5.000 m², veräußert wor<strong>den</strong>. Die Betriebe verteilen sich auf<br />
die Grundstücksgrößenklassen wie folgt:<br />
Grundstücksgrößenklassen Anzahl der<br />
Betriebe<br />
Anteil<br />
(in %)<br />
< 2.000 m² 55 16,8<br />
2.000 m² bis < 3.000 m² 50 15,3<br />
3.000 m² bis < 5.000 m² 66 20,2<br />
5.000 m² bis < 1 ha 76 23,2<br />
1 ha bis 2 ha 40 12,2<br />
Anteil<br />
(in %)<br />
sonstige Dienstleistungen 35 10,8 3 0,9<br />
Summe: 269 84 % 52 16 %<br />
> 2 ha 40 12,2<br />
Summe: 327 100,0 %
51 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
3.3 Gewerbeflächensituation im Umfeld des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz 17<br />
Stadt Bremen<br />
Im Vergleich zu zahlreichen anderen großen Wirtschaftsstandorten ist die Gewerbeflächensituation<br />
in der Stadt Bremen in geringerem Maße durch Flächenengpässe<br />
gekennzeichnet. Aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung Bremens<br />
findet bis heute ein nicht unbeträchtlicher Teil des Suburbanisierungsprozesses<br />
innerhalb der Stadtgrenzen statt. Allerdings besteht das Problem, dass von dem<br />
erheblichen Umfang an Flächenreserven, die <strong>für</strong> die Gewerbeentwicklung theoretisch<br />
geeignet wären, zahlreiche Flächen aus verschie<strong>den</strong>en Grün<strong>den</strong> nur eingeschränkt<br />
verfügbar sind bzw. nur mit erheblichem finanziellen Aufwand entwickelt<br />
wer<strong>den</strong> können (beispielsweise eine Reihe altindustrieller Recyclingflächen).<br />
In <strong>den</strong> letzten Jahren hat die Stadt Bremen jedoch begonnen, die Erschließung<br />
und Vermarktung von Gewerbeflächen unter Einsatz erheblicher eigener finanzieller<br />
Ressourcen sowie externer Fördermittel in offensiver Weise voranzubringen.<br />
Die Neupositionierung geht zurück auf das im Jahr 1993 beschlossene „Integrierte<br />
Flächenprogramm <strong>für</strong> Gewerbe und Dienstleistungen in der Stadt Bremen“<br />
(IFP). Hintergrund der Neuausrichtung der Gewerbeflächenpolitik ist der sich<br />
verschärfende Wettbewerb der Großstädte um überregionale Ansiedlungen. Folglich<br />
setzt die Stadt Bremen in erster Linie auf prestigeträchtige Großprojekte, d.h.<br />
auf absolut hochwertige, großflächige Gewerbeflächen mit sehr guter bis herausragender<br />
Verkehrsanbindung.<br />
Nach Angaben der BIG (Bremer Investitions-Gesellschaft mbH) sind die Hauptziele<br />
der bremischen Gewerbeflächenentwicklung<br />
- die Revitalisierung von Brachflächen (insbesondere der ehemaligen Hafenreviere),<br />
- die spezialisierte und netzwerkbil<strong>den</strong>de Profilierung (Cluster) von Gewerbeflächenstandorten,<br />
um Synergieeffekte zu erzeugen und im regionalen und überregionalen<br />
Wettbewerb um Unternehmensansiedlungen als Standort wahrgenommen<br />
zu wer<strong>den</strong>,<br />
- ein unterschiedlicher „Flächenmix“, der das gesamte Marktspektrum abdecken<br />
und gleichzeitig attraktive Standorte <strong>für</strong> Wachstumsbranchen vorhalten soll.<br />
Die Hansestadt Bremen hat von 1993 bis 2001, also in einem Zeitraum von knapp<br />
zehn Jahren etwa 428 ha Gewerbeflächen erschlossen. Davon wur<strong>den</strong> rund<br />
360 ha an Unternehmen vergeben, darunter 120 ha Brachflächen. Da von einer<br />
steigen<strong>den</strong> Nachfrage nach Gewerbefläche in <strong>den</strong> nächsten Jahre ausgegangen<br />
wird, strebt der Senat eine Flächenbereitstellung von etwa 50 ha jährlich inkl. einer<br />
17 Quellen:<br />
- www.komsis.de,<br />
- Senator <strong>für</strong> Wirtschaft und Häfen: Wirtschaftsstandort Bremen 2000 - 2001<br />
sowie www.wfg-bremen.de<br />
- <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> Ver<strong>den</strong>, <strong>NIW</strong> 2004<br />
- Gespräch mit Vertretern der Wirtschaftsförderung der Stadt Delmenhorst<br />
- Integriertes Flächenprogramm 2010, Bremer Investitions-Gesellschaft mbH<br />
- www.germansite.de<br />
Vergleichsweise großes<br />
Flächenangebot<br />
Massive Neupositionierung<br />
in der Gewerbeflächenentwicklung<br />
Hauptziele der Gewerbeflächenentwicklung<br />
Gewerbeflächenentwicklung
Clusterorientierung<br />
Wichtigste Gewerbeflächenprojekte<br />
im Überblick<br />
52 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Dispositionsreserve von 100 ha an. Die geplante Vorratspolitik umfasst dabei sowohl<br />
Neuerschließungen als auch eine Revitalisierung von Industrie- und Hafenbrachen.<br />
Vor dem Hintergrund der zunehmen<strong>den</strong> Standortkonkurrenz verfolgt die neu ausgerichtete<br />
Gewerbeflächenpolitik dabei eine spezialisierte und netzwerkbil<strong>den</strong>de<br />
Profilierung (sog. Cluster) und eine offensive Vermarktungsstrategie. Durch die<br />
Ausrichtung auf spezifische Unternehmenstypen erhofft man sich Vorteile bei der<br />
Bedienung von spezifischen Infrastrukturanforderungen (baulicher, verkehrs- und<br />
informationstechnischer Art), da vergleichbare Standortanforderungen <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Unternehmen vorherrschen. Die räumliche Konzentration soll zu Synergieeffekten<br />
aufgrund von Fühlungsvorteilen führen und die Innovationsfähigkeit der<br />
Unternehmen durch Netzwerke erhöhen.<br />
Zur Verfolgung einer Cluster-Strategie wur<strong>den</strong> konsequenterweise Branchenschwerpunkte<br />
ausgewiesen:<br />
Produzierendes Gewerbe / Logistik:<br />
• Bremer Industriepark (30 bis 40 € pro Quadratmeter)<br />
• Gewerbepark Hansalinie (45 bis 65 € pro Quadratmeter)<br />
• Güterverkehrszentrum (GVZ) Bremen (40 bis 45 € pro Quadratmeter)<br />
Innovation/Technologie/Science:<br />
• Technologiepark der Universität<br />
• Technologiestadtteil<br />
• Science Park an der Internationalen Universität Bremen<br />
Dienstleitungs- und Bürostandorte:<br />
• Airport Stadt (50 bis 80 € pro Quadratmeter)<br />
• Innenstadt<br />
• Büropark Oberneuland<br />
• Überseestadt<br />
Urban Entertainment:<br />
• Space Park<br />
Nahrungs- und Genussmittel:<br />
• Frischezentrum Nord
Stadt Delmenhorst<br />
53 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Die Stadt Delmenhorst verfügt nur noch über ein marginales Gewerbeflächenangebot.<br />
Auch <strong>für</strong> die künftige Entwicklung ist nur sehr eingeschränkt hochwertiges<br />
Flächenpotenzial vorhan<strong>den</strong>, u.a. aufgrund enger Stadtgrenzen sowie vielfältiger<br />
Restriktionen. In Zukunft wird die Stadt in der Gewerbeflächenentwicklung verstärkt<br />
auf Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> setzen müssen.<br />
Aufgrund der im Vergleich zum <strong>Landkreis</strong> Diepholz höheren Lagegunst dürften<br />
sich diese Kooperationen vorerst überwiegend auf die Gemeinde Ganderkesee<br />
und die SG Harpstedt beziehen. Im Falle der Realisierung der B 212 neu und der<br />
Anbindung an die entstehende A 281 im bremischen Niedervieland sowie der<br />
damit einhergehen<strong>den</strong> gesteigerten Standortgunst des nördlichen Stadtgebiets<br />
können sich langfristig interkommunale Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung<br />
auch zwischen der Stadt Delmenhorst und Lemwerder anbieten.<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist über die Autobahnen A 1, A 28 und A 29 sehr gut an<br />
die Städte Bremen, Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst angebun<strong>den</strong>. Zentraler Standortvorteil<br />
des <strong>Landkreis</strong>es ist die Lage zwischen diesen Wirtschaftszentren. Entlang<br />
der Autobahnachsen befin<strong>den</strong> sich diverse hochwertige Gewerbegebiete mit regionaler<br />
und überregionaler Bedeutung. Die im Rahmen des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> vorgeschlagenen Vorschauflächen wer<strong>den</strong><br />
darüber hinaus langfristig ein hochwertiges Flächenangebot sichern. Die Quadratmeterpreise<br />
<strong>für</strong> Gewerbeflächen liegen zwischen 16 und 31 €.<br />
<strong>Landkreis</strong> Vechta<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Vechta zeichnet sich im Vergleich zum <strong>Landkreis</strong> Diepholz durch<br />
eine deutlich bessere verkehrliche Anbindung aus. Neben der B 214 und der B 69<br />
bietet sich mit der A 1 als zentrale Entwicklungsachse, die <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Vechta<br />
von Sü<strong>den</strong> nach Nor<strong>den</strong> durchquert, ein großes Potenzial an hochwertigen Gewerbeflächen.<br />
In diesem äußerst dynamischen Wirtschaftsraum Niedersachsens<br />
können nach Angaben des KomSIS in <strong>den</strong> nächsten Jahren rund 400 ha Gewerbe<br />
zur Verfügung stehen, wobei die Quadratmeterpreise inkl. Erschließung zwischen<br />
7,67 und 35 € liegen. Das mit Abstand wichtigste Projekt <strong>für</strong> die nächsten Jahre<br />
wird der Niedersachsen-Park sein, <strong>den</strong> die Gemein<strong>den</strong> Neuenkirchen-Vör<strong>den</strong><br />
(<strong>Landkreis</strong> Vechta) und die Samtgemeinde Bersenbrück (<strong>Landkreis</strong> Osnabrück) in<br />
interkommunaler Kooperation entwickeln. Geplant ist die sukzessive Erschließung<br />
von insgesamt rund 300 ha Industrie- und Gewerbeflächen direkt an der A 1.<br />
Kaum noch Gewerbeflächenangebot<br />
in Delmenhorst<br />
Qualitativ hochwertige<br />
Gewerbegebiete entlang<br />
der Autobahnen A 1, A 28<br />
und A 29<br />
Hohe Lagegunst durch<br />
A 1 und überdurchschnittlich<br />
großes Flächenangebot
<strong>Landkreis</strong> Osnabrück<br />
Hohe Lagegunst und differenziertes,<br />
z.T. qualitativ<br />
hochwertiges Gewerbeflächenangebot(„Niedersachsen-Park“)<br />
Kreis Min<strong>den</strong>-Lübbecke<br />
Vergleichsweise geringes<br />
Gewerbeflächenangebot<br />
Quantitativ überdurchschnittliches<br />
Angebot,<br />
z.T. allerdings schwer<br />
vermarktbar<br />
<strong>Landkreis</strong> Nienburg<br />
54 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Der <strong>Landkreis</strong> Osnabrück ist klar durch die engen Verflechtungen zum Oberzentrum<br />
Osnabrück geprägt. Große Teile des <strong>Landkreis</strong>es wer<strong>den</strong> von überregionalen<br />
Verkehrsachsen durchkreuzt (A 1, A 30 und A 33) und zeichnen sich durch eine<br />
vergleichsweise hohe Standortqualität aus. Allerdings besteht im <strong>Landkreis</strong> Osnabrück<br />
ebenso wie im <strong>Landkreis</strong> Diepholz ein deutliches Qualitätsgefälle, das durch<br />
die Entfernung zur Autobahn bzw. zum Oberzentrum Osnabrück geprägt ist. Mit<br />
rund 400 ha verfügbaren Gewerbeflächen ist der <strong>Landkreis</strong> Osnabrück insgesamt<br />
gut aufgestellt. Schwerpunkte des Gewerbeflächenangebots sind neben Melle und<br />
Quakenbrück vor allem das größte interkommunale Gewerbeflächenprojekt „Niedersachsen-Park“<br />
(SG Bersenbrück), in dem in Kürze rund 300 ha gewerbliche<br />
Nettoflächen zur Verfügung stehen wer<strong>den</strong>. Die Preise im „Niedersachsen-Park“<br />
betragen 29,50 € / m 2 . Aus regionaler Sicht ist der <strong>Landkreis</strong> Osnabrück insbesondere<br />
als Konkurrenzstandort <strong>für</strong> das südwestliche Kreisgebiet (Stadt Diepholz,<br />
SG Altes Amt Lemförde) zu sehen.<br />
Der Kreis Min<strong>den</strong>-Lübbecke ist durch eine sehr differenzierte räumliche Struktur<br />
gekennzeichnet. Mit 72 ha sofort verfügbaren Flächen ist das derzeitige Gewerbeflächenangebot<br />
als vergleichsweise gering einzuschätzen. Während der hochverdichtete<br />
südöstliche Teil des Kreisgebiets mit der Kreisstadt Min<strong>den</strong>, Porta-<br />
Westfalica und Bad Oeynhausen eine überregional verkehrsgünstige Lage aufweist,<br />
ist das übrige Kreisgebiet eher ländlich geprägt. Eine deutliche Konkurrenz<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> südlichen <strong>Landkreis</strong> Diepholz sind daher in erster Linie ländliche Standorte<br />
wie Stemwede und Rah<strong>den</strong>. Die bei<strong>den</strong> Standorte halten zwar ein differenziertes,<br />
mit 14 bzw. 9 ha zugleich aber auch etwas kleinteiliges Gewerbeflächenangebot<br />
vor.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Nienburg ist die am dünnsten besiedelte Region im Umfeld des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Diepholz. Die verkehrliche Lagegunst ist als relativ schwach einzustufen,<br />
da die großen überregionalen Achsen des Straßenfernverkehrs weiträumig<br />
am <strong>Landkreis</strong> Nienburg vorbei führen. Als eher strukturschwachem Raum ist es<br />
dem <strong>Landkreis</strong> in der Vergangenheit nicht gelungen, überdurchschnittliche Gewerbeflächenumsätze<br />
zu erzielen. Das quantitativ umfangreiche Angebot an verfügbaren<br />
Flächen (knapp 500 ha) ist zumindest in Teilen nur sehr schwer vermarktbar<br />
(Konversionsflächen, Sonderstandorte). Die Preise <strong>für</strong> Grundflächen<br />
liegen mit 3,25 bis 21,00 € / m 2 auf einem sehr niedrigen Niveau. Schwerpunkte<br />
des Gewerbeflächenumsatzes in <strong>den</strong> letzten Jahren waren die Stadt Nienburg<br />
sowie die Samtgemein<strong>den</strong> Uchte und Landesbergen.
<strong>Landkreis</strong> Ver<strong>den</strong><br />
55 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ver<strong>den</strong> weist eine im Vergleich zum <strong>Landkreis</strong> Diepholz deutlich<br />
höhere verkehrliche Lagegunst auf. Die herausragende Lage einiger Wirtschaftsstandorte<br />
(Stadt Achim, Oyten) unmittelbar am Bremer Kreuz und die gute Anbindung<br />
der übrigen Standorte an Bremen (A 27; Schienenpersonennahverkehr)<br />
machen <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ver<strong>den</strong> insgesamt zu einem der attraktivsten Gewerbestandorte<br />
im Bremer Umland. Einem überdurchschnittlichen Gewerbeflächenumsatz<br />
(183 ha in <strong>den</strong> Jahren 1994 bis 2003) steht jedoch nur ein vergleichsweise<br />
begrenztes Angebot an sofort verfügbaren Flächen gegenüber (95 ha). Insbesondere<br />
an hochwertigen Gewerbeflächenstandorten (Oyten, z.T. auch Achim) sind<br />
aktuell bereits Engpässe feststellbar. Allerdings versucht sich der <strong>Landkreis</strong> derzeit<br />
mit umfangreichen Planungen an qualitativ hochwertigen Standorten neu zu<br />
positionieren.<br />
Fazit zur Konkurrenzsituation<br />
Im Umfeld des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz gibt es eine Reihe von Wirtschaftsstandorten<br />
und Gewerbeflächen mit hoher Lagegunst, großem Flächenpotenzial und einer<br />
attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang<br />
die unmittelbare Nähe zu <strong>den</strong> zentralen Verkehrsachsen (insbesondere<br />
der A 1 und der A 27) sowie eine direkte, konfliktfreie Anbindung an die großen<br />
bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorte der Region. Mit Ausnahme der Stadt Delmenhorst<br />
sind im Umfeld keine wesentlichen Flächenengpässe auszumachen. Im<br />
kommunalen Wettbewerb um mobile Betriebe befindet sich der <strong>Landkreis</strong> daher<br />
grundsätzlich in einer schwierigen Ausgangslage.<br />
Dennoch weisen auch die Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz einige Standortvorteile<br />
auf, die zu einer erfolgreichen Positionierung im interregionalen Wettbewerb<br />
beitragen können. Eine Reihe von Gewerbeflächenstandorten, insbesondere<br />
in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des nördlichen Kreisgebiets, weisen ebenso wie die bspw.<br />
in Bremen und Achim / Oyten befindlichen Flächen eine herausragende verkehrliche<br />
Anbindung auf. Darüber hinaus bietet die vergleichsweise geringe Größe der<br />
Kommunen (im Vergleich zur Hansestadt Bremen) die Chance, die Ansiedlungsberatung<br />
durch die örtlichen Wirtschaftsförderer in höchstem Maße kun<strong>den</strong>orientiert<br />
auszurichten und ein Baugenehmigungsmanagement „aus einer Hand“ vorzuhalten.<br />
Die ohnehin begrenzte Einflussnahme auf unternehmerische Standortentscheidungen<br />
kann durch ein persönliches und engagiertes Ansiedlungsmanagement<br />
entschei<strong>den</strong>d verbessert wer<strong>den</strong>. Dies gilt auch in Hinblick auf die bestehen<strong>den</strong><br />
Förderprogramme der Stadt Bremen bei der Gewerbeflächenerschließung<br />
und –vermarktung.<br />
Herausragende Lagegunst<br />
am Bremer Kreuz<br />
und überdurchschnittlicheGewerbeflächennachfrage<br />
Zum Teil sehr hochwertigesGewerbeflächenangebot<br />
im Umfeld ...<br />
... aber auch spezifische<br />
Wettbewerbsvorteile der<br />
Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz
4. Zukünftiges Gewerbeflächenangebot<br />
Planungen und Vorschauflächen...<br />
... zur Sicherung des zukünftigenGewerbeflächenangebots<br />
56 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
In Kapitel 3 wurde mit der Gesamtschau aller verfügbaren Flächen das aktuelle<br />
Gewerbeflächenangebot im <strong>Landkreis</strong> Diepholz beschrieben und bewertet. In<br />
einem nächsten Schritt wur<strong>den</strong> im Rahmen der schriftlichen Befragung und der<br />
Gespräche vor Ort zusätzlich die Gewerbeflächenplanungen wie auch die informellen<br />
Planungsvorhaben <strong>für</strong> potenzielle Gewerbegebiete in Form von Vorschauflächen<br />
erfasst und erörtert.<br />
Sowohl die bereits im formalen Planungsverfahren befindlichen Gewerbeflächenprojekte<br />
als auch die Vorschauflächen dienen der Sicherung des zukünftigen Gewerbeflächenangebots.<br />
Beide müssen als sich gegenseitig ergänzende Flächenarten<br />
betrachtet wer<strong>den</strong>. Entsprechend der in Kapitel 3 vorgenommen Analyse<br />
erfolgt auch <strong>für</strong> sämtliche geplante Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong> eine Gesamtschau<br />
(Abschnitt 4.1) sowie die Beschreibung und Bewertung der einzelnen Planungsvorhaben<br />
nach o.a. Flächeneigenschaften (Übersicht 4-1). Die Vorschauflächen<br />
wer<strong>den</strong> in Abschnitt 4.2 beschrieben und bewertet.<br />
4.1 Gewerbeflächenplanungen<br />
Abgrenzung der aufgenommenenGewerbeflächenplanungen<br />
22 Gewerbeflächenplanungen<br />
mit zusammen<br />
200 ha Nettofläche<br />
Bei <strong>den</strong> Gewerbeflächenplanungen sind verschie<strong>den</strong>e Stadien der „Planungsreife“<br />
zu unterschei<strong>den</strong>. Grundsätzlich sind nur solche Gewerbeflächenplanungen in die<br />
Erhebung aufgenommen wor<strong>den</strong>, <strong>für</strong> die mindestens eine Flächennutzungsplanänderung<br />
in Vorbereitung ist oder bereits ein Aufstellungsbeschluss existiert. Damit<br />
sind zunächst Flächen ausgeblendet, die zwar als langfristige „Vorschauflächen“<br />
in Frage kommen könnten, deren Realisierung aber noch sehr unsicher ist<br />
(siehe Abschnitt 4.2). Unabhängig vom erreichten Verfahrensstand des Flächennutzungsplanes<br />
wer<strong>den</strong> sämtliche gewerbliche Bauflächen in die Analyse miteinbezogen,<br />
selbst wenn infolge der aktuell relativ geringen Nachfrage nach Gewerbeflächen<br />
einige Planungen der Gemein<strong>den</strong> derzeit nicht weiter verfolgt wer<strong>den</strong>.<br />
Bei <strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> betrachteten Planungsvorhaben liegen noch keine rechtskräftigen<br />
Bebauungspläne vor, womit diese gegenüber <strong>den</strong> oben genannten Gewerbegebieten<br />
mit verfügbaren Flächen abgegrenzt sind (siehe Abschnitt 3.1).<br />
Nach der Gewerbeflächenerhebung gibt es derzeit im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
22 Planungsvorhaben mit zusammen rund 250 ha Gewerbefläche (brutto). Abzüglich<br />
Infrastruktur- und Ausgleichsflächen entspricht dies etwa 200 ha Nettofläche<br />
18 (Abb. 4.1-1). Die größten Gewerbegebietsplanungen ab 10 ha Nettofläche<br />
sind:<br />
18 Die Angaben der Nettoflächen beruhen z.T. auf Schätzungen des <strong>NIW</strong> in Absprache mit <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong>.
57 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
geplantes Gewerbegebiet Fläche<br />
(netto)<br />
„Stemshorn“, SG Altes Amt Lemförde 35,0<br />
„Bremer Straße“, Stuhr 15,5<br />
„Haßlinge“, SG Altes Amt Lemförde 15,5<br />
„Groß Mackenstedt Süd-West“, Stuhr 15,0<br />
„Ostbahnhof“, SG Bruchhausen-Vilsen 13,0<br />
„Barrier Kirchweg“, Sulingen, Stadt 11,8<br />
„Elastogran“, SG Altes Amt Lemförde 19 11,2<br />
„In <strong>den</strong> Wei<strong>den</strong> II“, Twistringen, Stadt 11,0<br />
„Mühlenkamps Feld“, Sulingen, Stadt 20 10,5<br />
„Im Nordfelde/Handwerkerpark“, SG Kirchdorf 10,0<br />
Darüber hinaus existieren noch weitere Planungsvorhaben (unter 10 ha) in Bruchhausen-Vilsen,<br />
Stuhr, Sulingen, Lemförde, Sie<strong>den</strong>burg, Weyhe, Syke und Reh<strong>den</strong><br />
und Wagenfeld 21 (siehe Übersicht 4.1).<br />
19 ausschließlich als Erweiterungsfläche eines bereits ansässigen Betriebes geplant<br />
20 SO-Gebiet, ausschließlich <strong>für</strong> großflächigen Einzelhandel geplant<br />
21 Die Samtgemeinde Reh<strong>den</strong> überplant zwei ehem. militärische Liegenschaften (Gewerbepark<br />
Heidmoor; Hemsloh), die sich bereits vollständig im Eigentum privater Investoren befin<strong>den</strong>. Da<br />
die Flächen nicht mehr zur Vermarktung zur Verfügung stehen, wer<strong>den</strong> sie in der folgen<strong>den</strong><br />
Analyse nicht weiter berücksichtigt. In der Gemeinde Wagenfeld kann eine weitere ehem. militärische<br />
Liegenschaft ggf. zeitnah einen rechtskräftigen Bebauungsplan erhalten.
