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Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis ... - NIW

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NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />

FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />

<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg


NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />

<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

von<br />

Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)<br />

Matthias Franck<br />

Kai Weber<br />

im Auftrag des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />

Hannover, im Dezember 2001<br />

Schiffgraben 33 D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 34 13 92 u. 34 13 93 Telefax: 318 04 00 E-Mail: jung@niw.de<br />

Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel


II <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>


III <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Vorwort<br />

Das Niedersächsische Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung (<strong>NIW</strong>) hat sich in der Vergangenheit bereits<br />

in zahlreichen Regionen Niedersachsens mit <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Aspekten der Gewerbeflächenpolitik<br />

auseinander gesetzt und verfügt daher über breit gefächerte Erfahrungen zu diesem Thema.<br />

Alle diesbezüglichen Arbeiten des <strong>NIW</strong> verwen<strong>den</strong> eine regionale Betrachtungsebene, die zum<br />

Ziel hat, die Gewerbeflächenentwicklung zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Gemein<strong>den</strong> abzustimmen<br />

und Möglichkeiten der interkommunalen Kooperation auszuloten. Eine regionale Herangehensweise<br />

hat allerdings nur dann Erfolg, wenn sie die gemeindliche Planungshoheit respektiert, d.h. die<br />

Gemein<strong>den</strong> eng in die Erarbeitung einer Gewerbeflächenentwicklungsstrategie eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

Ein solches durch Information, Transparenz, Koordination und Kooperation gesteuertes<br />

Verfahren ermöglicht es, <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> einerseits hochwertige Flächen <strong>für</strong> die zukünftige Entwicklung<br />

zu sichern und andererseits durch eine mit <strong>den</strong> Nachbargemein<strong>den</strong> abgestimmte „Gewerbeflächenpolitik<br />

mit Augenmaß“ Kosten <strong>für</strong> überdimensionierte Planungen und überzogene Bo<strong>den</strong>bevorratung<br />

zu sparen.<br />

Diese Grundsätze gelten auch <strong>für</strong> das vorliegende „<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg“ 1 . Eine unverzichtbare Säule der Untersuchungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> vorliegen<strong>den</strong> Baustein<br />

war deshalb die Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es. In allen acht Gemein<strong>den</strong><br />

des <strong>Landkreis</strong>es (Stadt Wildeshausen, Gemein<strong>den</strong> Dötlingen, Hatten, Hude, Ganderkesee,<br />

Großenkneten, War<strong>den</strong>burg und sowie der Samtgemeinde Harpstedt) wur<strong>den</strong> im April und Mai<br />

2001 ausführliche Gespräche mit <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten und <strong>den</strong> <strong>für</strong> Bau- bzw. Planungsangelegenheiten<br />

sowie Wirtschaftsförderung zuständigen Fachleuten der Verwaltung zur Situation<br />

und zu <strong>den</strong> Perspektiven der Gewerbeflächenentwicklung geführt. Eine umfangreiche<br />

schriftliche Gewerbeflächenerhebung bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> ergänzte die Gespräche.<br />

Eine weitere elementare Säule des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es war die Begleitung<br />

durch eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg mbH (WLO), des Dezernats I der <strong>Landkreis</strong>verwaltung sowie ausgewählter Gemein<strong>den</strong>.<br />

Die Koordination der Bearbeitungsschritte und die Diskussion der Zwischenergebnisse<br />

erfolgte in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber und der Arbeitsgruppe. Das <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

besteht aus folgen<strong>den</strong> Bausteinen:<br />

- Als Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenentwicklung wer<strong>den</strong> in Abschnitt 2. zunächst auf<br />

der Grundlage der <strong>NIW</strong>-Regionaldatenbanken und aufgrund von Sonderauswertungen des <strong>NIW</strong><br />

die Wirtschaftsentwicklung sowie die Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg näher<br />

betrachtet (S. 7). Aufbauend hierauf erfolgt eine Charakterisierung und Bewertung der einzelnen<br />

Wirtschaftsstandorte (S. 29). Die Aktivitäten der kommunalen Gewerbeflächenpolitik<br />

und der Wirtschaftsförderung im <strong>Landkreis</strong> und seinen Gemein<strong>den</strong> (S. 32) wur<strong>den</strong> im Rahmen<br />

der Gemeindegespräche erörtert. Auch sie wer<strong>den</strong> in Abschnitt 2. zusammengefasst dargestellt.<br />

- Zur Erfassung des Gewerbeflächenangebots und der Flächennachfrage wur<strong>den</strong> in allen Gemein<strong>den</strong><br />

des <strong>Landkreis</strong>es Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen, die Gewerbeflächenplanungen<br />

sowie der Flächenumsatz der vergangen acht Jahre schriftlich erhoben sowie im<br />

Rahmen von Gemeindegesprächen diskutiert. Die Ergebnisse wer<strong>den</strong> im Abschnitt 3. Gewerbeflächenangebot<br />

und -nachfrage dokumentiert und bewertet (S. 44). Zusätzlich wird die Ge-<br />

1 Das „<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg“ ist ein Baustein des Gesamtgutachtens<br />

„Gemeinsames <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die Stadt Ol<strong>den</strong>burg sowie die umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e<br />

Ammerland, Ol<strong>den</strong>burg und Wesermarsch“.


IV <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

werbeflächensituation in <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en und kreisfreien Städten kurz charakterisiert<br />

(S. 65).<br />

- Ein zentrale Aufgabe des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es ist die Zusammenstellung und<br />

Bewertung potenzieller Gewerbeflächen in Abschnitt 4.. Für jede dieser sogenannten Vorschauflächen<br />

wurde ein Profil erstellt (S. 73).<br />

- Auf Grundlage der Abschnitte 2. (Standortbedingungen), 3. (Gewerbeflächenangebot und<br />

-nachfrage) und 4. (Vorschauflächen) wer<strong>den</strong> in Abschnitt 5. Konsequenzen und Handlungsempfehlungen<br />

<strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenentwicklung sowie das Gewerbeflächenmarketing<br />

abgeleitet (S. 119). Insbesondere wer<strong>den</strong> die Vorschauflächen vor dem Hintergrund<br />

der Standortbedingungen und der derzeitigen Gewerbeflächensituation bewertet und mit Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> die weitere Entwicklung versehen. Dieser Abschnitt behandelt alle relevanten<br />

Aspekte und Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg. Um die Bedeutung dieses Abschnitts zu betonen, ist er auf farbigen Papier<br />

gedruckt wor<strong>den</strong>.<br />

In Bezug auf die Detailliertheit der Bestandsaufnahme, die Einbindung des Vermarktungsaspektes<br />

sowie die Ausführlichkeit der Handlungsempfehlungen geht dieses Konzept deutlich über vergleichbare<br />

Gutachten hinaus. Es kann deshalb im Hinblick auf die Entwicklung und Vermarktung<br />

von Gewerbeflächen <strong>den</strong> Anspruch eines Pilotprojektes erheben.<br />

Die Erarbeitung des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es bildet allerdings nur <strong>den</strong> ersten Schritt<br />

zur Umsetzung einer langfristigen Strategie der Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Bei der Realisierung der vorliegen<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen kommt<br />

<strong>den</strong> politischen Vertretern der Gemein<strong>den</strong> und des <strong>Landkreis</strong>es eine zentrale Rolle zu. Sie<br />

müssen einen Großteil der erforderlichen Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die umsetzen<strong>den</strong> Akteure der<br />

Verwaltungen schaffen. Teilweise ist in der Politik das Bewusstsein hier<strong>für</strong> noch nicht hinreichend<br />

ausgeprägt. In <strong>den</strong> Fraktionen der Gemeinderäte und des Kreistages muss deshalb intensiv <strong>für</strong> die<br />

Ereichung der im <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> formulierten Ziele geworben wer<strong>den</strong>.<br />

Das vorliegende Gutachten konnte nur durch eine intensive Zusammenarbeit und in enger Abstimmung<br />

mit <strong>den</strong> relevanten Akteuren im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erarbeitet wer<strong>den</strong>. Die Gemein<strong>den</strong>,<br />

die <strong>Landkreis</strong>verwaltung und insbesondere die Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg mbH (WLO) haben umfangreiche Arbeitsunterlagen zur Verfügung gestellt, die Erhebungen<br />

unterstützt und in Arbeitsgesprächen die Befunde erläutert und diskutiert. Allen Beteiligten sei<br />

an dieser Stelle <strong>für</strong> ihre konstruktive Mitarbeit gedankt.<br />

Die Arbeiten sind im <strong>NIW</strong> begleitet wor<strong>den</strong> von Klaus-Jürgen Hentschel (Datenauswertungen, Grafiken),<br />

Susanne Endres (Redaktionsarbeiten, Gemeindegespräche, Datenauswertungen), Sandra<br />

Töllner (Datenauswertungen), Mareike Bode (Redaktionsarbeiten) sowie von Hendrik Nee und<br />

Carsten van de Loo (Karten). Auch ihnen gilt unser Dank.


