Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis ... - NIW
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NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />
<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />
<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
von<br />
Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)<br />
Matthias Franck<br />
Kai Weber<br />
im Auftrag des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />
Hannover, im Dezember 2001<br />
Schiffgraben 33 D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 34 13 92 u. 34 13 93 Telefax: 318 04 00 E-Mail: jung@niw.de<br />
Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel
II <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
III <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Vorwort<br />
Das Niedersächsische Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung (<strong>NIW</strong>) hat sich in der Vergangenheit bereits<br />
in zahlreichen Regionen Niedersachsens mit <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Aspekten der Gewerbeflächenpolitik<br />
auseinander gesetzt und verfügt daher über breit gefächerte Erfahrungen zu diesem Thema.<br />
Alle diesbezüglichen Arbeiten des <strong>NIW</strong> verwen<strong>den</strong> eine regionale Betrachtungsebene, die zum<br />
Ziel hat, die Gewerbeflächenentwicklung zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Gemein<strong>den</strong> abzustimmen<br />
und Möglichkeiten der interkommunalen Kooperation auszuloten. Eine regionale Herangehensweise<br />
hat allerdings nur dann Erfolg, wenn sie die gemeindliche Planungshoheit respektiert, d.h. die<br />
Gemein<strong>den</strong> eng in die Erarbeitung einer Gewerbeflächenentwicklungsstrategie eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Ein solches durch Information, Transparenz, Koordination und Kooperation gesteuertes<br />
Verfahren ermöglicht es, <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> einerseits hochwertige Flächen <strong>für</strong> die zukünftige Entwicklung<br />
zu sichern und andererseits durch eine mit <strong>den</strong> Nachbargemein<strong>den</strong> abgestimmte „Gewerbeflächenpolitik<br />
mit Augenmaß“ Kosten <strong>für</strong> überdimensionierte Planungen und überzogene Bo<strong>den</strong>bevorratung<br />
zu sparen.<br />
Diese Grundsätze gelten auch <strong>für</strong> das vorliegende „<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg“ 1 . Eine unverzichtbare Säule der Untersuchungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> vorliegen<strong>den</strong> Baustein<br />
war deshalb die Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es. In allen acht Gemein<strong>den</strong><br />
des <strong>Landkreis</strong>es (Stadt Wildeshausen, Gemein<strong>den</strong> Dötlingen, Hatten, Hude, Ganderkesee,<br />
Großenkneten, War<strong>den</strong>burg und sowie der Samtgemeinde Harpstedt) wur<strong>den</strong> im April und Mai<br />
2001 ausführliche Gespräche mit <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten und <strong>den</strong> <strong>für</strong> Bau- bzw. Planungsangelegenheiten<br />
sowie Wirtschaftsförderung zuständigen Fachleuten der Verwaltung zur Situation<br />
und zu <strong>den</strong> Perspektiven der Gewerbeflächenentwicklung geführt. Eine umfangreiche<br />
schriftliche Gewerbeflächenerhebung bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> ergänzte die Gespräche.<br />
Eine weitere elementare Säule des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es war die Begleitung<br />
durch eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg mbH (WLO), des Dezernats I der <strong>Landkreis</strong>verwaltung sowie ausgewählter Gemein<strong>den</strong>.<br />
Die Koordination der Bearbeitungsschritte und die Diskussion der Zwischenergebnisse<br />
erfolgte in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber und der Arbeitsgruppe. Das <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
besteht aus folgen<strong>den</strong> Bausteinen:<br />
- Als Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenentwicklung wer<strong>den</strong> in Abschnitt 2. zunächst auf<br />
der Grundlage der <strong>NIW</strong>-Regionaldatenbanken und aufgrund von Sonderauswertungen des <strong>NIW</strong><br />
die Wirtschaftsentwicklung sowie die Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg näher<br />
betrachtet (S. 7). Aufbauend hierauf erfolgt eine Charakterisierung und Bewertung der einzelnen<br />
Wirtschaftsstandorte (S. 29). Die Aktivitäten der kommunalen Gewerbeflächenpolitik<br />
und der Wirtschaftsförderung im <strong>Landkreis</strong> und seinen Gemein<strong>den</strong> (S. 32) wur<strong>den</strong> im Rahmen<br />
der Gemeindegespräche erörtert. Auch sie wer<strong>den</strong> in Abschnitt 2. zusammengefasst dargestellt.<br />
- Zur Erfassung des Gewerbeflächenangebots und der Flächennachfrage wur<strong>den</strong> in allen Gemein<strong>den</strong><br />
des <strong>Landkreis</strong>es Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen, die Gewerbeflächenplanungen<br />
sowie der Flächenumsatz der vergangen acht Jahre schriftlich erhoben sowie im<br />
Rahmen von Gemeindegesprächen diskutiert. Die Ergebnisse wer<strong>den</strong> im Abschnitt 3. Gewerbeflächenangebot<br />
und -nachfrage dokumentiert und bewertet (S. 44). Zusätzlich wird die Ge-<br />
1 Das „<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg“ ist ein Baustein des Gesamtgutachtens<br />
„Gemeinsames <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die Stadt Ol<strong>den</strong>burg sowie die umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e<br />
Ammerland, Ol<strong>den</strong>burg und Wesermarsch“.
IV <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
werbeflächensituation in <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en und kreisfreien Städten kurz charakterisiert<br />
(S. 65).<br />
- Ein zentrale Aufgabe des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es ist die Zusammenstellung und<br />
Bewertung potenzieller Gewerbeflächen in Abschnitt 4.. Für jede dieser sogenannten Vorschauflächen<br />
wurde ein Profil erstellt (S. 73).<br />
- Auf Grundlage der Abschnitte 2. (Standortbedingungen), 3. (Gewerbeflächenangebot und<br />
-nachfrage) und 4. (Vorschauflächen) wer<strong>den</strong> in Abschnitt 5. Konsequenzen und Handlungsempfehlungen<br />
<strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenentwicklung sowie das Gewerbeflächenmarketing<br />
abgeleitet (S. 119). Insbesondere wer<strong>den</strong> die Vorschauflächen vor dem Hintergrund<br />
der Standortbedingungen und der derzeitigen Gewerbeflächensituation bewertet und mit Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die weitere Entwicklung versehen. Dieser Abschnitt behandelt alle relevanten<br />
Aspekte und Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg. Um die Bedeutung dieses Abschnitts zu betonen, ist er auf farbigen Papier<br />
gedruckt wor<strong>den</strong>.<br />
In Bezug auf die Detailliertheit der Bestandsaufnahme, die Einbindung des Vermarktungsaspektes<br />
sowie die Ausführlichkeit der Handlungsempfehlungen geht dieses Konzept deutlich über vergleichbare<br />
Gutachten hinaus. Es kann deshalb im Hinblick auf die Entwicklung und Vermarktung<br />
von Gewerbeflächen <strong>den</strong> Anspruch eines Pilotprojektes erheben.<br />
Die Erarbeitung des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es bildet allerdings nur <strong>den</strong> ersten Schritt<br />
zur Umsetzung einer langfristigen Strategie der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Bei der Realisierung der vorliegen<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen kommt<br />
<strong>den</strong> politischen Vertretern der Gemein<strong>den</strong> und des <strong>Landkreis</strong>es eine zentrale Rolle zu. Sie<br />
müssen einen Großteil der erforderlichen Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die umsetzen<strong>den</strong> Akteure der<br />
Verwaltungen schaffen. Teilweise ist in der Politik das Bewusstsein hier<strong>für</strong> noch nicht hinreichend<br />
ausgeprägt. In <strong>den</strong> Fraktionen der Gemeinderäte und des Kreistages muss deshalb intensiv <strong>für</strong> die<br />
Ereichung der im <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> formulierten Ziele geworben wer<strong>den</strong>.<br />
Das vorliegende Gutachten konnte nur durch eine intensive Zusammenarbeit und in enger Abstimmung<br />
mit <strong>den</strong> relevanten Akteuren im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erarbeitet wer<strong>den</strong>. Die Gemein<strong>den</strong>,<br />
die <strong>Landkreis</strong>verwaltung und insbesondere die Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg mbH (WLO) haben umfangreiche Arbeitsunterlagen zur Verfügung gestellt, die Erhebungen<br />
unterstützt und in Arbeitsgesprächen die Befunde erläutert und diskutiert. Allen Beteiligten sei<br />
an dieser Stelle <strong>für</strong> ihre konstruktive Mitarbeit gedankt.<br />
Die Arbeiten sind im <strong>NIW</strong> begleitet wor<strong>den</strong> von Klaus-Jürgen Hentschel (Datenauswertungen, Grafiken),<br />
Susanne Endres (Redaktionsarbeiten, Gemeindegespräche, Datenauswertungen), Sandra<br />
Töllner (Datenauswertungen), Mareike Bode (Redaktionsarbeiten) sowie von Hendrik Nee und<br />
Carsten van de Loo (Karten). Auch ihnen gilt unser Dank.
V <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
1. Ziele und Methodik des Konzeptes 1<br />
1.1 Ziele des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es 1<br />
1.2 Ablauf der Erhebungen 3<br />
2. Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderung<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 7<br />
2.1 Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 7<br />
2.2 Charakterisierung und Bewertung der Gemein<strong>den</strong> 29<br />
2.3 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
des <strong>Landkreis</strong>es und seiner Gemein<strong>den</strong> 32<br />
2.3.1 Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg (WLO) 32<br />
2.3.2 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
der Gemein<strong>den</strong> 35<br />
2.3.3 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung 42<br />
3. Gewerbeflächenangebot und -nachfrage im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 44<br />
3.1 Verfügbare Gewerbeflächen 46<br />
3.2 Gewerbeflächenplanungen 55<br />
3.3 Gewerbeflächennachfrage 60<br />
3.4 Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg 65<br />
4. Vorschauflächen 69<br />
4.1 Vorschauflächen im Überblick 69<br />
4.2 Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen 73
VI <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Seite<br />
5. Konsequenzen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik 119<br />
5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die einzelnen Gemein<strong>den</strong> und Teilräume 119<br />
5.2 Empfehlungen <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von<br />
Gewerbeflächen 128<br />
5.2.1 Umfang des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 128<br />
5.2.2 Strategische Flächenvorratspolitik 130<br />
5.2.3 Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten 131<br />
5.2.4 Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten<br />
134<br />
5.2.5 Gestaltung von Gewerbegebieten 135<br />
5.2.6 Interkommunale Kooperationen 137<br />
5.3 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächenund<br />
Standortmarketings 140<br />
5.3.1 Wirtschaftsförderung als Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreiches<br />
Gewerbeflächenmarketing 140<br />
5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings 141<br />
5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketings 142<br />
5.3.4 Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing 143<br />
5.4 Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen 146<br />
Anhang 150
1. Ziele und Methodik des Konzeptes<br />
1.1 Ziele des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es<br />
1 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Im Rahmen des wirtschaftlichen Strukturwandels von Regionen hat, trotz der zunehmen<strong>den</strong><br />
Relevanz weicher Standortfaktoren, die Ausstattung mit Gewerbeflächen<br />
weiterhin entschei<strong>den</strong>de Bedeutung. Umfragen bestätigen, dass die meisten<br />
Kommunen in Deutschland die Gewerbeflächenpolitik als eines der wichtigsten<br />
Instrumente ihrer Wirtschaftsförderungsaktivitäten ansehen.<br />
Die aktuellen Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenpolitik stellen die Kommunen<br />
vor besondere Herausforderungen:<br />
- Zahlreiche Städte und Gemein<strong>den</strong> haben sich in Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot<br />
neu positioniert und so <strong>den</strong> Wettbewerbsdruck unter <strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
erhöht. In einigen <strong>Landkreis</strong>en wird das Gewerbeflächenangebot<br />
in Flächenpools regional gebündelt und somit effizienter vermarktet.<br />
- Die notwendigen finanziellen Mittel zur Entwicklung hochwertiger und gut vermarktbarer<br />
Gewerbeflächen sind in <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> knapp. Das<br />
bedeutet, dass die vorhan<strong>den</strong>en Ressourcen gebündelt und auf die Projekte<br />
mit <strong>den</strong> besten Realisierungschancen konzentriert wer<strong>den</strong> müssen.<br />
- Überregionale Neuansiedlungen von klassischen Produktionsbetrieben sind<br />
immer schwieriger zu realisieren, wogegen Neugründungen und die Bestandsentwicklung,<br />
d.h. Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb von Kommunen<br />
und Regionen, <strong>für</strong> die Flächenpolitik an Bedeutung gewonnen haben.<br />
- Die gewerbliche Nachfrage richtet sich zunehmend auf qualitativ hochwertige<br />
Gewerbeflächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren. Das<br />
bedeutet, dass es an <strong>den</strong> Standorten, auf die sich die Nachfrage konzentriert,<br />
häufig nicht gelingt, in ausreichendem Maße Gewerbeflächen bereitzustellen,<br />
sich aber in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> mit ungünstigen Standortbedingungen und geringer<br />
Entwicklungsdynamik z. T. große ungenutzte Flächenreserven ergeben.<br />
- Die Anforderungen seitens der Unternehmen an die Gestaltung und <strong>den</strong> Branchenmix<br />
in Gewerbegebieten steigen. Auch wenn sich die meisten Betriebe<br />
noch wenig mit diesen Aspekten der Qualität von Gewerbeflächen auseinander<br />
setzen, so sind doch zumindest bei hochwertigen Dienstleistungs- und Produktionsbetrieben<br />
zunehmend höhere Ansprüche an das unmittelbare Unternehmensumfeld<br />
zu verzeichnen.<br />
- Der seit geraumer Zeit zu beobachtende Suburbanisierungsprozess, d.h. die<br />
Verlagerung von Betrieben aus <strong>den</strong> Zentren in das nähere und weitere Umland,<br />
wird weiterhin die Gewerbeflächennachfrage in Regionen wie dem <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg maßgeblich mitbestimmen.<br />
- Der aktuell hohe Gewerbeflächenbedarf der Unternehmen wird auch künftig<br />
anhalten, weil aufgrund wachsender Kapitalintensität der Produktion die benötigte<br />
Fläche je Arbeitsplatz weiter ansteigt.<br />
- Zudem ist ein Trend zur intensiveren Nutzung von Gewerbegrundstücken nicht<br />
auszumachen. Vor allem bei Betriebsverlagerungen und Neugründungen wird<br />
oftmals flächenextensiv, meist eingeschossig gebaut und ein möglichst hoher<br />
Ausstattung mit Gewerbeflächen<br />
hat weiterhin entschei<strong>den</strong>de<br />
Bedeutung<br />
Herausforderungen <strong>für</strong><br />
die Kommunen:<br />
... Wettbewerbsdruck<br />
... knappe Ressourcen<br />
... wenig Neuansiedlungen<br />
... Konzentration der<br />
Nachfrage<br />
... Qualitätsanforderungen<br />
... Suburbanisierung<br />
... hoher Flächenbedarf<br />
... Reserveflächen
... Grundstückskauf<br />
... weitere Leistungen der<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Gemein<strong>den</strong> und <strong>Landkreis</strong><br />
müssen sich <strong>den</strong> Herausforderungen<br />
stellen<br />
Zielrichtungen des vorliegen<strong>den</strong><br />
Konzeptes:<br />
... Vorschauflächen auswählen<br />
und bewerten<br />
... Empfehlungen zur Mobilisierung,Entwicklung,<br />
und Vermarktung<br />
Unternehmerische Zielgruppen<br />
von zentraler<br />
Bedeutung<br />
Regionaler Ansatz des<br />
<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es<br />
...<br />
... auch über die <strong>Landkreis</strong>grenzen<br />
hinaus<br />
2 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Anteil an Reserveflächen angestrebt, um jederzeit flexibel reagieren zu können.<br />
- Unternehmen, die sich in Gewerbegebieten ansiedeln, wer<strong>den</strong> auch künftig ihr<br />
Betriebsgrundstück überwiegend selbst kaufen. Investorenmodelle gewinnen<br />
zwar derzeit an Bedeutung, sind aber immer noch die Ausnahme. Die anbieten<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> müssen sich deshalb in der Gewerbeflächenentwicklung<br />
und -vermarktung weiterhin unmittelbar mit <strong>den</strong> unternehmerischen Zielgruppen<br />
auseinander setzen.<br />
- Insbesondere ansiedlungsinteressierte, aber auch ansässige Betriebe fragen in<br />
Verbindung mit dem reinen Grundstückskauf zunehmend eine Reihe weitergehender<br />
Dienstleistungen nach. Die lokalen und regionalen Wirtschaftsförderungsakteure<br />
sind deshalb aufgefordert, ihren Produktkatalog rund um das<br />
Gewerbegebiet zu erweitern.<br />
Für die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist es unumgänglich, sich diesen<br />
Herausforderungen zu stellen und das eigene Gewerbeflächenangebot vor dem<br />
Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen sowohl im Hinblick auf seine<br />
Quantität als auch seine Qualität einzuordnen, weiter zu entwickeln und dann<br />
möglichst effizient zu vermarkten.<br />
Das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> leistet hierzu einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Beitrag, indem es schwerpunktmäßig zwei Zielrichtungen verfolgt:<br />
- Potenzielle Standorte der Gewerbeflächenentwicklung - die sogenannten Vorschauflächen<br />
- wer<strong>den</strong> vor dem Hintergrund des derzeitig verfügbaren Angebots,<br />
der Planungsvorhaben, der Flächennachfrage sowie der Standortbedingungen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ausgewählt und bewertet.<br />
- Für die Mobilisierung, Entwicklung und Vermarktung dieser Vorschauflächen<br />
wer<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen formuliert, wie das künftige Flächenangebot<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>für</strong> interregionalen Wettbewerb bestmöglich vorbereitet wer<strong>den</strong><br />
kann.<br />
Von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> die Entwicklung des kommunalen Gewerbeflächenangebots<br />
sind die unternehmerischen Zielgruppen. Die Vermarktungschancen der<br />
Gewerbegrundstücke sind in starkem Maße davon abhängig, dass das Angebot,<br />
insbesondere in qualitativer Hinsicht, bestmöglich auf die betriebliche Nachfrage<br />
abgestimmt ist. Das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> setzt sich<br />
deshalb in seinen Empfehlungen auch mit <strong>den</strong> potenziellen unternehmerischen<br />
Zielgruppen des Flächenangebots auseinander.<br />
Das <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> geht dabei bewusst über die einzelgemeindliche<br />
Betrachtung hinaus und verfolgt einen regionalen Ansatz. Interkommunale<br />
Kooperationen oder zumindest die regionale Koordination wer<strong>den</strong> künftig<br />
wesentliche Bestandteile der Entwicklung und Vermarktung eines hochwertigen<br />
Gewerbeflächenangebots sein.<br />
Hierbei muss intensiv geprüft wer<strong>den</strong>, inwiefern Kooperationen auch über die<br />
<strong>Landkreis</strong>grenzen hinaus sinnvoll sein können. Die Einbindung des Gutachtens<br />
„<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg“ als Baustein<br />
III in das „Gemeinsame <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die Stadt
3 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Ol<strong>den</strong>burg sowie die umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e Ammerland, Ol<strong>den</strong>burg und Wesermarsch“<br />
macht bereits deutlich, dass im Interesse aller Partner die Zusammenarbeit<br />
an Stadt- <strong>Landkreis</strong>grenzen nicht Halt machen darf.<br />
1.2 Ablauf der Erhebungen<br />
Die Entwicklung von Gewerbeflächen ist ureigenste kommunale Aufgabe. Zwar<br />
sind die Kreisebene und z.T. auch die Bezirksebene in die Planungs- und Genehmigungsprozesse<br />
eingebun<strong>den</strong>, doch ausführliche Informationen zum Stand<br />
der Planungsprozesse, zur Qualität und Ausgestaltung der Flächen und nicht zuletzt<br />
zur Vermarktung und zu <strong>den</strong> angesiedelten Betrieben sind nur vor Ort bei <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> zu erhalten. Die einzelnen Aspekte der Gewerbeflächenentwicklung<br />
wur<strong>den</strong> deshalb im Rahmen der Gemeindegespräche mit <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten<br />
und weiteren Vertretern der Verwaltung behandelt. Als Grundlage <strong>für</strong><br />
eine qualitative Analyse der Gewerbeflächensituation wur<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Daten aus folgen<strong>den</strong> Bereichen abgefragt:<br />
- Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen,<br />
- Gewerbegebietsplanungen,<br />
- künftig zu entwickelnde, potenziell hochwertige Gewerbeflächen (Vorschauflächen)<br />
sowie<br />
- Umsatz von Gewerbeflächen und Betriebsansiedlungen in der Vergangenheit.<br />
In einem detaillierten Fragebogen wurde der Bestand an verfügbaren Gewerbeflächen<br />
in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> erhoben. Dabei war von <strong>den</strong> Gemeindeverwaltungen <strong>für</strong><br />
jedes räumlich getrennte Gewerbegebiet mit noch verfügbaren Flächen ein eigener<br />
Fragenkatalog mit folgen<strong>den</strong> Informationen auszufüllen:<br />
- Name des Gewerbegebietes,<br />
- Lage innerhalb der Gemeinde,<br />
- Verkehrsanbindung des Gewerbegebietes,<br />
- Flächengröße und Art der möglichen Nutzung 2 (v.a. GE- und GI-Nutzung),<br />
- Eigentumsverhältnisse,<br />
- Angaben zum Kaufpreis (soweit möglich),<br />
- Angaben zu möglichen Konflikten mit Nachbarnutzungen.<br />
In einem weiteren Fragebogen wur<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Informationen zur<br />
Planung von Gewerbegebieten erfragt. Zusätzlich zu <strong>den</strong> o.g. Merkmalen <strong>für</strong> bestehende<br />
Gewerbegebiete - soweit sinnvoll und bereits möglich - stand dabei der<br />
Planungsstand der Vorhaben im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sind nur<br />
Flächen aufgenommen wor<strong>den</strong>, bei <strong>den</strong>en die formalen Planungen bereits begonnen<br />
hatten, d.h. mindestens ein Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> eine Flächennutzungsplanänderung<br />
vorlag.<br />
2 Die Begriffe „Gewerbeflächen“ oder „Gewerbegebiet“ wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> grundsätzlich als<br />
Sammelbegriff <strong>für</strong> GE-, GI- und bestimmte SO-Nutzungen (z.B. Einzelhandel) benutzt. Wird<br />
nach <strong>den</strong> einzelnen Nutzungen unterschie<strong>den</strong>, so ist dieses ausdrücklich erwähnt.<br />
Quellen:<br />
Gemeindegespräche und<br />
Gewerbeflächenerhebung<br />
Detaillierte Erhebung der<br />
einzelnen Gewerbegebiete<br />
mit noch verfügbaren<br />
Flächen<br />
Zusammenstellung aller<br />
Gewerbeflächenplanungen
Gewerbeflächenumsatz<br />
und angesiedelte Betriebe<br />
in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Untersuchung von Vorschauflächen<br />
als Schwerpunkt<br />
des Gutachtens<br />
Erörterung der Vorschauflächen<br />
mit <strong>den</strong> Fachdiensten<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
und der WLO<br />
Bewertung der Flächen<br />
durch das <strong>NIW</strong><br />
Besichtigung der Gewerbeflächen<br />
Flächenzusammenstellung<br />
als Grundlage <strong>für</strong><br />
Vermarktung und Gewerbeflächenpolitik<br />
4 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Der Umsatz (bzw. Verkauf) von Gewerbeflächen wurde <strong>für</strong> die einzelnen Jahre<br />
1993 bis 2000 erhoben. Der Erhebung wurde die Ansiedlungsdatenbank der WLO<br />
zugrunde gelegt. Es wur<strong>den</strong> alle Fälle erfasst, bei <strong>den</strong>en Gewerbeflächen nachgefragt<br />
wur<strong>den</strong>, d.h. Betriebserweiterungen, Umsiedlungen innerhalb der Gemein<strong>den</strong>,<br />
Neugründungen und Ansiedlungen von außerhalb der Gemein<strong>den</strong>. Betriebe<br />
mit einer Flächennachfrage vor 1993 blieben unberücksichtigt, da diese<br />
Daten nicht flächendeckend zur Verfügung stan<strong>den</strong>. Folgende Informationen wur<strong>den</strong><br />
abgefragt:<br />
- Name, Standort und Gewerbegebiet,<br />
- Branche,<br />
- Beschäftigtenzahl,<br />
- belegte Fläche,<br />
- Ansiedlungsjahr,<br />
- Herkunft des Betriebes.<br />
Schwerpunkt der flächenbezogenen Untersuchungen des Gutachtens ist die Erfassung<br />
von potenziell hochwertigen, zukünftig zu entwickeln<strong>den</strong> Gewerbeflächen<br />
(Vorschauflächen). Auf Basis der Gemeindegespräche sowie des von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
zur Verfügung gestellten Datenmaterials wur<strong>den</strong> <strong>für</strong> alle erhobenen Vorschauflächen<br />
Profile erstellt (Abschnitt 4.2), die noch einmal mit <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Gemein<strong>den</strong> abgestimmt wur<strong>den</strong>.<br />
Die korrigierten Gewerbeflächenprofile wur<strong>den</strong> anschließend in einer Sitzung der<br />
projektbegleiten<strong>den</strong> Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Gemeindevertretern, der<br />
WLO sowie des Dezernats III des <strong>Landkreis</strong>es überprüft und diskutiert. Hierbei<br />
wur<strong>den</strong> diejenigen Flächen herausgefiltert, bei deren Umsetzung die Arbeitsgruppe<br />
aus verschie<strong>den</strong>en Grün<strong>den</strong> erhebliche Be<strong>den</strong>ken sah. Diese Be<strong>den</strong>ken wur<strong>den</strong><br />
anschließend zwischen <strong>den</strong> Gutachtern und <strong>den</strong> betroffenen Gemein<strong>den</strong> diskutiert<br />
und soweit wie möglich ausgeräumt.<br />
Vor dem Hintergrund der Standortbedingungen, des Gewerbeflächenangebots<br />
sowie der Nachfrage hat das <strong>NIW</strong> die so ermittelten Vorschauflächen anschließend<br />
bewertet und Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise formuliert.<br />
Im Rahmen der Gemeindegespräche wur<strong>den</strong> zur Bewertung die wichtigsten verfügbaren<br />
und geplanten Gewerbeflächen sowie alle Vorschauflächen in Augenschein<br />
genommen, um unabhängig von der Datenlage einen Eindruck von <strong>den</strong><br />
Standorten zu erhalten.<br />
Insgesamt ist mit <strong>den</strong> umfangreichen Erhebungen eine Transparenz über das<br />
derzeitige, das geplante und das potenzielle Gewebeflächenangebot geschaffen<br />
wor<strong>den</strong>, die bislang in dieser Form nicht vorlag. Die Informationen und Bewertungen<br />
sind eine unverzichtbare Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik<br />
und Vermarktungsbemühungen, weil sie einen vollständigen Überblick<br />
über alle Angebote und Planungen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg bieten.
Abgrenzung von Flächenarten<br />
5 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Für das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> wurde die folgende<br />
Abgrenzung von Gewerbeflächen gewählt:<br />
- Vollständig belegte Gewerbegebiete: Es sind keine Flächen oder nur noch<br />
einzelne kleine Grundstücke verfügbar. Diese Gewerbegebiete sind im Rahmen<br />
dieser Untersuchung ausgeblendet wor<strong>den</strong>. Erhoben wur<strong>den</strong> lediglich die<br />
ansässigen Betriebe, sofern sie sich seit 1993 dort angesiedelt oder erweitert,<br />
d.h. Flächen nachgefragt haben.<br />
- Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen: Für diese Gebiete existiert ein<br />
rechtsgültiger Bebauungsplan und es sind noch Grundstücke verfügbar. Die<br />
freien Flächen sind nicht in allen Fällen sofort verfügbar, d.h. die Verfügbarkeit<br />
kann durch z.B. mangelnde Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Optionierung<br />
von Grundstücken oder noch fehlende Erschließung eingeschränkt sein. In der<br />
Analyse des Gewerbeflächeangebots wird deshalb nach „sofort“ und „nicht<br />
sofort“ verfügbaren Flächen unterschie<strong>den</strong>.<br />
- Geplante Gewerbegebiete: Die entsprechen<strong>den</strong> Flächen sind noch nicht verfügbar,<br />
befin<strong>den</strong> sich aber im Planungsverfahren. Die Bandbreite reicht vom<br />
Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> eine Flächennutzungsplanänderung bis zum bevorstehen<strong>den</strong><br />
Satzungsbeschluss und Inkrafttreten eines Bebauungsplans.<br />
- Vorschauflächen: Für diese potenziellen Gewerbeflächen existieren höchstens<br />
informelle Planungen, ein formeller Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> eine Flächennutzungsplanänderung<br />
ist noch nicht erfolgt. In der Regel handelt es sich<br />
bei <strong>den</strong> Vorschauflächen um reine „Zukunftsideen“, <strong>für</strong> die bislang noch keinerlei<br />
schriftliches Datenmaterial vorliegt.<br />
Die Einstufung der untersuchten Flächen in verfügbare Gewerbeflächen, geplante<br />
Gewerbegebiete und langfristige Vorschauflächen war bei einigen Flächen nicht<br />
immer eindeutig möglich:<br />
- Der Übergang zwischen Gewebegebieten mit verfügbaren Flächen und solchen,<br />
die sich noch in Planung befin<strong>den</strong>, ist fließend. So wer<strong>den</strong> z.B. teilweise<br />
Planungsverfahren nicht bis zur endgültigen Bebauungsreife durchgeführt, d.h.<br />
der Satzungsbeschluss wird verzögert, wenn die erforderliche Flächennachfrage<br />
von Seiten der Unternehmen nicht vorhan<strong>den</strong> ist. Solche Gewerbegebiete<br />
sind formell noch in Planung, können aber ggf. innerhalb kürzester Zeit zur Erschließung<br />
freigegeben wer<strong>den</strong>.<br />
- Auch zwischen bereits in Planung befindlichen Gebieten und Vorschauflächen<br />
ist eine Unterscheidung nicht immer klar zu bestimmen. So sind z.B. bei einigen<br />
Vorschauflächen bereits umfangreiche, aber informelle Vorarbeiten <strong>für</strong> ein<br />
künftiges Planungsverfahren geleistet wor<strong>den</strong>, ohne dass die eigentlichen Planungen<br />
schon formell begonnen hätten. Das eigentliche Planungsverfahren<br />
kann hierdurch merklich verkürzt wer<strong>den</strong>.<br />
Bei <strong>den</strong> Vorschauflächen ist die räumliche Abgrenzung und die Angabe von Flächengrößen<br />
nur größenordnungsmäßig möglich. In der Regel handelt es sich bei<br />
<strong>den</strong> betrachteten Flächen um Bruttoangaben, teilweise sogar um Suchräume, von<br />
<strong>den</strong>en letztlich nur eine Teilfläche realisiert wer<strong>den</strong> soll. Eine Addition aller Flächengrößen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist daher nicht aussagekräftig.<br />
Abgrenzung der Gewerbeflächenarten<br />
Einstufung der Flächen in<br />
„verfügbar“, „geplant“<br />
und „Vorschauflächen“<br />
nicht immer eindeutig<br />
Flächenangaben von Vorschauflächen<br />
nur größenordnungsmäßig
Realisierungschancen<br />
und zeitliche Planungshorizonte<br />
6 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Die Realisierungschancen und zeitlichen Planungshorizonte von Vorschauflächen<br />
sind je nach Rahmenbedingungen (z.B. Verkaufbereitschaft der Eigentümer, Nutzungskonflikte,<br />
Auflagen des Natur- und Landschaftsschutzes, noch vorhan<strong>den</strong>es<br />
Gewerbeflächenangebot der Gemeinde) sehr unterschiedlich. Sehr kleine Vorschauflächen,<br />
die lediglich <strong>für</strong> <strong>den</strong> lokalen Bedarf gedacht sind, wur<strong>den</strong> in der<br />
Erhebung nicht berücksichtigt.
7 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
2. Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und<br />
Wirtschaftsförderung im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
2.1 Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Die folgende Grundlagenanalyse des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg basiert auf <strong>den</strong> Regionaldatenbanken<br />
des <strong>NIW</strong> und soll die Standortbedingungen des Kreises in<br />
gestraffter Form darstellen. Für Vergleichszwecke wer<strong>den</strong> als übergeordnete administrative<br />
Ebenen der Regierungsbezirk Weser-Ems, das Land Niedersachsen<br />
und das Bundesgebiet herangezogen. Zusätzlich wer<strong>den</strong> die Daten in Relation<br />
gesetzt zu <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> fünf <strong>Landkreis</strong>en Ammerland, Cloppenburg, Diepholz,<br />
Vechta und Wesermarsch, zu <strong>den</strong> kreisfreien Städten Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst<br />
sowie der Stadt Bremen, mit <strong>den</strong>en der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg teilweise<br />
sehr ausgeprägt funktional verflochten ist. Im Einzelnen wer<strong>den</strong> betrachtet:<br />
- Raum- und Verwaltungsstrukturen,<br />
- Verkehr und Verkehrsinfrastruktur,<br />
- Bevölkerungsstruktur und –entwicklung,<br />
- Wirtschaftsstruktur und –entwicklung,<br />
- Arbeitsmarkt und Einkommen,<br />
- Ausbildung und Qualifikation sowie<br />
- öffentliche Finanzen.<br />
Grundzüge der Raum- und Verwaltungsstrukturen<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg umfasst die Stadt Wildeshausen, die sechs Gemein<strong>den</strong><br />
Ganderkesee, Hude, Hatten, War<strong>den</strong>burg, Großenkneten und Dötlingen sowie die<br />
Samtgemeinde Harpstedt (acht Mitgliedsgemein<strong>den</strong>) mit zusammen fast<br />
120.000 Einwohnern 3 . Kreissitz ist seit 1988 die Stadt Wildeshausen.<br />
Von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> die Standortpotenziale des <strong>Landkreis</strong>es ist die Lage<br />
zwischen <strong>den</strong> benachbarten Verdichtungsräumen der Stadt Ol<strong>den</strong>burg im Nordwesten<br />
sowie der Städte Bremen und Delmenhorst im Osten:<br />
- Zum Oberzentrum Ol<strong>den</strong>burg mit 154.000 Einwohnern bestehen traditionell<br />
enge Verflechtungen: Bis 1988 war hier der Kreissitz des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Zudem erfüllt die Stadt aufgrund ihres hohen Dienstleistungsbesatzes eine<br />
wichtige Versorgungsfunktion <strong>für</strong> alle umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e.<br />
- Mit Bremen (540.000 Einwohner) befindet sich die zehntgrößte Stadt Deutschlands<br />
und ein international bedeutender Hafenstandort in der Nachbarschaft<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg. Zwischen Bremen und dem <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
liegt das Mittelzentrum Delmenhorst mit immerhin 77.000 Einwohnern. Dieser<br />
Verdichtungsraum hat ebenfalls eine hohe Ausstrahlungskraft in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
hinein.<br />
3 Stand: 1.1.2000<br />
Grundlagenanalyse auf<br />
Basis der <strong>NIW</strong>- Regionaldatenbanken<br />
Verwaltungsstrukturen<br />
Benachbarte Verdichtungsräume<br />
prägen<br />
Standortpotenziale:<br />
... Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
... Städte Bremen und<br />
Delmenhorst
Ungleiche Bevölkerungsverteilung<br />
Charakteristika eines<br />
dünn besiedelten ländlichen<br />
Raums<br />
Ebenfalls dünn besiedelte<br />
Nachbarlandkreise:<br />
... Wesermarsch<br />
... Ammerland<br />
... Cloppenburg und<br />
Vechta<br />
... Diepholz<br />
8 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Die Wohnstandorte sind innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es ungleich verteilt. Vor allem im<br />
Westen, im Südosten 4 sowie in der Mitte des Kreisgebietes ist die Besiedlungsdichte<br />
ausgesprochen gering. Bevölkerungsschwerpunkte sind demgegenüber<br />
- insbesondere der Nordosten des Kreisgebietes (Umland der Stadt Delmenhorst)<br />
mit dem Ortskern Hude sowie der Gemeinde Ganderkesee, die mit fast<br />
30.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Gemeinde ist und auch die<br />
größte Bevölkerungsdichte innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es erreicht,<br />
- in etwas geringerem Maße das südliche Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg mit der<br />
Gemeinde War<strong>den</strong>burg (Ortsteile Hundsmühlen, Tungeln und War<strong>den</strong>burg)<br />
und der Gemeinde Hatten (insbesondere Ortsteil Sandkrug) sowie<br />
- die Stadt Wildeshausen im Sü<strong>den</strong> des Kreisgebietes.<br />
Die Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg beträgt mit 112 Einwohnern/km²<br />
weniger als die Hälfte des Bundesdurchschnitts und zwei Drittel der Dichte Niedersachsens.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> zählt folglich zu <strong>den</strong> vergleichsweise dünn besiedelten<br />
ländlichen Räumen in Deutschland. Der ländliche Charakter wird auch daran<br />
deutlich, dass fast 67 % des Kreisgebietes aus landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />
besteht (Deutschland: 54 %). Über 80 % der <strong>Landkreis</strong>fläche liegen im Naturpark<br />
„Wildeshauser Geest“, der die Landschafts- und Naturraumpotenziale der Region<br />
entschei<strong>den</strong>d prägt.<br />
Ähnlich dünn besiedelt und entsprechend überwiegend ländlich strukturiert sind<br />
die benachbarten Kreise des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg:<br />
- Zwischen <strong>den</strong> Städten Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst grenzt der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
im Nor<strong>den</strong> an <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch. Diese Region ist durch<br />
einen hohen Beschäftigtenanteil im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe sowie eine beträchtliche<br />
Anzahl von Großbetrieben geprägt. Die Standortbedingungen im<br />
<strong>Landkreis</strong> Wesermarsch sind aufgrund der ungünstigen verkehrlichen Lage<br />
zwischen der Weser und dem Jadebusen deutlich schlechter als im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg. Gleiches gilt auch <strong>für</strong> die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung.<br />
- Der <strong>Landkreis</strong> Ammerland im Nor<strong>den</strong> hat eine Lagegunst und Raumstruktur,<br />
die mit dem <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg vergleichbar ist. Neben einer ähnlich guten<br />
verkehrlichen Anbindung besitzt auch das Ammerland kein dominierendes<br />
Zentrum und ist sehr stark auf das benachbarte Oberzentrum Ol<strong>den</strong>burg ausgerichtet.<br />
Zudem sind im Hinblick auf Struktur und Entwicklung von Bevölkerung<br />
und Wirtschaft deutliche Parallelen zu erkennen.<br />
- Im Sü<strong>den</strong> und Südwesten grenzen die Kreise Cloppenburg und Vechta an <strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Beide Regionen verfügen über eine ähnlich dynamische<br />
Bevölkerungs- und Beschäftigtenentwicklung, sind aber noch stärker als der<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg durch die Landwirtschaft und das produzierende Gewerbe<br />
geprägt. Die Kreisstädte Vechta und Cloppenburg besitzen als Mittelzentren<br />
nur eine geringe Bedeutung <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />
- Der im Südosten benachbarte <strong>Landkreis</strong> Diepholz ist aufgrund seiner Ausdehnung<br />
sehr heterogen strukturiert. Während der Nor<strong>den</strong> direkt an die Stadt Bremen<br />
angrenzt und von <strong>den</strong> dortigen Suburbanisierungseffekten (Bevölke-<br />
4 mit 53 Einwohnern/km² hat die SG Harpstedt die geringste Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong>
9 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
rungswanderungen und Betriebsverlagerungen) profitiert, sind weite Teile im<br />
Sü<strong>den</strong> des Kreises aufgrund ihrer peripheren Lage nur dünn besiedelt. Insgesamt<br />
fällt der <strong>Landkreis</strong> Diepholz in seiner Entwicklungsdynamik etwas hinter<br />
<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sowie die <strong>Landkreis</strong>e Vechta und Cloppenburg zurück.<br />
Traditionell bestehen enge Verflechtungen zwischen der Samtgemeinde<br />
Harpstedt und <strong>den</strong> benachbarten Städten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz.<br />
Verkehr und Verkehrsinfrastruktur<br />
Die Anbindung des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg an das überregionale Straßennetz ist<br />
sehr gut. Die Region wird von drei Autobahnen durchzogen:<br />
- A 1 vom Rhein-Ruhr-Raum über Osnabrück und Bremen nach Hamburg,<br />
- A 28 von Ostfriesland über Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst zur A 1,<br />
- A 29 von Wilhelmshaven über Ol<strong>den</strong>burg zur A 1 bei Ahlhorn.<br />
Alle Gemeinde- / Samtgemeindegebiete sind direkt an mindestens eine der Autobahnen<br />
angebun<strong>den</strong>. Kaum ein Punkt im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg liegt weiter als<br />
10 km von einer Autobahnauffahrt entfernt. Allerdings ist die Entfernung der einzelnen<br />
Ortsteile zur nächsten Anschlussstelle sehr unterschiedlich.<br />
Die Ausstattung mit Bundesstraßen spielt <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> aufgrund der zahlreichen<br />
Autobahnen nur eine ergänzende Rolle. Die Bundesstraßen im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg sind:<br />
- B 212 von Ganderkesee (A 28) in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch,<br />
- B 213 von Delmenhorst / Ganderkesee (A 28) über Wildeshausen (A 1), Ahlhorn<br />
(A 29) und Cloppenburg zur niederländischen Grenze,<br />
- B 401 von Ol<strong>den</strong>burg entlang des Küstenkanals in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Emsland<br />
(A 31).<br />
Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf bestehen derzeit auf folgen<strong>den</strong> Bundesfernstraßen:<br />
- A 1 zwischen Osnabrück und Delmenhorst-Ost: Unzureichender Ausbauzustand<br />
mit nur zwei Fahrstreifen je Richtung,<br />
- B 322 im Raum Delmenhorst / Stuhr: Fehlende direkte Anbindung der A 28 an<br />
die A 1,<br />
- B 212, Anbindung des <strong>Landkreis</strong>es Wesermarsch: Teilweise fehlende Ortsumgehungen<br />
(insbesondere in Berne).<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist über drei Bahnstrecken an <strong>den</strong> Personenschienenverkehr<br />
angebun<strong>den</strong>:<br />
- Em<strong>den</strong> - Ol<strong>den</strong>burg bzw. Nor<strong>den</strong>ham - Delmenhorst - Bremen<br />
mit Halt in Hude, Bookholzberg, Schierbrok und Hoykenkamp,<br />
- Wilhelmshaven - Ol<strong>den</strong>burg - Osnabrück<br />
mit Halt in Sandkrug, Huntlosen, Großenkneten und Ahlhorn,<br />
Anbindung des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Ol<strong>den</strong>burg an das<br />
Autobahnnetz sehr gut<br />
Bundesstraßen im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Engpässe mit besonderem<br />
Handlungsbedarf<br />
Anbindung an <strong>den</strong><br />
Öffentlichen<br />
Personenverkehr
Qualitätsverbesserung<br />
durch Angebot der<br />
NordWestBahn<br />
Nächstgelegener internationaler<br />
Flughafen: Airport<br />
Bremen<br />
Verkehrslandeplätze im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Schifffahrt<br />
Starke Pendlerverflechtungen<br />
mit dem räumlichen<br />
Umfeld ...<br />
Pendlerverflechtungen<br />
... insbesondere Auspendler<br />
in die angrenzen<strong>den</strong><br />
Verdichtungsräume<br />
- Bremen - Delmenhorst - Osnabrück<br />
mit Halt in Ganderkesee, Brettorf und Wildeshausen.<br />
10 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Die NordWestBahn GmbH hat die Strecken Bremen - Delmenhorst - Osnabrück<br />
und Wilhelmshaven - Ol<strong>den</strong>burg - Osnabrück im Herbst 2000 von der Deutschen<br />
Bahn AG übernommen. Insbesondere durch neue Fahrzeuge, teilweise verkürzte<br />
Fahrzeiten und zusätzliche Haltepunkte konnte die Qualität der Bahnanbindung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg spürbar verbessert wer<strong>den</strong>.<br />
Der nächstgelegene internationale Flughafen <strong>für</strong> die Region ist der Airport Bremen.<br />
Auf dem Flughafen wur<strong>den</strong> im Jahr 2000 annähernd 2 Mio. Fluggäste abgefertigt.<br />
Der Airport Bremen bietet zwar keine Interkontinentalverbindungen, aber<br />
Linienflüge zu insgesamt 14 Flughäfen in Deutschland und im europäischen Ausland.<br />
Im Touristikverkehr wer<strong>den</strong> 23 Ziele in <strong>den</strong> wichtigsten europäischen Ferienregionen<br />
insgesamt 59 mal pro Woche angeflogen 5 .<br />
Des weiteren gibt es im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zwei zivile Verkehrslandeplätze mit<br />
regionaler Bedeutung: Ganderkesee (westlich des Ortskerns) und Ol<strong>den</strong>burg-<br />
Hatten (Gemeinde Hatten).<br />
Die einzige Möglichkeit, <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg mit Binnenschiffen direkt zu<br />
erreichen, besteht in der Gemeinde War<strong>den</strong>burg, die im Nor<strong>den</strong> an <strong>den</strong> Küstenkanal<br />
angebun<strong>den</strong> ist. Zudem tangiert die Hunte die nördliche Gemeindegrenze<br />
von Hude. Für <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg relevante Hafenstandorte sind die Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg, die Häfen an der Unterweser (Elsfleth, Brake und Nor<strong>den</strong>ham) sowie<br />
die Bremischen Häfen (Bremen und Bremerhaven).<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist sehr eng mit seinem räumlichen Umfeld verflochten.<br />
Von <strong>den</strong> gut 38.000 Beschäftigten am Wohnort 6 arbeiten nur 40 % im <strong>Landkreis</strong><br />
selbst, d.h. der überwiegende Teil pendelt zur Arbeit in umliegende Standorte aus.<br />
Hinzu kommt, dass von <strong>den</strong> knapp 26.000 Beschäftigten am Arbeitsort 7 ebenfalls<br />
40 % aus benachbarten Städten und Gemein<strong>den</strong> in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
einpendeln (Übersicht 2.1-1).<br />
Eine detaillierte Auswertung der Pendlerverflechtungen des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />
mit <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en und kreisfreien Städten bestätigt die engen<br />
Verflechtungen mit <strong>den</strong> benachbarten Verdichtungsräumen Ol<strong>den</strong>burg auf der<br />
einen und Bremen / Delmenhorst auf der anderen Seite. Fast jeder zweite im<br />
<strong>Landkreis</strong> lebende Beschäftigte arbeitet in einer der drei genannten Städte. Die<br />
Pendlerverflechtungen in Richtung Osten (Stadt Bremen, Stadt Delmenhorst, LK<br />
Diepholz, LK Ver<strong>den</strong>) sind hierbei etwas stärker ausgeprägt als in Richtung Nor<strong>den</strong><br />
(Stadt Ol<strong>den</strong>burg, LK Ammerland, LK Wesermarsch). In Richtung Sü<strong>den</strong> und<br />
Südwesten (LK Vechta und Cloppenburg) sind nur wenige Auspendler zu verzeichnen.<br />
5 Sommerflugplan 2001<br />
6 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg, 30.6.1999<br />
7 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg, 30.6.1999
11 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Auch als Einpendlerstandort spielt der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg eine nicht unbedeutende<br />
Rolle. Die bei<strong>den</strong> wichtigsten Quellstandorte sind die Städte Delmenhorst<br />
und Ol<strong>den</strong>burg. Hier macht sich bemerkbar, dass zahlreiche Betriebe aus <strong>den</strong><br />
Städten in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> verlagert wur<strong>den</strong>, die Beschäftigen aber ihre ursprünglichen<br />
Wohnorte beibehalten haben. Zudem gibt es beträchtliche Einpendlerströme<br />
aus <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg und Vechta.<br />
Insgesamt ist die Pendlerbilanz des <strong>Landkreis</strong>es mit - 32 % 8 stark negativ. Hier<br />
machen sich die hohen Auspendlerzahlen in Richtung der Zentren Bremen und<br />
Ol<strong>den</strong>burg bemerkbar. Aber auch mit der Stadt Delmenhorst und dem <strong>Landkreis</strong><br />
Diepholz hat der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg spürbar negative Pendlersal<strong>den</strong>. Demgegenüber<br />
sind aus <strong>den</strong> südwestlich angrenzen<strong>den</strong> Kreisen Cloppenburg und<br />
Vechta deutlich mehr Ein- als Auspendler zu verzeichnen.<br />
Die Entwicklung von 1996 bis 1999 zeigt, dass die Pendlerverflechtungen zwischen<br />
dem <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg und <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Standorten leicht zugenommen<br />
haben. So ist in diesem Zeitraum sowohl die Zahl der Auspendler als<br />
auch der Einpendler angestiegen, während die Zahl der Nichtpendler zurück ging.<br />
Der negative Pendlersaldo des <strong>Landkreis</strong>es konnte seit 1996 von - 33,7 % auf<br />
- 32,8 % etwas verringert wer<strong>den</strong>.<br />
8 Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Beschäftigten am Wohnort, 30.6.1999<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
auch Einpendlerstandort<br />
Pendlerbilanz des <strong>Landkreis</strong>es<br />
insgesamt stark<br />
negativ<br />
Pendlerverflechtungen<br />
nehmen zu
12 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Übersicht 2.1-1: Pendlerverflechtungen des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg 1999<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 30.6.1999<br />
abs. in % der Besch. in % der Pendler<br />
Beschäftigte am Wohnort 38.460 100,0<br />
Nichtpendler 15.684 40,8<br />
Auspendler 22.776 59,2 100,0<br />
dar. Stadt Bremen 5.424 14,1 23,8<br />
Stadt Delmenhorst 3.728 9,7 16,4<br />
LK Diepholz 1.428 3,7 6,3<br />
LK Ver<strong>den</strong> 180 0,5 0,8<br />
Osten 10.760 28,0 47,2<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg 7.144 18,6 31,4<br />
LK Ammerland 697 1,8 3,1<br />
LK Wesermarsch 500 1,3 2,2<br />
Nor<strong>den</strong> 8.341 21,7 36,6<br />
LK Cloppenburg 469 1,2 2,1<br />
LK Vechta 596 1,5 2,6<br />
Südwesten 1.065 2,8 4,7<br />
übriges Deutschland 2.610 6,8 11,5<br />
Beschäftigte am Arbeitsort 25.856 100,0<br />
Nichtpendler 15.684 60,7<br />
Einpendler 10.172 39,3 100,0<br />
dar. Stadt Bremen 704 2,7 6,9<br />
Stadt Delmenhorst 2.202 8,5 21,6<br />
LK Diepholz 725 2,8 7,1<br />
LK Ver<strong>den</strong> 96 0,4 0,9<br />
Osten 3.727 14,4 36,6<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg 1.800 7,0 17,7<br />
LK Ammerland 578 2,2 5,7<br />
LK Wesermarsch 588 2,3 5,8<br />
Nor<strong>den</strong> 2.966 11,5 29,2<br />
LK Cloppenburg 966 3,7 9,5<br />
LK Vechta 1.021 3,9 10,0<br />
Südwesten 1.987 7,7 19,5<br />
übriges Deutschland 1.492 5,8 14,7<br />
Pendlerbilanz -12.604 -32,8<br />
dar. Stadt Bremen -4.720 -12,3<br />
Stadt Delmenhorst -1.526 -4,0<br />
LK Diepholz -703 -1,8<br />
LK Ver<strong>den</strong> -84 -0,2<br />
Osten -7.033 -18,3<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg -5.344 -13,9<br />
LK Ammerland -119 -0,3<br />
LK Wesermarsch 88 0,2<br />
Nor<strong>den</strong> -5.375 -14,0<br />
LK Cloppenburg 497 1,3<br />
LK Vechta 425 1,1<br />
Südwesten 922 2,4<br />
übriges Deutschland -1.118 -2,9<br />
Quelle: Bundesanstalt <strong>für</strong> Arbeit<br />
N I W Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung 10 / 2001
Bevölkerungsstruktur und –entwicklung<br />
13 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Die Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg zeigt eine <strong>für</strong> ländliche Räume typische<br />
Altersstruktur auf, die hinsichtlich bestimmter Altersgruppen von der „Bevölkerungspyramide“<br />
des Bundesgebietes insgesamt abweicht (Abb. 2.1-1) und in<br />
Teilräumen von starken Stadt-Umland-Wanderungen geprägt wurde:<br />
- Die Altersgruppe „bis unter 6 Jahre“ nimmt einen überproportional hohen Anteil<br />
von 7 % der Bevölkerung ein (113; früheres Bundesgebiet = 100). Auch die<br />
Gruppe „6 bis unter 18 Jahre“ ist mit einem Anteil von 15 % an der Bevölkerung<br />
überdurchschnittlich vertreten (110; früheres Bundesgebiet = 100).<br />
Abb. 2.1-1: Bevölkerung nach Altersjahren und Geschlecht am 31.12.1999<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
28.2.01<br />
\\Hiwi1\public\[bevpyr Bevölkerungspyramide Dez99.xls]Tabelle311299<br />
Altersstruktur der Bevölkerung
Abb. 2.1-2: Bevölkerungsentwicklung insgesamt<br />
128<br />
126<br />
124<br />
122<br />
120<br />
118<br />
116<br />
114<br />
112<br />
110<br />
108<br />
106<br />
104<br />
102<br />
100<br />
98<br />
96<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
Niedersachsen<br />
früheres Bundesgebiet<br />
14 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1980=100<br />
80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />
N I W Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.02.2001<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
insgesamt deutlich positiv...<br />
... aber unterschiedlich in<br />
<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 mit SVB99.xls]OL<br />
- Demgegenüber ist die Altersgruppe „18 bis unter 30 Jahre“ deutlich unterrepräsentiert.<br />
- Unterdurchschnittlich ist auch die Altersgruppe „65 Jahre und älter“ vertreten.<br />
Die älteren Einwohner nehmen an der Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es nur einen<br />
Anteil von 14 % ein (86; früheres Bundesgebiet = 100).<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg hat seit langem einen erheblichen Bevölkerungszuwachs<br />
erfahren (Abb. 2.1-2): Seit etwa 1988/89 ist die bis dahin schon deutlich<br />
überdurchschnittliche Zuwachsrate noch weiter gestiegen. Insgesamt nahm die<br />
Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg seit 1980 mit einem absoluten Zuwachs<br />
von etwa 24.000 Einwohner um 25 % zu, während die Bevölkerung in Niedersachsen<br />
und im früheren Bundesgebiet jeweils nur um etwa 9 % anstieg. Übertroffen<br />
wird dieses anhaltend hohe Bevölkerungswachstum nur von <strong>den</strong> – auch im<br />
Bundesvergleich überproportional dynamischen – <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg und<br />
Vechta.<br />
Bei der Bevölkerungsentwicklung konnten insbesondere die Gemein<strong>den</strong> Dötlingen,<br />
Hatten und Hude in <strong>den</strong> 90er-Jahren sehr hohe Zuwächse verzeichnen<br />
(Abb. 2.1-3). Diese Einwohnergewinne haben weitreichende Folgen <strong>für</strong> die bereitzustellende<br />
kommunale Infrastruktur insbesondere auch deshalb, weil die Bevöl-
15 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Abb. 2.1.-3: Komponenten der Bevölkerungsentwicklung 1996 - 2000<br />
Deutschland<br />
früheres Bundesgebiet<br />
Niedersachsen<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
Dötlingen<br />
Hude (Ol<strong>den</strong>burg)<br />
Hatten<br />
Großenkneten<br />
SG Harpstedt<br />
War<strong>den</strong>burg<br />
Wildeshausen,Stadt<br />
Ganderkesee<br />
Bevölkerungsentwicklung, jeweils 1.1.<br />
-5 0 5 10 15 20 25<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
in v.T. (jahresdurchschnittlich)<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />
Wanderungssaldo<br />
28.2.01<br />
C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder <strong>für</strong> Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL<br />
kerungszuwächse altersspezifisch 9 erfolgten. Dadurch ergeben sich u.a. Auswirkungen<br />
auf die materielle Infrastruktur (z.B. Kindergärten, Schulen), auf <strong>den</strong> Arbeitsmarkt<br />
(z.B. die Nachfrage nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten <strong>für</strong> Frauen-<br />
und Teilzeitbeschäftigte) oder auf <strong>den</strong> Öffentlichen Personennahverkehr.<br />
Demgegenüber verlief der relative Bevölkerungszuwachs in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee<br />
und War<strong>den</strong>burg in eher gemäßigten Größenordnungen.<br />
Der Wanderungssaldo (Zuzüge abzüglich Fortzüge) <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
weist im Vergleich zu allen benachbarten Regionen überproportional hohe Werte<br />
auf und ist die wesentliche Ursache <strong>für</strong> die insgesamt überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung<br />
(Abb. 2.1-3). In <strong>den</strong> Jahren 1992 bis 1999 saldierten sich<br />
die Zuwanderungen auf jahresdurchschnittlich etwa 1.500 Personen. Auch der<br />
aussagekräftigere relative Wanderungssaldo (bezogen auf die Einwohnerzahl)<br />
belegt die deutlichen Wanderungsgewinne des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg. Lediglich<br />
in der Altersgruppe der etwa 19- bis 24-Jährigen treten ausbildungsbedingte<br />
9 Wanderungsgewinne insb. durch junge Familien. Die derzeitige Altersstruktur ist in diesen<br />
Gemein<strong>den</strong> sehr deutlich durch die unter Achtzehnjährigen geprägt.<br />
Wanderungssaldo ebenfalls<br />
deutlich positiv ...