58 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 4.1-1: Gewerbeflächenplanungen in <strong>den</strong> Standorten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
SG Altes Amt Lemförde<br />
Stuhr<br />
Sulingen, Stadt<br />
SG Bruchhausen-Vilsen<br />
Twistringen, Stadt<br />
SG Kirchdorf<br />
Flächen in ha<br />
Weyhe<br />
SG Sie<strong>den</strong>burg<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2004<br />
Planungsstand der Vorhaben<br />
sehr unterschiedlich<br />
Geplante Nutzungsarten<br />
Syke, Stadt<br />
SG Reh<strong>den</strong><br />
Die Planungsstände der genannten Gewerbeflächenplanungen sind z.T. sehr<br />
unterschiedlich. Während sich manche Planungen erst in der Vorbereitung befin<strong>den</strong>,<br />
liegt bei 16 der 22 Planungsvorhaben bereits ein wirksamer Flächennutzungsplan<br />
mit entsprechender Darstellung als „Gewerbliche Baufläche“ vor.<br />
11 der 22 Planungen wer<strong>den</strong> z.Z. nicht weiter betrieben. Die genannten Gründe<br />
<strong>für</strong> einen Planungsstop stehen zumeist in engem Zusammenhang mit der derzeit<br />
konjunkturbedingten geringen Nachfrage nach Gewerbeflächen und <strong>den</strong> damit<br />
verbun<strong>den</strong>en Schwierigkeiten einer Finanzierung von Gewerbeflächenentwicklungen.<br />
Weitere Gründe sind nicht abgeschlossene straßenbaurechtliche Verfahren<br />
(Stuhr) oder fehlende städtebauliche Verträge (Sulingen).<br />
Für rund 100 ha oder 51 % der geplanten Flächen stehen die beabsichtigten Nutzungsarten<br />
nicht fest. Bei <strong>den</strong> restlichen Flächen sind 55 ha (28 %) <strong>für</strong> GE-<br />
Nutzung und 42 ha (21 %) <strong>für</strong> industrielle Nutzungen (GI-Flächen) vorgesehen.<br />
Lediglich bei 3,4 ha der Flächen (2 % der Nettofläche) wird eine Sondernutzung<br />
(z.B. Mischgebiet oder Einzelhandelsstandort) geplant (Abb. 4.1-1).<br />
Bassum<br />
Diepholz, Stadt<br />
Nutzungsart noch offen<br />
GE-Flächen<br />
GI-Flächen<br />
Wagenfeld<br />
SG Barnstorf<br />
SG Schwaför<strong>den</strong>
59 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Von <strong>den</strong> in Planung befindlichen Flächen sind derzeit noch 82 % (167 ha) in privatem<br />
Eigentum. Von diesen Flächen wer<strong>den</strong> in absehbarer Zeit 53 ha oder 26 %<br />
der Gesamtplanungen nicht zur Vermarktung angeboten wer<strong>den</strong> können. Gründe<br />
sind zum einen die fehlende bzw. eingeschränkte Verkaufsbereitschaft der privaten<br />
Eigentümer (15 ha bzw. 7 %), zum anderen nicht begonnene Verhandlungen<br />
zwischen Gemeinde und privaten Grundeigentümern (39 ha bzw. 19 %).<br />
Folgende Gewerbeflächenplanungen über 3 ha könnten nach Angaben der Gemein<strong>den</strong><br />
auf Grund der Eigentumssituation und des Planungsstandes innerhalb<br />
eines Jahres, einige auch binnen weniger Wochen („Diepholzer Straße“, Sulingen)<br />
realisiert wer<strong>den</strong>. Entschei<strong>den</strong>d bei dieser Betrachtung der Eigentumssituation ist,<br />
dass sich sämtliche Grundstücke bereits vollständig in öffentlichem Eigentum befin<strong>den</strong><br />
oder kurzfristig von <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> erworben wer<strong>den</strong> können.<br />
In letzterem Fall besteht Verkaufsbereitschaft der privaten Eigentümer:<br />
Kurzfristig realisierbare Planungen (mind. 3 ha)<br />
„Diepholzer Straße“, Sulingen, Stadt (teilweise in öffentlichem Eigentum)<br />
„Mühlenkampsfeld“, Sulingen, Stadt (öffentliches Eigentum)<br />
„In <strong>den</strong> Wei<strong>den</strong>“, Twistringen, Stadt (teilweise in öffentlichem Eigentum)<br />
„Rieder Straße“, Weyhe (teilweise in öffentlichem Eigentum)<br />
„Lembruch (Erweiterung)“, SG Altes Amt Lemförde (in privater Hand)<br />
„Elastogran“, Lemförde (in privater Hand)<br />
„An der Rennbahn II“, SG Bruchhausen-Vilsen (in privater Hand)<br />
„Im Nordfelde / Handwerkerpark“, SG Kirchdorf (teilweise in öffentlichem Eigentum)<br />
Derzeit noch 82 % der<br />
geplanten Nettoflächen in<br />
privatem Eigentum<br />
Kurzfristig realisierbare<br />
Planungen
Übersicht 4.1: Bewertung der geplanten Gewerbegebiete<br />
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Planungsvorhaben<br />
Stuhr Bremer<br />
Straße<br />
Stuhr Groß<br />
Mackenstedt<br />
Süd-<br />
West<br />
Stuhr Groß<br />
Mackenstedt<br />
Nord-<br />
West<br />
Sulingen Barrier<br />
Kirchweg<br />
Sulingen Mühlenkamps<br />
Feld (SO-<br />
Gebiet)<br />
Sulingen Diepholzer<br />
Straße<br />
geplante<br />
Fläche<br />
(netto)<br />
Bewertung<br />
60 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Beschreibung des Planungsvorhabens<br />
15-16 ha Ü Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
herausragende Verkehrsanbindung (direkt an der BAB 1 und der B 6)<br />
– GE-/GI- und MI-Flächen ausgewiesen – Flächen vollständig in<br />
privatem Eigentum, Verkaufsbereitschaft unklar – Planungsstand: F-<br />
Plan wirksam; B-Plan in Vorbereitung, jedoch wer<strong>den</strong> die Planungen<br />
z.Z. nicht weiterbetrieben (fehlender Bedarf bzw. nicht gesicherte<br />
Finanzierung) – frühestmögliche Verfügbarkeit der Flächen ist nicht<br />
absehbar – Bo<strong>den</strong>austausch voraussichtlich erforderlich (Kampfmittelbetroffenheit)<br />
– Ausschluss <strong>für</strong> Einzelhandel mit zentrenrelevanten<br />
Gütern - aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Handel,<br />
Produzierendes Gewerbe, Dienstleistungen<br />
18,7 ha<br />
(brutto)<br />
10 ha<br />
(brutto)<br />
Ü<br />
Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
Herausragende Verkehrsanbindung (BAB 1 und B 322 in weniger als<br />
1 km Entfernung) – Aufteilung der Flächen noch nicht festgelegt –<br />
Planungsstand: F-Plan in Vorbereitung (Verfahren wird beginnen,<br />
wenn der Ausbau des Lückenschlusses A 28 / A 1 katasteramtlich<br />
eingemessen ist – event. Bahnanschluss möglich – frühestmögliche<br />
Verfügbarkeit der Flächen: 2008 – Flächen vollständig in privatem<br />
Eigentum, Verkaufsbereitschaft noch nicht erfragt – Konfliktpotenzial<br />
mit Nachbarnutzungen: Nähe zum Naturpark Wildeshauser Geest<br />
Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
herausragende Verkehrsanbindung (direkt an der BAB 1 und der<br />
B 322) – Aufteilung der Flächen noch nicht festgelegt – Planungsstand:<br />
F-Plan in Vorbereitung (Verfahren wird beginnen, wenn der<br />
Ausbau des Lückenschlusses A 28 / A 1 katasteramtlich eingemessen<br />
ist – frühestmögliche Verfügbarkeit der Flächen: 2008 – Flächen<br />
vollständig in privatem Eigentum, Verkaufsbereitschaft noch nicht<br />
erfragt – bebaubare Flächen wer<strong>den</strong> durch die geplante Trasse der<br />
A 281 eingeschränkt<br />
11,8 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – Mittelzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– sehr gute Anbindung an die B 214 und die B 61 – Art<br />
der Nutzung z.T. noch offen, z.T. GE (8,1 ha) – Flächen teils in privater,<br />
teils in öffentlicher Hand, Verkaufsbereitschaft nicht gegeben –<br />
Planungsstand: F-Plan wirksam – aus Sicht der Gemeinde besonders<br />
geeignet <strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe<br />
10,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – Mittelzentrum – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– gute Anbindung an die B 214 und die B 61, aber relativ<br />
große Entfernung zu <strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen –<br />
Fläche vollständig in öffentlichem Eigentum (10,5 ha) – Art der Nutzung<br />
noch nicht festgelegt – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss<br />
<strong>für</strong> F-und B-Plan, jedoch wer<strong>den</strong> die Planungen z.Z. wegen fehlendem<br />
städtebaulichen Vertrag nicht weiterbetrieben – frühestmögliche<br />
Verfügbarkeit der Flächen: Oktober 2004 – aus Sicht der Gemeinde<br />
besonders geeignet <strong>für</strong> Baumarkt, Gartencenter, Baustoffhandel o.ä.<br />
7,1 ha R/L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet<br />
– sehr gute Anbindung an die B 214 und die B 61 – Art der<br />
Nutzung z.T. noch offen, z.T. GE (1,2 ha) – Flächen teils in privater,<br />
teils in öffentlicher Hand, Verkaufsbereitschaft aber gegeben - Planungsstand:<br />
F-Plan wirksam – Ausschluss von Einzelhandel – aus<br />
Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe<br />
Sulingen Ost III 2,6 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – Mittelzentrum – kleines Gewerbegebiet<br />
– gute Anbindung an die B 214, aber relativ große Entfernung<br />
zu <strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen – Fläche vollständig in<br />
öffentlichem Eigentum (2,6 ha) – ausschließlich GE-Flächen festgelegt<br />
– Planungsstand: F-Plan wirksam, B-Plan in Vorbereitung – aus<br />
Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Planungsvorhaben<br />
Syke westlich<br />
der B 6<br />
(ehem.<br />
Bauhoffläche)<br />
Twistringen In <strong>den</strong><br />
Wei<strong>den</strong> II<br />
Weyhe Rieder<br />
Straße<br />
Weyhe Lahauser<br />
Straße<br />
Weyhe Streitheide<br />
/ Birkhuhnweg<br />
(B 6)<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Stemshorn<br />
Elastogran<br />
geplante<br />
Fläche<br />
(netto)<br />
Bewertung<br />
61 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Beschreibung des Planungsvorhabens<br />
1,5 L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort, drittgrößter im <strong>Landkreis</strong> - Mittelzentrum<br />
– kleines Gewerbegebiet – Lage direkt an der B 6, zur BAB 1<br />
11 km – Fläche in öffentlichem Eigentum – Ausweisung als SO/MI-<br />
Gebiet – Planungsstand: F-Plan wirksam; Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong><br />
B-Plan – frühestmögliche Verfügbarkeit der Flächen: Ende 2004 –<br />
aus Sicht der Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Autohändler<br />
11,0 ha L/R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 51, zur BAB 1 25 km – Ausweisung von GE- und GI-<br />
Flächen – ca. 4 ha in öffentlichem, 7 ha in privatem Eigentum; Verkaufsbereitschaft<br />
der privaten Eigentümer ist vorhan<strong>den</strong> - Planungsstand:<br />
F-Plan wirksam, B-Plan in Vorbereitung – Ausschluss von<br />
innenstadtrelevantem Einzelhandel – keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
3,0 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – relativ<br />
günstige Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle (ca.<br />
3,5 km zur BAB 1) – Art der Nutzung ist noch offen - Flächen in privatem<br />
Besitz, Verkaufsbereitschaft ist vorhan<strong>den</strong> – Planungsstand: F-<br />
Plan wirksam, jedoch wer<strong>den</strong> die Planungen z.Z. nicht weiter verfolgt;<br />
Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> B-Plan – Konfliktpotenzial mit angrenzender<br />
Wohnbebauung – kein Ausschlusskatalog – Fläche vorrangig <strong>für</strong><br />
einen bestehen<strong>den</strong> Betrieb<br />
2,0 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort - kleines Gewerbegebiet – relativ<br />
günstige Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle (ca. 7 km<br />
bzw. 8 km zur BAB 1) – Art der Nutzung ist noch offen - Flächen<br />
vollständig in privatem Besitz, Verkaufsbereitschaft ist vorhan<strong>den</strong> –<br />
Planungsstand: F-Plan wirksam, jedoch wer<strong>den</strong> die Planungen z.Z.<br />
nicht weiter verfolgt; Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> B-Plan – Konfliktpotenzial<br />
mit angrenzender Wohnbebauung – kein Ausschlusskatalog -<br />
Fläche vorrangig <strong>für</strong> einen bestehen<strong>den</strong> Betrieb<br />
1,5 ha L Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 6 – relativ günstige Entfernung zur nächsten Autobahnanschlussstelle<br />
(ca. 6 km zur BAB 1) – ca. 1,5 ha GE-Flächen in<br />
privatem Besitz, Verkaufsbereitschaft ist vorhan<strong>den</strong> – Planungsstand:<br />
F-Plan wirksam, jedoch wer<strong>den</strong> die Planungen z.Z. nicht weiter verfolgt<br />
– Konfliktpotenzial mit angrenzender Wohnbebauung – Fläche<br />
vorrangig <strong>für</strong> einen bestehen<strong>den</strong> Betrieb<br />
35 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Gewerbegebiet – gute Anbindung<br />
an die B 51, zur BAB 1 28 km – GI- und GE-Nutzung geplant –<br />
Bahnanschluss möglich – Flächen größtenteils in privatem Eigentum<br />
(29 ha) – Planungsstand: F-Plan <strong>für</strong> einen Teil der Flächen wirksam<br />
(ca. 15 ha) – Planungen wer<strong>den</strong> aufgrund fehlender Nachfrage z.Z.<br />
nicht weiterverfolgt – Flächen vollständig in privatem Eigentum – evtl.<br />
Ausschluss zentren- und nahversorgungsrelevanter Einzelhandelssortimente<br />
– keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
11,2 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – Erweiterungsfläche<br />
<strong>für</strong> einen bestehen<strong>den</strong> Großbetrieb – Entfernung zur<br />
B 51 4 km, zur BAB 1 29 km – ausschließlich GI-Flächen geplant –<br />
Flächen komplett in privatem Eigentum, allerdings ist Verkaufsbereitschaft<br />
vorhan<strong>den</strong> – Planungsstand: Planungen wer<strong>den</strong> z.Z. nicht<br />
weiter verfolgt, da der Großbetrieb noch ausreichend Erweiterungsflächen<br />
besitzt – Realisierung der Planungen ist durch einen städtebaulichen<br />
Vertrag vorgesehen<br />
Haßlinge 15,5 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – gute<br />
Anbindung an die B 51, zur BAB 1 26 km – Art der Nutzung noch<br />
offen – Flächen größtenteils in privatem Eigentum – Planungsstand:<br />
F-Plan wirksam; Planungen wer<strong>den</strong> z.Z. wegen fehlen<strong>den</strong> Bedarfs<br />
nicht weiterbetrieben – Bo<strong>den</strong>austausch voraussichtlich erforderlich<br />
(mooriger Untergrund) – Ausschluss zentren- und nahversorgungsrelevanter<br />
Einzelhandelssortimente – aus Sicht der Gemeinde sollen<br />
die Flächen insbesondere <strong>für</strong> die Erweiterung vorhan<strong>den</strong>er Betriebe<br />
dienen
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Altes Amt<br />
Lemförde<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen<br />
Planungsvorhaben<br />
Lembruch<br />
(Erweiterung)<br />
geplante<br />
Fläche<br />
(netto)<br />
Bewertung<br />
62 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Beschreibung des Planungsvorhabens<br />
6,5 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage direkt an<br />
der B 51, zur BAB 1 23 km – Art der Nutzung noch offen – Flächen<br />
(6,5 ha) in privatem Eigentum, allerdings besteht Verkaufsbereitschaft<br />
– Planungsstand: F-Plan wirksam; B-plan in Vorbereitung – Erwerb<br />
der Flächen durch die Kommune ist geplant - evtl. Ausschluss zentren-<br />
und nahversorgungsrelevanter Einzelhandelssortimente – Flächen<br />
vorrangig <strong>für</strong> Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie<br />
sowie Handwerksbetriebe<br />
Hüde 3,7 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – Lage direkt an<br />
der B 51, zur BAB 1 29 km – ausschließlich GE-Flächen ausgewiesen<br />
– Planungsstand: F-Plan wirksam – Planungen wer<strong>den</strong> aufgrund<br />
fehlender Nachfrage z.Z. nicht weiterverfolgt – Flächen vollständig in<br />
privatem Eigentum – evtl. Ausschluss zentren- und nahversorgungsrelevanter<br />
Einzelhandelssortimente – Flächen vorrangig <strong>für</strong> einen<br />
bestehen<strong>den</strong> Betrieb<br />
An der<br />
Rennbahn<br />
II<br />
Ostbahnhof<br />
Holzmaase<br />
II<br />
Kirchdorf Im Nordfelde/Handwerkerpark<br />
Sie<strong>den</strong>burg Dorfstraße<br />
Nord-Ost<br />
8,0 L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – ca. 9 km von<br />
der B 6 und 16 km von der BAB 27 entfernt– Aufteilung der Flächen<br />
noch offen – Flächen befin<strong>den</strong> sich in privatem Eigentum, der Erwerb<br />
durch die Kommune ist geplant – Planungsstand: F-Plan in Kraft;<br />
Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> <strong>den</strong> B-Plan – es bestehen keine Nutzungskonflikte<br />
– kein Ausschlusskatalog<br />
13,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – ca. 4 km<br />
von der B 6 und 21 km von der BAB 27 entfernt – Aufteilung der<br />
Flächen noch offen – Flächen befin<strong>den</strong> sich in privatem Eigentum, der<br />
Erwerb durch die Kommune ist geplant – Planungsstand: F-Plan in<br />
Kraft; Aufstellungsbeschluss B-Plan – es bestehen keine Nutzungskonflikte<br />
– kein Ausschlusskatalog<br />
2,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – ca. 12 km von<br />
der B 6 und 17 km von der BAB 27 entfernt – ausschließlich GE-<br />
Flächen, die sich in privatem Eigentum befin<strong>den</strong> – Planungsstand: F-<br />
Plan in Kraft; Aufstellungsbeschluss B-Plan – es bestehen keine<br />
Nutzungskonflikte – kein Ausschlusskatalog<br />
ca.<br />
10 ha<br />
L<br />
Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet – Lage<br />
direkt an der B 61, aber relativ weit entfernt von <strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen<br />
(zur BAB 2 50 km) – Flächen befin<strong>den</strong> sich z.T.<br />
in öffentlichem Eigentum, z.T. in Privatbesitz, wobei Verkaufsbereitschaft<br />
gegeben ist – Erwerb der Fläche durch die Kommune ist geplant<br />
– Art der Nutzung ist noch offen – Planungsstand: F-Plan in<br />
Kraft – Bauleitplanung wird durchgeführt, sobald Interesse an <strong>den</strong><br />
Flächen besteht – es bestehen keine Nutzungskonflikte – kein Ausschlusskatalog<br />
geplant – aus Sicht der Samtgemeinde insbesondere<br />
<strong>für</strong> Handwerker geeignet<br />
4,4 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – relativ<br />
ungünstige Verkehrslage (ca. 4 km von der B 214 und relativ weit von<br />
<strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen entfernt) – ausschließlich<br />
GE-Flächen ausgewiesen – 4,4 ha Flächen im Besitz eines privaten<br />
Eigentümers, Verkaufsbereitschaft nicht vorhan<strong>den</strong> – Planungsstand:<br />
F-Plan wirksam; B-Planverfahren läuft – Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
(Wohnbebauung)<br />
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 27)
Karte 4-1: Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Verfügbare Gewerbeflächen<br />
Geplante Gewerbeflächen<br />
Vorschauflächen<br />
Flächengrößen (Netto)<br />
2ha<br />
5ha<br />
10 ha<br />
20 ha<br />
63 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Autobahnen<br />
geplante Autobahnen<br />
Bundesstraßen<br />
Bahnverbindungen<br />
Verwaltungsgrenzen<br />
Gewässer<br />
Kartengrundlage:<br />
ÜKN 1:500.000<br />
Landesvermessung und<br />
Geobasisinformation<br />
Niedersachsen<br />
(Maßstab verändert)<br />
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
64 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
4.2 Vorschauflächen<br />
65 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Ein Blick auf die Verteilung der Standorte im <strong>Landkreis</strong> Diepholz (Karte 4-1, Übersicht<br />
4-2.1) macht deutlich, dass die Vorschauflächen einerseits entlang der B 51<br />
liegen, sich andererseits aber auch auf die bei<strong>den</strong> Mittelzentren Syke und Sulingen<br />
konzentrieren. Darüber hinaus befindet sich eine Vorschaufläche vergleichsweise<br />
nah an einer überregionalen Verkehrsachse, zehn weitere dagegen im eher<br />
ländlich peripheren Raum.<br />
Bei <strong>den</strong> Flächengrößen handelt es sich i.d.R. nur um ungefähre Angaben (Bruttogrößen).<br />
Teilweise sind die betrachteten Flächen Suchräume, von <strong>den</strong>en nur ein<br />
noch nicht definierter Teilbereich realisiert wer<strong>den</strong> soll. Die Flächenangaben zu<br />
summieren ist methodisch daher nicht sinnvoll.<br />
Übersicht 4-2.1: Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz - Lage und Flächengröße<br />
Nr. Stadt / Gemeinde /<br />
Samtgemeinde<br />
Ortsteil / Mitgliedsgemeinde<br />
Vorschaufläche Bruttofläche (in ha)<br />
1 Bassum, Stadt Kastendiek Kastendiek 40<br />
2 Bassum, Stadt AWG-Gelände 40<br />
3 Diepholz, Stadt Sulinger Straße 20<br />
4 Sulingen, Stadt Gewerbegebiet Süd-West 14<br />
5 Sulingen, Stadt Gewerbegebiet Ost 57<br />
6 Sulingen, Stadt Mühlenkampsfeld 14<br />
7 Syke, Stadt Hinterm Bahnhof 15<br />
8 Syke, Stadt Heiligenfelde B 6 (Ostseite Richtung Hannover)<br />
9 Syke, Stadt Barrien Verlängerung Nordfeld 12<br />
10 Syke, Stadt Barrien B 6 (Ostseite zwischen Syke<br />
und Barrien)<br />
11 Wagenfeld Wagenfeld Am Reuterhof II 6<br />
12 Weyhe Sudweyhe Rieder Straße II 36<br />
13 SG Barnstorf Barnstorf Nagelskamp 14<br />
14 SG Barnstorf Eydelstedt Hülsmeyer-Kaserne 20<br />
15 SG Bruchhausen-<br />
Vilsen<br />
16 SG Bruchhausen-<br />
Vilsen<br />
Bruchhausen-Vilsen Kreuzkrug II 10<br />
Martfeld Am Funkturm II 5<br />
17 SG Kirchdorf Barenburg Industriegebiet II 15<br />
18 SG Kirchdorf Wehrbleck Gewerbegebiet an der B 214 7<br />
19 SG Schwaför<strong>den</strong> Affinghausen Gewerbefläche L 202 2<br />
20 SG Schwaför<strong>den</strong> Ehrenburg Gewerbefläche Wesenstedt 1<br />
21 SG Schwaför<strong>den</strong> Neuenkirchen Gewerbefläche B 61 2<br />
22 SG Schwaför<strong>den</strong> Scholen Gewerbefläche Blockwinkel II 4<br />
23 SG Schwaför<strong>den</strong> Schwaför<strong>den</strong> Am Bahnhof II 1<br />
24 Sie<strong>den</strong>burg Maasen Maasen (Deponie) 20<br />
Lage der Vorschauflächen<br />
Flächen nur „Suchräume“<br />
3<br />
8
Gewerbeflächenprofile zur<br />
Beschreibung und Bewertung<br />
der Vorschauflächen<br />
Qualität und Verfügbarkeit<br />
der Flächeninformationen<br />
sehr unterschiedlich<br />
Grunddaten<br />
Lage / Anbindung<br />
Flächengröße<br />
Planungsstand<br />
Geplante Einschränkungen<br />
/ Zielgruppen<br />
Flächeneigenschaften<br />
66 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Auf Basis der Gespräche in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> wurde <strong>für</strong> jede der 24 Vorschauflächen<br />
ein Gewerbeflächenprofil erstellt, das <strong>den</strong> jeweiligen Standort - soweit dies<br />
zum jetzigen Zeitpunkt bereits möglich und sinnvoll ist - detailliert beschreibt<br />
(Übersicht 4.2-3). Diese Profile dienen der Bewertung der einzelnen Flächen und<br />
ermöglichen die Festlegung vorrangig zu sichernder bzw. zu entwickelnder Projekte.<br />
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Qualität bzw. Verfügbarkeit der bei <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> abgefragten Informationen sehr unterschiedlich ist. Für einen Teil der<br />
Vorschauflächen sind bei <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Gemeindeverwaltungen relativ<br />
detaillierte Entwicklungsvorstellungen vorhan<strong>den</strong> bzw. bereits informelle Planungsvorbereitungen<br />
im Gange. Bei anderen Flächen wiederum existieren nur<br />
vage Vorstellungen bzw. die jeweilige Projektidee ist erst im Verlauf der Gemeindegespräche<br />
entwickelt wor<strong>den</strong>. Im Einzelnen wur<strong>den</strong> folgende Daten abgefragt:<br />
- Stadt / Gemeinde / Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche (+ lfd. Nummer)<br />
- Bedeutung des Projektes<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu Autobahn-Anschlussstellen, Bundesstraßen sowie Kreis- bzw.<br />
Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger und <strong>den</strong> ÖPNV<br />
- Die Flächenangaben sind überwiegend nur grobe Schätzungen bzw. die erhobene<br />
Fläche ist ein Suchraum <strong>für</strong> das zu entwickelnde Gewerbegebiet.<br />
- Planungsstand (z.B. informelle Planungsvorbereitungen, Grundstückverhandlungen)<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE- / GI- / SO-Flächen<br />
- bisherige Darstellung im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP)<br />
- Einschränkungen bzw. Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
- bisherige Nutzung<br />
- Erschließung (sofern bereits Ansätze vorhan<strong>den</strong> sind)<br />
- Einschränkung z.B. durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat)<br />
- Verkaufsbereitschaft (Privateigentum)<br />
- öffentlicher Erwerb der Flächen angestrebt?<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb)<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
- naturschutz-, gewässerschutz- und wasserschutzrechtliche Auflagen<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
- Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
- Konflikte mit zu- und abfließendem Verkehr<br />
67 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile und Nachteile der Vorschauflächen unter Berücksichtigung der Besichtigung<br />
durch die Gutachter im Rahmen der Gemeindegespräche<br />
- Bewertung der Vorschauflächen und ihre Bedeutung <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenentwicklung<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen (einschließlich noch offener Fragen,<br />
die vor der Entwicklung der Vorschauflächen geklärt wer<strong>den</strong> müssen)<br />
Analog zur Bewertung der verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen (Abschnitt<br />
3.1 und 4.1) gilt <strong>für</strong> die Vorschauflächen, dass die Wertigkeit einer Gewerbefläche<br />
stark von der Bedeutung des jeweiligen Wirtschaftsstandortes beeinflusst<br />
wird. Entsprechend muss auch die Bewertung der einzelnen Vorschauflächen vor<br />
dem Hintergrund des wirtschaftlichen Potenzials und der Lagegunst des jeweiligen<br />
Wirtschaftsstandortes gesehen wer<strong>den</strong> (Abschnitt 2.1).<br />
Für die Bewertung der Vorschauflächen gelten im Wesentlichen die im Abschnitt 3<br />
genannten Kriterien und die daraus resultierende Einstufung in die Klassen „Ü“,<br />
„R“ oder „L“ bzw. deren Mischformen. Darüber hinaus stellt sich bei potenziellen<br />
Gewerbeflächen die Frage, mit welcher Priorität und welchem Zeithorizont ein<br />
solches Projekt von der jeweiligen Gemeinde verfolgt wer<strong>den</strong> sollte. Die Bandbreite<br />
reicht von Vorschauflächen, die z.B. aufgrund eines momentanen Flächenengpasses<br />
kurzfristig realisiert wer<strong>den</strong> sollten, bis zu Flächen, <strong>für</strong> die auf absehbare<br />
Zeit kein Bedarf gesehen wird oder die nur als Alternativstandorte zum Zuge<br />
kommen sollten. Entsprechend wer<strong>den</strong> die Vorschauflächen in folgende Prioritätengruppen<br />
eingestuft (Übersicht 4.2-2):<br />
I: Prioritär d.h. kurzfristig zu entwickelnde Projekte (Flächenentwicklung),<br />
II: Mittelfristig bzw. langfristig, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage und dem<br />
Ausbau der Verkehrswege zu entwickelnde Projekte (Flächensicherung),<br />
III: Nachrangige, z.Zt. weniger bedeutsame Projekte (ggf. sehr langfristig weiter zu<br />
verfolgen oder als Alternativflächen zu entwickeln, falls sich prioritär eingestufte<br />
Standorte nicht realisieren lassen).<br />
Eigentumsverhältnisse<br />
Umweltkonflikte<br />
Konflikte im Umfeld der<br />
Vorschaufläche<br />
Abschließende Bewertung<br />
der Vorschauflächen<br />
Standort- und Vorschauflächenbewertung<br />
Verschie<strong>den</strong>e Prioritäten<br />
der Vorschauflächen
Probleme bei der Flächenmobilisierung<br />
Lange Entwicklungszeiträume<br />
68 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Bei <strong>den</strong> Prioritätensetzungen handelt es sich um Empfehlungen der Gutachter vor<br />
dem Hintergrund der jeweiligen Standort- und Nachfragebedingungen sowie der<br />
weiteren Flächenpotenziale im Umfeld. Probleme bei der Flächenmobilisierung,<br />
können aber die Entwicklung von prioritär eingestuften Vorschauflächen erheblich<br />
verzögern bzw. sogar verhindern. In diesen Fällen kann es erforderlich sein, dass<br />
andere, zunächst nachrangig bewertete Flächenprojekte vorgezogen wer<strong>den</strong>.<br />
Bei allen Vorschauflächen ist zu beachten, dass die Maßnahmen zur eigentumsrechtlichen<br />
Sicherung der Grundstücke und zur Beplanung der Flächen teils erhebliche<br />
Zeit in Anspruch nehmen können. Selbst die Realisierung prioritär eingestufter,<br />
d.h. kurzfristig zu entwickelnder Vorschauflächen kann noch einige Jahre<br />
dauern.<br />
Übersicht 4-2.2: Bewertung der Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Nr. Gemeinde Vorschaufläche Bewertung und Priorität<br />
1 Bassum,<br />
Stadt<br />
2 Bassum,<br />
Stadt<br />
3 Diepholz,<br />
Stadt<br />
4 Sulingen,<br />
Stadt<br />
5 Sulingen,<br />
Stadt<br />
6 Sulingen,<br />
Stadt<br />
Kastendiek - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- III: Langfristiges Projekt, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />
und als Alternativstandort zu Vorschaufläche „AWG-<br />
Gelände (Nr. 2) zu entwickeln<br />
AWG-Gelände - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- II / III: Mittel- bis langfristiges Projekt in Abhängigkeit von der<br />
Flächennachfrage zu entwickeln<br />
Sulinger Straße - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
Gewerbegebiet<br />
Süd-West<br />
Gewerbegebiet<br />
Ost<br />
Mühlenkampsfeld<br />
7 Syke, Stadt Hinterm Bahnhof<br />
8 Syke, Stadt B 6 (Heiligenfeld)<br />
- II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
- R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, z.Z. weniger bedeutsames Projekt, ggf. als<br />
Alternative zu <strong>den</strong> Vorschauflächen „Gewerbegebiet Ost“ (Nr.5)<br />
und „Mühlenkampsfeld“ (Nr.6) langfristig entwickeln<br />
- R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu<br />
entwickelndes Projekt<br />
- L/R: Lokal bis Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu<br />
entwickelndes Projekt<br />
- R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt
69 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Nr. Gemeinde Vorschaufläche Bewertung und Priorität<br />
9 Syke, Stadt Verlängerung<br />
Nordfeld<br />
10 Syke, Stadt B 6 (Ostseite<br />
zwischen Syke<br />
und Barrien)<br />
- R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
- R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
11 Wagenfeld Am Reuterhof II - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit vergleichsweise ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, z.Z. weniger bedeutsames Projekt, da noch<br />
in ausreichendem Umfang Flächen zur Verfügung stehen<br />
12 Weyhe Rieder Straße II - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche mit<br />
überdurchschnittlich guter Verkehrsanbindung an die A 1<br />
- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
13 SG Barnstorf Nagelskamp - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ günstiger Verkehrsanbindung<br />
14 SG Barnstorf Hülsmeyer-<br />
Kaserne<br />
15 SG Bruchhausen-<br />
Vilsen<br />
16 SG Bruchhausen-<br />
Vilsen<br />
17 SG Kirchdorf Industriegebiet<br />
II<br />
18 SG Kirchdorf Gewerbegebiet<br />
an der B 214<br />
19 SG Schwaför<strong>den</strong><br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage und von<br />
Verlauf der geplanten Umgehungsstraße zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
- L/R: Lokal, ggf. auch regional bedeutsame Vorschaufläche mit<br />
relativ günstiger Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt (allerdings kann sich aufgrund eines möglichen<br />
Nachnutzungskonzeptes <strong>für</strong> <strong>den</strong> Konversionsstandort eine<br />
kurzfristige Entwicklung ergeben)<br />
Kreuzkrug II - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- III: Langfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
Am Funkturm II - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung<br />
Gewerbefläche<br />
L 202<br />
- III: Langfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
- L (R): Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit vergleichsweise<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung, im Hinblick auf eine industrielle<br />
Sondernutzung auch regionale Bedeutung<br />
- III: Nachrangiges, z.Z. weniger bedeutsames Projekt<br />
- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ günstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, z.Z. weniger bedeutsames Projekt, da in <strong>den</strong><br />
nächstgelegenen Mittelzentren ausreichendes Angebot zur<br />
Verfügung steht, (siehe Vorschauflächen Nr.3-6)<br />
- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt
70 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Nr. Gemeinde Vorschaufläche Bewertung und Priorität<br />
20 SG Schwaför<strong>den</strong><br />
21 SG Schwaför<strong>den</strong><br />
22 SG Schwaför<strong>den</strong><br />
23 SG Schwaför<strong>den</strong><br />
Gewerbefläche<br />
Wesenstedt<br />
Gewerbefläche<br />
B 61<br />
Gewerbefläche<br />
Blockwinkel II<br />
Gewerbefläche<br />
Am Bahnhof II<br />
24 Sie<strong>den</strong>burg Maasen (Deponie)<br />
- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickelndes<br />
Projekt<br />
- L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung<br />
- I: Für ein ansiedlungswilliges Unternehmen prioritär zu entwickelndes<br />
Projekt
Übersicht 4-2.3: Vorschauflächenprofile<br />
71 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 1<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Bassum<br />
- Ortsteil Kastendiek<br />
- Name der Vorschaufläche Kastendiek<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nein<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erste Überlegungen<br />
Ja, Erweiterung Kastendiek I<br />
Bremen: 35 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Groß Mackenstedt“: 9 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 51: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 338: 3 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Nicht möglich<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 40 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Erste Überlegungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte Erste Überlegungen<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Offen<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO Offen<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Keine Darstellung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Nein<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Nein<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Nein<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Nein<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Teilweise<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) Offen<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
72 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Offen<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Keine zu erwarten<br />
- Auflagen Wasserschutz Wasserschutzgebiet Ristedt (Wasserschutzzone III b)<br />
- Altlasten (-verdacht) Altablagerung (aufgelassene Bauschuttdeponie)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Wohnbebauung vorhan<strong>den</strong><br />
... zu- und abfließendem Verkehr Nein
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
73 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Vergleichsweise geringe Entfernung zur A 1 (9 km<br />
zur Anschlussstelle „Groß Mackenstedt Nord“), direkte<br />
Anbindung an die B 51<br />
- Neubau der B 439 könnte die verkehrliche Anbindung<br />
entschei<strong>den</strong>d verbessern<br />
- Vergleichsweise kurze Entfernung zum Oberzentrum<br />
Bremen und größter Wirtschaftsstandort des<br />
<strong>Landkreis</strong>es (Stuhr)<br />
- Vergleichsweise großes Flächenpotenzial<br />
- Industrielle Nutzung am Standort bereits vorhan<strong>den</strong><br />
- Nachteile - Konfliktpotenzial zu angrenzender Wohnbebauung<br />
- Altlablagerungen<br />
- Wasserschutzgebiet Ristedt (Wasserschutzzone<br />
III b)<br />
- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit vergleichsweise<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges Projekt, in Abhängigkeit von der<br />
Flächennachfrage als Alternativstandort zur Vorschaufläche<br />
„AWG-Gelände“ (Nr. 2) zu entwickeln<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen langfristig eigentumsrechtlich sichern<br />
- Wenn Vorschaufläche „AWG-Gelände“ (Nr.2) aufgrund<br />
eigentums- oder planungsrechtlicher Schwierigkeiten<br />
nicht entwickelt wer<strong>den</strong> kann, sollte stattdessen<br />
eine langfristige Entwicklung der Flächen<br />
„Kastendiek“ erfolgen<br />
- Langfristig verbesserte Anbindung an die A1 durch<br />
B 439-neu<br />
- Gegebenenfalls GI-Flächen ausweisen
74 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 2<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Bassum<br />
- Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche AWG-Gelände<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nein<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erste Überlegungen<br />
Nein<br />
Bremen: 35 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Groß Mackenstedt“: 28 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 51: direkt<br />
B 61: ca. 1 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 332: 4 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger DB Strecke Osnabrück – Bremen (Gleisanschluss<br />
möglich, allerdings nur über drittes Gleis), z.Zt. Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />
der DB<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 40 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Erste Überlegungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte Erste Überlegungen<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Nicht bekannt<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO Offen<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Keine Darstellung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Nein<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Nein<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Offen<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
75 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Teilweise<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) Offen<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
Offen<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Nein<br />
- Auflagen Wasserschutz Nein<br />
- Altlasten (-verdacht) Nein<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Nein<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Nein
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
- Vorteile - Gleisanschluss möglich<br />
76 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Keine Nutzungskonflikte mit angrenzender Wohnbebauung<br />
- Für störende Betriebe geeignet<br />
- Direkt an der Wachstumsachse B 51, vergleichsweise<br />
kostengünstige Erschließung möglich<br />
- Nachteile - Gefährdungspotenzial der derzeit betriebenen<br />
AWG-Deponie in Bezug auf die Vorschaufläche ist<br />
zu prüfen<br />
- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- II / III: Mittel- bis langfristiges Projekt in Abhängigkeit<br />
von der Flächennachfrage zu entwickeln<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen eigentumsrechtlich sichern<br />
- Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickeln<br />
- Aus planerischer Sicht ist „AWG-Gelände“ Vorschaufläche<br />
Nr. 1 vorzuziehen<br />
- Zielgruppe: auch störende Betriebe („Zonierung“<br />
vornehmen)<br />
- GI-Flächen ausweisen<br />
- Interkommunale Kooperation mit der Stadt Twistringen<br />
ggf. in Erwägung ziehen
77 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 3<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Diepholz<br />
- Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche Sulinger Straße<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nein<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Nein<br />
Bremen: 90 km<br />
Osnabrück: 60 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 “Holdorf“: 21 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 214: 0,5 km, B 51: 2 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Schienenanschluss möglich<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 20 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand F-Plan in Vorbereitung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Nicht vor 2006<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO Offen<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Keine Darstellung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Nein<br />
78 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Betriebe, die Gleisanschluss benötigen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Nein<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Nein<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) 12 ha privat; 8 ha öffentlich<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Nein<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) Offen<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
Offen<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Keine zu erwarten<br />
- Auflagen Wasserschutz Nicht absehbar / erste Überlegungen<br />
- Altlasten (-verdacht) Nein<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Nein<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Nein
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
- Vorteile - Direkt an der B 214<br />
79 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Keine Nutzungskonflikte mit angrenzender Wohnbebauung<br />
- Von der Bundesstraße aus einsehbare Flächen<br />
- Schienenanschluss möglich<br />
- Nachteile - Liegt fast vollständig im natürlichen Überschwemmungsgebiet<br />
der Grawiede, allerdings sind Grenzänderungen<br />
im Zuge eines hydraulischen Gutachtens<br />
(Fertigstellung Ende 2004) möglich<br />
- Erschließung nur unter erhöhten Kosten möglich<br />
- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristig bis langfristig, in Abhängigkeit von der<br />
Nachfrage zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen sichern<br />
- Beginn der Entwicklung erst nach der Arrondierung<br />
der Gewerbegebiete „Kielweg“ und „Masch“<br />
- Gewerbeflächenentwicklung mit weiteren Entwicklungsprojekten<br />
abstimmen, die sich aus der vollständigen<br />
Fertigstellung der Umgehungsstraße ergeben<br />
könnten<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten<br />
- GI-Flächen ausweisen
80 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 4<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Sulingen<br />
- Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche Gewerbegebiet Süd-West<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
Anschluss an vorhan<strong>den</strong>es Gewerbegebiet Südwest /<br />
Diepholzer Straße<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Randbereich, außerhalb der Ortsumgehung<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Anschluss an vorhan<strong>den</strong>es Gewerbegebiet<br />
Bremen: 57 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 45 km<br />
A 1 „Holdorf“: 51 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 214: direkt<br />
B 61: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 202: 1,5 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnanschluss möglich<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
Direkt<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 14 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Nur informelle Überlegungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte Nach Bedarf<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 10 bis 20 Jahre<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE/GI<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Keine Darstellung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
81 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Keine innenstadtrelevanten Handelsnutzungen<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Produzierendes Gewerbe<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Über Bundes- bzw. Gemeindestraßen<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Nicht bekannt<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 6,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
10,00 €<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Gering<br />
- Auflagen Wasserschutz Gering<br />
- Altlasten (-verdacht) Nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Wohnbebauung im Außenbereich (M), teilweise Lärmschutzwall<br />
vorhan<strong>den</strong><br />
... zu- und abfließendem Verkehr Gering
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
82 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Direkt an der B 214 gelegen<br />
- Flächen sind gut einsehbar<br />
- Schienenanschluss möglich<br />
- Nachteile - Konfliktpotenzial mit angrenzender Wohnbebauung<br />
- Vergleichsweise kleine Flächen, kein Erweiterungspotenzial<br />
- Anbindung des Gewerbegebiets an die Bundesstraße<br />
mit hohem Aufwand verbun<strong>den</strong><br />
- Bewertung der Fläche - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit vergleichsweise guter überregionaler Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, z.Z. weniger bedeutsames Projekt,<br />
ggf. als Alternative zu <strong>den</strong> Vorschauflächen<br />
„Gewerbegebiet Ost“ (Nr.5) und „Mühlenkampsfeld“<br />
(Nr.6) langfristig entwickeln<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Nur als langfristige Alternative zu <strong>den</strong> Vorschauflächen<br />
Nr. 5 und Nr. 6 vorstellbar<br />
- Flächen ggf. langfristig sichern<br />
- Eventuell GI-Flächen ausweisen
83 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 5<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Sulingen<br />
- Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche Gewerbegebiet Ost<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Östlicher Stadtrand<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erweiterung des Gewerbestandortes „Gewerbegebiet<br />
Ost“, in räumlicher Nähe zur B 214<br />
Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
Bremen: 57 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 45 km<br />
A 1 „Holdorf“: 51 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 214 und B 61: 0,5 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 382: 1 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Nein<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 57 ha<br />
4. PLANUNG<br />
Richtung Osten: 0,4 km<br />
Richtung Westen: 0,5 km<br />
- Planungsstand Zur Zeit keine Bauleitplanung, kein F- bzw. B-Plan<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte Mehrere kleine Teilabschnitte nach Bedarf möglich<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Bedarfsgerecht, mittel- bis langfristig<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE/GI<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Nein
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
84 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Keine Verkaufsflächen / Einzelhandel<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Produzierendes Gewerbe<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft mit eingestreuten Hoflagen / Siedlungssplitter<br />
- Erschließungsansätze Vorhan<strong>den</strong>e Gemeindestraße und Planstraßen<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Keine bekannt<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat, in geringem Umfang städtisch<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Kann vorausgesetzt wer<strong>den</strong><br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 6,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
10,00 €<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Gering<br />
- Auflagen Wasserschutz Gering<br />
- Altlasten (-verdacht) Keine bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Eingestreute Wohnsiedlung (Immissionsschutz)<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
85 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Vergleichsweise gute verkehrliche Anbindung (unmittelbar<br />
an der B 214 gelegen)<br />
- Großes Flächenpotenzial<br />
- Nachteile - Konfliktpotenzial mit angrenzender Wohnbebauung<br />
(Hoflagen in Streusiedlung)<br />
- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen sind eigentumsrechtlich zu sichern<br />
- Flächen in Teilabschnittabschnitten, in Abhängigkeit<br />
von der Nachfrage mittelfristig zu entwickeln<br />
- GI-Flächen ausweisen
86 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 6<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Sulingen<br />
- Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche Mühlenkampsfeld<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Südlicher Stadtrand<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Ausgleich <strong>für</strong> Neustrukturierung des Gebietes Nr. 12,<br />
Neuansiedlung<br />
Anschluss an geplante Sonderbaufläche großflächigen<br />
Einzelhandels<br />
Bremen: 57 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 45 km<br />
A 1 „Holdorf“: 51 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 214: 0,5 km<br />
B 61: 0,5 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 202: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Nein<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 14 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Informelle Planung, Entwicklungskonzept „Sulingen<br />