V <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Inhalt<br />

Seite<br />

1. Ziele und Methodik des Konzeptes 1<br />

1.1 Ziele des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es 1<br />

1.2 Ablauf der Erhebungen 3<br />

2. Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderung<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 7<br />

2.1 Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 7<br />

2.2 Charakterisierung und Bewertung der Gemein<strong>den</strong> 29<br />

2.3 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />

des <strong>Landkreis</strong>es und seiner Gemein<strong>den</strong> 32<br />

2.3.1 Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg (WLO) 32<br />

2.3.2 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />

der Gemein<strong>den</strong> 35<br />

2.3.3 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung 42<br />

3. Gewerbeflächenangebot und -nachfrage im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 44<br />

3.1 Verfügbare Gewerbeflächen 46<br />

3.2 Gewerbeflächenplanungen 55<br />

3.3 Gewerbeflächennachfrage 60<br />

3.4 Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg 65<br />

4. Vorschauflächen 69<br />

4.1 Vorschauflächen im Überblick 69<br />

4.2 Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen 73


VI <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Seite<br />

5. Konsequenzen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik 119<br />

5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> die einzelnen Gemein<strong>den</strong> und Teilräume 119<br />

5.2 Empfehlungen <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von<br />

Gewerbeflächen 128<br />

5.2.1 Umfang des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 128<br />

5.2.2 Strategische Flächenvorratspolitik 130<br />

5.2.3 Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten 131<br />

5.2.4 Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten<br />

134<br />

5.2.5 Gestaltung von Gewerbegebieten 135<br />

5.2.6 Interkommunale Kooperationen 137<br />

5.3 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächenund<br />

Standortmarketings 140<br />

5.3.1 Wirtschaftsförderung als Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreiches<br />

Gewerbeflächenmarketing 140<br />

5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings 141<br />

5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketings 142<br />

5.3.4 Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing 143<br />

5.4 Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen 146<br />

Anhang 150


1. Ziele und Methodik des Konzeptes<br />

1.1 Ziele des <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es<br />

1 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Im Rahmen des wirtschaftlichen Strukturwandels von Regionen hat, trotz der zunehmen<strong>den</strong><br />

Relevanz weicher Standortfaktoren, die Ausstattung mit Gewerbeflächen<br />

weiterhin entschei<strong>den</strong>de Bedeutung. Umfragen bestätigen, dass die meisten<br />

Kommunen in Deutschland die Gewerbeflächenpolitik als eines der wichtigsten<br />

Instrumente ihrer Wirtschaftsförderungsaktivitäten ansehen.<br />

Die aktuellen Rahmenbedingungen der Gewerbeflächenpolitik stellen die Kommunen<br />

vor besondere Herausforderungen:<br />

- Zahlreiche Städte und Gemein<strong>den</strong> haben sich in Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot<br />

neu positioniert und so <strong>den</strong> Wettbewerbsdruck unter <strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

erhöht. In einigen <strong>Landkreis</strong>en wird das Gewerbeflächenangebot<br />

in Flächenpools regional gebündelt und somit effizienter vermarktet.<br />

- Die notwendigen finanziellen Mittel zur Entwicklung hochwertiger und gut vermarktbarer<br />

Gewerbeflächen sind in <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> knapp. Das<br />

bedeutet, dass die vorhan<strong>den</strong>en Ressourcen gebündelt und auf die Projekte<br />

mit <strong>den</strong> besten Realisierungschancen konzentriert wer<strong>den</strong> müssen.<br />

- Überregionale Neuansiedlungen von klassischen Produktionsbetrieben sind<br />

immer schwieriger zu realisieren, wogegen Neugründungen und die Bestandsentwicklung,<br />

d.h. Verlagerungen und Erweiterungen innerhalb von Kommunen<br />

und Regionen, <strong>für</strong> die Flächenpolitik an Bedeutung gewonnen haben.<br />

- Die gewerbliche Nachfrage richtet sich zunehmend auf qualitativ hochwertige<br />

Gewerbeflächen mit einer attraktiven Ausstattung an Standortfaktoren. Das<br />

bedeutet, dass es an <strong>den</strong> Standorten, auf die sich die Nachfrage konzentriert,<br />

häufig nicht gelingt, in ausreichendem Maße Gewerbeflächen bereitzustellen,<br />

sich aber in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> mit ungünstigen Standortbedingungen und geringer<br />

Entwicklungsdynamik z. T. große ungenutzte Flächenreserven ergeben.<br />

- Die Anforderungen seitens der Unternehmen an die Gestaltung und <strong>den</strong> Branchenmix<br />

in Gewerbegebieten steigen. Auch wenn sich die meisten Betriebe<br />

noch wenig mit diesen Aspekten der Qualität von Gewerbeflächen auseinander<br />

setzen, so sind doch zumindest bei hochwertigen Dienstleistungs- und Produktionsbetrieben<br />

zunehmend höhere Ansprüche an das unmittelbare Unternehmensumfeld<br />

zu verzeichnen.<br />

- Der seit geraumer Zeit zu beobachtende Suburbanisierungsprozess, d.h. die<br />

Verlagerung von Betrieben aus <strong>den</strong> Zentren in das nähere und weitere Umland,<br />

wird weiterhin die Gewerbeflächennachfrage in Regionen wie dem <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg maßgeblich mitbestimmen.<br />

- Der aktuell hohe Gewerbeflächenbedarf der Unternehmen wird auch künftig<br />

anhalten, weil aufgrund wachsender Kapitalintensität der Produktion die benötigte<br />

Fläche je Arbeitsplatz weiter ansteigt.<br />

- Zudem ist ein Trend zur intensiveren Nutzung von Gewerbegrundstücken nicht<br />

auszumachen. Vor allem bei Betriebsverlagerungen und Neugründungen wird<br />

oftmals flächenextensiv, meist eingeschossig gebaut und ein möglichst hoher<br />

Ausstattung mit Gewerbeflächen<br />

hat weiterhin entschei<strong>den</strong>de<br />

Bedeutung<br />

Herausforderungen <strong>für</strong><br />

die Kommunen:<br />

... Wettbewerbsdruck<br />

... knappe Ressourcen<br />

... wenig Neuansiedlungen<br />

... Konzentration der<br />

Nachfrage<br />

... Qualitätsanforderungen<br />

... Suburbanisierung<br />

... hoher Flächenbedarf<br />

... Reserveflächen


... Grundstückskauf<br />

... weitere Leistungen der<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Gemein<strong>den</strong> und <strong>Landkreis</strong><br />

müssen sich <strong>den</strong> Herausforderungen<br />

stellen<br />

Zielrichtungen des vorliegen<strong>den</strong><br />

Konzeptes:<br />

... Vorschauflächen auswählen<br />

und bewerten<br />

... Empfehlungen zur Mobilisierung,Entwicklung,<br />

und Vermarktung<br />

Unternehmerische Zielgruppen<br />

von zentraler<br />

Bedeutung<br />

Regionaler Ansatz des<br />

<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>es<br />

...<br />

... auch über die <strong>Landkreis</strong>grenzen<br />

hinaus<br />

2 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Anteil an Reserveflächen angestrebt, um jederzeit flexibel reagieren zu können.<br />