16 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 2.1-4: Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung und <strong>den</strong> Erwerbstätigen<br />
insgesamt<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
... und geprägt durch Suburbanisierungseffekte<br />
Relativ niedrige Bruttowertschöpfung<br />
LK<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Anteil der Wirtschaftsbereiche an insgesamt<br />
Niedersachsen<br />
früheres<br />
Bundesgebiet<br />
Land- und<br />
Forstwirtschaft<br />
Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
private<br />
Dienstleistungen<br />
staatliche<br />
Dienstleistungen<br />
Wanderungsverluste auf, deren Ursachen in erster Linie auf das Fehlen von Hochund<br />
Fachhochschulen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zurück gehen.<br />
Von <strong>den</strong> Stadt-Umland-Wanderungen aus der Stadt Ol<strong>den</strong>burg profitierten im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg insbesondere die Gemein<strong>den</strong> Hatten (+ 1.600 Personen 10 )<br />
und War<strong>den</strong>burg (+ 1.300). Die mit der Suburbanisierung verbun<strong>den</strong>en Zuwanderungen<br />
aus der Stadt Bremen betrafen insbesondere die Gemeinde Ganderkesee<br />
(+ 1.500), aber auch die Gemeinde Hude (+ 500) und die Samtgemeinde Harpstedt<br />
(+ 600 Personen). Diese drei Gemein<strong>den</strong> verzeichneten zusätzlich Wanderungsgewinne<br />
aus der Stadt Delmenhorst.<br />
Wirtschaftsstruktur und –entwicklung<br />
Im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg wird eine jährliche Bruttowertschöpfung in Höhe von insgesamt<br />
über 3 Mrd. DM 11 erwirtschaftet. Bezogen auf die Bevölkerung ergibt sich<br />
somit eine unterdurchschnittliche Wirtschaftsleistung von rund 30.000 DM je Einwohner<br />
(60; früheres Bundesgebiet = 100). In <strong>den</strong> benachbarten <strong>Landkreis</strong>en liegt<br />
dieser Wert ausnahmslos höher.<br />
10 1980 - 1999<br />
11 Bruttowertschöpfung zu Marktpreisen, 1996<br />
LK<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Niedersachsen<br />
Bruttowertschöpfung 1996 Erwerbstätige 1997<br />
früheres<br />
Bundesgebiet<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.2.01<br />
C:\Daten\BILDER\[bws u et Bilder.xls]Tabelle
Abb. 2.1-5: Beschäftigtenentwicklung insgesamt<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
17 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
1980=100<br />
Bei einer näheren Betrachtung der Bruttowertschöpfung 12 können folgende zentrale<br />
Aussagen zur sektoralen Wirtschaftsstruktur des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg getroffen<br />
wer<strong>den</strong>:<br />
- Der Primäre Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) 13 nimmt in der Wirtschaftsstruktur<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg – in Relation zum Bundesdurchschnitt<br />
– eine überproportionale Rolle ein. Allerdings sind in <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong>,<br />
ebenfalls ländlichen <strong>Landkreis</strong>en ähnlich hohe Anteilswerte anzutreffen.<br />
- Das Produzierende Gewerbe ist dagegen – wie auch in <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong>en – unterdurchschnittlich vertreten.<br />
- Auch die Dienstleistungen sind leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt.<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
Niedersachsen<br />
früheres Bundesgebiet<br />
80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99<br />
N I W Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.02.2001<br />
C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 mit SVB99.xls]OL<br />
12 Bruttowertschöpfung, Anteile der Erwerbstätigen sowie der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.<br />
Die Verwendung des Indikators „Bruttowertschöpfung“ zur Ermittlung der Wirtschaftsstruktur<br />
und –entwicklung ist <strong>für</strong> kleinere und insbesondere stark verflochtene Gebietseinheiten<br />
(wie dem <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg) wegen der statistischen Zuordnungs- bzw. Berechnungsverfahren<br />
nicht unproblematisch, insbesondere Wachstumsraten betreffend. Aussagekräftiger<br />
sind <strong>für</strong> die vorliegende Regionalanalyse die Anteile der „Erwerbstätigen“ und „Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten“.<br />
13 Weitergehende Aussagen zur Struktur und Entwicklungen der Landwirtschaft sind im Regionalen<br />
Raumordnungsprogramm <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 1996, S. 68-79 nachzulesen.<br />
Wirtschaftsstruktur nach<br />
Sektoren
18 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 2.1-6: Beschäftigtenentwicklung im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe und im Dienstleistungssektor<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
Erwerbstätige am Arbeitsort<br />
nach Sektoren<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
früheres Bundesgebiet<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
früheres Bundesgebiet<br />
Die Erwerbstätigen am Arbeitsort 14 verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Wirtschaftssektoren<br />
(Abb. 2.1-4):<br />
- 8,3 % der Erwerbstätigen gehören dem Primären Sektor an. Innerhalb der Vergleichsregionen<br />
ist nur im <strong>Landkreis</strong> Ammerland mit 10,7 % ein höherer Anteilswert<br />
anzutreffen.<br />
- Auf das Produzierende Gewerbe entfallen 31,3 % der Erwerbstätigen. Von <strong>den</strong><br />
Vergleichslandkreisen hat nur der <strong>Landkreis</strong> Diepholz einen geringeren Anteilswert<br />
in Höhe von 29,8 %. Die benachbarten Städte weisen geringere Anteile<br />
im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe sowie höhere Anteile innerhalb des Dienstleistungssektors<br />
auf.<br />
- Auf die Dienstleistungen entfallen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 60,6 % der Erwerbstätigen<br />
ein; insgesamt 17,4 % gehören zu <strong>den</strong> staatlichen Dienstleitungen.<br />
Nur der <strong>Landkreis</strong> Diepholz hat in der Gruppe der Vergleichslandkreise im<br />
Tertiären Sektor einen noch höheren Anteil von 63,2 %.<br />
14 1997<br />
1980=100<br />
Dienstleistungen<br />
Prod. Gewerbe<br />
80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99<br />
ab 1998 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993 (WZ93),<br />
Zeitreihen vor und nach 1988 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar.<br />
N I W Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.02.2001<br />
C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 mit SVB99.xls]OL
19 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Abb. 2.1-7: Branchenspezialisierung des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes im LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
1999<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Baugewerbe<br />
Straßenfahrzeugbau<br />
Elektrotechnik<br />
Maschinenbau<br />
Ernährungsgewerbe<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zählt etwa 26.000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
15 , davon etwa 7.000 in der Gemeinde Ganderkesee und rund 6.000 in der<br />
Stadt Wildeshausen. In Relation zur Bevölkerung liegt die Zahl der Beschäftigten<br />
(Beschäftigtenbesatz) um etwa ein Drittel unter dem Bundesniveau. Die Ursachen<br />
hier<strong>für</strong> liegen v.a. in <strong>den</strong> intensiven Arbeitsmarkt- bzw. Pendlerverflechtungen des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg mit <strong>den</strong> benachbarten Städten.<br />
Die Beschäftigtenentwicklung verlief seit 1980 weit überdurchschnittlich: Es wurde<br />
eine Zunahme um 7.700 Beschäftigungsverhältnisse erzielt, was einem jahresdurchschnittlichen<br />
Zuwachs um fast 2 % entspricht. Im früheren Bundesgebiet lag<br />
dieser Wert bei 0,3 %, in Niedersachsen bei 0,4 %. Lediglich der <strong>Landkreis</strong> Vechta<br />
(2,6 %) kann von <strong>den</strong> Vergleichsregionen diesen Wert noch übertreffen. Während<br />
die Entwicklung in <strong>den</strong> 80er Jahren noch weitgehend dem Bundestrend folgte,<br />
verzeichnete der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg seit Ende der 80er Jahre deutlich überdurchschnittliche<br />
Beschäftigtenzuwächse (Abb. 2.1-5).<br />
15 30.6.1999 (WZ 93)<br />
Chemie<br />
Anteil der Wirtschaftszweige an <strong>den</strong> Beschäftigten insgesamt in %<br />
Holzindustrie<br />
Herst. v. EBM-Waren<br />
Kunststoffverarbeitung<br />
Stahlverformung<br />
Textil-, Bekleidungsindustrie<br />
Energie-, Wasserversorgung<br />
Land-, Forstwirtschaft<br />
Druckereien<br />
Feinmechanik, Optik<br />
Stahlbau<br />
Steine u. Er<strong>den</strong><br />
Bergbau<br />
Eisen- u. Stahlindustrie<br />
Papierverarbeitung<br />
Gießereien<br />
Gummiverarbeitung<br />
Luftfahrzeugbau<br />
Glasindustrie<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
früheres Bundesgebiet<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 01.03.2001<br />
C:\Daten\BILDER\[Badsvbb mit99.xls]OL<br />
NE-Metallindustrie<br />
Papiererzeugung<br />
Herst. v. ADV-Geräten<br />
Feinkeramik<br />
Herst. v. Musikinstr. u.a.<br />
Mineralölverarbeitung<br />
Schiffbau<br />
Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte<br />
Beschäftigtenentwicklung<br />
seit 1980 ...
20 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 2.1-8: Branchenspezialisierung des Dienstleistungsbereichs im LK Ol<strong>den</strong>burg 1999<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Einzelhandel<br />
Gesundheitswesen<br />
... im Produzieren<strong>den</strong><br />
Gewerbe und <strong>den</strong> Dienstleistungen<br />
... Aufteilung der SVB<br />
nach Wirtschaftsbereichen<br />
Branchenspezialisierung<br />
im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe<br />
Geb.körpersch., Sozialvers.<br />
Großhandel<br />
Anteil der Wirtschaftszweige an <strong>den</strong> Beschäftigten insgesamt in %<br />
Gastgewerbe<br />
Wissenschaft,Bildung,Medien<br />
Übr. untern.bez.DL<br />
Organis. oh. Erwerbszweck<br />
Kreditinstitute<br />
Rechts-, Wirtsch.beratung<br />
Übriger Verkehr<br />
Techn. Beratung, Plan.<br />
Insbesondere in <strong>den</strong> Dienstleistungszweigen wur<strong>den</strong> überproportionale Gewinne<br />
erzielt. Die Beschäftigungsentwicklung im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe zeichnete<br />
sich im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg durch eine deutliche Wachstumsphase während der<br />
ersten Jahre nach der Wiedervereinigung aus. Aber auch nach Auslaufen des<br />
„Vereinigungsbooms“ wur<strong>den</strong> hier noch Zuwächse erreicht, während auf Bundesebene<br />
die Beschäftigung im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe bereits deutlich abnahm<br />
(Abb. 2.1-6).<br />
Von <strong>den</strong> 26.000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des <strong>Landkreis</strong>es entfallen<br />
fast 10.000 SVB (38 %) auf das Produzierende Gewerbe und etwa 15.000<br />
auf <strong>den</strong> Dienstleistungssektor (59 %).<br />
Die Branchenspezialisierung des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
zeigt überdurchschnittliche Anteile des Baugewerbes (typisch <strong>für</strong> ländliche<br />
Räume), des Maschinenbaus und des Ernährungsgewerbes an <strong>den</strong> Beschäftigten.<br />
In <strong>den</strong> meisten anderen Branchen wird der Bundesdurchschnitt aber nicht<br />
erreicht (Abb. 2.1.-7).<br />
Gebäudereinig.,Abfallbeseit.<br />
Straßenverkehr<br />
Versicherungen<br />
Reinigung, Körperpflege<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
früheres Bundesgebiet<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 01.03.2001<br />
Telekommunikation<br />
Verlagswesen<br />
Eisenbahnen<br />
Schiffahrt<br />
C:\Daten\BILDER\[Badsvbb mit99.xls]OL
21 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Der Anteil des Auslandsumsatzes im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe 16 betrug 1999 bei<br />
<strong>den</strong> Unternehmen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg nur 16,7% (47, früheres Bundesgebiet<br />
= 100). In <strong>den</strong> Jahren 1995 bis 1999 ist dieser Anteil kontinuierlich geschrumpft.<br />
Von <strong>den</strong> Vergleichsregionen erzielen allerdings nur die Stadt Bremen<br />
(147) und der <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch (135) höhere Anteile.<br />
Die Betriebsgrößenstatistik im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe weist <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg nur einen Betrieb mit mehr als 500 Beschäftigten aus sowie 28 Betriebe<br />
mit 50 bis 499 Beschäftigten und 79 Betriebe mit bis zu 49 Beschäftigten 17 .<br />
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) prägen demnach deutlich die Wirtschaftsstruktur<br />
des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Eine Auswertung der Besitzverhältnisse der 104 größeren Industriebetriebe 18 des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg ergibt, dass sich fast alle dieser Betriebe im Familienbesitz<br />
19 befin<strong>den</strong>. Die Eigentümer sind fast ausschließlich im <strong>Landkreis</strong> selbst oder<br />
aber im übrigen Niedersachsen ansässig. Lediglich 12 Betriebe weisen ihren Eigentümer<br />
in einem anderen Bundesland aus, und nur vier Betriebe haben einen<br />
ausländischen Besitzer. Die im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ansässigen Betriebe unterliegen<br />
im Großen und Ganzen also kaum externer Kontrolle. Die hohe Eigenständigkeit<br />
der ansässigen Betriebe ist hinsichtlich zukünftiger betrieblicher Standortentscheidungen<br />
positiv zu bewerten.<br />
Hinsichtlich der Struktur des Dienstleistungssektors fallen die leicht überdurchschnittlichen<br />
Anteile des Einzel- und Großhandels an <strong>den</strong> insgesamt 15.000 Beschäftigten<br />
im Bereich der Dienstleistungen auf. Das Gastgewerbe nimmt ebenfalls<br />
einen hohen Anteil an <strong>den</strong> Beschäftigten ein, der sogar sehr deutlich über<br />
dem Bundesdurchschnitt liegt (Abb. 2.1-8).<br />
Für die regionale Wirtschaftsentwicklung sind Unternehmensgründungen von besonderer<br />
Bedeutung, weil sie neue Arbeitsplätze schaffen, <strong>den</strong> Unternehmensbestand<br />
erneuern und <strong>den</strong> regionalen Strukturwandel forcieren sowie oftmals innovative<br />
und zukunftsorientierte Produkte und Technologien einführen. Die im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg festzustellende, im Großen und Ganzen etwa durchschnittlichen<br />
Gründungaktivitäten wer<strong>den</strong> sowohl durch eine Sonderauswertung des ZEW<br />
(Zentrum <strong>für</strong> Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim) als auch durch die<br />
Gewerbeanmeldestatistik ausgewiesen.<br />
Nach einer (bereinigten) Sonderauswertung der Unternehmensgründungen des<br />
ZEW <strong>für</strong> die Jahre 1990 bis 1999 kann das Gründungsgeschehen anhand der<br />
Gründungsintensität 20 analysiert wer<strong>den</strong>. Demnach lag die Intensität der Gründungen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg in der Phase von 1990 bis 1999 in etwa im westdeutschen<br />
Durchschnitt (99; früheres Bundesgebiet = 100) und damit höher als im<br />
eher „gründungsschwachen“ Regierungsbezirk Weser-Ems. In <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> letzten<br />
16 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Er<strong>den</strong><br />
17 Stand: Ende Sept. 1999<br />
18 Unternehmen und Betriebsteile der Industrie mit mindestens 20 Beschäftigten<br />
19 In seltenen Fällen kommen noch die vier Klassifikationen Joint-Venture, Streubesitz, genossenschaftlich,<br />
staatlich vor.<br />
20 Unternehmensgründungen bezogen auf die erwerbsfähige Bevölkerung (im Alter von 15 bis<br />
unter 65 Jahren)<br />
Auslandsumsatz im Verarbeiten<strong>den</strong><br />
Gewerbe<br />
Betriebsgrößenstruktur<br />
im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe<br />
Kontrollstrukturen im<br />
Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe<br />
Branchenstruktur im<br />
Dienstleistungssektor<br />
Unternehmensgründungen<br />
Gründungsintensität in<br />
<strong>den</strong> 90er Jahren im westdeutschen<br />
Schnitt ...
22 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 2.1-9: Gewerbeanmeldungen nach Wirtschaftsbereichen, 1996 bis 2000<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Land-,Forstwirtschaft,Fischerei<br />
... aber Unterschiede in<br />
<strong>den</strong> Wirtschaftsbereichen<br />
Gewerbeanmeldungen<br />
1996 bis 2000 ...<br />
Gewerbeanmeldungen* 1996 - 2000 (Summe) je 10.000 Erwerbsfähige**<br />
Verarbeitendes<br />
Gewerbe<br />
Bau<br />
Handel<br />
Gastgewerbe<br />
Verkehr,Nachrichtenübermittlung<br />
Finanzdienstleistungen<br />
unternehmensbez.<br />
Dienstleistungen<br />
* Betriebsgründungen; Hauptniederlassung ** Bev. im Alter v. 15 b. unt. 65 Jahren<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
sonstige<br />
Dienstleistungen<br />
Deutschland<br />
Niedersachsen<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
übrige<br />
Wirtschaftszweige<br />
1.11.01<br />
C:\Kopie von Daten\DATBANK\STANDORT\[gewanm00 Gewerbeanmeldungen Betriebsgründungen 96b00.xls]Grafiken<br />
Jahren dieses Zeitraums wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sogar leicht überdurchschnittliche<br />
Werte erzielt. Die angrenzen<strong>den</strong> Kreise weisen eine deutlich unterdurchschnittliche<br />
Gründungsintensität auf, mit Ausnahme von Vechta (109) und<br />
dem stark überdurchschnittlichen <strong>Landkreis</strong> Diepholz (175).<br />
Für die Jahre 1990 bis 1999 ist im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe (104; früheres Bundesgebiet<br />
= 100) eine leicht überdurchschnittliche und im Dienstleistungssektor<br />
(97) eine leicht unterdurchschnittliche Gründungsintensität zu verzeichnen. Die<br />
Gründungsintensität in <strong>den</strong> technologieorientierten Wirtschaftszweigen 21 ist im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt (83; früheres Bundesgebiet<br />
= 100).<br />
Nach der Statistik der Gewerbeanmeldungen wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg in<br />
<strong>den</strong> Jahren von 1996 bis 2000 insgesamt etwa 1.340 Gewerbeanmeldungen 22<br />
registriert. Davon entfielen ca. 30 Anmeldungen auf <strong>den</strong> Primären Sektor, rund<br />
350 auf das Produzierende Gewerbe und knapp 1.000 auf <strong>den</strong> Dienstleistungssektor.<br />
21 Aggregation von technologieorientierten Wirtschaftsbereichen aus dem Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe<br />
(75; früheres Bundesgebiet = 100) und aus dem Dienstleistungssektor (85).<br />
22 echte Neuerrichtung, Hauptniederlassung, 1996-2000 (Summe)
23 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Nach der Gewerbeanmeldestatistik ist im Vergleich mit dem Landesmittelwert <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg eine unterdurchschnittliche (83; Niedersachsen = 100),<br />
in Relation zum gesamtdeutschen Schnitt aber eine überdurchschnittliche Gründungsintensität<br />
23 festzustellen (121; Deutschland = 100). Dies betrifft fast alle<br />
Wirtschaftsbereiche, lediglich bei <strong>den</strong> Finanzdienstleistungen und <strong>den</strong> sonstigen<br />
Dienstleistungen ist eine leicht unterdurchschnittliche Intensität zu verzeichnen.<br />
Die Gründungsintensität bei Unternehmensbezogenen Dienstleistungen liegt dagegen<br />
über Landes- und Bundesschnitt (Abb. 2.1-9).<br />
Arbeitsmarkt und Einkommen<br />
Im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sind etwa 4.300 Arbeitslose 24 registriert, was einer Arbeitslosenquote<br />
von 8,5 % (früheres Bundesgebiet 8,7 %, Niedersachsen 10,3 %,<br />
Regierungsbezirk Weser-Ems 10,1 %) entspricht. Die umliegen<strong>den</strong> Städte 25 weisen<br />
deutlich höhere Arbeitslosenquoten auf. Von <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en<br />
haben Vechta (6,4 %) und Diepholz (7,1 %) niedrigere Arbeitslosenquoten und<br />
Cloppenburg (8,8 %), Ammerland (9,5 %) sowie Wesermarsch (10,6 %) höhere<br />
Werte.<br />
Die Entwicklung der Arbeitslosenquote ergibt sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg im<br />
Wesentlichen aus drei Komponenten: Während die Nachfrage nach Arbeitskräften<br />
angestiegen ist (positive Beschäftigtenentwicklung), hat auch das Arbeitskräfteangebot<br />
aufgrund der hohen Bevölkerungszuwächse in <strong>den</strong> letzten Jahren zugenommen.<br />
So ist die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (18 bis 65 Jahre) kontinuierlich<br />
angewachsen. Hinzu kommt als dritte Determinante der Arbeitslosenquote<br />
die intensive Verflechtung des <strong>Landkreis</strong>es mit <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> kreisfreien<br />
Städten.<br />
Insgesamt nahm die Arbeitslosenquote im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg im Zeitraum von<br />
etwa 1991 bis 1997 jahresdurchschnittlich kontinuierlich zu und erreichte mit<br />
10,2 % 1997 <strong>den</strong> Höhepunkt. Seitdem ist eine ständige Abnahme zu beobachten<br />
(Abb. 2.1-10). Noch aussagekräftiger ist der Vergleich mit dem Bundestrend: Bis<br />
Anfang der 90er Jahre lag die Arbeitslosenquote deutlich über <strong>den</strong> Werten <strong>für</strong> das<br />
frühere Bundesgebiet. In der Folgezeit konnte dann eine unterdurchschnittliche<br />
Quote verzeichnet wer<strong>den</strong>, wobei sich die Werte aktuell wieder etwas ungünstiger<br />
entwickelt haben.<br />
23 echte Neuerrichtungen, Hauptniederlassung, 1996-2000 (Summe) je Erwerbsfähigen (Bevölkerung<br />
im Alter von 15 bis unter 65 Jahren)<br />
24 jahresdurchschnittlich im Jahr 2000<br />
25 Ol<strong>den</strong>burg (12 %), Delmenhorst (13,3 %), Bremen (13,5 %)<br />
... Gründungsintensität<br />
bei <strong>den</strong> Gewerbeanmeldungen<br />
leicht über dem<br />
gesamtdeutschen Schnitt<br />
Arbeitslosenquote<br />
Determinanten der Arbeitslosigkeit<br />
Entwicklung der Arbeitslosenzahlen
Abb. 2.1-10: Arbeitslosenquoten<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
Lohn- und Gehaltsniveau...<br />
... leicht unterdurchschnittlich<br />
Pro-Kopf-Einkommen<br />
24 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01<br />
Ende des Quartals<br />
Auch das Lohn- bzw. Gehaltsniveau ist Ausdruck der Wirtschaftsstruktur und kann<br />
die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung einer Region beeinflussen. Einerseits<br />
können niedrige Löhne aus unternehmerischer Sicht ein nicht zu unterschätzender<br />
Wettbewerbs- und letztlich Standortfaktor sein. Andererseits ergeben sich aus der<br />
Sicht der Beschäftigten Auswirkungen auf die Einkommenssituation der privaten<br />
Haushalte, die bei Arbeits- und Wohnortsuche eine Rolle spielen können.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg liegen die Löhne der Arbeiter im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe<br />
bei ca. 30 DM 26 und somit unter dem Bundes- und Landesniveau (etwa<br />
36 DM), aber noch über <strong>den</strong> Werten <strong>für</strong> die <strong>Landkreis</strong>e Cloppenburg sowie Ammerland,<br />
Diepholz und Vechta. Ähnlich ist die Situation bei <strong>den</strong> Gehältern der<br />
Angestellten im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe. Damit ergeben sich im Hinblick auf ein<br />
niedriges Lohn- und Gehaltsniveau <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg keine besonderen<br />
regionalen Wettbewerbsvorteile.<br />
Das im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erzielte Pro-Kopf-Einkommen wuchs von 10.000 DM<br />
im Jahr 1980 auf 20.700 DM im Jahr 1995 an. Die Beträge lagen damit deutlich<br />
26 1999<br />
Arbeitslosenquoten<br />
Quartalswerte und Trendwerte in %<br />
früheres Bundesgebiet<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
Differenz zum Bundeswert<br />
in %-Punkten<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 27.02.2001<br />
C:\Daten\BILDER\[Alalqkrs ALQ seit 88.xls]Tabelle1
25 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
unter dem Bundesdurchschnitt. Immerhin konnte in dieser Zeit der Abstand zum<br />
Bundesniveau von 80 % (früheres Bundesgebiet = 100) auf 95 % verringert wer<strong>den</strong>.<br />
In Relation zu anderen ländlichen Regionen wird im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ein<br />
vergleichsweise hohes Einkommen erzielt. Die Ursachen hier<strong>für</strong> liegen u.a. in <strong>den</strong><br />
Stadt-Umland-Wanderungen begründet: Im Rahmen der Suburbanisierungsprozesse<br />
wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erhebliche Bevölkerungszuwächse verzeichnet.<br />
Insbesondere haben die attraktiven Wohnstandorte in <strong>den</strong> Umlandgemein<strong>den</strong><br />
der Städte Ol<strong>den</strong>burg, Delmenhorst und Bremen vom Zuzug besser verdienender<br />
Bevölkerungsschichten profitiert.<br />
Ausbildung und Qualifikation<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg verfügt an <strong>den</strong> Standorten Wildeshausen und Ganderkesee<br />
über Berufsbil<strong>den</strong>de Schulen mit zusammen 1.400 Schülern 27 . Bezogen<br />
auf die Bevölkerungsgruppe der 18- bis 25-Jährigen und in Relation zum Landesdurchschnitt<br />
ergibt sich somit ein stark unterdurchschnittlicher Anteil von Schülern<br />
(42; Niedersachsen = 100), der allerdings aufgrund der engen Verflechtung mit<br />
<strong>den</strong> benachbarten kreisfreien Städten relativiert wer<strong>den</strong> muss.<br />
Die 1.600 Sozialversicherungspflichtigen Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> (1999) nehmen einen<br />
Anteil von 6 % an <strong>den</strong> Beschäftigten des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg ein. Dieser Wert<br />
liegt über dem Bundeswert und in etwa auf dem Niveau des Landesdurchschnitts.<br />
Im Vergleich mit <strong>den</strong> meisten benachbarten <strong>Landkreis</strong>en ist der Anteil allerdings<br />
unterdurchschnittlich. Seit 1985/86 ist eine Abnahme der Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>zahlen<br />
zu verzeichnen (Abb. 2.1-11).<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist zwar kein Hochschulstandort, profitiert aber von der<br />
unmittelbaren Nähe zu <strong>den</strong> drei Fachhochschul- bzw. Hochschulstandorten Bremen,<br />
Ol<strong>den</strong>burg und Vechta.<br />
Die Qualifikation der Arbeitskräfte gewinnt eine zunehmende Bedeutung als<br />
Standortfaktor. Die Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ohne Auszubil<strong>den</strong>de)<br />
gliedern sich nach ihrem Berufsabschluss wie folgt auf (1998):<br />
- 15 % der SVB haben keine abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen.<br />
Dieser Anteilswert ist unterdurchschnittlich.<br />
- Ein mittleres Qualifikationsniveau besitzen 81 % der SVB, was leicht überdurchschnittlich<br />
ist.<br />
- Einen Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss haben 4 % der SVB erreicht.<br />
Dieser Wert ist zwar unterdurchschnittlich, aber <strong>für</strong> überwiegend ländlich geprägte<br />
Räume nicht untypisch, was auch in <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en zu<br />
beobachten ist.<br />
27 1999<br />
Berufsbil<strong>den</strong>de Schulen<br />
Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>zahlen<br />
Hochschulen<br />
Qualifikationsstruktur der<br />
Arbeitskräfte
Abb. 2.1-11: Entwicklung der Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>zahlen seit 1980<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
Einnahmen der Gemein<strong>den</strong><br />
...<br />
... differenziert nach Einnahmearten<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Öffentliche Finanzen<br />
26 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>quoten in % und Auszubil<strong>den</strong>de absolut<br />
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />
Die Einnahmen der kreisangehörigen Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />
fallen vergleichsweise gering aus. Gemessen an der Einwohnerzahl wird nur ein<br />
Niveau von etwa 90 % des Landesdurchschnitts 28 erreicht. Die Netto-<br />
Steuereinnahmen der Gemein<strong>den</strong> liegen bei durchschnittlich ca. 900 DM je Einwohner<br />
(73; Niedersachsen = 100) 29 . Dieser Betrag wird nur in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en<br />
Cloppenburg und Ammerland noch unterschritten.<br />
- Die Gewerbesteuereinnahmen (netto) erreichen mit 220 DM je Einwohner nur<br />
ein unterdurchschnittliches Niveau (Abb. 2.1-12). Selbst die übrigen Vergleichsregionen<br />
mit unterdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen – <strong>Landkreis</strong>e<br />
Ammerland (240) und Cloppenburg (320), Stadt Delmenhorst (400) –<br />
erzielen teilweise deutlich höhere Einnahmen.<br />
- Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer liegt dagegen mit 446 DM je<br />
Einwohner (93; Niedersachsen = 100) im oberen Bereich der Vergleichslandkreise.<br />
28 90er Jahre<br />
29 1999<br />
Bundesgebiet West<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg Quote<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg abs.<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
1.3.01<br />
C:\Daten\DATBANK\STANDORT\[SVB99 SVB Frau TZ Azubi.xls]Bilder<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0
Abb. 2.1-12: Gewerbesteuereinnahmen 1999<br />
27 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Die Steuereinnahmekraft erreichte im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 980 DM je Einwohner<br />
(81; Niedersachsen = 100). Auch im Vergleich zu <strong>den</strong> benachbarten Kreisen ist<br />
dies unterdurchschnittlich. Zudem hat sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre der<br />
Abstand zum Landesdurchschnitt von Jahr zu Jahr vergrößert (Abb. 2.1-13).<br />
Auch die Ausgaben der kreisangehörigen Gemein<strong>den</strong> je Einwohner (haushaltsmäßige<br />
Darstellung) sind unterdurchschnittlich ausgeprägt (84; Niedersachsen<br />
= 100).<br />
Die Einheits- und Samtgemein<strong>den</strong> weisen (am 1.1.2000) einen vergleichsweise<br />
geringen Schul<strong>den</strong>stand aus (69; Niedersachsen = 100). Von <strong>den</strong> Nachbarregionen<br />
verzeichnet nur der <strong>Landkreis</strong> Vechta (66) einen noch geringeren Wert. Auch<br />
der Schul<strong>den</strong>stand der Gemein<strong>den</strong> und Kreise liegt 30 deutlich unter dem Durchschnittsniveau<br />
(54; Niedersachsen = 100).<br />
30 1.1.2000<br />
Deutschland<br />
früheres Bundesgebiet<br />
Niedersachsen<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
Großenkneten<br />
Wildeshausen,Stadt<br />
SG Harpstedt<br />
War<strong>den</strong>burg<br />
Dötlingen<br />
Ganderkesee<br />
Hude (Ol<strong>den</strong>burg)<br />
Hatten<br />
Gewerbesteuereinnahmen (netto) je Einwohner<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Nds = 100<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
28.2.01<br />
C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder <strong>für</strong> Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL<br />
Steuereinnahmekraft unterdurchschnittlich<br />
Ausgaben der Gemein<strong>den</strong><br />
Verschuldung der Gemein<strong>den</strong>
Abb. 2.1-13: Steuereinnahmekraft 1989 und 1999<br />
Deutschland<br />
früheres Bundesgebiet<br />
Niedersachsen<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg<br />
Großenkneten<br />
Wildeshausen,Stadt<br />
SG Harpstedt<br />
Ganderkesee<br />
War<strong>den</strong>burg<br />
Dötlingen<br />
Hude (Ol<strong>den</strong>burg)<br />
Hatten<br />
28 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Steuereinnahmekraft je Einwohner<br />
0 20 40 60 80 100 120<br />
Nds = 100<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
1989<br />
1999<br />
28.2.01<br />
C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder <strong>für</strong> Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL
2.2 Charakterisierung und Bewertung der Gemein<strong>den</strong><br />
29 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Ergänzend zur Analyse der Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> die einzelnen Wohn- und Wirtschaftsstandorte differenziert betrachtet.<br />
Ziel ist die Charakterisierung der Gemein<strong>den</strong> im Hinblick auf ihre gewerbeflächenrelevanten Standort-<br />
und Vermarktungspotenziale.<br />
Ganderkesee<br />
Wohnstandort: 30.000 Einwohner 31 + 32<br />
Pendlerbilanz: - 34 %<br />
Wirtschaftsstandort: 6.700 Beschäftigte 33 + 34<br />
- Größter Wohn- und Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es<br />
- 3 Grundzentren (Ganderkesee, Bookholzberg und Heide)<br />
- Deutlicher Auspendlerüberschuss, Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Mit 220 Einw./km² höchste Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong><br />
- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Delmenhorst sowie in kurzer Entfernung zur Hansestadt<br />
Bremen<br />
- Direkte Autobahnanbindung, A 28 verläuft durch das Gemeindegebiet, 4 Anschlussstellen,<br />
Bahnanschluss mit 2 Bahnhöfen (Fahrzeit Ganderkesee – Bremen Hbf. beträgt ca. 20 Minuten)<br />
- Ausgewogene Wirtschaftsstruktur, Dienstleistungen und Produzierendes Gewerbe jeweils<br />
durchschnittlich vertreten<br />
- Betriebsgrößenstruktur durch Mittelstand geprägt, einige größere Unternehmen<br />
- Arbeitslosenquote in Höhe von 7,9 % 35 unter <strong>Landkreis</strong>-, Landes- und Bundesdurchschnitt<br />
Wildeshausen, Stadt<br />
Wohnstandort: 16.900 Einwohner +<br />
Pendlerbilanz: + 12 %<br />
Wirtschaftsstandort: 6.200 Beschäftigte +<br />
- Zweitgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es, Kreisstadt und einziges Mittelzentrum<br />
des <strong>Landkreis</strong>es, ausgeprägte Konzentration der Bevölkerung auf die Kernstadt Wildeshausen<br />
- Einziger Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong> mit Einpendlerüberschuss<br />
- Mit Abstand höchste Einzelhandelszentralität im <strong>Landkreis</strong><br />
- Vergleichsweise große Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren Bremen (35 km)<br />
und Ol<strong>den</strong>burg (35 km)<br />
- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft durch das Stadtgebiet, 2 Anschlussstellen, allerdings<br />
wird Ausweisung von Gewerbeflächen direkt in der Nähe der A 1 auf dem Stadtgebiet<br />
erschwert, Bahnanschluss (Fahrzeit nach Bremen Hbf. beträgt ca. 40 Minuten)<br />
- Überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungssektor<br />
- Stöver-Firmengruppe als wichtiger Arbeitgeber (überregional etwa 1.500 Mitarbeiter)<br />
- <strong>Landkreis</strong>durchschnittliche Arbeitslosenquote in Höhe von 8 %<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Nähe zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong>Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen und Delmenhorst<br />
Hervorragende Verkehrsanbindung;Potenzial<br />
<strong>für</strong> Gewerbeflächenstandorteunmittelbar<br />
an der Autobahn<br />
Größter Wohnstandort<br />
im <strong>Landkreis</strong>, dadurch<br />
großes Arbeitskräftepotenzial<br />
Hohe Wohnstandortqualität<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />
d.h.<br />
Potenzial <strong>für</strong> autobahnnaheGewerbeflächenstandorte<br />
Lage unmittelbar an der<br />
überregional bedeuten<strong>den</strong><br />
Achse A 1<br />
Wirtschaftliches Zentrum<br />
im Sü<strong>den</strong> des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg,<br />
Kreisstadt und<br />
Mittelzentrum<br />
Hohe Wohnstandortqualität<br />
31 Bevölkerung am 30.6.2000<br />
32 jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung 1996 bis 2000 (jeweils 1.1.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o:<br />
etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach)<br />
33 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 30.6.1999<br />
34 jahresdurchschnittliche Entw. der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (insg.) 1995 bis 1999 (jeweils 30.6.)<br />
nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach)<br />
35 30.6.2000
War<strong>den</strong>burg<br />
Wohnstandort: 15.500 Einwohner ++<br />
Pendlerbilanz: - 47 %<br />
30 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Wirtschaftsstandort: 2.700 Beschäftigte ++<br />
- Drittgrößter Wohnstandort und viertgrößter Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong><br />
- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Konzentration der Bevölkerung auf War<strong>den</strong>burg und <strong>den</strong> Stadtrand Ol<strong>den</strong>burg (Hundmühlen,<br />
Tungeln)<br />
- Deutlicher Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Direkte Autobahnanbindung, A 29 verläuft durch das Gemeindegebiet, 1 Anschlussstelle,<br />
Anbindung an <strong>den</strong> Küstenkanal, kein Bahnanschluss<br />
- Wirtschaftsstruktur: überdurchschnittlicher Anteil des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes<br />
- Betriebsgrößenstruktur überwiegend durch kleinere Unternehmen geprägt<br />
- Arbeitslosenquote von 8,6 % (über <strong>Landkreis</strong>-, aber unter Landes- und Bundesdurchschnitt)<br />
Hude<br />
Wohnstandort: 15.100 Einwohner +++<br />
Pendlerbilanz: - 35 %<br />
Wirtschaftsstandort: 3.100 Beschäftigte ++<br />
- Viertgrößter Wohn- und drittgrößter Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es<br />
- Konzentration der Bevölkerung auf <strong>den</strong> Kernort Hude im Osten des Gemeindegebietes<br />
- Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Östliches Gemeindegebiet grenzt unmittelbar an die Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Direkte Autobahnanbindung, A 28 verläuft durch <strong>den</strong> Sü<strong>den</strong> des Gemeindegebietes,<br />
2 Anschlussstellen, kurze Entfernung zur A 29 im Osten, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof<br />
(Fahrzeit beträgt nach Ol<strong>den</strong>burg ca. 10 Minuten und nach Bremen Hbf. ca. 20 Minuten)<br />
- Wirtschaftsstruktur: höchster Anteil an Beschäftigten im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe im <strong>Landkreis</strong><br />
- Betriebsstruktur durch drei größere sowie durch mittlere Unternehmen geprägt<br />
- Arbeitslosenquote bei 7,6 %, d.h. unter <strong>Landkreis</strong>-, Landes- und Bundesdurchschnitt<br />
Großenkneten<br />
Wohnstandort: 13.100 Einwohner ++<br />
Pendlerbilanz: - 31 %<br />
Wirtschaftsstandort: 2.700 Beschäftigte o<br />
- Fünftgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong><br />
- Bevölkerungsschwerpunkte in Huntlosen, Großenkneten und Ahlhorn<br />
- Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Vergleichsweise große Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren Bremen (50 km)<br />
und Ol<strong>den</strong>burg (30 km)<br />
- Direkte Autobahnanbindung, A 29 verläuft durch <strong>den</strong> Westen des Gemeindegebietes, 2<br />
Anschlussstellen, kurze Entfernung zur A 1 im Sü<strong>den</strong>, Bahnanschluss mit 3 Bahnhöfen<br />
(Fahrzeit Großenkneten – Ol<strong>den</strong>burg beträgt 20 Minuten)<br />
- Wirtschaftsstruktur: Leicht überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Produzieren<strong>den</strong><br />
Gewerbe, zweitgrößter Tourismusstandort im <strong>Landkreis</strong><br />
- Betriebsgrößenstruktur: 5 größere Unternehmen, Prägung durch Mittelstand<br />
- Höchste Arbeitslosenquote (9,0 %) im <strong>Landkreis</strong><br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Nähe zum bedeuten<strong>den</strong><br />
Wirtschaftsstandort<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />
d.h.<br />
Potenzial <strong>für</strong> Gewerbeflächenstandorteunmittelbar<br />
an der Autobahn<br />
Hohe Wohnstandortqualität<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Nähe zum bedeuten<strong>den</strong><br />
Wirtschaftsstandort<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />
d.h.<br />
Potenzial <strong>für</strong> autobahnnaheGewerbeflächenstandorte<br />
Hohe Wohnstandortqualität<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />
d.h.<br />
Potenzial <strong>für</strong> autobahnnaheGewerbeflächenstandorte<br />
Lage in Nähe der überregional<br />
bedeuten<strong>den</strong><br />
Achse A 1<br />
Hohe Wohnstandortqualität
Hatten<br />
Wohnstandort: 12.500 Einwohner +++<br />
Pendlerbilanz: - 67 %<br />
31 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Wirtschaftsstandort: 1.300 Beschäftigte ++<br />
- Sechstgrößter Wohnstandort und zweitkleinster Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong><br />
- Bevölkerungsschwerpunkte in Sandkrug (Grundzentrum), Kirchhatten (Grundzentrum) und<br />
Sandhatten<br />
- Höchster Auspendlerüberschuss im <strong>Landkreis</strong>, d.h. Wohnstandortfunktion steht stark im<br />
Vordergrund<br />
- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Direkte Autobahnanbindung, A 28 und A 29 verlaufen durch das Gemeindegebiet, 2 Anschlussstellen,<br />
Bahnanschluss mit 1 Bahnhof in Sandkrug (Fahrzeit nach Ol<strong>den</strong>burg beträgt<br />
10 Minuten)<br />
- Überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungssektor<br />
- Betriebsgrößenstruktur ausschließlich durch kleinere Unternehmen geprägt<br />
- Arbeitslosenquote von 8,7 % (über <strong>Landkreis</strong>-, aber unter Landes- und Bundesdurchschnitt)<br />
Harpstedt, Samtgemeinde<br />
Wohnstandort: 11.200 Einwohner ++<br />
Pendlerbilanz: - 40 %<br />
Wirtschaftsstandort: 2.100 Beschäftigte +++<br />
- Samtgemeinde mit acht Mitgliedsgemein<strong>den</strong>, zweitkleinster Wohnstandort und sechstgrößter<br />
Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong><br />
- Flecken Harpstedt als dominierender Wohn- und Wirtschaftsstandort innerhalb der Samtgemeinde<br />
- Geringste Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong> mit 53 Einw./km²<br />
- Mitgliedsgemeinde Groß Ippener grenzt unmittelbar an die Stadt Delmenhorst, ansonsten<br />
vergleichsweise große Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft durch die Mitgliedsgemein<strong>den</strong> Groß Ippener und<br />
Prinzhöfte, 2 Anschlussstellen<br />
- Wirtschaftsstruktur: unterdurchschnittlicher Anteil von Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe<br />
- Betriebsgrößenstruktur: der größte Betrieb hat etwa 170 Mitarbeiter; Prägung durch kleinere<br />
Unternehmen<br />
- Geringe Arbeitslosenquote von nur 6,7 %<br />
- Samtgemeindestruktur erschwert Entscheidungsprozesse in der Wirtschaftsförderung und<br />
der Gewerbeflächenentwicklung<br />
Dötlingen<br />
Wohnstandort: 5.800 Einwohner +++<br />
Pendlerbilanz: - 38 %<br />
Wirtschaftsstandort: 1.200 Beschäftigte +++<br />
- Kleinster Wirtschafts- und Wohnstandort im <strong>Landkreis</strong>, allerdings jeweils überproportionale<br />
Entwicklung, geringe Bevölkerungsdichte<br />
- Mehrere ländlich strukturierte Siedlungsschwerpunkte, Grundzentrum Neerstedt<br />
- Auspendlerüberschuss von 38 %, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />
- Vergleichsweise große Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren Bremen (ca. 35 km)<br />
und Ol<strong>den</strong>burg (ca. 25 km)<br />
- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft im Sü<strong>den</strong> durch das Gemeindegebiet,<br />
1 Anschlussstelle, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof in Brettorf (Fahrzeit beträgt nach Bremen<br />
Hbf. ca. 30 Minuten und nach Ol<strong>den</strong>burg über eine Stunde)<br />
- Wirtschaftsstruktur: Stark überdurchschnittlicher Anteil der Landwirtschaft an <strong>den</strong> Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten (14 %), Dienstleistungen deutlich unterrepräsentiert, bedeutendster<br />
Tourismusstandort im <strong>Landkreis</strong><br />
- Betriebsgrößenstruktur überwiegend durch kleinere Unternehmen geprägt<br />
- Mit 6,6 % niedrigste Arbeitslosenquote im <strong>Landkreis</strong><br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Nähe zum bedeuten<strong>den</strong><br />
Wirtschaftsstandort<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />
d.h.<br />
Potenzial <strong>für</strong> Gewerbeflächenstandorteunmittelbar<br />
an der Autobahn<br />
Hohe Wohnstandortqualität<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Teilweise hervorragende<br />
Verkehrsanbindung,<br />
d.h. Potenzial <strong>für</strong> Gewerbeflächenstandorte<br />
unmittelbar an der Autobahn<br />
Lage unmittelbar an der<br />
überregional bedeuten<strong>den</strong><br />
Achse A 1<br />
Hohe Wohnstandortqualität<br />
Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />
d.h.<br />
Potenzial <strong>für</strong> autobahnnaheGewerbeflächenstandorte<br />
Lage in Nähe der überregional<br />
bedeuten<strong>den</strong><br />
Achse A 1<br />
Hohe Wohnstandortqualität
32 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
2.3 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg und seiner Gemein<strong>den</strong><br />
Rechtsform und Gesellschafterstruktur<br />
2.3.1 Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg (WLO)<br />
Personelle und finanzielle<br />
Ressourcen<br />
Hauptziele der WLO<br />
Aufgabenschwerpunkte<br />
Aufgaben im Einzelnen<br />
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg mbH (WLO)<br />
mit Sitz in der Kreisstadt Wildeshausen wurde bereits 1967 in der Rechtsform der<br />
GmbH gegründet und war somit eine der ersten privatrechtlich organisierten Wirtschaftsförderungsdienststellen<br />
in Niedersachsen. Hauptgesellschafter ist der<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg, der 52,5 % der Gesellschaftsanteile hält. Die bei<strong>den</strong> weiteren<br />
Gesellschafter sind mit jeweils 23,75 % der Anteile die Bremer Landesbank<br />
und die Landessparkasse zu Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Die WLO beschäftigt derzeit vier Mitarbeiter (Vollzeitstellen). An Finanzmitteln<br />
stan<strong>den</strong> im Durchschnitt der letzten Jahre knapp DM 600.000 zur Verfügung, wobei<br />
der mit Abstand größte Teil <strong>für</strong> Personalkosten verwendet wurde. Für Marketingmaßnahmen<br />
sehen die Haushaltsansätze die Posten „Werbung“ sowie „Messen/Gewerbeschauen“<br />
mit jeweils DM 15.000 jährlich vor. Die Zusammenarbeit<br />
mit dem REGIO-Institut (u.a. im Internet bereitgestellte Unternehmens- und Gewerbeflächendatenbanken)<br />
nimmt pro Jahr rund DM 10.000 in Anspruch 36 .<br />
Hauptziel der WLO ist die Förderung des Wachstums der gewerblichen Wirtschaft<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg und der Sicherung bestehender Arbeitsplätze bzw. der<br />
Schaffung neuer Arbeitsplätze 37 . Mit Hilfe der kooperativen Beteiligung weiterer<br />
regionaler Akteure versucht die WLO, ein wirtschaftsfreundliches Klima im <strong>Landkreis</strong><br />
zu schaffen. Die WLO versteht sich als Dienstleistungsanbieter und Ansprechpartner<br />
in wirtschaftsförderungsrelevanten Bereichen und als Schnittstelle<br />
zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Zur Erreichung dieser Oberziele nimmt die<br />
WLO vielfältige Einzelaufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung wahr.<br />
Die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung der WLO unterliegt seit ihrer<br />
Gründung einem stetigen Prozess der Anpassung an die sich verändern<strong>den</strong><br />
Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die kommunale Wirtschaftsförderung. In <strong>den</strong> letzten Jahren<br />
ist das Aufgabenspektrum deutlich ausgeweitet wor<strong>den</strong>. Insgesamt erfolgte<br />
dabei eine ten<strong>den</strong>zielle Schwerpunktverschiebung von <strong>den</strong> Tätigkeiten der Ansiedlungsförderung<br />
neuer Unternehmen hin zur Entwicklung des endogenen Potenzials,<br />
also zu Aufgaben der Bestandsentwicklung ansässiger Unternehmen<br />
einschließlich Innovations- und Technologietransferförderung sowie Tätigkeiten im<br />
Rahmen der Existenzgründungsförderung.<br />
Im einzelnen umfasst das von der WLO angebotene Leistungsangebot nach eigener<br />
Darstellung 38 :<br />
- Existenzgründungsberatung,<br />
- Koordinierung von Existenzgründungsangeboten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg,<br />
36 vgl. Haushaltsansätze der WLO, Jahre 1993 bis 2001<br />
37 vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 23<br />
38 vgl. Selbstdarstellung der WLO in der Nordwest-Zeitung vom 12.05.2001, Sonderbeilage „Wirtschaftskraft<br />
an der Hunte“, S. 16
33 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Vermittlung von Kontakten zu Behör<strong>den</strong>, Kammern, Verbän<strong>den</strong>, Organisationen<br />
und Institutionen,<br />
- Standortberatung und Immobilienservice,<br />
- Lotsenfunktion („Wegweiser durch <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong>dschungel“),<br />