Süd“<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte Westlich L 202<br />
Östlich L 202<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 10 bis 20 Jahre<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE/SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Nein
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
87 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Innenstadtrelevanter Einzelhandel<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Gering emittierendes Produzierendes Gewerbe, nicht<br />
innenstadtrelevanter großflächiger Einzelhandel<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze An vorhan<strong>den</strong>e L 202<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Öffentlich und privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Kann vorausgesetzt wer<strong>den</strong><br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb 6,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
10,00 €<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Gering<br />
- Auflagen Wasserschutz Gering<br />
- Altlasten (-verdacht) Nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Gewerbe, Wohnen (durch Bahndamm getrennt)<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Regelbar
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
88 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Keine Nutzungskonflikte mit angrenzender Wohnbebauung<br />
(Trennung durch Bahndamm)<br />
- Vergleichsweise gute verkehrliche Anbindung<br />
- Nachteile - Oberflächenentwässerung problematisch<br />
- Bewertung der Fläche - L/R: Lokal bis Regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der<br />
Nachfrage zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen sind eigentumsrechtlich zu sichern<br />
- Entwicklung in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten<br />
- Differenzierte Nutzungen im Sinne einer Zonierung<br />
anstreben, z.B. nicht innenstadtrelevanter Einzelhandel<br />
(Bauen und Wohnen) sowie Handwerk und<br />
produzierendes Gewerbe
89 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 7<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Syke<br />
- Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche Hinterm Bahnhof<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Ja<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erweiterung des zentralen Gewerbe- und Industriegebiets<br />
Ja<br />
Bremen: 23 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 13 km<br />
A 2 „Hannover/Garbsen“: 85 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 6: 3 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 340: 0,5 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger DB Strecke Osnabrück-Bremen<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) Ca. 15 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Keine F-Plan-Darstellung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte Bauabschnitte I bis III nach späterem Bedarf<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Mittel- bis langfristig<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE/GI<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Alle Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Landwirtschaftliche Wege<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 6,00 bis 7,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
90 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
26,00 bis 30,00 €<br />
- Auflagen Wasserschutz WSZ III (HWW)<br />
- Altlasten (-verdacht) Ja<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
91 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Vergleichsweise geringe Entfernung zur A 1<br />
- Umgehungsstraße ermöglicht verkehrs- und kostengünstige<br />
Anbindung an die Vorschaufläche<br />
- Erweiterung des bereits bestehen<strong>den</strong> zentralen<br />
Gewerbegebiets mit ausgeprägtem „Branchenmix“<br />
- Nachteile - Vorschaufläche liegt in der Wasserschutzzone III b<br />
- Altablagerungen (Durchführung einer Gefährdungsabschätzung<br />
erforderlich)<br />
- Relativ große Reliefunterschiede<br />
- Vorranggebiet <strong>für</strong> Win<strong>den</strong>ergiegewinnung<br />
- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich sichern<br />
- Flächen mittelfristig in Abstimmung mit dem Bau<br />
der Umgehungsstraße in einzelnen Bauabschnitten<br />
entwickeln<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten<br />
- GI- Ausweisung anstreben
92 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 8<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Syke<br />
- Ortsteil Heiligenfelde<br />
- Name der Vorschaufläche B 6 (Ostseite Richtung Hannover)<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Ortsausgang Heiligenfelde<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Mögliche Erweiterungsfläche <strong>für</strong> bestehen<strong>den</strong> Betrieb<br />
Ja, Gewerbegebiet R + S<br />
Bremen: 23 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 19 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 6: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 356: 0,3 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Privatbahn Syke–Heiligenfelde–Bruchhausen-Vilsen–<br />
Eystrup<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) Ca. 3 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Keine F-Plan-Darstellung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte I = II<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Direkt über B 6<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 5,00 bis 6,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
93 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
20,00 bis 25,00 €<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
- Vorteile - Direkt an der B 6 gelegen<br />
- Nachteile - Kleine Potenzialfläche<br />
94 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
guter Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächenentwicklung erst bei konkretem Erweiterungsbedarf<br />
des bestehen<strong>den</strong> Betriebs beginnen<br />
- Optionsflächen im Rahmen der Bestandssicherung
95 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 9<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Syke<br />
- Ortsteil Barrien<br />
- Name der Vorschaufläche Verlängerung Nordfeld<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
Nähe zu Bremen<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nördlichste Ortschaft Sykes<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Ja, Gewerbegebiet Nordfeld<br />
Bremen: 23 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 11 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 6: 2 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 334: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger DB Strecke Osnabrück-Bremen<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) Ca. 12 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Keine F-Plan-Darstellung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte II-III<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Langfristige Erweiterungsmöglichkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss WSZ III<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
96 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Erschließungsansätze Anbindung an geplante Nordtangente Barrien<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb 5,00 bis 6,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
25,00 bis 30,00 €<br />
- Auflagen Wasserschutz Wasserschutzzone III b; angrenzendes Überschwemmungsgebiet<br />
- Altlasten (-verdacht) Angrenzend Altablagerungen (Untersuchungsbedarf)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
97 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Vergleichsweise geringe Entfernung zur Autobahn<br />
- Relativ kostengünstige Erschließung durch Neubau<br />
der Ortsumgehung „Nordtangente Barrien“ möglich<br />
- Nachteile - Mögliches Überschwemmungsgebiet (Hacheniederung),<br />
Schutzabstände sind einzuhalten<br />
- Altablagerungen (Gefährdungspotenzial ist abzuschätzen)<br />
- Bewertung der Fläche - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich sichern<br />
- Eine zügige Verwirklichung der Ortsumgehung Barrien<br />
anstreben<br />
- Nicht <strong>für</strong> störende Betriebe geeignet (GE-<br />
Ausweisung)
98 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 10<br />
- Stadt / Gemeinde Stadt Syke<br />
- Ortsteil Barrien<br />
- Name der Vorschaufläche B 6 (Ostseite zwischen Syke und Barrien)<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
Zusammenwachsen der Ortsteile Syke und Barrien<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Ca. 2 km nördlich von Syke, direkt an der B 6<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Ja, Sondergebiet „Barrier Feld“<br />
Bremen: 23 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 11 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 6: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 340: 0,2 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger DB Strecke Osnabrück-Bremen<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) Ca. 8 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Keine F-Plan-Darstellung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte I bis III Bauabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Mittelfristig<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE oder SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
99 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Erschließungsansätze Landwirtschaftlicher Weg, B 6<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 6,00 bis 7,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
25,00 bis 30,00 €<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Nördliches Sondergebiet Kfz/Möbel<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
100 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Vergleichsweise günstige Lage zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
Stadtteilen Syke und Barrien an der B 6<br />
- Vergleichsweise geringe Entfernung zur A 1<br />
- Nachteile - Angrenzender landwirtschaftlicher Betrieb nach<br />
BImschG<br />
- Bewertung der Fläche - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich sichern<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten<br />
- Insbesondere <strong>für</strong> Gewerbe mit viel Publikumsverkehr<br />
geeignet<br />
- Nicht geeignet <strong>für</strong> störende Betriebe
101 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 11<br />
- Stadt / Gemeinde Gemeinde Wagenfeld<br />
- Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche Am Reuterhof II<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Randlage Ortskern<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Am Reuterhof und An der Molkerei<br />
Bremen: 78 km<br />
Osnabrück: 57 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Holdorf“: 35 km<br />
A 2 „Porta Westfalica“: 40 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 239: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Diepholz: 20 km<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) Ca. 5,5 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE/MI/SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Soweit wie möglich<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Gegeben<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 1,00 - 3,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
102 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
7,50 €<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
- Vorteile - Direkt an der B 239<br />
103 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Erweiterung an ein bestehendes Gewerbegebiet<br />
- Vergleichsweise günstige Grundstückspreise realisierbar<br />
- Nachteile - Relativ ungünstige überregionale Verkehrsanbindung<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit vergleichsweise<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, z.Z. weniger bedeutsames Projekt,<br />
da noch in ausreichendem Umfang Flächen<br />
zur Verfügung stehen<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen langfristig sichern<br />
- In Abhängigkeit vom Bedarf zu entwickeln<br />
- Nicht geeignet <strong>für</strong> störende Betriebe
104 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 12<br />
- Stadt / Gemeinde Gemeinde Weyhe<br />
- Ortsteil Sudweyhe<br />
- Name der Vorschaufläche Rieder Straße II<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
Für die langfristige Sicherung von Gewerbeflächen<br />
erforderlich<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nordöstlich der zentralen Siedlungsbereiche Leeste<br />
und Kirchweyhe<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Gebiet angrenzend an Gewerbegebiet „Rieder Straße“<br />
Bremen: 15 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Arsten/Weyhe“: 4,5 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 6: 8 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 331: direkt<br />
K 118: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger DB Strecke Bremen–Osnabrück<br />
Bahnhof Kirchweyhe: ca. 4,6 km<br />
Haltepunkt Dreye: ca. 3 km<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
Ca. 1 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) Ca. 36 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Überlegungen ohne Planungsstand<br />
1,9 ha sind im F-Plan (1. Ergänzung) als sonstiges<br />
Sondergebiet dargestellt (Verarbeitung von Bo<strong>den</strong>schätzen)<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte Sind abhängig von der Realisierung des III. Bauabschnittes<br />
der kommunalen Entlastungsstraße Dreye-<br />
Südumgehung (Anbindung der L 331 -neu- an Bremen)<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Unbestimmt<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO Ca. 26,8 ha uneingeschränktes GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf RROP-Entwurf soll der Vorgabe des LROP entsprechen:<br />
Vorranggebiet Rohstoffgewinnung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Bisher nicht konkretisiert<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Bisher nicht festgelegt<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Gegenwärtig „Wieltdamm“<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Bisher nicht geklärt<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Bisher nicht geklärt<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb)<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
105 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Nach F-Plan-Verfahren nichts bekannt, jedoch bisher<br />
keine konkrete Klärung<br />
- Auflagen Wasserschutz 50 m breiter Schutzstreifen landseitig vom gewidmeten<br />
Hochwasserschutzdeich der Weser ist gem. Nds.<br />
Deichgesetz von jeglicher Bebauung freizuhalten<br />
- Altlasten (-verdacht) Nach F-Plan-Verfahren nichts bekannt, jedoch bisher<br />
keine konkrete Klärung<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Westlich angrenzend beginnen die Siedlungsbereiche<br />
des Ortsteils Dreye<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
106 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Sehr geringe Entfernung zur A 1<br />
- Erweiterungspotenzial in Richtung Südwesten<br />
- Lage an der Ortsumgehungsstraße<br />
- Geringes Konfliktpotenzial mit angrenzen<strong>den</strong> Nachbarnutzungen<br />
- Nachteile - 50 m breiter Schutzabstand zum Weserdeich muss<br />
eingehalten wer<strong>den</strong><br />
- Gemäß des Entwurfs zum RROP Vorranggebiet <strong>für</strong><br />
Rohstoff- und Win<strong>den</strong>ergiegewinnung<br />
- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit überdurchschnittlich guter Verkehrsanbindung<br />
an die A 1<br />
- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich sichern und<br />
mittelfristig in Abhängigkeit von der Nachfrage zu<br />
entwickeln<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten und <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e<br />
Nutzungsarten untergliedern (GI-und<br />
GE-Nutzung)<br />
- Differenzierte Nutzung innerhalb der Vorschauflächen,<br />
keine stören<strong>den</strong> Betriebe in Deichnähe, um<br />
Freizeitfunktion nicht zu beeinträchtigen
107 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 13<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Barnstorf<br />
- Ortsteil Gemeinde Barnstorf<br />
- Name der Vorschaufläche Nagelskamp<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Untergeordnet, da noch genügend Gewerbeflächen<br />
vorhan<strong>den</strong> sind<br />
Anschluss an Gewerbegebiet „Tannenweg“ (bereits<br />
vor 1994 vollständig belegt)<br />
Bremen: 64 km<br />
Osnabrück: 73 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Holdorf“: 25 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 51: 0,5 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 344: 1,5 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
Ca. 1,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) Ca. 13,5 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Noch keine Planungen vorhan<strong>den</strong><br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Offen<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Offen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft, Mischwald<br />
- Erschließungsansätze Fahrbahn vorhan<strong>den</strong><br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
108 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Nein<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Ein Drittel öffentliche Fläche, zwei Drittel privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Ja<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 3,50 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Nein<br />
- Auflagen Wasserschutz Nein<br />
- Altlasten (-verdacht) Nein<br />
Ca. 8,00 bis 10,00 €<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Nein<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Direkte Zufahrt über Gemeindestraße, diese führt direkt<br />
auf B 51
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
109 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Vergleichsweise günstige verkehrliche Anbindung<br />
(direkt an der B 51)<br />
- Erschließung könnte langfristig über Neubau der<br />
Ortsumgehung erfolgen<br />
- Nachteile - Angrenzendes Waldgebiet verhindert großflächige<br />
Arrondierung der bereits bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />
- Angrenzender landwirtschaftlicher Betrieb nach<br />
BimschG<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
günstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
und vom Verlauf der geplanten Umgehungsstraße<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Entwicklung muss grundsätzlich mit einer potenziellen<br />
Nachnutzung der „Hülsmeyer-Kaserne“ insbesondere<br />
vor dem Hintergrund der zu erwarten<strong>den</strong><br />
Flächennachfrage abgestimmt wer<strong>den</strong><br />
- Darüber muss eine mögliche Entwicklung der Vorschaufläche<br />
in zeitlicher und räumlicher Abstimmung<br />
mit der geplanten Ortsumgehung erfolgen<br />
- Bei Nichtrealisierung der „B 51 neu“ auch langfristig<br />
nicht weiter verfolgen, sondern bestehende Gebiete<br />
(„Immenzaun“) nach Sü<strong>den</strong> erweitern
110 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 14<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Barnstorf<br />
- Ortsteil Gemeinde Eydelstedt<br />
- Name der Vorschaufläche Hülsmeyer-Kaserne<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
Hohe Bedeutung, da der Bundeswehrstandort mit<br />
ca. 450 Soldaten und 100 zivilen Beschäftigten voraussichtlich<br />
Ende 2005 geschlossen wird<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Direkte Anbindung an <strong>den</strong> Ort Barnstorf, aber auf dem<br />
Gebiet der Gemeinde Eydelstedt<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen: 64 km<br />
Osnabrück: 73 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Holdorf“: ca. 30 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 51: 0,5 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 344: ca. 1 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
Ca. 1 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 19,6 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Erstellung eines Konversionsgutachtens bis Ende<br />
2004<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Mitte 2006<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO Noch nicht vorhan<strong>den</strong><br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Militärische Nutzung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Steht noch nicht fest<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Steht noch nicht fest<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Bundeswehr-Kaserne<br />
111 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Erschließungsansätze Hochmoderner Gebäudebestand, Gelände vollständig<br />
erschlossen<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Nicht bekannt<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Öffentlich (Bund)<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Kein Erwerb durch Kommune<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb)<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
Verwaltung durch Bundesvermögensamt<br />
- Altlasten (-verdacht) Gefährdungspotenzial der militärischen Nutzungen ist<br />
zu prüfen<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Nein<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Nein
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
112 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Sondernutzung auf Grund bereits vorhan<strong>den</strong>er Infrastrukturen<br />
möglich (Konversionsgutachten abwarten)<br />
- Bahnanschluss möglich<br />
- Nachteile - Relativ ungünstige innerörtliche Verkehrsanbindung<br />
- Nutzungseinschränkung durch vorhan<strong>den</strong>en Gebäudebestand<br />
- Bewertung der Fläche - L/R: Lokal, ggf. auch regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit relativ überregionaler Verkehrsanbindung<br />
- II: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt (allerdings kann sich aufgrund<br />
eines möglichen Nachnutzungskonzeptes <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Konversionsstandort eine kurzfristige Entwicklung<br />
ergeben)<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Weiteres Vorgehen in Abstimmung mit <strong>den</strong> Ergebnissen<br />
des geplanten Konversionsgutachtens<br />
- Gewerbliche Nachnutzung sollte in jedem Fall Priorität<br />
bezüglich der Neuentwicklung der Vorschaufläche<br />
Nr.14 haben
113 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 15<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen<br />
- Ortsteil Bruchhausen-Vilsen<br />
- Name der Vorschaufläche Kreuzkrug II<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Kreuzkrug<br />
Bremen: 43 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 35 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 6: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Nein<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
A 27 „Ver<strong>den</strong>“: 23 km<br />
Direkt<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 10,0 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Informelle Planungsvorbereitungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Offen<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO Offen<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf<br />
Flächensicherung über Flurbereinigung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Grundsätzlich ja<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb)<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr<br />
114 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
115 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Gute verkehrliche Anbindung durch direkte Lage an<br />
der B 6<br />
- Großes Flächenpotenzial<br />
- Kaum Konflikte mit anderen Nutzungen<br />
- Nachteile - Vergleichsweise große Entfernung zur nächstgelegenen<br />
Autobahnanschlussstelle der BAB 1 (35 km)<br />
- Bewertung der Fläche - R/L: Regional bis lokal bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit relativ guter Verkehrsanbindung<br />
- III: Langfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen langfristig eigentumsrechtlich sichern und<br />
in Abhängigkeit von der Nachfrage entwickeln
116 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 16<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen<br />
- Ortsteil Martfeld<br />
- Name der Vorschaufläche Am Funkturm II<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nein<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Am Funkturm<br />
Bremen: 38 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Weyhe“: 30 km<br />
A 27 „Ver<strong>den</strong>“: 19 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 6: 12 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 331: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Nein<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
1 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 5,0 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Informelle Planungsvorbereitung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Ja<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) ?<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr<br />
?<br />
117 <strong>Landkreis</strong> Diepholz
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
118 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
- Nachteile - Vergleichsweise große Entfernung zur BAB 1 und<br />
<strong>den</strong> Bundesstraßen<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Langfristiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen langfristig sichern und in Abhängigkeit von<br />
der Nachfrage entwickeln
119 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 17<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Kirchdorf<br />
- Ortsteil Barenburg<br />
- Name der Vorschaufläche Industriegebiet II<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Nein<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Ja, GAA-Gelände<br />
Bremen: 69 km<br />
Hannover: 83 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Holdorf“: 54 km<br />
A 2 „Porta Westfalica“: 50 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 61: 1,8 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Güterbahnverbindung Sulingen - Rah<strong>den</strong><br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 14,5 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Bisher nur angedacht<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf Nein
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Industriebetriebe<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaftliche Fläche<br />
- Erschließungsansätze<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb)<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr<br />
120 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
121 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Geeignet <strong>für</strong> lärm- und immissionsunempfindliche<br />
Betriebe<br />
- Bahnanschluss möglich<br />
- Sondernutzungen möglich<br />
- Kein Konfliktpotenzial mit angrenzender Wohnbebauung<br />
- Nachteile - Siehe oben, d.h. Ausschluss von GE, GEe-<br />
Nutzungen<br />
- Sehr ungünstige verkehrliche Anbindung zur B 61<br />
- Schmutzwasserbeseitigung nicht geklärt<br />
- Bewertung der Fläche - L (R): Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit ungünstiger<br />
Verkehrsanbindung, im Hinblick auf eine<br />
industrielle Sondernutzung auch regionale Bedeutung<br />
- III: Nachrangiges, z.Z. weniger bedeutsames Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen <strong>für</strong> eine mögliche Sondernutzung freihalten<br />
- In Abhängigkeit von einer konkreten Nachfrage zu<br />
entwickeln<br />
- Zielgruppe: auch stark emittierende bzw. störende<br />
Betriebe<br />
- Ggf. GI-Flächen ausweisen
122 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 18<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Kirchdorf<br />
- Ortsteil Gemeinde Wehrbleck<br />
- Name der Vorschaufläche Gewerbegebiet an der B 214<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Ortsrand von Wehrbleck<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen: 69 km<br />
Hannover: 83 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Holdorf“: 42 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 214: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 7,4 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Bisher noch nichts<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Über die K 43 möglich<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Nicht bekannt<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Ja<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb)<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr<br />
123 <strong>Landkreis</strong> Diepholz
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
124 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Relativ günstige Verkehrsanbindung (direkt an der<br />
B 214)<br />
- Nachteile - Kein Bezug zu einem Siedlungs- und Gewerbeflächenschwerpunkt<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
günstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, z.Z. weniger bedeutsames Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Konzentration auf <strong>den</strong> Hauptort sinnvoll, daher ist<br />
auch eine langfristige Entwicklung dieser Vorschaufläche<br />
nicht anzustreben
125 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 19<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Schwaför<strong>den</strong><br />
- Ortsteil Gemeinde Affinghausen<br />
- Name der Vorschaufläche Gewerbefläche L 202<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Außenbereich<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen: 44 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 38 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 61: 6 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 202: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Nein<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 1,5 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Vorplanung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließungsansätze Vorhan<strong>den</strong> über L 202<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
126 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Nein<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Noch zu verhandeln<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Eventuell<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 2,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Kompensation erforderlich<br />
- Auflagen Wasserschutz Keine<br />
- Altlasten (-verdacht) Nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Nein<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Nein
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
127 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Vergleichsweise günstige Grundstückspreise realisierbar<br />
- Nachteile - Relative ungünstige verkehrliche Anbindung<br />
- Vergleichsweise kleine Fläche<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, wenn überhaupt, in Abhängigkeit<br />
von der Nachfrage zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Auch langfristig eher nicht zu entwickeln, sondern<br />
Konzentration auf Vorschaufläche Nr. 19 anzustreben
128 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 20<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Schwaför<strong>den</strong><br />
- Ortsteil Gemeinde Ehrenburg<br />
- Name der Vorschaufläche Gewerbefläche Wesenstedt<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Außenbereich<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Nein<br />
Bremen: 44 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 40 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 61: 5 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 341: 1 km<br />
K 5: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 1,4 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Vorplanung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Baldmöglichst<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Keine<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Wiese<br />
129 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Erschließungsansätze Gemeindeverbindungsstraße<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Nein<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Ja<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Eventuell<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 2,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Kompensation erforderlich<br />
- Auflagen Wasserschutz Voraussichtlich nein<br />
- Altlasten (-verdacht) Nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Nein<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Nein
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
130 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Vergleichsweise günstige Grundstückspreise realisierbar<br />
- Nachteile - Relative ungünstige verkehrliche Anbindung<br />
- Vergleichsweise kleine Fläche<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, wenn überhaupt, in Abhängigkeit<br />
von der Nachfrage zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Auch langfristig eher nicht zu entwickeln, sondern<br />
Konzentration auf Vorschauflächen Nr. 19
131 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 21<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Schwaför<strong>den</strong><br />
- Ortsteil Gemeinde Neuenkirchen<br />
- Name der Vorschaufläche Gewerbefläche B 61<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Außenbereich<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Nein<br />
Bremen: 44 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 32 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 61: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 2,1 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Vorplanung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Baldmöglichst<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Keine<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
132 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Erschließungsansätze Innere Erschließung erforderlich<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Nein<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Noch zu verhandeln<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Eventuell<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 2,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Kompensation erforderlich<br />
- Auflagen Wasserschutz Voraussichtlich keine<br />
- Altlasten (-verdacht) Nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Keine<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
133 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Lage direkt an der B 61<br />
- Bahnanschluss möglich<br />
- Vergleichsweise günstige Grundstückspreise realisierbar<br />
- Bahnanschluss möglich<br />
- Nachteile - Vergleichsweise kleine Fläche<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, wenn überhaupt, in Abhängigkeit<br />
von der Nachfrage zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen sichern<br />
- Nur bei konkreter Nachfrage zu entwickeln
134 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 22<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Schwaför<strong>den</strong><br />
- Ortsteil Gemeinde Scholen<br />
- Name der Vorschaufläche Gewerbefläche Blockwinkel II<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Außenbereich<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Ja<br />
Bremen: 44 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 37 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 61: 1 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 55: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
1,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 3,9 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Vorplanung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Baldmöglichst<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Keine<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
135 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Erschließungsansätze Innere Erschließung erforderlich<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Nein<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Noch zu verhandeln<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Eventuell<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 2,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Kompensation erforderlich<br />
- Auflagen Wasserschutz Voraussichtlich keine<br />
- Altlasten (-verdacht) Nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Keine<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
136 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Vergleichsweise günstige Grundstückspreise realisierbar<br />
- Nachteile - Relativ kleine Fläche<br />
- Vergleichsweise ungünstige Verkehrsanbindung<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, wenn überhaupt, in Abhängigkeit<br />
von der Nachfrage zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Auch langfristig eher nicht zu entwickeln, sondern<br />
Konzentration auf Vorschauflächen Nr. 19
137 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 23<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Schwaför<strong>den</strong><br />
- Ortsteil Gemeinde Schwaför<strong>den</strong><br />
- Name der Vorschaufläche Am Bahnhof II<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Außenbereich<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Ja<br />
Bremen: 44 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 41 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 61: 4 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 202: 0,2 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,4 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 0,9 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Vorplanung<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit Kurzfristig<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Keine<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Wiese<br />
- Erschließungsansätze Zu ergänzen<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
138 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Nein<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum) Noch zu verhandeln<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Eventuell<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb) 2,00 €<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Kompensation erforderlich<br />
- Auflagen Wasserschutz Voraussichtlich keine<br />
- Altlasten (-verdacht) Nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Nein<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Nein
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
139 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Vorteile - Vergleichsweise günstige Grundstückspreise realisierbar<br />
- Erweiterung eines bestehen<strong>den</strong> Betriebs<br />
- Bahnanschluss möglich<br />
- Nachteile - Relativ kleine Fläche<br />
- Vergleichsweise ungünstige verkehrliche Anbindung<br />
- Bewertung der Fläche - L: Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung<br />
- III: Nachrangiges, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen sichern<br />
- Nur bei konkreter Nachfrage zu entwickeln
140 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 24<br />
- Stadt / Gemeinde Samtgemeinde Sie<strong>den</strong>burg<br />
- Ortsteil Gemeinde Maasen<br />
- Name der Vorschaufläche Maasen (Deponie)<br />
- Bedeutung des Projektes <strong>für</strong> die Stadt /<br />
Gemeinde<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen: 53 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Brinkum“: 55 km<br />
A 27 „Achim“: 63 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 214: 2 km<br />
B 6: 18 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 352: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Bahnhof Nienburg: ca. 25 km<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) Ca. 19,5 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP-Entwurf
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
141 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Ausgeschlossen wird die Errichtung eines Baumarktes;<br />
es ist keine Abwasserentsorgung vorgesehen<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Bauschuttentsorgung und -aufbereitung<br />
- Erschließungsansätze<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) Privat (Leymann Verwaltung GmbH)<br />
- Verkaufsbereitschaft (bei Privateigentum)<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt?<br />
- Bo<strong>den</strong>preis (kommunaler Erwerb)<br />
- angestrebter Verkaufspreis (inkl. Erschließung)<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
142 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Keine Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
- Nachteile - Ungünstige verkehrliche Anbindung<br />
- Bewertung der Fläche - L (R): Lokal bedeutsame Vorschaufläche mit relativ<br />
ungünstiger Verkehrsanbindung, im Hinblick auf eine<br />
Sondernutzung (bspw. Deponie) auch regionale<br />
Bedeutung<br />
- I: Für ein ansiedlungswilliges Unternehmen prioritär<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Für ein ansiedlungswilliges Unternehmen zu überplanendes<br />
Projekt
143 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
5. Konsequenzen und Empfehlungen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik<br />
Aus <strong>den</strong> veränderten Rahmenbedingungen und Aufgabenschwerpunkten der<br />
Gewerbeflächenpolitik (Abschnitt 1.1), <strong>den</strong> Standortbedingungen (Abschnitt 2),<br />
dem derzeitigen Gewerbeflächenangebot und der Flächennachfrage (Abschnitt 3)<br />
sowie dem in Abschnitt 4 dargestellten zukünftigen Gewerbeflächenangebot, d.h.<br />
<strong>den</strong> Planungen bzw. Vorschauflächen, wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> Konsequenzen <strong>für</strong><br />
die künftige Gewerbeflächenentwicklung und -politik im <strong>Landkreis</strong> Diepholz abgeleitet.<br />
5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die einzelnen Kommunen und Teilräume<br />
Um eine Bewertung der Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz unter Berücksichtigung<br />
der verfügbaren und bislang geplanten Gewerbeflächen vornehmen zu<br />
können, ist eine isolierte Betrachtung der einzelnen Städte und Gemein<strong>den</strong> nicht<br />
sinnvoll. Vielmehr sind die aktuelle Situation und mögliche zukünftige Entwicklungen<br />
in einem größeren räumlichen Zusammenhang zu sehen, da Umfang, Qualität<br />
und Vermarktungschancen eines kommunalen Flächenangebots immer durch<br />
die im Umfeld befindlichen Gewerbeflächen beeinflusst wer<strong>den</strong>.<br />
Andererseits ist der <strong>Landkreis</strong> Diepholz aufgrund seiner flächenmäßigen Ausdehnung<br />
und seiner teilräumlich unterschiedlichen Standortqualitäten als alleinige<br />
räumliche Untersuchungsebene zu groß. Daher wird im vorliegen<strong>den</strong> Gutachten<br />
neben einer einzelgemeindlichen und landkreisweiten Betrachtung zusätzlich eine<br />
Analyse des zukünftigen Flächenangebots (insbesondere der Vorschauflächen)<br />
auf der Basis von Teilräumen vorgenommen. Für die Abgrenzung dieser Teilräume<br />
ist die Lage der jeweiligen Vorschauflächen zu <strong>den</strong> Verkehrsachsen (A 1,<br />
B 51), die Nähe zu <strong>den</strong> überregional bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten Bremen<br />
und Ol<strong>den</strong>burg sowie zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten Diepholz<br />
und Sulingen im <strong>Landkreis</strong> entschei<strong>den</strong>d. Die Definition der Teilräume dient lediglich<br />
als Arbeitshilfe <strong>für</strong> die Bewertung der Gewerbeflächensituation und berührt<br />
keine weiteren Felder der Kreisentwicklung. Folgende Städte/ Gemein<strong>den</strong>/ Samtgemein<strong>den</strong><br />
wur<strong>den</strong> zu Teilräumen zusammengefasst:<br />
Nördliches Kreisgebiet: Stuhr, Weyhe<br />
Nordöstliches Kreisgebiet: Stadt Syke, SG Bruchhausen-Vilsen<br />
Westliches Kreisgebiet: Stadt Bassum, Stadt Twistringen, SG Barnstorf<br />
Östliches Kreisgebiet: Stadt Sulingen, SG Kirchdorf, SG Schwaför<strong>den</strong>,<br />
SG Sie<strong>den</strong>burg<br />
Südliches Kreisgebiet: Stadt Diepholz, SG Reh<strong>den</strong>, Wagenfeld, SG Altes<br />
Amt Lemförde<br />
Isolierte Betrachtung der<br />
Gewerbeflächensituation<br />
in <strong>den</strong> einzelnen Gemein<strong>den</strong><br />
nicht sinnvoll ...<br />
... deswegen Untersuchung<br />
der Gewerbe- und<br />
Vorschauflächen auf der<br />
Basis von Teilräumen
Nördliches Kreisgebiet<br />
Sehr hohe Lagegunst des<br />
Teilraumes<br />
Starke Konkurrenzstandorte<br />
im Umfeld<br />
Gemeinde Stuhr:<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot<br />
Gemeinde Stuhr:<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
144 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Der nördliche Teilraum ist im Vergleich zu <strong>den</strong> anderen Teilräumen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
erwartungsgemäß durch eine sehr gute bis herausragende Lagegunst gekennzeichnet,<br />
die aus der Nähe zur A 1 und zum Oberzentrum Bremen (teilweise<br />
auch zum Mittelzentrum Delmenhorst) resultiert. Die verkehrliche Infrastruktur und<br />
Anbindung kann allerdings – trotz der geringen Entfernung zu <strong>den</strong> Autobahnanschlussstellen,<br />
zum Flughafen sowie zum GVZ Bremen – in Teilen noch verbessert<br />
wer<strong>den</strong>. Eine zügige Realisierung des Lückenschlusses zur A 28, die Ortsumgehung<br />
der B 439 um Groß Mackenstedt, der Ausbau der L 331 und der mögliche<br />
Neubau der B 6 bei Brinkum könnten die verkehrliche Anbindung der bei<strong>den</strong><br />
Standorte deutlich verbessern.<br />
Trotz der überdurchschnittlichen Lagegunst stehen die Gewerbeflächen in diesem<br />
Teilraum (auch die direkt an einer Autobahnanschlussstelle liegen<strong>den</strong> Flächen)<br />
einer starken Konkurrenz im Umfeld gegenüber. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> das<br />
großflächige und ausbaufähige Großprojekt in der Hemelinger Marsch („Gewerbepark<br />
Hansalinie“ mit derzeit 50 ha sofort verfügbaren GE / GI-Flächen) und das<br />
Güterverkehrszentrum, aber auch <strong>für</strong> die Gewerbestandorte am Flughafen Bremen<br />
(Airport-Stadt) und im <strong>Landkreis</strong> Ver<strong>den</strong> (Stadt Achim), die insgesamt eine<br />
etwas günstigere Lage zum Bremer Kreuz aufweisen. Die massive Neuausweisung<br />
von Gewerbegebieten in Bremen in <strong>den</strong> letzten Jahren (mehr als 300 ha<br />
netto) sowie die diesbezüglich überdurchschnittlichen Fördermöglichkeiten durch<br />
das Landesinvestitionsprogramm verschärfen die Konkurrenzsituation zusätzlich.<br />
Die Gemeinde Stuhr weist als größter Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es <strong>den</strong><br />
mit Abstand höchsten Gewerbeflächenumsatz (66,6 ha) im Untersuchungszeitraum<br />
zwischen 1994 und 2003 auf. Es wird darauf hingewiesen, dass mit dem<br />
hier erhobenen gewerbeflächenrelevanten Umsatz nur Erstverkäufe von „klassisch“<br />
erschlossenen Gewerbeflächen erfasst wur<strong>den</strong>. Über private Weiterverkäufe<br />
und die Umnutzung von Altstandorten lagen keine Daten vor. Da die Fluktuation<br />
von Gewerbebetrieben an <strong>den</strong> autobahnnahen und größeren Wirtschaftsstandorten<br />
des Bremer Umlands (Stuhr, Weyhe, Achim, Ver<strong>den</strong>) besonders hoch<br />
ist, dürfte die Zahl der tatsächlichen Ansiedlungen (bspw. auch aus Bremen) vermutlich<br />
deutlich höher liegen. Aus Sicht der Gutachter muss auf Grund der herausragen<strong>den</strong><br />
Lagegunst und der wichtigen Bedeutung als Wirtschaftsstandort im<br />
südlichen Bremer Umland auch <strong>für</strong> die nächsten Jahre von einem vergleichsweise<br />
hohen Gewerbeflächenumsatz ausgegangen wer<strong>den</strong>, selbst wenn sich die Zahl<br />
der Neuansiedlungen aus Bremen reduzieren würde. Dabei darf die Bedeutung<br />
der Bestandsentwicklung im Verhältnis zu überregionalen Ansiedlungen nicht<br />
unterschätzt wer<strong>den</strong> (siehe Kap. 3.2). Derzeit steht der Gemeinde zwar insgesamt<br />
noch ein relativ großes Angebot an hochwertigen und <strong>für</strong> <strong>den</strong> unternehmerischen<br />
Bedarf differenzierten Flächen zur Verfügung. Allerdings sind in einer Reihe von<br />
Gewerbegebieten nur noch kleinteilige Restflächen zu vermarkten.<br />
Demzufolge ist es von großer Wichtigkeit <strong>für</strong> die Gemeinde, dass eine mittelfristige<br />
Entwicklung weiterer Gewerbeflächen angestrebt wird. Neben <strong>den</strong> derzeitigen<br />
Vermarktungsschwerpunkten Brinkum-Süd und Brinkum-Mitte, wird zukünftig die<br />
Arrondierung von Gewerbegebieten an der z. Z. in Planung befindlichen Neustrukturierung<br />
des Autobahnschlusses Delmenhorst-Ost an Bedeutung gewinnen.