- Unternehmen, die sich in Gewerbegebieten ansiedeln, wer<strong>den</strong> auch künftig ihr<br />

Betriebsgrundstück überwiegend selbst kaufen. Investorenmodelle gewinnen<br />

zwar derzeit an Bedeutung, sind aber immer noch die Ausnahme. Die anbieten<strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong> müssen sich deshalb in der Gewerbeflächenentwicklung<br />

und -vermarktung weiterhin unmittelbar mit <strong>den</strong> unternehmerischen Zielgruppen<br />

auseinander setzen.<br />

- Insbesondere ansiedlungsinteressierte, aber auch ansässige Betriebe fragen in<br />

Verbindung mit dem reinen Grundstückskauf zunehmend eine Reihe weitergehender<br />

Dienstleistungen nach. Die lokalen und regionalen Wirtschaftsförderungsakteure<br />

sind deshalb aufgefordert, ihren Produktkatalog rund um das<br />

Gewerbegebiet zu erweitern.<br />

Für die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist es unumgänglich, sich diesen<br />

Herausforderungen zu stellen und das eigene Gewerbeflächenangebot vor dem<br />

Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen sowohl im Hinblick auf seine<br />

Quantität als auch seine Qualität einzuordnen, weiter zu entwickeln und dann<br />

möglichst effizient zu vermarkten.<br />

Das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> leistet hierzu einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Beitrag, indem es schwerpunktmäßig zwei Zielrichtungen verfolgt:<br />

- Potenzielle Standorte der Gewerbeflächenentwicklung - die sogenannten Vorschauflächen<br />

- wer<strong>den</strong> vor dem Hintergrund des derzeitig verfügbaren Angebots,<br />

der Planungsvorhaben, der Flächennachfrage sowie der Standortbedingungen<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ausgewählt und bewertet.<br />

- Für die Mobilisierung, Entwicklung und Vermarktung dieser Vorschauflächen<br />

wer<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen formuliert, wie das künftige Flächenangebot<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>für</strong> interregionalen Wettbewerb bestmöglich vorbereitet wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

Von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> die Entwicklung des kommunalen Gewerbeflächenangebots<br />

sind die unternehmerischen Zielgruppen. Die Vermarktungschancen der<br />

Gewerbegrundstücke sind in starkem Maße davon abhängig, dass das Angebot,<br />

insbesondere in qualitativer Hinsicht, bestmöglich auf die betriebliche Nachfrage<br />

abgestimmt ist. Das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> setzt sich<br />

deshalb in seinen Empfehlungen auch mit <strong>den</strong> potenziellen unternehmerischen<br />

Zielgruppen des Flächenangebots auseinander.<br />

Das <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> geht dabei bewusst über die einzelgemeindliche<br />

Betrachtung hinaus und verfolgt einen regionalen Ansatz. Interkommunale<br />

Kooperationen oder zumindest die regionale Koordination wer<strong>den</strong> künftig<br />

wesentliche Bestandteile der Entwicklung und Vermarktung eines hochwertigen<br />

Gewerbeflächenangebots sein.<br />

Hierbei muss intensiv geprüft wer<strong>den</strong>, inwiefern Kooperationen auch über die<br />

<strong>Landkreis</strong>grenzen hinaus sinnvoll sein können. Die Einbindung des Gutachtens<br />

„<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg“ als Baustein<br />

III in das „Gemeinsame <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die Stadt


3 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Ol<strong>den</strong>burg sowie die umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e Ammerland, Ol<strong>den</strong>burg und Wesermarsch“<br />

macht bereits deutlich, dass im Interesse aller Partner die Zusammenarbeit<br />

an Stadt- <strong>Landkreis</strong>grenzen nicht Halt machen darf.<br />

1.2 Ablauf der Erhebungen<br />

Die Entwicklung von Gewerbeflächen ist ureigenste kommunale Aufgabe. Zwar<br />

sind die Kreisebene und z.T. auch die Bezirksebene in die Planungs- und Genehmigungsprozesse<br />

eingebun<strong>den</strong>, doch ausführliche Informationen zum Stand<br />

der Planungsprozesse, zur Qualität und Ausgestaltung der Flächen und nicht zuletzt<br />

zur Vermarktung und zu <strong>den</strong> angesiedelten Betrieben sind nur vor Ort bei <strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong> zu erhalten. Die einzelnen Aspekte der Gewerbeflächenentwicklung<br />

wur<strong>den</strong> deshalb im Rahmen der Gemeindegespräche mit <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten<br />

und weiteren Vertretern der Verwaltung behandelt. Als Grundlage <strong>für</strong><br />

eine qualitative Analyse der Gewerbeflächensituation wur<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

Daten aus folgen<strong>den</strong> Bereichen abgefragt:<br />

- Gewerbegebiete mit noch verfügbaren Flächen,<br />

- Gewerbegebietsplanungen,<br />

- künftig zu entwickelnde, potenziell hochwertige Gewerbeflächen (Vorschauflächen)<br />

sowie<br />

- Umsatz von Gewerbeflächen und Betriebsansiedlungen in der Vergangenheit.<br />

In einem detaillierten Fragebogen wurde der Bestand an verfügbaren Gewerbeflächen<br />

in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> erhoben. Dabei war von <strong>den</strong> Gemeindeverwaltungen <strong>für</strong><br />

jedes räumlich getrennte Gewerbegebiet mit noch verfügbaren Flächen ein eigener<br />

Fragenkatalog mit folgen<strong>den</strong> Informationen auszufüllen:<br />

- Name des Gewerbegebietes,<br />

- Lage innerhalb der Gemeinde,<br />

- Verkehrsanbindung des Gewerbegebietes,<br />

- Flächengröße und Art der möglichen Nutzung 2 (v.a. GE- und GI-Nutzung),<br />

- Eigentumsverhältnisse,<br />

- Angaben zum Kaufpreis (soweit möglich),<br />

- Angaben zu möglichen Konflikten mit Nachbarnutzungen.<br />

In einem weiteren Fragebogen wur<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Informationen zur<br />

Planung von Gewerbegebieten erfragt. Zusätzlich zu <strong>den</strong> o.g. Merkmalen <strong>für</strong> bestehende<br />

Gewerbegebiete - soweit sinnvoll und bereits möglich - stand dabei der<br />

Planungsstand der Vorhaben im Vordergrund. In diesem Zusammenhang sind nur<br />

Flächen aufgenommen wor<strong>den</strong>, bei <strong>den</strong>en die formalen Planungen bereits begonnen<br />

hatten, d.h. mindestens ein Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> eine Flächennutzungsplanänderung<br />

vorlag.<br />

2 Die Begriffe „Gewerbeflächen“ oder „Gewerbegebiet“ wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> grundsätzlich als<br />

Sammelbegriff <strong>für</strong> GE-, GI- und bestimmte SO-Nutzungen (z.B. Einzelhandel) benutzt. Wird<br />

nach <strong>den</strong> einzelnen Nutzungen unterschie<strong>den</strong>, so ist dieses ausdrücklich erwähnt.<br />