- ständige Kontaktpflege zu Unternehmen,<br />
- Beratungen bei der Umsetzung von Innovationen,<br />
- Förderung des Technologietransfers,<br />
- Vermittlung von Kooperationspartnern aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft,<br />
- betriebsbezogene Informations- und Beratungsdienste,<br />
- Grundstücksangebote an Investoren in Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>,<br />
- Beratung über Inanspruchnahme öffentlicher Finanzierungshilfen,<br />
- Aufnahme von Firmen in ein qualifiziertes Wirtschaftsinformationssystem mit<br />
Verbreitung über das Internet,<br />
- Seminare <strong>für</strong> ansässige Unternehmen sowie<br />
- Herausgabe und Versendung von Wirtschaftsbriefen an ansässige Unternehmen<br />
und „Multiplikatoren“.<br />
Die Marketingmaßnahmen i.e.S. reichen von Informationsbroschüren, Internetpräsenz,<br />
Anzeigen in Printmedien (<strong>für</strong> jährlich rund DM 10.000), aktiver Pressearbeit<br />
und dem selbst erstellten „Wirtschaftsbrief“ (dreimal im Jahr 2000) bis hin zur Präsenz<br />
auf Gewerbeschauen in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es (z.T. sogar mit<br />
eigenem Stand) sowie auf verschie<strong>den</strong>en Messen und Gründungstagen.<br />
Das nach außen gerichtete Angebot der WLO wird in die Bereiche „Service“ (permanente<br />
Grundversorgung) und „Produkte“ (aktive Angebote, oft zeitlich begrenzt)<br />
gegliedert. Im Jahr 2000 wur<strong>den</strong> im Servicebereich insgesamt mehr als 1.300<br />
Anfragen bzw. Kontakte gezählt 39 :<br />
- 191 Existenzgründungsberatungen,<br />
- 424 Subventionsberatungen,<br />
- 710 sonstige Informationen und Kontakte sowie<br />
- 52 Internet-Informationsanforderungen.<br />
Im Produktbereich 40 besitzen folgende Produkte eine besondere Relevanz <strong>für</strong><br />
Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung:<br />
- Das Produkt „Wirtschaftsstandorteprogramm“ unterstützt die Gemein<strong>den</strong> bei<br />
dem Ankauf und der Erschließung von zukünftigen Gewerbeflächen mittels<br />
zinsloser Darlehen und Zuschüssen. Die Initiierungsversuche von interkommunalen<br />
Gewerbegebieten sind bisher allerdings noch nicht in <strong>den</strong> erhofften<br />
Ausmaß erfolgreich gewesen. Auch sind die in Aussicht gestellten erhöhten<br />
39 vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 29 ff.<br />
40 ausführlicher dargestellt bei: WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, 37-95<br />
Marketingmaßnahmen<br />
Aufteilung der Dienstleistungsangebote<br />
in „Service“<br />
und „Produkte“<br />
Produktbereich
Eigenes „Markterschließungsprogramm“<br />
DM 1 Mio. eigene Fördermittel<br />
bewilligt<br />
Zielgruppe Unternehmen<br />
und Existenzgründer<br />
Zielgruppe Gemein<strong>den</strong><br />
34 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Fördermittel im Falle zwischengemeindlicher Gewerbegebiete bisher noch<br />
nicht von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> in Anspruch genommen wor<strong>den</strong>.<br />
- Das Produkt „<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>“ betrifft die Umsetzung des<br />
vorliegen<strong>den</strong> Konzepts des <strong>NIW</strong>.<br />
Darüber hinaus führt die WLO das kreiseigene Zuschussförderungsprogramm<br />
„Markterschließung“ aus, dass von <strong>den</strong> ansässigen Unternehmen <strong>für</strong> vielfältige<br />
Maßnahmen in Anspruch genommen wer<strong>den</strong> kann 41 :<br />
- Förderung von Messeteilnahmen,<br />
- Sprachkurse,<br />
- Erstellung von fremdsprachlichem Werbematerial,<br />
- Marktstudien,<br />
- Marketingkonzeptionen,<br />
- Datenbankrecherchen,<br />
- Einstellung von Auslandsbeauftragten,<br />
- Einstellung eines ausländischen Praktikanten oder Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>,<br />
- Kooperationsanbahnungen,<br />
- Öko-Audit sowie<br />
- Homepage-Förderung.<br />
In <strong>den</strong> Jahren 1993 bis einschließlich 2000 wur<strong>den</strong> insgesamt 427 Förderanträge<br />
gestellt, <strong>für</strong> die Fördermittel in Höhe von insgesamt rund einer Million DM bewilligt<br />
wur<strong>den</strong>. Im Jahr 2000 wur<strong>den</strong> insgesamt 131 Anträge bearbeitet, von <strong>den</strong>en die<br />
meisten die Unterprogramme Homepage- sowie Messeteilnahme-Förderung betrafen.<br />
Insgesamt wur<strong>den</strong> die bereit gestellten Haushaltsmittel in Höhe von DM<br />
170.000 vollständig ausgeschöpft 42 . Die Fördermittelbewilligungen und die übrigen<br />
Tätigkeiten der WLO wer<strong>den</strong> im jährlichen Geschäftsbericht detailliert dargelegt.<br />
Hierdurch ist die Transparenz der Wirtschaftsförderungsaktivitäten gewährleistet.<br />
Hauptzielgruppe der umfangreichen Dienstleistungsangebote der WLO sind die<br />
ansässigen und anzusiedeln<strong>den</strong> Unternehmen, davon insbesondere die kleinen<br />
und mittleren Unternehmen (KMU), welche die Wirtschaftsstruktur im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg besonders prägen. Auf diese Zielgruppe soll sich nach eigenen Angaben<br />
auch künftig der Fokus der WLO-Tätigkeiten richten. Eine weitere Zielgruppe<br />
bil<strong>den</strong> die (potentiellen) Existenzgründer.<br />
Daneben wer<strong>den</strong> aber auch Dienstleistungen <strong>für</strong> die acht Gemein<strong>den</strong> erbracht.<br />
Von bei<strong>den</strong> Seiten 43 wird die arbeitsteilige Kooperation in <strong>den</strong> wirtschaftsförderungsrelevanten<br />
Aufgabenfeldern zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> und der WLO als<br />
„sehr gut“ beurteilt. Die Gesellschaft wird bei <strong>den</strong> Akteuren vor Ort als kompetenter<br />
Partner <strong>für</strong> die lokalen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung angesehen. In die-<br />
41 vgl. http://www.wlo.de/foerder4.html vom 10.10.2001<br />
42 vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000. S. 45<br />
43 vgl. <strong>NIW</strong>-Gemeindegespräche sowie WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 31
35 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
sem Zusammenhang ist auch ein „Verhaltenskodex Wirtschaftsförderung“ zu nennen,<br />
der seit 1998 das Miteinander der Gemein<strong>den</strong> im Bereich der Wirtschaftsförderung<br />
sowie die Kooperation mit der WLO regelt.<br />
Verglichen mit anderen Regionen in Niedersachsen sind die Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
auf <strong>Landkreis</strong>ebene insgesamt als überdurchschnittlich einzustufen.<br />
Dies gilt sowohl <strong>für</strong> die zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Ressourcen als auch <strong>für</strong> die<br />
wahrgenommen Aufgaben. Der momentan in vielen <strong>Landkreis</strong>en zu beobachtende<br />
Trend zur Intensivierung der regionalen Wirtschaftsförderung ist im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg bereits zum relativ frühen Zeitpunkt vollzogen wor<strong>den</strong>.<br />
Die Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik sowie der Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
der Gemein<strong>den</strong> erfolgte im Rahmen der Gemeindegespräche<br />
Ende April bis Anfang Mai 2001. Gesprächspartner vor Ort waren neben <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Hauptverwaltungsbeamten weitere Fachleute aus der Verwaltung (z.B.<br />
Bauamtsleiter, Kämmerer sowie ggf. das <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung zuständige<br />
Fachpersonal).<br />
Im Bereich Gewerbeflächenpolitik wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Gesprächen schwerpunktmäßig<br />
folgende Themen behandelt:<br />
- Zuständigkeiten <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung innerhalb der Verwaltung,<br />
- Strategien der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die Gemein<strong>den</strong> und<br />
(kommunale) Finanzierung der Entwicklung von Gewerbeflächen,<br />
- Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen,<br />
- Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation sowie<br />
- neue Gestaltungsformen zur Entwicklung von Gewerbegebieten.<br />
Darüber hinaus wur<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Vertretern der Gemein<strong>den</strong> deren Aktivitäten der<br />
kommunalen Wirtschaftsförderung erörtert. Hierbei ging es in erster Linie um<br />
- Aufgaben, Schwerpunkte und Instrumente der lokalen Wirtschaftsförderung,<br />
- die Zuständigkeiten und Organisation innerhalb der Verwaltung sowie personelle<br />
und finanzielle Ressourcen <strong>für</strong> Wirtschaftsförderungsaktivitäten sowie<br />
- die Zusammenarbeit mit der WLO und überregionalen Institutionen.<br />
Die Gewerbeflächenentwicklung der Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erfolgt in<br />
der Regel durch das Zusammenspiel von Bauamt (Bauleitplanung) und Kämmerei<br />
(Liegenschaften) mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> politischen Gremien. Die meist geringe<br />
Größe der einzelnen Gemeindeverwaltungen ermöglicht in der Regel eine direkte<br />
Wirtschaftsförderung auf<br />
<strong>Landkreis</strong>ebene überdurchschnittlich<br />
2.3.2 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Zuständigkeiten sowie Strategien der Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
Im Rahmen der Gemeindegespräche:Bestandsaufnahme<br />
der ...<br />
... Gewerbeflächenpolitik<br />
sowie der ...<br />
... Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
der Gemein<strong>den</strong><br />
Abstimmung der Gewerbeflächenentwicklung<br />
in<br />
<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>
Samtgemeindekonstruktion<br />
erschwert Gewerbeflächenentwicklung<br />
in Harpstedt<br />
Ganderkesee: Bündelung<br />
im Fachbereich „Gemeindeentwicklung“<br />
Stadt Wildeshausen:<br />
„Grundstücks- und<br />
Erschließungs- GmbH“<br />
(GEG)<br />
Hatten: Immobilien DevelopmentBeteiligungsgesellschaft<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
(IDB)<br />
36 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
und unkomplizierte Abstimmung zwischen <strong>den</strong> Ämtern bzw. Fachbereichen unter<br />
Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten.<br />
Schwieriger ist dagegen die Abstimmung innerhalb der Samtgemeinde Harpstedt,<br />
wo, entsprechend der Gemeindeordnung, die Samtgemeindeverwaltung <strong>den</strong> Flächennutzungsplan<br />
aufstellt und die einzelnen Mitgliedsgemein<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Bebauungspläne<br />
zuständig sind. Die Mitgliedsgemein<strong>den</strong> betreiben auch die Erschließung<br />
sowie ggf. <strong>den</strong> kommunalen Erwerb der Gewerbeflächen.<br />
Neue Wege bei <strong>den</strong> Zuständigkeiten <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung gehen<br />
die Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee und Hatten sowie die Stadt Wildeshausen: In Ganderkesee<br />
sind alle <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />
relevanten Funktionen (Planung, Liegenschaften, Wirtschaftsförderung etc.) im<br />
Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ gebündelt wor<strong>den</strong>. Hierdurch sollen effizientere<br />
und schnellere Entscheidungsabläufe der planungs- und unternehmensrelevanten<br />
Verwaltungsaufgaben erreicht wer<strong>den</strong>. Da der Prozess der Verwaltungsmodernisierung<br />
in Ganderkesee noch nicht abgeschlossen ist, können von<br />
Seiten der Gemeinde noch keine konkreten Aussagen über die Auswirkungen der<br />
neuen Fachbereichsstruktur getroffen wer<strong>den</strong>.<br />
Die Stadt Wildeshausen hat die ausführen<strong>den</strong> Tätigkeiten der Gewerbeflächenpolitik<br />
aus der Verwaltung ausgegliedert und hier<strong>für</strong> 1996 die „Grundstücks- und<br />
Erschließungs- GmbH“ (GEG) als einhundertprozentige Tochter gegründet, die<br />
sowohl Wohn- als auch Gewerbeflächen ankauft, erschließt und vermarktet und<br />
zusätzlich die Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung <strong>für</strong> die Stadt wahrnimmt.<br />
Hauptziel der Stadt ist es, mit Hilfe der verwaltungsexternen GEG flexibler<br />
und schneller auf die Bedürfnisse der Unternehmen reagieren zu können. An Personal<br />
verfügt die Gesellschaft über drei Personen, die eine Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen<br />
besetzen. Die finanziellen Ressourcen fallen von Jahr zu Jahr sehr<br />
unterschiedlich aus, je nach <strong>den</strong> jeweiligen Phasen des Ankaufs oder aber des<br />
Verkaufs von Flächen. Die Tätigkeiten der GEG erfolgen in enger Abstimmung<br />
und nach <strong>den</strong> Planungen und Beschlüssen von Rat und Verwaltung der Stadt. Die<br />
wirtschaftsfördern<strong>den</strong> Tätigkeiten im allgemeinen und insbesondere die Maßnahmen<br />
zur Vermarktung von Gewerbeflächen sollen in naher Zukunft, nachdem die<br />
entsprechen<strong>den</strong> Flächen erschlossen wor<strong>den</strong> sind, intensiviert, ausgeweitet (u.a.<br />
Internetauftritt) und mit dem Stadtmarketing abgestimmt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Gemeinde Hatten hat die Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft<br />
Ol<strong>den</strong>burg mbH & Co. KG (IDB), eine Tochtergesellschaft der Landessparkasse<br />
zu Ol<strong>den</strong>burg, mit der Entwicklung des Gewerbegebietes „Sandkrug“ beauftragt.<br />
Die IDB hat einen zeitlich befristeten, treuhänderischen Vertrag mit der Gemeinde<br />
geschlossen, die notwendigen Grundstücke von <strong>den</strong> Eigentümern erworben, einen<br />
Teil der Gewerbeflächen erschlossen und ist nun - neben der Gemeindeverwaltung<br />
- an deren Vermarktung beteiligt. Mit dieser Zusammenarbeit zwischen<br />
der Gemeinde und der IDB wer<strong>den</strong> die folgen<strong>den</strong> Ziele verfolgt:<br />
- Die IDB übernimmt die Vorfinanzierung der gesamten Kosten. Die Finanzierung<br />
findet somit außerhalb des Gemeindehaushaltes statt und schlägt sich<br />
erst nach Ende der Laufzeit mit <strong>den</strong> aufgelaufenen Kosten (inkl. der Zinsen <strong>für</strong><br />
die Vorfinanzierung) und <strong>den</strong> verbliebenen Schul<strong>den</strong> <strong>für</strong> die nicht verkauften<br />
Grundstücke im Kommunalhaushalt der Gemeinde nieder.
- Die personellen Ressourcen der Verwaltung wer<strong>den</strong> entlastet.<br />
37 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Das Know-how und die Kontakte der IDB bzw. der hinter ihr stehen<strong>den</strong> Sparkasse<br />
können <strong>für</strong> die Vermarktung der Gewerbeflächen genutzt wer<strong>den</strong>.<br />
- Gegebenenfalls kann außerhalb der Verwaltung eine Beschleunigung des Umsetzungsprozesses<br />
erreicht wer<strong>den</strong>.<br />
Derzeit ist die Gemeinde Hatten die einzige Kommune im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg,<br />
die eine externe Gesellschaft mit der Entwicklung eines Gewerbegebietes beauftragt<br />
hat. Die meisten anderen Gemein<strong>den</strong> stehen der Beteiligung durch eine<br />
Entwicklungsgesellschaft eher skeptisch gegenüber und versprechen sich hiervon<br />
keine entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorteile. Sie betreiben entsprechend alle Schritte vom Flächenerwerb<br />
bis zur Vermarktung der Gewerbegrundstücke in eigener Regie.<br />
Ein Hauptproblem bei der Mobilisierung und Entwicklung von Gewerbeflächen ist<br />
<strong>für</strong> alle Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> der Erwerb bzw. die eigentumsrechtliche Sicherung<br />
der erforderlichen Grundstücke durch die Kommune oder eine von der Kommune<br />
beauftragte Gesellschaft. In nicht wenigen Fällen besteht keine Verkaufsbereitschaft<br />
der privaten Eigentümer. Zudem ist die Gefahr gegeben, dass die<br />
Grundstückspreise deutlich steigen, wenn die Bauleitplanung durchgeführt wird,<br />
bevor die Flächen in öffentlichem Eigentum sind. Damit verschlechtern sich die<br />
Vermarktungschancen bzw. wer<strong>den</strong> die kommunalen Haushalte stärker belastet.<br />
Derzeit bewegen sich die Grundstückspreise <strong>für</strong> Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg (je m², voll erschlossen) zwischen DM 24,- („Ahlhorner Heide“, Großenkneten)<br />
und DM 49,- („Sandkrug“, Hatten). Die Einstandspreise der Kommunen<br />
liegen zwischen ca. DM 10,- bis 12,- in <strong>den</strong> eher ländlichen Gemein<strong>den</strong> und<br />
DM 20,- bis 25,- in <strong>den</strong> wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten.<br />
Die überwiegende Zahl der Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg strebt grundsätzlich<br />
an, die Grundstücke, die <strong>für</strong> die Entwicklung von Gewerbeflächen gedacht<br />
sind, bereits vor der Durchführung der Bauleitplanung eigentumsrechtlich zu sichern.<br />
In der Vergangenheit ist dieses, wie u.a. die Erhebung des Gewerbeflächenangebots<br />
zeigt (Abschnitt 3), nicht immer angestrebt wor<strong>den</strong> bzw. nicht gelungen.<br />
Rund 30 % der in Bebauungsplänen ausgewiesenen und theoretisch verfügbaren<br />
Gewerbeflächen befin<strong>den</strong> sich derzeit in privatem Eigentum. Von <strong>den</strong> in<br />
Planung befindlichen Gewerbeflächen sind sogar vier Fünftel noch nicht in öffentlichem<br />
Eigentum. Zukünftig wird nach Angaben der Gemein<strong>den</strong> verstärkt die<br />
Strategie einer langfristigen Flächenvorratspolitik verfolgt, um die kommunalen<br />
Einstandspreise <strong>für</strong> künftige Gewerbegrundstücke so gering wie möglich zu halten.<br />
Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen<br />
Von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg wer<strong>den</strong> unterschiedliche Vermarktungsaktivitäten<br />
betrieben, u.a.<br />
- Bereitstellung einer Ansiedlungsbroschüre mit detaillierten Angaben zu <strong>den</strong><br />
verfügbaren Gewerbeflächen,<br />
Gewerbeflächenentwicklung<br />
und -vermarktung<br />
meist in Eigenregie der<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Hauptengpass bei der<br />
Mobilisierung von Flächen:Verkaufsbereitschaft<br />
+ Preisforderungen<br />
Grundstückspreise <strong>für</strong><br />
Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Frühzeitige eigentumsrechtliche<br />
Sicherung der<br />
Flächen gelingt oftmals<br />
nicht<br />
Vermarktungsaktivitäten<br />
der Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg
Vermarktungsaktivitäten<br />
<strong>für</strong> das Gewerbegebiet<br />
„Ahlhorner Heide“<br />
In <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> teilweise<br />
keine personellen Ressourcen<br />
<strong>für</strong> aktive Gewerbeflächenvermarktung<br />
Aktive Vermarktungsbemühungen<br />
oftmals wenig<br />
erfolgreich<br />
Keine enge Abgrenzung<br />
von Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung<br />
38 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Darstellung der Gewerbeflächen im Internet (Präsentation auf <strong>den</strong> Webseiten<br />
der jeweiligen Gemeinde sowie im Gewerbeflächen-Informations-System GewIS),<br />
- Informationsveranstaltungen mit ansässigen Unternehmern, um diese als Multiplikatoren<br />
zu nutzen,<br />
- Informationsstände auf verschie<strong>den</strong>en Messen und Gewerbeschauen,<br />
- Veröffentlichung der aktuellen Gewerbeflächenentwicklung in der lokalen und<br />
regionalen Presse,<br />
- Anzeigen in verschie<strong>den</strong>en lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen,<br />
aber auch Fachzeitschriften sowie<br />
- Aufstellen von Werbetafeln am Gewerbegebiet sowie an Durchgangsstraßen.<br />
Die Gemeinde Großenkneten setzte <strong>für</strong> die Vermarktung des Gewerbe- und Industriegebiets<br />
„Ahlhorner Heide“ zeitweise sehr intensiv verschie<strong>den</strong>e Marketinginstrumente<br />
ein, die über die üblichen „Standartaktivitäten“ deutlich hinausgingen.<br />
Beispielsweise wurde ein LKW angeschafft und zu einem mobilen Messestand<br />
umgebaut, der auch überregional eingesetzt wurde. Gleichzeitig fungierte der<br />
Auflieger des LKW mit einer entsprechen<strong>den</strong> Beschriftung als beweglicher Werbeträger<br />
<strong>für</strong> das Gewerbegebiet 44 . Da der Aufwand letztlich aber nicht in dem<br />
erwünschten Verhältnis zum Nutzen stand, wur<strong>den</strong> diese speziellen Aktivitäten<br />
inzwischen wieder eingestellt. Mittlerweile setzt die Gemeinde im Großen und<br />
Ganzen wieder die eher „klassischen“ Marketinginstrumente (z.B. Informationsbroschüren)<br />
zur Gewerbeflächenvermarktung ein.<br />
Nicht alle Kommunen betreiben eine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen in<br />
ihrem Gemeindegebiet. Dieses gilt insbesondere <strong>für</strong> die kleineren Gemein<strong>den</strong>,<br />
<strong>den</strong>en hier<strong>für</strong> die personellen Voraussetzungen fehlen. In allen Fällen besteht<br />
aber nach Angaben der Gesprächspartner eine gute Zusammenarbeit mit der<br />
WLO bei der Gewerbeflächenvermarktung.<br />
Oftmals sind es nach Einschätzung der Gemein<strong>den</strong> aber nicht unbedingt die aktiven<br />
Vermarktungsbemühungen, die zum Erfolg führen. In vielen Fällen seien die<br />
grundstücks- und ansiedlungsinteressierten Unternehmen bereits vor Ort oder<br />
zumindest in unmittelbarer Nähe ansässig und von sich aus an die Gemein<strong>den</strong>verwaltungen<br />
herangetreten. Diese Beobachtung deckt sich mit <strong>den</strong> Erhebungen<br />
des Gewerbeflächenumsatzes und der Betriebsansiedlungen (Abschnitt 3.3), die<br />
zeigen, dass der Großteil der Gewerbeflächennachfrage aus <strong>den</strong> jeweiligen Gemein<strong>den</strong><br />
selbst stammt.<br />
Im Hinblick auf die Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung sind die Gemein<strong>den</strong><br />
<strong>für</strong> ein breites, nicht eng eingegrenztes Spektrum offen. Allerdings sind<br />
einige Branchen als Ansiedlungsinteressenten weniger beliebt. Hierzu zählen z.B.<br />
Speditionen („hoher Flächenverbrauch, wenig Arbeitsplätze“), Tierzuchtbetriebe<br />
und Betriebe, die durch ihr Erscheinungsbild ein Gewerbegebiet negativ beeinflussen<br />
können wie z.B. Altreifenverwerter. Ein weiteres Ausschlusskriterium kann<br />
44 Der LKW wurde zudem als Modellauto hergestellt und gemeinsam mit Akquisitionsunterlagen<br />
an rund 350 Unternehmen verteilt.
39 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
wegen der z.T. eingeschränkten Klärwerkskapazitäten die Abwasserintensität von<br />
Betrieben sein. Ausgeschlossen ist in der Regel auch die Ansiedlung von großflächigem<br />
Einzelhandel.<br />
Die Gemein<strong>den</strong> prüfen in der Regel - unabhängig von der Branche - zunächst die<br />
Unternehmen, indem sie Gespräche über <strong>den</strong> geplanten Investitionsumfang führen<br />
und ggf. <strong>den</strong> bisherigen Standort bzw. einen anderen Betriebsstandort besichtigen.<br />
Ein besonderes Zielgruppenkonzept hat die Gemeinde Ganderkesee <strong>für</strong> das Gewerbegebiet<br />
„Westtangente“ entwickelt. Rund ein Viertel des Gewerbegebietes<br />
(ca. 5 ha) wurde <strong>für</strong> die Zielgruppe der Dienstleister reserviert und soll entsprechend<br />
als „Dienstleisterpark“ vermarktet wer<strong>den</strong>. Der übrige Teil des Gewerbegebietes,<br />
der sowohl Gewerbe- (GE) als auch Industrieflächen (GI) enthält, wird<br />
durch öffentliche Grünanlagen optisch vom Dienstleistungspark getrennt.<br />
Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation<br />
Die Gemeindevertreter haben sich in <strong>den</strong> Gesprächen im Hinblick auf die Möglichkeit<br />
von interkommunalen Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung<br />
grundsätzlich offen gezeigt. Allerdings wurde auch betont, dass interkommunale<br />
Ansätze echte Vorteile <strong>für</strong> die jeweilige Gemeinde bringen müssten.<br />
Bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg bestehen im Hinblick auf eine zwischengemeindliche<br />
Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung bislang noch<br />
keine Erfahrungen. Teilweise sind aber bereits erste Gespräche mit der Zielrichtung<br />
einer Kooperation geführt wor<strong>den</strong>. Nach Einschätzung der Gesprächspartner<br />
ist noch sehr viel Überzeugungsarbeit in <strong>den</strong> Verwaltungen und v.a. auch der Politik<br />
nötig, um ein offenes Kooperationsklima zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es<br />
zu schaffen. Auch die Initiativen der WLO sind bisher fast wirkungslos<br />
geblieben; selbst die von der WLO angebotenen erhöhten Fördermöglichkeiten <strong>für</strong><br />
die Erschließung interkommunaler Gewerbegebiete wur<strong>den</strong> bislang nicht in Anspruch<br />
genommen.<br />
Die generelle Bereitschaft zur interkommunalen Zusammenarbeit schlägt sich<br />
aber bereits in der Auswahl der Vorschauflächen (Abschnitt 4) nieder, die vom<br />
<strong>NIW</strong> gemeinsam mit <strong>den</strong> Gemeindevertretern erarbeitet wur<strong>den</strong>. Von<br />
14 potenziellen Gewerbeflächen sind sechs Standorte als interkommunale Gewerbegebiete<br />
prädestiniert bzw. enthalten Ansätze interkommunaler Zusammenarbeit.<br />
Die Vorteile gemeinsamer Gewerbegebiete wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
u.a. in der Zusammenarbeit bei der Finanzierung und Vermarktung der Flächen,<br />
hinsichtlich der Möglichkeit einer Konzentration auf qualitativ absolut hochwertige<br />
Gewerbegebiete (z.B. hohe Verkehrsgunst) sowie im Hinblick auf bessere Chancen<br />
<strong>für</strong> Infrastrukturförderung gesehen.<br />
Prüfung der Betriebe<br />
durch die Gemein<strong>den</strong><br />
Zielgruppenkonzept der<br />
Gemeinde Ganderkesee<br />
<strong>für</strong> das Gewerbegebiet<br />
„Westtangente“<br />
Gemein<strong>den</strong> grundsätzlich<br />
zu interkommunalen Kooperationen<br />
bereit<br />
Bislang keine Erfahrungen<br />
bei der gemeinsamen<br />
Flächenentwicklung<br />
„Vorteile: Gemeinsame<br />
Finanzierung und Vermarktung,<br />
bessere Chancen<br />
<strong>für</strong> Förderung“
40 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Neue Gestaltungsformen zur Entwicklung von Gewerbegebieten<br />
Vorschläge der WLO <strong>für</strong><br />
neue Formen von Gewerbegebieten<br />
Gewerbestreifen entlang<br />
der Autobahn: „Kaum zu<br />
realisieren“<br />
Niederländische Kolonie:<br />
Skepsis bezüglich der<br />
Zielgruppe<br />
Überwiegend positives<br />
Echo auf Gewerbepark<br />
Arbeit und Freizeit<br />
Im Rahmen der Gemeindegespräche wurde diskutiert, inwiefern im Hinblick auf<br />
die Vermarktung von Gewerbeflächen und vor dem Hintergrund der sich verändern<strong>den</strong><br />
Anforderungen der Unternehmen spezielle Formen der Gewerbeflächenentwicklung<br />
erfolgreich sein können. Hierbei wurde auch erörtert, ob aus Sicht der<br />
Gemein<strong>den</strong> eine Reservierung von Gewerbeflächen <strong>für</strong> bestimmte Nutzergruppen<br />
<strong>den</strong>kbar sei. Ausgehend von Vorschlägen der WLO wur<strong>den</strong> folgende Ansätze<br />
diskutiert:<br />
- Gewerbestreifen entlang der Autobahn (streifenartiges Gewerbegebiet von<br />
einer Anschlussstelle zur nächsten mit guter Sichtbarkeit der Betriebe von der<br />
Autobahn aus),<br />
- Gewerbepark „Niederländische Kolonie“ (Gewerbegebiet ausschließlich <strong>für</strong><br />
niederländische Unternehmen),<br />
- Gewerbepark „Arbeit und Freizeit“ (Verbindung von Betriebsstandorten sowie<br />
Freizeiteinrichtungen und -angeboten in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander).<br />
Die Realisierbarkeit von Gewerbestreifen entlang der Autobahn wurde von <strong>den</strong><br />
meisten Gesprächspartnern eher zurückhaltend beurteilt. Einer Verwirklichung<br />
dürften insbesondere Naturschutzbelange entgegen stehen. Ansatzweise könnte<br />
die Idee des Gewerbestreifens anhand der Vorschauflächen in der Gemeinde<br />
War<strong>den</strong>burg realisiert wer<strong>den</strong>. Zwar besteht hier keine Verbindung in Form einer<br />
Erschließungsstraße zwischen zwei Anschlussstellen, die potenziellen Gewerbeflächen<br />
lägen aber streifenartig beiderseits der A 29.<br />
Ebenfalls skeptisch wurde der Vorschlag eines Gewerbeparks „Niederländische<br />
Kolonie“ diskutiert. Be<strong>für</strong>chtet wird einerseits, dass ein solch zielgruppenorientiertes<br />
Gewerbegebiet lediglich Speditionen anzieht, die zwar einen hohen Flächenverbrauch<br />
haben, aber kaum Arbeitsplätze schaffen. Zudem wird aufgrund der<br />
räumlichen Nähe des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg zu <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> bezweifelt,<br />
dass der Wirtschaftsraum <strong>für</strong> Zweigniederlassungen niederländischer Unternehmen<br />
interessant sein könnte. Zwei Gemein<strong>den</strong> zeigten <strong>den</strong>noch grundsätzlich<br />
Bereitschaft, die Entwicklung eines Gewerbeparks „Niederländische Kolonie“ zu<br />
prüfen. Erforderlich ist nach ihrer Einschätzung ein „langer Atem“ der kommunalen<br />
Liegenschaftspolitik, da mit einem zügigen Verkauf von <strong>für</strong> niederländische Unternehmen<br />
reservierte Gewerbeflächen vermutlich nicht zu rechnen sei.<br />
Dem Gewerbepark „Arbeit und Freizeit“ stan<strong>den</strong> die Gesprächspartner positiver<br />
gegenüber, wenn auch <strong>den</strong> Gemeindevertretern die konkrete Umsetzung und<br />
Ausgestaltung dieses Vorschlages vielfach noch nicht ganz klar war. Hervor gehoben<br />
wurde, dass sich ein solches Gewerbeflächenkonzept sehr gut in das<br />
Image und die Potenziale des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg als Standort <strong>für</strong> Naherholungs-<br />
und Freizeitaktivitäten einfügen würde.
Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemein<strong>den</strong><br />
41 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Wirtschaftsförderung wird in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg überwiegend<br />
federführend von <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten wahrgenommen („Wirtschaftsförderung<br />
als Chefsache“) und hat damit einen entsprechend hohen Stellenwert<br />
unter <strong>den</strong> kommunalen Aufgaben. Ergänzend hierzu sind je nach Gemeinde<br />
die Leiter der Fachbereiche bzw. Ämter <strong>für</strong> Bauen (Dötlingen, SG Harpstedt),<br />
Kämmerei (Großenkneten, Hatten), Gemeindeentwicklung (Ganderkesee)<br />
oder Bürgerservice (War<strong>den</strong>burg) in die Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingebun<strong>den</strong>.<br />
Darüber hinaus haben die Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee (1 Stelle), Großenkneten<br />
(0,5), Hude (2) und War<strong>den</strong>burg (0,5) weiteres Personal <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />
- vorwiegend in Form von Sachbearbeitern - zur Verfügung. Die Stadt Wildeshausen<br />
hat die Ausführung der Wirtschaftsförderung vollständig auf die<br />
„Grundstücks- und Erschließungs- GmbH“ (GEG) (2 Stellen) übertragen. Die Tätigkeiten<br />
der GEG (u.a. Bestandsentwicklung, Kontakt zur WLO, Standortmarketing,<br />
Existenzgründungsförderung) erfolgen in enger Abstimmung und nach <strong>den</strong><br />
Planungen und Beschlüssen von Rat und Verwaltung der Stadt und sollen in naher<br />
Zukunft noch intensiviert und konkretisiert wer<strong>den</strong>.<br />
Schwerpunkte der Wirtschaftsförderungsaktivitäten sind die Entwicklung des Unternehmensbestandes<br />
und die Kontaktpflege zur lokalen Wirtschaft. Neben einer<br />
eher reaktiven Wirtschaftsförderung, die in der Regel erst dann tätig wird, wenn<br />
Unternehmen mit Anliegen an sie heran treten, sind einige Gemein<strong>den</strong> in der Vergangenheit<br />
vermehrt dazu übergegangen, auch systematisch <strong>den</strong> Kontakt zu <strong>den</strong><br />
Unternehmen vor Ort zu suchen. Allgemein wird diese Aufgabe von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
aber als noch ausbaufähig eingestuft. Eine entsprechende Intensivierung<br />
dieser Aktivitäten ist daher bei <strong>den</strong> meisten Gemein<strong>den</strong> in Planung. Die hier<strong>für</strong><br />
erforderlichen Informationsgrundlagen, z.B. in Form einer Unternehmensdatenbank,<br />
sind bei <strong>den</strong> meisten Gemein<strong>den</strong> noch nicht vorhan<strong>den</strong>.<br />
Darüber hinaus gehende Aufgaben der Wirtschaftsförderung, wie z.B. die überregionale<br />
Ansiedlungswerbung, die Beratung von Existenzgründern oder die Veranstaltung<br />
eines „Wirtschaftstages“ wer<strong>den</strong> nur vereinzelt von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> wahr<br />
genommen.<br />
Bei spezialisiertem Beratungsbedarf - überwiegend handelt es sich hierbei um<br />
Fördermittel- und Existenzgründungsberatung - wer<strong>den</strong> die Unternehmen von <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> in der Regel an die WLO weiter vermittelt. Die Zusammenarbeit mit<br />
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des <strong>Landkreis</strong>es wird durchweg als positiv<br />
bezeichnet. Die WLO gilt unter <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> als zentraler regionaler Ansprechpartner<br />
in weitergehen<strong>den</strong> Fragen der Wirtschaftsförderung.<br />
Aktives Standortmarketing mit eigens hier<strong>für</strong> zuständigen personellen Ressourcen<br />
betreiben derzeit nur die Stadt Wildeshausen (mit Hilfe der GEG) und die Gemeinde<br />
Hude (zwei Personalstellen <strong>für</strong> Kommunalmarketing und Wirtschaftsförderung).<br />
Darüber hinaus plant die Gemeinde Ganderkesee, Standortmarketing im<br />
neu geschaffenen Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ zu etablieren. Die Gemeinde<br />
Großenkneten hat Standortmarketing im Rahmen der Vermarktung des<br />
Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“ betrieben, diese Aktivitäten aber mittlerweile<br />
größtenteils wieder eingestellt.<br />
Personelle Zuständigkeiten<br />
<strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />
in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Unternehmenskontakte<br />
als Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung<br />
Weitere Aufgaben der<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Bei spezialisiertem Beratungsbedarf<br />
Weiterleitung<br />
an die WLO<br />
Standortmarketingaktivitäten<br />
der Gemein<strong>den</strong>
Weitere Wirtschaftsförderungsakteure<br />
Einbindung politischer<br />
Vertreter in die Wirtschaftsförderung<br />
Personelle und finanzielle<br />
Ressourcen <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />
weiter<br />
ausbaufähig<br />
42 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Weitere Akteure neben der Gemeindeverwaltung und der WLO auf dem Feld der<br />
Wirtschaftsförderung vor Ort sind<br />
- die zahlreichen lokalen Werbegemeinschaften, Gemeindemarketingvereine,<br />
Mittelstandsvereinigungen sowie Gewerbe- und Handelsvereine, die in erster<br />
Linie als Interessenvertretungen der Unternehmen fungieren sowie<br />
- die Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG der Landessparkasse<br />
zu Ol<strong>den</strong>burg, die an der Entwicklung und Vermarktung des<br />
Gewerbegebietes „Sandkrug“ in Hatten mitwirkt.<br />
Darüber hinaus wer<strong>den</strong> in einigen Gemein<strong>den</strong> politische Vertreter (Gemeinderatsmitglieder<br />
sowie Kreistags-, Landtags- und Bundestagsabgeordnete) in Unternehmensbesuche<br />
eingebun<strong>den</strong>. Ziel ist es, die politische Ebene hierdurch <strong>für</strong> die<br />
Probleme der Unternehmensentwicklung und die Aufgaben der Wirtschaftsförderung<br />
zu sensibilisieren und andererseits <strong>den</strong> Unternehmen zu zeigen, welche<br />
Wertschätzung man ihnen von Seiten der Gemeinde einräumt.<br />
Insgesamt haben die Gespräche gezeigt, dass sich die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg der Bedeutung der kommunalen Wirtschaftsförderung <strong>für</strong> die Entwicklung<br />
der Unternehmen vor Ort bewusst sind. Allerdings sind die personellen und<br />
finanziellen Ressourcen <strong>für</strong> Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingeschränkt. Vorwiegend<br />
liegt die Zuständigkeit <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung bei <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten<br />
sowie weiteren leiten<strong>den</strong> Mitarbeitern der Verwaltung, die allerdings<br />
auch eine Vielzahl anderer kommunaler Aufgaben zu erledigen haben. Die<br />
zunehmende Sensibilisierung <strong>für</strong> Fragen der kommunalen Wirtschaftsförderung<br />
hat aber bereits dazu geführt, dass einige Gemein<strong>den</strong> zusätzliches Personal <strong>für</strong><br />
diese Aufgaben zur Verfügung stellen und andere Gemein<strong>den</strong> dieses <strong>für</strong> die nahe<br />
Zukunft beabsichtigen.<br />
2.3.3 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung<br />
Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs-,<br />
Freizeit- und Tourismusfunktionen<br />
der<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Wohnbaulandausweisungen<br />
in der Vergangenheit<br />
stark expansiv ...<br />
... mittlerweile Strategie<br />
einer eher gemäßigten<br />
Einwohnerentwicklung<br />
Ergänzend zur Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Gemeindegesprächen die allgemeinen<br />
Ziele und Strategien der Gemeindeentwicklung diskutiert. Hierbei ging es vor allem<br />
um die Position der jeweiligen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen <strong>den</strong><br />
Funktionen als Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs- sowie Freizeit-, Erholungs- und<br />
Tourismusstandort.<br />
Die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg konnten in der Vergangenheit aufgrund<br />
von Suburbanisierungsprozessen aus <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Zentren sowie expansiven<br />
Wohnbaulandausweisungen allesamt eine überdurchschnittliche Bevölkerungs-<br />
und Wohnbauentwicklung verzeichnen.<br />
Inzwischen hat jedoch in fast allen Gemein<strong>den</strong> von Seiten der Verwaltungen, aber<br />
auch der politischen Vertreter, ein Strategiewechsel hin zu einer eher gemäßigten<br />
Einwohnerentwicklung stattgefun<strong>den</strong>. Der Grund hier<strong>für</strong> liegt u.a. in der zunehmen<strong>den</strong><br />
Auslastung der kommunalen Infrastruktur. Darüber hinaus sehen die<br />
Gemein<strong>den</strong> die Gefahr, dass sie sich immer mehr zu monofunktionalen Auspendlerstandorten<br />
entwickeln könnten, sofern nicht gleichzeitig auch die Beschäfti-
43 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
gungsmöglichkeiten vor Ort ausgeweitet wer<strong>den</strong>. Entsprechend hat in <strong>den</strong> letzten<br />
Jahren die Funktion als Wirtschaftsstandort im Rahmen der Ziele der Gemeindeentwicklung<br />
deutlich an Gewicht gewonnen. Dies spiegelt sich auch in dem zunehmen<strong>den</strong><br />
Bewusstsein <strong>für</strong> die kommunale Aufgabe der Wirtschaftsförderung<br />
wider.<br />
Eine Strategie als Tourismusstandort im klassischen Sinne verfolgt keine der Gemein<strong>den</strong><br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Der Grund hier<strong>für</strong> liegt in <strong>den</strong> eingeschränkten<br />
Potenzialen der Tourismusinfrastruktur und <strong>den</strong> landschaftlichen Gegebenheiten<br />
<strong>für</strong> mehrtätige Aufenthalte. Allerdings haben spezialisierte Einrichtungen wie<br />
Schulungszentren (z.B. „Blockhaus Ahlhorn“ in der Gemeinde Großenkneten) eine<br />
nicht unbeträchtliche Bedeutung <strong>für</strong> die Zahl der Übernachtungen im <strong>Landkreis</strong>.<br />
Anders dagegen wer<strong>den</strong> die Funktionen Freizeit und Erholung bewertet, <strong>für</strong> die es<br />
vor dem Hintergrund der nicht unbeträchtlichen Einwohnerzahlen in <strong>den</strong> benachbarten<br />
Städten Bremen, Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst und auch der eigenen Bevölkerungszuwächse<br />
in der jüngeren Vergangenheit durchaus Potenziale gibt.<br />
Hier wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> noch weitergehende Entwicklungsmöglichkeiten<br />
gesehen, die auch in aktuellen Projekten zum Ausdruck kommen (z.B. „Barfußpfad“<br />
der Gemein<strong>den</strong> Großenkneten und Hatten).<br />
Die Auswertung der Einzelhandelszentralität aller Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
zeigt, dass einzig die Stadt Wildeshausen einen Zufluss an einzelhandelsrelevanter<br />
Kaufkraft verzeichnen kann. Entsprechend ist die Stadt bemüht,<br />
insbesondere in der Innenstadt die Einzelhandelsfunktionen weiter zu fördern.<br />
Aber auch andere Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> (z.B. War<strong>den</strong>burg) streben an, ihre<br />
Stellung als Einkaufsstandort zu stärken.<br />
Insgesamt wurde in <strong>den</strong> Gesprächen betont, dass die Kommunen im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg eine ausgewogene Gemeindeentwicklung anstreben. Eindeutige<br />
Schwerpunkte, d.h. die Konzentration auf einzelne Funktionen, sind nicht auszumachen.<br />
Nur eingeschränkte Tourismusinfrastruktur<br />
Potenziale <strong>für</strong> Freizeit und<br />
Erholung<br />
Wichtigster Einkaufsstandort:<br />
Stadt Wildeshausen<br />
Insgesamt ausgewogene<br />
Gemeindeentwicklung<br />
angestrebt
44 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
3. Gewerbeflächenangebot und –nachfrage im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Erhebung von Gewerbeflächenangebot<br />
und –<br />
nachfrage im <strong>Landkreis</strong><br />
Untersuchung des Gewerbeflächenangebots<br />
im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg auf<br />
zwei Ebenen<br />
Überregional, regional<br />
und lokal bedeutsame<br />
Gewerbeflächen<br />
Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung<br />
von Gewerbegebieten<br />
Die Erhebung des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg wurde mit<br />
Hilfe einer schriftlichen Befragung bei allen Gemein<strong>den</strong> durchgeführt. Zusätzlich<br />
wur<strong>den</strong> die Gewerbeflächenstandorte mit noch verfügbaren Flächen und die Planungsvorhaben<br />
im Rahmen der Gemeindegespräche ausführlich erörtert. Als<br />
Grundlage <strong>für</strong> die Erhebung der Flächennachfrage diente eine Datenbank der<br />
WLO, die durch eine schriftliche Befragung bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> ergänzt wurde.<br />
Die Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erfolgt<br />
auf drei Ebenen:<br />
- Gesamtschau aller im <strong>Landkreis</strong> verfügbaren (Abschnitt 3.1) und geplanten<br />
(Abschnitt 3.2) Gewerbeflächen sowie Analyse nach Flächeneigenschaften wie<br />
Nutzungsart, Eigentum, Verfügbarkeit und Entfernung zu <strong>den</strong> Autobahnen.<br />
- Beschreibung und Bewertung der einzelnen Gewerbeflächenstandorte mit<br />
verfügbaren Flächen (Übersicht 3-1) sowie der einzelnen Planungsvorhaben<br />
(Übersicht 3-2).<br />
- Ausführliche Auswertung der Gemeindeangaben zu <strong>den</strong> Gewerbeflächenumsätzen<br />
und <strong>den</strong> angesiedelten Betrieben (Abschnitt 3.3)<br />
Die Bewertung der Gewerbeflächen (Übersichten 3-1 und 3-2) erfordert die Einbeziehung<br />
vielfältiger Kriterien, da sich die Flächen hinsichtlich ihrer Standortqualität<br />
und der Eignung <strong>für</strong> unternehmerische Zielgruppen erheblich unterschei<strong>den</strong>. Nach<br />
der <strong>NIW</strong>-Klassifikation <strong>für</strong> Gewerbegebiete wer<strong>den</strong> daraufhin grundsätzlich drei<br />
Kategorien von Gewerbeflächenstandorten gebildet:<br />
- Überregional bedeutsame Flächen (Ü), d.h. absolut hochwertige Flächen<br />
(ohne nennenswerte Nutzungseinschränkungen), die sich in besonderer Weise<br />
auch <strong>für</strong> die überregionale Akquisition eignen,<br />
- Regional bedeutsame Flächen (R), d.h. Flächen mit gewissen qualitativen<br />
Nutzungseinschränkungen und damit Einschränkungen der überregionalen<br />
Akquisition, schwerpunktmäßig <strong>für</strong> die regionale Um- und Ansiedlung von Betrieben,<br />
- Lokale Flächen (L), d.h. Flächen mit deutlichen Einschränkungen der überregionalen<br />
und regionalen Akquisition, <strong>für</strong> die Umsiedlung und Erweiterung von<br />
lokal gebun<strong>den</strong>en Betrieben.<br />
- Wegen des differenzierten Angebots wer<strong>den</strong> neben <strong>den</strong> Kategorien „Ü“, „R“<br />
und „L“ auch die Misch- oder Zwischenformen „Ü/R“ bzw. „R/L“ zugewiesen.<br />
Zur Bewertung und Einordnung der Gewerbeflächen wer<strong>den</strong> im Wesentlichen die<br />
folgen<strong>den</strong> Kriterien herangezogen:<br />
- Verkehrsanbindung,<br />
- Bedeutung des Wirtschaftsstandortes,<br />
- Verfügbarkeit der Fläche (kein Kriterium <strong>für</strong> geplante Gewerbegebiete)<br />
- Größe der Gewerbefläche,
- planerische Ausweisung,<br />
- angesiedelte Betriebe (kein Kriterium <strong>für</strong> geplante Gewerbegebiete).<br />
45 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Kriterien Ausprägungen der Kriterien Konsequenzen <strong>für</strong> die Bewertung<br />
Bedeutung des<br />
Wirtschaftsstandortes<br />
45<br />
Verkehrsanbindung<br />
Verfügbarkeit<br />
der Flächen<br />
Größe der<br />
Gewerbefläche<br />
Planerische<br />
Ausweisung<br />
Angesiedelte<br />
Betriebe<br />
- große, dominierende Wirtschaftstandorte:<br />
angrenzende Städte Bremen, Ol<strong>den</strong>burg<br />
und Delmenhorst (mit Einschränkungen)<br />
- mittelgroßer Wirtschaftstandort im <strong>Landkreis</strong>:<br />
> 5.000 Beschäftigte,<br />
- kleiner Standort im <strong>Landkreis</strong>: 2.000 bis<br />
5.000 Beschäftigte,<br />
- sehr kleiner Standort im <strong>Landkreis</strong>: < 2.000<br />
Beschäftigte.<br />
- Nähe zur Autobahn, zu einer bedeuten<strong>den</strong><br />
Bundesstraße oder sonstigen wichtigen<br />
Verbindungen,<br />
- Zahl der Ortsdurchfahrten zur nächsten<br />
bedeuten<strong>den</strong> Verkehrsachse,<br />
- konfliktfreie Anbindung im Ort,<br />
- ggf. Anbindung anderer Verkehrsträger<br />
(Bahn, Binnenschiff).<br />
- öffentliches oder privates Eigentum bzw.<br />
Verkaufbereitschaft privater Eigentümer<br />
- sofort oder nicht sofort verfügbar (nur bei<br />
Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen)<br />
- < 10 ha 46 Nettofläche: klein<br />
- 10 bis 25 ha Nettofläche: mittelgroß<br />
- > 25 ha Nettofläche: groß<br />
- Industriegebiet (GI), Gewerbegebiet (GE)<br />
oder andere (Sonderbaufläche SO, Mischgebiet<br />
MI)<br />
- Magnetbetriebe<br />
- Wertigkeit des Branchenmixes<br />
- Größe der Betriebe (Beschäftigtenzahl)<br />
45 Zur Bewertung der Wirtschaftsstandorte im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg siehe Abschnitt 2.2.<br />
46 einschließlich bereits belegter Grundstücke<br />
Ü müssen in unmittelbarer Nähe zu einem<br />
der dominieren<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorte<br />
liegen.<br />
R müssen entweder in oder unmittelbar<br />
an einem mittelgroßen Wirtschaftsstandort<br />
liegen.<br />
Ü, Ü/R und R sollten möglichst direkt an<br />
einer wichtigen Verkehrsachse liegen; ansonsten<br />
sollte der Weg dorthin keine nennenswerten<br />
Ortsdurchfahrten enthalten<br />
und maximal wenige Kilometer lang sein.<br />
Standorte direkt an einer Autobahnanschlussstelle<br />
sind i.d.R. mindestens Ü/R.<br />
Nur L dürfen in Wohnsiedlungsbereichen<br />
liegen.<br />
Die Anbindung an andere Verkehrsträger<br />
kann die Gewerbefläche aufwerten.<br />
Sofort verfügbare Flächen in öffentlichem<br />
Eigentum sind grundsätzlich höher zu bewerten,<br />
da sie uneingeschränkt zur Verfügung<br />
stehen und zudem als Instrument<br />
der Wirtschaftsförderung eingesetzt wer<strong>den</strong><br />
können.<br />
Ü und Ü/R sollten mindestens mittelgroß<br />
(besser: groß) sein<br />
L sind i.d.R. klein, ggf. auch mittelgroß<br />
GI-Ausweisung wertet ein Gewerbegebiet<br />
auf, da die Nutzungseinschränkungen <strong>für</strong><br />
die ansässigen Betriebe geringer sind<br />
Bei Ü, Ü/R und R sollten die angesiedelten<br />
Betriebe der Wertigkeit des Gewerbegebietes<br />
entsprechen, d.h. es müssen<br />
mindestens einige hochwertige Unternehmen<br />
(ggf. Magnetbetriebe) und möglichst<br />
wenige minderwertige Betriebe (z.B.<br />
Schrotthändler, reine Lagerhallen) vorhan<strong>den</strong><br />
sein.<br />
Nur bei L und R/L darf der Branchenmix<br />
lediglich aus kleinteiligen, relativ unbedeuten<strong>den</strong><br />
Betrieben bestehen.