145 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Die starke Flächenkonkurrenz im unmittelbaren Umland erfordert mittel- bis langfristig<br />
die Konzentration auf absolut hochwertige Standorte, um auch überregional<br />
ausreichend wahrgenommen zu wer<strong>den</strong>. Um weiteren Zersiedlungsten<strong>den</strong>zen<br />
vorzubeugen, hat die Gemeinde Stuhr im Sinne einer angestrebten Flächenvorratspolitik<br />
bereits mit der Planung von drei größeren Gewerbegebieten begonnen:<br />
Dabei wurde mit der Ausweisung der Gewerbegebiete Groß Mackenstedt Nord-<br />
West bzw. Süd-West der zukünftige Schwerpunkt der Gewerbeflächenentwicklung<br />
festgelegt. Auch die Fläche südöstlich der derzeitigen Autobahnzufahrt sollte eigentumsrechtlich<br />
gesichert wer<strong>den</strong> und in die langfristigen Planungen miteinbezogen<br />
wer<strong>den</strong>. Der Lückenschluss zwischen der A 1 und der A 28 und die geplante<br />
Ortsumgehung Groß Mackenstedt wer<strong>den</strong> dabei entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Einfluss<br />
auf die baurechtlichen Planungen haben. Anzustreben ist eine direkte und leistungsfähige<br />
Anbindung aller Gewerbegebiete, die sich um die planerische Neuordnung<br />
des zukünftigen Autobahndreiecks gruppieren. Dies gilt auch <strong>für</strong> die bereits<br />
bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete Groß Mackenstedt Nord bzw. Varrel.<br />
Auf Grund seiner ausgeprägten Wohnstandortfunktion kann das Nachfragepotenzial<br />
in der Gemeinde Weyhe trotz der herausragen<strong>den</strong> Verkehrsanbindung als<br />
nicht so hoch eingeschätzt wer<strong>den</strong> wie in der Gemeinde Stuhr. Aktuell bietet die<br />
Gemeinde mit dem Gewerbeflächenstandort Dreye-West III mit rund 20 ha ein<br />
hochwertiges, autobahnnahes Angebot an sofort verfügbaren und auch überregional<br />
vermarktbaren GE-Flächen.<br />
Zukünftiger Gewerbeflächenschwerpunkt in der Gemeinde Weyhe sollte auch<br />
weiterhin der Standort Dreye sein, um die weitgehende räumliche Trennung zwischen<br />
Wohnen und Arbeiten langfristig aufrecht zu erhalten und die Zersiedlung<br />
auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Weil die aktuell verfügbaren Flächen in Dreye-<br />
West III in wasserschutzrechtlicher Hinsicht an ihre baulichen Grenzen stoßen,<br />
muss mittelfristig die Entwicklung der Vorschaufläche Nr. 13 („Rieder Straße II“)<br />
ins Auge gefasst wer<strong>den</strong>. Vorteile der Vorschaufläche Nr. 13 sind neben der vergleichsweise<br />
geringen Entfernung zur A 1 die Erweiterungspotenziale in Richtung<br />
Südosten entlang der Rieder Straße. Die verkehrliche Anbindung der Fläche wird<br />
durch die Fertigstellung der letzten Bauabschnitte der L 331 deutlich verbessert.<br />
Zusammenfassung: Nördliches Kreisgebiet<br />
Die Gemein<strong>den</strong> Stuhr und Weyhe vereinigen mehr als ein Drittel des gesamten<br />
Gewerbeflächenumsatzes im <strong>Landkreis</strong> auf sich. Damit konzentriert sich im<br />
nördlichen Teil des Kreisgebiets ein in Bezug auf die Einwohnerzahl überdurchschnittlich<br />
hoher Anteil der Gewerbeflächennachfrage. Obwohl es sich<br />
dabei zwar in erster Linie um Neugründungen, Verlagerungen und Erweiterungen<br />
innerhalb der Gemeindegebiete handelt, sind in der Vergangenheit auch<br />
zahlreiche überregionale Ansiedlungen aus Bremen in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Stuhr<br />
und Weyhe erfolgt. Auch in Zukunft kann mit einer Nachfrage aus dem Oberzentrum<br />
Bremen gerechnet wer<strong>den</strong>. Aktuell stehen im nördlichen Kreisgebiet<br />
zwar noch relativ große Flächen zur Vermarktung; auf Grund des überdurchschnittlich<br />
hohen Umsatzes, der vergleichsweise geringen Flächengröße der<br />
Gemein<strong>den</strong> Stuhr und Weyhe sowie des hohen Anteils an hydrologischen Ungunstflächen<br />
bzw. Landschaftsschutzgebieten können sich allerdings mittelbis<br />
langfristig Engpässe ergeben.<br />
Gemeinde Weyhe:<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot<br />
Gemeinde Weyhe:<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot
Planungen, Vorschauflächen<br />
Lagegunst<br />
Stadt Syke:<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot<br />
Nordöstliches Kreisgebiet<br />
Stadt Syke:<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
146 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Folglich sollten vor dem Hintergrund der z.T. herausragen<strong>den</strong> Lagegunst und<br />
des hohen Gewerbeflächenumsatzes weitere Entwicklungen von hochwertigen<br />
Gewerbeflächen ins Auge gefasst wer<strong>den</strong>. Dies scheint insbesondere vor dem<br />
Hintergrund gerechtfertigt, dass Planungen von zukünftigen Projekten immer<br />
einen gewissen zeitlichen Vorlauf benötigen. Für die mittel- bis langfristige<br />
Gewerbeflächenentwicklung der Gemeinde Stuhr wird eine Neustrukturierung<br />
des gesamten Bereichs um das neue Autobahndreieck (einschließlich der<br />
Ortsumgehung Groß Mackenstedt – B 439 neu) erforderlich. Dabei müssen die<br />
bisherigen Planungen auf eine konfliktfreie Anbindung an eine Autobahnanschlussstelle<br />
überprüft wer<strong>den</strong>. Für die Vorschaufläche Nr. 12 („Rieder Straße“)<br />
in Weyhe bestehen vergleichsweise wenig Nutzungskonflikte. Außerdem<br />
bietet sich dort auch Potenzial <strong>für</strong> großflächige Erweiterungen. Zukünftig wird<br />
eine mittel- bis langfristig nachfrageorientierte Entwicklung aller bereits bestehen<strong>den</strong><br />
Planungen und Vorschauflächen empfohlen, um der Flächennachfrage<br />
im gesamten nördlichen Kreisgebiet gerecht wer<strong>den</strong> zu können.<br />
Insgesamt gesehen ist der nordöstliche Teilraum im Vergleich mit <strong>den</strong> anderen<br />
Teilräumen des <strong>Landkreis</strong>es durch eine gute bis sehr gute verkehrliche Lagegunst<br />
gekennzeichnet, die aus der Nähe zur A 1 und damit zum Oberzentrum Bremen<br />
resultiert. Die wichtigste Verkehrsachse ist die B 6. Eine zügige Realisierung des<br />
möglichen Neubaus der B 6 bei Brinkum könnte die verkehrliche Anbindung der<br />
bei<strong>den</strong> Standorte verbessern. Weitere wichtige Projekte zur Verbesserung der<br />
infrastrukturellen Anbindung von Gewerbegebieten sind die Ortsumgehungsstraßen<br />
in der Stadt Syke (L 334 – Barrien sowie L 340 – Am Bahnhof).<br />
Als drittgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort ist das Nachfragepotenzial in der<br />
Stadt Syke in <strong>den</strong> vergangenen zehn Jahren mit knapp 38 ha vergleichsweise<br />
hoch gewesen. Bei <strong>den</strong> Gewerbeflächenumsätzen handelte es sich in erster Linie<br />
um Erweiterungen ortsansässiger Betriebe des Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbes im<br />
zentralen Gewerbegebiet „Am Bahnhof“. Aber auch Handwerksunternehmen, das<br />
Baugewerbe und der Einzelhandel trugen wesentlich zum Umsatz bei. Demgegenüber<br />
stehen mit rund 50 ha zumindest mittelfristig Gewerbeflächen in ausreichendem<br />
Umfang in verschie<strong>den</strong>en Qualitäten zur Verfügung, die auf unterschiedliche<br />
Zielgruppen (bspw. Handwerk und Verarbeitendes Gewerbe, Speditionen,<br />
Einzelhandel, Autohäuser und landwirtschaftliches Gewerbe) ausgerichtet<br />
sind.<br />
Mittel- bis langfristig sollten insbesondere die Vorschauflächen Nr. 7, 9 und 10 als<br />
hochwertige Gewerbe- bzw. Sonderstandorte gesichert und in Abhängigkeit von<br />
der Nachfrage entwickelt wer<strong>den</strong>. Die Arrondierung des bereits bestehen<strong>den</strong> Gewerbeflächenschwerpunkts<br />
„Am Bahnhof“ ist sowohl aus planerischer Sicht (Flächenerschließung<br />
jenseits der Umgehungsstraße) als auch aus Grün<strong>den</strong> der Bestandsentwicklung<br />
bzw. -sicherung sinnvoll. Trotz der Nähe zu Bremen wer<strong>den</strong><br />
auch in Zukunft die Erweiterungen ansässiger Betriebe bzw. Neugründungen die<br />
entschei<strong>den</strong>de Rolle beim Gewerbeflächenumsatz spielen. Deshalb sollte die<br />
Erweiterung „Hinterm Bahnhof“ stadtintern Priorität haben. Falls Vorschaufläche<br />
Nr. 7 („Hinterm Bahnhof“) aus sonstigen fachplanerischen Vorbehalten (Altablage-
147 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
rungen, Windkraftnutzung) nicht realisiert wer<strong>den</strong> kann, sollte Vorschaufläche<br />
Nr. 9 („Verlängerung Nordfeld“) als Alternativstandort entwickelt wer<strong>den</strong>. Durch<br />
die geplante „Nordtangente Barrien“ ist eine verbesserte Anbindung und auch<br />
eine relativ kostengünstige Erschließung der Vorschaufläche Nr. 9 möglich. Folglich<br />
sollte in Abstimmung mit der Nachfrage eine mittelfristige Entwicklung ins<br />
Auge gefasst wer<strong>den</strong>, wenngleich das Flächenpotenzial dieser Vorschaufläche<br />
durch ein angrenzendes Überschwemmungsgebiet eingeschränkt sein wird. Die<br />
Realisierung der Vorschaufläche „B 6“ (Nr. 10), die als Standort <strong>für</strong> Handelsunternehmen<br />
mit viel Publikumsverkehr prädestiniert ist, hängt dagegen von grundsätzlichen<br />
stadtplanerischen Überlegungen ab. Dabei müsste insbesondere die<br />
Frage nach der Zulassung von innenstadtrelevantem Einzelhandel und die möglichen<br />
Konfliktpotenziale mit angrenzen<strong>den</strong> Nutzungen beachtet wer<strong>den</strong>.<br />
Als kleiner Wirtschaftsstandort, der eine ausgeprägte Wohnstandortfunktion aufweist,<br />
verzeichnete die Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen in der Vergangenheit<br />
(von 1994 bis 2003) <strong>den</strong>noch eine Flächennachfrage von mehr als 13 ha. Bei <strong>den</strong><br />
Gewerbegebieten mit derzeit verfügbaren Flächen handelt es sich vorwiegend um<br />
kleinere Flächen in Gemein<strong>den</strong>, die eindeutig auf die lokale Nachfrage ausgerichtet<br />
sind. Vor dem Hintergrund der in der Vergangenheit eher kleinteiligen und<br />
verstreuten Gewerbeflächenentwicklung ist der neue Entwicklungsschwerpunkt<br />
„Kreuzkrug – B 6“ ein wichtiger Schritt hin zu einer Konzentration auf die in der<br />
Samtgemeinde hochwertigsten Flächen. Hier sind 10 ha verkehrsgünstig gelegene<br />
und sofort verfügbare Flächen an Investoren veräußert wor<strong>den</strong>. Außerdem<br />
bietet die Vorschaufläche „Kreuzkrug II“ (Nr. 15) auch langfristiges Erweiterungspotenzial.<br />
Damit steigen auch die Chancen einer besseren Vermarktbarkeit insbesondere<br />
<strong>für</strong> Ansiedlungen aus dem übrigen Kreisgebiet (z.B. dem nördlichen<br />
Kreisgebiet). Vor dem Hintergrund des vergleichsweise großen Umfangs an verfügbaren<br />
Flächen sollte zukünftig eine verstärkt nachfrageorientierte Ausweisung<br />
von Gewerbeflächen erfolgen.<br />
Zusammenfassung: Nordöstliches Kreisgebiet<br />
Der Gewerbeflächenumsatz belief sich in <strong>den</strong> Jahren 1994 bis 2003 an <strong>den</strong><br />
bei<strong>den</strong> Standorten auf mehr als 50 ha. Fast das gesamte Nachfragepotenzial<br />
entstand in der Stadt Syke bzw. in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen<br />
selbst. Das derzeitige Angebot an verfügbaren Flächen ist vor dem Hintergrund<br />
des Umsatzes der letzten Jahre vergleichsweise groß und dürfte mittelbis<br />
langfristig als ausreichend eingestuft wer<strong>den</strong>. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> die<br />
Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen. Bei <strong>den</strong> hochwertigen verfügbaren Flächen<br />
handelt es sich vorrangig um verkehrlich gut erschlossene Gewerbegebiete,<br />
die eine direkte Anbindung zur B 6 bzw. zu <strong>den</strong> wichtigsten Landesstraßen<br />
aufweisen.<br />
SG Bruchhausen-Vilsen:<br />
Nachfragepotenzial, derzeitige<br />
Situation sowie Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Zukunft<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot
Vorschauflächen<br />
Westliches Kreisgebiet<br />
Lagegunst und Konkurrenzstandorte<br />
im Umfeld<br />
Stadt Bassum:<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot<br />
148 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Zur langfristigen Entwicklung weiterer hochwertiger Gewerbeflächen <strong>für</strong> die<br />
regionale bzw. lokale Nachfrage verfügt das „nordöstliche Kreisgebiet“ über sechs<br />
potenzielle Gewerbeflächen. Zwei dieser potenziellen Gewerbeflächen können als<br />
vergleichsweise hochwertig eingestuft wer<strong>den</strong> (Vorschaufläche Nr. 7 „Am Bahnhof“<br />
sowie Nr. 15 „Kreuzkrug Erweiterung“) und sollten daher langfristig gesichert<br />
wer<strong>den</strong>. Um zukünftig angesichts der bereits verfügbaren Flächen Überkapazitäten<br />
zu vermei<strong>den</strong>, wird eine abgestimmte, an der tatsächlichen Nachfrage orientierte<br />
Entwicklung der Vorschauflächen empfohlen. Bezüglich der Entwicklung<br />
neuer Flächen ist auch eine Konzentration der finanziellen Mittel auf die hochwertigsten<br />
Flächen (insbesondere in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen) sinnvoll.<br />
Die Straßenanbindung ist mit der zentralen Entwicklungsachse B 51 in <strong>den</strong> Raum<br />
Bremen im Vergleich zum südlichen und östlichen Kreisgebiet vergleichsweise<br />
günstig. Darüber hinaus bietet auch der Schienenpersonennahverkehr auf der<br />
Strecke Bremen – Osnabrück ein gutes Angebot. Allerdings könnte die Verkehrsachse<br />
durch weitere Umgehungsstraßen im Bereich der Stadt Twistringen<br />
und der Samtgemeinde Barnstorf eine erhebliche Aufwertung erfahren. Innerhalb<br />
des Teilraums scheint die Nähe zu Bremen und zur A 1 als wichtiger Faktor <strong>für</strong><br />
Gewerbeflächenansiedlungen weniger ausgeprägt zu sein als dies bspw. <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Nord- bzw. Südkreis im Allgemeinen gilt. Der in etwa gleich hohe Gewerbeflächenumsatz<br />
der drei Standorte in <strong>den</strong> letzten drei Jahren lässt folglich auf keine<br />
klaren Vorteile bezüglich der Lagegunst schließen. Konkurrenzstandorte sind im<br />
Falle des westlichen Kreisgebiets in erster Linie Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong><br />
selbst, vorrangig die in der Gemeinde Stuhr sowie in <strong>den</strong> Städten Syke und Diepholz.<br />
Die drei vergleichsweise kleinen Wirtschaftsstandorte Bassum, Twistringen<br />
und Barnstorf müssen sich aber auch gegenüber Kommunen der angrenzen<strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong>e Ol<strong>den</strong>burg und Vechta behaupten, die eine bessere Anbindung an die<br />
überregionalen Verkehrsachsen aufweisen.<br />
Die Stadt Bassum ist als sechstgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es<br />
ein typischer Vertreter eines Standorts mittlerer Größe. Mit knapp 13 ha<br />
Flächenumsatz in <strong>den</strong> letzten zehn Jahren wurde in erster Linie die Nachfrage<br />
aus dem Stadtgebiet selbst bedient, wenn man von einer kleinen Zahl von Ansiedlungen<br />
aus <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> absieht. Gewerbeflächenschwerpunkt<br />
war in der Vergangenheit das Gewerbegebiet „Karrenbruchsheide“, das<br />
direkt an der Umgehungsstraße (B 51) liegt und noch ein großes Potenzial <strong>für</strong><br />
Erweiterungen bietet (rund 20 ha). Wenngleich der Standort Bassum noch eine<br />
vergleichsweise günstige Anbindung an die A 1 und <strong>den</strong> Wirtschaftsraum Bremen<br />
aufweist, kann <strong>für</strong> <strong>den</strong> derzeitigen zentralen Entwicklungsschwerpunkt „Karrenbruchsheide“<br />
nicht von einer starken Nachfrage überregionaler Ansiedlungen<br />
ausgegangen wer<strong>den</strong>. Nach Einschätzung der Gutachter ist das derzeitige Angebot<br />
ausreichend, um die Nachfrage von regionalen und vor allem lokalen Betrieben<br />
mittel- bis langfristig decken zu können. Für das Gewerbegebiet „Auf dem<br />
Lockhorn“ bestehen dagegen auf Grund zahlreicher Hemmnisse (Lage in einem
149 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Wohngebiet, z.T. Industriebrache, Umspannwerk, schlechte verkehrliche Anbindung)<br />
auch zukünftig nur sehr geringe Vermarktungschancen.<br />
Eine mögliche Erweiterung des bisherigen Gewerbegebiets „Karrenbruchsheide<br />
II“ in Richtung Nordwesten, d.h. eine Arrondierung westlich der Syker Straße,<br />
hätte <strong>den</strong> Vorteil einer langfristigen Option <strong>für</strong> ein in sich geschlossenes Gewerbegebiet.<br />
Dies muss allerdings vor dem Hintergrund anderer Nutzungsmöglichkeiten<br />
(z.B. Ausweisung von Wohnbaugebieten) abgewogen wer<strong>den</strong>. Ein weiterer<br />
Entwicklungsschwerpunkt <strong>für</strong> eine langfristige gewerbliche Entwicklung an einem<br />
Standort außerhalb der Stadt muss in Abhängigkeit von der tatsächlichen Nachfrage<br />
getroffen wer<strong>den</strong>. Bei einem wirklichen Bedarf ist aus regionalplanerischer<br />
Sicht die Vorschaufläche Nr. 2 („AWG-Gelände“) vorzuziehen, da hier eine industrielle<br />
Nutzung (potenzieller GI-Standort) ohne Einschränkung und außerdem ein<br />
Bahnanschluss möglich wären. Wegen des großen Flächenpotenzials der Vorschaufläche<br />
Nr. 2 könnte langfristig auch eine interkommunale Kooperation mit<br />
der Stadt Twistringen eingegangen wer<strong>den</strong>. Vorschaufläche Nr. 1 („Kastendiek“)<br />
bietet dagegen <strong>den</strong> Vorteil einer vergleichsweise geringen Entfernung zur A 1.<br />
Allerdings ist hier das Konfliktpotenzial (angrenzende Wohnbebauung, Lage im<br />
Wasserschutzgebiet, Altablagerung / Bauschuttdeponie) besonders hoch. Nur im<br />
Falle einer Nichtrealisierung von Vorschaufläche Nr. 2, wäre „Kastendiek“ als<br />
langfristiger Alternativstandort zu entwickeln.<br />
Wie in der Stadt Bassum lag der Gewerbeflächenumsatz im Untersuchungszeitraum<br />
von 1994 bis 2003 bei rund 13 ha. Der Entwicklungsschwerpunkt <strong>für</strong> gewerbliche<br />
bzw. industrielle Nutzung wird auch zukünftig im Sü<strong>den</strong> des Stadtgebiets<br />
liegen. Mit <strong>den</strong> bestehen<strong>den</strong> Gewerbestandorten „In <strong>den</strong> Wei<strong>den</strong>“ und<br />
„Scharrendorf“ bzw. der Planung „In <strong>den</strong> Wei<strong>den</strong> II“ stehen der Stadt auch mittelbis<br />
langfristig ein quantitativ ausreichendes Spektrum an Flächen zur Verfügung.<br />
Eine zukünftige Gewerbeflächenentwicklung über <strong>den</strong> derzeitigen Planungsstand<br />
hinaus muss in Abhängigkeit mit dem tatsächlichen Bedarf und in Abstimmung mit<br />
der Stadt Bassum bezüglich der Vorschaufläche Nr. 2 („AWG-Gelände“) erfolgen.<br />
Sollte eine interkommunale Kooperation nicht zustande kommen, wird eine Erweiterung<br />
der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete in Richtung Sü<strong>den</strong> entlang der jetzigen<br />
B 51 bzw. im unmittelbaren Umfeld der geplanten Umgehungsstraße empfohlen.<br />
Der Schwerpunkt der Gewerbeflächennachfrage konzentrierte sich in der jüngeren<br />
Vergangenheit in erster Linie auf die Mitgliedsgemeinde Barnstorf und lag bei<br />
knapp 13 ha. Es handelte sich fast ausschließlich um Neugründungen bzw. Umsiedlungen<br />
lokaler Betriebe aus der Samtgemeinde selbst. Folglich muss sich das<br />
zukünftige Angebot am Erweiterungsbedarf lokaler Unternehmen ausrichten. Mit<br />
rund 20 ha an verfügbaren Flächen ist die Samtgemeinde mittelfristig gut aufgestellt.<br />
Von <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Vorschauflächen sollte eine potenzielle gewerbliche Nachnutzung<br />
der „Hülsmeyer-Kaserne“ (Vorschaufläche Nr. 14) in jedem Fall Priorität<br />
haben. Diesbezüglich sind die Ergebnisse des geplanten Konversionsgutachtens<br />
abzuwarten. Eine langfristige Entwicklung der Vorschaufläche „Nagelskamp“<br />
(Nr. 13) sollte nur in Abhängigkeit vom tatsächlichen Flächenbedarf und in Abstimmung<br />
mit dem geplanten Bau der Ortsumgehung (B 51 neu) erfolgen. Alternativ<br />
dazu besteht Erweiterungspotenzial südlich des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
„Immenzaun“ zwischen B 51 und Bahnstrecke. Beide Flächen sind mittelfristig<br />
eigentumsrechtlich zu sichern.<br />
Stadt Bassum:<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
Stadt Twistringen:<br />
Nachfragepotenzial, derzeitige<br />
Situation sowie Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Zukunft<br />
Samtgemeinde Barnstorf:<br />
Nachfragepotenzial, derzeitige<br />
Situation sowie Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Zukunft
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot<br />
Vorschauflächen, interkommunaleKooperationen<br />
Lagegunst<br />
Östliches Kreisgebiet<br />
Konkurrenzstandorte im<br />
Umfeld<br />
Stadt Sulingen:<br />
Nachfragepotenzial, derzeitige<br />
Situaltion und künftige<br />
Flächenentwicklung<br />
Zusammenfassung: Westliches Kreisgebiet<br />
150 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Der Gewerbeflächenumsatz in der Vergangenheit war an allen drei Standorten<br />
etwa gleich hoch und bewegte sich zwischen 12,7 und 13,1 ha in <strong>den</strong> Jahren<br />
1994 bis 2003. Fast das gesamte Nachfragepotenzial entstand in <strong>den</strong> bei<strong>den</strong><br />
Städten bzw. der Samtgemeinde selbst. Das derzeitige Angebot an verfügbaren<br />
Flächen sowie die bereits geplanten Gebiete können vor dem Hintergrund<br />
des Umsatzes der letzten Jahre mittel- bis langfristig als ausreichend eingestuft<br />
wer<strong>den</strong>. Vorwiegend handelt es sich um gut erschlossene Gewerbegebiete,<br />
die eine direkte Anbindung zur B 51 aufweisen.<br />
Zur langfristigen Entwicklung weiterer hochwertiger Gewerbeflächen <strong>für</strong> die<br />
regionale bzw. lokale Nachfrage verfügt das „westliche Kreisgebiet“ über vier<br />
potenzielle Gewerbeflächen. Um angesichts der bereits verfügbaren Flächen<br />
auch langfristig Überkapazitäten zu vermei<strong>den</strong>, sollte eine Abstimmung zwischen<br />
<strong>den</strong> Kommunen erfolgen. Eine Möglichkeit zur interkommunalen Entwicklung<br />
zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Städten Bassum und Twistringen bietet die<br />
Vorschaufläche „AWG-Gelände“ (Nr. 2). Einen Sonderfall stellt die potenzielle<br />
gewerbliche Nachnutzung der „Hülsmeyer-Kaserne“ (Nr.14) dar, deren Entwicklung<br />
innerhalb der Samtgemeinde Barnstorf Priorität haben sollte. Die<br />
Vorschauflächen „Nagelskamp“ (Nr. 13) und „Kastendiek“ (Nr. 1) sind folglich<br />
als Alternativstandorte bzw. sehr langfristige Optionen zu sehen.<br />
Die Lagegunst des ländlich geprägten östlichen Kreisgebietes ist im Vergleich zu<br />
anderen Teilgebieten des <strong>Landkreis</strong>es als vergleichsweise gering einzuschätzen.<br />
Zum einen resultiert dies aus <strong>den</strong> großen Entfernungen zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen<br />
Zentren Bremen, Hannover, Osnabrück, zum anderen ergeben sich auf Grund der<br />
geringen Bevölkerungsdichte auch relativ weite Distanzen zu <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Standorten innerhalb des Teilraums. Die wichtigsten und leistungsfähigsten Verkehrsachsen<br />
sind die B 214 in ost-westlicher Richtung sowie die B 61 in nordsüdlicher<br />
Richtung.<br />
Konkurrenzstandorte <strong>für</strong> Gewerbeflächen im östlichen Kreisgebiet befin<strong>den</strong> sich in<br />
erster Linie innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es selbst. Hierzu zählen vor allem Gewerbestandorte<br />
in Syke, Bassum und Twistringen mit deutlich besserer verkehrlicher<br />
Anbindung. Auf Grund der lokalen Ausrichtung der meisten Gewerbegebiete (siehe<br />
Übersicht 3.1) wird aber bereits deutlich, dass dieser Teilraum in der Regel<br />
nicht mit großflächigen bzw. hochwertigen Standorte wie des nördlichen bzw.<br />
nordöstlichen Kreisgebiets konkurrieren kann. Nach Angaben der Kommunen<br />
ergibt sich daher vielmehr eine Konkurrenzsituation, die aus dem Verhältnis der<br />
Samtgemein<strong>den</strong> zum Mittelzentren resultiert.<br />
Das Mittelzentrum Sulingen ist der bei weitem wichtigste Wirtschaftsstandort im<br />
östlichen Kreisgebiet. Dies drückt sich auch in einem vergleichsweise hohen Gewerbeflächenumsatz<br />
aus, der in <strong>den</strong> letzten zehn Jahren bei 21 ha lag. Die Stadt<br />
Sulingen bietet insgesamt ein differenziertes Angebot an sofort verfügbaren Flächen<br />
mit teilweise direkter Lage an <strong>den</strong> Bundesstraßen bis hin zu maßgeschnei-
151 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
derten Nutzungskonzepten im Sulinger Unternehmenspark (SUN). Darüber hinaus<br />
können innerhalb kürzester Zeit umfangreiche Planungen am neuen Gewerbeflächenschwerpunkt<br />
Süd-West realisiert wer<strong>den</strong>. Unter Berücksichtigung der<br />
vorhan<strong>den</strong>en und geplanten Flächen weist die Stadt Sulingen bereits heute eine<br />
auch mittel- bis langfristig sehr gute Ausstattung mit Gewerbeflächen <strong>für</strong> unterschiedliche<br />
Ansprüche auf. Die Entwicklung der Vorschauflächen in der Stadt<br />
Sulingen sollte sich daher grundsätzlich am tatsächlichen Bedarf orientieren. Von<br />
<strong>den</strong> drei vorgeschlagenen Vorschauflächen sollten vorerst zwei Flächen eigentumsrechtlich<br />
gesichert und langfristig in Abhängigkeit von der Nachfrage entwickelt<br />
wer<strong>den</strong>. Es handelt sich zum einen um das Gewerbeflächenprojekt „Mühlenkampsfeld“<br />
(Vorschaufläche Nr. 6), zum anderen um die Erweiterung des bisherigen<br />
Entwicklungsschwerpunkts Sulingen-Ost (Vorschaufläche „Sulingen-Ost“,<br />
Nr. 5). Die Vorteile gegenüber der Vorschaufläche „Süd-West“ (Nr. 4) liegen im<br />
großen Flächenpotenzial (Nr. 5), <strong>den</strong> geringeren Konfliktpotenzialen mit angrenzender<br />
Wohnbebauung und der vergleichsweise kostengünstigeren Erschließung<br />
(jeweils Nr. 5 und 6). Nur bei Nichtrealisierung einer der bei<strong>den</strong> Vorschauflächen<br />
könnte auch „Süd-West“ (Vorschaufläche Nr. 4) langfristig als Alternativstandort<br />
gewählt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Nachfrage nach Gewerbeflächen in der Samtgemeinde Kirchdorf stammt ausschließlich<br />
aus der Samtgemeinde selbst. Dem Gewerbeflächenumsatz innerhalb<br />
von Gewerbegebieten von knapp 9 ha von 1994 bis 2003 steht insgesamt noch<br />
ein quantitativ ausreichendes Angebot zur Verfügung, wenn man die Planung „Im<br />
Nordfelde / Handwerkerpark“ mit berücksichtigt. Allerdings wer<strong>den</strong> die ungünstige<br />
verkehrliche Anbindung und die geringe Größe der sofort verfügbaren Gewerbeflächen<br />
eine effektive Vermarktung dieser Flächen erheblich erschweren. Die<br />
zukünftige Gewerbeflächenpolitik sollte sich daher in erster Linie am tatsächlichen<br />
Bedarf orientieren und – wenn möglich – eine Konzentration auf die hochwertigsten<br />
Flächen in der Samtgemeinde wie <strong>den</strong> „Handwerkerpark“ anstreben. An<br />
dieser Stelle muss betont wer<strong>den</strong>, dass ein nicht unerheblicher Teil der gewerblichen<br />
Nachfrage (auch im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Produktion)<br />
nicht in planerisch ausgewiesenen Gewerbegebieten, sondern v.a. in Mischgebietsflächen<br />
im Außen-, aber auch im Innenbereich liegen. Vor dem Hintergrund<br />
des relativ großen Angebots und der o.a. Sonderentwicklungen ist eine Erschließung<br />
der Vorschaufläche „Wehrbleck – B 214“ (Nr. 18) auch langfristig nicht zu<br />
empfehlen. Die relativ ungünstige infrastrukturelle Anbindung (Straße, Schmutzwasserentsorgung)<br />
der Vorschaufläche „Industriegebiet“ (Nr. 17) und das Konfliktpotenzial<br />
auf Grund angrenzender industrieller Nutzungen stellen wesentliche<br />
Hemmnisse <strong>für</strong> eine erfolgreiche Vermarktung dieser Potenzialfläche dar. Eine<br />
Entwicklung ist eher <strong>für</strong> eine spezielle Sondernutzung (z.B. Bauschuttdeponie) in<br />
Abhängigkeit von einer konkreten Nachfrage sinnvoll.<br />
Die Samtgemeinde Schwaför<strong>den</strong> verzeichnete in der Vergangenheit nur einen<br />
äußerst geringen Gewerbeflächenumsatz in Gewerbegebieten. Eine Umsiedlung<br />
von kleineren Handwerksbetrieben in ein zentrales Gewerbegebiet ist in der Regel<br />
nicht erfolgt. Auch hier hat die gewerbliche Entwicklung in Streulagen eine wesentliche<br />
Bedeutung. Eine mögliche Erweiterung des bisher einzigen Gewerbeflächenstandortes<br />
„Am Bahnhof“ (Gemeinde Schwaför<strong>den</strong>) ist unter planerischen<br />
Aspekten zur Stärkung des Hauptorts durchaus sinnvoll. Allerdings ist dort nur<br />
noch eine sehr kleine Restfläche vorhan<strong>den</strong> (Vorschaufläche Nr. 23). Bei einer<br />
konkreten Nachfrage wird empfohlen, insbesondere die Vorschaufläche „Gewer-<br />
SG Kirchdorf:<br />
Nachfragepotenzial, derzeitige<br />
Situation sowie Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Zukunft<br />
SG Schwaför<strong>den</strong>:<br />
Nachfragepotenzial, derzeitige<br />
Situation sowie Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Zukunft
SG Sie<strong>den</strong>burg:<br />
Nachfragepotenzial, derzeitige<br />
Situation sowie Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Zukunft<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot<br />
Planungen und Vorschauflächen<br />
152 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
befläche B 61“ (Nr. 21) zu entwickeln, da die überregionale verkehrliche Anbindung<br />
des vorgeschlagenen Standortes innerhalb der Samtgemeinde vergleichsweise<br />
günstig ist.<br />
Die in der Vergangenheit sehr geringe Gewerbeflächennachfrage beschränkte<br />
sich ausschließlich auf lokale Neugründungen und Erweiterungen. Als sehr kleiner<br />
Wirtschaftsstandort wird sich das Nachfragepotenzial auch zukünftig nicht nennenswert<br />
ändern. Sofort verfügbare Flächen gibt es derzeit noch in allen Mitgliedsgemein<strong>den</strong><br />
der Samtgemeinde. Zur Bündelung der Ressourcen ist zukünftig<br />
eine Konzentration auf <strong>den</strong> Hauptort und die Gemeinde Borstel wegen der direkten<br />
Anbindung an die B 214 anzustreben. Weitere Planungen von klassischen<br />
Gewerbeflächen an anderen Standorten wer<strong>den</strong> nur sehr schwer zu vermarkten<br />
sein. Die Entwicklung des Sonderstandortes „Maasen (Deponie)“ (Vorschaufläche<br />
Nr. 24) in Folge einer konkreten Nachfrage ist dagegen als Einzelfall zu sehen.<br />
Zusammenfassung: Östliches Kreisgebiet<br />
Auf Grund der Lagedefizite wur<strong>den</strong> im östlichen Kreisgebiet nur etwa 13 %<br />
aller Gewerbeflächenumsätze der Kommunen des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz realisiert,<br />
vornehmlich auf dem Gebiet der Stadt Sulingen. Dabei ist zu beachten,<br />
dass insbesondere in <strong>den</strong> Samtgemein<strong>den</strong> ein Teil der gewerblichen Entwicklung<br />
auch außerhalb der hier erfassten Gewerbegebiete stattfand, so dass die<br />
Flächennachfrage der letzten Jahre in diesem Kreisgebiet insgesamt höher<br />
einzuschätzen ist. Auch in Zukunft dürfte der überwiegende Teil der Flächennachfrage<br />
aus <strong>den</strong> Kommunen selbst stammen. Der Stadt Sulingen bieten sich<br />