Quellen:<br />

Gemeindegespräche und<br />

Gewerbeflächenerhebung<br />

Detaillierte Erhebung der<br />

einzelnen Gewerbegebiete<br />

mit noch verfügbaren<br />

Flächen<br />

Zusammenstellung aller<br />

Gewerbeflächenplanungen


Gewerbeflächenumsatz<br />

und angesiedelte Betriebe<br />

in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

Untersuchung von Vorschauflächen<br />

als Schwerpunkt<br />

des Gutachtens<br />

Erörterung der Vorschauflächen<br />

mit <strong>den</strong> Fachdiensten<br />

des <strong>Landkreis</strong>es<br />

und der WLO<br />

Bewertung der Flächen<br />

durch das <strong>NIW</strong><br />

Besichtigung der Gewerbeflächen<br />

Flächenzusammenstellung<br />

als Grundlage <strong>für</strong><br />

Vermarktung und Gewerbeflächenpolitik<br />

4 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Der Umsatz (bzw. Verkauf) von Gewerbeflächen wurde <strong>für</strong> die einzelnen Jahre<br />

1993 bis 2000 erhoben. Der Erhebung wurde die Ansiedlungsdatenbank der WLO<br />

zugrunde gelegt. Es wur<strong>den</strong> alle Fälle erfasst, bei <strong>den</strong>en Gewerbeflächen nachgefragt<br />

wur<strong>den</strong>, d.h. Betriebserweiterungen, Umsiedlungen innerhalb der Gemein<strong>den</strong>,<br />

Neugründungen und Ansiedlungen von außerhalb der Gemein<strong>den</strong>. Betriebe<br />

mit einer Flächennachfrage vor 1993 blieben unberücksichtigt, da diese<br />

Daten nicht flächendeckend zur Verfügung stan<strong>den</strong>. Folgende Informationen wur<strong>den</strong><br />

abgefragt:<br />

- Name, Standort und Gewerbegebiet,<br />

- Branche,<br />

- Beschäftigtenzahl,<br />

- belegte Fläche,<br />

- Ansiedlungsjahr,<br />

- Herkunft des Betriebes.<br />

Schwerpunkt der flächenbezogenen Untersuchungen des Gutachtens ist die Erfassung<br />

von potenziell hochwertigen, zukünftig zu entwickeln<strong>den</strong> Gewerbeflächen<br />

(Vorschauflächen). Auf Basis der Gemeindegespräche sowie des von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

zur Verfügung gestellten Datenmaterials wur<strong>den</strong> <strong>für</strong> alle erhobenen Vorschauflächen<br />

Profile erstellt (Abschnitt 4.2), die noch einmal mit <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Gemein<strong>den</strong> abgestimmt wur<strong>den</strong>.<br />

Die korrigierten Gewerbeflächenprofile wur<strong>den</strong> anschließend in einer Sitzung der<br />

projektbegleiten<strong>den</strong> Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Gemeindevertretern, der<br />

WLO sowie des Dezernats III des <strong>Landkreis</strong>es überprüft und diskutiert. Hierbei<br />

wur<strong>den</strong> diejenigen Flächen herausgefiltert, bei deren Umsetzung die Arbeitsgruppe<br />

aus verschie<strong>den</strong>en Grün<strong>den</strong> erhebliche Be<strong>den</strong>ken sah. Diese Be<strong>den</strong>ken wur<strong>den</strong><br />

anschließend zwischen <strong>den</strong> Gutachtern und <strong>den</strong> betroffenen Gemein<strong>den</strong> diskutiert<br />

und soweit wie möglich ausgeräumt.<br />

Vor dem Hintergrund der Standortbedingungen, des Gewerbeflächenangebots<br />

sowie der Nachfrage hat das <strong>NIW</strong> die so ermittelten Vorschauflächen anschließend<br />

bewertet und Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise formuliert.<br />

Im Rahmen der Gemeindegespräche wur<strong>den</strong> zur Bewertung die wichtigsten verfügbaren<br />

und geplanten Gewerbeflächen sowie alle Vorschauflächen in Augenschein<br />

genommen, um unabhängig von der Datenlage einen Eindruck von <strong>den</strong><br />

Standorten zu erhalten.<br />

Insgesamt ist mit <strong>den</strong> umfangreichen Erhebungen eine Transparenz über das<br />

derzeitige, das geplante und das potenzielle Gewebeflächenangebot geschaffen<br />

wor<strong>den</strong>, die bislang in dieser Form nicht vorlag. Die Informationen und Bewertungen<br />

sind eine unverzichtbare Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik<br />

und Vermarktungsbemühungen, weil sie einen vollständigen Überblick<br />

über alle Angebote und Planungen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg bieten.


Abgrenzung von Flächenarten<br />

5 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Für das vorliegende <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> wurde die folgende<br />

Abgrenzung von Gewerbeflächen gewählt:<br />

- Vollständig belegte Gewerbegebiete: Es sind keine Flächen oder nur noch<br />

einzelne kleine Grundstücke verfügbar. Diese Gewerbegebiete sind im Rahmen<br />

dieser Untersuchung ausgeblendet wor<strong>den</strong>. Erhoben wur<strong>den</strong> lediglich die<br />

ansässigen Betriebe, sofern sie sich seit 1993 dort angesiedelt oder erweitert,<br />

d.h. Flächen nachgefragt haben.<br />

- Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen: Für diese Gebiete existiert ein<br />

rechtsgültiger Bebauungsplan und es sind noch Grundstücke verfügbar. Die<br />

freien Flächen sind nicht in allen Fällen sofort verfügbar, d.h. die Verfügbarkeit<br />

kann durch z.B. mangelnde Verkaufsbereitschaft der Eigentümer, Optionierung<br />

von Grundstücken oder noch fehlende Erschließung eingeschränkt sein. In der<br />

Analyse des Gewerbeflächeangebots wird deshalb nach „sofort“ und „nicht<br />

sofort“ verfügbaren Flächen unterschie<strong>den</strong>.<br />

- Geplante Gewerbegebiete: Die entsprechen<strong>den</strong> Flächen sind noch nicht verfügbar,<br />

befin<strong>den</strong> sich aber im Planungsverfahren. Die Bandbreite reicht vom<br />

Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> eine Flächennutzungsplanänderung bis zum bevorstehen<strong>den</strong><br />

Satzungsbeschluss und Inkrafttreten eines Bebauungsplans.<br />

- Vorschauflächen: Für diese potenziellen Gewerbeflächen existieren höchstens<br />

informelle Planungen, ein formeller Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> eine Flächennutzungsplanänderung<br />

ist noch nicht erfolgt. In der Regel handelt es sich<br />

bei <strong>den</strong> Vorschauflächen um reine „Zukunftsideen“, <strong>für</strong> die bislang noch keinerlei<br />

schriftliches Datenmaterial vorliegt.<br />

Die Einstufung der untersuchten Flächen in verfügbare Gewerbeflächen, geplante<br />

Gewerbegebiete und langfristige Vorschauflächen war bei einigen Flächen nicht<br />

immer eindeutig möglich:<br />

- Der Übergang zwischen Gewebegebieten mit verfügbaren Flächen und solchen,<br />

die sich noch in Planung befin<strong>den</strong>, ist fließend. So wer<strong>den</strong> z.B. teilweise<br />

Planungsverfahren nicht bis zur endgültigen Bebauungsreife durchgeführt, d.h.<br />

der Satzungsbeschluss wird verzögert, wenn die erforderliche Flächennachfrage<br />

von Seiten der Unternehmen nicht vorhan<strong>den</strong> ist. Solche Gewerbegebiete<br />

sind formell noch in Planung, können aber ggf. innerhalb kürzester Zeit zur Erschließung<br />

freigegeben wer<strong>den</strong>.<br />

- Auch zwischen bereits in Planung befindlichen Gebieten und Vorschauflächen<br />

ist eine Unterscheidung nicht immer klar zu bestimmen. So sind z.B. bei einigen<br />