Weitere Bewertungskriterien<br />
Bedeutung der Standortfaktoren<br />
46 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Daneben spielen mögliche Nutzungskonflikte im Umfeld der Gewerbefläche, die<br />
Wertigkeit der Gewerbegebietsgestaltung (nur bei verfügbaren Flächen) sowie die<br />
städtebauliche Einbindung der Gewerbefläche eine Rolle. Für die Einschätzung<br />
der Vorschauflächen ist zudem die Frage der regionalplanerischen und naturschutzrechtlichen<br />
Bewertung der Flächen teilweise von entschei<strong>den</strong>der Bedeutung.<br />
Beispielsweise können Auflagen des Naturschutzes die Verwirklichung einer<br />
ansonsten hochwertigen potenziellen Gewerbefläche verhindern oder die Kosten<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung der Flächen soweit in die Höhe treiben, dass kein marktgängiger<br />
Verkaufspreis mehr zu erreichen ist.<br />
Die oben gewählte Reihenfolge entspricht in etwa dem Gewicht der einzelnen<br />
Faktoren, d.h. die Frage der Nähe zu einem der großen Wirtschaftsstandorte sowie<br />
die verkehrliche Anbindung sind von ganz besonderer Bedeutung <strong>für</strong> die Bewertung<br />
einer Gewerbefläche. Mängel bei einzelnen Faktoren können nur z.T.<br />
durch andere Qualitäten ausgeglichen wer<strong>den</strong>.<br />
3.1 Verfügbare Gewerbeflächen<br />
90 ha verfügbare Gewerbeflächen,<br />
davon 41 ha<br />
sofort verfügbar<br />
Nach <strong>den</strong> Ergebnissen der Gewerbeflächenerhebung gibt es im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
insgesamt 20 Gewerbegebiete mit z.Zt. noch verfügbaren Gewerbeflächen<br />
47 . Diese Gewerbegebiete haben zusammengenommen eine Größe von<br />
rund 230 ha, darunter sind 90 ha an noch verfügbaren Flächen. Hiervon sind nach<br />
<strong>den</strong> Einschätzungen der Gemein<strong>den</strong> 41 ha sofort und 49 ha nicht sofort verfügbar<br />
48 . Das größte Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen (über 10 ha) haben<br />
die Standorte:<br />
Gemeinde Verfügbare Flächen<br />
insgesamt (in ha)<br />
davon:<br />
sofort verfügbar (in ha)<br />
Ganderkesee 23,3 2,3<br />
Großenkneten 17,9 17,9<br />
Hatten 17,0 7,0<br />
Harpstedt 11,3 5,7<br />
Einen geringeren Umfang an verfügbaren Flächen (weniger als 10 ha) haben:<br />
Gemeinde Verfügbare Flächen<br />
insgesamt (in ha)<br />
davon:<br />
sofort verfügbar (in ha)<br />
Dötlingen 8,9 0,9<br />
Wildeshausen 5,5 1,5<br />
War<strong>den</strong>burg 3,8 3,8<br />
Hude 2,2 2,2<br />
47 Stand: August 2001<br />
48 Kriterien, welche die sofortige Verfügbarkeit <strong>für</strong> die Vermarktung im Rahmen der kommunalen<br />
Wirtschaftsförderung einschränken können, sind z.B. fehlende Erschließung oder eingeschränkte<br />
Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer.
47 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Abb. 3.1-1: Verfügbare Gewerbeflächen in <strong>den</strong> Standorten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Ganderkesee<br />
Großenkneten<br />
Hatten<br />
SG Harpstedt<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand August 2001<br />
Flächen in ha<br />
Dötlingen<br />
Nach Nutzungsmöglichkeiten sind von <strong>den</strong> verfügbaren Flächen im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg insgesamt 66 ha oder 74 % <strong>für</strong> gewerbliche Nutzung (GE) ausgewiesen<br />
und 24 ha (26 %) als Industrieflächen (GI) (Abb. 3.1-1). Die GI-Flächen sind:<br />
Gewerbegebiet Verfügbare<br />
GI-Fläche<br />
(in ha)<br />
Wildeshausen<br />
davon sofort<br />
verfügbare<br />
GI-Fläche (in ha)<br />
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten 10,0 10,0<br />
„Simmerhausen“, Prinzhöfte (SG Harpstedt) 5,6 0,0<br />
„Westtangente“, Ganderkesee 4,1 0,0<br />
„Weststraße“, Ganderkesee 3,1 0,0<br />
„Astrup“, War<strong>den</strong>burg 0,4 0,3<br />
„Vor Lüerte“, Wildeshausen 0,3 0,3<br />
War<strong>den</strong>burg<br />
Von diesen GI-Flächen sind allerdings nur knapp 11 ha sofort verfügbar. Sie befin<strong>den</strong><br />
sich mit einer Fläche von 10 ha fast ausschließlich im Gewerbegebiet „Ahlhorner<br />
Heide“ in Großenkneten.<br />
Der Anteil von GI-Flächen am gesamten Flächenangebot im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
ist damit im Vergleich zu anderen Regionen Niedersachsens unterdurchschnittlich.<br />
Dieses gilt insbesondere bei Betrachtung der sofort verfügbaren Flächen sowie<br />
nicht sofort verfügbar<br />
GE-Flächen<br />
GI-Flächen<br />
Hude<br />
66 ha Gewerbe- und 24 ha<br />
Industriefläche<br />
Anteil von Industrieflächen<br />
(GI) an verfügbaren<br />
Flächen insgesamt
48 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 3.1-2: Eigentumsverhältnisse der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in <strong>den</strong> Standorten<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Ganderkesee<br />
Flächen zur sofortigen<br />
Vermarktung<br />
Großenkneten<br />
Hatten<br />
SG Harpstedt<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand August 2001<br />
Flächen in ha<br />
Dötlingen<br />
Wildeshausen<br />
War<strong>den</strong>burg<br />
der innerregionalen Verteilung der Industrieflächen. Derzeit sind größere GI-<br />
Grundstücke nur in Großenkneten sofort zur Vermarktung frei.<br />
Die größten derzeit sofort zur Vermarktung stehen<strong>den</strong> Flächen 49 im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg mit mindestens 2 ha verfügbarer Fläche (GE und GI) sind:<br />
Gewerbegebiet Sofort verfügbare<br />
Fläche<br />
(in ha)<br />
nicht sofort verfügbar<br />
privates Eigentum<br />
öffentliches Eigentum<br />
davon in<br />
öffentlichem<br />
Eigentum (ha)<br />
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten 17,0 17,0<br />
„Sandkrug“, Hatten 5,4 5,4<br />
„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 3,0 3,0<br />
„Astrup“, War<strong>den</strong>burg 3,0 3,0<br />
„Wildeshauser Straße“, Harpstedt (SG Harpstedt) 2,7 2,7<br />
„Westtangente“, Ganderkesee 2,3 2,3<br />
49 Sofort verfügbar sind solche Flächen, die ohne nennenswerte zeitliche Einschränkung ansiedlungswilligen<br />
Unternehmen zur Verfügung gestellt wer<strong>den</strong> können.<br />
Hude
49 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Darüber hinaus existieren eine Reihe weiterer Gewerbegebiete mit sofort verfügbaren<br />
Flächen unter 2 ha in Hatten, Wildeshausen, Hude, Großenkneten, War<strong>den</strong>burg<br />
und Dötlingen.<br />
Eine wichtige Eigenschaft <strong>für</strong> die Vermarktung von Gewerbeflächen sind die Eigentumsverhältnisse.<br />
Da private Eigentümer andere Verwertungsinteressen bzw.<br />
Preisvorstellungen haben können, sind die Vermarktbarkeit und die Verfügbarkeit<br />
von privaten Flächen <strong>für</strong> die Zwecke der kommunalen Wirtschaftsförderung oftmals<br />
eingeschränkt bzw. unsicher. Zumindest hat eine Gemeinde bei privaten<br />
Flächen kaum Einfluss auf die Vergabe an bestimmte Betriebe und kann auch <strong>den</strong><br />
Flächenpreis nicht als strategisches Element der kommunalen Wirtschaftsförderung<br />
einsetzen.<br />
Von <strong>den</strong> verfügbaren Gewerbeflächen insgesamt befin<strong>den</strong> sich im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
69 % (62 ha) in öffentlichem Eigentum; entsprechend sind fast ein Drittel<br />
in privater Hand (Abb. 3.1-2). Die sofort verfügbaren Gewerbeflächen sind mit<br />
96 % (40 ha) sogar fast ausschließlich in öffentlicher Hand. Folglich ist im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg der Anteil der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem<br />
Eigentum an <strong>den</strong> verfügbaren Flächen insgesamt mit 44 % (40 ha) überdurchschnittlich<br />
hoch 50 . Dieses deutet auf eine vergleichsweise erfolgreiche kommunale<br />
Flächenvorratspolitik im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung hin.<br />
Die Gemeindebefragung hat allerdings auch ergeben, dass in einigen Gemein<strong>den</strong><br />
die Vermarktung von Gewerbeflächen z.T. durch mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />
von privaten Grundstückseigentümern erschwert wird.<br />
In qualitativer Hinsicht ist das Gewerbeflächenangebot im <strong>Landkreis</strong> - vor allem im<br />
Hinblick auf die Anbindung an <strong>den</strong> Fernverkehr - sehr positiv zu bewerten. Dieser<br />
Standortfaktor wird von Unternehmen vielfach als einer der wichtigsten gewerbeflächenrelevanten<br />
Faktoren genannt. Bei keinem der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg liegt die nächste Autobahnanschlussstelle weiter als<br />
10 km entfernt. Von 63 % der sofort verfügbaren Gewerbeflächen (26 ha) sind es<br />
maximal 5 km bis zur Autobahn, rund ein Viertel der Flächen (9,5 ha) liegt sogar<br />
direkt an einer Anschlussstelle (Abb. 3.1-3 und Karte 3-1).<br />
50 Diese Einschätzung wird stark durch das Gewerbegebiet „Ahlhorner Heide“ in Großenkneten<br />
geprägt, das im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 43 % der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem<br />
Eigentum ausmacht.<br />
Verfügbarkeit von privaten<br />
Flächen <strong>für</strong> Zwecke<br />
der Wirtschaftsförderung<br />
eingeschränkt<br />
Hoher Anteil von Gewerbeflächen<br />
in öffentlichem<br />
Eigentum<br />
Z.T. mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />
von privaten<br />
Grundstückseigentümern<br />
Hoher Anteil verkehrlich<br />
gut angebun<strong>den</strong>er Flächen
50 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 3.1-3: Entfernung der sofort verfügbaren Gewerbeflächen zu <strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Großenkneten<br />
Hatten<br />
SG Harpstedt<br />
War<strong>den</strong>burg<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand August 2001<br />
Flächen in ha<br />
Ganderkesee<br />
Hude<br />
Wildeshausen<br />
5 bis unter 10 km<br />
1 bis unter 5 km<br />
unter 1 km<br />
Dötlingen
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
51 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Übersicht 3-1: Bewertung der Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen<br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
Hatten Sandkrug 15,4 ha 5,4 ha Ü/R Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– Lage direkt an der A 29, kurze Entfernung zur<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg – ausschließlich GE-Flächen – 10,4 ha in<br />
öffentlichem Eigentum, davon 5 ha nicht sofort verfügbar –<br />
bislang 10 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus<br />
Sicht der Gemeinde besonders <strong>für</strong> Dienstleistungen, Handwerk<br />
und „nicht störende“ Gewerbebetriebe geeignet<br />
Groß Ippener,<br />
SG Harpstedt<br />
An der<br />
Autobahn<br />
Hude Altmoorhausen<br />
Großenkneten<br />
Ahlhorner<br />
Heide<br />
3,0 ha 3,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– Lage direkt an der A 1, kurze Entfernung zur Stadt<br />
Delmenhorst – ausschließlich GE-Flächen – alle noch<br />
verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 14<br />
Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der<br />
Gemeinde besonders <strong>für</strong> Handel und Handwerk geeignet –<br />
(vgl. auch Vorschaufläche Nr.6)<br />
1,0 ha 1,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
Lage direkt an der A 28 – GE- und GI-Flächen – alle noch<br />
verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – 15 Betriebe<br />
angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der Gemeinde<br />
besonders geeignet <strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe,<br />
Handwerk und Dienstleistungen – (vgl. auch Vorschaufläche<br />
Nr.7)<br />
17,0 ha 17,0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
Lage direkt an der B 213, verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe<br />
(2,5 km zur A 29 und 6 km zur A 1) – GE- und<br />
GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem<br />
Eigentum – bislang 11 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix)<br />
War<strong>den</strong>burg Astrup 3,0 ha 3,0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Gewerbegebiet –<br />
verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (3 km zur A 29<br />
und 7 km zur A 28) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren<br />
Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 24<br />
Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – (vgl. auch<br />
Vorschaufläche Nr.12)<br />
Ganderkesee Westtangente<br />
Wildeshausen,<br />
Stadt<br />
18,2 ha 2,3 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />
– verkehrsgünstige Lage (3 km zur A 28 sowie 13 km<br />
zur A 1) – Regionalflughafen in unmittelbarer Nähe – GEund<br />
GI-Flächen – 15,2 ha in öffentlichem Eigentum, davon<br />
12,9 ha nicht sofort verfügbar – bislang 3 Betriebe angesiedelt<br />
– Teilfläche ausschließlich <strong>für</strong> Dienstleistungsgewerbebetriebe<br />
reserviert – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.2)<br />
Vor Lüerte 1,5 ha 1,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – insgesamt großes Gewerbegebiet<br />
– verkehrsgünstige Lage (5 km zur A 1 und<br />
2 km zur B 213) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren<br />
Flächen in öffentlichem Eigentum – große Zahl von<br />
angesiedelten Betrieben (breiter Branchenmix)<br />
War<strong>den</strong>burg Süd-West 0,8 ha 0,8 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />
verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (3 km zur A 29<br />
und 7 km zur A 28) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch<br />
verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – (vgl. auch<br />
Vorschaufläche Nr.12)<br />
Prinzhöfte,<br />
SG Harpstedt<br />
Simmerhausen<br />
5,6 ha 0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
direkte Lage an der B 213 und ca. 2 km zur A 1 – GE- und<br />
GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem<br />
Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 2 Betriebe<br />
angesiedelt (Verarbeitendes Gewerbe) – (vgl. auch Vorschaufläche<br />
Nr.1)<br />
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Gewerbegebiet<br />
Ganderkesee Weststrasse<br />
Wildeshausen,<br />
Stadt<br />
Flecken<br />
Harpstedt,<br />
SG Harpstedt<br />
Visbeker<br />
Straße<br />
Wildeshauser<br />
Straße<br />
Hude Wüsting /<br />
An der<br />
Bahn<br />
Hatten Kirchhatten<br />
Großenkneten<br />
Westlich<br />
am Rieskamp<br />
Dötlingen Auf dem<br />
Brink<br />
Dötlingen Brettorf-<br />
Ost<br />
Dötlingen Brettorf<br />
West II<br />
Dötlingen Aschenstedt<br />
Süd<br />
Dötlingen Aschenstedt<br />
Nord<br />
verfügbare<br />
Fläche<br />
davon<br />
sofort<br />
verfügb.<br />
Bewertung<br />
52 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Beschreibung des Gewerbegebietes<br />
5,1 ha 0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
verkehrsgünstige Lage (je 3 km zur A 28 und zur B 212) –<br />
GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in<br />
privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar<br />
4,0 ha 0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – insgesamt großes Gewerbegebiet<br />
– verkehrsgünstige Lage (5 km zur A 1 und<br />
2 km zur B 213) – ausschließlich GE-Flächen – 3 ha in<br />
öffentlichem Eigentum, 1 ha in privatem Eigentum – im<br />
Umfeld große Zahl von angesiedelten Betrieben (breiter<br />
Branchenmix)<br />
2,7 ha 2,7 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
mittelmäßige verkehrliche Lage im Vergleich zu anderen<br />
Gewerbegebieten des LK Ol<strong>den</strong>burg (ca. 10 km Entfernung<br />
zur A 1 und B 213) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch<br />
verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – aus Sicht<br />
der Gemeinde besonders <strong>für</strong> Baumärkte geeignet<br />
1,2 ha 1,2 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
verkehrsgünstige Lage (6 km zur A 29 und 7 km zur A 28) –<br />
ausschließlich GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen<br />
in öffentlichem Eigentum – noch keine Betriebe angesiedelt,<br />
ca. 0,6 ha <strong>für</strong> Verbrauchermarkt reserviert – aus Sicht der<br />
Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Handel, Handwerk und<br />
Dienstleistungen<br />
1,6 ha 1,6 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
verkehrsgünstige Lage mit 4 km Entfernung zur A 28 und<br />
9 km zur B 75 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen<br />
in privatem Eigentum<br />
0,9 ha 0,9 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – 6 km<br />
Entfernung zur A 29, 11 km zur A 1 – ausschließlich GE-<br />
Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem<br />
Eigentum – bislang 3 Betriebe angesiedelt<br />
3,9 ha 0,7 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
10 km zur A 1 und 8 km zur B 213 – ausschließlich GE-<br />
Flächen – 1,7 ha in öffentlichem Eigentum und davon 1 ha<br />
nicht sofort verfügbar – 2,2 ha in privatem Eigentum, nicht<br />
sofort verfügbar – bislang 8 Betriebe angesiedelt (breiter<br />
Branchenmix)<br />
0,9 ha 0,2 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
10 km zur A 1 und 3 km zur B 213 – ausschließlich GE-<br />
Flächen – 0,2 ha in öffentlichem Eigentum, 0,7 ha in privatem<br />
Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 3 Betriebe<br />
angesiedelt<br />
1,8 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
10 km zur A 1 und 4 km zur B 213 – ausschließlich GE-<br />
Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum<br />
und nicht sofort verfügbar<br />
1,5 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
verkehrsgünstige Lage mit ca. 6 km zur A 1 und ca. 3 km<br />
zur B 213 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in<br />
privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 1<br />
Betrieb angesiedelt<br />
0,8 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />
verkehrsgünstige Lage mit ca. 6 km zur A 1 und ca. 3 km<br />
zur B 213 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren in privatem<br />
Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 1 Betrieb<br />
angesiedelt<br />
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)
IR<br />
Verfügbare Gewerbeflächen<br />
Geplante Gewerbeflächen<br />
(Außerhalb des LK Ol<strong>den</strong>burg nur<br />
ausgewählte Standorte)<br />
IR IC<br />
Flächengrößen (Brutto)<br />
2ha<br />
5ha<br />
10 ha<br />
5ha<br />
10 ha<br />
15 ha<br />
53 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Karte 3-1: Verfügbare und geplante Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
IR IC ICE<br />
IR<br />
Autobahn<br />
Bundesstraße<br />
Bahntrasse<br />
Wichtige Bahnhöfe<br />
IR IC<br />
ICE<br />
Kartengrundlage:<br />
ÜKN 1:500.000<br />
Landesvermessung und<br />
Geobasisinformation<br />
Niedersachsen<br />
(Maßstab verändert)<br />
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
54 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
3.2 Gewerbeflächenplanungen<br />
55 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Bei <strong>den</strong> Gewerbeflächenplanungen sind verschie<strong>den</strong>e Stadien der „Planungsreife“<br />
zu unterschei<strong>den</strong>. Grundsätzlich sind nur solche Gewerbeflächenplanungen in die<br />
Erhebung aufgenommen, <strong>für</strong> die mindestens eine Flächennutzungsplanänderung<br />
in Vorbereitung ist oder bereits ein Aufstellungsbeschluss existiert. Damit sind<br />
zunächst Flächen ausgeblendet, die zwar als langfristige „Vorschauflächen“ in<br />
Frage kommen könnten, deren Realisierung aber noch sehr unsicher ist. Aber<br />
auch rechtswirksam in Flächennutzungsplänen dargestellte gewerbliche Bauflächen<br />
sind dann nicht einbezogen wor<strong>den</strong>, wenn die Gemein<strong>den</strong> diese Planungen<br />
offensichtlich nicht mehr weiter verfolgen. Bei <strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> betrachteten<br />
Planungsvorhaben liegen noch keine rechtskräftigen Bebauungspläne vor, womit<br />
diese gegenüber <strong>den</strong> oben genannten Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen<br />
abgegrenzt sind.<br />
Nach der Gewerbeflächenerhebung gibt es derzeit im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
17 Planungsvorhaben mit zusammen rund 216 ha Gewerbefläche (brutto). Abzüglich<br />
Infrastruktur- und Ausgleichsflächen entspricht dies etwa 171 ha Nettofläche<br />
(Abb. 3.2-1). Die größten Gewerbegebietsplanungen ab 10 ha Nettofläche sind:<br />
geplantes Gewerbegebiet Fläche<br />
(netto)<br />
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten 22,5 ha<br />
„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen 22,5 ha<br />
„Hockensberg“, Dötlingen 18,3 ha<br />
„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 15,0 ha<br />
„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude 15,0 ha<br />
„Munitionslager Uhlhorn“, Dötlingen 12,0 ha<br />
„Vor Lüerte III“, Stadt Wildeshausen 11,5 ha<br />
„Roten Schlatt“, War<strong>den</strong>burg 10,5 ha<br />
„Vor Lüerte II“, Stadt Wildeshausen 10,0 ha<br />
Darüber hinaus existieren noch weitere Planungsvorhaben unter 10 ha in Dötlingen,<br />
Ganderkesee, der SG Harpstedt und War<strong>den</strong>burg.<br />
Abgrenzung der aufgenommenenGewerbeflächenplanungen<br />
17 Gewerbeflächenplanungen<br />
mit zusammen<br />
171 ha Nettofläche
56 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Abb. 3.2-1: Gewerbeflächenplanungen in <strong>den</strong> Standorten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Wildeshausen<br />
Planungsstand der Vorhaben<br />
Dötlingen<br />
SG Harpstedt<br />
Großenkneten<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand August 2001<br />
Die Planungsstände der genannten Gewerbeflächenplanungen sind sehr unterschiedlich.<br />
Wirksame Flächennutzungspläne mit entsprechender Darstellung als<br />
„Gewerbliche Baufläche“ liegen bei folgen<strong>den</strong> Planungen vor:<br />
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten<br />
wirksame Flächennutzungspläne<br />
„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen<br />
„Hockensberg“, Dötlingen<br />
„Vor Lüerte III“, Stadt Wildeshausen<br />
„Vor Lüerte II“, Stadt Wildeshausen<br />
„Roten Schlatt“, War<strong>den</strong>burg<br />
Flächen in ha<br />
War<strong>den</strong>burg<br />
Verfahren zur Flächennutzungsplanänderung laufen z.Zt. in:<br />
laufende Flächennutzungsplanänderungen<br />
„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt)<br />
„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude<br />
Für das Planungsvorhaben „Munitionslager Uhlhorn“, Dötlingen gibt es Beschlüsse<br />
zur Flächennutzungsplanänderung und Aufstellung eines Bebauungsplanes.<br />
Hude<br />
Ganderkesee<br />
Hatten<br />
noch offen<br />
GE-Flächen<br />
GI-Flächen
57 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Für knapp die Hälfte der geplanten Flächen stehen die beabsichtigten Nutzungsarten<br />
bereits fest. Hiervon sind ca. 76 ha (91 %) <strong>für</strong> GE-Nutzung und ca. 8 ha<br />
(9 %) <strong>für</strong> industrielle Nutzungen (GI-Flächen) vorgesehen. Allerdings ist bei rund<br />
88 ha der gesamten Nettoplanungsfläche die Aufteilung nach Nutzungsarten noch<br />
nicht abschließend festgelegt.<br />
Von <strong>den</strong> in Planung befindlichen Flächen sind derzeit noch 81 % in Privateigentum.<br />
Allerdings beabsichtigen fast alle Gemein<strong>den</strong> <strong>den</strong> Erwerb der Grundstücke<br />
durch die Kommune bzw. im Fall der Stadt Wildeshausen durch die städtische<br />
Grundstücks- u. Erschließungs- GmbH (GEG). Die kommunale Flächenvorratspolitik<br />
im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung wird also von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
auch in Zukunft fortgesetzt. Bei folgen<strong>den</strong> Gewerbeflächenplanungen befin<strong>den</strong><br />
sich bereits Grundstücke in öffentlichem Eigentum:<br />
geplante Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum<br />
„Munitionslager“, Dötlingen (Eigentümer: Bund)<br />
„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude (teilweise)<br />
„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen (teilweise)<br />
Geplante Nutzungsarten<br />
81 % der geplanten Flächen<br />
derzeit (noch) in<br />
privatem Eigentum
Übersicht 3-2: Bewertung der geplanten Gewerbegebiete<br />
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Groß<br />
Ippener,<br />
SG Harpstedt<br />
Planungsvorhaben<br />
An der<br />
Autobahn<br />
Hude Altmoorhausen<br />
II<br />
(Dobbenweg)<br />
Ganderkesee Grüppenbühren<br />
Großenkneten<br />
Wildeshausen,<br />
Stadt<br />
Ahlhorner<br />
Heide<br />
Beim<br />
grauen<br />
Immenthun<br />
Dötlingen Hockensberg<br />
Wildeshausen,<br />
Stadt<br />
Vor<br />
Lüerte III<br />
War<strong>den</strong>burg Roten<br />
Schlatt<br />
Wildeshausen,<br />
Stadt<br />
Vor<br />
Lüerte II<br />
geplante<br />
Fläche<br />
(netto)<br />
Bewertung<br />
58 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Beschreibung des Planungsvorhabens<br />
15,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />
verkehrsgünstige Lage, 1 km Entfernung zur A 1 – Erweiterungsvorhaben<br />
des Gewerbegebietes „Groß Ippener“ – geplante Nutzungsarten<br />
noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren <strong>für</strong><br />
F-Planänderung – frühestens Ende 2002 verfügbar – aus Sicht der<br />
Gemeinde besonders <strong>für</strong> Logistik- und Speditionsfirmen geeignet –<br />
(vgl. auch Vorschaufläche Nr.6)<br />
15,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige<br />
Lage direkt an der A 28 – Erweiterung des Gewerbegebietes<br />
„Altmoorhausen“ – geplante Nutzungsart GE – Planungsstand:<br />
Beteiligungsverfahren <strong>für</strong> F-Planänderung und B-Plan – frühestens<br />
Anfang 2002 verfügbar – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7)<br />
4,2 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – Lage<br />
direkt an der A 28 und der B 212 – neues Gewerbegebiet – geplante<br />
Nutzungsart GE – Planungsstand: Beteiligungsverfahren <strong>für</strong><br />
F-Planänderung und B-Plan – frühestens Mitte 2002 verfügbar – aus<br />
Sicht der Gemeinde besonders <strong>für</strong> Logistik- und Speditionsfirmen<br />
geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.3)<br />
22,5 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Planungsvorhaben – Lage direkt<br />
an der B 213, 2 km Entfernung zur A 29 sowie 6 km zur A 1 – Erweiterungsvorhaben<br />
des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“ – geplante<br />
Nutzungsart GE – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und<br />
B-Plan-Aufstellung ruht gegenwärtig – frühestens 2010 verfügbar<br />
22,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – großes Planungsvorhaben –5 km<br />
Entfernung zur A 1 und sowie 2 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet<br />
– geplante Nutzungsarten GE und GE/E – Planungsstand:<br />
F-Planänderung wirksam und B-Plan Aufstellungsbeschluss – frühestens<br />
2003 verfügbar – aus Sicht der Stadt besonders <strong>für</strong> Dienstleistungsbetriebe<br />
geeignet<br />
18,3 ha R Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />
verkehrsgünstige Lage direkt an der B 213, 1,5 km zur A 1 – neues<br />
Gewerbegebiet (im Anschluss an des Gewerbegebiet Simmerhausen,<br />
Prinzhöfte) – geplante Nutzungsarten GE und GI – Planungsstand:<br />
F-Plan-Verfahren läuft, B-Plan in Vorbereitung – frühestens 2002<br />
verfügbar – aus Sicht der Gemeinde besonders <strong>für</strong> Logistik- und<br />
Speditionsfirmen geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.1)<br />
11,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />
5 km zur A 1 sowie 2 km zur B 213 – Erweiterung des Gewerbegebietes<br />
„Vor Lüerte“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:<br />
F-Planänderung wirksam; Planungen wer<strong>den</strong> zur Zeit nicht<br />
weiter betrieben – aus Sicht der Stadt besonders <strong>für</strong> Produzierendes<br />
Gewerbe geeignet<br />
10,5 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige<br />
Lage, 2 km zur A 29 sowie 7 km zur A 28 – Erweiterungsvorhaben<br />
des Gewerbegebietes „Astrup“ – geplante Nutzungsarten<br />
noch offen – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und<br />
Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> B-Plan – frühestens Ende 2002 verfügbar<br />
10,0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />
5 km zur A 1 sowie 2 km zur B 213 – Erweiterung des Gewerbegebietes<br />
„Vor Lüerte“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:<br />
F-Planänderung wirksam, B-Plan in Vorbereitung – frühestens<br />
Sommer 2002 verfügbar – aus Sicht der Stadt besonders <strong>für</strong> Produzierendes<br />
Gewerbe geeignet<br />
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)
Stadt /<br />
Gemeinde<br />
Planungsvorhaben<br />
Dötlingen Munitionslager<br />
Uhlhorn<br />
Flecken<br />
Harpstedt,<br />
SG Harpstedt<br />
Wildeshauser<br />
Straße<br />
War<strong>den</strong>burg Am<br />
Schlatt<br />
Colnrade,<br />
SG Harpstedt<br />
Dötlingen Neerstedt-<br />
Süd<br />
Beckeln,<br />
SG Harpstedt<br />
geplante<br />
Fläche<br />
(netto)<br />
Bewertung<br />
59 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Beschreibung des Planungsvorhabens<br />
12,0 ha R/L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />
Lage direkt an der B 213, 6 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet –<br />
geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss<br />
<strong>für</strong> F-Planänderung und B-Plan – aus Sicht der Gemeinde<br />
besonders geeignet <strong>für</strong> Lagerung, Speditionsfirmen und Kleinbetriebe<br />
2,8 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche<br />
Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg ungünstig (11 km zur A 1 sowie 10 km zur B 213) –<br />
geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren<br />
<strong>für</strong> F-Planänderung<br />
7,0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – verkehrsgünstige<br />
Lage, 3 km zur A 29 sowie 7 km zur A 28 – Erweiterung<br />
des Gewerbegebietes „Süd-West“ – geplante Nutzungsarten<br />
noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren <strong>für</strong><br />
F-Planänderung, B-Plan in Vorbereitung – frühestens Ende 2005<br />
verfügbar – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7)<br />
Colnrade 8,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche<br />
Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg nur mittelmäßig, 12 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet<br />
– geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren<br />
<strong>für</strong> F-Planänderung<br />
Neues<br />
Land<br />
Dötlingen Aschenstedt<br />
Dünsen,<br />
SG Harpstedt<br />
5,5 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche<br />
Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg nur mittelmäßig, 9 km zur A 1 sowie 8 km zur B 213 –<br />
neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:<br />
F-Planänderung in Vorbereitung<br />
4,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche<br />
Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im<br />
LK Ol<strong>den</strong>burg ungünstig (12 km zur A 1 sowie 8 km zur B 51) – Erweiterungsvorhaben<br />
des Gewerbegebietes „Neues Land“ – geplante<br />
Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren <strong>für</strong><br />
F-Planänderung<br />
1,2 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – 6 km<br />
Entfernung zur A 1 und 3 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet –<br />
geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:<br />
F-Planänderung in Vorbereitung<br />
Dünsen 0,8 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – 6 km<br />
Entfernung zur A 1 sowie 8 km zur B 51 – Erweiterung des Gewerbegebietes<br />
„Dünsen“ – geplante Nutzungsart GE – Beteiligungsverfahren<br />
<strong>für</strong> F-Planänderung – Erweiterungsfläche <strong>für</strong> vorhan<strong>den</strong>e Betriebe<br />
Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)
109 ha Gewerbeflächenumsatz<br />
zwischen 1993<br />
und 2000<br />
3.3 Gewerbeflächennachfrage<br />
Umsatz von Gewerbeflächen in der Vergangenheit<br />
Schwerpunkte der Flächennachfrage:<br />
SG Harpstedt<br />
und Wildeshausen<br />
Fünf umsatzstärkste Gewerbeflächenstandorte:<br />
60 % des Umsatzes<br />
60 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Von 1993 bis 2000 wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg rund 109 ha Gewerbeflächen<br />
umgesetzt; dies entspricht einem Jahresdurchschnitt von 13,6 ha. Hierbei<br />
schwankte der Umsatz zwischen 7 ha in <strong>den</strong> Jahren 1994 und 1996 und knapp<br />
22 ha im Jahr 1999 (Abb. 3.3-1). Insgesamt lässt sich im Beobachtungszeitraum<br />
ein deutlicher Anstieg des Gewerbeflächenumsatzes im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg feststellen.<br />
Diese Entwicklung deckt sich mit <strong>den</strong> Ergebnissen aus anderen Regionen<br />
Niedersachsens.<br />
Vom Gesamtumsatz an Gewerbeflächen wurde in <strong>den</strong> zwei umsatzstärksten<br />
Standorten des <strong>Landkreis</strong>es, der Stadt Wildeshausen und der SG Harpstedt, zusammen<br />
mehr als 40% aller Gewerbeflächen verkauft. Das entspricht einer Fläche<br />
von knapp 21 ha in Wildeshausen und rund 26 ha in der SG Harpstedt. Dem gegenüber<br />
fand in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Dötlingen (7,4 ha) und Hatten (6,5 ha) in <strong>den</strong><br />
90er Jahren ein deutlich geringerer Flächenumsatz statt (Abb. 3.3-2).<br />
Insgesamt konzentrierten sich die Flächenumsätze stark auf ausgewählte Standorte.<br />
Rund 63 ha, d.h. fast 60 % der Grundstücksverkäufe, wur<strong>den</strong> alleine in <strong>den</strong><br />
fünf umsatzstärksten Gewerbegebieten bzw. Gewerbeflächenstandorten im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg realisiert. Im Einzelnen waren dies:<br />
Gewerbegebiet Flächenumsatz<br />
1993 bis 2000<br />
„Vor Lüerte“, Wildeshausen 13,7 ha 51<br />
„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 13,6 ha<br />
„Ahlhorner Heide“, Großenkneten 9,6 ha<br />
„Altmoorhausen“, Hude 9,2 ha<br />
„Astrup“, War<strong>den</strong>burg 7,7 ha 52<br />
51 zusätzlich 6,9 ha Gewerbeflächenumsatz in <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Gewerbegebieten „Düngstruper<br />
Straße“ und „Am Umspannwerk“<br />
52 zusätzlich 2,4 ha Gewerbeflächenumsatz in <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Gewerbegebieten „Süd-West“<br />
und „Süd-Ost“
61 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Abb. 3.3-1: Entwicklung des Gewerbeflächenumsatzes im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
12,6<br />
7,1<br />
10,2<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2001<br />
Fläche in ha<br />
Ausgehend von dem durchschnittlichen jährlichen Umsatz der vergangenen Jahre<br />
(Abb. 3.3-1) sollten die Städte und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg in <strong>den</strong><br />
nächsten Jahren auf eine Flächennachfrage von mindestens 20 ha vorbereitet<br />
sein. Sollte der positive Trend weiter anhalten, könnte der Gewerbeflächenumsatz<br />
aber auch etwas höher ausfallen. Bei einem geschätzten Jahresumsatz von 20 ha<br />
deckt der Umfang der z.Zt. sofort verfügbaren Flächen von gut 40 ha die Nachfrage<br />
rein rechnerisch lediglich <strong>für</strong> die nächsten zwei Jahre.<br />
7,7<br />
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />
Abb. 3.3-2: Gewerbeflächenumsatz in <strong>den</strong> Standorten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 1993-2000<br />
östliche<br />
Mitgliedsgemein<strong>den</strong><br />
westliche<br />
Mitgliedsgemein<strong>den</strong><br />
SG Harpstedt<br />
13,6<br />
12,6<br />
Wildeshausen<br />
20,9<br />
Hude<br />
15,2<br />
Großenkneten<br />
Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2001<br />
Fläche in ha<br />
12,3<br />
Flächenumsatz und -angebot im Vergleich<br />
War<strong>den</strong>burg<br />
11,3<br />
13,8<br />
Ganderkesee<br />
9,7<br />
16,4<br />
Dötlingen<br />
7,4<br />
21,9<br />
Hatten<br />
6,5<br />
19,8<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Angebot an sofort verfügbaren<br />
Flächen reicht derzeit<br />
nur <strong>für</strong> 2 Jahre ...
... inklusive der z.Zt. nicht<br />
sofort verfügbaren Flächen<br />
<strong>für</strong> ca. 4 bis 5 Jahre<br />
Bei anhaltender Flächennachfrage<br />
teilweise Engpässe<br />
möglich<br />
62 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Zählt man auch die z.Zt. nicht sofort verfügbaren Flächen hinzu, bei <strong>den</strong>en größtenteils<br />
mit einer Verfügbarkeit in <strong>den</strong> nächsten Jahren gerechnet wer<strong>den</strong> kann<br />
(knapp 50 ha), so verlängert sich dieser theoretische Zeitraum auf vier bis fünf<br />
Jahre. Darüber hinaus existieren im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg Flächenplanungen von<br />
netto insgesamt gut 160 ha, die aber sehr unterschiedlich Planungshorizonte und<br />
Realisierungschancen beinhalten.<br />
Dieser zunächst pauschale Vergleich von Gewerbeflächenangebot und -nachfrage<br />
macht deutlich, dass der Umfang der verfügbaren Flächen nur kurzfristig ausreichend<br />
ist. Im Vergleich mit anderen Regionen Niedersachsens weist der <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg gemessen am Flächenumsatz ein quantitativ nur unterdurchschnittliches<br />
Gewerbeflächenangebot auf. Die Entwicklung und Vermarktung weiterer<br />
Gewerbeflächen muss also zeitnah sichergestellt wer<strong>den</strong>. Eine innerregionale<br />
Differenzierung der Analyse weist darauf hin, dass v.a. in Wildeshausen,<br />
War<strong>den</strong>burg und Hude sowie teilweise in der SG Harpstedt (Groß Ippener) bei<br />
anhaltender Flächennachfrage Gewerbegrundstücke künftig knapp wer<strong>den</strong> können,<br />
wenn von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> nicht entsprechend gegen gesteuert wird.<br />
Ansiedlung von Betrieben in Gewerbegebieten<br />
In der Vergangenheit angesiedelte<br />
Zielgruppen<br />
Qualität der Unternehmensdaten<br />
sehr unterschiedlich<br />
Gewerbeflächennachfrage<br />
überwiegend <strong>für</strong> Bestandsentwicklung<br />
Die im Rahmen der Gemeindebefragung durchgeführte Erhebung der Belegung<br />
von Gewerbeflächen mit Betrieben gibt Auskunft über die in der Vergangenheit<br />
angesiedelten Zielgruppen. Einbezogen wur<strong>den</strong> solche Unternehmen, die ihren<br />
Betrieb von 1993 bis 2000 in Gewerbegebieten eröffnet oder erweitert haben 53 .<br />
Bei <strong>den</strong> Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinde wurde zwischen Ansiedlungen<br />
aus anderen Standorten des <strong>Landkreis</strong>es (regionale Ansiedlungen) und Betriebsansiedlungen<br />
von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es (überregionale Ansiedlungen)<br />
unterschie<strong>den</strong>.<br />
Die Qualität der erhobenen Daten ist nicht in allen Gemein<strong>den</strong> gleich. Vor allem<br />
Beschäftigtenzahl und Herkunft der Betriebe waren in einigen Fällen nicht zu ermitteln.<br />
Insofern können die folgen<strong>den</strong> Ausführungen nur als Anhaltspunkte <strong>für</strong> die<br />
Struktur der angesiedelten Betriebe dienen. Insgesamt konnten 228 Betriebe in<br />
die Analyse einbezogen wer<strong>den</strong>, wobei <strong>den</strong> einzelnen Auswertungen - je nach<br />
Informationslage - kleinere Bezugszahlen zugrunde liegen.<br />
Die Auswertung der betrieblichen Nachfrage macht deutlich, dass die Bereitstellung<br />
von Gewerbeflächen überwiegend der Sicherung des Bestandes und der<br />
Entwicklung der ortsansässigen bzw. im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg beheimateten Betriebe<br />
dient. Von <strong>den</strong> insgesamt 203 Betrieben, deren Herkunft bekannt ist,<br />
betreffen drei Viertel der Grundstücksverkäufe innergemeindliche bzw. innerregionale<br />
Erweiterungen, Verlagerungen und Neugründungen (Übersicht 3-3). Immerhin<br />
ein Viertel der Gewerbeflächennachfrager stammen aus Standorten außerhalb<br />
des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
53 Dieses betrifft sowohl Betriebe in Gewerbegebieten mit noch verfügbaren Flächen als auch<br />
solche, die sich in mittlerweile vollständig belegten Gewerbegebieten angesiedelt haben.