mit ihren z. T. hochwertigen verfügbaren Flächen bzw. Planungen auch vergleichsweise<br />
gute Chancen <strong>für</strong> die Ansiedlung regional mobiler Unternehmen.<br />
Das gesamte derzeitige Angebot an sofort verfügbaren Flächen kann zumindest<br />
quantitativ mittel- bis langfristig als ausreichend bewertet wer<strong>den</strong>. Allerdings<br />
haben die Samtgemein<strong>den</strong> oftmals ein verstreutes, verkehrlich ungünstig<br />
angebun<strong>den</strong>es Angebot an Flächen mit erheblichen Defiziten <strong>für</strong> die Vermarktung.<br />
Das östliche Kreisgebiet verfügt in der Stadt Sulingen über zwei vergleichsweise<br />
hochwertige Vorschauflächen, die sich durch ihre gute verkehrliche Lage<br />
und ihr mittelgroßes bis großes Flächenpotenzial auszeichnen. Diese Standorte<br />
sollten, orientiert an der Nachfrage in <strong>den</strong> bereits vorhan<strong>den</strong>en Gewerbegebieten<br />
und Planungen (Sulingen Ost / Sulingen Süd-West), gesichert wer<strong>den</strong>,<br />
um ein hochwertiges Angebot an diesem Standort zu gewährleisten. Bei<br />
<strong>den</strong> Vorschauflächen in <strong>den</strong> Samtgemein<strong>den</strong> Kirchdorf und Schwaför<strong>den</strong> handelt<br />
es sich um eher langfristige Projekte, deren Entwicklung nur in Abhängigkeit<br />
von einer konkreten Nachfrage empfohlen wird. Für eine industrielle Sondernutzung<br />
bietet sich die Vorschaufläche Nr. 17 („Industriegebiet“) in der<br />
Samtgemeinde Kirchdorf an.
Südliches Kreisgebiet<br />
153 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Die verkehrliche Lagegunst des südlichen Kreisgebiets ist insgesamt höher einzustufen<br />
als die des östlichen Kreisgebiets. Dennoch liegen die überregionalen Verkehrsachsen<br />
(A 1 und A 27) vergleichsweise weit von <strong>den</strong> jeweiligen Wirtschaftsstandorten<br />
entfernt. Auch die Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren<br />
Bremen und Osnabrück ist relativ groß. Wichtigste Verkehrsachsen im südlichen<br />
Kreisgebiet sind insbesondere die B 51 in Nord-Süd-Richtung, die B 214 in West-<br />
Ost Richtung, sowie die B 69 in Richtung Vechta.<br />
Als Haupt-Konkurrenzstandorte sind insbesondere die Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong><br />
Vechta und entlang der A 1 (z.B. Niedersachsenpark) zu nennen. Für die<br />
Samtgemeinde Lemförde ist dagegen auch das unmittelbare nordrheinwestfälische<br />
Umfeld in Stemwede eine potenzielle Konkurrenz <strong>für</strong> ansiedlungswillige<br />
Betriebe. Ansonsten gilt auch in diesem Teilraum, dass das Mittelzentrum<br />
(wie auch Sulingen im östlichen Kreisgebiet) grundsätzlich eine Konkurrenz <strong>für</strong> die<br />
kleineren umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> darstellt.<br />
Die Stadt Diepholz weist als zweitgrößter Wirtschaftsstandort einen relativ hohen<br />
Flächenumsatz auf, der in etwa jeweils dem gesamten Umsatz des östlichen und<br />
westlichen Kreisgebiets entspricht. Bei <strong>den</strong> angesiedelten Betrieben handelte es<br />
sich fast ausschließlich um Neugründungen bzw. Erweiterungen bereits bestehender<br />
Unternehmen vornehmlich aus dem Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe. Die wichtigsten<br />
Branchen sind Automobilzulieferer, Handel und Verkehr, Kunststoffverarbeitung<br />
sowie das Ernährungsgewerbe. Die durchschnittliche Grundstücksgröße<br />
der Veräußerungen war in der Stadt Diepholz in <strong>den</strong> letzten zehn Jahren landkreisweit<br />
am größten. Der überwiegende Teil der Grundstückskäufe erfolgte aber<br />
bereits Mitte der 90er Jahre. Das derzeitige Gewerbeflächenangebot konzentriert<br />
sich im Wesentlichen auf das Gewerbegebiet „Kielweg“ im Westen des Stadtgebiets.<br />
Mit insgesamt rund 25 ha sofort verfügbaren und voll erschlossenen Flächen<br />
kann die Stadt ein differenziertes, z.T. hochattraktives Angebot mit regional<br />
bedeuten<strong>den</strong> Magnetbetrieben und einer zielgruppenspezifischen Ausrichtung<br />
vorhalten.<br />
Auf Grund des in der Vergangenheit vergleichsweise hohen Umsatzes ist auch<br />
zukünftig eine vorausschauende und großzügige Gewerbeflächenpolitik zu empfehlen.<br />
Dazu sollte bereits kurzfristig eine Arrondierung der bei<strong>den</strong> zentralen Gewerbegebiete<br />
„Masch“ und „Kielweg“ in Angriff genommen wer<strong>den</strong>. Eine gewerbliche<br />
Nutzung dieser Flächen wäre aus planerischer Sicht absolut sinnvoll. Darüber<br />
hinaus muss mittel- bis langfristig die Entwicklung eines gänzlich neuen Gewerbeflächenschwerpunkts<br />
erfolgen. Mit der Festlegung auf die Vorschaufläche „Sulinger<br />
Straße“ (Nr. 3) wurde bereits vor Jahren ein solcher Schritt ins Auge gefasst.<br />
Allerdings stellten die bislang schwierige eigentumsrechtliche Sicherung<br />
und die Lage im Überschwemmungsgebiet erhebliche Hemmnisse <strong>für</strong> eine Entwicklung<br />
der Flächen dar. Vor diesem Hintergrund sollte die zukünftige Flächensicherung<br />
und -ausweisung grundsätzlich neu bewertet und überprüft wer<strong>den</strong>. Die<br />
schrittweise Fertigstellung der Umgehungsstraße im Nordosten der Stadt Diepholz<br />
bietet ein großes Potenzial <strong>für</strong> neue Stadtentwicklungsprojekte und somit<br />
auch eine Option <strong>für</strong> die Erschließung eines potenziell hochwertigen, großflächigen<br />
Gewerbegebiets mit sehr guter verkehrlicher Anbindung.<br />
Lagegunst<br />
Konkurrenzstandorte im<br />
Umfeld<br />
Stadt Diepholz:<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot<br />
Stadt Diepholz:<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung
SG Altes Amt Lemförde:<br />
Nachfragepotenzial, Angebot<br />
und Empfehlung <strong>für</strong> die<br />
zukünftige Flächenentwicklung<br />
Gemeinde Wagenfeld:<br />
Nachfragepotenzial, Angebot<br />
und Empfehlung <strong>für</strong> die<br />
zukünftige Flächenentwicklung<br />
SG Reh<strong>den</strong>:<br />
Nachfragepotenzial, Angebot<br />
und Empfehlung <strong>für</strong> die<br />
zukünftige Flächenentwicklung<br />
154 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken in der Samtgemeinde Lemförde fiel<br />
nach Auswertung der Analyse in <strong>den</strong> letzten zehn Jahren zwar vergleichsweise<br />
gering aus, allerdings ist das Nachfragepotenzial auf Grund eines <strong>für</strong> die Region<br />
bedeuten<strong>den</strong> Großbetriebs erheblich größer. Insgesamt betreibt die Samtgemeinde<br />
eine sehr vorausschauende Gewerbeflächenpolitik, was sich in Options- bzw.<br />
Reserveflächen <strong>für</strong> bestehende Betriebe, aber auch in umfangreichen Planungen<br />
widerspiegelt. Damit können im Rahmen der Bestandsentwicklung flexible und<br />
speziell auf die Betriebe zugeschnittene Lösungen garantiert wer<strong>den</strong>. Andererseits<br />
wird mit der Planung „Stemshorn“ die Möglichkeit geschaffen, langfristig<br />
auch großflächige Ansiedlungen zu realisieren, die im Umfeld von „Elastogran“<br />
erfolgen könnten.<br />
Das Nachfragepotenzial der Gemeinde Wagenfeld dürfte sich auf Grund der lokalen<br />
wirtschaftstrukturellen Situation und der Beschäftigtenentwicklung der letzten<br />
Jahre nicht wesentlich erhöhen. Mit einem Umsatz von immerhin 7 ha in <strong>den</strong><br />
Jahren zwischen 1994 und 2003 sind ausschließlich lokale Betriebe (Erweiterungen,<br />
Neugründungen und Umsiedlungen), insbesondere des Handwerks, <strong>für</strong> die<br />
Nachfrage verantwortlich. Die Gemeinde ist mit einem quantitativ ausreichen<strong>den</strong><br />
Angebot an verfügbaren Flächen gerade in Hinblick auf kleinere Gewerbebetriebe<br />
auch langfristig gut aufgestellt. Die Vorschaufläche „Am Reuterhof II“ (Nr. 11) ist<br />
im Sinne einer langfristigen Konzentration auf das künftige zentrale Gewerbegebiet<br />
direkt an der B 239 „Reuterhof“ / „Molkerei“ langfristig zu sichern und ggf. in<br />
Abhängigkeit von der Nachfrage nach Gewerbeflächen zu entwickeln.<br />
Für die vergleichsweise geringe Größe der Samtgemeinde konnten in der Vergangenheit<br />
– wenn auch kleinere – so doch überdurchschnittlich viele Betriebe<br />
des Handwerks und des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes in <strong>den</strong> Gewerbegebieten<br />
angesiedelt wer<strong>den</strong>. Vorteilhaft <strong>für</strong> eine Vermarktung waren dabei sicher die gut<br />
einsehbaren Gewerbeflächen unmittelbar an der B 214. Langfristig wer<strong>den</strong> in<br />
Hinblick auf eine Bündelung der Ressourcen nur an <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> hochwertigsten<br />
Gewerbegebieten der Samtgemeinde „Am Gasspeicher“ und „Gewerbegebiet<br />
Ost“ Flächenerweiterungen empfohlen. Die Sicherung von Erweiterungsflächen<br />
am bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiet „Am Gasspeicher“ ist seitens der Samtgemeinde<br />
Reh<strong>den</strong> bereits in Angriff genommen wor<strong>den</strong>. Entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong> die gewerbliche<br />
Entwicklung sind aber auch aktuelle Erweiterungen bestehender Betriebe in Gemengelagen<br />
sowie Sonderentwicklungen bzw -planungen, die beispielweise ehemalige<br />
militärische Liegenschaften betreffen.
Zusammenfassung: Südliches Kreisgebiet<br />
155 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Ein Fünftel des gesamten Umsatzes im <strong>Landkreis</strong> wurde im südlichen Kreisgebiet<br />
realisiert. Der überwiegende Teil der Nachfrage entstand davon in der<br />
Stadt Diepholz (dritthöchster Umsatz im <strong>Landkreis</strong>). Folglich wird auch zukünftig<br />
das Nachfragepotenzial sehr ungleich verteilt sein. Die Stadt Diepholz verfügt<br />
mit ihren Entwicklungen „Kielweg“ und „Masch“ über ein hochwertiges und<br />
großflächiges Angebot, das zumindest mittelfristig noch Spielraum <strong>für</strong> weitere<br />
Ansiedlungen bietet. Die kleineren Kommunen des Teilraums sind vor dem<br />
Hintergrund des zu erwarten<strong>den</strong> Nachfragepotenzials (in erster Linie lokale<br />
Betriebe) mit ihrem derzeit verfügbaren Angebot in quantitativer Hinsicht sehr<br />
gut aufgestellt. Allerdings muss die Vermarktbarkeit von einigen peripher gelegenen<br />
Gewerbeflächen als relativ gering eingeschätzt wer<strong>den</strong>. Teilweise ist<br />
daher ein Überangebot nicht auszuschließen.<br />
In Anbetracht aller Planungen bzw. Vorschauflächen gilt insbesondere <strong>für</strong> die<br />
Samtgemeinde Lemförde und die Gemeinde Wagenfeld, dass künftige Flächenentwicklungen<br />
nur noch bedarfsorientiert in Abhängigkeit von der tatsächlichen<br />
Nachfrage erfolgen und finanzielle Ressourcen gebündelt wer<strong>den</strong> sollten.<br />
Das vergleichsweise hohe Nachfragepotenzial der Stadt Diepholz und ihre<br />
Stellung als zweitgrößter Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es macht mittelfristig<br />
die Entwicklung eines weiteren hochwertigen Gewerbeflächenstandorts erforderlich.<br />
Dabei muss grundsätzlich zwischen der bereits seit längerem angedachten<br />
Vorschaufläche „Sulinger Straße“ (Nr. 3) und einer möglichen langfristigen<br />
Neuausrichtung auf das nördliche Stadtgebiet im Zuge der bereits z.T.<br />
fertiggestellten Umgehungsstraße abgewogen wer<strong>den</strong>. Eine eigentumsrechtliche<br />
Sicherung der noch privaten Flächen der Vorschaufläche „Sulinger Straße“<br />
ist <strong>den</strong>noch kurzfristig anzustreben.<br />
Nachfragepotenzial und<br />
derzeitiges Angebot<br />
Planungen und Vorschauflächen
156 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
5.2 Empfehlungen <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung<br />
von Gewerbeflächen<br />
Ziele <strong>für</strong> eine nachfragegerechte<br />
Sicherung und<br />
Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
Ziele <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz sind<br />
- die Förderung der ansässigen Wirtschaft sowie die Ansiedlung neuer Betriebe<br />
zur Bereitstellung wohnstandortnaher Arbeitsplätze im <strong>Landkreis</strong>, als Beitrag<br />
zur Verringerung des Auspendlerüberschusses,<br />
- ein an der zu erwarten<strong>den</strong> unternehmerischen Nachfrage ausgerichtetes Angebot<br />
von hochwertigen Gewerbeflächen,<br />
- die Aufwertung der Straßeninfrastruktur, d.h. die Verbesserung der verkehrlichen<br />
Anbindung der Gewerbeflächen bspw. durch die Neustrukturierung des<br />
zukünftigen Autobahndreiecks Stuhr und die Realisierung von Umgehungsstraßen<br />
der B 51 <strong>für</strong> die Städte Diepholz, Twistringen sowie die Samtgemeinde<br />
Barnstorf,<br />
- eine langfristig orientierte, strategische Vorratspolitik zur Sicherung der hochwertigen<br />
Gewerbeflächenstandorte,<br />
- eine an <strong>den</strong> Bedürfnissen der Betriebe und dem Erscheinungsbild der Gewerbegebiete<br />
ausgerichtete Belegung der Flächen,<br />
- die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten,<br />
- eine nachfragegerechte und differenzierte städtebauliche Gestaltung von Gewerbegebieten<br />
sowie<br />
- die effiziente Bündelung der kommunalen Ressourcen zur Flächenentwicklung<br />
durch zwischengemeindliche Kooperationen.<br />
5.2.1 Ausrichtung und Umfang des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz<br />
Deutliche Schwankungen<br />
der Gewerbeflächennachfrage<br />
im Verlauf der 90er<br />
Jahre<br />
Flächenvorrat meist ausreichend,<br />
nur vereinzelte<br />
Flächenengpässe<br />
Die Erhebung der Gewerbeflächenumsätze im <strong>Landkreis</strong> Diepholz (Abschnitt 3.2)<br />
verdeutlicht, dass die Nachfrage im Verlauf der 90er Jahre ten<strong>den</strong>ziell starken<br />
Schwankungen unterlag. Dabei kann zumindest im Ansatz ein Zusammenhang<br />
zwischen geringeren Gewerbeflächenumsätzen und konjunkturell angespannten<br />
Perio<strong>den</strong> festgestellt wer<strong>den</strong>. Die oft zitierten dramatischen Umsatzeinbußen in<br />
jüngster Zeit konnten im Rahmen der Untersuchung dagegen nicht bestätigt wer<strong>den</strong>.<br />
Im Jahr 2003 lag der Gewerbeflächenumsatz bereits wieder deutlich über<br />
dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Unter Berücksichtigung der bisherigen<br />
langfristigen Trends, der branchenstrukturellen Zusammensetzung der Nachfrage<br />
und der zu erwarten<strong>den</strong> Suburbanisierungseffekte muss auch zukünftig von einem<br />
Flächenumsatz von jahresdurchschnittlich mindestens 25 ha ausgegangen<br />
wer<strong>den</strong>. Allerdings dürfte auch in <strong>den</strong> nächsten Jahren mit Schwankungen bei der<br />
Flächennachfrage zu rechnen sein.<br />
Der Vorrat an verfügbaren Flächen, die derzeitigen Planungsvorhaben und die<br />
Entwicklung von Vorschauflächen sind vor dem Hintergrund dieser Umsatzzahlen<br />
auf die unternehmerische Nachfrage auszurichten. Insgesamt gesehen ist das
157 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
quantitative Gewerbeflächenangebot im <strong>Landkreis</strong> Diepholz derzeit überdurchschnittlich<br />
(siehe Abschnitt 3.1). Die an vielen Standorten praktizierte großzügige<br />
Ausweisung und Entwicklung von Gewerbeflächen lässt sich u.a. auf das landkreiseigene<br />
Förderprogramm zurückzuführen, das im Zeitraum von 1978 bis 1992<br />
<strong>den</strong> Grunderwerb von Gewerbevorratsflächen bezuschusst hat. Allerdings sind<br />
zukünftig an einigen Standorten mit besonders hoher Lagegunst zumindest mittelbis<br />
langfristig vereinzelt Flächenengpässe nicht auszuschließen. Hiervon könnte<br />
vorrangig die Gemeinde Stuhr betroffen sein.<br />
Bei einer regionalen Betrachtung der Gewerbeflächensituation ist zu beachten,<br />
dass die verschie<strong>den</strong>en Flächenqualitäten an <strong>den</strong> einzelnen Standorten im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz nicht gegeneinander aufgerechnet wer<strong>den</strong> können. Das Flächenangebot<br />
ist vor dem Hintergrund der zu erwarten<strong>den</strong> Flächennachfrage räumlich<br />
sehr unterschiedlich zu bewerten. So kann z.B. ein auf <strong>den</strong> lokalen Erweiterungsund<br />
Verlagerungsbedarf ausgerichtetes Gewerbeflächenangebot in <strong>den</strong> eher peripher<br />
gelegenen Samtgemein<strong>den</strong> des östlichen und südlichen Kreisgebiets nicht<br />
mit <strong>den</strong> erheblich besser angebun<strong>den</strong>en und damit überregional vermarktbaren<br />
Flächen in Stuhr, Weyhe, Syke oder Diepholz verglichen wer<strong>den</strong>.<br />
Da sich die unternehmerische Nachfrage insbesondere auf Flächen mit einer attraktiven<br />
Ausstattung an Standortfaktoren konzentriert, ist <strong>für</strong> die Beurteilung des<br />
Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Diepholz sowie des erforderlichen Vorrats<br />
an verfügbaren Flächen der Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen entschei<strong>den</strong>d.<br />
Zu <strong>den</strong> wichtigsten Kriterien zählen nach wie vor die Verkehrsanbindung,<br />
die sofortige Verfügbarkeit der Flächen und die Nähe zu einem bedeuten<strong>den</strong><br />
Wirtschaftsstandort sowohl innerhalb als auch außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Zumindest ein Teil der (Samt-)Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> ist in der ungünstigen<br />
Situation, durch weite Entfernung zu <strong>den</strong> Autobahnanbindungen und <strong>den</strong> Oberzentren<br />
über eine eher geringe Lagegunst und eingeschränkte Möglichkeiten zur<br />
Entwicklung von hochwertigen Gewerbeflächenstandorten zu verfügen. Demzufolge<br />
muss das vorhan<strong>den</strong>e, wenn auch im Vergleich mit anderen Regionen geringere<br />
Nachfragepotenzial bestmöglich genutzt wer<strong>den</strong>, um eine insgesamt positivere<br />
regionalwirtschaftliche Entwicklung des Kreises umsetzen zu können. Hierbei<br />
ist unter Umstän<strong>den</strong> auch eine Konzentration der Flächen in <strong>den</strong> Samtgemein<strong>den</strong><br />
anzustreben.<br />
Die Erschließung der Gewerbegebiete sollte grundsätzlich schrittweise und unter<br />
Berücksichtigung der Vermarktungsfortschritte erfolgen. Uneingeschränkt lassen<br />
sich in der Regel aber nur vollständig erschlossene Gewerbeflächen vermarkten,<br />
d.h. es ist ständig ein ausreichender Umfang an voll erschlossenen Gewerbeflächen<br />
in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Teilräumen vorzuhalten. Andererseits muss aber eine<br />
übermäßige Bindung kommunaler Finanzmittel durch zu großzügig ausgelegte<br />
Erschließungen vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Die Analyse der Gewerbeflächennachfrage hat gezeigt, dass die Größen der verkauften<br />
Grundstücke eine sehr große Spannweite aufweisen. Im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
wur<strong>den</strong> im Betrachtungszeitraum überdurchschnittlich viele große Grundstücke<br />
veräußert. Knapp ein Viertel aller Grundstücksverkäufe lag in der Kategorie<br />
über 10.000 m². Daher ist auch in Zukunft eine flexible Parzellierung der Gewer-<br />
Verschie<strong>den</strong>e Flächenqualitäten<br />
sind nicht gegeneinanderaufzurechnen<br />
Umfang an hochwertigen<br />
Gewerbeflächen entschei<strong>den</strong>d<br />
Eingeschränkte Möglichkeiten,<br />
hochwertige Flächen<br />
zu entwickeln<br />
Schrittweise Erschließung<br />
der Gewerbegebiete anstreben<br />
Flexible Parzellierung der<br />
Gewerbegebiete erforderlich
GI-Flächen bei Unternehmen<br />
oftmals besonders<br />
begehrt<br />
In ausreichendem Umfang<br />
GI-Flächen bereitstellen<br />
158 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
begebiete sinnvoll, die es <strong>den</strong> ansiedlungsinteressierten Unternehmen ermöglicht,<br />
eine ihren Bedürfnissen entsprechende Grundstücksgröße zu erwerben. Auch die<br />
Reservierung von Teilen großer Gewerbegebiete <strong>für</strong> großflächige Ansiedlungen<br />
ist unbedingt zu empfehlen. Dies kann einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorteil in der Vermarktung<br />
der Gewerbeflächen bieten.<br />
Da die Ausweisung Industriegebiet (GI) nach der Baunutzungsverordnung<br />
(BauNVO) eine höhere Emissionslast zulässt als GE-Nutzungen, sind solche Flächen<br />
bei Unternehmen oftmals besonders begehrt. Dieses gilt nicht nur <strong>für</strong> die<br />
klassischen Industriebetriebe, sondern auch <strong>für</strong> Betriebe des Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbes<br />
oder beispielsweise Speditionen.<br />
Das Angebot an Industrieflächen (GI) im <strong>Landkreis</strong> Diepholz ist vor dem Hintergrund<br />
der potenziellen Nachfrage nur als gering zu bezeichnen. Auch im niedersächsischen<br />
Vergleich ist der Anteil von derzeit verfügbaren GI-Flächen unterdurchschnittlich.<br />
Daher sind bezüglich der Planungen und Vorschauflächen zukünftig<br />
grundsätzlich verstärkt GI-Flächen auszuweisen. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong><br />
alle hochwertigen Standorten mit einer großen Nachfrage (Stuhr, Syke, Weyhe<br />
und Diepholz), an <strong>den</strong>en dies möglich ist. Selbstverständlich sollen Ziele der<br />
Nachhaltigkeit nicht außer Acht gelassen wer<strong>den</strong>, um langfristig die Qualität der<br />
einzelnen Standorte nicht zu beeinträchtigen.<br />
5.2.2 Aufwertung der Verkehrsinfrastruktur<br />
Ziel der Regionalentwicklung:<br />
Aufwertung der<br />
Verkehrswege<br />
Mangel an ortsdurchfahrtsfreien<br />
und schnellen<br />
Straßenverbindungen,<br />
Defizite im Schienennetz<br />
Wesertunnel als herausragendesstandortverbesserndes<br />
Projekt fast fertig<br />
gestellt<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung im <strong>Landkreis</strong> Diepholz und somit auch die Intensität<br />
der Gewerbeflächennachfrage hängen in hohem Maße von der verkehrlichen<br />
Erschließung des <strong>Landkreis</strong>es insgesamt ab. Insbesondere spielt dabei die Anbindung<br />
der verschie<strong>den</strong>en vorhan<strong>den</strong>en, geplanten und potenziellen Gewerbegebiete<br />
an die Hauptverkehrswege von überregionaler Bedeutung 22 eine entschei<strong>den</strong>de<br />
Rolle. Die weitere Verbesserung und Aufwertung der Verkehrswege<br />
in und um <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz muss daher eines der Hauptziele der Regionalentwicklung<br />
sein.<br />
Wie bereits des Öfteren betont, mangelt es im <strong>Landkreis</strong> Diepholz an leistungsfähigen<br />
und schnellen Straßenverbindungen speziell zum Oberzentrum Bremen.<br />
Insbesondere die zahlreichen Ortsdurchfahrten der wichtigsten Bundesstraßen<br />
und die z. T. stark überlasteten Landesstraßen im Raum Syke, Weyhe und Stuhr<br />
stellen ein wesentliches Hemmnis <strong>für</strong> eine effiziente Anbindung von Gewerbegebieten<br />
des gesamten Kreises, insbesondere an die überregionalen Verkehrsachsen<br />
wie die A 1, dar. Darüber hinaus sind das gesamte östliche und Teile des<br />
südlichen Kreisgebiets nicht an das überregionale Schienenverkehrsnetz angebun<strong>den</strong>.<br />
Daher bestehen teilweise seit Jahren Planungsansätze bzw. konkrete Planungen,<br />
die bei Verwirklichung zu einer deutlichen Verbesserung der Situation beitragen<br />
wür<strong>den</strong>. Dabei handelt es sich vornehmlich um folgende Projekte:<br />
22 Definition gemäß dem Regionalen Raumordnungsprogramm
159 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- der Lückenschluss zwischen der A 1 und der A 28, der auch eine Neustrukturierung<br />
des bereits in konkreter Planung befindlichen Autobahndreiecks Stuhr<br />
und dessen Verlängerung (B 439-neu) in Richtung Sü<strong>den</strong> umfasst,<br />
- die Ortsumgehungen Diepholz, Twistringen, Barnstorf (B 51-neu) und Kirchdorf<br />
(B 61), die eine konfliktfreie und schnellere Verbindung zwischen dem<br />
südlichen und dem nördlichen Kreisgebiet bzw. Bremen ermöglichen,<br />
- der Neubau der B 6 in Stuhr – Brinkum in Richtung Flughafen Bremen,<br />
- diverse Neubauten oder Ausbauten von Ortsumgehungen (keine Bundesstraßen),<br />
wie z.B. in Syke oder Weyhe, die zu einer deutlich verbesserten Anbindung<br />
bereits bestehender Gewerbegebiete, aber auch Vorschauflächen führen,<br />
- der Ausbau der A 1 im südlichen Bremer Umland<br />
- die planerische Sicherung von Trassen des Schienenverkehrs<br />
5.2.3 Schaffung eines differenzierten Gewerbeflächenangebots<br />
Auf Grund der allgemein zu beobachten<strong>den</strong> Konzentration der betrieblichen<br />
Nachfrage auf hochwertige Gewerbegebiete und der im Allgemeinen steigen<strong>den</strong><br />
Qualitätsanforderungen an Gewerbeflächen sollten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz vorrangig<br />
hochwertige und möglichst konfliktfreie Gewerbeflächen entwickelt wer<strong>den</strong>.<br />
Schon in <strong>den</strong> vorangegangenen Abschnitten wurde deutlich, dass die Nachfrage<br />
nach Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong> Diepholz weiterhin sehr heterogen strukturiert<br />
sein wird. Es ist davon auszugehen, dass die Grundten<strong>den</strong>zen trotz konjunktureller<br />
Schwankungen auch in Zukunft Gültigkeit haben wer<strong>den</strong>. Die künftigen Gewerbeflächen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz wer<strong>den</strong> schwerpunktmäßig durch folgende<br />
Zielgruppen nachgefragt wer<strong>den</strong>:<br />
In räumlicher Hinsicht<br />
- wird der Gewerbeflächenumsatz weiterhin vorrangig von <strong>den</strong> ansässigen Betrieben<br />
getragen wer<strong>den</strong>. Dies wird durch die Analyse des Gewerbeflächenumsatzes<br />
in jeder Hinsicht bestätigt. Im Rahmen der Bestandsentwicklung der<br />
<strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung müssen in enger Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> lokalen<br />
Wirtschaftsförderern Flächenengpässe bei <strong>den</strong> ansässigen Betrieben<br />
rechtzeitig ermittelt wer<strong>den</strong>, damit <strong>den</strong> Betrieben neue Betriebsstandorte angeboten<br />
und Entwicklungsperspektiven aufgezeigt wer<strong>den</strong> können. Dabei<br />
sollte eine Systematisierung und Intensivierung der Unternehmenskontakte im<br />
Vordergrund stehen. Eine vorausschauende Erfassung des unternehmerischen<br />
Bedarfs darf daher nicht bedeuten, erst bei bereits bestehen<strong>den</strong> Engpässen<br />
zu handeln.<br />
- Auch regionale 23 Verlagerungen wer<strong>den</strong> eine Rolle spielen. Dies trifft <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz aber in erster Linie auf die auf Suburbanisierungsprozesse<br />
23 Hier wird von der in Abschnitt 3.2 gebräuchlichen Abgrenzung abgewichen. Mit regionalen<br />
Ansiedlungen sind hier sowohl Verlagerungen innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es, aber auch aus dem<br />
Agglomerationsraum Bremen gemeint.<br />
Grundsätzlich hochwertiges<br />
und konfliktfreiesGewerbeflächenangebot<br />
schaffen<br />
Rückschlüsse auf Zielgruppen<br />
...<br />
... nach Regionen
... nach Sektoren<br />
Branchenspezifische<br />
Belegung im engeren<br />
Sinne in der Regel nicht<br />
erforderlich<br />
160 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
zurückzuführen<strong>den</strong> Verlagerungen zu. Quellgebiet in <strong>den</strong> letzten Jahren war<br />
insbesondere die Stadt Bremen (immerhin 7 % der Gesamtnachfrage). Dabei<br />
konzentrierte sich die Nachfrage aus der Hansestadt allerdings fast ausschließlich<br />
auf die Gemein<strong>den</strong> Stuhr und Weyhe. Verlagerungen zwischen <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es sind dagegen erstaunlich gering ausgefallen<br />
(insgesamt nur 5 % aller Ansiedlungsfälle). Die einzelnen Kommunen<br />
sollten folglich <strong>den</strong> viel zitierten Konkurrenzkampf um mobiles Kapital mit <strong>den</strong><br />
benachbarten Standorten deutlich relativieren und ein vertrauensvolles Verhältnis<br />
zueinander aufbauen.<br />
- Überregionale Neuansiedlungen im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe wer<strong>den</strong> Ausnahmen<br />
bleiben 24 , sind aber nicht völlig zu vernachlässigen. Die Kooperationen<br />
mit der Investment Promotion Agency IPA Niedersachsen sind diesbezüglich<br />
weiterhin zu pflegen. Eine eigenständige Zielgruppenansprache im Rahmen<br />
des Standort- und Gewerbeflächenmarketing sollte nur mit Augenmaß<br />
und ausgewählten Instrumenten wahrgenommen wer<strong>den</strong> (Abschnitt 5.3). Die<br />
gegenwärtige überregionale Nachfrage setzt sich insbesondere aus Ansiedlungen<br />
des großflächigen Einzelhandels zusammen.<br />
In sektoraler Hinsicht<br />
- ist insgesamt mit einer sehr heterogen strukturierten Nachfrage zu rechnen.<br />
Besondere bzw. eindeutige Branchenschwerpunkte sind bis auf einzelne<br />
Standorte nicht auszumachen. Für die Entwicklung eng abgegrenzter branchenspezifischer<br />
Gewerbegebiete fehlt es bislang an vorhan<strong>den</strong>er Substanz<br />
und auch an entsprechend großer Nachfrage. In jedem Fall dürfte die notwendige<br />
„kritische Masse“ nicht erreicht wer<strong>den</strong>.<br />
- Nur vereinzelt sind Gewerbegebiete mit einem überdurchschnittlich hohen<br />
Anteil einer Branche zu fin<strong>den</strong>. Hierzu zählt bspw. der großflächige Einzelbzw.<br />
Großhandel in der Gemeinde Stuhr. An <strong>den</strong> anderen hochwertigen<br />
Standorten (Weyhe, Diepholz, Syke) sind dagegen sowohl Handelsunternehmen,<br />
Logistiker und Verarbeitendes Gewerbe gleichermaßen vertreten. Die<br />
Hauptnachfragegruppen des <strong>Landkreis</strong>es insgesamt wer<strong>den</strong> aber auch weiterhin<br />
eher kleinere und mittlere Betriebe des Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbes, des<br />
Handels und des Handwerks sein.<br />
Bei der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
ist folglich zu beachten, dass <strong>für</strong> viele Betriebe, insbesondere des Produzieren<strong>den</strong><br />
Gewerbes, eine branchenspezifische Belegung im engeren Sinne nicht<br />
erforderlich ist. Zudem ist <strong>für</strong> die Mehrzahl der Gewerbestandorte zu bezweifeln,<br />
ob bei einer zu starken Einengung von Zielgruppen noch ausreichend Nachfragepotenzial<br />
vorhan<strong>den</strong> ist. Eine ausgewogene betriebliche Mischung und Vielfalt<br />
verschie<strong>den</strong>er oder auch ähnlicher Branchen dürfte an <strong>den</strong> meisten Standorten<br />
ausreichen. Eine branchenscharfe Herangehensweise bei der zielgruppenspezifischen<br />
Belegung von Gewerbegebieten ist nur dann anzuraten, wenn bereits vorhan<strong>den</strong>e<br />
Branchenspezialisierungen als Ansatz dienen können. Da die notwendi-<br />
24 Nach einer aktuellen Regionomica-Befragung bemühen sich deutschlandweit etwa 6.000<br />
Wirtschaftsförderer um jährlich etwa 50 überregionale Ansiedlungen des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes<br />
(mind. 30 Mitarbeiter am neuen Standort, Verlagerung von über 100 km Distanz), davon<br />
20 in Westdeutschland.