Vorschauflächen bereits umfangreiche, aber informelle Vorarbeiten <strong>für</strong> ein<br />

künftiges Planungsverfahren geleistet wor<strong>den</strong>, ohne dass die eigentlichen Planungen<br />

schon formell begonnen hätten. Das eigentliche Planungsverfahren<br />

kann hierdurch merklich verkürzt wer<strong>den</strong>.<br />

Bei <strong>den</strong> Vorschauflächen ist die räumliche Abgrenzung und die Angabe von Flächengrößen<br />

nur größenordnungsmäßig möglich. In der Regel handelt es sich bei<br />

<strong>den</strong> betrachteten Flächen um Bruttoangaben, teilweise sogar um Suchräume, von<br />

<strong>den</strong>en letztlich nur eine Teilfläche realisiert wer<strong>den</strong> soll. Eine Addition aller Flächengrößen<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist daher nicht aussagekräftig.<br />

Abgrenzung der Gewerbeflächenarten<br />

Einstufung der Flächen in<br />

„verfügbar“, „geplant“<br />

und „Vorschauflächen“<br />

nicht immer eindeutig<br />

Flächenangaben von Vorschauflächen<br />

nur größenordnungsmäßig


Realisierungschancen<br />

und zeitliche Planungshorizonte<br />

6 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Die Realisierungschancen und zeitlichen Planungshorizonte von Vorschauflächen<br />

sind je nach Rahmenbedingungen (z.B. Verkaufbereitschaft der Eigentümer, Nutzungskonflikte,<br />

Auflagen des Natur- und Landschaftsschutzes, noch vorhan<strong>den</strong>es<br />

Gewerbeflächenangebot der Gemeinde) sehr unterschiedlich. Sehr kleine Vorschauflächen,<br />

die lediglich <strong>für</strong> <strong>den</strong> lokalen Bedarf gedacht sind, wur<strong>den</strong> in der<br />

Erhebung nicht berücksichtigt.


7 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

2. Standortbedingungen, Gewerbeflächenpolitik und<br />

Wirtschaftsförderung im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

2.1 Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Die folgende Grundlagenanalyse des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg basiert auf <strong>den</strong> Regionaldatenbanken<br />

des <strong>NIW</strong> und soll die Standortbedingungen des Kreises in<br />

gestraffter Form darstellen. Für Vergleichszwecke wer<strong>den</strong> als übergeordnete administrative<br />

Ebenen der Regierungsbezirk Weser-Ems, das Land Niedersachsen<br />

und das Bundesgebiet herangezogen. Zusätzlich wer<strong>den</strong> die Daten in Relation<br />

gesetzt zu <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> fünf <strong>Landkreis</strong>en Ammerland, Cloppenburg, Diepholz,<br />

Vechta und Wesermarsch, zu <strong>den</strong> kreisfreien Städten Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst<br />

sowie der Stadt Bremen, mit <strong>den</strong>en der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg teilweise<br />

sehr ausgeprägt funktional verflochten ist. Im Einzelnen wer<strong>den</strong> betrachtet:<br />

- Raum- und Verwaltungsstrukturen,<br />

- Verkehr und Verkehrsinfrastruktur,<br />

- Bevölkerungsstruktur und –entwicklung,<br />

- Wirtschaftsstruktur und –entwicklung,<br />

- Arbeitsmarkt und Einkommen,<br />

- Ausbildung und Qualifikation sowie<br />

- öffentliche Finanzen.<br />

Grundzüge der Raum- und Verwaltungsstrukturen<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg umfasst die Stadt Wildeshausen, die sechs Gemein<strong>den</strong><br />

Ganderkesee, Hude, Hatten, War<strong>den</strong>burg, Großenkneten und Dötlingen sowie die<br />

Samtgemeinde Harpstedt (acht Mitgliedsgemein<strong>den</strong>) mit zusammen fast<br />

120.000 Einwohnern 3 . Kreissitz ist seit 1988 die Stadt Wildeshausen.<br />

Von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> die Standortpotenziale des <strong>Landkreis</strong>es ist die Lage<br />

zwischen <strong>den</strong> benachbarten Verdichtungsräumen der Stadt Ol<strong>den</strong>burg im Nordwesten<br />

sowie der Städte Bremen und Delmenhorst im Osten:<br />

- Zum Oberzentrum Ol<strong>den</strong>burg mit 154.000 Einwohnern bestehen traditionell<br />

enge Verflechtungen: Bis 1988 war hier der Kreissitz des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Zudem erfüllt die Stadt aufgrund ihres hohen Dienstleistungsbesatzes eine<br />

wichtige Versorgungsfunktion <strong>für</strong> alle umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e.<br />

- Mit Bremen (540.000 Einwohner) befindet sich die zehntgrößte Stadt Deutschlands<br />

und ein international bedeutender Hafenstandort in der Nachbarschaft<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg. Zwischen Bremen und dem <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

liegt das Mittelzentrum Delmenhorst mit immerhin 77.000 Einwohnern. Dieser<br />

Verdichtungsraum hat ebenfalls eine hohe Ausstrahlungskraft in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

hinein.<br />

3 Stand: 1.1.2000<br />

Grundlagenanalyse auf<br />

Basis der <strong>NIW</strong>- Regionaldatenbanken<br />

Verwaltungsstrukturen<br />

Benachbarte Verdichtungsräume<br />

prägen<br />

Standortpotenziale:<br />

... Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

... Städte Bremen und<br />

Delmenhorst


Ungleiche Bevölkerungsverteilung<br />

Charakteristika eines<br />

dünn besiedelten ländlichen<br />

Raums<br />

Ebenfalls dünn besiedelte<br />

Nachbarlandkreise:<br />

... Wesermarsch<br />

... Ammerland<br />

... Cloppenburg und<br />

Vechta<br />

... Diepholz<br />

8 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Die Wohnstandorte sind innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es ungleich verteilt. Vor allem im<br />

Westen, im Südosten 4 sowie in der Mitte des Kreisgebietes ist die Besiedlungsdichte<br />

ausgesprochen gering. Bevölkerungsschwerpunkte sind demgegenüber<br />

- insbesondere der Nordosten des Kreisgebietes (Umland der Stadt Delmenhorst)<br />

mit dem Ortskern Hude sowie der Gemeinde Ganderkesee, die mit fast<br />

30.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Gemeinde ist und auch die<br />

größte Bevölkerungsdichte innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es erreicht,<br />

- in etwas geringerem Maße das südliche Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg mit der<br />

Gemeinde War<strong>den</strong>burg (Ortsteile Hundsmühlen, Tungeln und War<strong>den</strong>burg)<br />

und der Gemeinde Hatten (insbesondere Ortsteil Sandkrug) sowie<br />

- die Stadt Wildeshausen im Sü<strong>den</strong> des Kreisgebietes.<br />

Die Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg beträgt mit 112 Einwohnern/km²<br />

weniger als die Hälfte des Bundesdurchschnitts und zwei Drittel der Dichte Niedersachsens.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> zählt folglich zu <strong>den</strong> vergleichsweise dünn besiedelten<br />

ländlichen Räumen in Deutschland. Der ländliche Charakter wird auch daran<br />

deutlich, dass fast 67 % des Kreisgebietes aus landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

besteht (Deutschland: 54 %). Über 80 % der <strong>Landkreis</strong>fläche liegen im Naturpark<br />

„Wildeshauser Geest“, der die Landschafts- und Naturraumpotenziale der Region<br />

entschei<strong>den</strong>d prägt.<br />

Ähnlich dünn besiedelt und entsprechend überwiegend ländlich strukturiert sind<br />

die benachbarten Kreise des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg:<br />

- Zwischen <strong>den</strong> Städten Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst grenzt der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

im Nor<strong>den</strong> an <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch. Diese Region ist durch<br />

einen hohen Beschäftigtenanteil im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe sowie eine beträchtliche<br />