63 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Übersicht 3-3: Herkunft der betrieblichen Gewerbeflächennachfrage im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
(1993 bis 2000 )<br />
Herkunft der Betriebe Anzahl der<br />
Betriebe<br />
aus dem <strong>Landkreis</strong> OL innerhalb der eigenen Gemeinde Erweiterungen 43 21<br />
(innerregional) Verlagerungen 58 29<br />
von außerhalb des<br />
<strong>Landkreis</strong>es OL<br />
Verlagerungen zwischen <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Ol<strong>den</strong>burg, Bremen<br />
und Delmenhorst<br />
(überregional) andere Nachbargemein<strong>den</strong> des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />
Besonders augenfällig ist die vergleichsweise große Zahl der überregionalen Ansiedlungen<br />
aus <strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten Ol<strong>den</strong>burg, Bremen und Delmenhorst.<br />
Jeder siebte Gewerbeflächenverkauf ging auf Suburbanisierungseffekte aus <strong>den</strong><br />
benachbarten Zentren - insbesondere Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst - zurück.<br />
Betriebe aus der Stadt Bremen sind hierbei allerdings nur unterdurchschnittlich<br />
vertreten. Dadurch wird deutlich, dass <strong>für</strong> Verlagerungen ins Umland die unmittelbare<br />
Nähe und die sehr gute Erreichbarkeit der Herkunftsstädte offenbar eine<br />
wichtige Rolle spielt. Während der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg direkt an die Städte Ol<strong>den</strong>burg<br />
und Delmenhorst grenzt, besteht zur Hansestadt Bremen bereits eine<br />
spürbar weitere Entfernung. Darüber hinaus hat Bremen bislang noch nicht mit<br />
deutlichen Gewerbeflächenengpässen zu kämpfen, wie es z.B. in der Stadt Delmenhorst<br />
schon der Fall ist.<br />
Von <strong>den</strong> übrigen Ansiedlungen von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg stammen<br />
fast die Hälfte aus unmittelbar benachbarten Gemein<strong>den</strong>, und selbst von <strong>den</strong><br />
übrigen überregionalen Ansiedlungen kam der überwiegende Teil aus relativ nah<br />
gelegenen Standorten des nordwestlichen Niedersachsens. Die Verlagerungsdistanzen<br />
sind also - wie in anderen Regionen auch - insgesamt recht gering.<br />
Eine nähere Betrachtung der Ansiedlungen von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es macht<br />
deutlich, dass es sich hierbei im Vergleich zu <strong>den</strong> innerregionalen Gewerbeflächennachfragern<br />
um Betriebe mit überdurchschnittlicher Beschäftigtenzahl und<br />
Grundstücksgröße handelt. Während die durchschnittliche Betriebsgröße bei <strong>den</strong><br />
innerregional verlagerten und erweiterten Unternehmen bei knapp 8 Mitarbeitern<br />
liegt, ist sie bei überregionalen Ansiedlungen fast doppelt so groß.<br />
Anteil<br />
(in %)<br />
Neugründungen 36 18<br />
16 8<br />
29 14<br />
9 4<br />
übrige überregionale Ansiedlungen 12 6<br />
Summe 203 100<br />
Jede siebte Flächennachfrage<br />
aus <strong>den</strong> benachbarten<br />
Zentren ...<br />
... hiervon aber nur wenige<br />
aus Bremen<br />
Nur geringe Verlagerungsdistanzenüberregionaler<br />
Ansiedlungen<br />
Überregionale Ansiedlungen:Überdurchschnittliche<br />
Betriebsgröße
Verteilung der erhobenen<br />
Betriebe auf einzelne<br />
Wirtschaftszweige<br />
64 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Die Verteilung der Unternehmen nach Branchen zeigt, dass unter <strong>den</strong> Gewerbeflächennachfragern<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg Betriebe des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes<br />
(56 %) etwas stärker vertreten sind als Dienstleistungsunternehmen (44 %).<br />
Die einzelnen Wirtschaftszweige sind folgendermaßen vertreten:<br />
Branchen Anzahl der Betriebe<br />
(innerreg. Herkunft)<br />
Anteil<br />
(in %)<br />
Anzahl der Betriebe<br />
(überreg. Herkunft)<br />
Aus dem Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe zählen v.a. Handwerksbetriebe und Betriebe<br />
des Baugewerbes zu <strong>den</strong> in Gewerbegebieten angesiedelten bzw. erweiterten<br />
Unternehmen. Hierunter ist der Anteil der Flächennachfrager, die aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg selbst stammen, besonders hoch. Im Dienstleistungsbereich sind<br />
demgegenüber Handelsbetriebe stark vertreten. Von diesen kommen überdurchschnittlich<br />
viele Unternehmen von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Die Gewerbeflächennachfrage seit 1993 saldiert sich auf gut 109 ha (s.o.). Die<br />
durchschnittliche Grundstücksgröße je Betrieb lag damit bei 4.800 m². Die Größen<br />
der einzelnen Gewerbegrundstücke differieren sehr stark und bewegen sich in<br />
einer Spanne zwischen 350 m² und 4,9 ha. Fast 60 % der Grundstücksgrößen<br />
liegen zwischen 2.000 m² und 5.000 m². Die erhobenen Betriebe verteilen sich auf<br />
die Grundstücksgrößenklassen wie folgt:<br />
Grundstücksgrößenklassen Anzahl der<br />
Betriebe<br />
Anteil<br />
(in %)<br />
< 2.000 m² 45 20<br />
2.000 m² bis < 3.000 m² 65 29<br />
3.000 m² bis < 5.000 m² 66 29<br />
5.000 m² bis < 1 ha 29 13<br />
1 ha bis 2 ha 13 6<br />
> 2 ha 8 4<br />
Summe: 226 100%<br />
Anteil<br />
(in %)<br />
sonstiges Handwerk 34 25 10 16<br />
Baugewerbe 24 18 7 11<br />
Kfz-Gewerbe 12 9 6 9<br />
Verarbeitendes Gewerbe 15 11 9 14<br />
Handel 19 14 14 22<br />
Unternehmensbezogene Dienstleist. 14 10 5 8<br />
Verkehr 7 5 8 13<br />
sonstige Dienstleistungen 10 7 5 8<br />
Summe: 135 100% 64 100%<br />
Handwerksbetriebe, Handel<br />
und Baugewerbe am<br />
stärksten vertreten<br />
Verteilung auf Grundstücksgrößenklassen
65 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
3.4 Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />
Betrachtet wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> nur ausgewählte Gewerbegebiete mit verfügbaren<br />
Flächen, die aufgrund ihrer Lage, Größe oder sonstigen Standortqualitäten als<br />
Konkurrenzstandorte <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
von Bedeutung sein können 54 .<br />
Stadt Bremen<br />
Im Vergleich zu zahlreichen anderen großen Wirtschaftstandorten ist die Gewerbeflächensituation<br />
in der Stadt Bremen in geringerem Maße durch Flächenengpässe<br />
gekennzeichnet. Aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung Bremens<br />
findet ein nicht unbeträchtlicher Teil des Suburbanisierungsprozesses innerhalb<br />
der Stadtgrenzen statt. Allerdings besteht sehr wohl das Problem, dass von dem<br />
erheblichen Umfang an Flächenreserven zahlreiche Flächen, die <strong>für</strong> die Gewerbeentwicklung<br />
theoretisch geeignet wären, aus verschie<strong>den</strong>en Grün<strong>den</strong> nur eingeschränkt<br />
verfügbar sind. Hierunter sind eine Reihe von altindustriellen Recyclingflächen.<br />
Neben einigen kleineren Gewerbegebieten sind folgende Standorte die Schwerpunkte<br />
des augenblicklichen Gewerbeflächenangebots in der Stadt Bremen:<br />
- „Gewerbepark Hansalinie“ unmittelbar an der A 1-Anschlussstelle „Bremen-<br />
Hemelingen“: Hier sind derzeit rund 25 ha verfügbar. Es besteht die Möglichkeit,<br />
diesen Standort deutlich in Richtung Osten entlang der Autobahn zu erweitern.<br />
- „Bremer Industrie-Park“ auf dem ehemaligen Gelände des Stahlwerks: Neben<br />
zur Zeit ca. 20 ha verfügbarer Fläche (überwiegend GI) können hier künftig<br />
weitere 100 ha entwickelt wer<strong>den</strong>.<br />
- „Güterverkehrszentrum“ in Niedervieland: Dieses Gelände, das ehemals <strong>für</strong> die<br />
Erweiterung des Hafens reserviert war, kann noch um rund 100 ha vergrößert<br />
wer<strong>den</strong>. Ein Teil hiervon wird derzeit bereits erschlossen. Bei Fertigstellung der<br />
in Planung befindlichen A 281 (Querverbindung zwischen der A 1 und der<br />
A 27) würde dieses Gewerbegebiet eine erheblich Aufwertung erfahren.<br />
- „Technologiepark Universität“ in Nähe der A 27-Anschlussstelle „Bremen-Horn-<br />
Lehe“: Dieser Standort bietet zurzeit zwar keine verfügbaren Gewerbegrundstücke.<br />
Es besteht aber Flächenpotenzial im Umfang von rund 50 ha, das<br />
langfristig entwickelt wer<strong>den</strong> kann.<br />
- „Airport-Stadt“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen Bremen: Hier<br />
können noch 30 ha zusätzliche Gewerbeflächen entwickelt wer<strong>den</strong>. Vorgesehen<br />
ist dieser Standort vorwiegend <strong>für</strong> Büronutzungen und Dienstleistungsunternehmen.<br />
54 Quellen:<br />
- GewIS (Gewerbeflächeninformationssystem von RegIS-Online, www.regis-online.de),<br />
- Senator <strong>für</strong> Wirtschaft und Häfen: Wirtschaftsstandort Bremen 2000 - 2001<br />
sowie www.wfg-bremen.de<br />
- Flächennutzungsplan 1996 der Stadt Ol<strong>den</strong>burg, www.ol<strong>den</strong>burg.de<br />
- Gespräch mit Vertretern der Wirtschaftsförderung der Stadt Delmenhorst<br />
Ausgewählte Konkurrenzstandorte<br />
<strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung<br />
im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Große Flächenreserven in<br />
Bremen, aber z.T. nur<br />
eingeschränkt verfügbar<br />
Schwerpunkte des Gewerbeflächenangebots<br />
in<br />
Bremen
Kaum noch Gewerbeflächenangebot<br />
in Delmenhorst<br />
Ziel: Interkommunale<br />
Kooperation mit <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Derzeit noch ausreichendesGewerbeflächenangebot<br />
Wichtigster Standort des<br />
Flächenangebots: Gewerbegebiet<br />
„Tweelbäke“<br />
Relativ niedrige Grundstückspreise<br />
in der Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
66 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Im Jahr 2000 wur<strong>den</strong> in Bremen rund 45 ha Gewerbeflächen aus städtischem<br />
Eigentum verkauft. Hiervon betrafen - ähnlich wie im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg - 80 %<br />
der Fälle Erweiterungen und Verlagerung innerhalb des Stadtgebietes.<br />
Stadt Delmenhorst<br />
Aufgrund starker Nachfrage in <strong>den</strong> 90er Jahren und der engen Stadtgrenzen verfügt<br />
Delmenhorst nur noch über ein sehr eingeschränktes Gewerbeflächenangebot.<br />
Auch <strong>für</strong> die künftige Entwicklung ist kaum hochwertiges Flächenpotenzial<br />
vorhan<strong>den</strong>.<br />
In Zukunft wird die Stadt in der Gewerbeflächenentwicklung verstärkt auf interkommunale<br />
Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> setzen müssen.<br />
Bislang gibt es solche Kooperationen allerdings noch nicht. Die Entwicklung von<br />
echten grenzüberschreiten<strong>den</strong> Gewerbegebieten ist aufgrund des Zuschnitts des<br />
Stadtgebietes problematisch. Durchaus <strong>den</strong>kbar ist aber die Beteiligung der Stadt<br />
Delmenhorst an Gewerbeflächen, die auf dem Gebiet anderer Gemein<strong>den</strong> liegen.<br />
Hierbei sind zunächst Kooperationen mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee und Groß<br />
Ippener, SG Harpstedt zu prüfen.<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
Auch die Gewerbeflächensituation in der Stadt Ol<strong>den</strong>burg ist durch zunehmende<br />
Flächenknappheit gekennzeichnet. Allerdings besteht im Gegensatz zur Stadt<br />
Delmenhorst derzeit ein ausreichendes verfügbares Angebot. Auch bietet der<br />
Flächennutzungsplan der Stadt noch Reserveflächen <strong>für</strong> die künftige Entwicklung.<br />
Wichtigster Standort des Flächenangebots in Ol<strong>den</strong>burg ist seit <strong>den</strong> 70er Jahren<br />
das Gewerbegebiet „Tweelbäke“ an der Grenze zu <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Hatten und<br />
Hude. Dieses Gewerbegebiet ist mittlerweile auf rund 150 ha angewachsen. Derzeit<br />
sind hier 10 ha sofort und 16 ha später verfügbar. Zudem sind im Flächennutzungsplan<br />
im Umfeld des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes weitere umfangreiche<br />
gewerbliche Bauflächen dargestellt, so dass dieser Standort auch künftig einen<br />
Schwerpunkt des Gewerbeflächenangebots der Stadt bil<strong>den</strong> wird.<br />
In <strong>den</strong> vergangenen fünf Jahren hat die Stadt durchschnittlich 12 ha Gewerbeflächen<br />
verkauft, d.h. fast so viel wie alle Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zusammen<br />
(gut 15 ha). Der Grundstückspreis je m² erschlossener Gewerbefläche<br />
liegt im Gewerbegebiet „Tweelbäke“ mit DM 40,- bis 55,- <strong>für</strong> eine Stadt von der<br />
Größe Ol<strong>den</strong>burgs auf einem relativ niedrigen Niveau. Am Gewerbeflächenstandort<br />
„Sandkrug“, Gemeinde Hatten kostet der m² DM 49,-, in <strong>den</strong> benachbarten<br />
Gemein<strong>den</strong> Hude und War<strong>den</strong>burg zwischen DM 30,- und DM 35,-.
<strong>Landkreis</strong>e Cloppenburg, Diepholz, Osnabrück und Vechta<br />
67 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
In <strong>den</strong> südlichen Nachbarkreisen des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg sind z.T. sehr umfangreiche<br />
Gewerbeflächenangebote verfügbar. Dieses gilt insbesondere <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Cloppenburg. Die meisten Gewerbeflächenstandorte befin<strong>den</strong> sich verkehrsgünstig<br />
in Nähe der A 1. Allerdings ist die Entfernung zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong><br />
Zentren wirtschaftlicher Aktivität (z.B. Bremen und Ol<strong>den</strong>burg) aus <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en<br />
Vechta und Cloppenburg sowie weiten Teilen des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz deutlich<br />
größer als aus <strong>den</strong> meisten Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg. Die<br />
Grundstückspreise je m² liegen - abgesehen von <strong>den</strong> Standorten im südlichen<br />
Umland Bremens - überwiegend zwischen DM 30,- und 35,- und damit ungefähr<br />
auf dem Niveau in der Stadt Wildeshausen und etwas über <strong>den</strong> Preisen in Großenkneten.<br />
Herausragender Gewerbeflächenstandort im <strong>Landkreis</strong> Cloppenburg ist der „Ecopark“<br />
in der Gemeinde Emstek, ein interkommunales Gewerbegebiet unter Beteiligung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Cloppenburg und einiger seiner Gemein<strong>den</strong>. Neben einem<br />
sehr großen Flächenpotenzial - im Endausbau soll der Standort 210 ha umfassen<br />
- zeichnet sich das Gewerbegebiet v.a. durch eine Zielgruppenstrategie 55 und<br />
eine Reihe von speziellen Dienstleistungen <strong>für</strong> ansiedlungsinteressierte und ansässige<br />
Unternehmen aus. Dieses Dienstleistungsangebot umfasst z.B.<br />
- die Planung, Realisierung und <strong>den</strong> Betrieb einer gemeinsamen Informationsund<br />
Kommunikationsinfrastruktur,<br />
- Kooperationsanbahnung und Netzwerkbetreuung <strong>für</strong> die unternehmerischen<br />
Zielgruppen,<br />
- Unternehmensberatung (u.a. Markteintrittsberatung, Markt- und Unternehmensanalyse,<br />
Businessplanung)<br />
In der Nähe des Ecoparks verfügt die Stadt Cloppenburg über weitere umfangreiche<br />
Gewerbeflächen („Alter Emsteker Weg“, „Cloppenburg-West“), die insbesondere<br />
zahlreiche GI-Flächen beinhalten. Alle Gewerbegebiete sind direkt an die<br />
B 71 und damit kreuzungsfrei an die A 1 angebun<strong>den</strong>.<br />
Auf dem Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es Vechta befin<strong>den</strong> sich Konkurrenzstandorte u.a.<br />
im unmittelbaren Umfeld der Stadt Wildeshausen. Die Gemein<strong>den</strong> Visbek<br />
(„Rechterfeld Bahnhof“) und Gol<strong>den</strong>stedt („Bahnhof“) verfügen hier zwar über<br />
größere Gewerbegebiete, die aber verkehrlich vergleichsweise ungünstig gelegen<br />
sind. Weitere bedeutende Gewerbeflächenstandorte befin<strong>den</strong> sich in der Stadt<br />
Vechta („Gewerbe- und Industriepark Vechta Nordwest“) sowie in der Gemeinde<br />
Bakum an der A 1-Anschlussstelle „Vechta“. Die bei<strong>den</strong> letztgenannten Gewerbegebiete<br />
liegen allerdings bereits rund 20 km von <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg entfernt.<br />
Noch weiter südlich an der A 1-Anschlussstelle „Neuenkirchen/Vör<strong>den</strong>“ befindet<br />
sich mit dem interkommunalen „Dienstleistungspark A 1“ ein mit dem Ecopark<br />
vergleichbarer sehr großer Gewerbeflächenstandort.<br />
55 Angestrebt wird die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich Life Science und verwandten<br />
Branchen. Im einzelnen sind dies Nahrungs- und Genussmittel, Agrar- und Umwelttechnik,<br />
Medizin-, Bio- und Gentechnologie, Gesundheits- und Pharmaindustrie, Kunststoffe<br />
und Neue Materialien, Maschinenbau sowie Informationstechnologie (http://www.ecopark.de<br />
vom 29.10.2001)<br />
Teilweise sehr umfangreicheGewerbeflächenangebote<br />
<strong>Landkreis</strong> Cloppenburg:<br />
„Ecopark“ als herausragendes<br />
Gewerbegebiet<br />
<strong>Landkreis</strong>e Vechta und<br />
Osnabrück: „Dienstleistungspark<br />
A 1“
<strong>Landkreis</strong> Diepholz:<br />
Hochwertige Gewerbegebiete<br />
im Sü<strong>den</strong> Bremens<br />
68 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Im <strong>Landkreis</strong> Diepholz gibt es größere Gewerbeflächenangebote, u.a. in <strong>den</strong><br />
Städten Syke („Am Bahnhof“) und Bassum („Karrenbruch“), die eine Konkurrenz<br />
insbesondere zum Angebot in der Samtgemeinde Harpstedt darstellen. Allerdings<br />
fehlt <strong>den</strong> genannten Standorten eine verkehrliche Anbindung, wie sie mit der A 1<br />
in <strong>den</strong> Mitgliedsgemein<strong>den</strong> Groß Ippener und Prinzhöfte gegeben ist. Eine höhere<br />
Lagegunst besitzen dagegen die Gemein<strong>den</strong> im südlichen Umland der Stadt Bremen,<br />
von <strong>den</strong>en insbesondere die Gemeinde Weyhe (Gewerbegebiet „Dreyhe“)<br />
über umfangreiche und direkt an die A 1 angebun<strong>den</strong>e Gewerbeflächen verfügt.<br />
<strong>Landkreis</strong>e Ammerland und Wesermarsch<br />
<strong>Landkreis</strong> Ammerland:<br />
Hochwertiges konkurrierendes<br />
Flächenangebot<br />
<strong>Landkreis</strong> Wesermarsch:<br />
Als Konkurrenzregion<br />
weniger relevant<br />
Die im Nor<strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e Ammerland und Wesermarsch haben im<br />
Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot sehr unterschiedliche Standortvoraussetzungen.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> Ammerland ist die Anbindung an das überregionale Autobahnnetz<br />
und <strong>den</strong> wichtigen Wirtschaftsstandort Stadt Ol<strong>den</strong>burg sehr gut und mit<br />
der Lagegunst des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg vergleichbar. Die bei<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e<br />
konkurrieren folglich um Betriebsverlagerungen aus der Stadt Ol<strong>den</strong>burg. Die der<br />
Stadt am nächsten liegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Bad Zwischenahn („Industriepark Bad<br />
Zwischenahn“), Wiefelstede („Westerholtsfelde“) und Rastede („Ipwege“, „Leuchtenburg“)<br />
verfügen über qualitativ hochwertige Gewerbegebiete, die in kurzer<br />
Entfernung zu <strong>den</strong> Autobahnen A 28 oder A 29 bzw. direkt an einer Anschlussstelle<br />
liegen. Zudem ist keiner der genannten Standorte mehr als 10 km von der<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg entfernt.<br />
Anders dagegen ist die Situation im <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch: Aufgrund der problematischen<br />
verkehrlichen Anbindung (kein Autobahnanschluss, Weser als schwer<br />
zu überwin<strong>den</strong>de Grenze im Osten, vergleichsweise weite Entfernungen zu <strong>den</strong><br />
Städten Bremen und Ol<strong>den</strong>burg) ist der <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch als Konkurrenzregion<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg weniger relevant als der <strong>Landkreis</strong> Ammerland.<br />
Insbesondere im benachbarten Sü<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Wesermarsch (Elsfleth:<br />
„Oberegge-West“, Lemwerder: „Altenesch“ und „Deichhausen“) ist die Qualität<br />
der Gewerbeflächenangebote niedriger einzustufen als im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Entlang der Weser bietet der <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch umfangreiche Flächenpotenziale,<br />
die allerdings überwiegend als Vorranggebiete <strong>für</strong> hafenorientierte<br />
industrielle Anlagen im Landesraumordnungsprogramm dargestellt sind und deshalb<br />
ebenfalls kein bedeutendes Konkurrenzangebot zu <strong>den</strong> Gewerbeflächen im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sind.
4. Vorschauflächen<br />
4.1 Vorschauflächen im Überblick<br />
69 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Ein Blick auf die Verteilung der Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> (Karte 4-1, Übersicht<br />
4-1) macht deutlich, dass sich die erhobenen Vorschauflächen überwiegend<br />
entlang der Autobahnachsen A 1, A 28 und A 29 sowie im Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
und in etwas geringerem Maße in Nähe der Stadt Delmenhorst befin<strong>den</strong>.<br />
Bei Einbeziehung der verfügbaren und geplanten Gewerbegebiete bestätigt sich<br />
im Wesentlichen, dass die genannten Achsen die Schwerpunkte der Gewerbeflächenentwicklung<br />
im <strong>Landkreis</strong> sind. Im Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg ist jedoch<br />
z.Zt. noch ein Defizit an aktuell verfügbaren Gewerbegebieten und Planungsvorhaben<br />
zu verzeichnen.<br />
Übersicht 4-1: Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg - Lage und Flächengröße<br />
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
1 Dötlingen und Prinzhöfte<br />
(SG Harpstedt) und Stadt Wildeshausen<br />
Ortsteil Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
Hockensberg /<br />
Simmerhausen<br />
Bruttofläche<br />
(in ha)<br />
74<br />
67 (Prinzh.)<br />
Brakland / Simmerhausen 7 (Dötl.) 56<br />
2 Ganderkesee Ganderkesee Westtangente<br />
(westliche Erweiterung)<br />
3 Ganderkesee Grüppenbühren<br />
Grüppenbühren<br />
(nördliche Erweiterung)<br />
4 Ganderkesee Schlutter Schlutter 34<br />
5 Großenkneten und Stadt Wildeshausen<br />
Steinloge Steinloge 95 (Groß.)<br />
65 (Wildesh.)<br />
6 Groß Ippener (SG Harpstedt) Groß Ippener Groß Ippener<br />
(westliche Erweiterung)<br />
7 Hatten Munderloh Gewerbepark Munderloh 20<br />
8 Hatten, Hude und Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
Tweelbäke-Ost Tweelbäke-Ost 20 (Hatten)<br />
20 (Hude) 57<br />
9 Hatten und Stadt Ol<strong>den</strong>burg Tweelbäke-Ost Güterverkehrszentrum (GVZ) 100 (Hatten) 100<br />
10 Hude Wüsting Holler Landstraße 30<br />
11 War<strong>den</strong>burg Astrup An der Autobahn 76<br />
12 War<strong>den</strong>burg War<strong>den</strong>burg Am Schlatt / Grüner Weg 15<br />
13 Stadt Wildeshausen Düngstrup Düngstrup 20<br />
14 Stadt Wildeshausen Aldrup Aldrup 50<br />
Die Flächengrößen sind nur ungefähre Angaben, i.d.R. handelt es sich um Bruttogrößen. Teilweise sind die betrachteten<br />
Flächen Suchräume, von <strong>den</strong>en nur ein noch nicht definierter Teilbereich realisiert wer<strong>den</strong> soll. Die Flächenangaben zu<br />
summieren ist methodisch daher nicht sinnvoll.<br />
56 zusätzliche 18 ha bereits formell in Planung (Dötlingen-Hockensberg, vgl. Abschnitt 3.2)<br />
57 zusätzliche 36 ha auf dem Gebiet der Stadt Ol<strong>den</strong>burg östlich der A 29 (lt. Flächennutzungsplan 1996)<br />
Vorschauflächen v.a.<br />
entlang der Autobahnachsen<br />
und im Umland<br />
der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
Auch verfügbare und<br />
geplante Gewerbegebiete<br />
schwerpunktmäßig entlang<br />
der Achsen<br />
25<br />
36<br />
160<br />
30<br />
40
70 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
IR<br />
Karte 4-1: Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Vorschauflächen<br />
Einzugsgebiete<br />
IR IC<br />
Flächengrößen (Brutto)<br />
10 ha<br />
50 ha<br />
100 ha<br />
71 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
IR IC ICE<br />
Autobahn<br />
Bundesstraße<br />
Bahntrasse<br />
IR<br />
Wichtige Bahnhöfe<br />
IR IC<br />
ICE<br />
Kartengrundlage:<br />
ÜKN 1:500.000<br />
Landesvermessung und<br />
Geobasisinformation<br />
Niedersachsen<br />
(Maßstab verändert)<br />
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
72 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
73 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
4.2 Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen<br />
Auf Basis der Gespräche in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> wurde <strong>für</strong> jede der 14 Vorschauflächen<br />
ein Gewerbeflächenprofil erstellt, das <strong>den</strong> jeweiligen Standort - soweit dies<br />
zum jetzigen Zeitpunkt bereits möglich und sinnvoll ist - detailliert beschreibt<br />
(Übersicht 4-3). Diese Profile dienen der Bewertung der einzelnen Flächen und<br />
ermöglichen die Festlegung vorrangig zu sichernder bzw. zu entwickelnder Projekte.<br />
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Qualität bzw. Verfügbarkeit der bei <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> abgefragten Informationen sehr unterschiedlich ist. Für einen Teil der<br />
Vorschauflächen sind bei <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Gemeindeverwaltungen relativ<br />
detaillierte Entwicklungsvorstellungen vorhan<strong>den</strong> bzw. bereits informelle Planungsvorbereitungen<br />
im Gange. Bei anderen Flächen wiederum existieren nur<br />
vage Vorstellungen bzw. die jeweilige Projektidee ist erst im Verlauf der Gemeindegespräche<br />
entwickelt wor<strong>den</strong>. Im einzelnen wur<strong>den</strong> folgende Daten abgefragt:<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde / Mitgliedsgemeinde / Ortsteil<br />
- Name der Vorschaufläche (+ lfd. Nummer)<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbe<br />
- Entfernungen zu Autobahn-Anschlussstellen, Bundesstraßen sowie Kreis- bzw.<br />
Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger und <strong>den</strong> ÖPNV<br />
Die Flächenangaben sind überwiegend nur grobe Schätzungen bzw. die erhobene<br />
Fläche ist ein Suchraum <strong>für</strong> das zu entwickelnde Gewerbegebiet.<br />
- Planungsstand (z.B. informelle Planungsvorbereitungen, Grundstückverhandlungen)<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE- / GI- / SO-Flächen<br />
- bisherige Darstellung im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP)<br />
- Einschränkungen bzw. Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
- bisherige Nutzung<br />
- Erschließung (sofern bereits Ansätze vorhan<strong>den</strong> sind)<br />
- Einschränkung z.B. durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat)<br />
Gewerbeflächenprofile zur<br />
Beschreibung und Bewertung<br />
der Vorschauflächen<br />
Qualität und Verfügbarkeit<br />
der Flächeninformationen<br />
sehr unterschiedlich<br />
Grunddaten<br />
Lage / Anbindung<br />
Flächengröße<br />
Planungsstand<br />
Geplante Einschränkungen<br />
/ Zielgruppen<br />
Flächeneigenschaften<br />
Eigentumsverhältnisse
Umweltkonflikte<br />
Konflikte im Umfeld der<br />
Vorschaufläche<br />
Abschließende Bewertung<br />
der Vorschauflächen<br />
Standort- und Vorschauflächenbewertung<br />
Verschie<strong>den</strong>e Prioritäten<br />
der Vorschauflächen<br />
Probleme bei der Flächenmobilisierung<br />
- öffentlicher Erwerb der Flächen angestrebt?<br />
74 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- naturschutz-, gewässerschutz- und wasserschutzrechtliche Auflagen<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
- Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />
- Konflikte mit zu- und abfließendem Verkehr<br />
- Vorteile und Nachteile der Vorschauflächen unter Berücksichtigung der Besichtigung<br />
durch die Gutachter im Rahmen der Gemeindegespräche<br />
- Bewertung der Vorschauflächen und ihre Bedeutung <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenentwicklung<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen (einschließlich noch offener Fragen,<br />
die vor der Entwicklung der Vorschauflächen geklärt wer<strong>den</strong> müssen)<br />
Analog zur Bewertung der verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen (Abschnitt<br />
3) gilt <strong>für</strong> die Vorschauflächen, dass die Wertigkeit einer Gewerbefläche<br />
stark von der Bedeutung des jeweiligen Wirtschaftsstandortes beeinflusst wird.<br />
Entsprechend muss auch die Bewertung der einzelnen Vorschauflächen vor dem<br />
Hintergrund des wirtschaftlichen Potenzials und der Lagegunst des jeweiligen<br />
Wirtschaftsstandortes gesehen wer<strong>den</strong> (Abschnitt 2.2).<br />
Für die Bewertung der Vorschauflächen gelten im Wesentlichen die im Abschnitt 3<br />
genannten Kriterien und die daraus resultierende Einstufung in die Klassen „Ü“,<br />
„R“ oder „L“ bzw. deren Mischformen. Darüber hinaus stellt sich bei potenziellen<br />
Gewerbeflächen die Frage, mit welcher Priorität und welchem Zeithorizont ein<br />
solches Projekt von der jeweiligen Gemeinde verfolgt wer<strong>den</strong> sollte. Die Bandbreite<br />
reicht von Vorschauflächen, die z.B. aufgrund eines momentanen Flächenengpasses<br />
kurzfristig realisiert wer<strong>den</strong> sollten, bis zu Flächen, <strong>für</strong> die auf absehbare<br />
Zeit kein Bedarf gesehen wird. Entsprechend wer<strong>den</strong> die Vorschauflächen<br />
ergänzend zur Bewertung „Ü“ bis „L“ in folgende Prioritätengruppen eingestuft<br />
(Übersicht 4-2):<br />
1: Prioritäre, d.h. kurzfristig - allerdings unter Berücksichtigung des derzeitigen<br />
Flächenangebots - zu entwickelnde Projekte (Flächenentwicklung)<br />
2: Mittelfristige, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelnde Projekte<br />
(Flächensicherung)<br />
3: Nachrangige, z.Zt. weniger bedeutsame Projekte (ggf. langfristig weiter zu<br />
verfolgen)<br />
Bei <strong>den</strong> Prioritätensetzungen handelt es sich um Empfehlungen der Gutachter vor<br />
dem Hintergrund der jeweiligen Standort- und Nachfragebedingungen sowie der<br />
weiteren Flächenpotenziale im Umfeld. Spezifische Probleme bei der Flächenmobilisierung,<br />
insbesondere die mangelnde Verkaufsbereitschaft privater Grundstückseigentümer,<br />
können aber die Entwicklung von priortär eingestuften Vorschauflächen<br />
erheblich verzögern. Statt dessen kann es erforderlich sein, dass die<br />
Gemein<strong>den</strong> andere, zunächst nachrangig bewertete Flächenprojekte vorziehen.
75 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Bei allen Vorschauflächen ist zu beachten, dass die Maßnahmen zur eigentumsrechtlichen<br />
Sicherung der Grundstücke und zur Beplanung der Flächen teils erhebliche<br />
Zeit in Anspruch nehmen können. Selbst die Realisierung prioritär eingestufter,<br />
d.h. kurzfristig zu entwickelnder Vorschauflächen kann noch einige Jahre<br />
dauern.<br />
Bei einigen der folgen<strong>den</strong> Vorschauflächen haben sich die zuständigen politischen<br />
Gremien in der Vergangenheit bereits gegen eine Realisierung als Gewerbegebiet<br />
entschie<strong>den</strong>. Die Sicht der Gutachter kann im Hinblick auf Bewertungen und Prioritätensetzungen<br />
hiervon abweichen. In diesen Fällen wird eine erneute Diskussion<br />
der Vorschauflächenstandorte in <strong>den</strong> politischen Gremien empfohlen.<br />
Übersicht 4-2: Bewertung der Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
1 Dötlingen und<br />
Prinzhöfte<br />
(SG Harpstedt)<br />
und Stadt<br />
Wildeshausen<br />
Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
Brakland /<br />
Simmerhausen<br />
2 Ganderkesee Westtangente<br />
(westliche<br />
Erweiterung)<br />
3 Ganderkesee Grüppenbühren<br />
(nördliche<br />
Erweiterung)<br />
Bewertung und Priorität<br />
Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit sehr guter Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit<br />
Nr. 5 „Steinloge“ abstimmen<br />
- Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen<br />
können auch emittierende Betriebe angesiedelt wer<strong>den</strong>.<br />
R 3 - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung<br />
- Von <strong>den</strong> Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 3<br />
„Grüppenbühren“ und insbesondere Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen.<br />
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />
- Eignung des Standortes <strong>für</strong> ausgewählte flugverkehrsaffine<br />
Betriebe<br />
Ü/R 2 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung<br />
zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten<br />
- Von <strong>den</strong> Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 4<br />
„Schlutter“ einzuschätzen<br />
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
4 Ganderkesee Schlutter Ü 1 - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender<br />
Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zu <strong>den</strong><br />
wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
5 Großenkneten<br />
und Stadt<br />
Wildeshausen<br />
6 Groß Ippener<br />
(SG Harpstedt)<br />
Steinloge Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit<br />
Nr. 1 „Brakland/ Simmerhausen“ abstimmen<br />
Groß Ippener<br />
(westliche<br />
Erweiterung)<br />
7 Hatten Gewerbepark<br />
Munderloh<br />
Lange Entwicklungszeiträume<br />
Erneute Diskussion einiger<br />
Vorschauflächen in<br />
<strong>den</strong> politischen Gremien<br />
Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- Abrundung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
8 Hatten, Hude<br />
und Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
9 Hatten und<br />
Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
76 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Bewertung und Priorität<br />
Tweelbäke-Ost Ü 1 - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter<br />
Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit<br />
Nr. 9 „Güterverkehrszentrum“ abstimmen<br />
Güterverkehrszentrum<br />
(GVZ)<br />
10 Hude Holler<br />
Landstraße<br />
11 War<strong>den</strong>burg An der<br />
Autobahn<br />
12 War<strong>den</strong>burg Am Schlatt /<br />
Grüner Weg<br />
13 Stadt<br />
Wildeshausen<br />
14 Stadt<br />
Wildeshausen<br />
Ü 58<br />
1 59<br />
- Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit (geplanter)<br />
hervorragender Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe<br />
zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit<br />
Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ abstimmen<br />
Ü/R 2 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit sehr guter Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zur<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />
R 2 - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung<br />
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Abrundung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />
Düngstrup L 3 - L: Vorschaufläche <strong>für</strong> <strong>den</strong> lokalen Bedarf mit Defiziten in der<br />
Verkehrsanbindung<br />
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />
Aldrup R/L 3 - R/L: Vorschaufläche <strong>für</strong> <strong>den</strong> regionalen bis lokalen Bedarf<br />
mit Defiziten in Verkehrsanbindung (evtl. <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />
„Ernährungsgewerbe“ gut geeignet)<br />
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />
58 Bewertung unter der Voraussetzung, dass die geplante neue Anschlussstelle an der A 29 realisiert wird<br />
59 Realisierung als Güterverkehrszentrum derzeit sehr unsicher
Übersicht 4-3: Vorschauflächenprofile<br />
77 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 1<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemein<strong>den</strong> Dötlingen und Prinzhöfte,<br />
SG Harpstedt, Beteiligung der Stadt Wildeshausen<br />
und der SG Harpstedt<br />
- Ortsteil Hockensberg / Simmerhausen<br />
- Name der Vorschaufläche Brakland / Simmerhausen<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Beiderseits der Gemeindegrenze und der B 213<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
„Simmerhausen“ (Prinzhöfte) sowie nördliche Erweiterung<br />
des bereits geplanten Gewerbegebietes „Hockensberg“<br />
(Dötlingen, 18 ha)<br />
Bremen: 35 km über die A 1<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 33 km über die L 872<br />
Delmenhorst: 18 km über B 213, 25 km über die A 1<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-Nord“: 2 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 872: 3 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger keine<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 74 ha<br />
(davon 67 ha in Prinzhöfte und 7 ha in Dötlingen)<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand „Zukunftsplanung“<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte noch keine genauen Angaben möglich<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch keine genauen Angaben möglich<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO Aufteilung noch offen, noch keine genauen Angaben<br />
möglich<br />
- bisherige Darstellung im RROP Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und<br />
Entwicklung von Arbeitsstätten, teilw. Vorsorgegebiete<br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung, angrenzend: Vorranggebiet<br />
<strong>für</strong> Trinkwassergewinnung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
78 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine Einschränkungen geplant<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen besondere Eignung <strong>für</strong> Branchen, die eine gute Verkehrsanbindung<br />
benötigen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche<br />
- Erschließungsansätze noch nicht vorhan<strong>den</strong>, Erschl. evtl. über Kreisstraße<br />
- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
keine Einschränkung<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) vollständig in privatem Eigentum<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? Dötlingen: ja, Prinzhöfte: nein<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Gewässerschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz teils Wasserschutzgebiet<br />
- Altlasten (-verdacht) keine Altlasten bzw. nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen evtl. mit Landwirtschaft<br />
... zu- und abfließendem Verkehr keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
79 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Vorteile - kurze Entfernung zur überregional bedeutsamen<br />
Autobahnachse A 1, direkte Anbindung an die<br />
B 213<br />
- Lage in kurzer Entfernung zur Kreisstadt Wildeshausen<br />
- Erweiterung bestehender bzw. geplanter Gewerbegebiete<br />
zu einem zusammenhängen<strong>den</strong> interkommunalen<br />
Gewerbegebiet unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong><br />
Dötlingen und Prinzhöfte sowie der Stadt<br />
Wildeshausen und der SG Harpstedt<br />
- sehr großes Flächenpotenzial<br />
- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />
Wohngebieten<br />
- im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe<br />
Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten<br />
dargestellt<br />
- Nachteile - nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen<br />
- vergleichsweise große Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong><br />
Wirtschaftsstandorten Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />
- mangelnde städtebauliche Einbindung<br />
- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit sehr guter Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt,<br />
mit Nr. 5 „Steinloge“ abstimmen<br />
- Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen<br />
können auch emittierende Betriebe angesiedelt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit<br />
der Fläche „Steinloge“ Nr. 5, ggf. zunächst nur einen<br />
der bei<strong>den</strong> Standorte entwickeln und <strong>den</strong> anderen<br />
als Reservefläche vorhalten<br />
- Projekt als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln<br />
und vermarkten, Beteiligung der Stadt Wildeshausen<br />
sowie der Samtgemeinde Harpstedt und<br />
weiterer Mitgliedsgemein<strong>den</strong> anstreben (ohne Beteiligung<br />
der Stadt sollte zunächst nur ein kleinerer<br />
Teil des Vorhabens beplant wer<strong>den</strong>)<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die<br />
beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- Ausdehnung bzw. Verlagerung der potenziellen<br />
Gewerbeflächen möglichst weit in Richtung der A 1-<br />
Anschlussstelle anstreben<br />
- ausreichend GI-Flächen ausweisen<br />
- Aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob<br />
Grundstücke <strong>für</strong> die Ansiedlung von großflächigen<br />
Betrieben reserviert wer<strong>den</strong> können<br />
- geeignet <strong>für</strong> „störende Betriebe“
80 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 2<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee<br />
- Ortsteil Ganderkesee<br />
- Name der Vorschaufläche Westtangente (westliche Erweiterung)<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde westlich an <strong>den</strong> Ortskern Ganderkesee angrenzend<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
„Westtangente“<br />
Bremen: 23 km über die A 28 und die B 75<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 27 km über die A 28<br />
Delmenhorst: 15 km über die A 28<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Ganderkesee-West“: 3 km<br />
A 1 „Groß Ippener“: 13 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 212: 2 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 887 (Ol<strong>den</strong>burger Straße): 0,5 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Verkehrslandplatz Ganderkesee: 0,2 km<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
1,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 25 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand erste Überlegungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte keine Unterteilung in Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und GI (eingeschränkt)<br />
- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft, Erholung und<br />
Trinkwassergewinnung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
81 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss eingeschränkte Bauhöhen wg. Verkehrslandeplatz<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließung Verkehrserschließung über Otto-Lilienthal-Straße und<br />
Westtangente<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine<br />
- Auflagen Gewässerschutz keine<br />
- Auflagen Wasserschutz keine<br />
- Altlasten (-verdacht) keine<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen keine<br />
... zu- und abfließendem Verkehr keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
82 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - gute Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
„Westtangente“, Nähe zu <strong>den</strong> gewerblichen<br />
Schwerpunktstandorten im Westen des Ortskerns<br />
Ganderkesee, vergleichsweise gute städtebauliche<br />
Einbindung<br />
- unmittelbare Nähe zum Verkehrslandeplatz<br />
- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />
Wohngebieten<br />
- kurze Entfernung zur A 28, keine Ortsdurchfahrt<br />
- Lage zwischen <strong>den</strong> großen Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen und Ol<strong>den</strong>burg, in Nähe der Stadt Delmenhorst<br />
- Nachteile - bauliche Einschränkungen aufgrund des Flugverkehrs<br />
- nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen<br />
- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter<br />
Verkehrsanbindung<br />
- Von <strong>den</strong> Vermarktungschancen her etwas niedriger<br />
als Nr. 3 „Grüppenbühren“ und insbesondere Nr. 4<br />
„Schlutter“ einzuschätzen.<br />
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />
- Eignung des Standortes <strong>für</strong> ausgewählte flugverkehrsaffine<br />
Betriebe<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - in Abhängigkeit von <strong>den</strong> Vermarktungsfortschritten<br />
des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes „Westtangente“<br />
entwickeln<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- Teilflächen <strong>für</strong> flugverkehrsaffine Betriebe reservieren
83 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 3<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee<br />
- Ortsteil Grüppenbühren<br />
- Name der Vorschaufläche Grüppenbühren (nördliche Erweiterung)<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 3 km nördlich des Ortskerns Ganderkesee<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erweiterung des bereits in Planung befindlichen Gewerbegebietes<br />
„Grüppenbühren“ (rund 4 ha)<br />
Bremen: 22 km über die A 28 und die B 75<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 27 km über die A 28<br />
Delmenhorst: 10 km über die A 28<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Ganderkesee-West“: 0,5 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 212: 0,2 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
1 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 36 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand erste Überlegungen, Teilfläche entlang der B 212 bereits<br />
im Planungsverfahren<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte voraussichtlich Unterteilung in einen südlichen und<br />
einen nördlichen Planungsabschnitt<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE (ggf. teilweise eingeschränkt)<br />
- bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft, Forstwirtschaft<br />
und Erholung, Fernwasserleitung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen fernverkehrsaffine Betriebe<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
84 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Erschließung Verkehrserschließung über das zur Zeit geplante Gewerbegebiet<br />
„Grüppenbühren“<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine<br />
- Auflagen Gewässerschutz keine<br />
- Auflagen Wasserschutz keine<br />
- Altlasten (-verdacht) keine<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen teilweise Wohnbebauung<br />
... zu- und abfließendem Verkehr keine
11. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
85 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Vorteile - direkte Anbindung an die A 28, sehr gut <strong>für</strong> fernverkehrsaffine<br />
Betriebe geeignet<br />
- Lage zwischen <strong>den</strong> großen Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen und Ol<strong>den</strong>burg, in Nähe der Stadt Delmenhorst<br />
- großes Flächenpotenzial<br />
- keine Konflikte mit Umweltbelangen<br />
- Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich<br />
(Splittersiedlungen)<br />
- mangelnde städtebauliche Einbindung, gänzlich<br />
neuer Standort<br />
- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
und kurzer Entfernung zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen<br />
Schwerpunktstandorten<br />
- Von <strong>den</strong> Vermarktungschancen her etwas niedriger<br />
als Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen<br />
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Vorrangig die Entwicklung der Vorschaufläche<br />
„Schlutter“ Nr. 4 anstreben, „Grüppenbühren“ als<br />
Alternativstandort bereithalten<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- Interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst<br />
prüfen<br />
- Gewerbeflächen möglichst schrittweise von Sü<strong>den</strong><br />
nach Nor<strong>den</strong> entwickeln<br />
- Auch GI-Flächen ausweisen
86 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 4<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee<br />
- Ortsteil Schlutter<br />
- Name der Vorschaufläche Schlutter<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 3 km östlich des Ortskerns Ganderkesee, unmittelbar<br />
an der Stadtgrenze Delmenhorst<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet<br />
„Schlutter/Lange Wand“ in der Stadt Delmenhorst<br />
Bremen: 17 km über die A 28 und die B 75<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 30 km über die A 28<br />
Delmenhorst: 4 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Delmenhorst-Deichhorst“: 0,2 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 34 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand keine Planungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte keine Unterteilung in Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />
Vorranggebiet <strong>für</strong> Trinkwassergewinnung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen fernverkehrsaffine Betriebe<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
87 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Erschließung über das bestehende Gewerbegebiet der Stadt Delmenhorst<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine<br />
- Auflagen Gewässerschutz keine<br />
- Auflagen Wasserschutz Vorranggebiet <strong>für</strong> Trinkwassergewinnung<br />
- Altlasten (-verdacht) evtl. Rüstungsaltlasten durch Schießanlage Schlutter<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen keine<br />
... zu- und abfließendem Verkehr keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
88 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - direkt Anbindung an die A 28<br />
- Nachteile<br />
- unmittelbare Nähe zur Stadt Delmenhorst, kurze<br />
Entfernung zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />
Bremen<br />
- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes in<br />
der Stadt Delmenhorst, Zusammenschluss zu einem<br />
quasi interkommunalen Gewerbegebiet<br />
- weitestgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />
Wohnfunktionen<br />
- Bewertung der Fläche - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit<br />
hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer<br />
Entfernung zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Vorschaufläche sollte von der Gemeinde als vorrangiges<br />
Projekt verfolgt wer<strong>den</strong><br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- Altlastenverdacht untersuchen<br />
- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst<br />
prüfen, zumindest gemeinsame Präsentation, Beschilderung<br />
usw. des „quasi-interkommunalen“ Gewerbegebietes<br />
- auch GI-Flächen ausweisen<br />
- hochwertige Gestaltung des Gewerbegebietes anstreben<br />
- die zu erwartende Nachfrage sollte dazu genutzt<br />
wer<strong>den</strong>, die anzusiedeln<strong>den</strong> Betriebe sorgfältig und<br />
der Hochwertigkeit des Standortes angemessen<br />
auszuwählen
89 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 5<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Großenkneten und<br />
Stadt Wildeshausen<br />
- Ortsteil Steinloge<br />
- Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet<br />
Steinloge<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde beiderseits der Gemeindegrenze sowie beiderseits der<br />
B 213, westlich der Anschlussstelle Wildeshausen-<br />
West<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
nein<br />
Bremen: 42 km über die A 1<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 41 km über die B 213 und die A 29<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“: 1 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger nein<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
ca. 5 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) insgesamt bis zu 160 ha (davon ca. 95 ha in Großenkneten<br />
und ca. 65 ha in Wildeshausen)<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand „Zukunftsplanung“ als interkommunales Gewerbegebiet<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und GI<br />
- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />
sowie teilw. <strong>für</strong> Forstwirtschaft und Trinkwassergewinnung,<br />
teilw. Vorranggebiet <strong>für</strong> Erholung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
90 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft und Forstwirtschaft<br />
- Erschließung<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz z.Zt. nicht absehbar<br />
- Auflagen Gewässerschutz z.Zt. nicht absehbar<br />
- Auflagen Wasserschutz z.Zt. nicht absehbar<br />
- Altlasten (-verdacht) voraussichtlich keine Altlasten<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen voraussichtlich keine<br />
... zu- und abfließendem Verkehr voraussichtlich keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
91 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Vorteile - Nähe zur überregional bedeutsamen Autobahnachse<br />
A 1<br />
- Lage in kurzer Entfernung zur Kreisstadt Wildeshausen<br />
- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der<br />
Stadt Wildeshausen und der Gemeinde Großenkneten<br />
- sehr großes Flächenpotenzial<br />
- Nachteile - Nutzungskonflikte durch zahlreiche Siedlungssplitter<br />
- vergleichsweise weite Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong><br />
Wirtschaftsstandorten Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />
- mangelnde städtebauliche Einbindung, gänzlich<br />
neuer Standort<br />
- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt,<br />
mit Nr. 1 „Brakland/ Simmerhausen“ abstimmen<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit<br />
der Fläche „Brakland / Simmerhausen“ Nr. 1, ggf.<br />
zunächst nur einen der bei<strong>den</strong> Standorte entwickeln<br />
und <strong>den</strong> anderen als Reservefläche vorhalten<br />
- Vorschaufläche als interkommunales Gewerbegebiet<br />
entwickeln und vermarkten, Beteiligung weiterer<br />
Gemein<strong>den</strong> prüfen<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die<br />
beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- Gewerbeflächen im Osten (an der Anschlussstelle<br />
„Wildeshausen-West) sowie im Sü<strong>den</strong> (mit Sichtbarkeit<br />
von der Autobahn) zuerst entwickeln, Gewerbegebiet<br />
möglichst nah an die Anschlussstelle<br />
heranführen<br />
- aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob<br />
Grundstücke <strong>für</strong> die Ansiedlung von großflächigen<br />
Betrieben reserviert wer<strong>den</strong> können
92 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 6<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Groß Ippener, SG Harpstedt<br />
- Ortsteil Groß Ippener<br />
- Name der Vorschaufläche Groß Ippener (westliche Erweiterung)<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes „An<br />
der Autobahn“<br />
Bremen: 22 km über die A 1<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 39 km über die A 28<br />
Delmenhorst: 9 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Groß Ippener“: direkt<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 776: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger keine<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 30 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Altplanungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI und GE<br />
an der Zufahrt zum Gewerbegebiet (Schulbus)<br />
- bisherige Darstellung im RROP Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und<br />
Entwicklung von Arbeitsstätten,<br />
teilw. Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />
teilw. Vorranggebiet <strong>für</strong> Erholung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
93 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- bisherige Nutzung landwirtschaftliche, teilweise schon gewerbliche Nutzung<br />
- Erschließung Erschließungsansätze vorhan<strong>den</strong><br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Gewässerschutz<br />
nicht bekannt<br />
- Auflagen Wasserschutz Wasserschutzgebiet<br />
- Altlasten (-verdacht) nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Landwirtschaft, Wohnbebauung<br />
... zu- und abfließendem Verkehr keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
94 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - direkte Anbindung an die überregional bedeutsame<br />
Autobahnachse A 1<br />
- Nähe zur Stadt Delmenhorst und vergleichsweise<br />
kurze Entfernung zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />
Bremen<br />
- im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe<br />
Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten<br />
dargestellt<br />
- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
„Groß Ippener / An der Autobahn“<br />
- Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung (Siedlungssplitter)<br />
- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst<br />
prüfen<br />
- auch GI-Flächen ausweisen
95 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 7<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Hatten<br />
- Ortsteil Munderloh<br />
- Name der Vorschaufläche Gewerbepark Munderloh<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde nördlich des Ortsteils Munderloh<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Erweiterung und Abrundung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbeparks<br />
Munderloh sowie Anschluss an das Gewerbegebiet<br />
Altmoorhausen in Hude<br />
Bremen: 34 km über die A 28<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 14 km über die A 28<br />
Delmenhorst: 22 km über die A 28<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Hatten“: 1 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 871: 0,5 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
1 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 20 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand informelle Vorplanungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit ca. 2010<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />
- bisherige Darstellung im RROP Standort mit Schwerpunktaufgabe Sicherung und<br />
Entwicklung von Arbeitsstätten, Vorsorgegebiet <strong>für</strong><br />
Landwirtschaft, teilw. Vorsorgegebiet <strong>für</strong> Erholung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließung<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
96 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz wahrscheinlich keine<br />
- Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine<br />
- Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine<br />
- Altlasten (-verdacht) keine<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen keine<br />
... zu- und abfließendem Verkehr keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
97 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Vorteile - direkte Anbindung an die A 28, gute Sichtbarkeit<br />
von der Autobahn aus<br />
- Nachteile<br />
- Lage zwischen <strong>den</strong> großen Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Ergänzung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete in<br />
Munderloh (Hatten) und Altmoorhausen (Hude),<br />
Zusammenschluss zu einem quasi interkommunalen<br />
Gewerbegebiet<br />
- weitgehend konfliktfrei<br />
- im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe<br />
Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten<br />
dargestellt<br />
- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- Abrundung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Vorschaufläche bildet ideale Abrundung der bestehen<strong>den</strong><br />
Gewerbegebiete „Munderloh“ und „Altmoorhausen“,<br />
Entwicklung zu einem quasi interkommunalen<br />
Gewerbegebiet anstreben (z.B. gemeinsame<br />
Präsentation und Beschilderung des<br />
Gewerbegebietes)<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern
98 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 8<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude<br />
(ggf. Beteiligung der Stadt Ol<strong>den</strong>burg)<br />
- Ortsteil Tweelbäke-Ost<br />
- Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet<br />
Tweelbäke-Ost<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Am südöstlichen Stadtrand der Stadt Ol<strong>den</strong>burg, beiderseits<br />
der Bremer Straße (L 868) und der L 872<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
im Stadtgebiet Ol<strong>den</strong>burg Anschluss an das bestehende<br />
Gewerbegebiet Tweelbäke<br />
Bremen: 45 km über die A 28<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 6 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Ol<strong>den</strong>burg-Osternburg“: ca. 2,5 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 868 und 872: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
300 m<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 40 ha<br />
(davon je 20 ha in Hatten und Hude)<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand erste Gespräche zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Hatten<br />
und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg über interkommunale<br />
Planungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit ca. 2005<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und SO (Einzelhandel), kein GI<br />
- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiet <strong>für</strong> Landwirtschaft und teilw. <strong>für</strong> Trinkwassergewinnung,<br />
Fernwasserleitung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss kein GI<br />
99 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Gewerbebetriebe jeglicher Art, u.a. Autohäuser, Technologiezentrum<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließung über L 868, L 872 und K 235<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz wahrscheinlich keine<br />
- Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine<br />
- Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine<br />
- Altlasten (-verdacht) keine<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen teilweise angrenzende Wohnbebauung<br />
... zu- und abfließendem Verkehr keine
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
100 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - Nähe zum Autobahnkreuz „Ol<strong>den</strong>burg-Ost“ (A 28<br />
und A 29), gute Sichtbarkeit von der Autobahn aus<br />
- unmittelbare Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandort<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />
„Tweelbäke“ (150 ha) in der Stadt Ol<strong>den</strong>burg sowie<br />
der Darstellungen im Flächennutzungsplan der<br />
Stadt<br />
- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der<br />
Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- großes Flächenpotenzial<br />
- Nachteile - teilweise Konflikte mit Wohnbebauung möglich<br />
- Bewertung der Fläche - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit<br />
sehr guter Verkehrsanbindung und unmittelbarer<br />
Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt,<br />
mit Nr. 9 „Güterverkehrszentrum“ abstimmen<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong><br />
Hatten und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
zu entwickeln und zu vermarkten, Beteiligung<br />
weiterer Partner möglich<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die<br />
beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- <strong>für</strong> besonders hochwertige Betriebe geeignet, entsprechen<strong>den</strong><br />
Branchenmix anstreben<br />
- Gewerbegebiet hochwertig gestalten und in Flächen<br />
<strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e Zielgruppen unterteilen (Dienstleistungen,<br />
Freizeiteinrichtungen usw.)<br />
- in räumlich abgetrenntem Teilbereich auch GI-<br />
Flächen ausweisen
101 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 9<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Hatten und Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Ortsteil Tweelbäke-Ost<br />
- Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet<br />
Güterverkehrszentrum (GVZ)<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde an der südlichen Stadtgrenze der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
kein Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet, Gewerbegebiet<br />
„Tweelbäke“ (Stadt Ol<strong>den</strong>burg) in der<br />
Nähe<br />
Bremen: 45 km über die A 28<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 6 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen neue Anschlussstelle an der A 29 in Planung<br />
(A 28 „Ol<strong>den</strong>burg-Osternburg“: 5 km)<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen K 346: 2 km, K 235: 2 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 868 und L 872: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Gleisanschluss mit KLV-Terminal bei Realisierung des<br />
GVZ<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
1 km<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 100 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand Machbarkeitsstudie GVZ Ol<strong>den</strong>burg (Jan. 1999) und<br />
weitere informelle Vorplanungen, allerdings wer<strong>den</strong><br />
auch Alternativstandorte <strong>für</strong> das GVZ erwogen<br />
lt. „Konzept der Niedersächsischen Landesregierung<br />
zur Entwicklung des Kombinierten Verkehrs“ lediglich<br />
als „ergänzender GVZ-Standort“ vorgesehen<br />
Teilflächen sollen als interkommunales Gewerbegebiet<br />
unter Beteiligung der Stadt Ol<strong>den</strong>burg realisiert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2015<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE, GI und SO (GVZ) je ein Drittel der Gesamtfläche<br />
- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Trinkwassergewinnung<br />
lt. LROP 1994: Vorrangstandort <strong>für</strong> GVZ
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine<br />
102 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen bei Umsetzung des GVZ:<br />
Logistik, GVZ-affine Betriebe<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />
- Erschließung<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
keine<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Biotopflächen nach § 28a NNatSchG<br />
- Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine<br />
- Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine<br />
- Altlasten (-verdacht) keine<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen teilweise angrenzende Wohnbebauung<br />
... zu- und abfließendem Verkehr verkehrliche Erschließung bislang unzureichend, neue<br />
Anschlussstelle an der A 29 unbedingt erforderlich
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
103 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Vorteile - bei Neubau einer Anschlussstelle an der A 29:<br />
direkte Autobahnanbindung<br />
- unmittelbare Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandort<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- großes Flächenpotenzial, auf Teilfläche auch Ansiedlung<br />
von nicht-GVZ-affinen Betrieben möglich<br />
- Gleisanschluss und unmittelbare Nähe zum geplanten<br />
GVZ<br />
- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der<br />
Gemeinde Hatten und der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Nachteile - Realisierung als GVZ-Standort derzeit noch unsicher,<br />
Alternativstandorte wer<strong>den</strong> diskutiert, ohne<br />
Entwicklung des GVZ voraussichtlich auch kein<br />
Gewerbegebiet möglich<br />
- aufwändige Verkehrserschließung erforderlich,<br />
Entwicklung der Vorschaufläche nur bei Neubau einer<br />
Autobahnanschlussstelle sinnvoll<br />
- teilweise Konflikte mit Wohnbebauung und Naturschutz<br />
möglich<br />
- Bewertung der Fläche - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit<br />
(geplanter) hervorragender Verkehrsanbindung und<br />
unmittelbarer Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt,<br />
mit Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ abstimmen<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - zunächst Entwicklung der Diskussionen um das<br />
GVZ abwarten<br />
- prüfen, inwiefern der Neubau einer Autobahnanschlussstelle<br />
an der A 29 auch ohne das GVZ realisiert<br />
wer<strong>den</strong> kann<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die beteiligten<br />
Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong><br />
Hatten und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
entwickeln
104 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 10<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Hude<br />
- Ortsteil Wüsting / Neuenwegermoor<br />
- Name der Vorschaufläche Holler Landstraße<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Westrand der Gemeinde, direkt an Stadtgrenze zur<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Anschluss an Sondergebiet „Entsorgungszentrum“ auf<br />
Gebiet der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
Bremen: 47 km über die A 28<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 5 km<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „Ol<strong>den</strong>burg-Hafen“: 1 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 866: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger Zughalt Wüsting 3 km<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
500 m<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 30 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand langfristige Vorschaufläche<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiet <strong>für</strong> Landwirtschaft
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss kein GI<br />
105 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen größere Gewerbebetriebe mit intensivem LKW-<br />
Verkehr<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Grün- und Ackerland<br />
- Erschließung über L 866<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
nicht bekannt<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz nicht zu erwarten<br />
- Auflagen Gewässerschutz nicht zu erwarten<br />
- Auflagen Wasserschutz nicht zu erwarten<br />
- Altlasten (-verdacht) nein<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Entsorgungszentrum der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
... zu- und abfließendem Verkehr nein
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
106 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - unmittelbare Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- kurze Entfernung zur A 29<br />
- Gleisanschluss möglich<br />
- langfristig noch deutlich erweiterbar, großes Flächenpotenzial<br />
- keine Konflikte mit Wohnbebauung und Umweltbelangen<br />
- Nachteile - evtl. Emissionen des benachbarten Entsorgungszentrums<br />
der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- mangelnde städtebauliche Einbindung<br />
- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit sehr guter Verkehrsanbindung und<br />
kurzer Entfernung zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ bietet besseres<br />
Vermarktungspotenzial als Nr.10 und sollte<br />
deshalb vorrangig verfolgt wer<strong>den</strong><br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- zunächst Teilflächen als Gewerbegebiet primär <strong>für</strong><br />
die Zielgruppe „Recycling“ entwickeln, geeignet <strong>für</strong><br />
„störende Betriebe“<br />
- ausreichend GI-Flächen ausweisen
107 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 11<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde War<strong>den</strong>burg<br />
- Ortsteil Astrup<br />
- Name der Vorschaufläche An der Autobahn<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 4 Teilflächen südwestlich des Ortskerns War<strong>den</strong>burg:<br />
Teilfläche 1: westlich der A 29, nördlich der K 242<br />
Teilfläche 2: östlich der A 29, nördlich der K 242<br />
Teilfläche 3: westlich der A 29, südlich der K 242<br />
Teilfläche 4: östlich der A 29, südlich der K 242<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
neuer Gewerbeflächenstandort<br />
Bremen: 51 km über die A 29 und die A 28<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 16 km über die A 29<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen je nach Erschließung und Teilfläche zwischen 0,5 und<br />
1,5 km zur A 29 „War<strong>den</strong>burg“<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 242: 0 bis 1 km, L 870: 0,5 bis 2 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
0,5 bis 2 km (Hohenfelder Str.)<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) insgesamt rund 76 ha, davon:<br />
Teilfläche 1: 10 ha, Teilfläche 2: 26 ha<br />
Teilfläche 3: 23 ha, Teilfläche 4: 17 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand noch keine konkreten Planungen, Anfrage bei Trägern<br />
öffentlicher Belange bzgl. aller Teilflächen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte noch unklar<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO verschie<strong>den</strong>e Nutzungsarten je nach Teilfläche<br />
- bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorranggebiet <strong>für</strong> Erholung, teilw. Vorsorgegebiete<br />
<strong>für</strong> Erholung, Landwirtschaft und Forstwirtschaft
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
108 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Bauverbotszonen entlang der A 29 und Abstände zu<br />
Wäldern, Hähnchenmaststall in Teilfläche 2<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft, Hähnchenmaststall, Wald, in Teilfläche<br />
2 wird Sandabbau geplant<br />
- Erschließung <strong>für</strong> alle Teilflächen Anbindung über die K 242,<br />
Teilfläche 3 evtl. über die L 870<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
Teilfläche 1: evtl. <strong>den</strong>kmalpflegerisch interessante<br />
Hügelgräber in der Nähe,<br />
Teilfläche 3: Fein- und Mittelsande<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) überwiegend privates Eigentum<br />
10 ha Eigentum der Gemeinde (u.a. Gehölz und Ausgleichsflächen)<br />
2,5 ha andere öffentliche Eigentümer<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz teilweise Waldflächen und Ausgleichsflächen,<br />
Teilfläche 1: evtl. angrenzendes Hügelgräberfeld<br />
Teilfläche 2: angrenzendes Landschaftsschutzgebiet<br />
- Auflagen Gewässerschutz nicht bekannt<br />
- Auflagen Wasserschutz nicht bekannt<br />
- Altlasten (-verdacht) nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen Hähnchenmaststall in Teilfläche 2,<br />
teilweise angrenzende Wohnbebauung und Siedlungssplitter<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Bei neuen Einmündungen zur K 242 sowie im Bereich<br />
der Anschlussstelle War<strong>den</strong>burg (zur A 2) ist die Verkehrsicherheit<br />
zu gewährleisten.<br />
... sonstigen Nutzungen Teilfläche 2: Leitung der BEB erfordert Schutzstreifen,<br />
Sandabbau geplant
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
109 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 29, sehr gute Sichtbarkeit<br />
von der Autobahn aus<br />
- Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandort Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
- großes Flächenpotenzial<br />
- Nachteile - zahlreiche Nutzungskonflikte, vermutlich hoher Klärungsaufwand<br />
- geplanter Sandabbau in Teilfläche 2 steht Gewerbeflächenplanungen<br />
entgegen<br />
- mangelnde städtebauliche Einbindung<br />
- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />
mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />
- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller<br />
Vorplanungen überprüfen und Realisierungschancen<br />
der verschie<strong>den</strong>en Teilflächen abwägen<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- Lückenschluss zwischen der Raststätte „Huntetal“<br />
und der Anschlussstelle „War<strong>den</strong>burg“ anstreben,<br />
Nutzung der Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle<br />
prüfen („Gewerbestreifen“)
110 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 12<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde War<strong>den</strong>burg<br />
- Ortsteil War<strong>den</strong>burg<br />
- Name der Vorschaufläche Am Schlatt / Grüner Weg<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südlich des Ortskerns War<strong>den</strong>burg und des Sportzentrums,<br />
westlich der L 870<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet „Süd-<br />
West“<br />
Bremen: 53 km über die A 28<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 18 km über die A 29<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „War<strong>den</strong>burg“: 1,5 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 870: direkt<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) 15 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand noch keine Planungen<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO evtl. auch GI<br />
- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />
angrenzend: Fernwasserleitung sowie Vorsorgegebiet<br />
<strong>für</strong> Trinkwassergewinnung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
111 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen evtl. auch emittierende Betriebe (GI)<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
- bisherige Nutzung Landwirtschaft und Gartenbau<br />
- Erschließung<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Abstand zum Wald und zum Landschaftsschutzgebiet<br />
sind einzuhalten<br />
- Auflagen Gewässerschutz nicht bekannt<br />
- Auflagen Wasserschutz nicht bekannt<br />
- Altlasten (-verdacht) nicht bekannt<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen angrenzender landwirtschaftlicher Betrieb<br />
... zu- und abfließendem Verkehr Anbindung an die L 870 außerhalb der Ortsdurchfahrt
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
112 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - kurze Entfernung zur A 29<br />
- Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandort Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet, gute<br />
städtebauliche Einbindung<br />
- keine Konflikte mit Wohnbebauung und Umweltbelangen<br />
- Nachteile - nur geringes Flächenpotenzial<br />
- im Gegensatz zu Nr. 11 „An der Autobahn“ keine<br />
direkte Autobahnnähe<br />
- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter<br />
Verkehrsanbindung<br />
- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />
zu entwickelndes Projekt<br />
- Vorschaufläche ist städtebaulich sinnvolle Abrundung<br />
der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete im Sü<strong>den</strong><br />
des Ortskerns<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- auch GI-Flächen ausweisen
113 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
1. GRUNDDATEN Nr. 13<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Stadt Wildeshausen<br />
- Ortsteil Bauernschaft Düngstrup<br />
- Name der Vorschaufläche Düngstrup<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde relativ zentral im Stadtgebiet, aber abseits des Stadtkerns<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
nein<br />
Bremen: 41 km über die A 1<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 36 km über die L 872<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“: 7 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: 5,5 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 873: 1 km, L 882: 2 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 20 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO<br />
- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
114 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche<br />
- Erschließung<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt?<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Gewässerschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
- Vorteile - großes Flächenpotenzial<br />
115 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />
Wohngebieten<br />
- Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten<br />
Autobahnanschlussstelle<br />
- große Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />
- mangelnde städtebauliche Einbindung<br />
- angesichts des übrigen Flächenpotenzials im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg wahrscheinlich nur eingeschränkte<br />
Vermarktungschancen<br />
- Bewertung der Fläche - L: Vorschaufläche <strong>für</strong> <strong>den</strong> lokalen Bedarf mit Defiziten<br />
in der Verkehrsanbindung<br />
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen<br />
unter Beteiligung der Stadt Wildeshausen<br />
Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren<br />
Standortqualität Vorrang haben.