161 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
ge „kritische Masse“ diesbezüglich an <strong>den</strong> Standorten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz nicht<br />
vorhan<strong>den</strong> ist, wird von einer engen branchenspezifischen Belegung abgeraten.<br />
5.2.4 Belegung von Gewerbegebieten<br />
Die Schaffung eines differenzierten Angebotes (s.o.) und eine gezielte Belegung<br />
der Gewerbegebiete sind zwei Seiten einer Medaille. Grundsätzlich gilt <strong>für</strong> alle<br />
Gewerbegebiete, dass die Mischung der jeweiligen Betriebe eng mit der Wertigkeit<br />
eines Standortes zusammenhängt. Die Auswahl der Betriebe gilt als „Visitenkarte“<br />
eines Gewerbegebietes. Um in dieser Hinsicht von Seiten der Kommunen<br />
positiv Einfluss nehmen zu können, ist es erforderlich, nicht alle Grundstücke<br />
pauschal allen ansiedlungsinteressierten Unternehmen anzubieten. Unter Umstän<strong>den</strong><br />
müssen die Unternehmen überzeugt wer<strong>den</strong>, dass ein anderes als das<br />
zunächst ins Auge gefasste Grundstück im Interesse des eigenen Betriebes, der<br />
anderen ansässigen Betriebe sowie des Erscheinungsbildes des Gewerbegebietes<br />
insgesamt geeigneter ist. Gegebenenfalls sollten <strong>den</strong> Betrieben auch<br />
Grundstücke an anderen Gewerbeflächenstandorten angeboten wer<strong>den</strong>. Dass<br />
dies in Anbetracht der teilweise geringen Nachfrageintensität keine leichte Aufgabe<br />
ist, steht außer Frage. Allerdings ist dieses Vorgehen im Sinne einer nachhaltigen<br />
und umfassend positiven Entwicklung der verschie<strong>den</strong>en Gewerbegebiete<br />
anzustreben.<br />
Gleiches ist bei Gewerbegebieten der Fall, die aufgrund ihrer besonderen Standortqualität<br />
<strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen reserviert wer<strong>den</strong> sollten. Das dortige besonders<br />
hochwertige Flächenpotenzial sollte nicht <strong>für</strong> Ansiedlungen verbraucht<br />
wer<strong>den</strong>, die auch in anderen Gewerbegebieten ausreichende Standortqualitäten<br />
vorfin<strong>den</strong> können.<br />
Von Seiten der Unternehmen wird die Belegung eines Gewerbegebietes insbesondere<br />
unter folgen<strong>den</strong> Aspekten betrachtet:<br />
- Die Nähe zu stark emittieren<strong>den</strong> Betrieben und unansehnlichen Betriebsstätten<br />
wird von <strong>den</strong> Unternehmen möglichst gemie<strong>den</strong>. Folglich sollte mit der Ansiedlung<br />
von „stören<strong>den</strong>“ Betrieben sensibel verfahren bzw. sogar ein Ausschluss<br />
von Betrieben in Erwägung gezogen wer<strong>den</strong>.<br />
- Hohe Bedeutung hat der Branchenmix <strong>für</strong> Unternehmen, deren Umsatz durch<br />
<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>verkehr profitiert, der von sogenannten Frequenzbringern ausgeht<br />
(Handel 25 , Haushaltsorientierte Dienstleistungen). Insofern sollten konsumentenorientierte<br />
Betriebe innerhalb von Gewerbegebieten in Nähe zueinander<br />
angesiedelt wer<strong>den</strong>, so dass sie vom Kun<strong>den</strong>verkehr anderer Betriebe profitieren.<br />
- Je höherwertiger ein Unternehmen ist, desto mehr legt es Wert auf die Auswahl<br />
und das Erscheinungsbild der benachbarten Betriebe. In hochwertigen<br />
Gewerbegebieten, die sich <strong>für</strong> die Ansiedlung ebenso hochwertiger Betriebe<br />
eignen, muss bei der Auswahl und der Platzierung von Unternehmen besonders<br />
sorgfältig vorgegangen wer<strong>den</strong>.<br />
25 Gilt nur <strong>für</strong> gewerbeflächenverträgliche Handelsbetriebe. Großflächiger bzw. Innenstadtrelevanter<br />
Einzelhandel ist in GE- und GI-Gebieten grundsätzlich ausgeschlossen.<br />
Auswahl der Betriebe als<br />
„Visitenkarte“ des Gewerbegebietes<br />
Gewerbegebiete mit besonderenStandortqualitäten<br />
<strong>für</strong> Betriebe reservieren,<br />
die diese Standortqualitäten<br />
benötigen<br />
Belegung besonders<br />
wichtig bei ...<br />
... emittieren<strong>den</strong> Betrieben<br />
...konsumentenorientierten<br />
Betrieben<br />
... höherwertigen Unternehmen
Sensibilität bei Ansiedlung<br />
von stören<strong>den</strong> Betrieben<br />
gefragt<br />
Unterteilung eines Gewerbegebietes<br />
...<br />
... <strong>für</strong> unterschiedliche<br />
Zielgruppen<br />
Insbesondere hochwertigeGewerbeflächenstandorte<br />
<strong>für</strong> Unterteilung geeignet<br />
Bei besonders hochwertigen<br />
Gewerbegebieten<br />
Betriebe sorgfältig auswählen<br />
162 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Für die Belegung von Gewerbegebieten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz folgt hieraus, dass<br />
die Ansiedlung von potenziell stören<strong>den</strong> Betrieben mit Bedacht angegangen wer<strong>den</strong><br />
sollte. Zu diesem Betriebstyp zählen z.B. Recyclingbetriebe, Schrott- und<br />
Altreifenhändler, Betriebe mit hohem Verkehrsaufkommen sowie andere<br />
emittierende Betriebe. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Ansiedlung solcher<br />
Unternehmen vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> sollte. Stattdessen wird empfohlen, Teile von<br />
Gewerbegebieten <strong>für</strong> diesen Betriebstyp zu reservieren und somit zu einer räumlichen<br />
Trennung von stören<strong>den</strong> und nicht-stören<strong>den</strong> Betrieben zu gelangen. Voraussetzung<br />
ist, dass bei <strong>den</strong> in Frage kommen<strong>den</strong> Gewerbeflächen möglichst<br />
keine Konflikte mit Nachbarnutzungen bestehen und der Gesamteindruck eines<br />
Gewerbegebietes nicht beeinträchtigt wird. Allerdings sind einige der Vorschauflächen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz speziell <strong>für</strong> störende Betriebe geeignet. Hier sind die<br />
Vorschaufläche „Industriegebiet“ (Nr. 15) in der Samtgemeinde Kirchdorf oder<br />
auch die Vorschaufläche „AWG-Gelände“ (Nr. 2) zu nennen.<br />
Konzeptionell besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Gewerbegebiete in verschie<strong>den</strong>e<br />
Nutzungssektoren <strong>für</strong> unterschiedliche Zielgruppen mit beispielsweise<br />
begrünten Trennstreifen und einer gezielten Verkehrsführung zu untergliedern<br />
(Dienstleistungen, GE, GI). Nicht zueinander passende Nutzungen wer<strong>den</strong> somit<br />
voneinander getrennt. Durch diese Vorgehensweise kann die Gemeinde die Zusammenstellung<br />
der Betriebe positiv steuern und behält <strong>den</strong>noch eine ausreichende<br />
Flexibilität bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken.<br />
Die Untergliederung des Gewerbegebietes könnte sogar noch weiter geführt wer<strong>den</strong>,<br />
indem z.B. nicht-innenstadtrelevanter und nicht-großflächiger Einzelhandel<br />
und haushaltsorientierte Dienstleistungen einbezogen wer<strong>den</strong> und auch diesen<br />
Branchen ein abgegrenzter Teil des Gewerbegebietes reserviert wird. Hierdurch<br />
würde das Dienstleistungsangebot im Gewerbegebiet verbreitert und damit die<br />
Attraktivität des Standortes weiter gesteigert. Außerdem können konsumentenorientierte<br />
Betriebe vom Kun<strong>den</strong>verkehr der jeweils anderen profitieren. Die Umsetzung<br />
einer solchen Untergliederung setzt aber eine gewisse Mindestgröße des<br />
gesamten Vorhabens voraus.<br />
Die Übertragung des skizzierten Modells auf die im Rahmen des vorliegen<strong>den</strong><br />
Gutachtens untersuchten Vorschauflächen sollte von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> entsprechend<br />
geprüft wer<strong>den</strong>. Aus Sicht der Gutachter eignen sich insbesondere hochwertigere<br />
Gewerbeflächenstandorte <strong>für</strong> ein solches Konzept, da die hier zu erwartende<br />
Nachfrage die Steuerung der Grundstücksvergabe erleichtert und zudem<br />
mit einer größeren Bandbreite an ansiedlungsinteressierten Betrieben gerechnet<br />
wer<strong>den</strong> kann. Als mögliche Modellflächen wären z.B. die potenziellen<br />
Schwerpunktgewerbegebiete „Groß Mackenstedt“ in Stuhr geeignet.<br />
An hochwertigeren Gewerbeflächenstandorten, die sich <strong>für</strong> die Ansiedlung ebenso<br />
hochwertigerer Betriebe eignen, sollte bei der Auswahl und der Platzierung von<br />
Unternehmen sorgfältiger vorgegangen wer<strong>den</strong>. Unbedingt zu vermei<strong>den</strong> ist, dass<br />
„Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Diepholz durch eine<br />
willkürliche Ansiedlung verschie<strong>den</strong>ster, nicht zueinander passender Betriebe<br />
entwertet wer<strong>den</strong>. Als Standorte mit der Eignung und dem Potenzial <strong>für</strong> die Ansiedlung<br />
hochwertiger Unternehmen gelten insbesondere die bestehen<strong>den</strong> Ge-
163 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
werbegebiete, Planungen bzw. Vorschauflächen in Stuhr, Weyhe, Syke und Diepholz.<br />
In Gewerbegebieten ist oftmals zu beobachten, dass es trotz der räumlichen Nähe<br />
zueinander an Austausch oder Kooperationen zwischen <strong>den</strong> ansässigen Betrieben<br />
mangelt. Gemeint ist hierbei weniger eine Zusammenarbeit, welche die zentralen<br />
Geschäftsfelder sich ergänzender Unternehmen betrifft, sondern vielmehr<br />
die Nutzung von Synergieeffekten teils ganz unterschiedlicher Betriebe. Hierzu<br />
zählen beispielsweise<br />
- die Einrichtung einer Gewerbeflächen- und Gewerberaumbörse, d.h. einer<br />
Datenbank aller ungenutzten privaten Grundstücke und Gebäude, um diese an<br />
andere erweiternde Betriebe mit Flächen- oder Raumbedarf weitervermitteln<br />
zu können,<br />
- der gemeinschaftliche Einkauf (z.B. Material, Energieversorgung), um hierdurch<br />
Kostenvorteile zu erzielen,<br />
- die gemeinsame Inanspruchnahme von Sicherheitsdienstleistungen zum<br />
Schutz der Betriebe,<br />
- die gemeinsame Nutzung vorhan<strong>den</strong>er Ressourcen (z.B. Spezialmaschinen,<br />
Messmittel, Geräte, Kantine), um diese besser auszulasten und Betrieben, die<br />
über diese Ressourcen nicht verfügen, <strong>den</strong> Zugang zu erleichtern,<br />
- gemeinsame Werbeaktionen aller ansässigen kun<strong>den</strong>orientierten Unternehmen,<br />
um das Image und <strong>den</strong> Bekanntheitsgrad des Gewerbegebietes zu fördern,<br />
- die Einstellung gemeinschaftlicher Sicherheits- und Umweltschutzbeauftragter,<br />
um die diesbezüglichen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen sowie<br />
- der Austausch von Mitarbeitern, um <strong>den</strong> Beschäftigungsbedarf zu Spitzenzeiten<br />
kurzfristig decken zu können.<br />
Diese Formen der Kooperation zu fördern ist grundsätzlich in allen Gewerbegebieten<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz möglich. Hierbei handelt es sich allerdings weniger<br />
um Aufgaben der Gewerbeflächenpolitik im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr<br />
um Instrumente der kommunalen Wirtschaftsförderung. Eine Beschränkung auf<br />
die räumlichen Grenzen eines Gewerbegebietes ist natürlich nicht unbedingt erforderlich.<br />
Notwendig ist in jedem Fall das Engagement der beteiligten Betriebe;<br />
die Wirtschaftsförderung kann nur als Initiator aktiv wer<strong>den</strong>.<br />
5.2.5 Gestaltung von Gewerbegebieten<br />
Ein weiteres Mittel zur Schaffung eines differenzierten, zielgruppenspezifischen<br />
Gewerbeflächenangebotes besteht in der baulichen Gestaltung der jeweiligen<br />
Gewerbegebiete.<br />
Die weichen, qualitativ orientierten Standortfaktoren haben in <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren bei <strong>den</strong> unternehmerischen Standortfaktoren an Gewicht gewonnen. Im<br />
Hinblick auf Gewerbeflächen zählen hierzu z.B. das Erscheinungsbild des Gewerbegebietes<br />
und die Qualität der Erschließungsmaßnahmen. Vielfach wird konsta-<br />
Kaum Austausch oder<br />
Kooperationen zwischen<br />
Betrieben in einem Gewerbegebiet<br />
Förderung von Synergieeffekten<br />
in Gewerbegebieten<br />
als Aufgabe der Wirtschaftsförderung<br />
Differenziertes Gewerbeflächenangebot<br />
durch<br />
bauliche Gestaltung<br />
Weiche Standortfaktoren<br />
auch in Gewerbegebieten<br />
zunehmend bedeutsam
Differenzierte Vorgehensweise<br />
bei der Gestaltung<br />
von Gewerbegebieten<br />
...<br />
... <strong>für</strong> hochwertige Zielgruppen<br />
...<br />
... und preissensible Betriebe<br />
Name, Logo und Beschilderung<br />
als Gestaltungsmerkmal<br />
von Gewerbegebieten<br />
beachten<br />
164 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
tiert, dass von <strong>den</strong> Unternehmen zunehmend eine ansprechende, hochwertige<br />
Gestaltung von Gewerbeflächen gefordert wird.<br />
Hierbei darf jedoch nicht übersehen wer<strong>den</strong>, dass sich gestalterische Maßnahmen<br />
letztlich in Kosten <strong>für</strong> die ansiedlungsinteressierten und ansässigen Unternehmen<br />
ausdrücken. Längst nicht alle Unternehmen sind bereit, diese zusätzlichen Kosten<br />
in Kauf zu nehmen. Die Frage der Gestaltung von Gewerbegebieten erfordert<br />
deshalb eine differenzierte Herangehensweise:<br />
- Hochwertige Standorte oder Teilflächen, die <strong>für</strong> die Ansiedlung anspruchsvoller<br />
Betriebe geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung<br />
vom übrigen Gewerbeflächenangebot abheben. Bei <strong>den</strong> dort anzusiedeln<strong>den</strong><br />
Zielgruppen kann erwartet wer<strong>den</strong>, dass sie aufgrund der besonderen<br />
Qualität eines Standortes höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen. Zugleich<br />
können städtebauliche und ökologische Gestaltungsvorschriften zu einer Akzeptanzverbesserung<br />
der angrenzen<strong>den</strong> Wohnbevölkerung führen. Bauplanerische<br />
Festsetzungen <strong>für</strong> die Unternehmen müssen diese Maßnahmen flankieren.<br />
Diese Vorgehensweise hat <strong>den</strong> Vorteil, dass bereits bei der Erschließung<br />
des Gewerbegebietes der Anspruch einer hochwertigen Gestaltung sichtbar<br />
wird und somit frühzeitig als Vermarktungsargument eingesetzt wer<strong>den</strong> kann.<br />
Im Bebauungsplan festgesetzte gestalterische Auflagen <strong>für</strong> Unternehmen machen<br />
sich in der Regel erst später im Erscheinungsbild des Gewerbegebietes<br />
bemerkbar.<br />
- Auf der anderen Seite ist auch ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot <strong>für</strong><br />
eher preissensible Betriebe bereit zu halten. Es kann unterstellt wer<strong>den</strong>, dass<br />
<strong>für</strong> eine Vielzahl von Unternehmen ein günstiger Grundstückspreis wichtiger ist<br />
als eine hochwertige Gestaltung. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> großflächige Handels-<br />
und Verkehrsbetriebe.<br />
Im Rahmen der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten eines Gewerbegebietes hat<br />
auch die Auswahl des Namens eine gewisse Bedeutung. Die im vorliegen<strong>den</strong><br />
Gutachten verwendeten Namen der Vorschauflächen sind nur Arbeitstitel. Der<br />
Name eines Gewerbegebietes sollte eingängig und positiv besetzt sein und wenn<br />
möglich einen lokalen Bezug haben. Eher technische Bezeichnungen wie „Gewerbegebiet<br />
südlich der Landesstraße 99“ sollten vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Zusätzlich<br />
förderlich sind die Verwendung eines Logos, das <strong>den</strong> ausgewählten Namen unterstützt<br />
und im Sinne einer „Corporate I<strong>den</strong>tity“ auch auf <strong>den</strong> Info-Prospekten<br />
verwendet wird, sowie eine entsprechende Beschilderung des Gewerbegebietes.<br />
5.2.6 Strategische Flächenvorratspolitik<br />
Mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />
und zu hohe<br />
Preisforderungen stellen<br />
zentrale Engpässe dar<br />
Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen privater Eigentümer<br />
sind zentrale Engpässe bei der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die<br />
Kommunen. Zur Nutzung von Gewerbeflächen als strategisches Instrument der<br />
Wirtschaftsförderung, so um beispielsweise die Auswahl der anzusiedeln<strong>den</strong> Betriebe<br />
steuern zu können, ist es <strong>für</strong> die Städte und Gemein<strong>den</strong> unerlässlich, <strong>den</strong><br />
eigentumsrechtlichen Zugriff auf die Gewerbegrundstücke zu haben.
165 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Erfahrungsgemäß steigen die Preisforderungen der Grundstückseigentümer deutlich<br />
an, wenn durch die Darstellung im Flächennutzungsplan bekannt wird, dass<br />
die Ausweisung von Gewerbeflächen zu erwarten ist. Eine rechtzeitige eigentumsrechtliche<br />
Sicherung hilft, <strong>den</strong> Einstandspreis der Kommunen <strong>für</strong> künftige Gewerbegrundstücke<br />
möglichst gering zu halten, so dass anschließend ein größerer<br />
Spielraum bei der Preisgestaltung <strong>für</strong> Gewerbeflächen besteht.<br />
Die Auswertung der Eigentumsverhältnisse von derzeit bereits verfügbaren Gewerbeflächen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz hat gezeigt, dass sich der Anteil von Flächen<br />
in öffentlichem Eigentum von gut 50 % im niedersächsischen Vergleich nur auf<br />
einem durchschnittlichen Niveau bewegt. In anderen Regionen Niedersachsens<br />
sind teilweise deutlich mehr Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum.<br />
Bei <strong>den</strong> geplanten Gewerbegebieten, d.h. bei jenen Flächen, <strong>für</strong> die derzeit eine<br />
Flächennutzungsplanänderung oder das Bebauungsplanverfahren läuft, sieht das<br />
Verhältnis noch etwas anders aus. Über drei Viertel der Flächen sind in privater<br />
Hand: Daraus folgt, dass es nicht allen Kommunen gelungen ist, Flächen rechtzeitig<br />
eigentumsrechtlich zu sichern. Allerdings muss eingeräumt wer<strong>den</strong>, dass<br />
nach derzeitigem Stand bei mehr als der Hälfte der Planungen in privater Hand<br />
Verkaufsbereitschaft besteht.<br />
Den Städten und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Diepholz wird zur Entwicklung der<br />
Vorschauflächen eine langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik<br />
empfohlen. Für die Mehrzahl der erhobenen Vorschauflächen sind bislang noch<br />
keine formellen Planungsverfahren begonnen wor<strong>den</strong>. Für diese Standorte besteht<br />
deshalb die Möglichkeit, sich bereits vor der Darstellung im Flächennutzungsplan<br />
Grundstücke eigentumsrechtlich durch die jeweilige Kommune zu sichern.<br />
Dies erfordert von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> aufgrund der notwendigen Bindung von Kapital<br />
einen „langen Atem“ der kommunalen Liegenschaftspolitik und setzt seitens der<br />
politischen Vertreter ein entsprechendes Verständnis voraus. Die Verantwortlichen<br />
<strong>für</strong> Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung müssen <strong>für</strong> diese<br />
politische Unterstützung aktiv werben, um eine erfolgreiche Flächenbevorratungsstrategie<br />
überhaupt zu ermöglichen.<br />
Sollte sich aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer die<br />
eigentumsrechtliche Sicherung von künftigen Gewerbeflächen und damit auch<br />
das Planungsverfahren verzögern, so besteht <strong>für</strong> die Kommunen zumindest die<br />
Möglichkeit, mit informellen Planungsvorarbeiten zu beginnen. Auf diese Weise<br />
wird eine Verkürzung und Vereinfachung der anschließen<strong>den</strong> formellen Planungsschritte<br />
erreicht.<br />
Darüber hinaus sollten Alternativen in die Gewerbeflächenentwicklung einbezogen<br />
wer<strong>den</strong>. Einige Gemein<strong>den</strong> sind an mindestens zwei Vorschauflächen beteiligt<br />
und haben somit die Möglichkeit, die Planung mehrerer Standorte gleichzeitig<br />
voranzutreiben. Im Fall von Engpässen bei einem Vorhaben kann eine alternative<br />
Planung weitergeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Nach Darstellung der<br />
Flächen im Flächennutzungsplan<br />
steigen die<br />
Preisforderungen oftmals<br />
deutlich an<br />
Verfügbare Gewerbeflächen<br />
nur zur Hälfte in<br />
öffentlicher Hand<br />
Privates Eigentum überwiegt<br />
im Falle der geplanten<br />
Flächen<br />
Langfristig orientierte,<br />
d.h. strategische Flächenvorratspolitikempfehlenswert<br />
Politik muss strategische<br />
Flächenbevorratung mittragen<br />
Informelle Planungsvorarbeiten<br />
können Planungsverfahren<br />
verkürzen<br />
Alternative Vorschauflächenstandorte<br />
helfen<br />
Engpässe zu vermei<strong>den</strong>
Abgestimmte innerregionale<br />
Preispolitik von<br />
entschei<strong>den</strong>der Bedeutung<br />
Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
nur individuell<br />
zu entschei<strong>den</strong><br />
166 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Im Falle der Gewerbeflächenverkaufspreise ist eine stringente Preispolitik von<br />
entschei<strong>den</strong>der Bedeutung. Die Quadratmeterpreise sollten in Relation zu vergleichbaren<br />
Angeboten in angrenzen<strong>den</strong> Städten und <strong>Landkreis</strong>en angesetzt<br />
wer<strong>den</strong>. Auch innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es muss entsprechend der Lagegunst und<br />
<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>richtwerten eine differenzierte preisliche Gestaltung stattfin<strong>den</strong>. Allerdings<br />
ist ein aggressiv ausgetragener Preiswettbewerb zwischen <strong>den</strong> Kommunen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es mit Hilfe von „Dumping-Preisen“ strikt zu vermei<strong>den</strong>. Vielmehr<br />
muss sich vor Augen gehalten wer<strong>den</strong>, dass Grundstückspreise zu <strong>den</strong> nachrangigen<br />
Standortfaktoren gehören. Weder an hochwertigen noch an kleineren, peripheren<br />
Standorten führt ein Preisnachlass zwangsläufig zu höheren Umsatzzahlen.<br />
Da der überwiegende Teil der angesiedelten Betriebe zudem einen lokalen<br />
Bezug hat, sind Preisvorstellungen <strong>für</strong> Unternehmer eher zweitrangig.<br />
Die Frage der Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft in die Gewerbeflächenentwicklung<br />
muss von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> individuell vor dem Hintergrund<br />
der jeweiligen kommunalen Finanzsituation und personellen Ressourcen<br />
entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Eine eindeutige Empfehlung kann hierzu nicht gegeben<br />
wer<strong>den</strong>. Die meisten Städte und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> beurteilen die Beteiligung<br />
einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft vor allem unter Kostengesichtspunkten<br />
skeptisch. Solange die kommunale Finanzsituation die Gewerbeflächenentwicklung<br />
weiterhin ermöglicht, beispielsweise auch mit Hilfe von Krediten,<br />
betreiben die Kommunen <strong>den</strong> Erwerb und die Entwicklung der Flächen vorzugsweise<br />
in Eigenregie.<br />
5.2.7 Interkommunale Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung<br />
„Vorstufe“ interkommunaler<br />
Kooperationen in<br />
jedem Fall erforderlich<br />
(Abstimmungsprozesse)<br />
Insgesamt nur wenig Ansatzpunkte<br />
<strong>für</strong> interkommunale<br />
Kooperationen<br />
Bevor die Überprüfung festerer Formen von interkommunalen Kooperationen bei<br />
der Gewerbeflächenentwicklung vorgenommen wird, sollte eine „Vorstufe“ zwischengemeindlicher<br />
Zusammenarbeit von <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> in jedem<br />
Fall eingegangen wer<strong>den</strong>: Auch wenn die Gewerbegebiete weiterhin „traditionell“<br />
isoliert auf dem Gebiet der jeweiligen Gebietskörperschaft und in Eigenregie entwickelt<br />
wer<strong>den</strong>, so ist doch zumindest eine Abstimmung mit <strong>den</strong> Nachbarstandorten<br />
über die Entwicklungs- und Vermarktungsvorstellungen erforderlich. Dadurch<br />
kann eine unnötige Ressourcenverschwendung möglicherweise vermie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>. Zumindest sollten die Umfänge und Qualitäten der jeweiligen Planungen<br />
gegenseitig bekannt gemacht wer<strong>den</strong>.<br />
Die im Rahmen des vorliegen<strong>den</strong> <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es i<strong>den</strong>tifizierten<br />
und bewerteten 22 Vorschauflächen wur<strong>den</strong> hinsichtlich der Möglichkeiten<br />
von festeren interkommunalen Kooperationen untersucht (Abschnitt 4.2). Insgesamt<br />
bieten sich auf Grund des in fast allen Städten und Gemein<strong>den</strong> überdurchschnittlichen<br />
Gewerbeflächenangebots derzeit nur geringe Potenziale <strong>für</strong> eine<br />
Gemeindegrenzen überschreitende Zusammenarbeit. Diskutiert wur<strong>den</strong> dabei<br />
folgende Vorschauflächen:<br />
- „AWG-Gelände“, Nr. 2 (zwischen <strong>den</strong> Städten Bassum und Twistringen) und<br />
- „Kastendiek“, Nr. 1 (zwischen der Gemeinde Stuhr und der Stadt Bassum).