Anzahl von Großbetrieben geprägt. Die Standortbedingungen im<br />

<strong>Landkreis</strong> Wesermarsch sind aufgrund der ungünstigen verkehrlichen Lage<br />

zwischen der Weser und dem Jadebusen deutlich schlechter als im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg. Gleiches gilt auch <strong>für</strong> die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung.<br />

- Der <strong>Landkreis</strong> Ammerland im Nor<strong>den</strong> hat eine Lagegunst und Raumstruktur,<br />

die mit dem <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg vergleichbar ist. Neben einer ähnlich guten<br />

verkehrlichen Anbindung besitzt auch das Ammerland kein dominierendes<br />

Zentrum und ist sehr stark auf das benachbarte Oberzentrum Ol<strong>den</strong>burg ausgerichtet.<br />

Zudem sind im Hinblick auf Struktur und Entwicklung von Bevölkerung<br />

und Wirtschaft deutliche Parallelen zu erkennen.<br />

- Im Sü<strong>den</strong> und Südwesten grenzen die Kreise Cloppenburg und Vechta an <strong>den</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Beide Regionen verfügen über eine ähnlich dynamische<br />

Bevölkerungs- und Beschäftigtenentwicklung, sind aber noch stärker als der<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg durch die Landwirtschaft und das produzierende Gewerbe<br />

geprägt. Die Kreisstädte Vechta und Cloppenburg besitzen als Mittelzentren<br />

nur eine geringe Bedeutung <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />

- Der im Südosten benachbarte <strong>Landkreis</strong> Diepholz ist aufgrund seiner Ausdehnung<br />

sehr heterogen strukturiert. Während der Nor<strong>den</strong> direkt an die Stadt Bremen<br />

angrenzt und von <strong>den</strong> dortigen Suburbanisierungseffekten (Bevölke-<br />

4 mit 53 Einwohnern/km² hat die SG Harpstedt die geringste Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong>


9 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

rungswanderungen und Betriebsverlagerungen) profitiert, sind weite Teile im<br />

Sü<strong>den</strong> des Kreises aufgrund ihrer peripheren Lage nur dünn besiedelt. Insgesamt<br />

fällt der <strong>Landkreis</strong> Diepholz in seiner Entwicklungsdynamik etwas hinter<br />

<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sowie die <strong>Landkreis</strong>e Vechta und Cloppenburg zurück.<br />

Traditionell bestehen enge Verflechtungen zwischen der Samtgemeinde<br />

Harpstedt und <strong>den</strong> benachbarten Städten im <strong>Landkreis</strong> Diepholz.<br />

Verkehr und Verkehrsinfrastruktur<br />

Die Anbindung des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg an das überregionale Straßennetz ist<br />

sehr gut. Die Region wird von drei Autobahnen durchzogen:<br />

- A 1 vom Rhein-Ruhr-Raum über Osnabrück und Bremen nach Hamburg,<br />

- A 28 von Ostfriesland über Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst zur A 1,<br />

- A 29 von Wilhelmshaven über Ol<strong>den</strong>burg zur A 1 bei Ahlhorn.<br />

Alle Gemeinde- / Samtgemeindegebiete sind direkt an mindestens eine der Autobahnen<br />

angebun<strong>den</strong>. Kaum ein Punkt im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg liegt weiter als<br />

10 km von einer Autobahnauffahrt entfernt. Allerdings ist die Entfernung der einzelnen<br />

Ortsteile zur nächsten Anschlussstelle sehr unterschiedlich.<br />

Die Ausstattung mit Bundesstraßen spielt <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> aufgrund der zahlreichen<br />

Autobahnen nur eine ergänzende Rolle. Die Bundesstraßen im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg sind:<br />

- B 212 von Ganderkesee (A 28) in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch,<br />

- B 213 von Delmenhorst / Ganderkesee (A 28) über Wildeshausen (A 1), Ahlhorn<br />

(A 29) und Cloppenburg zur niederländischen Grenze,<br />

- B 401 von Ol<strong>den</strong>burg entlang des Küstenkanals in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Emsland<br />

(A 31).<br />

Engpässe mit besonderem Handlungsbedarf bestehen derzeit auf folgen<strong>den</strong> Bundesfernstraßen:<br />

- A 1 zwischen Osnabrück und Delmenhorst-Ost: Unzureichender Ausbauzustand<br />

mit nur zwei Fahrstreifen je Richtung,<br />

- B 322 im Raum Delmenhorst / Stuhr: Fehlende direkte Anbindung der A 28 an<br />

die A 1,<br />

- B 212, Anbindung des <strong>Landkreis</strong>es Wesermarsch: Teilweise fehlende Ortsumgehungen<br />

(insbesondere in Berne).<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist über drei Bahnstrecken an <strong>den</strong> Personenschienenverkehr<br />

angebun<strong>den</strong>:<br />

- Em<strong>den</strong> - Ol<strong>den</strong>burg bzw. Nor<strong>den</strong>ham - Delmenhorst - Bremen<br />

mit Halt in Hude, Bookholzberg, Schierbrok und Hoykenkamp,<br />

- Wilhelmshaven - Ol<strong>den</strong>burg - Osnabrück<br />

mit Halt in Sandkrug, Huntlosen, Großenkneten und Ahlhorn,<br />

Anbindung des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Ol<strong>den</strong>burg an das<br />

Autobahnnetz sehr gut<br />

Bundesstraßen im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Engpässe mit besonderem<br />

Handlungsbedarf<br />

Anbindung an <strong>den</strong><br />

Öffentlichen<br />

Personenverkehr


Qualitätsverbesserung<br />

durch Angebot der<br />

NordWestBahn<br />

Nächstgelegener internationaler<br />

Flughafen: Airport<br />

Bremen<br />

Verkehrslandeplätze im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Schifffahrt<br />

Starke Pendlerverflechtungen<br />

mit dem räumlichen<br />

Umfeld ...<br />

Pendlerverflechtungen<br />

... insbesondere Auspendler<br />

in die angrenzen<strong>den</strong><br />

Verdichtungsräume<br />

- Bremen - Delmenhorst - Osnabrück<br />

mit Halt in Ganderkesee, Brettorf und Wildeshausen.<br />

10 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Die NordWestBahn GmbH hat die Strecken Bremen - Delmenhorst - Osnabrück<br />

und Wilhelmshaven - Ol<strong>den</strong>burg - Osnabrück im Herbst 2000 von der Deutschen<br />

Bahn AG übernommen. Insbesondere durch neue Fahrzeuge, teilweise verkürzte<br />

Fahrzeiten und zusätzliche Haltepunkte konnte die Qualität der Bahnanbindung<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg spürbar verbessert wer<strong>den</strong>.<br />

Der nächstgelegene internationale Flughafen <strong>für</strong> die Region ist der Airport Bremen.<br />

Auf dem Flughafen wur<strong>den</strong> im Jahr 2000 annähernd 2 Mio. Fluggäste abgefertigt.<br />

Der Airport Bremen bietet zwar keine Interkontinentalverbindungen, aber<br />

Linienflüge zu insgesamt 14 Flughäfen in Deutschland und im europäischen Ausland.<br />

Im Touristikverkehr wer<strong>den</strong> 23 Ziele in <strong>den</strong> wichtigsten europäischen Ferienregionen<br />

insgesamt 59 mal pro Woche angeflogen 5 .<br />

Des weiteren gibt es im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zwei zivile Verkehrslandeplätze mit<br />

regionaler Bedeutung: Ganderkesee (westlich des Ortskerns) und Ol<strong>den</strong>burg-<br />

Hatten (Gemeinde Hatten).<br />

Die einzige Möglichkeit, <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg mit Binnenschiffen direkt zu<br />

erreichen, besteht in der Gemeinde War<strong>den</strong>burg, die im Nor<strong>den</strong> an <strong>den</strong> Küstenkanal<br />

angebun<strong>den</strong> ist. Zudem tangiert die Hunte die nördliche Gemeindegrenze<br />

von Hude. Für <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg relevante Hafenstandorte sind die Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg, die Häfen an der Unterweser (Elsfleth, Brake und Nor<strong>den</strong>ham) sowie<br />

die Bremischen Häfen (Bremen und Bremerhaven).<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist sehr eng mit seinem räumlichen Umfeld verflochten.<br />