116 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
1. GRUNDDATEN Nr. 14<br />
- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Stadt Wildeshausen<br />
- Ortsteil Bauernschaft Aldrup<br />
- Name der Vorschaufläche Aldrup<br />
2. LAGE / ANBINDUNG<br />
- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Sü<strong>den</strong> der Gemeinde, an der Grenze zum LK Vechta<br />
- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />
Gewerbegebiet<br />
- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Anschluss an bestehen<strong>den</strong> großen Betrieb (Ernährungsgewerbe)<br />
Bremen: 46 km über die A 1<br />
Ol<strong>den</strong>burg: 41 km über die L 872<br />
- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“ und „-Nord“: je 11 km<br />
- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: 9,5 km<br />
- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 882: ca. 1,5 km<br />
- Anbindung durch andere Verkehrsträger nein<br />
- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />
Haltestelle<br />
3. FLÄCHENGRÖßEN<br />
- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 50 ha<br />
4. PLANUNG<br />
- Planungsstand<br />
- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />
- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />
- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI<br />
- bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorranggebiet <strong>für</strong> industrielle Anlagen, teilw.<br />
Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />
Rohrfernleitung (Gas)
5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />
- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />
- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />
117 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche<br />
- Erschließung<br />
- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />
7. EIGENTUM<br />
- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat)<br />
- öffentlicher Erwerb angestrebt?<br />
8. UMWELTKONFLIKTE<br />
- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />
- Auflagen Gewässerschutz<br />
- Auflagen Wasserschutz<br />
- Altlasten (-verdacht)<br />
9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />
... Nachbarnutzungen<br />
... zu- und abfließendem Verkehr
10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />
118 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Vorteile - unmittelbare Nähe zu einem großen Betrieb des<br />
Ernährungsgewerbes, <strong>für</strong> entsprechende Zielgruppen<br />
geeignet<br />
- großes Flächenpotenzial, evtl. auch interkommunale<br />
Kooperation mit der Gem. Gol<strong>den</strong>stedt, LK<br />
Vechta<br />
- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />
Wohngebieten<br />
- Nachteile - periphere Lage, weite Entfernung zur nächsten<br />
Autobahnanschlussstelle<br />
- große Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />
Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />
- angesichts des übrigen Flächenpotenzials im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg wahrscheinlich nur eingeschränkte<br />
Vermarktungschancen, vergleichsweise weite Entfernung<br />
zur nächsten Autobahnanschlussstelle<br />
- Vermarktungschancen der Flächen <strong>für</strong> Betriebe des<br />
Ernährungsgewerbes unsicher, „ecopark“ bei Cloppenburg<br />
als besser angebun<strong>den</strong>er Konkurrenzstandort<br />
- Bewertung der Fläche - R/L: Vorschaufläche <strong>für</strong> <strong>den</strong> regionalen bis lokalen<br />
Bedarf mit Defiziten in Verkehrsanbindung (evtl. <strong>für</strong><br />
die Zielgruppe „Ernährungsgewerbe“ gut geeignet)<br />
- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Interkommunale Vorschauflächen unter Beteiligung<br />
der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund<br />
ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben.<br />
- Flächen <strong>für</strong> Betriebe des Ernährungsgewerbes reservieren<br />
und erst bei Bedarf entwickeln.
119 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
5. Konsequenzen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik<br />
Aus <strong>den</strong> veränderten Rahmenbedingungen und Aufgabenschwerpunkten der Gewerbeflächenpolitik<br />
(Abschnitt 1.1), <strong>den</strong> Standortbedingungen (Abschnitt 2), dem<br />
Gewerbeflächenangebot und der Flächennachfrage (Abschnitt 3) sowie <strong>den</strong> im<br />
Rahmen dieses Konzeptes diskutierten Vorschauflächen (Abschnitt 4) wer<strong>den</strong> im<br />
Folgen<strong>den</strong> Konsequenzen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg abgeleitet. Hierbei erfolgt zunächst eine Zusammenfassung der Flächensituation<br />
der einzelnen Gemein<strong>den</strong> sowie der verschie<strong>den</strong>en Wirtschaftsräume<br />
im <strong>Landkreis</strong>. Ergänzend hierzu wer<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die Flächenentwicklung<br />
vor Ort abgegeben. Anschließend wer<strong>den</strong> allgemeine Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung, Entwicklung und Vermarktung von<br />
Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg formuliert.<br />
5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die einzelnen Gemein<strong>den</strong> und Wirtschaftsräume<br />
Für eine Bewertung der Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg unter Berücksichtigung<br />
der verfügbaren und bislang geplanten Gewerbeflächen können die<br />
einzelnen Städte und Gemein<strong>den</strong> nicht isoliert betrachtet wer<strong>den</strong>, sondern müssen<br />
in einem größeren räumlichen Zusammenhang gesehen wer<strong>den</strong>. Umfang,<br />
Qualität und Vermarktungschancen eines kommunalen Flächenangebots wer<strong>den</strong><br />
immer durch die im Umfeld befindlichen Gewerbeflächen beeinflusst. Andererseits<br />
ist der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg insgesamt aufgrund seiner flächenmäßigen Ausdehnung<br />
als alleinige Untersuchungsebene zu groß. Einen peripheren Gewerbeflächenstandort<br />
abseits der Autobahnen im Sü<strong>den</strong> des Kreisgebietes gegen eine<br />
Fläche mit Autobahnanbindung im Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg aufzurechnen, ist<br />
gewiss nicht möglich.<br />
Daher wird im vorliegen<strong>den</strong> Gutachten neben einer einzelgemeindlichen und<br />
landkreisweiten Betrachtung zusätzlich eine Analyse der Vorschauflächen auf der<br />
Basis korrespondierender Wirtschaftsräume vorgenommen. Für die Abgrenzung<br />
dieser Wirtschaftsräume ist die Lage der jeweiligen Vorschauflächen zu <strong>den</strong> Autobahnachsen<br />
und die Nähe zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
und Stadt Bremen bzw. Stadt Delmenhorst entschei<strong>den</strong>d. Die Definition<br />
der Wirtschaftsräume dient lediglich als Arbeitshilfe <strong>für</strong> die Bewertung der Gewerbeflächensituation<br />
und berührt keine weiteren Felder der Kreisentwicklung. Folgende<br />
Gemein<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> zu Wirtschaftsräumen zusammengefasst (siehe auch<br />
Einzugsgebiete in Karte 4-1, S. 71):<br />
- Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg: Hude, Hatten und War<strong>den</strong>burg,<br />
- Umland der Städte Bremen und Delmenhorst: Ganderkesee und östliche<br />
Mitgliedsgemein<strong>den</strong> der SG Harpstedt 60 (Groß Ippener, Kirchseelte, Dünsen)<br />
60 Die Aufteilung der Samtgemeinde Harpstedt auf zwei verschie<strong>den</strong>e Wirtschaftsräume erfolgte<br />
aufgrund der Ausrichtung der Vorschaufläche Nr. 1 (Simmerhausen) auf die Stadt Wildeshausen<br />
und der Ausrichtung der Vorschaufläche Nr. 6 (Groß Ippener) auf <strong>den</strong> Verdichtungsraum<br />
Delmenhorst / Bremen.<br />
Ausschließlich einzelgemeindliche<br />
und landkreisweite<br />
Betrachtung<br />
von Gewerbeflächen<br />
problematisch<br />
Analyse der Vorschauflächen<br />
nach korrespondieren<strong>den</strong>Wirtschaftsräumen
Hatten:<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
120 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Südliches Kreisgebiet: Stadt Wildeshausen, Großenkneten, Dötlingen und<br />
westliche Mitgliedsgemein<strong>den</strong> der SG Harpstedt (Harpstedt, Prinzhöfte, Winkelsett<br />
und Colnrade)<br />
Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />
Hatten:<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
Hude:<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
Hatten war bis 1998 die Gemeinde mit <strong>den</strong> geringsten Gewerbeflächenumsätzen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg (Abschnitt 3.3). Die Funktionen als Wohn- und Erholungsstandort<br />
stan<strong>den</strong> deutlich im Vordergrund. Durch die Entwicklung und Vermarktung<br />
des Gewerbegebietes „Sandkrug“ konnte der Flächenumsatz seit 1999<br />
deutlich gesteigert und eine Reihe von Unternehmen angesiedelt wer<strong>den</strong>. Die<br />
Gemeinde Hatten liegt ausgesprochen günstig in unmittelbarer Nähe zum bedeuten<strong>den</strong><br />
Wirtschaftsstandort Stadt Ol<strong>den</strong>burg und profitiert somit deutlich von <strong>den</strong><br />
entsprechen<strong>den</strong> Agglomerations- und Suburbanisierungseffekten. Zudem ist die<br />
Gemeinde mit zwei Anschlussstellen direkt an die Autobahnen 28 und 29 angebun<strong>den</strong>.<br />
Die Stadt Ol<strong>den</strong>burg ist dadurch in kurzer Fahrtzeit zu erreichen. Über die<br />
A 28 ist darüber hinaus eine schnelle Verbindung in Richtung Delmenhorst und<br />
Bremen gegeben.<br />
Im Gewerbegebiet „Sandkrug“ sind zwar mittelfristig noch ausreichend Flächenreserven<br />
vorhan<strong>den</strong>, weitere konkrete Gewerbeflächenplanungen bestehen aber<br />
derzeit nicht. Aufgrund der hohen Lagegunst der Gemeinde insbesondere durch<br />
die kurze Entfernung zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg und der dadurch bedingten Flächennachfrage<br />
sollte zügig die Planung weiterer hochwertiger Gewerbegebiete in Angriff<br />
genommen wer<strong>den</strong>. Alle drei erhobenen Vorschauflächen, an <strong>den</strong>en die Gemeinde<br />
Hatten beteiligt ist, bieten ein gutes bis sehr gutes Vermarktungspotenzial.<br />
Dieses gilt insbesondere <strong>für</strong> die bei<strong>den</strong> interkommunalen Projekte unmittelbar vor<br />
<strong>den</strong> Toren der Stadt Ol<strong>den</strong>burg (Vorschauflächen Nr. 8 und 9). Die Vorschaufläche<br />
Nr. 7 dürfte aber ähnlich gute Vermarktungschancen besitzen und bildet zudem<br />
eine sehr gute Abrundung der dort bereits bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete.<br />
Sehr unsicher sind bislang noch die Realisierungschancen der Vorschaufläche<br />
Nr. 9 „Güterverkehrszentrum (GVZ)“ 61 . Ohne die Etablierung eines GVZ an diesem<br />
Standort dürfte auch die Entwicklung der Vorschaufläche zu einem hochwertigen<br />
Gewerbegebiet zunächst nicht umzusetzen sein.<br />
Die Gemeinde Hude war im Beobachtungszeitraum 1993 bis 2000 der Standort<br />
mit <strong>den</strong> dritthöchsten Gewerbeflächenumsätzen im <strong>Landkreis</strong> (Abschnitt 3.3). Die<br />
Nachfrage konzentrierte sich seit 1996 insbesondere auf das unmittelbar an der<br />
A 28 gelegene Gewerbegebiet „Altmoorhausen“. Hier konnten eine Reihe von<br />
Neuansiedlungen realisiert wer<strong>den</strong>, die aus <strong>den</strong> Städten Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst<br />
stammen. Hude profitiert von seiner verkehrsgünstigen Lage an der A 28 mit<br />
schnellen Verbindungen in die benachbarten großen Wirtschaftsstandorte. Insbesondere<br />
die Lage unmittelbar zwischen <strong>den</strong> Zentren wirkt sich offensichtlich positiv<br />
auf die Gewerbeflächennachfrage in der Gemeinde aus.<br />
61 Insbesondere über die Standortwahl <strong>für</strong> ein „GVZ Ol<strong>den</strong>burg“ und über die Finanzierung des<br />
gesamten Projektes besteht noch kein Einvernehmen.
121 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Derzeit besteht in Hude nur ein sehr geringer Umfang an verfügbaren Gewerbeflächen,<br />
der lediglich kurzfristig die Flächennachfrage in der Gemeinde decken<br />
wird. Allerdings ist bereits eine umfangreiche Erweiterung des als hochwertig einzustufen<strong>den</strong><br />
Gewerbegebietes „Altmoorhausen“ in Planung. Mit der Verfügbarkeit<br />
dieser Flächen wird im Jahr 2002 gerechnet. Aufgrund der auch weiterhin zu erwarten<strong>den</strong><br />
Gewerbeflächennachfrage <strong>für</strong> diesen Standort ist langfristig die Ausweisung<br />
weiterer Flächen in der Gemeinde erforderlich. Von <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Vorschauflächen<br />
in Hude (Nr. 8 und 10) sollte der potenziell interkommunale Standort<br />
„Tweelbäke-Ost“ gemeinsam mit der Gemeinde Hatten und Stadt Ol<strong>den</strong>burg aufgrund<br />
der besseren Vermarktungschancen prioritär verfolgt wer<strong>den</strong>. Vor dem<br />
Hintergrund der zu erwarten<strong>den</strong> langwierigen Abstimmungs- und Planungsprozesse<br />
unter Beteiligung von drei Gebietskörperschaften sollte dieses Projekt zeitnah<br />
begonnen wer<strong>den</strong> 62 .<br />
Die Gewerbeflächenumsätze in War<strong>den</strong>burg lagen in <strong>den</strong> 90er Jahren im Vergleich<br />
aller Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg kontinuierlich im mittleren<br />
Bereich. Eindeutiger Ansiedlungsschwerpunkt waren in der jüngeren Vergangenheit<br />
die Gewerbegebiete südlich des Ortskerns War<strong>den</strong>burg und hierbei insbesondere<br />
der Standort „Astrup“. Auch die Gemeinde War<strong>den</strong>burg gehört zum unmittelbaren<br />
Einzugsgebiet der Stadt Ol<strong>den</strong>burg und weist eine entsprechend hohe<br />
Lagegunst auf. Zudem liegen der Gemeindekern und die wichtigsten Gewerbegebiete<br />
in kurzer Entfernung zur Anschlussstelle der A 29. Auch künftig kann sich die<br />
Gemeinde deshalb auf ein nicht unbeträchtliches Nachfragepotenzial einstellen.<br />
Die Gemeinde War<strong>den</strong>burg verfügt noch über Restflächen in geringem Umfang,<br />
vorwiegend im Gewerbegebiet „Astrup“. Bis Ende 2002 soll das derzeit in Planung<br />
befindliche Gewerbegebiet „Roten Schlatt“, das unmittelbar westlich an die bestehen<strong>den</strong><br />
Gewerbeflächenstandorte im Sü<strong>den</strong> War<strong>den</strong>burgs angrenzt, das Flächenangebot<br />
erweitern. Eine weitere Flächenplanung im Osten der Gewerbegebiete<br />
sowie die Vorschaufläche Nr. 12 („Am Schlatt / Grüner Weg“) wer<strong>den</strong> <strong>den</strong><br />
räumlichen Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung in War<strong>den</strong>burg städtebaulich<br />
weiter abrun<strong>den</strong>. Um der langfristig zu erwarten<strong>den</strong> Gewerbeflächennachfrage<br />
gerecht wer<strong>den</strong> zu können, ist aber die Planung eines neuen Gewerbeflächenstandortes<br />
unumgänglich. Die Vorschaufläche Nr. 11 („An der Autobahn“) ist<br />
hier<strong>für</strong> sehr gut geeignet. Dieser Standort ermöglicht die Entwicklung eines Gewerbestreifens<br />
beiderseits der Autobahn mit sehr guter Sichtbarkeit der anzusiedeln<strong>den</strong><br />
Betriebe. Da an diesem Standort mit einer Reihe von Restriktionen und<br />
Schwierigkeiten bei der Erschließung zu rechnen ist, sollte mit <strong>den</strong> Planungsarbeiten<br />
zügig begonnen wer<strong>den</strong>.<br />
62 Erste Gespräche zur Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebietes „Tweelbäke-Ost“<br />
sind bereits geführt wor<strong>den</strong>.<br />
Hude:<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
War<strong>den</strong>burg:<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
War<strong>den</strong>burg:<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung
... Lagegunst<br />
... Flächenumsatz und<br />
Nachfragepotenzial<br />
... Konkurrenzstandorte<br />
... Vorschauflächen<br />
... interkommunale<br />
Kooperationen<br />
Ganderkesee:<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
Zusammenfassung: Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg ...<br />
122 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Insgesamt gesehen ist der Wirtschaftsraum „Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg“<br />
durch eine sehr hohe Lagegunst gekennzeichnet. Diese resultiert zum einen<br />
aus der Nähe zum Oberzentrum Ol<strong>den</strong>burg als bedeutendem Dienstleistungsstandort<br />
sowie aus der Lage an <strong>den</strong> Autobahnen A 29 und A 28, die Ol<strong>den</strong>burg<br />
mit dem anderen herausragen<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort der Region, der Hansestadt<br />
Bremen, verbindet.<br />
Bislang konnten die Gemein<strong>den</strong> Hatten, Hude und War<strong>den</strong>burg nur rund 30 %<br />
des Gewerbeflächenumsatzes im <strong>Landkreis</strong> auf sich vereinigen. Das Potenzial<br />
<strong>für</strong> die Gewerbeflächennachfrage in diesem Wirtschaftsraum dürfte jedoch höher<br />
liegen als die Nachfrage in der Vergangenheit. Dies gilt u.a. vor dem Hintergrund,<br />
dass die Funktion als Wirtschaftsstandort gegenüber <strong>den</strong> Wohnfunktionen<br />
<strong>für</strong> die Gemein<strong>den</strong> an Bedeutung gewinnt. Profitieren wer<strong>den</strong> Hatten,<br />
Hude und War<strong>den</strong>burg zudem von der Tatsache, dass Gewerbeflächen insbesondere<br />
<strong>für</strong> preissensible, flächenextensive und erweiternde Betriebe in der<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg zunehmend knapper wer<strong>den</strong>.<br />
Wichtigster Konkurrenzstandort der Gemein<strong>den</strong> außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es ist<br />
die Stadt Ol<strong>den</strong>burg. Schwerpunkt des Flächenangebots und auch der künftigen<br />
Entwicklung ist dort das Gewerbegebiet „Tweelbäke“, das sich mit der<br />
Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ zu einem herausragen<strong>den</strong> interkommunalen<br />
Gewerbestandort verbin<strong>den</strong> ließe. Weitere konkurrierende hochwertige<br />
Gewerbeflächenangebote im Umfeld bestehen nördlich und westlich der Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg im <strong>Landkreis</strong> Ammerland. Die Lagegunst der Gewerbeflächenstandorte<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist aufgrund der Lage zwischen <strong>den</strong> Verdichtungsräumen<br />
Ol<strong>den</strong>burg auf der einen und Bremen / Delmenhorst auf der<br />
anderen Seite aber etwas höher einzuschätzen.<br />
Im Wirtschaftsraum sind eine Reihe sehr hochwertiger potenzieller Gewerbeflächen<br />
vorhan<strong>den</strong>, so dass die Gemein<strong>den</strong> in Zukunft dieser Herausforderung<br />
gerecht wer<strong>den</strong> können. Diese Vorschauflächen liegen allesamt in Nähe einer<br />
Autobahnanschlussstelle sowie überwiegend in kurzer Entfernung zur Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg und besitzen somit gute bis sehr gute Vermarktungschancen.<br />
Die Gewerbeflächenentwicklung der Umlandgemein<strong>den</strong> sollte mit der Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg unter besonderer Berücksichtigung interkommunaler Gewerbeflächenprojekte<br />
abgestimmt wer<strong>den</strong>, um ein möglichst marktgerechtes und attraktives<br />
regionales Gewerbeflächenangebot bereitstellen zu können. Vor diesem<br />
Hintergrund kann insbesondere die interkommunale Vorschaufläche Nr. 8<br />
„Tweelbäke-Ost“ künftig einen interessanten neuen und hochwertigen Gewerbeflächenstandort<br />
darstellen.<br />
Umland der Städte Bremen und Delmenhorst<br />
Anders als aufgrund des ausgesprochen hohen Lagepotenzials zu erwarten, war<br />
der Gewerbeflächenumsatz in der Gemeinde Ganderkesee von 1993 bis 2000<br />
relativ gering. Ganderkesee konnte unter <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />
in dieser Zeit nur einen Platz im unteren Drittel einnehmen. Insbesondere
123 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Mitte der 90er Jahre wur<strong>den</strong> kaum Gewerbeflächen verkauft. Der Grund hier<strong>für</strong><br />
lag v.a. in der mangeln<strong>den</strong> Verkaufsbereitschaft privater Flächeneigentümer während<br />
dieser Phase. Ein Trend zu Ansiedlungen aus der Stadt Delmenhorst war<br />
aber deutlich erkennbar. Durch die Ausweisung neuer Gewerbeflächen konnte der<br />
Umsatz seit 1998 zwar deutlich gesteigert wer<strong>den</strong>. Dennoch dürfte aufgrund der<br />
geringen Entfernung zu <strong>den</strong> Zentren Delmenhorst und Bremen, der Lage direkt an<br />
der A 28 sowie der Tatsache, dass Ganderkesee selbst der größte Wirtschaftsstandort<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist, ein deutlich höheres Nachfragepotenzial<br />
bestehen.<br />
Nachdem in der Vergangenheit die vorhan<strong>den</strong>e Gewerbeflächennachfrage teilweise<br />
nicht befriedigt wer<strong>den</strong> konnte, steht <strong>den</strong> Unternehmen mittlerweile ein ausreichendes<br />
Gewerbeflächenangebot zur Verfügung. Schwerpunkt des derzeitigen<br />
Angebots ist das Gewerbegebiet „Westtangente“, das einen zielgruppenorientiert<br />
zu vermarkten<strong>den</strong> Dienstleisterpark mit einschließt. Obwohl Ganderkesee direkt<br />
an der A 28 liegt, sind derzeit allerdings keine Gewerbeflächen in unmittelbarer<br />
Nähe der Autobahn verfügbar. Um hier Abhilfe zu schaffen und diese Angebotslücke<br />
zu schließen, ist an der Anschlussstelle „Ganderkesee“ das Gewerbegebiet<br />
„Grüppenbühren“ in Planung. Die hieran anschließende Vorschaufläche Nr. 3 wird<br />
dieses Planungsvorhaben noch deutlich erweitern. Am Hochwertigsten ist aber die<br />
Vorschaufläche Nr. 4 „Schlutter“ einzustufen, da sie sich zum einen ebenfalls in<br />
direkter Nähe zur Autobahn befindet und darüber hinaus unmittelbar vor <strong>den</strong> Toren<br />
der Stadt Delmenhorst gelegen ist. Dieser Standort sollte - insbesondere vor<br />
dem Hintergrund der zu erwarten<strong>den</strong> Flächennachfrage - vorrangig entwickelt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
In <strong>den</strong> östlichen Mitgliedsgemein<strong>den</strong> der Samtgemeinde Harpstedt konnten während<br />
der 90er Jahre hohe Gewerbeflächenumsätze realisiert wer<strong>den</strong>. Die Höhe<br />
des Umsatzes kam insbesondere durch große, relativ flächenextensive Ansiedlungen<br />
zustande. Grundstücksverkäufe fan<strong>den</strong> hierbei ausschließlich im Gewerbegebiet<br />
„Groß Ippener“ statt, das damit zu <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> umsatzstärksten Standorten<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zählt. Insbesondere von 1998 bis 2000 konnte mit<br />
durchschnittlich gut 3 ha pro Jahr ein erheblicher Umfang an Flächen verkauft<br />
wer<strong>den</strong>. Diese hohe betriebliche Nachfrage ist v.a. auf die direkte Anbindung des<br />
Standortes an die A 1 sowie die Nähe der Stadt Delmenhorst und die relativ kurze<br />
Entfernung nach Bremen zurückzuführen. Aufgrund dieser Standortfaktoren ist<br />
auch künftig mit überdurchschnittlicher Flächennachfrage in Groß Ippener zu<br />
rechnen.<br />
Das Gewerbeflächenangebot in <strong>den</strong> östlichen Mitgliedsgemein<strong>den</strong> der Samtgemeinde<br />
Harpstedt konzentriert sich wie die Gewerbeflächennachfrage auf <strong>den</strong><br />
Standort „Groß Ippener“. Hier ist aber nur noch ein geringer Flächenumfang verfügbar.<br />
Eine Erweiterungsplanung ist in Arbeit, so dass voraussichtlich Ende 2002<br />
weitere Gewerbeflächen zur Verfügung stehen wer<strong>den</strong>. Da ein Anhalten der<br />
Nachfrage <strong>für</strong> Grundstücke in diesem Gewerbegebiet zu erwarten ist, sollte auch<br />
die Beplanung der angrenzen<strong>den</strong> Vorschaufläche Nr. 6 zügig begonnen wer<strong>den</strong>.<br />
Vor dem Hintergrund der potenziellen hohen Wertigkeit dieses Standortes sollte<br />
bei künftigen Erschließungsmaßnahmen und Betriebsansiedlungen verstärkt auf<br />
ein entsprechendes Erscheinungsbild des Gewerbegebietes, ggf. durch Auswahl<br />
der anzusiedeln<strong>den</strong> Betriebe, geachtet wer<strong>den</strong>.<br />
Ganderkesee:<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
SG Harpstedt (Ost):<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
SG Harpstedt (Ost):<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung
... Lagegunst<br />
... Flächenumsatz und<br />
Nachfragepotenzial<br />
... Konkurrenzstandorte<br />
... Vorschauflächen<br />
... interkommunale<br />
Kooperationen<br />
Dötlingen:<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
Südliches Kreisgebiet<br />
124 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Zusammenfassung: Umland der Städte Bremen und Delmenhorst ...<br />
Auch der Wirtschaftsraum „Umland der Städte Bremen und Delmenhorst“ liegt<br />
sowohl verkehrlich als auch wirtschaftsräumlich sehr günstig. Die zwei stark<br />
frequentierten Autobahnachsen A 1 und A 28 schnei<strong>den</strong> das Gebiet im Sü<strong>den</strong><br />
und im Nor<strong>den</strong>. Die Stadt Delmenhorst grenzt unmittelbar an; die Entfernung<br />
zur Stadt Bremen ist vergleichsweise gering.<br />
Der Gewerbeflächenumsatz in der Vergangenheit war - insbesondere im Vergleich<br />
zu <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im südlichen Kreisgebiet - nur unterdurchschnittlich<br />
und konzentrierte sich zudem überwiegend auf das Gewerbegebiet in Groß Ippener.<br />
Zukünftig sollte es gelingen, das aufgrund der Lagegunst hohe Nachfragepotenzial<br />
besser auszuschöpfen. Insbesondere die zunehmende Flächenknappheit<br />
in Delmenhorst dürfte sich auf die Nachfragesituation in diesem<br />
Wirtschaftsraum positiv auswirken. Der Vergleich von Potenzial und Nachfrage<br />
deutet aber auch auf ein Defizit von Ansiedlungen aus der Stadt Bremen in <strong>den</strong><br />
östlichen <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg hin.<br />
Der Konkurrenzstandort Delmenhorst verfügt aufgrund von Flächenengpässen<br />
nur noch über ein sehr eingeschränktes Gewerbeflächenangebot. Demgegenüber<br />
sind in der Stadt Bremen umfangreiche - wenn auch z.T. derzeit noch<br />
nicht verfügbare - Flächenreserven vorhan<strong>den</strong>, die auch künftig einen Großteil<br />
des Verlagerungspotenzials in der Stadt bin<strong>den</strong> können. Von <strong>den</strong> Suburbanisierungsten<strong>den</strong>zen<br />
profitieren zudem die Gewerbeflächenangebote der Gemein<strong>den</strong><br />
im Nor<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz derzeit noch deutlich stärker als<br />
der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Das Umland der Städte Bremen und Delmenhorst (Ganderkesee, SG Harpstedt)<br />
verfügt über eine Reihe hochwertiger potenzieller Gewerbeflächen, so<br />
dass es gelingen müsste, der künftigen Flächennachfrage ein entsprechendes<br />
Angebot gegenüberzustellen. Je geringer die Entfernung der neuen Gewerbeflächenstandorte<br />
zu <strong>den</strong> Zentren ist, desto besser sind ihre Vermarktungschancen<br />
einzuschätzen.<br />
Aufgrund der engen teilräumlichen Verflechtungen dürften interkommunalen<br />
Kooperationen mit der Stadt Delmenhorst in Zukunft besondere Bedeutung zukommen.<br />
Die Chancen einer Beteiligung der Stadt an Gewerbegebieten im<br />
<strong>Landkreis</strong> und die dadurch bedingten verbesserten Möglichkeiten der Gewerbeflächenentwicklung<br />
(höherwertige Gestaltung und Belegung, gemeinsame<br />
Vermarktung etc.) sollten unbedingt genutzt wer<strong>den</strong>. Der Standort „Schlutter“<br />
(Nr. 4) dürfte im Wirtschaftsraum hier<strong>für</strong> am besten geeignet sein.<br />
Die Gemeinde Dötlingen ist der kleinste Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Entsprechend waren auch die Gewerbeflächenumsätze in der Vergangenheit<br />
im Vergleich zu <strong>den</strong> anderen Standorten des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg unterdurchschnittlich.<br />
Räumlicher Schwerpunkt der Grundstücksnachfrage war der<br />
Ortsteil Neerstedt. Erwartungsgemäß stammen die angesiedelten und erweitern<strong>den</strong><br />
Betriebe überwiegend aus Dötlingen selbst; nur vereinzelt konnten Ansied-
125 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
lungen aus benachbarten Gemein<strong>den</strong> realisiert wer<strong>den</strong>. Auch künftig wer<strong>den</strong> die<br />
Gewerbeflächen in <strong>den</strong> Siedlungsschwerpunkten des Gemeindegebietes hauptsächlich<br />
dem innergemeindlichen Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf dienen.<br />
Einzig der Standort Hockensberg in Nähe der A 1-Anschlussstelle „Wildeshausen-<br />
Nord“ kann künftig als regional und überregional bedeutsame Gewerbefläche entwickelt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Das Gewerbeflächenangebot in Dötlingen ist bislang stark auf die lokale Nachfrage<br />
ausgerichtet. Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen gibt es in <strong>den</strong> Orteilen<br />
Neerstedt, Aschenstedt und Brettorf. In Hockensberg ist derzeit ein Gewerbegebiet<br />
in Planung, das in Verbindung mit der Vorschaufläche Nr. 1 („Brakland / Simmerhausen“)<br />
zu einem hochwertigen interkommunalen Gewerbegebiet verschmolzen<br />
wer<strong>den</strong> sollte. Partner dieses Vorhabens ist zum einen die Gemeinde<br />
Prinzhöfte, SG Harpstedt, auf deren Gebiet der östliche Teil der Vorschaufläche<br />
liegt. Da sich dieser Standort in direkter Nähe zur Stadt Wildeshausen befindet,<br />
sollte die Stadt aber ebenfalls an der interkommunalen Kooperation beteiligt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Vermarktungschancen <strong>für</strong> das geplante Gewerbegebiet „Munitionslager<br />
Uhlhorn“ müssen angesichts des übrigen künftigen Flächenangebots als deutlich<br />
geringer eingeschätzt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Gewerbeflächenumsätze in Großenkneten lagen in <strong>den</strong> 90er Jahren im Vergleich<br />
aller Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg insgesamt im mittleren Bereich.<br />
Während von 1993 bis 1995 keine nennenswerten Grundstücksverkäufe<br />
realisiert wer<strong>den</strong> konnten, zog der Umsatz seit 1996 deutlich an. Grund hier<strong>für</strong> war<br />
die Erschließung des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“, das in der zweiten<br />
Hälfte der 90er eindeutiger Ansiedlungsschwerpunkt in der Gemeinde war. Dieser<br />
Einzelstandort konnte im Beobachtungszeitraum <strong>den</strong> dritthöchsten Flächenumsatz<br />
aller Gewerbegebiete im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg verzeichnen. Großenkneten liegt<br />
verkehrsgünstig im Dreieck der Autobahnen 1 sowie 29 und verfügt über einen<br />
direkten Zugang zu drei Anschlussstellen. Allerdings ist die Entfernung zu <strong>den</strong><br />
regional bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandorten Bremen, Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst<br />
vergleichsweise groß. Die Gemein<strong>den</strong> im nördlichen Kreisgebiet weisen in dieser<br />
Hinsicht eine höhere Lagegunst auf. Lediglich im Hinblick auf die Entfernung zu<br />
<strong>den</strong> Mittelzentren Wildeshausen und Cloppenburg liegt Großenkneten günstiger.<br />
Die Gemeinde Großenkneten verfügt zur Zeit mit dem Gewerbegebiet „Ahlhorner<br />
Heide“ über das größte sofort verfügbare Gewerbeflächenangebot aller Gemein<strong>den</strong><br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Zudem stehen nur hier GI-Flächen in größerem<br />
Umfang zur Verfügung. Im Anschluss an dieses Gewerbegebiet sind bereits Erweiterungsflächen<br />
im Flächennutzungsplan dargestellt, die langfristig beplant wer<strong>den</strong><br />
könnten. Hält die Gewerbeflächennachfrage wie bisher an, dürften die Flächen<br />
in spätestens zehn Jahren vollständig verkauft sein. Der Standort „Ahlhorner<br />
Heide“ befindet sich allerdings, trotz der insgesamt sehr guten Fernstraßenanbindung<br />
der Gemeinde, nicht direkt an einer Autobahnanschlussstelle. Deshalb sollte<br />
einer Neuplanung im Rahmen der interkommunalen Vorschaufläche Nr. 5 „Steinloge“<br />
der Vorrang vor einer Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes gegeben<br />
wer<strong>den</strong>. Der Standort „Steinloge“ hat zudem <strong>den</strong> Vorteil, unmittelbar an der<br />
überregional bedeuten<strong>den</strong> Verkehrsachse A 1 zu liegen. Langfristig könnte darüber<br />
hinaus aufgrund der Umstrukturierungen bei der Bundeswehr der Flughafen<br />
in Ahlhorn <strong>für</strong> eine zivile Nutzung frei wer<strong>den</strong>. Dieser Standort würde ein sehr<br />
Dötlingen:<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
Großenkneten:<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
Großenkneten:<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung
SG Harpstedt (West):<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
SG Harpstedt (West):<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
Wildeshausen:<br />
Flächenumsätze in der<br />
Vergangenheit und<br />
Nachfragepotenzial<br />
Wildeshausen:<br />
Derzeitiges Angebot und<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />
Flächenentwicklung<br />
126 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
großes Flächenpotenzial von ca. 300 ha bieten und verfügt zudem über eine sehr<br />
gut ausgebaute Landebahn.<br />
Wie in <strong>den</strong> östlichen Mitgliedsgemein<strong>den</strong>, fan<strong>den</strong> auch im Westen der Samtgemeinde<br />
Harpstedt überdurchschnittliche Flächenumsätze statt, die weniger auf die<br />
Zahl der Nachfrager, d.h. der angesiedelten und erweiterten Unternehmen, sondern<br />
mehr auf die Größe der verkauften Grundstücke zurückzuführen sind. So<br />
belegen z.B. im Gewerbegebiet „Simmerhausen“, Prinzhöfte die zwei dort ansässigen<br />
Betriebe zusammen fast 5 ha Gewerbefläche, während die durchschnittliche<br />
Grundstücksgröße im <strong>Landkreis</strong> insgesamt bei etwa einem halben Hektar liegt.<br />
Zwar durchkreuzt die A 1 das östliche Gebiet der SG Harpstedt, als autobahnnaher,<br />
d.h. verkehrlich gut angebun<strong>den</strong>er Standort bieten sich jedoch nur die Flächen<br />
in Nähe der Anschlussstelle „Wildeshausen-Nord“ in der Mitgliedsgemeinde<br />
Prinzhöfte an. Alle anderen Mitgliedsgemein<strong>den</strong> - auch der Flecken Harpstedt -<br />
liegen im Vergleich zu <strong>den</strong> meisten anderen Standorten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
in relativ großer Entfernung zur nächsten Autobahnauffahrt.<br />
Das Flächenangebot konzentriert sich auf die Mitgliedsgemein<strong>den</strong> Harpstedt und<br />
Prinzhöfte. Der Standort „Simmerhausen“ in Prinzhöfte verdient hierbei besondere<br />
Beachtung, da er in Verbindung mit dem Planungsvorhaben „Hockensberg“, Dötlingen<br />
und weiteren umfangreichen potenziellen Gewerbeflächen beiderseits der<br />
Gemeindegrenze künftig einen interkommunalen Gewerbeflächenstandort von<br />
regionaler und überregionaler Bedeutung bil<strong>den</strong> kann (Vorschaufläche Nr. 1).<br />
Mangels hochwertiger Standortalternativen im Westen der Samtgemeinde Harpstedt<br />
und der Größe des Vorhabens ist neben der Stadt Wildeshausen auch eine<br />
Beteiligung weiterer Mitgliedsgemein<strong>den</strong> sowie der Samtgemeinde Harpstedt an<br />
dieser interkommunalen Kooperation sinnvoll.<br />
Die Stadt Wildeshausen konnte im Beobachtungszeitraum - nach der Samtgemeinde<br />
Harpstedt - die höchsten Flächenumsätze im <strong>Landkreis</strong> realisieren. Die<br />
Grundstücksnachfrage konzentrierte sich dabei auf die Gewerbegebiete „Vor Lüerte“<br />
und „Düngstruper Straße“, die beide im Westen bzw. Südwesten des Stadtkerns<br />
liegen. Die Grundstücksnachfrage stammte überwiegend von Betrieben, die<br />
bereits in der Stadt ansässig waren und darüber hinaus v.a. aus <strong>den</strong> benachbarten<br />
Gemein<strong>den</strong>. Überregionale Ansiedlungen fan<strong>den</strong> fast gar nicht statt. Wildeshausen<br />
liegt einerseits verkehrsgünstig an der wichtigen Autobahnverbindung A 1.<br />
Andererseits ist, wie bei <strong>den</strong> anderen Standorten im südlichen Kreisgebiet auch,<br />
die Entfernung zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> wirtschaftlichen Zentren der Region vergleichsweise<br />
groß. Daneben ist Wildeshausen selbst ein - wenn auch deutlich<br />
kleinerer - wirtschaftlicher Schwerpunktstandort innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Die Erhebung der Betriebsansiedlungen zeigt, dass es in der Vergangenheit<br />
offensichtlich gut gelungen ist, das nicht unbeträchtliche Verlagerungs- und Erweiterungspotenzial<br />
<strong>für</strong> die Gewerbeflächennachfrage in der Stadt selbst zu nutzen.<br />
Wie die Gewerbeflächennachfrage während der 90er Jahre, so konzentriert sich<br />
auch das derzeitige Flächenangebot der Stadt Wildeshausen weiterhin auf <strong>den</strong><br />
Westen und Südwesten des Stadtkerns entlang der Umgehungsstraße. Gleiches<br />
gilt <strong>für</strong> die nicht unerheblichen derzeit laufen<strong>den</strong> Planungsvorhaben der Stadtverwaltung.<br />
Standorte mit direkter Anbindung an die A 1 sind weder verfügbar noch<br />
konkret in Planung. Demgegenüber liegen die bei<strong>den</strong> Vorschauflächen Nr. 1 und 5
127 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
verkehrlich deutlich günstiger. An bei<strong>den</strong> Standorten sollte sich die Stadt Wildeshausen<br />
im Rahmen interkommunaler Kooperationen beteiligen und die bestehen<strong>den</strong><br />
Planungsvorhaben in Nähe des Stadtkerns eher zurückhaltend und mit Blick<br />
auf die lokale Nachfrage weiter betreiben. Die Vorschauflächen Nr. 13 und 14 sind<br />
sowohl verkehrlich als auch im Hinblick auf die direkte Anbindung an die Kernstadt<br />
relativ ungünstig gelegen und können daher nur zurückhaltend bewertet wer<strong>den</strong>.<br />
Die Vorschaufläche Nr. 14 „Aldrup“ könnte allerdings bei entsprechender Nachfrage<br />
<strong>für</strong> die Zielgruppe „Ernährungswirtschaft“ interessant sein.<br />
Zusammenfassung: Südliches Kreisgebiet ...<br />
Die Lagegunst des südlichen Kreisgebietes ist aufgrund der größeren Entfernung<br />
zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen Zentren Ol<strong>den</strong>burg und Bremen/Delmenhorst etwas<br />
geringer als die der übrigen Wirtschaftsräume einzustufen. Dennoch besteht<br />
mit der überregional bedeutsamen Autobahnachse A 1 und der A 29 eine<br />
hervorragende verkehrliche Anbindung der Gemein<strong>den</strong>.<br />
Trotz der leichten Lagedefizite konnte fast die Hälfte aller Gewerbeflächenumsätze<br />
der Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg im südlichen Kreisgebiet realisiert<br />
wer<strong>den</strong>. Hierbei wurde v.a. das endogene Nachfragepotenzial ausgeschöpft.<br />
Da die Standortgunst des Wirtschaftsraums im Hinblick auf Suburbanisierungseffekte<br />
aus <strong>den</strong> großen regionalen Wirtschaftsstandorten in bei<strong>den</strong><br />
anderen Wirtschaftsräumen etwas höher einzustufen ist, dürfte auch in Zukunft<br />
ein beträchtlicher Anteil der Flächennachfrage aus <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> selbst<br />
stammen. Dennoch sollte künftig versucht wer<strong>den</strong>, verstärkt regional und überregional<br />
mobile Unternehmen zu gewinnen. Hierbei sollten die Standortvorteile<br />
des Wirtschaftsraums (z.B. hervorragende überregionale Verkehrsanbindung,<br />
günstiges Gewerbeflächenangebot auch <strong>für</strong> flächenextensive Betriebe, konfliktfreie<br />
Gewerbeflächen) besonders herausgestellt wer<strong>den</strong>.<br />