167 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Die bei<strong>den</strong> vorgestellten Fälle sind allerdings eher einseitige Überlegungen der<br />
verschie<strong>den</strong>en Kommunen, die beispielsweise auch unterschiedliche Prioritätensetzungen<br />
der potenziell beteiligten Gemein<strong>den</strong> zum Ausdruck bringen. Um sich<br />
über die Standortpräferenzen und Zielvorstellungen klar zu wer<strong>den</strong> und die eventuelle<br />
Art und Weise der Zusammenarbeit konkretisieren zu können, besteht hier<br />
weitergehender Gesprächsbedarf.<br />
In Niedersachsen ist die Kooperationskultur bei der Entwicklung interkommunaler<br />
Gewerbegebiete noch nicht so weit fortgeschritten wie in anderen Ländern, beispielsweise<br />
Nordrhein-Westfalen oder Ba<strong>den</strong>-Württemberg. Im kommunalpolitischen<br />
Raum Niedersachsens herrscht immer noch eine größere Skepsis hinsichtlich<br />
der Möglichkeiten zwischengemeindlicher Zusammenarbeit bei der Gewerbeflächenentwicklung.<br />
Als allgemeingültige Diskussionsgrundlage <strong>für</strong> Politik und<br />
Verwaltung wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> die wesentlichen Grundformen von interkommunalen<br />
Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung sowie Vor- und<br />
Nachteile von interkommunalen Gewerbegebieten dargestellt.<br />
Grundsätzlich gibt es zwei Formen der festeren interkommunalen Kooperation bei<br />
der Gewerbeflächenentwicklung, die auch <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Diepholz in Betracht<br />
kommen:<br />
- Die gängigere Form besteht darin, dass mehrere Kommunen ein interkommunales<br />
Gewerbegebiet entwickeln, indem das Gewerbegebiet Gemeindegrenzen<br />
übergreifend auf der Fläche mehrerer Gebietskörperschaften realisiert<br />
wird. Die Vermarktung kann eigenständig, sinnvollerweise aber ebenfalls gemeinsam<br />
erfolgen. Eine Variante der Gemeindegrenzen übergreifen<strong>den</strong> Kooperationsform<br />
besteht in der Entwicklung eines quasi-interkommunalen Gewerbegebietes,<br />
bei dem jede Gebietskörperschaft die Flächen auf ihrem Gebiet<br />
eigenverantwortlich realisiert, aber eine abgestimmte Entwicklung erfolgt.<br />
Synergieeffekte ergeben sich u.a. durch eine gemeinsame Planung, Erschließung<br />
und Vermarktung des quasi-interkommunalen Gewerbegebietes.<br />
- Die zweite Form der Zusammenarbeit betrifft die gemeinsame Entwicklung<br />
eines Gewerbegebietes, das vollständig auf dem Gebiet einer Gebietskörperschaft<br />
realisiert wird, aber an dessen Entwicklung, Erschließung und Vermarktung<br />
mehrere Kommunen finanziell beteiligt wer<strong>den</strong>. Für die langfristige<br />
Gewerbeflächenentwicklung im <strong>Landkreis</strong> Diepholz könnte eher diese Form in<br />
Frage kommen. Beispielsweise könnte die Beteiligung der Stadt Twistringen<br />
bzw. der Gemeinde Stuhr an Gewerbeflächen auf dem Gebiet der Stadt Bassum<br />
zur Realisierung der Vorschaufläche „AWG-Gelände“ (Nr. 2) oder der<br />
Vorschaufläche „Kastendiek“ (Nr. 1) in Erwägung gezogen wer<strong>den</strong>. Für die<br />
Realisierung dieser Form ist i.d.R. ein sehr vertrauensvolles Verhältnis der<br />
beteiligten Gebietskörperschaften sowie ein langer Vorlauf in ihrer Politik und<br />
Verwaltung nötig. Eine Grundbedingung ist, dass eine „Win-Win-Situation“ entsteht,<br />
also alle beteiligten Partner profitieren. Die Entwicklung eines Kostenschlüssels<br />
zur Aufteilung der Ausgaben und insbesondere der Einnahmen ist<br />
dabei nicht unproblematisch (Steuergeheimnis, räumliche Zuordnung).<br />
Weiterer Gesprächsbedarf<br />
bezüglich Prioritätensetzung<br />
und Zielvorstellungen<br />
Allgemeingültige Diskussionsgrundlage<br />
zu interkommunalenKooperationen<br />
bei der Gewerbeflächenentwicklung<br />
Zwei Grundformen der<br />
festeren interkommunalen<br />
Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung:
Vorteile interkommunaler<br />
Gewerbegebiete<br />
Nachteile interkommunaler<br />
Gewerbegebiete<br />
168 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Zu <strong>den</strong> allgemeingültigen Vorteilen und Chancen von Gemeindegrenzen überschreiten<strong>den</strong><br />
Gewerbegebieten gehören:<br />
- Durch die Abstimmung mit Nachbargemein<strong>den</strong> besteht die Möglichkeit zur<br />
Vermeidung unabgestimmter Flächenausweisungen und eines Überangebotes.<br />
Die Zersiedelung wird eingeschränkt.<br />
- Insgesamt kann sich, u.a. durch Größenvorteile und Synergieeffekte, der Ressourceneinsatz<br />
verringern (Flächenverbrauch, personelle Ressourcen der<br />
Verwaltung, Finanzmittel zur Planung und Erschließung, Kosten der Bo<strong>den</strong>bevorratung).<br />
Die niedrigeren Erschließungskosten ermöglichen günstige Verkaufspreise,<br />
die als Standortfaktor an die nachfragen<strong>den</strong> Betriebe weitergegeben<br />
wer<strong>den</strong> können.<br />
- Standorte, die aufgrund eingeschränkter Handlungsspielräume keine größeren<br />
Gewerbeflächen entwickeln können, schaffen trotz Flächenknappheit ein eigenes<br />
Gewerbeflächenangebot <strong>für</strong> <strong>den</strong> Erweiterungs- bzw. Verlagerungsbedarf<br />
der ansässigen Betriebe (geringere Abwanderungsgefahr von Betrieben aus<br />
der Region heraus) sowie <strong>für</strong> Neuansiedlungen.<br />
- Die Flächenalternativen wer<strong>den</strong> nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ<br />
nachfragegerecht erweitert. Die Möglichkeiten zu einer Konzentration auf absolut<br />
hochwertige Gewerbestandorte (z.B. Entwicklung eines Gewerbegebiets<br />
in Autobahnnähe) können sich ergeben. Großflächigere Gebiete bieten die<br />
Möglichkeiten der internen Zonierung (Vermeidung von Nutzungskonflikten,<br />
zielgruppenspezifische Belegung). Auch steigen die Chancen <strong>für</strong> die Schaffung<br />
eines abgestimmten differenzierten Angebotes, indem sich die beteiligten<br />
Kommunen spezialisieren und ihre jeweiligen Gewerbeflächen auf bestimmte<br />
Zielgruppen ausrichten. In einem fortgeschrittenen Stadium können Branchenschwerpunkte<br />
oder themenorientierte Gewerbeparks herausgebildet wer<strong>den</strong>,<br />
die <strong>für</strong> eine einzelne Kommunen eine Überforderung darstellen wür<strong>den</strong>. Insgesamt<br />
kann die Konkurrenzfähigkeit im überregionalen Wettbewerb gesteigert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
- Eine gemeinsame Vermarktung kann ressourcenschonender und effektiver<br />
wahrgenommen wer<strong>den</strong>.<br />
- Ein ruinöser Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte kann vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong><br />
(hierzu müssten übrigens keine gemeinsamen Flächen entwickelt wer<strong>den</strong>,<br />
sondern es wür<strong>den</strong> auch Absprachen und das Einhalten von „Verhaltenskodizes“<br />
genügen). Das Regionalbewusstsein kann geschärft wer<strong>den</strong>.<br />
- In <strong>den</strong> übergeordneten Planungsebenen besteht bundesweit die Ten<strong>den</strong>z, die<br />
künftige Förderung bei der Neuausweisung von Gewerbegebieten so zu regeln,<br />
dass interkommunale Ansätze deutlich bevorzugt oder ausschließlich<br />
gefördert wer<strong>den</strong>.<br />
Demgegenüber stehen die möglichen Nachteile und Hemmnisse von Gemeindegrenzen<br />
überschreiten<strong>den</strong> Gewerbegebieten:<br />
- Die kommunale Selbstverwaltung bzw. Entscheidungsfreiheit wird grundsätzlich<br />
eingeschränkt. Der Autonomieverlust und die Beeinträchtigung der Planungshoheit<br />
wer<strong>den</strong> oftmals allerdings überschätzt und führen somit zu subjektiven<br />
Unsicherheiten und eher psychologischen Vorbehalten.
169 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
- Oftmals muss das gegenseitige Vertrauen erst langfristig aufgebaut wer<strong>den</strong>.<br />
Der Vorlauf <strong>für</strong> interkommunale Kooperationen kann eine längere Zeit in Anspruch<br />
nehmen. Auch während der Planung, Erschließung und selbst bei der<br />
Vermarktung und der Verwaltung des Gewerbegebietes kann es ggf. zu erhöhten<br />
Koordinierungskosten kommen.<br />
- Unterschiedliche Gewerbesteuerhebesätze und Gebührensätze <strong>für</strong> Infrastrukturleistungen<br />
in <strong>den</strong> beteiligten Gemein<strong>den</strong> erfordern Anpassungen.<br />
- Die kommunalen Gemeindegrenzen wirken zunächst als fiskalische Grenzen;<br />
d.h. die Gewerbesteuer wird zunächst dort gezahlt, wo der Betrieb physisch<br />
angesiedelt ist. Die zukünftig in dem Gebiet Beschäftigten zahlen ihre Einkommensteuer<br />
an ihrem Wohnort; die Einkommensteueranteile und weitere<br />
direkte und indirekte fiskalische Effekte wer<strong>den</strong> ggf. nicht „gerecht“ verteilt.<br />
Das Aufstellen eines Kostenschlüssels zur Verrechnung der Einnahmen und<br />
Ausgaben ist vergleichsweise kompliziert (Steuergeheimnis, räumliche Zuordnung).<br />
Es besteht die Gefahr einer objektiv oder subjektiv wahrgenommenen<br />
Benachteiligung eines Partners.<br />
- Die Notwendigkeit, finanzielle und organisatorische Ausgleichsmechanismen<br />
zu schaffen, bringt relativ aufwändige Konstruktionen mit sich, die häufig gescheut<br />
wer<strong>den</strong>. Die Herausforderungen können allerdings durch öffentlichrechtliche<br />
Verträge, Zweckverbände, Einschalten privater Entwicklungsträger<br />
usw. gelöst wer<strong>den</strong>.<br />
- Die Erschließung muss planungsrechtlich parallel in der Zuständigkeit der einzelnen<br />
Partner abgesichert wer<strong>den</strong>, wenn (wie häufig der Fall) das Hoheitsgebiet<br />
mehrerer Kommunen berührt ist.<br />
5.3 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächen-<br />
und Standortmarketing<br />
Die Aktivitäten des Gewerbeflächen- und Standortmarketing dürfen nicht getrennt<br />
voneinander betrachtet wer<strong>den</strong>. Gewerbeflächenmarketing ist ein integraler Bestandteil<br />
des Standortmarketing. Dies bedeutet auch, dass die Aufgaben der Wirtschaftsförderung<br />
mit <strong>den</strong>en des Gewerbeflächenmarketing in engem Zusammenhang<br />
stehen.<br />
Folgende Ziele sollten <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing im <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
gelten:<br />
- eine räumliche Differenzierung nach unternehmerischen Zielgruppen, insbesondere<br />
innerhalb von Gewerbegebieten, aber auch verschie<strong>den</strong>er Gewerbegebiete<br />
eines Standorts (z.B. Logistik, Produzierendes Gewerbe, großflächiger<br />
Einzelhandel oder Handwerk), ohne dabei grundsätzlich einzelne Branchen<br />
auszuschließen<br />
- die innerregional ausgerichteten Vermarktungsaktivitäten sollten effizient organisiert<br />
wer<strong>den</strong> und in Arbeitsteilung erfolgen,<br />
- Ressourcen <strong>für</strong> das überregionale Marketing sollten gebündelt und benachbarte<br />
Städte und <strong>Landkreis</strong>e einbezogen wer<strong>den</strong> sowie<br />
- Marketinginstrumente sollten effizient eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
ist integraler Bestandteil<br />
des Standortmarketings<br />
Ziele des Gewerbeflächenmarketings<br />
im<br />
<strong>Landkreis</strong> Diepholz
170 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
5.3.1 Wirtschaftsförderung als Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreiches<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Unternehmen fordern<br />
kurze Wege in der Verwaltung<br />
(„one-stop-agency“)<br />
Unkomplizierte Abstimmung<br />
innerhalb kleiner<br />
Gemeindeverwaltungen<br />
als positiver Standortfaktor<br />
Zusammenarbeit und<br />
Arbeitsteilung zwischen<br />
Gemein<strong>den</strong> und der<br />
<strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung<br />
weiterführen<br />
Arbeitsteilung zwischen<br />
<strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung<br />
und Gemein<strong>den</strong><br />
wichtig<br />
Unternehmen legen bei Ansiedlungen, Verlagerungen und Erweiterungen großen<br />
Wert auf kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten Ansprechpartnern<br />
in der kommunalen Verwaltung sowie auf schnelle und unkomplizierte Entscheidungsprozesse.<br />
Die Funktion dieses Ansprechpartners im Sinne einer „onestop-agency“<br />
sollte sich tatsächlich auch in einer Person bündeln und nicht auf<br />
verschie<strong>den</strong>e Mitarbeiter in unterschiedlichen Ämtern aufgeteilt sein. Sachliche<br />
Nachteile eines Standortes können so durchaus ausgeglichen wer<strong>den</strong>.<br />
Vor diesem Hintergrund ist die direkte Abstimmung bei Unternehmensansiedlungen,<br />
-verlagerungen und -erweiterungen bei <strong>den</strong> relativ kleinen Gemeindeverwaltungen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz unter Federführung der Hauptverwaltungsbeamten<br />
positiv zu bewerten. Dies lässt sich gegenüber größeren Städten durchaus<br />
als Standortvorteil bezeichnen. Wichtig ist das Bewusstsein, dass Wirtschaftsförderung<br />
eine der zentralen Aufgaben der Gemeindeverwaltung ist. Wirtschaftsförderung<br />
sollte als „Chefsache“ aufgefasst und von <strong>den</strong> jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten<br />
als Schwerpunktaufgabe betrieben wer<strong>den</strong>. Der direkte und relativ<br />
unkomplizierte Kontakt zu <strong>den</strong> jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten in <strong>den</strong> einzelnen<br />
Kommunen sowie die kleine und schlagkräftige Organisationsstruktur der<br />
Verwaltungen wird von Unternehmern in der Regel als sehr positiv bewertet und<br />
sollte deshalb als Standortfaktor weiter ausgebaut wer<strong>den</strong>.<br />
Systematische Unternehmenskontakte vor Ort und das „Aufspüren“ von Beratungsbedarf<br />
durch die lokalen Wirtschaftsförderungsakteure sind unabdingbare<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> erfolgreiche regionale Wirtschaftsförderungsaktivitäten. Da<br />
die meisten größeren Städte und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Diepholz über eigene<br />
Wirtschaftsförderer verfügen, sollten spezielle Anliegen der Unternehmen bereits<br />
vor Ort, aber in Abstimmung mit dem <strong>Landkreis</strong> erfolgen. Andererseits sollten die<br />
kleineren Städte und Gemein<strong>den</strong>, soweit sie diese Aufgaben nicht erfüllen können,<br />
die bisherige Praxis einer Weiterleitung an die <strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung<br />
fortführen. Schließlich hat sich diese Verfahrensweise bisher im Interesse aller<br />
Wirtschaftsförderungsakteure sehr bewährt. Allerdings sollte bei allen größeren<br />
Ansiedlungsfällen die <strong>Landkreis</strong>ebene möglichst von Anfang an in die Beratung<br />
mit einbezogen wer<strong>den</strong>.<br />
Die kleineren Gemein<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> sich auch künftig aufgrund ihrer beschränkten<br />
finanziellen und personellen Ressourcen kein eigenes Fachpersonal <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />
leisten können, d.h. sie sind auf die Dienstleistungen der <strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung<br />
angewiesen. Dennoch dürfte die jeweilige Gemeindeverwaltung<br />
<strong>für</strong> die meisten Unternehmen die erste Anlaufstelle sein. Die Gemein<strong>den</strong><br />
müssen also entschei<strong>den</strong>, welche Probleme gemeinsam mit dem <strong>Landkreis</strong><br />
gelöst wer<strong>den</strong> sollen und <strong>für</strong> welche unternehmerischen Anliegen die Mittel der<br />
Gemeinde ausreichen. Da sich die Wirtschaftsförderung auf <strong>Landkreis</strong>ebene in<br />
ihrer Arbeit auf die wichtigsten Unternehmen (Produzierendes Gewerbe, größere<br />
Handelsunternehmen, Unternehmensbezogene Dienstleister etc.) konzentrieren<br />
soll, können nicht alle wirtschaftsförderungsrelevanten Probleme durch die <strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung<br />
bearbeitet wer<strong>den</strong>.
171 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Im Rahmen einer effektiveren Bestandsentwicklung ist eine Intensivierung der<br />
Unternehmenskontakte in <strong>den</strong> meisten Städten und Gemeinde zu empfehlen.<br />
Dabei müssen die Kontakte mit <strong>den</strong> betreffen<strong>den</strong> Unternehmen systematisch<br />
nach Zielgruppen repräsentativ ausgewählt und mit der <strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung<br />
abgestimmt wer<strong>den</strong>. So lassen sich bspw. nicht nur Überschneidungen vermei<strong>den</strong>,<br />
sondern auch Erstbesuche gezielt gemeinsam durchführen.<br />
5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketing<br />
Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots sind die bereits im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz ansässigen Betriebe. Dies betrifft vorrangig Neugründungen und Erweiterungen<br />
sowie lokale und innerregionale Verlagerungen, wobei innerregionale<br />
Verlagerungsdistanzen meist nur gering sind. Im Rahmen der Gewerbeflächenerhebung<br />
wurde deutlich, dass der überwiegende Teil der innerregionalen Verlagerungen<br />
aus der Nachbargemeinde kam.<br />
Demzufolge muss die Gewerbeflächenvermarktung nach innen weiterhin Schwerpunkt<br />
der Vermarktungsaktivitäten sein. Vornehmlich ist von Bedeutung, die bereits<br />
ansässigen Betriebe im <strong>Landkreis</strong> zu halten und Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf<br />
im Rahmen der Wirtschaftsförderungsaktivitäten rechtzeitig zu ermitteln.<br />
Einerseits sollten die ansässigen Betriebe ständig über das aktuelle Angebot<br />
verfügbarer Gewerbeflächen informiert sein. Andererseits empfiehlt sich <strong>für</strong><br />
die einzelnen Kommunen, speziell <strong>für</strong> die mit Wirtschaftsförderung betrauten Personen,<br />
bezüglich der Unternehmensentwicklung der angesiedelten Betriebe immer<br />
auf dem neuesten Stand zu sein. Überregionale Vermarktungsanstrengungen<br />
wer<strong>den</strong> konterkariert, wenn durch mangelnde Aktivitäten der Bestandsentwicklung<br />
Unternehmen aus dem <strong>Landkreis</strong> abwandern.<br />
In diesem Zusammenhang sollte die innerregionale Konkurrenz – zumindest in<br />
Teilbereichen – zugunsten einer intensiven Abstimmung und Kooperation aller<br />
Städte und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Diepholz überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Die Priorität,<br />
ansässige Betriebe im <strong>Landkreis</strong> zu halten und ihre Weiterentwicklung zu fördern,<br />
kann in Konsequenz dazu führen, dass einem Unternehmen aufgrund der Standortbedingungen<br />
und des Gewerbeflächenangebots ein Grundstück in einer Nachbargemeinde<br />
angeboten wird. Die Kommunen müssten sozusagen ihren lokalen<br />
Blickwinkel zugunsten einer regionalen Sichtweise erweitern, was sicherlich viel<br />
Überwindung und noch mehr Überzeugungsarbeit, besonders seitens der Wirtschaftsförderung<br />
auf <strong>Landkreis</strong>ebene, verlangt.<br />
Eine weitere wichtige Zielgruppe sind Unternehmen insbesondere aus dem benachbarten<br />
Oberzentrum Bremen sowie angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>. Da nur im<br />
engeren Verflechtungsraum der Stadt Bremen Suburbanisierungseffekte festzustellen<br />
sind (vornehmlich in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Stuhr und Weyhe), sollte die Wirtschaftsförderung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz durch geeignete Marketingmaßnahmen<br />
auf die vorhan<strong>den</strong>en hochwertigen Standorte im nördlichen Kreisgebiet hinweisen.<br />
Eine offensive Abwerbung von Betrieben aus <strong>den</strong> Städten und angrenzen<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> sollte wegen der damit verbun<strong>den</strong>en negativen Folgen <strong>für</strong> die<br />
regionale Kommunikations- und Kooperationskultur aber vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>,<br />
selbst wenn derzeit von Bremer Seite eine offensive Abwerbung betrieben wird.<br />
Systematisierung der<br />
Unternehmenskontakte<br />
Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots:<br />
Ansässige Betriebe<br />
Aufgabenschwerpunkt:<br />
Gewerbeflächenvermarktung<br />
nach innen ...<br />
... unter Überwindung der<br />
zwischengemeindlichen<br />
Konkurrenz<br />
Weitere wichtige Zielgruppe:<br />
Unternehmen aus<br />
Bremen
Differenziertes Gewerbeflächenangebot<br />
und zielgruppenorientierteVermarktung<br />
(„weiche Zielgruppenabgrenzung“)<br />
172 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Möglicherweise erwachsen zu einem späteren Zeitpunkt, gerade aus <strong>den</strong> noch zu<br />
entwickeln<strong>den</strong> überregionalen kooperativen Bemühungen Prozesse, die zur überregionalen<br />
Weitervermittlung von Betrieben, beispielsweise aus <strong>den</strong> Zentren,<br />
führen.<br />
Eine generelle zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketing<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz auf spezielle Branchen ist nicht sinnvoll. Ziel sollte vielmehr<br />
sein, <strong>den</strong> unterschiedlichen ansiedlungsinteressierten Betrieben entsprechend<br />
ihrer Eigenschaften ein besonders gut geeignetes Gewerbegebiet bzw.<br />
-grundstück anzubieten. Nur an <strong>den</strong> hochwertigsten Standorten im <strong>Landkreis</strong><br />
(Gewerbegebiete der Kategorie Ü bzw. Ü / R) kann es <strong>für</strong> eine erfolgreiche Vermarktung<br />
sinnvoll sein, spezifische Merkmale <strong>für</strong> die betreffen<strong>den</strong> Gewerbeflächen<br />
im Sinne einer zielgruppenorientierten Strategie zu definieren (vgl. Abschnitt<br />
5.2.4 „Belegung von Gewerbegebieten“). Allerdings dürfen die Möglichkeiten einer<br />
zielgruppenspezifischen Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung nicht überschätzt<br />
wer<strong>den</strong>. Ziel des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz muss es sein, zu einer eher<br />
„weichen“ Abgrenzung von Zielgruppen zu gelangen, die einerseits die Vermarktung<br />
von Flächen nicht unnötig erschwert, aber andererseits die Gewerbegebiete<br />
am Markt profiliert.<br />
5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketing<br />
Innerregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />
Lokales Gewerbeflächenmarketing<br />
durch die<br />
einzelnen Gemein<strong>den</strong><br />
Bei der innerregionalen Vermarktung von Gewerbeflächen ist zu unterschei<strong>den</strong><br />
zwischen<br />
- lokal ausgerichteter Gewerbeflächennachfrage, d.h. Erweiterungen am bestehen<strong>den</strong><br />
Standort, innergemeindlichen Verlagerungen von Kleinbetrieben etc.<br />
sowie<br />
- dem Verlagerungsbedarf regional und überregional ausgerichteter Unternehmen.<br />
Die Bearbeitung der lokalen Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin soweit<br />
wie möglich im Aufgabenbereich der einzelnen Kommunen verbleiben, da sie<br />
durch ihre Kenntnisse der spezifischen Situation vor Ort und ihre Kontakte zu <strong>den</strong><br />
lokalen Unternehmen hierzu die besten Voraussetzungen haben.<br />
Überregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />
Kaum Ressourcen <strong>für</strong><br />
überregionales Gewerbeflächenmarketing<br />
in <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Die erfolgreiche überregionale Vermarktung von Gewerbeflächen ist eine finanziell<br />
aufwendige Angelegenheit. Insbesondere in <strong>den</strong> kleineren Gemein<strong>den</strong> des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Diepholz sind die erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen<br />
sowie das Know-how <strong>für</strong> ein effizientes und Erfolg versprechendes überregionales<br />
Gewerbeflächenmarketing nicht in ausreichendem Maße vorhan<strong>den</strong>.