Von <strong>den</strong> gut 38.000 Beschäftigten am Wohnort 6 arbeiten nur 40 % im <strong>Landkreis</strong><br />

selbst, d.h. der überwiegende Teil pendelt zur Arbeit in umliegende Standorte aus.<br />

Hinzu kommt, dass von <strong>den</strong> knapp 26.000 Beschäftigten am Arbeitsort 7 ebenfalls<br />

40 % aus benachbarten Städten und Gemein<strong>den</strong> in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

einpendeln (Übersicht 2.1-1).<br />

Eine detaillierte Auswertung der Pendlerverflechtungen des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />

mit <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en und kreisfreien Städten bestätigt die engen<br />

Verflechtungen mit <strong>den</strong> benachbarten Verdichtungsräumen Ol<strong>den</strong>burg auf der<br />

einen und Bremen / Delmenhorst auf der anderen Seite. Fast jeder zweite im<br />

<strong>Landkreis</strong> lebende Beschäftigte arbeitet in einer der drei genannten Städte. Die<br />

Pendlerverflechtungen in Richtung Osten (Stadt Bremen, Stadt Delmenhorst, LK<br />

Diepholz, LK Ver<strong>den</strong>) sind hierbei etwas stärker ausgeprägt als in Richtung Nor<strong>den</strong><br />

(Stadt Ol<strong>den</strong>burg, LK Ammerland, LK Wesermarsch). In Richtung Sü<strong>den</strong> und<br />

Südwesten (LK Vechta und Cloppenburg) sind nur wenige Auspendler zu verzeichnen.<br />

5 Sommerflugplan 2001<br />

6 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg, 30.6.1999<br />

7 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg, 30.6.1999


11 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Auch als Einpendlerstandort spielt der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg eine nicht unbedeutende<br />

Rolle. Die bei<strong>den</strong> wichtigsten Quellstandorte sind die Städte Delmenhorst<br />

und Ol<strong>den</strong>burg. Hier macht sich bemerkbar, dass zahlreiche Betriebe aus <strong>den</strong><br />

Städten in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> verlagert wur<strong>den</strong>, die Beschäftigen aber ihre ursprünglichen<br />

Wohnorte beibehalten haben. Zudem gibt es beträchtliche Einpendlerströme<br />

aus <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg und Vechta.<br />

Insgesamt ist die Pendlerbilanz des <strong>Landkreis</strong>es mit - 32 % 8 stark negativ. Hier<br />

machen sich die hohen Auspendlerzahlen in Richtung der Zentren Bremen und<br />

Ol<strong>den</strong>burg bemerkbar. Aber auch mit der Stadt Delmenhorst und dem <strong>Landkreis</strong><br />

Diepholz hat der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg spürbar negative Pendlersal<strong>den</strong>. Demgegenüber<br />

sind aus <strong>den</strong> südwestlich angrenzen<strong>den</strong> Kreisen Cloppenburg und<br />

Vechta deutlich mehr Ein- als Auspendler zu verzeichnen.<br />

Die Entwicklung von 1996 bis 1999 zeigt, dass die Pendlerverflechtungen zwischen<br />

dem <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg und <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Standorten leicht zugenommen<br />

haben. So ist in diesem Zeitraum sowohl die Zahl der Auspendler als<br />

auch der Einpendler angestiegen, während die Zahl der Nichtpendler zurück ging.<br />

Der negative Pendlersaldo des <strong>Landkreis</strong>es konnte seit 1996 von - 33,7 % auf<br />

- 32,8 % etwas verringert wer<strong>den</strong>.<br />

8 Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Beschäftigten am Wohnort, 30.6.1999<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

auch Einpendlerstandort<br />

Pendlerbilanz des <strong>Landkreis</strong>es<br />

insgesamt stark<br />

negativ<br />

Pendlerverflechtungen<br />

nehmen zu


12 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Übersicht 2.1-1: Pendlerverflechtungen des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg 1999<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 30.6.1999<br />

abs. in % der Besch. in % der Pendler<br />

Beschäftigte am Wohnort 38.460 100,0<br />

Nichtpendler 15.684 40,8<br />

Auspendler 22.776 59,2 100,0<br />

dar. Stadt Bremen 5.424 14,1 23,8<br />

Stadt Delmenhorst 3.728 9,7 16,4<br />

LK Diepholz 1.428 3,7 6,3<br />

LK Ver<strong>den</strong> 180 0,5 0,8<br />

Osten 10.760 28,0 47,2<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg 7.144 18,6 31,4<br />

LK Ammerland 697 1,8 3,1<br />

LK Wesermarsch 500 1,3 2,2<br />

Nor<strong>den</strong> 8.341 21,7 36,6<br />

LK Cloppenburg 469 1,2 2,1<br />

LK Vechta 596 1,5 2,6<br />

Südwesten 1.065 2,8 4,7<br />

übriges Deutschland 2.610 6,8 11,5<br />

Beschäftigte am Arbeitsort 25.856 100,0<br />

Nichtpendler 15.684 60,7<br />

Einpendler 10.172 39,3 100,0<br />

dar. Stadt Bremen 704 2,7 6,9<br />

Stadt Delmenhorst 2.202 8,5 21,6<br />

LK Diepholz 725 2,8 7,1<br />

LK Ver<strong>den</strong> 96 0,4 0,9<br />

Osten 3.727 14,4 36,6<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg 1.800 7,0 17,7<br />

LK Ammerland 578 2,2 5,7<br />

LK Wesermarsch 588 2,3 5,8<br />

Nor<strong>den</strong> 2.966 11,5 29,2<br />

LK Cloppenburg 966 3,7 9,5<br />

LK Vechta 1.021 3,9 10,0<br />

Südwesten 1.987 7,7 19,5<br />

übriges Deutschland 1.492 5,8 14,7<br />

Pendlerbilanz -12.604 -32,8<br />

dar. Stadt Bremen -4.720 -12,3<br />

Stadt Delmenhorst -1.526 -4,0<br />

LK Diepholz -703 -1,8<br />

LK Ver<strong>den</strong> -84 -0,2<br />

Osten -7.033 -18,3<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg -5.344 -13,9<br />

LK Ammerland -119 -0,3<br />

LK Wesermarsch 88 0,2<br />

Nor<strong>den</strong> -5.375 -14,0<br />

LK Cloppenburg 497 1,3<br />

LK Vechta 425 1,1<br />

Südwesten 922 2,4<br />

übriges Deutschland -1.118 -2,9<br />

Quelle: Bundesanstalt <strong>für</strong> Arbeit<br />

N I W Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung 10 / 2001


Bevölkerungsstruktur und –entwicklung<br />

13 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Die Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg zeigt eine <strong>für</strong> ländliche Räume typische<br />

Altersstruktur auf, die hinsichtlich bestimmter Altersgruppen von der „Bevölkerungspyramide“<br />

des Bundesgebietes insgesamt abweicht (Abb. 2.1-1) und in<br />

Teilräumen von starken Stadt-Umland-Wanderungen geprägt wurde:<br />

- Die Altersgruppe „bis unter 6 Jahre“ nimmt einen überproportional hohen Anteil<br />

von 7 % der Bevölkerung ein (113; früheres Bundesgebiet = 100). Auch die<br />

Gruppe „6 bis unter 18 Jahre“ ist mit einem Anteil von 15 % an der Bevölkerung<br />

überdurchschnittlich vertreten (110; früheres Bundesgebiet = 100).<br />

Abb. 2.1-1: Bevölkerung nach Altersjahren und Geschlecht am 31.12.1999<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