Herausragender Konkurrenzstandort außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg ist<br />
das interkommunale Gewerbegebiet „Ecopark“ in Emstek. Auch die benachbarten<br />
Städte Cloppenburg, Vechta und Bassum verfügen über ein teils sehr<br />
umfangreiches und günstiges Gewerbeflächenangebot. Zudem befindet sich<br />
weiter südlich an der A 1 der „Dienstleistungspark A 1“ mit einem ebenfalls<br />
sehr großen Flächenpotenzial. Die Region südlich des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />
ist demnach durch starke Flächenkonkurrenzen gekennzeichnet, die <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
im südlich Kreisgebiet eine Gewerbeflächenpolitik mit Augenmaß abverlangen.<br />
Das südliche Kreisgebiet verfügt über zwei hochwertige Vorschauflächen, die<br />
sich durch ihre gute verkehrliche Lage und ihr großes Flächenpotenzial auszeichnen.<br />
Diese Standorte sollten langfristig die Schwerpunkte von Gewerbeflächenangebot<br />
und -nachfrage in diesem Wirtschaftsraum bil<strong>den</strong>.<br />
Interkommunale Kooperationen wer<strong>den</strong> auch <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung<br />
im südlichen Kreisgebiet künftig an Bedeutung gewinnen. Hierbei gilt es,<br />
v.a. die Stadt Wildeshausen als herausragen<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort dieses<br />
Wirtschaftsraums an <strong>den</strong> künftigen Gewerbeflächenprojekten in ihrem Umfeld<br />
zu beteiligen.<br />
... Lagegunst<br />
... Flächenumsatz und<br />
Nachfragepotenzial<br />
... Konkurrenzstandorte<br />
... Vorschauflächen<br />
... interkommunale<br />
Kooperationen
128 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
5.2 Empfehlungen <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung<br />
von Gewerbeflächen<br />
Ziele <strong>für</strong> eine nachfragegerechte<br />
Sicherung und<br />
Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
Ziele <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sind<br />
- die Förderung der ansässigen Wirtschaft sowie die Ansiedlung neuer Betriebe<br />
zur Bereitstellung wohnstandortnaher Arbeitsplätze im <strong>Landkreis</strong> und damit zur<br />
Verringerung des Auspendlerüberschusses,<br />
- ein an der unternehmerischen Nachfrage ausgerichteter Umfang von hochwertigen<br />
Gewerbeflächen,<br />
- eine langfristig orientierte, strategische Vorratspolitik zur Sicherung der hochwertigen<br />
Gewerbeflächenstandorte,<br />
- eine an <strong>den</strong> Bedürfnissen der Betriebe und dem Erscheinungsbild der Gewerbegebiete<br />
ausgerichtete zielgruppenspezifische Belegung der Flächen,<br />
- die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten,<br />
- eine nachfragegerechte und differenzierte städtebauliche Gestaltung von Gewerbegebieten<br />
sowie<br />
- die effiziente Bündelung der kommunalen Ressourcen zur Flächenentwicklung<br />
durch zwischengemeindliche Kooperationen.<br />
5.2.1 Umfang des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Anhaltend hohe Nachfrage<br />
nach Gewerbeflächen<br />
Flächenumsatz von mindestens<br />
20 ha jährlich im<br />
<strong>Landkreis</strong> zu erwarten<br />
Verschie<strong>den</strong>e Flächenqualitäten<br />
nicht gegeneinander<br />
aufzurechnen<br />
Die Erhebung der Gewerbeflächenumsätze im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg (Abschnitt<br />
3.3) hat gezeigt, dass die Nachfrage im Verlauf der 90er Jahre deutlich<br />
angestiegen ist. In <strong>den</strong> letzten drei Jahren (1998 bis 2000) konnte ein Umsatz von<br />
jahresdurchschnittlich gut 19 ha realisiert wer<strong>den</strong>. Für die nächsten Jahre ist mit<br />
einer anhaltend hohen Flächennachfrage zu rechnen 63 .<br />
Der Gewerbeflächenpolitik im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sollte folglich ein Flächenumsatz<br />
von mindestens 20 ha jährlich zu Grunde gelegt wer<strong>den</strong>. Der Vorrat an verfügbaren<br />
Flächen, die derzeitigen Planungsvorhaben und die Entwicklung von<br />
Vorschauflächen ist vor dem Hintergrund dieser Umsatzzahlen auf die unternehmerische<br />
Nachfrage auszurichten. Insgesamt gesehen ist das Gewerbeflächenangebot<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg derzeit quantitativ etwas zu knapp bemessen, so<br />
dass vereinzelte Flächenengpässe nicht auszuschließen sind. Hiervon können in<br />
naher Zukunft z.B. die Stadt Wildeshausen, die Gemein<strong>den</strong> War<strong>den</strong>burg und Hude<br />
sowie teilweise die Samtgemeinde Harpstedt (Groß Ippener) betroffen sein.<br />
Bei einer regionalen Betrachtung der Gewerbeflächensituation ist zu beachten,<br />
dass die verschie<strong>den</strong>en Flächenqualitäten an <strong>den</strong> einzelnen Standorten im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg nicht gegeneinander aufgerechnet wer<strong>den</strong> können. Das Flächenangebot<br />
sowie die Flächennachfrage und damit die Vermarktungschancen sind<br />
räumlich sehr unterschiedlich zu bewerten. So kann z.B. ein auf <strong>den</strong> lokalen Erweiterungs-<br />
und Verlagerungsbedarf ausgerichtetes Gewerbeflächenangebot in<br />
63 vgl. Trends des betrieblichen Flächenbedarfs in Abschnitt 1.1
129 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
<strong>den</strong> vergleichsweise Autobahn fernen Ortsteilen Huntlosen, Neerstedt oder der<br />
Gemeinde Colnrade nicht mit hervorragend angebun<strong>den</strong>en Flächen im Umland<br />
der Städte Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst verglichen wer<strong>den</strong>.<br />
Da sich die unternehmerische Nachfrage insbesondere auf Flächen mit einer attraktiven<br />
Ausstattung an Standortfaktoren konzentriert, ist <strong>für</strong> die Beurteilung des<br />
Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sowie des erforderlichen Vorrats<br />
an verfügbaren Flächen der Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen entschei<strong>den</strong>d.<br />
Zu <strong>den</strong> wichtigsten Kriterien zählen die Verkehrsanbindung, die sofortige<br />
Verfügbarkeit der Flächen und die Nähe zu einem bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort.<br />
Die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> sind in der glücklichen Situation, durch die Anbindung<br />
an verschie<strong>den</strong>e Autobahnen sowie die Nähe der Oberzentren über eine<br />
ausgesprochen hohe Lagegunst und zahlreiche Möglichkeiten zur Entwicklung<br />
von hochwertigen Gewerbeflächenstandorten zu verfügen. Dieses Potenzial, mit<br />
dem sich der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg von zahlreichen anderen Regionen in Niedersachsen<br />
positiv abheben kann, sollte auch weiterhin aktiv genutzt wer<strong>den</strong>.<br />
Im Rahmen des vorliegen<strong>den</strong> Konzeptes sind eine Reihe von potenziell hochwertigen<br />
Gewerbeflächenstandorten (Vorschauflächen) i<strong>den</strong>tifiziert, diskutiert und<br />
bewertet wor<strong>den</strong>. Diese Flächen sind <strong>für</strong> das zukünftige Gewerbeflächenangebot<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg von großer Bedeutung und deshalb entsprechend der<br />
Empfehlungen in <strong>den</strong> Gewerbeflächenprofilen zu entwickeln. Herausragende Vorschauflächenstandorte<br />
sollten - sofern noch nicht geschehen - entsprechend als<br />
„Standorte mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten“<br />
im nächsten Regionalen Raumordnungsprogramm dargestellt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Analyse der Gewerbeflächennachfrage hat gezeigt, dass die Größen der verkauften<br />
Grundstücke eine sehr große Spannweite aufweisen. Auch wenn sich der<br />
Großteil der Grundstücksverkäufe zwischen 2000 und 5000 m² abgespielt hat, ist<br />
eine flexible Parzellierung der Gewerbegebiete erforderlich, die es <strong>den</strong> ansiedlungsinteressierten<br />
Unternehmen ermöglicht, die gewünschte Grundstücksgröße<br />
zu erhalten. Dieses gilt insbesondere auch <strong>für</strong> größere Ansiedlungsvorhaben,<br />
<strong>den</strong>n immerhin fast ein Viertel aller Grundstücksverkäufe in der Vergangenheit<br />
fand in der Kategorie über 5000 m² statt.<br />
Da die Ausweisung Industriegebiet (GI) nach Baunutzungsverordnung (BauNVO)<br />
mehr Emissionen zulässt als GE-Nutzungen, sind solche Flächen bei Unternehmen<br />
oftmals besonders begehrt. Dieses gilt nicht nur <strong>für</strong> die klassischen Industriebetriebe,<br />
sondern auch <strong>für</strong> andere Betriebe des Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbes und<br />
z.T. auch Dienstleistungsbetriebe wie z.B. Speditionen.<br />
Das Angebot an Industrieflächen (GI) im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist vor dem Hintergrund<br />
der potenziellen Nachfrage als zu gering einzustufen. Derzeit sind nur in<br />
Großenkneten GI-Flächen verfügbar. Geplant ist die Ausweisung von GI-Flächen<br />
in Dötlingen. Damit ist zwar im südlichen Kreisgebiet ein ausreichender Umfang<br />
an Industrieflächen jetzt und in Zukunft gesichert, im Umland der Zentren Ol<strong>den</strong>burg<br />
und Bremen / Delmenhorst ist jedoch diesbezüglich gar kein Angebot verfügbar.<br />
Ein ausreichendes Angebot an GI-Flächen ist aber <strong>für</strong> alle Wirtschaftsräume<br />
des <strong>Landkreis</strong>es anzustreben.<br />
Umfang an hochwertigen<br />
Gewerbeflächen entschei<strong>den</strong>d<br />
Zahlreiche Möglichkeiten<br />
zur Entwicklung von<br />
hochwertigen Flächen<br />
Hochwertige Vorschauflächen<br />
<strong>für</strong> das künftige<br />
Gewerbeflächenangebot<br />
von großer Bedeutung<br />
Flexible Parzellierung der<br />
Gewerbegebiete erforderlich<br />
GI-Flächen bei Unternehmen<br />
oftmals besonders<br />
begehrt<br />
Ausreichen<strong>den</strong> Umfang<br />
an GI-Flächen bereitstellen
Mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />
und zu hohe<br />
Preisforderungen sind<br />
zentrale Engpässe<br />
5.2.2 Strategische Flächenvorratspolitik<br />
Preisforderungen steigen<br />
bei Darstellung im Flächennutzungsplanoftmals<br />
deutlich an<br />
Derzeit geplante Gewerbegebiete<br />
im <strong>Landkreis</strong><br />
noch überwiegend in<br />
privatem Eigentum<br />
Langfristig orientierte,<br />
d.h. strategische Flächenvorratspolitik<br />
erforderlich<br />
Politik muss strategische<br />
Flächenvorratspolitik mittragen<br />
Informelle Planungsvorarbeiten<br />
können Planungsverfahren<br />
verkürzen<br />
Alternative Vorschauflächenstandorte<br />
helfen<br />
Engpässe zu vermei<strong>den</strong><br />
130 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen privater Eigentümer<br />
sind zentrale Engpässe bei der Mobilisierung von Gewerbeflächen. Um aber<br />
Gewerbeflächen als strategisches Instrument der Wirtschaftsförderung einsetzen<br />
zu können und z.B. die Auswahl der anzusiedeln<strong>den</strong> Betriebe zu steuern, ist es <strong>für</strong><br />
die Gemein<strong>den</strong> unerlässlich, <strong>den</strong> eigentumsrechtlichen Zugriff auf die Gewerbegrundstücke<br />
zu haben.<br />
Erfahrungsgemäß steigen die Preisforderungen der Grundstückseigentümer deutlich<br />
an, wenn durch die Darstellung im Flächennutzungsplan bekannt wird, dass<br />
die Ausweisung von Gewerbeflächen zu erwarten ist. Eine rechtzeitige eigentumsrechtliche<br />
Sicherung hilft <strong>den</strong> Einstandspreis der Kommunen <strong>für</strong> künftige Gewerbegrundstücke<br />
möglichst gering zu halten, so dass anschließend ein größerer<br />
Spielraum bei der Preisgestaltung <strong>für</strong> Gewerbeflächen besteht.<br />
Die Analyse der Eigentumsverhältnisse von derzeit bereits verfügbaren Gewerbeflächen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg hat gezeigt, dass der Anteil von Flächen in öffentlichem<br />
Eigentum erfreulich hoch ist. In anderen Regionen Niedersachsens sind<br />
teilweise deutlich mehr Gewerbeflächen in privatem Eigentum. Bei <strong>den</strong> geplanten<br />
Gewerbegebieten, d.h. bei jenen Flächen, <strong>für</strong> die derzeit eine Flächennutzungsplanänderung<br />
oder die Bebauungsplanung läuft, sieht die Situation jedoch anders<br />
aus. Hier hat die Auswertung ergeben, dass diese sich noch überwiegend in privatem<br />
Eigentum befin<strong>den</strong>.<br />
Deshalb wird <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zur Entwicklung der Vorschauflächen<br />
eine langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik<br />
empfohlen. Für fast alle erhobenen Vorschauflächen sind bislang noch keine formellen<br />
Planungsverfahren begonnen wor<strong>den</strong>. Für diese Standorte besteht deshalb<br />
die Möglichkeit, sich bereits vor der Darstellung im Flächennutzungsplan<br />
Grundstücke eigentumsrechtlich durch die jeweilige Gemeinde zu sichern bzw.<br />
sichern zu lassen.<br />
Dies erfordert von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> aufgrund der notwendigen Bindung von Kapital<br />
einen „langen Atem“ der kommunalen Liegenschaftspolitik und setzt ein entsprechendes<br />
Verständnis hier<strong>für</strong> unter <strong>den</strong> politischen Vertretern voraus. Für diese<br />
Unterstützung muss von Seiten der <strong>für</strong> Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />
Zuständigen aktiv geworben wer<strong>den</strong>.<br />
Verzögert sich aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer die<br />
eigentumsrechtliche Sicherung von künftigen Gewerbeflächen und damit auch das<br />
Planungsverfahren, so sollte die Gemeindeverwaltung zumindest mit informellen<br />
Planungsvorarbeiten beginnen. Hierdurch können die anschließen<strong>den</strong> formellen<br />
Planungsschritte vereinfacht und verkürzt wer<strong>den</strong>.<br />
Darüber hinaus sollten Alternativen in die Gewerbeflächenentwicklung einbezogen<br />
wer<strong>den</strong>. Fast alle Gemein<strong>den</strong> sind an mindestens zwei Vorschauflächen beteiligt<br />
und haben somit die Möglichkeit, die Mobilisierung und Entwicklung mehrerer<br />
Standorte gleichzeitig voranzutreiben. Im Fall von Engpässen bei einem Vorhaben<br />
kann eine alternative Planung weitergeführt wer<strong>den</strong>.
131 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Besteht nicht die Möglichkeit, bereits vor Anlaufen der Planungsverfahren die<br />
künftigen Gewerbeflächen in öffentliches Eigentum zu überführen, so ist anzustreben,<br />
<strong>den</strong> kommunalen Zugriff auf die entsprechen<strong>den</strong> Grundstücke zumindest vor<br />
Beginn der Vermarktung zu sichern.<br />
Die Frage der Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft in die Gewerbeflächenentwicklung<br />
muss von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> individuell vor dem Hintergrund<br />
der jeweiligen kommunalen Finanzsituation und personellen Ressourcen<br />
entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Eine eindeutige Empfehlung hierzu ist nicht sinnvoll. Die<br />
meisten Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> beurteilen die Beteiligung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft,<br />
v.a. unter Kostengesichtspunkten, skeptisch. Solange<br />
die kommunale Finanzsituation einer Kreditaufnahme zur Gewerbeflächenentwicklung<br />
nicht entgegen steht, wird diese traditionelle Form der Finanzierung derzeit<br />
von <strong>den</strong> meisten Gemein<strong>den</strong> bevorzugt.<br />
Die Erschließung der Gewerbegebiete sollte grundsätzlich schrittweise und unter<br />
Berücksichtigung der Vermarktungsfortschritte erfolgen. Zwar können in der Regel<br />
nur vollständig erschlossene Gewerbeflächen auch gut vermarktet wer<strong>den</strong>, d.h. es<br />
ist ständig ein ausreichender Umfang an voll erschlossenen Gewerbeflächen in<br />
einem Gebiet vorzuhalten. Anderseits muss aber vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, dass durch<br />
zu großzügig ausgelegte Erschließungen zu viele kommunale Finanzmittel gebun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>.<br />
5.2.3 Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten<br />
Der Branchenmix, d.h. die Belegung eines Gewerbegebietes mit verschie<strong>den</strong>en<br />
Betrieben, wird von <strong>den</strong> Unternehmen als Standortfaktor in der Regel weniger<br />
bedeutsam eingestuft als die dominieren<strong>den</strong> Faktoren „Verkehrsanbindung“, „Nähe<br />
zu einem bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort“ und „Verfügbarkeit der Flächen“.<br />
Unter bestimmten Bedingungen kann die Frage des Branchenmixes <strong>den</strong>noch von<br />
großer Bedeutung sein:<br />
- Die Nähe zu stark emittieren<strong>den</strong> Betrieben und unansehnlichen Betriebsstätten<br />
wird von <strong>den</strong> meisten Unternehmen möglichst gemie<strong>den</strong>.<br />
- Hohe Bedeutung hat der Branchenmix <strong>für</strong> Unternehmen, deren Umsatz durch<br />
<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>verkehr profitiert, der von sogenannten Frequenzbringern ausgeht<br />
(Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen).<br />
- Je höherwertiger ein Unternehmen ist, desto mehr legt es Wert auf die Auswahl<br />
und das Erscheinungsbild der benachbarten Betriebe.<br />
Bei der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten ist aber insgesamt zu<br />
beachten, dass <strong>für</strong> viele Betriebe, insbesondere des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes,<br />
eine branchenspezifische Belegung im engeren Sinne nicht erforderlich ist. Zudem<br />
muss bezweifelt wer<strong>den</strong>, ob bei einer zu starken Einengung von Zielgruppen noch<br />
ausreichend Nachfragepotenzial vorhan<strong>den</strong> ist. Eine ausgewogene Mischung und<br />
Vielfalt von Betrieben verschie<strong>den</strong>er oder auch ähnlicher Branchen dürfte an <strong>den</strong><br />
meisten Standorten ausreichen.<br />
Grundstücke zumindest<br />
vor Beginn der Vermarktung<br />
sichern<br />
Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
nur individuell<br />
zu entschei<strong>den</strong><br />
Schrittweise Erschließung<br />
der Gewerbegebiete anstreben<br />
Branchenmix als wichtiger,<br />
aber nicht bedeutendster<br />
Standortfaktor<br />
Branchenspezifische<br />
Belegung im engeren<br />
Sinne in der Regel nicht<br />
erforderlich
Bei Ansiedlung von „stören<strong>den</strong><br />
Betrieben“ sensibel<br />
verfahren<br />
Konsumentenorientierte<br />
Betriebe in Nähe zueinander<br />
ansiedeln<br />
Bei besonders hochwertigen<br />
Gewerbegebieten<br />
Betriebe sorgfältig auswählen<br />
Auswahl der Betriebe als<br />
„Visitenkarte“ des Gewerbegebietes<br />
132 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Für die Belegung von Gewerbegebieten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg folgt hieraus,<br />
dass mit der Ansiedlung von „stören<strong>den</strong> Betrieben“ sensibel verfahren wer<strong>den</strong><br />
sollte. Zu diesem Betriebstyp zählen z.B. Recyclingbetriebe, Schrott- und Altreifenhändler,<br />
Betriebe mit hohem Verkehrsaufkommen sowie andere emittierende<br />
Betriebe. Keinesfalls darf dies aber bedeuten, dass die Ansiedlung solcher Unternehmen<br />
vermie<strong>den</strong> wird. Stattdessen wird empfohlen, einzelne Gewerbegebiete<br />
oder Teile von Gewerbegebieten <strong>für</strong> diesen Betriebstyp zu reservieren und somit<br />
zu einer räumlichen Trennung von „stören<strong>den</strong>“ und „nicht-stören<strong>den</strong>“ Betrieben zu<br />
gelangen. Vorraussetzung ist, dass bei <strong>den</strong> in Frage kommen<strong>den</strong> Gewerbeflächen<br />
möglichst keine Konflikte mit Nachbarnutzungen bestehen. Im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
sind hier<strong>für</strong> folgen<strong>den</strong>de Vorschauflächenstandorte besonders geeignet:<br />
- „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1), Gemein<strong>den</strong> Dötlingen und Prinzhöfte, SG<br />
Harpstedt sowie Stadt Wildeshausen,<br />
- „Holler Landstraße“ (Nr. 10), Gemeinde Hude.<br />
Darüber hinaus ist grundsätzlich auch an <strong>den</strong> anderen Standorten durch eine entsprechende<br />
Unterteilung der Gewerbeflächen die räumliche Gliederung nach Betriebstypen<br />
innerhalb eines Gewerbegebietes möglich.<br />
Konsumentenorientierte Betriebe sollten in Nähe zueinander angesiedelt sein, so<br />
dass sie vom Kun<strong>den</strong>verkehr der jeweils anderen profitieren können. Spezielle<br />
Gewerbegebiete <strong>für</strong> <strong>den</strong> nicht-großflächigen Einzelhandel und Haushaltsorientierte<br />
Dienstleistungen dürften sich aber aufgrund mangeln<strong>den</strong> Potenzials im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg kaum realisieren lassen. Daher bietet es sich an, die innere<br />
Struktur von Gewerbegebieten durch gezielte Verkehrsführung und verschie<strong>den</strong>e<br />
Zufahrten so zu gestalten, dass ein Teilbereich diesen Branchen vorbehalten<br />
bleibt und sie somit innerhalb des Gebietes konzentriert wer<strong>den</strong>. Hierbei sollte<br />
darauf geachtet wer<strong>den</strong>, dass die Betriebe von <strong>den</strong> frequentierten Verkehrsachsen<br />
aus gut sichtbar sind.<br />
An besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten, die sich <strong>für</strong> die Ansiedlung<br />
ebenso hochwertiger Betriebe eignen, sollte bei der Auswahl und der Platzierung<br />
von Unternehmen sorgfältig vorgegangen wer<strong>den</strong>. Unbedingt zu vermei<strong>den</strong><br />
ist, dass „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
durch eine willkürliche Ansiedlung verschie<strong>den</strong>ster, nicht zueinander passender<br />
Betriebe entwertet wer<strong>den</strong>. Als Standorte mit der Eignung und dem Potenzial <strong>für</strong><br />
die Ansiedlung hochwertiger Unternehmen gelten insbesondere folgende Vorschauflächen:<br />
- „Schlutter“ (Nr. 4), Gemeinde Ganderkesee,<br />
- „Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8), Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude sowie Stadt Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Aber auch <strong>für</strong> die übrigen hochwertigen Standorte gilt, dass die Mischung der<br />
Betriebe die Wertigkeit eines Gewerbegebietes mit beeinflusst. Die Auswahl der<br />
Betriebe gilt als „Visitenkarte“ eines Gewerbegebietes. Um in dieser Hinsicht von<br />
Seiten der Kommunen positiv Einfluss nehmen zu können, ist es erforderlich, nicht<br />
alle Grundstücke pauschal allen ansiedlungsinteressierten Unternehmen anzubieten.<br />
Unter Umstän<strong>den</strong> müssen die Unternehmen überzeugt wer<strong>den</strong>, dass ein<br />
anderes als das zunächst ins Auge gefasste Grundstück im Interesse des eigenen<br />
Betriebes, der anderen ansässigen Betriebe sowie des Erscheinungsbildes des
133 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Gewerbegebietes insgesamt geeigneter ist. Gegebenenfalls sollten auch<br />
Grundstücke an anderen Gewerbeflächenstandorten angeboten wer<strong>den</strong>.<br />
Die Gemeinde Ganderkesee verfolgt mit dem Gewerbegebiet „Westtangente“ im<br />
Hinblick auf die Belegung von Gewerbeflächen ein interessantes Konzept. Mit der<br />
Abgrenzung eines Teils der Flächen als Dienstleisterparks wird das Gewerbegebiet<br />
nicht vollständig <strong>für</strong> eine Zielgruppe reserviert, sondern nach Zielgruppen<br />
untergliedert (Dienstleistungen, GE, GI). Nicht zueinander passende Nutzungen<br />
wer<strong>den</strong> somit voneinander getrennt. Durch diese Vorgehensweise kann die Gemeinde<br />
die Zusammenstellung der Betriebe positiv steuern und behält <strong>den</strong>noch<br />
eine ausreichende Flexibilität bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken.<br />
Die Untergliederung des Gewerbegebietes könnte sogar noch weiter geführt wer<strong>den</strong>,<br />
indem z.B. nicht innenstadtrelevanter Einzelhandel und Haushaltsorientierte<br />
Dienstleistungen einbezogen wer<strong>den</strong> und auch diesen Branchen ein abgegrenzter<br />
Teil des Gewerbegebietes reserviert wird. Hierdurch wird das Dienstleistungsangebot<br />
im Gewerbegebiet verbreitert und damit die Attraktivität des Standortes<br />
weiter gesteigert. Die Umsetzung einer solchen Untergliederung setzt aber eine<br />
gewisse Mindestgröße des gesamten Vorhabens voraus.<br />
Die Übertragung des skizzierten Modells auf die im Rahmen des vorliegen<strong>den</strong><br />
Gutachtens untersuchten Vorschauflächen ist sinnvoll und sollte von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
entsprechend geprüft wer<strong>den</strong>. Aus Sicht der Gutachter eignen sich insbesondere<br />
hochwertige Gewerbeflächenstandorte <strong>für</strong> ein solches Konzept, da die hier<br />
zu erwartende überdurchschnittliche Nachfrage die Steuerung der Grundstücksvergabe<br />
erleichtert und zudem mit einer größeren Bandbreite an ansiedlungsinteressierten<br />
Betriebe gerechnet wer<strong>den</strong> kann. Die künftigen Erfahrungen der Gemeinde<br />
Ganderkesee mit der zielgruppenspezifischen Belegung des Gewerbegebietes<br />
„Westtangente“ sollten mit <strong>den</strong> übrigen Gemein<strong>den</strong> und der WLO diskutiert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Im Rahmen einer zielgruppenspezifischen Unterteilung von Gewerbeflächenstandorten<br />
könnte auch der von der WLO eingebrachte Vorschlag eines Gewerbeparks<br />
„Niederländische Kolonie“ realisiert wer<strong>den</strong>. Dieses Gewerbeflächenangebot<br />
würde ausschließlich niederländische Unternehmen bzw. auf die Niederlande<br />
ausgerichtete Betriebe ansprechen. Hierbei ist aber zu beachten, dass ein<br />
solches Projekt in erster Linie <strong>den</strong> politischen Willen möglichst vieler Akteure im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erfordert. Ein gesichertes Nachfragepotenzial ist derzeit<br />
nicht absehbar und die damit verbun<strong>den</strong>en Risiken können nur gemeinsam getragen<br />
wer<strong>den</strong>. Im Rahmen des vorliegen<strong>den</strong> Gutachtens ist die Erarbeitung einer<br />
qualifizierten Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> ein solches Projekt nicht möglich.<br />
Die hier<strong>für</strong> in Frage kommende Fläche sollte je<strong>den</strong>falls nicht zu groß gewählt wer<strong>den</strong>.<br />
Für <strong>den</strong> Fall, dass das Konzept erfolgreich anläuft, müsste dann aber eine<br />
Erweiterung möglich sein. Aufgrund der bislang noch unsicheren Vermarktungschancen<br />
könnte dieser zielgruppenspezifische Ansatz nur im Rahmen einer interkommunalen<br />
Kooperation als „regionales Projekt“ realisiert wer<strong>den</strong>. Anzustreben<br />
ist eine Beteiligung aller Gemein<strong>den</strong> und des <strong>Landkreis</strong>es, um die Risiken und <strong>den</strong><br />
Vermarktungsaufwand auf möglichst viele Schultern verteilen zu können. Die Federführung<br />
des Projektes wäre idealerweise bei der WLO anzusiedeln.<br />
Unterteilung eines Gewerbegebietes<br />
...<br />
... <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e Zielgruppen<br />
Insbesondere hochwertigeGewerbeflächenstandorte<br />
<strong>für</strong> Unterteilung geeignet<br />
WLO-Vorschlag „Niederländische<br />
Kolonie“ erfordert<br />
politischen Willen<br />
vieler Akteure ...<br />
... und kann nur im Rahmen<br />
einer interkommunalen<br />
Kooperation realisiert<br />
wer<strong>den</strong>
Hoher Vermarktungsaufwand<br />
in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />
notwendig<br />
134 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Für <strong>den</strong> Erfolg des Projektes ist eine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen<br />
über Multiplikatoren in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> notwendig. Der Vermarktungsaufwand<br />
dürfte deutlich höher liegen und sich über einen längeren Zeitraum erstrecken als<br />
bei <strong>den</strong> übrigen Gewerbegebieten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Ziel muss sein, auch<br />
bei <strong>den</strong> ansiedlungsinteressierten niederländischen Unternehmen Auswahlkriterien<br />
anzuwen<strong>den</strong>. Vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> muss z.B., dass das Gewerbegebiet letztlich<br />
nur aus Parkflächen <strong>für</strong> niederländische LKW besteht. Um hochwertige und arbeitsplatzintensive<br />
Unternehmen aus <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> ansiedeln zu können,<br />
muss ein entsprechend hochwertiger Gewerbeflächenstandort angeboten wer<strong>den</strong>.<br />
Insbesondere die Nähe zu <strong>den</strong> Zentren Bremen und Ol<strong>den</strong>burg dürfte <strong>für</strong> diese<br />
Zielgruppe interessant sein.<br />
5.2.4 Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten<br />
Kaum Austausch oder<br />
Kooperationen zwischen<br />
Betrieben in einem Gewerbegebiet<br />
Förderung von Synergieeffekten<br />
in Gewerbegebieten<br />
als Aufgabe der Wirtschaftsförderung<br />
In Gewerbegebieten ist es oftmals zu beobachten, dass trotz der räumlichen Nähe<br />
zueinander kaum Austausch oder Kooperationen zwischen <strong>den</strong> ansässigen Betrieben<br />
stattfin<strong>den</strong>. Gemeint ist hierbei weniger eine Zusammenarbeit, welche die<br />
zentralen Geschäftsfelder sich ergänzender Unternehmen betrifft, sondern vielmehr<br />
die Nutzung von Synergieeffekten teils ganz unterschiedlicher Betriebe.<br />
Hierzu zählen beispielsweise<br />
- die Einrichtung einer Gewerbeflächen- und Gewerberaumbörse, d.h. einer<br />
Datenbank aller ungenutzten privaten Grundstücke und Gebäude, um diese an<br />
andere erweiternde Betriebe mit Flächen- oder Raumbedarf weitervermitteln zu<br />
können,<br />
- der gemeinschaftliche Einkauf (z.B. Material, Energieversorgung), um hierdurch<br />
Kostenvorteile zu erzielen,<br />
- die gemeinsame Inanspruchnahme von Sicherheitsdienstleistungen zum<br />
Schutz der Betriebe,<br />
- die gemeinsame Nutzung vorhan<strong>den</strong>er Ressourcen (z.B. Spezialmaschinen,<br />
Messmittel, Geräte, Kantine), um diese besser auszulasten und Betrieben, die<br />
über diese Ressourcen nicht verfügen, <strong>den</strong> Zugang zu erleichtern,<br />
- gemeinsame Werbeaktionen aller ansässigen kun<strong>den</strong>orientierten Unternehmen,<br />
um das Image und <strong>den</strong> Bekanntheitsgrad des Gewerbegebietes zu fördern,<br />
- die Einstellung gemeinschaftlicher Sicherheits- und Umweltschutzbeauftragter,<br />
um die diesbezüglichen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen sowie<br />
- der Austausch von Mitarbeitern, um <strong>den</strong> Beschäftigungsbedarf zu Spitzenzeiten<br />
kurzfristig decken zu können.<br />
Diese Formen der Kooperation zu fördern, ist grundsätzlich in allen Gewerbegebieten<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg möglich. Hierbei handelt es sich allerdings weniger<br />
um Aufgaben der Gewerbeflächenpolitik im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr<br />
um Instrumente der kommunalen Wirtschaftsförderung. Größtenteils ist eine Beschränkung<br />
auf die räumlichen Grenzen eines Gewerbegebietes nicht unbedingt
135 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
erforderlich. Notwendig ist in jedem Fall das Engagement der beteiligten Betriebe;<br />
die Wirtschaftsförderung kann nur als Initiator aktiv wer<strong>den</strong>.<br />
5.2.5 Gestaltung von Gewerbegebieten<br />
Die Betrachtung weicher, qualitativ orientierter Standortfaktoren hat im Rahmen<br />
der regionalwissenschaftlichen Standortdiskussion der vergangenen Jahre deutlich<br />
an Gewicht gewonnen. Im Hinblick auf Gewerbeflächen zählen hierzu z.B. das<br />
Erscheinungsbild des Gewerbegebietes und die Qualität der Erschließungsmaßnahmen.<br />
Vielfach wird konstatiert, dass von <strong>den</strong> Unternehmen zunehmend eine<br />
ansprechende, hochwertige Gestaltung von Gewerbeflächen gefordert wird. Hierbei<br />
darf jedoch nicht übersehen wer<strong>den</strong>, dass sich gestalterische Maßnahmen in<br />
Kosten <strong>für</strong> die ansiedlungsinteressierten und ansässigen Unternehmen ausdrücken.<br />
Längst nicht alle Unternehmen sind bereit, diese zusätzlichen Kosten in<br />
Kauf zu nehmen. Die Frage der Gestaltung von Gewerbegebieten erfordert deshalb<br />
eine differenzierte Herangehensweise:<br />
- Hochwertige Standorte, die <strong>für</strong> die Ansiedlung ebenso hochwertiger Betriebe<br />
geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen<br />
Gewerbeflächenangebot abheben. Bei <strong>den</strong> dort anzusiedeln<strong>den</strong> Zielgruppen<br />
kann erwartet wer<strong>den</strong>, dass sie aufgrund der besonderen Qualität eines<br />
Standortes höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen. Zu diesen Standorten<br />
zählen in erster Linie die gut angebun<strong>den</strong>en Vorschauflächen in unmittelbarer<br />
Nähe der Zentren.<br />
- Auf der anderen Seite ist auch ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot <strong>für</strong><br />
eher preissensible Betriebe bereit zu halten. Es kann unterstellt wer<strong>den</strong>, dass<br />
<strong>für</strong> eine Vielzahl von Unternehmen ein günstiger Grundstückspreis sehr viel<br />
wichtiger ist als eine hochwertige Gestaltung.<br />
Die Gestaltung eines Gewerbegebietes wird zum einen durch die Erschließungsmaßnahmen<br />
und zum anderen durch Festsetzungen im Bebauungsplan beeinflusst.<br />
Im ersten Fall wird das Gewerbegebiet durch <strong>den</strong> Erschließungsträger<br />
(i.d.R. die Gemeinde) direkt gestaltet. Wesentliche Elemente hierbei sind z.B. die<br />
Straßen und Wege, die Grünlagen, die Beleuchtung sowie das Flächenlayout. Die<br />
Erschließungskosten wer<strong>den</strong> auf die Grundstückspreise umgelegt und somit <strong>den</strong><br />
Unternehmen in Rechnung gestellt. Im zweiten Fall wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Unternehmen<br />
Auflagen gemacht, die sie zu erfüllen haben. Hierzu zählen z.B. Bebauungsgrenzen,<br />
die maximal überbaubare Fläche und die Pflanzung von Bäumen auf <strong>den</strong><br />
Betriebsgrundstücken.<br />
Bei der künftigen Gestaltung der als besonders hochwertig eingestuften Vorschauflächenstandorte<br />
sollte der qualitative Anspruch v.a. über die öffentliche<br />
Erschließung des Geländes angestrebt wer<strong>den</strong>. Entsprechende bauplanerische<br />
Festsetzungen <strong>für</strong> die Unternehmen müssen diese Maßnahmen flankieren. Diese<br />
Vorgehensweise hat <strong>den</strong> Vorteil, dass bereits bei der Erschließung des Gewerbegebietes<br />
der Anspruch einer hochwertigen Gestaltung sichtbar wird und somit<br />
frühzeitig als Vermarktungsargument eingesetzt wer<strong>den</strong> kann. Im Bebauungsplan<br />
festgesetzte gestalterischen Auflagen <strong>für</strong> Unternehmen machen sich in der Regel<br />
erst sehr viel später im Erscheinungsbild des Gewerbegebietes bemerkbar.<br />
Weiche Standortfaktoren<br />
auch in Gewerbegebieten<br />
zunehmend bedeutsam<br />
Beeinflussung der Gestaltung<br />
durch Erschließungsmaßnahmen<br />
und<br />
<strong>den</strong> Bebauungsplan<br />
Für hochwertige Gewerbeflächen<br />
hochwertige<br />
Erschließung erforderlich
Ggf. nur Teilfläche hochwertig<br />
gestalten und entsprechend<br />
vermarkten<br />
Name, Logo und Beschilderung<br />
als Gestaltungsmerkmal<br />
von Gewerbegebieten<br />
beachten<br />
WLO-Vorschläge „Gewerbepark<br />
Arbeit + Freizeit“<br />
und „Gewerbestreifen<br />
entlang der Autobahn“<br />
„Gewerbepark Arbeit +<br />
Freizeit“: Teilfläche des<br />
Gewerbegebietes <strong>für</strong> Freizeiteinrichtungen<br />
„Gewerbestreifen entlang<br />
der Autobahn“ kaum zu<br />
realisieren ...<br />
136 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Für die Mehrzahl der Vorschauflächen bei <strong>den</strong>en das Ansiedlungspotenzial <strong>für</strong><br />
Unternehmen mit hohen Ansprüchen an das Erscheinungsbild voraussichtlich<br />
nicht <strong>für</strong> eine besonders hochwertige Gestaltung des gesamten Gewerbegebietes<br />
ausreicht, sollte geprüft wer<strong>den</strong>, ob nicht zumindest eine Teilfläche <strong>für</strong> einen<br />
hochwertigen Ansatz reserviert wer<strong>den</strong> kann. Dieses wäre z.B. <strong>für</strong> die Vorschauflächen<br />
„Steinloge“ (Nr. 5), „Munderloh“ (Nr. 7) und „An der Autobahn“ (Nr. 11)<br />
<strong>den</strong>kbar. Gemein<strong>den</strong>, die über mehrere Vorschauflächen verfügen, sollten nicht<br />
alle Standorte hochwertig gestalten, sondern sich zunächst - ggf. im Rahmen einer<br />
interkommunalen Kooperation - auf die Fläche mit <strong>den</strong> besten Vermarktungschancen<br />
konzentrieren.<br />
Im Rahmen der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten eines Gewerbegebietes hat<br />
auch die Auswahl eines Namens eine gewisse Bedeutung. Die im vorliegen<strong>den</strong><br />
Gutachten verwendeten Namen der Vorschauflächen sind nur Arbeitstitel. Der<br />
Name eines Gewerbegebietes sollte eingängig und positiv besetzt sein und wenn<br />
möglich einen lokalen Bezug haben. Eher technische Bezeichnungen wie „Gewerbegebiet<br />
Nord II“ sollten vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Zusätzlich förderlich sind die Verwendung<br />
eines Logos, das <strong>den</strong> ausgewählten Namen unterstützt und eine entsprechende<br />
Beschilderung des Gewerbegebietes.<br />
Spezielle Gestaltungsformen <strong>für</strong> Gewerbegebiete sind im Rahmen der Gemeindegespräche<br />
von der WLO vorgeschlagenen wor<strong>den</strong>:<br />
- „Gewerbepark Arbeit und Freizeit“ (Freizeiteinrichtungen und -angebote in unmittelbarer<br />
räumlicher Nähe zu Betriebsstandorten) sowie<br />
- „Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ (streifenartiges Gewerbegebiet von<br />
einer Anschlussstelle zur nächsten mit guter Sichtbarkeit der Betriebe von der<br />
Autobahn aus)<br />
Die Entwicklung eines Gewerbeparks mit Freizeitqualitäten und –einrichtungen<br />
lässt sich am besten im Rahmen eines Gewerbegebietes mit ohnehin angestrebter<br />
hochwertiger Gestaltung (Abschnitt 5.2.5) und einer entsprechen<strong>den</strong> Auswahl<br />
an Betrieben (Abschnitt 5.2.3) realisieren. Hierzu ist es erforderlich, die Grünanlagen<br />
im Rahmen der Erschließung so zu gestalten, dass sie <strong>für</strong> Spaziergänge (z.B.<br />
während der Mittagspause) und ggf. auch Jogging genutzt wer<strong>den</strong> können. Darüber<br />
hinaus sollte eine Teilfläche des Gewerbegebietes <strong>für</strong> ausgewählte Freizeiteinrichtungen<br />
(z.B. Fitnesscenter, Tennisanlage) reserviert bleiben. Diese Freizeitmöglichkeiten<br />
sollten v.a. <strong>für</strong> die im Gewerbegebiet Beschäftigten interessant<br />
sein, müssen aber aus betriebswirtschaftlichen Grün<strong>den</strong> auch darüber hinaus<br />
Marktpotenziale erschließen. Flächenextensive Freizeitnutzungen (z.B. Golfplatz)<br />
sollten besser außerhalb des Gewerbegebietes realisiert wer<strong>den</strong>, um hier<strong>für</strong> nicht<br />
potenziell hochwertige Gewerbeflächen zu verbrauchen. Die unmittelbare Nähe<br />
der Betriebe zu solchen Freizeiteinrichtungen ist nicht unbedingt erforderlich.<br />
„Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ lassen sich aus folgen<strong>den</strong> Grün<strong>den</strong> in<br />
ihrer reinen Form im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg kaum realisieren:<br />
- Bei der Länge der Geländestreifen zwischen <strong>den</strong> Autobahnanschlussstellen<br />
(im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg überwiegend zwischen 5 und 10 km) ist mit zahlreichen<br />
naturschutzrechtlichen Be<strong>den</strong>ken zu rechnen.