173 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Hinzu kommt, dass im Allgemeinen kleinere Einzelstandorte oder auch einzelne<br />
<strong>Landkreis</strong>e überregional kaum wahrgenommen wer<strong>den</strong>.<br />
Um die knappen kommunalen Ressourcen effektiv einsetzen zu können, empfiehlt<br />
sich die Kooperation mehrerer Partner bei <strong>den</strong> Vermarktungsaktivitäten. Der Kooperationsansatz<br />
hat zudem <strong>den</strong> Vorteil, dass Ansiedlungsinteressenten eine sehr<br />
breite Palette von unterschiedlichen Flächenqualitäten angeboten und eine unproduktive<br />
innerregionale Konkurrenz vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kann.<br />
Die Auswahl der Partner, d.h. in erster Linie der beteiligten Gebietskörperschaften,<br />
muss auf einen regionalwirtschaftlich sinnvollen und organisatorisch machbaren<br />
räumlichen Zuschnitt der Region abzielen. Die Region sollte dabei so gewählt<br />
sein, dass sie nach außen auch überregional als eigenständiges „Produkt“ wahrgenommen<br />
wer<strong>den</strong> kann.<br />
Folglich wird bereits deutlich, dass eine effiziente überregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />
nicht auf die Städte und Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz allein<br />
beschränkt bleiben darf. Die Einbeziehung der unmittelbar benachbarten Stadt<br />
Delmenhorst sowie ausgewählter weiterer Gemein<strong>den</strong> bzw. <strong>Landkreis</strong>e, aber<br />
auch der Stadt Bremen, sollte angestrebt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Optionen gemeinsamer, überregionaler Vermarktungsaktivitäten können<br />
erst abschließend bewertet wer<strong>den</strong>, wenn auch die anderen Bausteine des<br />
Gutachtens „Gemeinsames <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die<br />
umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e Diepholz, Osterholz und Ver<strong>den</strong>“ fertig gestellt<br />
sind. Es ist in der Region zu diskutieren, inwiefern im Hinblick auf ein gemeinsames<br />
Standort- und Gewerbeflächenmarketing eine Kooperation der<br />
am Konzept beteiligten Gebietskörperschaften sinnvoll und möglich ist.<br />
Die Darstellung der Ergebnisse dieser Diskussion und eine abschließende<br />
Bewertung durch die Gutachter erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in Baustein<br />
V „Zusammenfassende Bewertung der regionalen Flächenpotenziale in<br />
<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en Diepholz, Osterholz und Ver<strong>den</strong> sowie Konsequenzen <strong>für</strong><br />
die künftige Gewerbeflächenpolitik“.<br />
Auch bei der Koordination und Bündelung der überregionalen Vermarktungsaktivitäten<br />
sollte die <strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung federführend mit allen Kommunen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Diepholz tätig sein. Zusätzlich wird empfohlen, weitere Akteure<br />
(Unternehmen, Sparkassen, Banken, Verbände, Kammern und Vereine etc.) <strong>für</strong><br />
die Unterstützung und Durchführung überregionaler Marketingaktivitäten zu gewinnen.<br />
5.3.4 Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />
Das Potenzial zur Gewinnung neuen mobilen Kapitals ist in <strong>den</strong> letzten zwei Jahrzehnten<br />
in Deutschland deutlich geringer wor<strong>den</strong>; überregionale Ansiedlungen<br />
sind immer schwieriger zu realisieren. Die Kosten von Marketingmaßnahmen<br />
müssen dem Nutzen bzw. <strong>den</strong> jeweiligen Erfolgsaussichten gegenübergestellt<br />
wer<strong>den</strong>. Das nach außen gerichtete Wirtschaftsstandort- und Gewerbeflächen-<br />
Ziel: Überregionale Vermarktungsaktivitäten<br />
regional bündeln<br />
Sinnvollen Zuschnitt der<br />
„Vermarktungsregion“<br />
wählen<br />
Einbeziehung benachbarter<br />
Städte und <strong>Landkreis</strong>e<br />
anstreben<br />
Weitere Akteure <strong>für</strong> überregionales<br />
Marketing<br />
wichtig ...<br />
Marketingaktivitäten auf<br />
wenige, konzentriert<br />
durchgeführte Maßnahmen<br />
beschränken
174 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
marketing des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz sollte mit Augenmaß ausgeführt wer<strong>den</strong> und<br />
sich auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente beschränken.<br />
Parallel hierzu sind Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen,<br />
Broschüren, Internetdarstellung etc.) weiterhin bereitzuhalten bzw. durchzuführen.<br />
Ein ständiges Monitoring der Vermarktungsaktivitäten ist unerlässlich. Im Folgen<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> mögliche Marketinginstrumente allgemeingültig dargestellt und bewertet<br />
(Übersicht 5.3-1).<br />
Übersicht 5.3-1: Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />
Marketingmaßnahme Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / Effizienz<br />
Imagebroschüre (auch<br />
als Online-Version)<br />
Gewerbeflächenbroschüre<br />
/ Infoblätter /<br />
Infomappe<br />
Darstellung der Gewerbeflächen<br />
im Internet<br />
Regionale Zeitschrift<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz<br />
Anzeige in einschlägigen<br />
Zeitschriften (z.B.<br />
IHK-Nachrichten)<br />
Anzeige in regionalen<br />
und lokalen Zeitungen<br />
und Zeitschriften<br />
Anzeige in überregionalen<br />
Zeitungen<br />
und Zeitschriften<br />
- vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
- kostengünstige Erstellung<br />
möglich<br />
- hoher Informationswert<br />
- kostengünstige Erstellung<br />
möglich<br />
- hoher Informationswert<br />
- ständig aktualisierbar und<br />
flexibel<br />
- interaktive Präsentation<br />
möglich<br />
- kostengünstige Erstellung<br />
möglich<br />
- hoher Informationswert<br />
- vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
- weniger teuer als überregionale<br />
Anzeigen<br />
- erreicht alle Unternehmen<br />
im Kammerbezirk<br />
- weniger teuer als überregionale<br />
Anzeigen<br />
- Ansprache von Unternehmen<br />
in anderen Regionen<br />
möglich<br />
- nur geringe Verbreitung<br />
aufgrund vergleichsweise<br />
hoher Distributionskosten<br />
- nur geringe Verbreitung<br />
aufgrund vergleichsweise<br />
hoher Distributionskosten<br />
- kein gezielter Einsatz<br />
möglich<br />
- hohe Herstellungskosten<br />
- nur geringe Verbreitung<br />
aufgrund vergleichsweise<br />
hoher Distributionskosten<br />
- <strong>für</strong> die überregionale Vermarktung<br />
weniger geeignet<br />
- erreicht in erster Linie<br />
bereits ansässige Unternehmen<br />
- nur geringe Wahrnehmung<br />
durch Zielgruppen, hohe<br />
Streuverluste<br />
- meist hohe Kosten<br />
- Standardinstrument; darf<br />
nicht fehlen<br />
- dient zur Ergänzung anderer<br />
Instrumente (z.B. Direktansprache,Mailaktionen)<br />
- Standardinstrument; darf<br />
nicht fehlen<br />
- dient zur Ergänzung anderer<br />
Instrumente (z.B. Direktansprache,Mailaktionen)<br />
- Standardinstrument; darf<br />
nicht fehlen<br />
- dient zur Ergänzung anderer<br />
Instrumente<br />
- gut geeignet zur Imagebildung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Diepholz und zur Information<br />
/ Motivation regionaler<br />
Akteure und Unternehmen<br />
- auch <strong>für</strong> überregionalen<br />
Einsatz geeignet<br />
- ggf. in Kooperation mit<br />
umliegen<strong>den</strong> Städten und<br />
<strong>Landkreis</strong>en<br />
- geeignet zur Information<br />
der bereits ansässigen und<br />
regionalen Betriebe (ergänzendes<br />
Instrument der<br />
Bestandsentwicklung)<br />
- geeignet zur Information<br />
der bereits ansässigen und<br />
regionalen Betriebe (ergänzendes<br />
Instrument der<br />
Bestandsentwicklung)<br />
- ungünstiges Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis<br />
- nur sinnvoll in speziellen<br />
Zeitschriften<br />
- in Kooperation mehrerer<br />
Partner durchzuführen
175 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Marketingmaßnahme Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / Effizienz<br />
Pressearbeit - relativ niedrige Kosten bei<br />
guten, kontinuierlichen<br />
Kontakten zur Presse<br />
- i.d.R. gute Verbreitung der<br />
Informationen durch die<br />
regionale Presse<br />
Mailaktion (ggf. mit<br />
Faxantwortmöglichkeit)<br />
Direktansprache von<br />
Unternehmensberatern,<br />
Maklern, Agenturen etc.<br />
als Multiplikatoren<br />
Direktansprache von<br />
ausgewählten ansässigen<br />
Unternehmen als<br />
Multiplikatoren<br />
Telefonaktion (ggf.<br />
durch Call-Center)<br />
Kombination von<br />
- Befragung,<br />
- Telefonaktion,<br />
- gezielten Mailings<br />
- sowie anschließen<strong>den</strong><br />
Veranstaltungen /<br />
Einladungen<br />
Teilnahme an Messen<br />
und Gewerbeschauen<br />
- Ansprache von Unternehmen<br />
in anderen Regionen<br />
möglich<br />
- gezielt einsetzbar<br />
- gezieltes Instrument<br />
- mit relativ wenig Aufwand<br />
zu realisieren, wenn Ansprechpartner<br />
bekannt<br />
- gezieltes Instrument<br />
- mit relativ wenig Aufwand<br />
zu realisieren, wenn Ansprechpartner<br />
bekannt<br />
- überregionale Geschäftspartner<br />
der Unternehmer<br />
- gezieltes Instrument<br />
- telefonische Kontakte<br />
ermöglichen persönlichere<br />
Ansprache als Mailaktionen<br />
- Ansprache von Unternehmen<br />
in anderen Regionen<br />
möglich<br />
- differenziertes mehrstufiges<br />
Instrument (mehrere<br />
Selektionsebenen)<br />
- selektierte Unternehmen<br />
gehören zum Kern der<br />
Zielgruppe und können<br />
sehr gezielt angesprochen<br />
wer<strong>den</strong><br />
- sehr gezielt, da direktes<br />
und unmittelbares Reagieren<br />
auf Anfragen von Besuchern<br />
bzw. ansiedlungsinteressiertenUnternehmern<br />
gegeben<br />
- nicht immer direkt steuerbar<br />
- hohe Streuverluste<br />
- Adressen der Zielgruppen<br />
bzw. der relevanten Ansprechpartner<br />
in <strong>den</strong> Betrieben<br />
schwer zu beschaffen<br />
- Multiplikatoren vertreten in<br />
erster Linie eigene Interessen<br />
- Motivation der Multiplikatoren<br />
durch die Wirtschaftsförderung<br />
u.U. schwierig<br />
- hohe Streuverluste<br />
- Kompetenz von Call-<br />
Centern fraglich<br />
- Telefonnummern der<br />
Zielgruppen schwer zu beschaffen<br />
- nur zeitlich begrenzt einsetzbar<br />
- hoher Aufwand<br />
- Erfolg ungewiss<br />
- vergleichsweise sehr zeitund<br />
kostenaufwendig (Anschaffung<br />
Messestand,<br />
Vorbereitung, Standgebühren,<br />
Personalkosten)<br />
- Standardinstrument; darf<br />
nicht fehlen<br />
- muss kontinuierlich durchgeführt<br />
wer<strong>den</strong><br />
- nur sinnvoll bei überschaubarer,<br />
zuverlässiger Adressdatenbank<br />
- Instrument sehr stark von<br />
der Qualifikation, der Motivation<br />
und dem Arbeitsbereich<br />
der einzelnen Multiplikatoren<br />
abhängig<br />
- Instrument sehr stark von<br />
der Qualifikation, der Motivation<br />
und dem Arbeitsbereich<br />
der einzelnen Multiplikatoren<br />
abhängig<br />
- nur ausgewählte, z.B.<br />
innovative Unternehmer<br />
ansprechen<br />
- nur sinnvoll bei überschaubarer,<br />
zuverlässiger Adressdatenbank<br />
- Kompetenz von Call-<br />
Centern kritisch überprüfen<br />
- aufwändiges zeitintensives<br />
Instrument, dass zur I<strong>den</strong>tifikation<br />
einer interessierten<br />
Zielgruppe führt<br />
- ggf. ungünstiges Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis<br />
- weiterführendes Instrument<br />
- ggf. in Kooperation mehrerer<br />
Partner (z.B. Gemein<strong>den</strong>,<br />
Kreditinstitute) durchzuführen
176 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
5.4 Fazit und Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen<br />
Hochwertige Gewerbeflächen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Umfang des<br />
Flächenangebots entschei<strong>den</strong>d<br />
„Zonierung“ von hochwertigenGewerbegebieten<br />
Besondere Bedeutung<br />
des nördlichen Kreisgebiets<br />
<strong>für</strong> die Kreisentwicklung<br />
Strategische Flächenvorratspolitik<br />
durch frühzeitige<br />
eigentumsrechtliche<br />
Sicherung<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
Der Umfang des derzeitigen Gewerbeflächenangebots des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz<br />
ist insgesamt betrachtet mittelfristig ausreichend. Allerdings dürfen die verschie<strong>den</strong>en<br />
Flächenqualitäten an <strong>den</strong> einzelnen Standorten im <strong>Landkreis</strong> nicht gegeneinander<br />
aufgerechnet wer<strong>den</strong>. Aus der Nähe zu Bremen und zur A 1 als zentrale<br />
Standortfaktoren resultieren sehr unterschiedliche Standortqualitäten und Vermarktungschancen.<br />
Entschei<strong>den</strong>d ist daher das Angebot an hochwertigen Gewerbeflächen.<br />
Gerade an Standorten mit einer überdurchschnittlichen Lagegunst wie<br />
im nördlichen Kreisgebiet konzentriert sich ein erheblicher Teil des gesamten Flächenumsatzes.<br />
Für die Entwicklung von absolut hochwertigen Standorten im<br />
<strong>Landkreis</strong> bestehen zwar auch mittelfristig gute Potenziale, langfristige Flächenengpässe<br />
können aber insbesondere im nördlichen Kreisgebiet nicht ausgeschlossen<br />
wer<strong>den</strong>. Für die zukünftige Gewerbeflächenentwicklung im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz ist weiterhin mit einem Flächenumsatz von jährlich mindestens 25 ha zu<br />
rechnen. Bei der Bereitstellung von Gewerbeflächen sind zukünftig verstärkt GI-<br />
Flächen auszuweisen, insbesondere an potenziell hochwertigen Gewerbestandorten.<br />
Dabei sollten Aspekte der Nachhaltigkeit nicht außer Acht gelassen wer<strong>den</strong>.<br />
Eine zielgruppenspezifische Ausrichtung und Belegung von Gewerbegebieten im<br />
engeren Sinne ist aufgrund der Nachfragestruktur im <strong>Landkreis</strong> Diepholz nicht<br />
sinnvoll. Anzustreben ist dagegen – insbesondere <strong>für</strong> großflächige, hochwertige<br />
Gewerbegebiete – eine Zonierung des Standortes in Nutzungsbereiche <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e<br />
Zielgruppen wie z.B. hochwertige Unternehmen des Verarbeiten<strong>den</strong><br />
Gewerbes, großflächige Logistikdienstleister und konsumentenorientierte Betriebe.<br />
Grundsätzlich gilt, dass „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots nicht durch<br />
eine ungesteuerte Ansiedlung nicht zueinander passender Betriebe entwertet<br />
wer<strong>den</strong> dürfen. Insbesondere bei der Ansiedlung von „stören<strong>den</strong>“ Betrieben muss<br />
sensibel verfahren wer<strong>den</strong>.<br />
Das nördliche Kreisgebiet erfüllt auf Grund seiner regionalen Sondersituation in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft zum Oberzentrum Bremen und des überdurchschnittlichen<br />
Gewerbeflächenumsatzes in der Vergangenheit wichtige Funktionen<br />
<strong>für</strong> die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten <strong>Landkreis</strong>es. Im Sinne einer<br />
Verminderung des Verkehrsaufkommens ist die Schaffung von weiteren Arbeitsplätzen<br />
an <strong>den</strong> einwohnerstarken Standorten Stuhr und Weyhe anzustreben.<br />
Folglich muss das nördliche Kreisgebiet vorrangiger Schwerpunkt bei der Sicherung<br />
und Entwicklung von Gewerbeflächen sein. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass insbesondere die Gemeinde Stuhr als Standort <strong>für</strong> großflächigen Einzelhandel<br />
geeignet ist.<br />
Die Ausweisung künftiger Gewerbegrundstücke sollte möglichst nur von Flächen<br />
in öffentlichem Eigentum bzw. von Entwicklungsgesellschaften mit enger Bindung<br />
an die Interessen kommunaler Wirtschaftsförderung erfolgen. Für diese strategische<br />
Flächenvorratspolitik muss die politische Unterstützung von Seiten der Gemeinde-<br />
/ Stadträte sichergestellt wer<strong>den</strong>. Das Offenhalten verschie<strong>den</strong>er Optionen<br />
in der Gewerbeflächenentwicklung stärkt die Handlungsfähigkeit der Kommunen<br />
bei Engpässen, beispielsweise bei fehlender Verkaufsbereitschaft von Grund-
177 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
stückseigentümern. In diesen Fällen kann zumindest mit informellen Planungsvorarbeiten<br />
begonnen wer<strong>den</strong>.<br />
Besonders hochwertige Standorte bzw. Teilflächen davon, die <strong>für</strong> die Ansiedlung<br />
anspruchsvoller Betriebe geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende<br />
Gestaltung, insbesondere bei der Erschließung, vom übrigen Gewerbeflächenangebot<br />
abheben. Unabhängig davon ist weiterhin ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot<br />
<strong>für</strong> eher preissensible Betriebe bereitzuhalten, die an einer hochwertigen<br />
Gestaltung nicht interessiert sind.<br />
Grundsätzlich ist die Reaktivierung leer stehender gewerblicher Immobilien und<br />
brach liegender Flächen ein wichtiges Handlungsfeld der Städte und Gemein<strong>den</strong>.<br />
Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen sollte dabei in Abstimmung mit <strong>den</strong> Vermarktungschancen<br />
der zu reaktivieren<strong>den</strong> Flächen vorgenommen wer<strong>den</strong>.<br />
Die Chancen interkommunaler Kooperationen, wie z.B. die Möglichkeit zur Bündelung<br />
der Ressourcen, sollten dort genutzt wer<strong>den</strong>, wo sie <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />
Vorteile bringen. Innerhalb der Samtgemeinde sollte grundsätzlich eine Konzentration<br />
auf Schwerpunktstandorte stattfin<strong>den</strong>.<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />
Im <strong>Landkreis</strong> Diepholz sollte durch die Wirtschaftsförderung eine leistungs- und<br />
zielgruppenorientierte Standortmarketingstrategie entwickelt und in Schritten umgesetzt<br />
wer<strong>den</strong>. Hier sind sowohl die hauptamtlichen Wirtschaftsförderer als auch<br />
die jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten in <strong>den</strong> kleineren Gemeindeverwaltungen<br />
angesprochen. Der enge Kontakt zu <strong>den</strong> ansässigen Betrieben durch kleine, effektive<br />
Verwaltungseinheiten ist ein klarer Standortvorteil und sollte weiter ausgebaut<br />
wer<strong>den</strong>. Dennoch ist es notwendig, die systematischen Unternehmenskontakte<br />
vor Ort zu intensivieren, um Beratungsbedarf bei <strong>den</strong> Betrieben frühzeitig<br />
„aufspüren“ zu können. Die bislang schon gute Zusammenarbeit und Arbeitsteilung<br />
zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> und der Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es<br />
sollte im Rahmen eines „Wirtschaftsförderungsnetzwerks <strong>Landkreis</strong> Diepholz“<br />
weitergeführt wer<strong>den</strong>. Dies gilt nicht nur <strong>für</strong> die Entwicklung und Vermarktung von<br />
Gewerbeflächen, sondern <strong>für</strong> das gesamte Aufgabenspektrum der Wirtschaftsförderung.<br />
Die ansässigen Betriebe der Region sind und bleiben die Hauptzielgruppe der<br />
Gewerbeflächenvermarktung. Die Vermarktungsaktivitäten innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es<br />
als Beitrag zur Bestandsentwicklung müssen auch weiterhin <strong>den</strong> Schwerpunkt<br />
der Gewerbeflächenvermarktung bil<strong>den</strong>. Aufgrund von Suburbanisierungsprozessen<br />
dürften auch ohne gesonderte Marketingmaßnahmen die meisten verlagern<strong>den</strong><br />
Unternehmen von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es weiterhin aus der benachbarten<br />
Stadt Bremen kommen. Eine generelle branchenspezifische Einengung<br />
des Gewerbeflächenmarketing auf einzelne Zielbranchen ist nicht zu empfehlen.<br />
Wenn überhaupt ist nur eine „weiche“ Zielgruppenabgrenzung sinnvoll, um<br />
hochwertige Flächen einerseits zu profilieren, andererseits die Vermarktung nicht<br />
zu erschweren.<br />
Gehobene Gestaltung bei<br />
besonders hochwertigen<br />
Standorten bzw. entsprechen<strong>den</strong><br />
Teilflächen<br />
Reaktivierung gewerblicher<br />
Leerstände grundsätzlich<br />
wichtiges Handlungsfeld<br />
Chancen interkommunaler<br />
Kooperationen nutzen<br />
Weitere Verbesserung<br />
und Intensivierung der<br />
Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
Ansässige Betriebe als<br />
Hauptzielgruppe der Gewerbeflächenvermarktung
Einbeziehung der Wirtschaftsförderung<br />
des<br />
<strong>Landkreis</strong>es bei größeren<br />
Verlagerungsvorhaben<br />
Konzentration der Maßnahmen<br />
und Instrumente<br />
des Gewerbeflächenmarketings<br />
Allgemeine Empfehlungen<br />
178 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
In Hinblick auf die Organisation und Arbeitsteilung des Gewerbeflächenmarketing<br />
ist die lokale Gewerbeflächennachfrage auch weiterhin schwerpunktmäßig durch<br />
die einzelnen Gemein<strong>den</strong> zu betreuen. Für überregionale Vermarktungsaktivitäten<br />
sind die knappen kommunalen Ressourcen mit <strong>den</strong> Nachbarkreisen im Bremer<br />
Umland zu bündeln. Die Kooperationsmöglichkeiten mit der Stadt Bremen müssen<br />
ausgelotet wer<strong>den</strong>.<br />
Die Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketing müssen notwendigerweise auf wenige,<br />
konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente beschränkt wer<strong>den</strong>.<br />
Standardinstrumente wie Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstellung<br />
sollten weiterhin bereitgehalten bzw. durchgeführt wer<strong>den</strong>. Wichtigster Erfolgsfaktor<br />
<strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing ist eine schnelle und effiziente Arbeitsteilung<br />
zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>, der <strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung und<br />
Genehmigungsbehör<strong>den</strong> im Fall von konkreten Anfragen. Ein effizientes „Wirtschaftsförderungsnetzwerk“<br />
ist wichtiger als aufwändige Kommunikation nach<br />
außen.<br />
Handlungsfeld Handlungsempfehlungen<br />
Ausrichtung und Umfang<br />
des Gewerbeflächenangebots<br />
im <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz<br />
(5.2.1)<br />
Verbesserung der Standortbedingungen<br />
durch<br />
Aufwertung der Verkehrsinfrastruktur<br />
(5.2.2)<br />
Schaffung eines differenziertenGewerbeflächenangebots<br />
(5.2.3)<br />
- Für die Gewerbeflächenpolitik einen Flächenumsatz von jährlich mindestens<br />
25 ha im <strong>Landkreis</strong> Diepholz voraussetzen<br />
- Breit gefächertes Angebot bezüglich der Standorte und Flächenqualitäten<br />
vorhalten<br />
- Nutzung des Flächenpotenzials im <strong>Landkreis</strong> zur Entwicklung von möglichst<br />
hochwertigen Gewerbeflächen<br />
- Auf Grund des vergleichsweise geringen Anteils an GI-Flächen sollten zukünftig<br />
verstärkt Gewerbegebiete mit GI-Nutzung ausgewiesen wer<strong>den</strong><br />
- Lückenschluss zwischen A 1 und A 28 und Neustrukturierung des Autobahndreiecks<br />
„Stuhr“<br />
- Umgehungsstraßen der B 51 sollten realisiert wer<strong>den</strong><br />
- B 6 neu in Stuhr-Brinkum<br />
- B 439 (neu) im Rahmen des Neubaus des Autobahndreiecks „Stuhr“ zügig<br />
realisieren<br />
- Einzelne Ortsumgehungsstraßen in Syke und Weyhe fertigstellen<br />
- Ausbau der A 1 im südlichen Bremer Umland<br />
- In der Ausweisung und Entwicklung von Gewerbeflächen Konzentration auf<br />
möglichst konfliktfreie Flächen auf Grund steigender Qualitätsanforderungen<br />
- Für sehr enge branchen- und zielgruppenspezifische Ausrichtung wird die<br />
kritische Masse nicht erreicht
179 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Handlungsfeld Handlungsempfehlungen<br />
Belegung von Gewerbegebieten,<br />
Förderung von zwischenbetrieblichenSynergieeffekten<br />
(5.2.4)<br />
Gestaltung von Gewerbegebieten<br />
(5.2.5)<br />
Strategische Flächenvorratspolitik<br />
(5.2.6)<br />
Interkommunale Kooperationen<br />
(5.2.7)<br />
Wirtschaftsförderung als<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreichesGewerbeflächenmarketing<br />
(5.3.1)<br />
Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketing<br />
(5.3.2)<br />
- Innerhalb von Gewerbegebieten „Zonierung“ mit zueinander passen<strong>den</strong><br />
Betrieben anstreben; im Falle der hochwertigen potenziellen Gewerbestandorte<br />
eine entsprechende Unterteilung in Erwägung ziehen<br />
- An besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten bei Auswahl und<br />
Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorgehen, „langer Atem“ notwendig<br />
- „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots nicht durch eine willkürliche Ansiedlung<br />
verschie<strong>den</strong>er, nicht zueinander passender Betriebe entwerten<br />
- Bei der Ansiedlung von stören<strong>den</strong> Betrieben sensibel verfahren (räumliche<br />
Trennung zu anderen Unternehmen)<br />
- Konsumentenorientierte Betriebe (v.a. Einzelhandel und Haushaltsorientierte<br />
Dienstleistungen) in Nähe zueinander ansiedeln<br />
- Flexible Parzellierung der Flächen<br />
- Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten als<br />
Aufgabe der Wirtschaftsförderung wahrnehmen<br />
- Besonders hochwertige Standorte, die <strong>für</strong> die Ansiedlung ebenso hochwertiger<br />
Betriebe geeignet sind, durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen<br />
Gewerbeflächenangebot abheben<br />
- Gestaltung in erster Linie über eine hochwertige Erschließung erzielen, ggf.<br />
nur Teilflächen aufwändig gestalten<br />
- Ausreichendes Gewerbeflächenangebot <strong>für</strong> eher preissensible Betriebe<br />
bereithalten, die an einer hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind<br />
- Eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke wenn möglich<br />
noch vor der Darstellung im Flächennutzungsplan, um <strong>den</strong> Einstandspreis<br />
der Kommunen möglichst gering zu halten<br />
- Politische Unterstützung einer strategischen Flächenvorratspolitik sicherstellen<br />
- Bei zunächst noch fehlender Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer bereits<br />
mit informellen Planungsvorarbeiten beginnen<br />
- Bei der Gewerbeflächenentwicklung in Alternativen planen<br />
- Gewerbegebiete schrittweise und <strong>den</strong> Vermarktungsfortschritten entsprechend<br />
erschließen<br />
- Interkommunale Kooperationen zur Bündelung der Ressourcen, auch zur<br />
Entwicklung hochwertiger Gewerbeflächenstandorte, nur dort nutzen, wo sie<br />
<strong>für</strong> alle Beteiligten Vorteile bringen<br />
- Innerhalb von Samtgemein<strong>den</strong> auf Schwerpunktstandorte konzentrieren<br />
- Für die Unternehmen auch weiterhin kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten<br />
Ansprechpartnern in der kommunalen Verwaltung anbieten<br />
(„one-stop-agency“)<br />
- Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemein<strong>den</strong> intensivieren (insbesondere<br />
Ausbau von systematischen Unternehmenskontakten vor Ort)<br />
- Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> und der<br />
<strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung (Wirtschaftsförderungsnetzwerk) als Erfolgsfaktor<br />
<strong>für</strong> die bisherigen Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
- Gewerbeflächenvermarktung nach innen auch weiterhin als Schwerpunkt der<br />
Vermarktungsaktivitäten verfolgen (Bestandssicherung)<br />
- Standortvorteil „Lage im Wirtschaftsraum Bremen“ nutzen<br />
- Zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings im Hinblick<br />
auf Branchen grundsätzlich nicht sinnvoll<br />
- Für großflächigen Logistikstandort sind die geeigneten Flächen an der A 1 zu<br />
hochwertig<br />
- Wenn überhaupt „weiche“ Zielgruppenabgrenzung, um hochwertige Flächen<br />
einerseits zu profilieren, andererseits die Vermarktung nicht zu erschweren
180 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Handlungsfeld Handlungsempfehlungen<br />
Organisation des Gewerbeflächenmarketing<br />
(5.3.3)<br />
Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />
(5.3.4)<br />
Vorschauflächenspezifische Empfehlungen<br />
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
- Lokale Gewerbeflächennachfrage auch weiterhin durch die einzelnen Gemein<strong>den</strong><br />
betreuen<br />
- Die knappen kommunalen Ressourcen <strong>für</strong> überregionale Vermarktungsaktivitäten<br />
mir <strong>Landkreis</strong>en im Bremer Umland bündeln<br />
- Kooperationsmöglichkeiten mit der Stadt Bremen ausloten<br />
- Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings auf wenige, konzentriert durchgeführte<br />
Maßnahmen und Instrumente beschränken<br />
- Übertriebene Erwartungen v.a. der Politik <strong>für</strong> große Erfolge überregionaler<br />
Marketinginitiativen dämpfen<br />
- Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstellung<br />
etc.) weiterhin bereithalten bzw. durchführen<br />
- Erfolgsfaktor Nr.1: schnelle und effiziente Arbeitsteilung zwischen Gemein<strong>den</strong>,<br />
<strong>Landkreis</strong>wirtschaftsförderung und Genehmigungsbehör<strong>den</strong> im Fall von<br />
konkreten Anfragen<br />
- Effizientes „Wirtschaftsförderungsnetzwerk“ wichtiger als aufwändige Kommunikation<br />
nach außen<br />
Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />
weitere Vorgehen<br />
1 Stadt Bassum Kastendiek - Flächen langfristig eigentumsrechtlich sichern<br />
- Nur langfristig als Alternativstandort zu Vorschaufläche „AWG-<br />
Gelände“ (Nr. 2) zu entwickeln<br />
- Langfristig verbesserte Anbindung an die A 1 durch B 439-neu<br />
- Ggf. GI-Flächen ausweisen<br />
2 Stadt Bassum AWG-Gelände - Flächen eigentumsrechtlich sichern<br />
3 Stadt Diepholz Sulinger Straße - Flächen sichern<br />
4 Stadt Sulingen Gewerbegebiet<br />
Süd-West<br />
- Mittel- bis langfristig, in Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickeln<br />
- Aus planerischer Sicht ist „AWG-Gelände“ Vorschaufläche Nr. 1<br />
(„Kastendiek“) vorzuziehen<br />
- Für störende Betriebe geeignet<br />
- GI-Flächen ausweisen<br />
- Interkommunale Kooperation mit der Stadt Twistringen ggf. in<br />
Erwägung ziehen<br />
- Beginn der Entwicklung erst nach der Arrondierung der Gewerbegebiete<br />
„Kielweg“ und „Masch“<br />
- Gewerbeflächenentwicklung mit weiteren Entwicklungsprojekten<br />
abstimmen, die sich aus der vollständigen Fertigstellung der Umgehungsstraße<br />
ergeben könnten<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten<br />
- GI-Flächen ausweisen<br />
- Nur als langfristige Alternative zu <strong>den</strong> Vorschauflächen Nr. 5 und<br />
Nr. 6 zu entwickeln<br />
- Flächen ggf. langfristig sichern<br />
- Ggf. GI-Flächen ausweisen
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
5 Stadt Sulingen Gewerbegebiet<br />
Ost<br />
6 Stadt Sulingen Mühlenkampsfeld<br />
7 Stadt Syke Hinterm Bahnhof<br />
8 Stadt Syke B 6 (Ostseite<br />
Richtung Hannover)<br />
9 Stadt Syke Verlängerung<br />
Nordfeld<br />
10 Stadt Syke B 6 (Ostseite<br />
zwischen Syke<br />
und Barrien)<br />
11 Gemeinde<br />
Wagenfeld<br />
12 Gemeinde<br />
Weyhe<br />
13 Samtgemeinde<br />
Barnstorf<br />
(Barnstorf)<br />
14 Samtgemeinde<br />
Barnstorf (Eydelstedt)<br />
181 <strong>Landkreis</strong> Diepholz<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />
weitere Vorgehen<br />
- Flächen sind eigentumsrechtlich zu sichern<br />
- Flächen in Teilabschnitten, in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
mittelfristig zu entwickeln<br />
- GI-Flächen ausweisen<br />
- Flächen eigentumsrechtlich sichern<br />
- Entwicklung in Abhängigkeit von der Nachfrage<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten<br />
- Differenzierte Nutzungen anstreben, bspw. zielgruppenspezifische<br />
Ausrichtung auf nicht innenstadtrelevanten Einzelhandel (Bauen<br />
und Wohnen) sowie Handwerk und produzierendes Gewerbe<br />
- Ggf. in Teilen GI-Flächen ausweisen<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich sichern<br />
- Flächen in Abstimmung mit dem Bau der Umgehungsstraße in<br />
einzelnen Bauabschnitten entwickeln<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten<br />
- GI-Ausweisung anstreben<br />
- Flächenentwicklung erst bei konkretem Erweiterungsbedarf des<br />
bestehen<strong>den</strong> Betriebs beginnen<br />
- Optionsflächen im Rahmen der Bestandssicherung<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich sichern<br />
- Eine zügige Verwirklichung der Ortsumgehung Barrien anstreben<br />
- Nicht <strong>für</strong> störende Betriebe geeignet<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich sichern<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten<br />
- Insbesondere <strong>für</strong> gewerbliche Nutzung mit viel Publikumsverkehr<br />
geeignet<br />
- Nicht geeignet <strong>für</strong> störende Betriebe<br />
Am Reuterhof II - Flächen langfristig sichern<br />
- In Abhängigkeit vom Bedarf zu entwickeln<br />
- Nicht geeignet <strong>für</strong> störende Betriebe<br />
Rieder Straße II - Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich sichern und mittelfristig in<br />
Abhängigkeit von der Nachfrage zu entwickeln<br />
- Auf hochwertige Gestaltung achten und <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e Nutzungsarten<br />
untergliedern (GI- und GE-Nutzung)<br />
- Differenzierte Nutzung innerhalb der Vorschaufläche, keine stören<strong>den</strong><br />
Betrieben in Deichnähe, um Freizeitfunktionen nicht zu<br />
beeinträchtigen<br />
Nagelskamp<br />
Hülsmeyer- Kaserne<br />
- Entwicklung muss grundsätzlich mit einer potenziellen Nachnutzung<br />
der „Hülsmeyer-Kaserne“ und vor dem Hintergrund der zu<br />
erwarten<strong>den</strong> Flächennachfrage abgestimmt wer<strong>den</strong><br />
- Darüber hinaus muss eine mögliche Entwicklung der Vorschaufläche<br />
in zeitlicher und räumlicher Abstimmung mit der geplanten<br />
Ortsumgehung erfolgen<br />
- Bei Nichtrealisierung der „B 51 neu“ auch langfristig nicht weiter<br />
verfolgen, sondern bestehende Gebiete („Immenzaun“) nach Sü<strong>den</strong><br />
erweitern<br />
- Weiteres Vorgehen in Abstimmung mit <strong>den</strong> Ergebnissen des Konversionsgutachtens<br />
- Gewerbliche Nachnutzung sollte in jedem Fall Priorität bezüglich<br />
der Neuentwicklung der Vorschaufläche Nr. 14 haben
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
15 SG Bruchhausen-Vilsen<br />
(Bruchhausen-<br />
Vilsen)<br />
16 SG Bruchhausen-Vilsen<br />
(Martfeld)<br />
17 Samtgemeinde<br />
Kirchdorf (Barenburg)<br />
18 Samtgemeinde<br />
Kirchdorf<br />
(Wehrbleck)<br />
19 Samtgemeinde<br />
Schwaför<strong>den</strong><br />
(Affinghausen)<br />
20 Samtgemeinde<br />
Schwaför<strong>den</strong><br />
(Gemeinde<br />
Ehrenburg)<br />
21 Samtgemeinde<br />
Schwaför<strong>den</strong><br />
(Neuenkirchen)<br />
22 Samtgemeinde<br />
Schwaför<strong>den</strong><br />
(MitgliedsgemeindeScholen)<br />
23 Samtgemeinde<br />
Schwaför<strong>den</strong><br />
(Schwaför<strong>den</strong>)<br />
24 Samtgemeinde<br />
Sie<strong>den</strong>burg<br />
(Maasen)<br />
Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
Kreuzkrug II<br />
182 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />
weitere Vorgehen<br />
- Flächen langfristig eigentumsrechtlich sichern<br />
- In Abhängigkeit von der Nachfrage entwickeln<br />
Am Funkturm II - Flächen langfristig eigentumsrechtlich sichern<br />
Industriegebiet<br />
II<br />
Gewerbegebiet<br />
an der B 214<br />
Gewerbefläche<br />
L 202<br />
Gewerbefläche<br />
Wesenstedt<br />
Gewerbefläche<br />
B 61<br />
Gewerbefläche<br />
Blockwinkel II<br />
Am Bahnhof II<br />
Maasen (Deponie)<br />
- In Abhängigkeit von der Nachfrage entwickeln<br />
- Flächen <strong>für</strong> eine mögliche Sondernutzung freihalten<br />
- In Abhängigkeit von einer konkreten Nachfrage zu entwickeln<br />
- Mögliche Zielgruppe: stark emittierende bzw. störende Betriebe<br />
- Ggf. GI-Flächen ausweisen<br />
- Konzentration auf <strong>den</strong> Hauptort sinnvoll, daher ist auch eine langfristige<br />
Entwicklung dieser Vorschaufläche nicht anzustreben<br />
- Auch langfristig eher nicht zu entwickeln, sondern Konzentration<br />
auf Vorschaufläche Nr. 19 anzustreben<br />
- Auch langfristig eher nicht zu entwickeln, sondern Konzentration<br />
auf Vorschaufläche Nr. 19 anzustreben<br />
- Flächen sichern<br />
- Nur bei konkreter Nachfrage zu entwickeln<br />
- Auch langfristig eher nicht zu entwickeln, sondern Konzentration<br />
auf Vorschaufläche Nr. 19 anzustreben<br />
- Flächen sichern<br />
- Nur bei konkreter Nachfrage zu entwickeln<br />
- Für ein ansiedlungswilliges Unternehmen zu überplanendes Projekt