137 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
- Gute Vermarktungschancen bestehen v.a. <strong>für</strong> die potenziellen Gewerbegrundstücke<br />
in Nähe der Anschlussstellen. In der Mitte zwischen <strong>den</strong> Abfahrten<br />
ist zwar die Sichtbarkeit von der Autobahn her gegeben, aber die Entfernung<br />
zur nächsten Anschlussstelle zu weit.<br />
- Neben der Erschließungsstraße parallel zur Autobahn wird die Einrichtung<br />
weiterer Querverbindungen erforderlich sein. Damit dürfte der Erschließungsaufwand<br />
deutlich höher liegen als bei „gewöhnlichen“ Gewerbegebieten.<br />
Dennoch ist die Sichtbarkeit des Gewerbegebietes und der Betriebe von der Autobahn<br />
aus ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor und sollte deshalb bei<br />
allen weiteren Planungen Berücksichtigung fin<strong>den</strong>. Bei rund der Hälfte der Vorschauflächen<br />
sind aufgrund der Standortbedingungen die hier<strong>für</strong> erforderlichen<br />
Voraussetzungen gegeben. Bei <strong>den</strong> Vorschauflächen „Steinloge“ (Nr. 5) und<br />
„Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1) ist die künftige Sichtbarkeit von der Autobahn<br />
noch ungeklärt bzw. nicht in Planung, sollte aber unbedingt angestrebt wer<strong>den</strong>.<br />
Der Idee des Gewerbestreifens entlang einer Autobahn kommt die Vorschaufläche<br />
„An der Autobahn“ (Nr. 11) in War<strong>den</strong>burg am nächsten, wenn es gelingt, die dortige<br />
Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle zu nutzen.<br />
5.2.6 Interkommunale Kooperationen<br />
Die kommunale Gewerbeflächenpolitik findet in vielerlei Hinsicht unter zunehmend<br />
erschwerten Rahmenbedingungen statt: Steuereinnahmen und Subventionen<br />
gehen zurück, die Verfügbarkeit von Flächen <strong>für</strong> gewerbliche Entwicklungen wird<br />
immer problematischer, die zwischengemeindliche Konkurrenz wird intensiviert<br />
und der beschleunigte Strukturwandel der Wirtschaft stellt die Kommunen vor<br />
immer neue Herausforderungen. Vor allem aufgrund eingeschränkter Verwaltungskapazitäten<br />
sind zahlreiche Gemein<strong>den</strong> mit der Bewältigung dieser Probleme<br />
überfordert.<br />
Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik können gerade im Hinblick auf ein<br />
qualitativ hochwertiges Flächenangebot durch eine Bündelung der Kräfte dazu<br />
beitragen, die Position der beteiligten Gemein<strong>den</strong> zu stärken und die genannten<br />
Schwierigkeiten zu überwin<strong>den</strong>. Eine echte zwischengemeindliche Zusammenarbeit<br />
umfasst alle Stadien der Planung und Entwicklung bis hin zur gemeinsamen<br />
Vermarktung der Gewerbegebiete. Interkommunale Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik<br />
bieten im Einzelnen folgende Vorteile:<br />
- Es besteht die Möglichkeit zu Flächenoptionen, die Gemeindegrenzen überschreiten.<br />
Hierdurch erhöht sich die Zahl der Alternativen, und es kann ein<br />
Standort gewählt wer<strong>den</strong>, der in besonderer Weise unternehmerischen Anforderungen<br />
entspricht.<br />
- Die Schaffung eines zentralen Gewerbegebietes, an dem verschie<strong>den</strong>e Kommunen<br />
beteiligt sind, verringert im Vergleich zu mehreren kleinteiligen Entwicklungen<br />
<strong>den</strong> Flächenverbrauch und die Zersiedelung.<br />
- Die Bündelung von Finanzkraft und Verwaltungskompetenz stärkt die Position<br />
der Gemein<strong>den</strong> gegenüber <strong>den</strong> Unternehmen, anderen Kommunen und anderen<br />
Verwaltungsebenen.<br />
... aber Sichtbarkeit des<br />
Gewerbegebietes von der<br />
Autobahn aus wichtig<br />
Kommunale Gewerbeflächenpolitik<br />
unter zunehmend<br />
erschwerten Rahmenbedingungen<br />
Interkommunale Kooperationen<br />
stärken die Position<br />
aller beteiligten Gemein<strong>den</strong>
Chance zur Entwicklung<br />
von besonders hochwertigen<br />
Gewerbegebieten<br />
Bereits erste Gespräche<br />
zu interkommunalen Gewerbegebieten<br />
im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
In jedem Wirtschaftsraum<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Konzentration<br />
auf interkommunale<br />
Schwerpunktstandorte<br />
Zunehmende Bereitschaft<br />
zur Kooperation bei großen<br />
Städten<br />
138 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
- Durch eine Kooperation kann die ansonsten oftmals belastende und teilweise<br />
ruinöse zwischengemeindliche Konkurrenz überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
- Die derzeitige Förderpolitik begünstigt interkommunale Gewerbegebiete.<br />
Kooperationen eröffnen dadurch Chancen zur Entwicklung und Vermarktung von<br />
Gewerbegebieten, die sich mit ihren spezifischen Merkmalen aus der Masse des<br />
Gewerbeflächenangebots herausheben. Deshalb sind interkommunale Gewerbegebiete<br />
insbesondere dort gut geeignet, wo im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg Gewerbegebiete<br />
hochwertig gestaltet wer<strong>den</strong> sollen und eine sorgfältige Auswahl der Betriebe<br />
angestrebt wird. Allerdings darf die Forderung nach interkommunalen Kooperationen<br />
kein Selbstzweck sein. Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit<br />
zwischen Gemein<strong>den</strong> sind immer im Einzelfall zu prüfen. Sowohl die Kosten als<br />
auch die Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes sind fair unter <strong>den</strong><br />
beteiligten Partnern aufzuteilen.<br />
Die interkommunale Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung ist <strong>für</strong> die<br />
Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg noch ein neues Betätigungsfeld. Bislang<br />
gibt es noch keine interkommunalen Gewerbegebiete. Erste Gespräche hierzu -<br />
auch unter Einbeziehung von Partnern außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es - sind aber bei<br />
folgen<strong>den</strong> Vorschauflächen bereits geführt wor<strong>den</strong>:<br />
- „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1), Gemein<strong>den</strong> Dötlingen und Prinzhöfte,<br />
SG Harpstedt sowie Stadt Wildeshausen,<br />
- „Steinloge“ (Nr. 5), Stadt Wildeshausen und Gemeinde Großenkneten,<br />
- „Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8), Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude sowie Stadt Ol<strong>den</strong>burg,<br />
- „Güterverkehrszentrum“ (Nr. 9), Gemeinde Hatten und Stadt Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Neben <strong>den</strong> bereits genannten potenziellen Partnern ist eine Einbindung weiterer<br />
Kommunen in diese interkommunalen Projekte zu überlegen. Ziel muss sein, der<br />
Entwicklung einer großflächigen, hochwertigen Vorschaufläche <strong>den</strong> Vorrang vor<br />
der Realisierung mehrerer kleinerer Standorte zu geben. Dies bedeutet, dass<br />
ausgewählte Vorschauflächen zeitnah gemeinsam entwickelt wer<strong>den</strong> und andere<br />
als langfristige Reserveflächen verbleiben. Denkbar ist die Konzentration der Gemein<strong>den</strong><br />
in <strong>den</strong> drei Wirtschaftsräumen des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg auf jeweils ein<br />
oder zwei hochwertige Schwerpunktstandorte:<br />
- Konzentration der Gemein<strong>den</strong> im südlichen Kreisgebiet auf zunächst einen der<br />
bei<strong>den</strong> großen Vorschauflächen „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1) oder<br />
„Steinloge“ (Nr. 5).<br />
- Beteiligung der Gemeinde War<strong>den</strong>burg an der Vorschaufläche „Tweelbäke-<br />
Ost“ (Nr. 8) gemeinsam mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude sowie der Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg.<br />
- Entwicklung der Vorschauflächen Nr. 4 „Schlutter“ und Nr. 6 „Groß Ippener“ zu<br />
hochwertigen Gewerbegebieten unter Beteiligung der Stadt Delmenhorst.<br />
Angesichts zunehmender Flächenknappheit ist insbesondere bei <strong>den</strong> großen<br />
Wirtschaftsstandorten und ihrem jeweiligen Umfeld allgemein eine steigende Kooperationsbereitschaft<br />
zur Entwicklung von Gewerbeflächen zu beobachten. Gerade<br />
die großen Städte können die unternehmerische Gewerbeflächennachfrage
139 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
immer weniger innerhalb ihrer eigenen Grenzen befriedigen und sind deshalb auf<br />
zwischengemeindliche Zusammenarbeit mit ihren Umlandgemein<strong>den</strong> angewiesen.<br />
Die benachbarten Zentren sollten deshalb verstärkt in die Gewerbeflächenentwicklung<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Mit <strong>den</strong> Vorschauflächen<br />
„Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8) und „Güterverkehrszentrum“ (Nr. 9) sind die Kooperationsmöglichkeiten<br />
mit der Stadt Ol<strong>den</strong>burg bereits umrissen. Aufgrund der besonderen<br />
Flächenknappheit in der Stadt Delmenhorst sind auch hier die Chancen der<br />
zwischengemeindlichen Zusammenarbeit zu prüfen. Konkret sind bislang noch<br />
keine gemeinsamen Projekte in Aussicht. Als potenzielle Partner kommen v.a. die<br />
Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee und Groß Ippener, SG Harpstedt in Betracht. Aufgrund<br />
der räumlichen Nähe zu Delmenhorst sollte vorrangig eine Beteiligung der Stadt<br />
an der Vorschaufläche „Schlutter“ (Nr. 4), Ganderkesee angestrebt wer<strong>den</strong>.<br />
Neben <strong>den</strong> genannten Kooperationsmöglichkeiten, bei <strong>den</strong>en mehrere Gemein<strong>den</strong><br />
gemeinsam ein Gewerbegebiet neu entwickeln, gibt es einige „quasiinterkommunale“<br />
Standorte, wo benachbarte Gewerbeflächen bzw. Vorschauflächen<br />
aneinander grenzen. Hierzu zählt beispielsweise die Vorschaufläche „Munderloh“<br />
(Nr. 7) in Hatten an der Grenze zum bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiet „Altmoorhausen“<br />
in der Gemeinde Hude. Hier ist eine echte interkommunale Kooperation<br />
bislang nicht vorgesehen. Dennoch sollte angestrebt wer<strong>den</strong>, die Gewerbegebiete<br />
beiderseits der Gemeindegrenze als einen geschlossenen Standort zu<br />
betrachten und gemeinsam nach außen zu präsentieren. Eine erste gemeinsame<br />
Gewerbeschau aller dort ansässigen Betriebe hat bereits stattgefun<strong>den</strong>.<br />
Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst<br />
in die Gewerbeflächenentwicklung<br />
im<br />
<strong>Landkreis</strong> einbin<strong>den</strong><br />
Kooperation auch bei<br />
benachbarten Gewerbegebieten<br />
möglich
140 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
5.3 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächen-<br />
und Standortmarketings<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
als integraler Bestandteil<br />
des Standortmarketings<br />
Ziele <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />
im<br />
<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Die Aktivitäten des Gewerbeflächen- und Standortmarketings lassen sich nicht<br />
getrennt voneinander betrachten. Gewerbeflächenmarketing ist ein integraler Bestandteil<br />
des Standortmarketings. Dies bedeutet auch, dass die Aufgaben der<br />
Wirtschaftsförderung mit <strong>den</strong>en des Gewerbeflächenmarketings in engem Zusammenhang<br />
stehen.<br />
Ziele <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sind<br />
- eine Differenzierung nach unternehmerischen Zielgruppen,<br />
- eine effiziente Organisation und Arbeitsteilung der innerregional ausgerichteten<br />
Vermarktungsaktivitäten,<br />
- die Bündelung der Ressourcen <strong>für</strong> das überregionale Marketing und die Einbeziehung<br />
benachbarter Städte und <strong>Landkreis</strong>e sowie<br />
- der effiziente Einsatz von Marketinginstrumenten.<br />
5.3.1 Wirtschaftsförderung als Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreiches<br />
Gewerbeflächenmarketing<br />
Unternehmen fordern<br />
kurze Wege in der Verwaltung<br />
(„one-stop-agency“)<br />
Kleine Gemeindeverwaltungen<br />
als positiver<br />
Standortfaktor<br />
Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />
der Gemein<strong>den</strong><br />
intensivieren<br />
Unternehmen legen bei Ansiedlungen, Verlagerungen und Erweiterungen großen<br />
Wert auf kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten Ansprechpartnern<br />
in der kommunalen Verwaltung sowie auf schnelle und unkomplizierte Entscheidungsprozesse.<br />
Die Funktion des Ansprechpartners im Sinne einer „onestop-agency“<br />
sollte sich tatsächlich auch in einer Person bündeln und nicht auf<br />
verschie<strong>den</strong>e Mitarbeiter in unterschiedlichen Ämtern aufgeteilt sein.<br />
Vor diesem Hintergrund ist die direkte Abstimmung bei Unternehmensansiedlungen,<br />
-verlagerungen und -erweiterungen innerhalb der meist relativ kleinen Gemeindeverwaltungen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg unter Federführung der Hauptverwaltungsbeamten<br />
positiv zu bewerten. Hierin besteht gegenüber größeren<br />
Städten ein Standortvorteil. Die Möglichkeit des direkten und unkomplizierten<br />
Kontaktes zu einem Hauptverwaltungsbeamten sowie die Organisation als kleine<br />
aber schlagkräftige Verwaltung wird von Unternehmern in der Regel als sehr positiv<br />
wahrgenommen und sollte deshalb als Standortfaktor weiter ausgebaut wer<strong>den</strong>.<br />
Dennoch ist es unerlässlich, die Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemein<strong>den</strong><br />
zu intensivieren. Die Gemeindegespräche haben gezeigt, dass eigenes Personal<br />
<strong>für</strong> die Aufgaben der Wirtschaftsförderung teilweise gar nicht oder nur in geringem<br />
Umfang vorhan<strong>den</strong> ist. Dieses wird der Bedeutung von Wirtschaftsförderung <strong>für</strong><br />
die Entwicklung der Gemein<strong>den</strong> und des <strong>Landkreis</strong>es nicht gerecht. Bestehende<br />
Intensivierungsansätze in einigen Gemein<strong>den</strong> müssen weiter verfolgt wer<strong>den</strong>.<br />
Durch die lokale Wirtschaftsförderung müssen insbesondere die systematischen<br />
Unternehmenskontakte vor Ort ausgebaut wer<strong>den</strong>.
141 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Systematische Unternehmenskontakte vor Ort und das „Aufspüren“ von Beratungsbedarf<br />
durch die lokalen Wirtschaftsförderungsakteure sind unabdingbare<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> erfolgreiche regionale Wirtschaftsförderungsaktivitäten. Bei<br />
spezialisierten Anliegen der Unternehmen sollte von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> wie bisher<br />
die Weiterleitung an die WLO praktiziert wer<strong>den</strong>. Die Zusammenarbeit zwischen<br />
<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> und der WLO ist zum Wohle aller Wirtschaftsförderungsakteure<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />
Ein spezielles Problem sind die Zuständigkeiten <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung in der<br />
Samtgemeinde Harpstedt mit ihren acht Mitgliedsgemein<strong>den</strong>. Durch diese Konstellation,<br />
d.h. die Zersplitterung der Aktivitäten auf viele, sehr kleine Gemeindeverwaltungen,<br />
besteht gerade im Bereich der Wirtschaftsförderung die Gefahr,<br />
Entwicklungspotenziale zu verschenken. Aus Effizienzgrün<strong>den</strong> sollte deshalb angestrebt<br />
wer<strong>den</strong>, dass die Mitgliedsgemein<strong>den</strong> ihre Wirtschaftsförderungstätigkeiten<br />
auf die Samtgemeindeverwaltung übertragen.<br />
5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings<br />
Die Erhebung der angesiedelten Betriebe macht deutlich: Hauptzielgruppe des<br />
Gewerbeflächenangebots sind mit drei Viertel der Fälle die bereits im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg ansässigen Betriebe, d.h. Erweiterungen sowie lokale und innerregionale<br />
Verlagerungen. Selbst innerregional sind die Verlagerungsdistanzen meist<br />
nur gering. Diese Feststellung wird auch künftig Bestand haben.<br />
Die Gewerbeflächenvermarktung nach innen muss also auch weiterhin Schwerpunkt<br />
der Vermarktungsaktivitäten sein. Es gilt, die bereits ansässigen Betriebe im<br />
<strong>Landkreis</strong> zu halten und bei Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf im Rahmen<br />
der Wirtschaftsförderungsaktivitäten intensiv zu betreuen. Die ansässigen Betriebe<br />
müssen ständig über das aktuelle Angebot an Gewerbeflächen informiert sein.<br />
Überregionale Vermarktungsanstrengungen wer<strong>den</strong> konterkariert, wenn durch<br />
mangelnde Aktivitäten der Bestandsentwicklung Unternehmen aus dem <strong>Landkreis</strong><br />
abwandern.<br />
Hierbei sollte die innerregionale Konkurrenz - zumindest in Teilbereichen - zugunsten<br />
einer intensiven Abstimmung und Kooperation aller Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Das Ziel, die ansässigen Betriebe im <strong>Landkreis</strong><br />
zu halten und zu fördern, kann es dabei durchaus erforderlich machen, dass<br />
einem Unternehmen aufgrund der Standortbedingungen und des Gewerbeflächenangebots<br />
ein Grundstück in einer Nachbargemeinde angeboten wird.<br />
Eine weitere wichtige räumliche Zielgruppe sind Unternehmen aus <strong>den</strong> benachbarten<br />
Städten Bremen, Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst. Die anhalten<strong>den</strong> Suburbanisierungseffekte<br />
wer<strong>den</strong> auch ohne gesonderte Vermarktungsbemühungen weiterhin<br />
zu zahlreichen Verlagerungen in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg führen. Eine<br />
offensive Abwerbung von Betrieben aus <strong>den</strong> Städten sollte wegen der damit verbun<strong>den</strong>en<br />
negativen Folgen <strong>für</strong> die regionale Kommunikations- und Kooperationskultur<br />
vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Zusammenarbeit und<br />
Arbeitsteilung zwischen<br />
Gemein<strong>den</strong> und WLO<br />
weiter führen<br />
Wirtschaftsförderung in<br />
der SG Harpstedt auf<br />
Samtgemeindeverwaltung<br />
übertragen<br />
Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots:<br />
Ansässige Betriebe<br />
Aufgabenschwerpunkt:<br />
Gewerbeflächenvermarktung<br />
nach innen ...<br />
... bei Überwindung der<br />
zwischengemeindlichen<br />
Konkurrenz<br />
Weitere wichtige Zielgruppe:<br />
Unternehmen aus<br />
<strong>den</strong> benachbarten Zentren
Beschränkung auf spezielle<br />
Branchen nicht<br />
sinnvoll<br />
142 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Im Hinblick auf Branchen ist eine zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg grundsätzlich nicht sinnvoll.<br />
Anzustreben ist vielmehr, <strong>den</strong> unterschiedlichen ansiedlungsinteressierten Betrieben<br />
entsprechend ihrer Eigenschaften ein besonders gut geeignetes Gewerbegebiet<br />
bzw. -grundstück anzubieten (vgl. Abschnitt 5.2.3 „Zielgruppenspezifische<br />
Belegung von Gewerbegebieten“).<br />
5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketings<br />
Innerregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />
Lokales Gewerbeflächenmarketing<br />
durch die<br />
einzelnen Gemein<strong>den</strong><br />
Bei größeren Verlagerungsvorhaben:Einbeziehung<br />
der WLO<br />
Bei der innerregionalen Vermarktung von Gewerbeflächen ist zu unterschei<strong>den</strong><br />
zwischen<br />
- der lokal ausgerichteten Gewerbeflächennachfrage, d.h. Erweiterungen am<br />
bestehen<strong>den</strong> Standort, innergemeindlichen Verlagerungen von Kleinbetrieben<br />
etc. sowie<br />
- dem Verlagerungsbedarf von regional bedeutsamen Unternehmen.<br />
Die Bearbeitung der lokalen Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin soweit<br />
wie möglich im Aufgabenbereich der einzelnen Gemein<strong>den</strong> verbleiben. Die<br />
Gemein<strong>den</strong> haben durch ihre Kenntnisse der spezifischen Situation vor Ort und<br />
ihrer Kontakte zu lokalen Unternehmen hierzu die besten Voraussetzungen.<br />
Bei größeren Verlagerungsvorhaben sollte dagegen der Bedeutung des Unternehmens<br />
entsprechend die WLO als regionaler Wirtschaftsförderungsakteur einbezogen<br />
wer<strong>den</strong>. Ziel muss sein, <strong>für</strong> <strong>den</strong> Betrieb einen optimalen neuen Standort<br />
innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg zu fin<strong>den</strong>, d.h. die Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es<br />
müssen gemeinsam unter Federführung der WLO das Wohl des Kun<strong>den</strong><br />
„Unternehmen“ im Blick haben und dessen Bedürfnisse optimal befriedigen. Hierzu<br />
ist in Einzelfällen auch die Überwindung innerregionaler Konkurrenzen notwendig.<br />
Überregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />
Kaum Ressourcen <strong>für</strong><br />
überregionales Gewerbeflächenmarketing<br />
in <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Überregionale Vermarktungsaktivitäten<br />
regional<br />
bündeln<br />
Die erfolgreiche überregionale Vermarktung von Gewerbeflächen erfordert einen<br />
hohen finanziellen Aufwand. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis vereinzelter kleiner<br />
Marketingaktivitäten ist dabei in der Regel sehr ungünstig. Zudem sind bei <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg die erforderlichen personellen und finanziellen<br />
Ressourcen sowie das Know-how <strong>für</strong> ein effizientes und Erfolg versprechendes<br />
überregionales Gewerbeflächenmarketing nur unzureichend vorhan<strong>den</strong>. Hinzu<br />
kommt, dass kleinere Einzelstandorte oder auch einzelne <strong>Landkreis</strong>e überregional<br />
kaum wahrgenommen wer<strong>den</strong>.<br />
Die knappen kommunalen Ressourcen können also nur effektiv eingesetzt wer<strong>den</strong>,<br />
wenn mehrere Partner bei ihren Vermarktungsaktivitäten miteinander kooperieren.<br />
Der Kooperationsansatz hat zudem <strong>den</strong> Vorteil, dass Ansiedlungsinteres-
143 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
senten eine sehr breite Palette von unterschiedlichen Flächenqualitäten angeboten<br />
wer<strong>den</strong> kann.<br />
Die Auswahl der Partner, d.h. in erster Linie der beteiligten Gebietskörperschaften,<br />
muss auf einen regionalwirtschaftlich sinnvollen und organisatorisch machbaren<br />
Zuschnitt der Region abzielen. Die Region sollte dabei so gewählt sein, dass sie<br />
nach außen auch überregional als eigenständiges „Produkt“ wahrgenommen wer<strong>den</strong><br />
kann.<br />
Hiermit wird bereits deutlich, dass sich eine effiziente überregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />
nicht auf die Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg alleine<br />
beschränken darf. Die Einbeziehung der unmittelbar benachbarten Städte Ol<strong>den</strong>burg<br />
und Delmenhorst sowie ausgewählter weiterer Gemein<strong>den</strong> bzw. <strong>Landkreis</strong>e<br />
ist anzustreben.<br />
Die Optionen gemeinsamer, überregionaler Vermarktungsaktivitäten können<br />
erst abschließend bewertet wer<strong>den</strong>, wenn auch die anderen Bausteine des<br />
Gutachtens „Gemeinsames <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die<br />
Stadt Ol<strong>den</strong>burg sowie die umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e Ammerland, Ol<strong>den</strong>burg<br />
und Wesermarsch“ fertig gestellt sind. Es ist in der Region zu diskutieren,<br />
inwiefern im Hinblick auf ein gemeinsames Standort- und Gewerbeflächenmarketing<br />
eine Kooperation der am Konzept beteiligten Gebietskörperschaften<br />
sinnvoll und möglich ist.<br />
Die Darstellung der Ergebnisse dieser Diskussion und eine abschließende<br />
Bewertung durch die Gutachter erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in Baustein<br />
V „Zusammenfassende Bewertung der regionalen Flächenpotenziale in<br />
der Stadt Ol<strong>den</strong>burg sowie <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en Ammerland, Ol<strong>den</strong>burg<br />
und Wesermarsch sowie Konsequenzen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik“.<br />
Auch bei der Koordination und Bündelung der überregionalen Vermarktungsaktivitäten<br />
sollte die WLO federführend <strong>für</strong> allen Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
tätig sein. Darüber hinaus sollten weitere Akteure (Unternehmen, Sparkassen,<br />
Banken, Verbände, Kammern und Vereine etc.) <strong>für</strong> die Unterstützung und Durchführung<br />
überregionaler Marketingaktivitäten gewonnen wer<strong>den</strong>.<br />
5.3.4 Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />
Besondere Aktivitäten <strong>für</strong> ein regional gebündeltes Gewerbeflächenmarketing<br />
sollten sich auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente<br />
beschränken. Parallel hierzu sind Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen,<br />
Broschüren, Internetdarstellung etc.) weiterhin bereitzuhalten bzw. durchzuführen.<br />
Ein ständiges Monitoring der Vermarktungsaktivitäten ist unerlässlich. Im<br />
Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> die möglichen Marketinginstrumente dargestellt und bewertet<br />
(Übersicht 5.3-1).<br />
Sinnvollen Zuschnitt der<br />
„Vermarktungsregion“<br />
wählen<br />
Einbeziehung benachbarter<br />
Städte und <strong>Landkreis</strong>e<br />
anstreben<br />
Weitere Akteure <strong>für</strong> überregionales<br />
Marketing<br />
gewinnen<br />
Marketingaktivitäten auf<br />
wenige, konzentriert<br />
durchgeführte Maßnahmen<br />
beschränken
144 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Übersicht 5.3-1: Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />
Marketingmaßnahme Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / Effizienz<br />
Imagebroschüre<br />
(einschl. Internetdarstellung)<br />
Gewerbeflächenbroschüre<br />
/ Infoblätter /<br />
Infomappe<br />
Darstellung der Gewerbeflächen<br />
im Internet<br />
Regionale Zeitschrift<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Anzeige in einschlägigen<br />
Zeitschriften (z.B.<br />
Kammer-Nachrichten)<br />
Anzeige in regionalen<br />
und lokalen Zeitungen<br />
und Zeitschriften<br />
Anzeige in überregionalen<br />
Zeitungen<br />
und Zeitschriften (z.B.<br />
IHK-Nachrichten)<br />
- vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
- kostengünstige Erstellung<br />
möglich<br />
- hoher Informationswert<br />
- kostengünstige Erstellung<br />
möglich<br />
- hoher Informationswert<br />
- ständig aktualisierbar und<br />
flexibel<br />
- Interaktive Präsentation<br />
möglich (siehe. z.B. Gemeinde<br />
Hatten)<br />
- kostengünstige Erstellung<br />
möglich<br />
- hoher Informationswert<br />
- vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
- weniger teuer als überregionale<br />
Anzeigen<br />
- erreicht alle Unternehmen<br />
im Kammerbezirk<br />
- weniger teuer als überregionale<br />
Anzeigen<br />
- Ansprache von Unternehmen<br />
in anderen Regionen<br />
möglich<br />
Pressearbeit - relativ niedrige Kosten bei<br />
guten, kontinuierlichen<br />
Kontakten zur Presse<br />
- i.d.R. gute Verbreitung der<br />
Informationen durch die<br />
regionale Presse<br />
- nur geringe Verbreitung - Standardinstrument; darf<br />
nicht fehlen<br />
- dient zur Ergänzung anderer<br />
Instrumente (z.B. Direktansprache,Mailaktionen)<br />
- nur geringe Verbreitung - Standardinstrument; darf<br />
nicht fehlen<br />
- dient zur Ergänzung anderer<br />
Instrumente (z.B. Direktansprache,Mailaktionen)<br />
- kein gezielter Einsatz<br />
möglich<br />
- Standardinstrument; darf<br />
nicht fehlen<br />
- dient zur Ergänzung anderer<br />
Instrumente<br />
- hohe Kosten - gut geeignet zur Imagebildung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />
und zur Information<br />
/ Motivation regionaler<br />
Akteure und Unternehmen<br />
- auch <strong>für</strong> überregionalen<br />
Einsatz geeignet<br />
- ggf. in Kooperation mit<br />
umliegen<strong>den</strong> Städten und<br />
<strong>Landkreis</strong>en<br />
- <strong>für</strong> die überregionale Vermarktung<br />
weniger geeignet<br />
- erreicht in erster Linie<br />
bereits ansässige Unternehmen<br />
- nur geringe Wahrnehmung<br />
durch Zielgruppen, hohe<br />
Streuverluste<br />
- meist hohe Kosten<br />
- nicht immer direkt steuerbar<br />
- geeignet zur Information<br />
der bereits ansässigen und<br />
regionalen Betriebe (ergänzendes<br />
Instrument der<br />
Bestandsentwicklung)<br />
- geeignet zur Information<br />
der bereits ansässigen und<br />
regionalen Betriebe (ergänzendes<br />
Instrument der<br />
Bestandsentwicklung)<br />
- ungünstiges Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis<br />
- nur sinnvoll in speziellen<br />
Zeitschriften<br />
- in Kooperation mehrerer<br />
Partner durchzuführen<br />
- Standardinstrument; darf<br />
nicht fehlen<br />
- muss kontinuierlich durchgeführt<br />
wer<strong>den</strong>
145 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Marketingmaßnahme Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / Effizienz<br />
Mailaktion (ggf. mit<br />
Faxantwortmöglichkeit)<br />
Direktansprache von<br />
Unternehmensberatern,<br />
Makler etc. als Multiplikatoren<br />
Direktansprache von<br />
ausgewählten ansässigen<br />
Unternehmen als<br />
Multiplikatoren<br />
- Ansprache von Unternehmen<br />
in anderen Regionen<br />
möglich<br />
- gezieltes Instrument<br />
- mit relativ wenig Aufwand<br />
zu realisieren, wenn Ansprechpartner<br />
bekannt<br />
- gezieltes Instrument<br />
- mit relativ wenig Aufwand<br />
zu realisieren, wenn Ansprechpartner<br />
bekannt<br />
- überregionale Geschäftspartner<br />
der Unternehmer<br />
Telefonaktion - telefonische Kontakte<br />
ermöglichen persönlichere<br />
Ansprache als Mailaktionen<br />
- Ansprache von Unternehmen<br />
in anderen Regionen<br />
möglich<br />
Kombination von<br />
- Befragung,<br />
- Telefonaktion,<br />
- gezielten Mailings<br />
- sowie anschließen<strong>den</strong><br />
Veranstaltungen /<br />
Einladungen<br />
Teilnahme an Messen<br />
und Gewerbeschauen<br />
- differenziertes mehrstufiges<br />
Instrument (mehrere<br />
Selektionsebenen)<br />
- selektierte Unternehmen<br />
gehören zum Kern der<br />
Zielgruppe und können<br />
sehr gezielt angesprochen<br />
wer<strong>den</strong><br />
- sehr gezielt, da direktes<br />
und unmittelbares Reagieren<br />
auf Anfragen von Besuchern<br />
bzw. ansiedlungsinteressiertenUnternehmern<br />
gegeben<br />
- hohe Streuverluste<br />
- Adressen der Zielgruppen<br />
bzw. der relevanten Ansprechpartner<br />
in <strong>den</strong> Betrieben<br />
schwer zu beschaffen<br />
- nur zeitlich begrenzt einsetzbar<br />
- Multiplikatoren vertreten in<br />
erster Linie eigene Interessen<br />
- Motivation der Multiplikatoren<br />
durch die Wirtschaftsförderung<br />
u.U. schwierig<br />
- hohe Streuverluste<br />
- Kompetenz von Call-<br />
Centern fraglich<br />
- Telefonnummern der<br />
Zielgruppen schwer zu beschaffen<br />
- nur zeitlich begrenzt einsetzbar<br />
- hoher Aufwand<br />
- Erfolg ungewiss<br />
- vergleichsweise sehr zeitund<br />
kostenaufwendig (Anschaffung<br />
Messestand,<br />
Vorbereitung, Standgebühren,<br />
Personalkosten)<br />
- nur sinnvoll bei überschaubarer,<br />
zuverlässiger Adressdatenbank<br />
- Instrument sehr stark von<br />
der Qualifikation, der Motivation<br />
und dem Arbeitsbereich<br />
der einzelnen Multiplikatoren<br />
abhängig<br />
- Instrument sehr stark von<br />
der Qualifikation, der Motivation<br />
und dem Arbeitsbereich<br />
der einzelnen Multiplikatoren<br />
abhängig<br />
- nur ausgewählte, z.B.<br />
innovative Unternehmer<br />
ansprechen<br />
- nur sinnvoll bei überschaubarer,<br />
zuverlässiger Adressdatenbank<br />
- Kompetenz von Call-<br />
Centern kritisch überprüfen<br />
- aufwändiges zeitintensives<br />
Instrument, dass zur I<strong>den</strong>tifikation<br />
einer interessierten<br />
Zielgruppe führt<br />
- ggf. ungünstiges Kosten-<br />
Nutzen-Verhältnis<br />
- weiterführendes Instrument<br />
- ggf. in Kooperation mehrerer<br />
Partner (z.B. Gemein<strong>den</strong>,<br />
Kreditinstitute) durchzuführen
5.4 Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen<br />
Allgemeine Empfehlungen<br />
146 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Handlungsfeld Handlungsempfehlungen<br />
Umfang des Gewerbeflächenangebots<br />
im <strong>Landkreis</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
(5.2.1)<br />
Strategische Flächenvorratspolitik<br />
(5.2.2)<br />
Zielgruppenspezifische<br />
Belegung von Gewerbegebieten<br />
(5.2.3)<br />
Förderung von zwischenbetrieblichenSynergieeffekten<br />
in Gewerbegebieten<br />
(5.2.4)<br />
Gestaltung von Gewerbegebieten<br />
(5.2.5)<br />
Interkommunale Kooperationen<br />
(5.2.6)<br />
- <strong>für</strong> die Gewerbeflächenpolitik einen Flächenumsatz von mindestens 20 ha<br />
jährlich im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg voraussetzen<br />
- Flächenpotenzial des <strong>Landkreis</strong>es nutzen und Entwicklung von möglichst<br />
hochwertigen Gewerbeflächen anstreben<br />
- flexible Parzellierung der Gewerbegebiete<br />
- ausreichen<strong>den</strong> Umfang an GI-Flächen bereit stellen<br />
- eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke noch vor der<br />
Darstellung im Flächennutzungsplan, um <strong>den</strong> Einstandspreis der Kommunen<br />
möglichst gering zu halten<br />
- Unterstützung einer strategischen Flächenvorratspolitik durch die politischen<br />
Vertreter sicher stellen<br />
- bei zunächst noch fehlender Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer bereits<br />
mit informellen Planungsvorarbeiten beginnen<br />
- bei der Gewerbeflächenentwicklung in Alternativen planen<br />
- Gewerbegebiete schrittweise und <strong>den</strong> Vermarktungsfortschritten entsprechend<br />
erschließen<br />
- bei der Ansiedlung von „stören<strong>den</strong> Betrieben“ sensibel verfahren (räumliche<br />
Trennung zu anderen Unternehmen)<br />
- konsumentenorientierte Betriebe (v.a. Einzelhandel und Haushaltsorientierte<br />
Dienstleistungen) in Nähe zueinander ansiedeln<br />
- an besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten bei der Auswahl und<br />
der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorgehen<br />
- „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots nicht durch eine willkürliche Ansiedlung<br />
verschie<strong>den</strong>ster, nicht zueinander passender Betriebe entwerten<br />
- teilräumliche Untergliederung von einzelnen Gewerbegebieten nach Zielgruppen<br />
anstreben<br />
- Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten als<br />
Aufgabe der Wirtschaftsförderung wahrnehmen<br />
- besonders hochwertige Standorte, die <strong>für</strong> die Ansiedlung hochwertiger Betriebe<br />
geeignet sind, durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen Gewerbeflächenangebot<br />
abheben<br />
- Gestaltung in erster Linie über eine hochwertige Erschließung erzielen, ggf.<br />
nur Teilflächen aufwendig gestalten<br />
- ausreichendes Gewerbeflächenangebot <strong>für</strong> eher preissensible Betriebe bereithalten,<br />
die an einer hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind<br />
- interkommunale Kooperationen durch Bündelung der Ressourcen insbesondere<br />
zur Entwicklung hochwertiger Gewerbeflächenstandorte nutzen<br />
- in jedem Wirtschaftsraum des <strong>Landkreis</strong>es Konzentration auf interkommunale<br />
Schwerpunktstandorte anstreben<br />
- Einbindung der benachbarten Städte Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst in die Gewerbeflächenentwicklung<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg prüfen<br />
- Kosten und Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes fair unter <strong>den</strong><br />
beteiligten Partnern aufteilen
147 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Handlungsfeld Handlungsempfehlungen<br />
Wirtschaftsförderung als<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreichesGewerbeflächenmarketing<br />
(5.3.1)<br />
Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings<br />
(5.3.2)<br />
Organisation des Gewerbeflächenmarketings<br />
(5.3.3)<br />
Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />
(5.3.4)<br />
Vorschauflächenspezifische Empfehlungen<br />
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
1 Dötlingen und<br />
Prinzhöfte<br />
(SG Harpstedt)<br />
und Stadt<br />
Wildeshausen<br />
- <strong>für</strong> die Unternehmen auch weiterhin kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten<br />
Ansprechpartnern in der kommunalen Verwaltung anbieten<br />
(„one-stop-agency“)<br />
- Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemein<strong>den</strong> intensivieren (insbesondere<br />
Ausbau von systematischen Unternehmenskontakten vor Ort)<br />
- Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> und der WLO<br />
weiter führen<br />
- Wirtschaftsförderung in der SG Harpstedt auf Samtgemeindeverwaltung<br />
übertragen<br />
- Gewerbeflächenvermarktung nach innen auch weiterhin als Schwerpunkt der<br />
Vermarktungsaktivitäten verfolgen<br />
- zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings im Hinblick<br />
auf Branchen grundsätzlich nicht sinnvoll<br />
- lokale Gewerbeflächennachfrage auch weiterhin durch die einzelnen Gemein<strong>den</strong><br />
betreuen<br />
- bei größeren Verlagerungsvorhaben innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es die WLO als<br />
regionalen Wirtschaftsförderungsakteur einbeziehen (optimalen neuen<br />
Standort im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg fin<strong>den</strong>)<br />
- die knappen kommunalen Ressourcen <strong>für</strong> überregionale Vermarktungsaktivitäten<br />
im <strong>Landkreis</strong> bündeln sowie ggf. benachbarte Städte und <strong>Landkreis</strong>e<br />
einbeziehen<br />
- Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings auf wenige, konzentriert durchgeführte<br />
Maßnahmen und Instrumente beschränken<br />
- Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstellung<br />
etc.) weiterhin bereit halten bzw. durchführen<br />
Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
Brakland /<br />
Simmerhausen<br />
2 Ganderkesee Westtangente<br />
(westliche Erweiterung)<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />
weitere Vorgehen<br />
- Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche<br />
„Steinloge“ Nr. 5, ggf. zunächst nur einen der bei<strong>den</strong> Standorte<br />
entwickeln und <strong>den</strong> anderen als Reservefläche vorhalten<br />
- Projekt als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und vermarkten,<br />
Beteiligung der Stadt Wildeshausen sowie der Samtgemeinde<br />
Harpstedt und weiterer Mitgliedsgemein<strong>den</strong> anstreben<br />
(ohne Beteiligung der Stadt sollte zunächst nur ein kleinerer Teil<br />
des Vorhabens beplant wer<strong>den</strong>)<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- Ausdehnung bzw. Verlagerung der potenziellen Gewerbeflächen<br />
möglichst weit in Richtung der A 1-Anschlussstelle anstreben<br />
- ausreichend GI-Flächen ausweisen<br />
- Aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke<br />
<strong>für</strong> die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert wer<strong>den</strong><br />
können<br />
- geeignet <strong>für</strong> „störende Betriebe“<br />
- in Abhängigkeit von <strong>den</strong> Vermarktungsfortschritten des bestehen<strong>den</strong><br />
Gewerbegebietes „Westtangente“ entwickeln<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- Teilflächen <strong>für</strong> flugverkehrsaffine Betriebe reservieren
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
3 Ganderkesee Grüppenbühren<br />
(nördliche Erweiterung)<br />
148 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />
weitere Vorgehen<br />
- Vorrangig die Entwicklung der Vorschaufläche „Schlutter“ Nr. 4<br />
anstreben, „Grüppenbühren“ als Alternativstandort bereithalten<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen<br />
- Gewerbeflächen möglichst schrittweise von Sü<strong>den</strong> nach Nor<strong>den</strong><br />
entwickeln<br />
- auch GI-Flächen ausweisen<br />
4 Ganderkesee Schlutter - Vorschaufläche sollte von der Gemeinde als vorrangiges Projekt<br />
verfolgt wer<strong>den</strong><br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- Altlastenverdacht untersuchen<br />
- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen, zumindest<br />
gemeinsame Präsentation, Beschilderung usw. des „quasi-interkommunalen“<br />
Gewerbegebietes<br />
- auch GI-Flächen ausweisen<br />
- hochwertige Gestaltung des Gewerbegebietes anstreben<br />
- die zu erwartende Nachfrage sollte dazu genutzt wer<strong>den</strong>, die anzusiedeln<strong>den</strong><br />
Betriebe sorgfältig und der Hochwertigkeit des<br />
Standortes angemessen auszuwählen<br />
5 Großenkneten<br />
und Stadt<br />
Wildeshausen<br />
6 Groß Ippener<br />
(SG Harpstedt)<br />
Steinloge<br />
Groß Ippener<br />
(westliche Erweiterung)<br />
7 Hatten Gewerbepark<br />
Munderloh<br />
- Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche<br />
„Brakland / Simmerhausen“ Nr. 1, ggf. zunächst nur einen der<br />
bei<strong>den</strong> Standorte entwickeln und <strong>den</strong> anderen als Reservefläche<br />
vorhalten<br />
- Vorschaufläche als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln<br />
und vermarkten, Beteiligung weiterer Gemein<strong>den</strong> prüfen<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- Gewerbeflächen im Osten (an der Anschlussstelle „Wildeshausen-<br />
West) sowie im Sü<strong>den</strong> (mit Sichtbarkeit von der Autobahn) zuerst<br />
entwickeln, Gewerbegebiet möglichst nah an die Anschlussstelle<br />
heranführen<br />
- aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke<br />
<strong>für</strong> die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert wer<strong>den</strong><br />
können<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen<br />
- auch GI-Flächen ausweisen<br />
- Vorschaufläche bildet ideale Abrundung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />
„Munderloh“ und „Altmoorhausen“, Entwicklung zu einem<br />
quasi interkommunalen Gewerbegebiet anstreben (z.B. gemeinsame<br />
Präsentation und Beschilderung des Gewerbegebietes)<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern
Nr. Beteiligte<br />
Gemein<strong>den</strong><br />
8 Hatten, Hude<br />
und Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
9 Hatten und<br />
Stadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg<br />
Arbeitstitel der<br />
Vorschaufläche<br />
Tweelbäke-Ost<br />
Güterverkehrszentrum<br />
(GVZ)<br />
10 Hude Holler Landstraße<br />
11 War<strong>den</strong>burg An der Autobahn<br />
12 War<strong>den</strong>burg Am Schlatt /<br />
Grüner Weg<br />
13 Stadt<br />
Wildeshausen<br />
14 Stadt<br />
Wildeshausen<br />
Düngstrup<br />
Aldrup<br />
149 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />
weitere Vorgehen<br />
- Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong> Hatten<br />
und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg entwickeln und vermarkten,<br />
Beteiligung weiterer Partner möglich<br />
- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen<br />
oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- <strong>für</strong> besonders hochwertige Betriebe geeignet, entsprechen<strong>den</strong><br />
Branchenmix anstreben<br />
- Gewerbegebiet hochwertig gestalten und in Flächen <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e<br />
Zielgruppen unterteilen (Dienstleistungen, Freizeiteinrichtungen<br />
usw.)<br />
- in räumlich abgetrenntem Teilbereich auch GI-Flächen ausweisen<br />
- zunächst Entwicklung der Diskussionen um das GVZ abwarten<br />
- prüfen, inwiefern der Neubau einer Autobahnanschlussstelle an<br />
der A 29 auch ohne das GVZ realisiert wer<strong>den</strong> kann<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen oder<br />
eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />
- Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong> Hatten<br />
und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg entwickeln<br />
- Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ bietet besseres Vermarktungspotenzial<br />
als Nr. 10 und sollte deshalb vorrangig verfolgt<br />
wer<strong>den</strong><br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- zunächst Teilflächen als Gewerbegebiet primär <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />
„Recycling“ entwickeln, geeignet <strong>für</strong> „störende Betriebe“<br />
- ausreichend GI-Flächen ausweisen<br />
- mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller Vorplanungen<br />
überprüfen und Realisierungschancen der verschie<strong>den</strong>en Teilflächen<br />
abwägen<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- Lückenschluss zwischen der Raststätte „Huntetal“ und der Anschlussstelle<br />
„War<strong>den</strong>burg“ anstreben, Nutzung der Raststätte als<br />
zusätzliche Anschlussstelle prüfen („Gewerbestreifen“)<br />
- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />
sichern<br />
- auch GI-Flächen ausweisen<br />
- Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter<br />
Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund<br />
ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben<br />
- Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter<br />
Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund<br />
ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben<br />
- Flächen <strong>für</strong> Betriebe des Ernährungsgewerbes reservieren und<br />
erst bei Bedarf entwickeln
150 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>
Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur-Indikatoren ANHANG<br />
Standort Wohn- Wirtschafts- Pendler- Wirtschaftsstruktur 4<br />
Industrie- Einzel- Tourismusstandort<br />
1<br />
standort 2<br />
bilanz 3 Produzierendes Gewerbe Dienstleistungen standort 5<br />
handels- standort 7<br />
VE abs. Ant.,BG=100 abs. Ant.,BG=100 zentralität 6<br />
458 Ol<strong>den</strong>burg 120.142 25.856 -32,8 9.710 100 15.302 96 68 64 47<br />
458003 Dötlingen 5.825 1.159 -37,7 408 94 585 82 50 23 146<br />
458005 Ganderkesee 30.040 6.661 -33,5 2.488 100 4.092 99 71 57 43<br />
458007 Großenkneten 13.123 2.669 -30,5 1.080 108 1.511 92 67 40 98<br />
458009 Hatten 12.497 1.279 -67,0 328 69 891 113 22 43 51<br />
458010 Hude (Ol<strong>den</strong>burg) 15.120 3.107 -34,5 1.688 145 1.319 69 95 66 35<br />
458013 War<strong>den</strong>burg 15.503 2.713 -46,5 1.257 124 1.315 79 62 74 .<br />
458014 Wildeshausen,Stadt 16.864 6.150 12,0 1.787 78 4.251 112 97 124 30<br />
458401 SG Harpstedt 11.170 2.118 -40,4 674 85 1.338 102 52 41 .<br />
Niedersachsen 7.911.966 2.372.355 -5,0 869.983 98 1.465.866 100 89 105 113<br />
früheres Bundesgebiet 67.008.470 22.297.146 2,2 8.331.875 100 13.766.803 100 100 110 100<br />
Deutschland<br />
1<br />
Bevölkerung am 30.6.2000<br />
82.182.822 27.361.444 9.923.843 97 17.073.456 101 98 100 100<br />
2<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.6.1999<br />
3<br />
Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Beschäftigten am Wohnort am 30.6.1999<br />
4<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe bzw. im Dienstleistungsbereich am 30.6.1999, abs. und Anteil, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100<br />
5<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe je Einwohner am 30.6.1999, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100<br />
6 Einzelhandelsumsatz 1993 je Einwohner, jeweiliger Bundeswert (Deutschland) = 100<br />
7 Übernachtungen im Reiseverkehr 2000 je Einwohner, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100<br />
Strukturen in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 04.12.01
Entwicklungsdynamik<br />
Standort Bevölkerungsentwicklung 1<br />
Wohnungs- Beschäftigtenentwicklung 3<br />
Entwickl. der Entwickl. des<br />
insgesamt natürliche Wanderungs- bau- insgesamt Produzier. Dienstleist.- Arbeitslosen- Betriebs-<br />
VE Entw. saldo entwickl. 2<br />
Gewerbe 3a<br />
bereich 3a<br />
zahlen 4<br />
bestandes 5<br />
458 Ol<strong>den</strong>burg 13,9 1,7 12,2 2,9 0,9 -1,0 1,1 -0,4 -0,4<br />
458003 Dötlingen 24,8 3,4 21,4 3,3 2,8 13,2 -7,4 2,9 -3,9<br />
458005 Ganderkesee 8,1 -0,2 8,3 2,2 0,2 -3,2 1,5 1,2 1,7<br />
458007 Großenkneten 15,5 2,7 12,9 3,0 -0,6 1,8 -1,3 -3,4 -7,0<br />
458009 Hatten 20,9 2,9 18,0 3,9 1,5 -3,8 3,6 2,4 1,3<br />
458010 Hude (Ol<strong>den</strong>burg) 23,0 5,1 17,9 3,8 1,7 -0,9 7,2 0,0 4,4<br />
458013 War<strong>den</strong>burg 11,8 2,7 9,1 2,6 1,7 -1,3 -0,4 -0,8 3,1<br />
458014 Wildeshausen,Stadt 8,7 1,4 7,3 2,6 0,2 -1,2 0,4 -4,1 -5,2<br />
458401 SG Harpstedt 13,0 -1,8 14,8 3,6 3,2 0,6 3,8 0,7 3,6<br />
Niedersachsen 3,8 -0,1 3,9 2,0 -0,3 -2,0 0,1 -1,3 1,1<br />
früheres Bundesgebiet 2,3 -0,1 2,3 -0,3 -2,4 0,4 -0,1<br />
Deutschland 1,1 -0,8 1,9 1,0<br />
1<br />
jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung (1.1. bis 1.1.) 1996-2000, in v.T.: insgesamt; Geborene abzgl. Gestorbene; Zuzüge abzgl. Fortzüge<br />
2<br />
jahresdurchschnittlicher Zugang an Wohnungen (in Wohn- und Nichtwohngebäu<strong>den</strong>; 1.1. bis 1.1.) 1996-2000, in v.H.<br />
3 3a<br />
jahresdurchschnittliche Entwicklung der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1995-1999, in v.H. PG und DL 1995-1998, in v.H.<br />
4<br />
jahresdurchschnittliche Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (jeweils am 30.6.) 1996-2000, in v.H.<br />
5<br />
jahresdurchschnittliche Entwicklung der Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (jeweils am 31.12.) 1992-1996, in v.H.<br />
Entwicklungen in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 20.12.01
Stärken - Schwächen - Indikatoren<br />
Standort Arbeitslosigkeit Erwerbs- Qualifikationsniveau 4<br />
Pro-Kopf- Steuer- Schul<strong>den</strong>-<br />
Arbeitslosenquoten 1<br />
Langzeit- beteiligung 3<br />
unqual. qual. hochqual. Ein- einnahme- stand 7<br />
VE in v.H. BG=100 unt.25 Jahre arbeitslose 2<br />
d. Frauen Beschäft. Beschäft. Beschäft. kommen 5<br />
kraft 6<br />
458 Ol<strong>den</strong>burg 8,0 98 105 92 100 85 110 49 95 81 69<br />
458003 Dötlingen 6,6 80 54 81 101 75 115 24 98 75 0<br />
458005 Ganderkesee 7,9 97 87 97 98 86 108 59 106 83 104<br />
458007 Großenkneten 9,0 109 122 93 95 92 108 48 81 92 36<br />
458009 Hatten 8,7 106 142 108 100 78 113 33 87 60 63<br />
458010 Hude (Ol<strong>den</strong>burg) 7,6 93 97 104 94 77 112 42 97 72 47<br />
458013 War<strong>den</strong>burg 8,6 105 106 92 107 72 115 31 90 81 83<br />
458014 Wildeshausen,Stadt 8,0 98 135 74 106 87 108 58 95 92 108<br />
458401 SG Harpstedt 6,7 81 85 76 101 105 106 40 99 84 7<br />
Niedersachsen 9,5 116 118 118 98 88 106 76 94 100 100<br />
früheres Bundesgebiet 8,2 100 100 100 100 100 100 100<br />
Deutschland 10,1 123 122 120 103 87 102 108 93<br />
1<br />
Quoten, insg.: bezogen auf die abhängigen Erwerbspersonen (oh. Soldaten), unt. 25 Jahren: bezogen auf die Sozialvers.pfl. Beschäftigten am Wohnort, jeweils 30.6.2000<br />
2<br />
Anteil der länger als 1 Jahr Arbeitslosen an <strong>den</strong> Arbeitslosen insg. am 30.6.2000, BG=100<br />
3<br />
beschäftigte Frauen am Wohnort am 30.6.1999, bezogen auf die weibl. Bevölkerung im Alter von 18 bis unter 65 Jahren am 1.1.1999<br />
4<br />
Sozialvers.pfl. Beschäftigte (oh. Auszubil<strong>den</strong>de) nach dem Berufsabschluß am 30.6.1998, Anteile an insg. in v.H., BG=100:<br />
ohne abgeschl. Berufsausbild.; mit abgeschl. Berufsausbild. (oh.FHS/HS-Abschluß); mit FHS/HS-Abschluß<br />
5<br />
Gesamtbetrag der Einkünfte 1995 je Einwohner, Bundesgebiet West (oh. Berlin(W.)) = 100<br />
6<br />
Steuereinnahmekraft (Realsteuern, gewichtet mit <strong>den</strong> jeweiligen landesdurchschn. Hebesätzen sowie Gemeindeanteil an der Einkommensteuer) je Einwohner 1999, Niedersachsen = 100<br />
7 Schul<strong>den</strong>stand der Einheits- und Samtgemein<strong>den</strong> (oh. kreisfreie Städte) je Einwohner am 1.1.2000, Niedersachsen = 100<br />
Probleme in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 20.12.01