28.2.01<br />

\\Hiwi1\public\[bevpyr Bevölkerungspyramide Dez99.xls]Tabelle311299<br />

Altersstruktur der Bevölkerung


Abb. 2.1-2: Bevölkerungsentwicklung insgesamt<br />

128<br />

126<br />

124<br />

122<br />

120<br />

118<br />

116<br />

114<br />

112<br />

110<br />

108<br />

106<br />

104<br />

102<br />

100<br />

98<br />

96<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

Niedersachsen<br />

früheres Bundesgebiet<br />

14 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

1980=100<br />

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />

N I W Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.02.2001<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

insgesamt deutlich positiv...<br />

... aber unterschiedlich in<br />

<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 mit SVB99.xls]OL<br />

- Demgegenüber ist die Altersgruppe „18 bis unter 30 Jahre“ deutlich unterrepräsentiert.<br />

- Unterdurchschnittlich ist auch die Altersgruppe „65 Jahre und älter“ vertreten.<br />

Die älteren Einwohner nehmen an der Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es nur einen<br />

Anteil von 14 % ein (86; früheres Bundesgebiet = 100).<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg hat seit langem einen erheblichen Bevölkerungszuwachs<br />

erfahren (Abb. 2.1-2): Seit etwa 1988/89 ist die bis dahin schon deutlich<br />

überdurchschnittliche Zuwachsrate noch weiter gestiegen. Insgesamt nahm die<br />

Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg seit 1980 mit einem absoluten Zuwachs<br />

von etwa 24.000 Einwohner um 25 % zu, während die Bevölkerung in Niedersachsen<br />

und im früheren Bundesgebiet jeweils nur um etwa 9 % anstieg. Übertroffen<br />

wird dieses anhaltend hohe Bevölkerungswachstum nur von <strong>den</strong> – auch im<br />

Bundesvergleich überproportional dynamischen – <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg und<br />

Vechta.<br />

Bei der Bevölkerungsentwicklung konnten insbesondere die Gemein<strong>den</strong> Dötlingen,<br />

Hatten und Hude in <strong>den</strong> 90er-Jahren sehr hohe Zuwächse verzeichnen<br />

(Abb. 2.1-3). Diese Einwohnergewinne haben weitreichende Folgen <strong>für</strong> die bereitzustellende<br />

kommunale Infrastruktur insbesondere auch deshalb, weil die Bevöl-


15 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Abb. 2.1.-3: Komponenten der Bevölkerungsentwicklung 1996 - 2000<br />

Deutschland<br />

früheres Bundesgebiet<br />

Niedersachsen<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

Dötlingen<br />

Hude (Ol<strong>den</strong>burg)<br />

Hatten<br />

Großenkneten<br />

SG Harpstedt<br />

War<strong>den</strong>burg<br />

Wildeshausen,Stadt<br />

Ganderkesee<br />

Bevölkerungsentwicklung, jeweils 1.1.<br />

-5 0 5 10 15 20 25<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

in v.T. (jahresdurchschnittlich)<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />

Wanderungssaldo<br />

28.2.01<br />

C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder <strong>für</strong> Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL<br />

kerungszuwächse altersspezifisch 9 erfolgten. Dadurch ergeben sich u.a. Auswirkungen<br />

auf die materielle Infrastruktur (z.B. Kindergärten, Schulen), auf <strong>den</strong> Arbeitsmarkt<br />

(z.B. die Nachfrage nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten <strong>für</strong> Frauen-<br />

und Teilzeitbeschäftigte) oder auf <strong>den</strong> Öffentlichen Personennahverkehr.<br />

Demgegenüber verlief der relative Bevölkerungszuwachs in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee<br />

und War<strong>den</strong>burg in eher gemäßigten Größenordnungen.<br />

Der Wanderungssaldo (Zuzüge abzüglich Fortzüge) <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

weist im Vergleich zu allen benachbarten Regionen überproportional hohe Werte<br />

auf und ist die wesentliche Ursache <strong>für</strong> die insgesamt überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung<br />

(Abb. 2.1-3). In <strong>den</strong> Jahren 1992 bis 1999 saldierten sich<br />

die Zuwanderungen auf jahresdurchschnittlich etwa 1.500 Personen. Auch der<br />

aussagekräftigere relative Wanderungssaldo (bezogen auf die Einwohnerzahl)<br />

belegt die deutlichen Wanderungsgewinne des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg. Lediglich<br />

in der Altersgruppe der etwa 19- bis 24-Jährigen treten ausbildungsbedingte<br />

9 Wanderungsgewinne insb. durch junge Familien. Die derzeitige Altersstruktur ist in diesen<br />

Gemein<strong>den</strong> sehr deutlich durch die unter Achtzehnjährigen geprägt.<br />

Wanderungssaldo ebenfalls<br />

deutlich positiv ...


16 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Abb. 2.1-4: Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Bruttowertschöpfung und <strong>den</strong> Erwerbstätigen<br />

insgesamt<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

... und geprägt durch Suburbanisierungseffekte<br />

Relativ niedrige Bruttowertschöpfung<br />

LK<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Anteil der Wirtschaftsbereiche an insgesamt<br />

Niedersachsen<br />

früheres<br />

Bundesgebiet<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

private<br />

Dienstleistungen<br />

staatliche<br />

Dienstleistungen<br />

Wanderungsverluste auf, deren Ursachen in erster Linie auf das Fehlen von Hochund<br />

Fachhochschulen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zurück gehen.<br />

Von <strong>den</strong> Stadt-Umland-Wanderungen aus der Stadt Ol<strong>den</strong>burg profitierten im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg insbesondere die Gemein<strong>den</strong> Hatten (+ 1.600 Personen 10 )<br />

und War<strong>den</strong>burg (+ 1.300). Die mit der Suburbanisierung verbun<strong>den</strong>en Zuwanderungen<br />

aus der Stadt Bremen betrafen insbesondere die Gemeinde Ganderkesee<br />

(+ 1.500), aber auch die Gemeinde Hude (+ 500) und die Samtgemeinde Harpstedt<br />

(+ 600 Personen). Diese drei Gemein<strong>den</strong> verzeichneten zusätzlich Wanderungsgewinne<br />

aus der Stadt Delmenhorst.<br />

Wirtschaftsstruktur und –entwicklung<br />

Im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg wird eine jährliche Bruttowertschöpfung in Höhe von insgesamt<br />

über 3 Mrd. DM 11 erwirtschaftet. Bezogen auf die Bevölkerung ergibt sich<br />

somit eine unterdurchschnittliche Wirtschaftsleistung von rund 30.000 DM je Einwohner<br />

(60; früheres Bundesgebiet = 100). In <strong>den</strong> benachbarten <strong>Landkreis</strong>en liegt<br />

dieser Wert ausnahmslos höher.<br />

10 1980 - 1999<br />

11 Bruttowertschöpfung zu Marktpreisen, 1996<br />

LK<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Niedersachsen<br />

Bruttowertschöpfung 1996 Erwerbstätige 1997<br />

früheres<br />

Bundesgebiet<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.2.01<br />

C:\Daten\BILDER\[bws u et Bilder.xls]Tabelle


Abb. 2.1-5: Beschäftigtenentwicklung insgesamt<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

17 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

1980=100<br />

Bei einer näheren Betrachtung der Bruttowertschöpfung 12 können folgende zentrale<br />

Aussagen zur sektoralen Wirtschaftsstruktur des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg getroffen<br />

wer<strong>den</strong>:<br />

- Der Primäre Sektor (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei) 13 nimmt in der Wirtschaftsstruktur<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg – in Relation zum Bundesdurchschnitt<br />

– eine überproportionale Rolle ein. Allerdings sind in <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong>,<br />

ebenfalls ländlichen <strong>Landkreis</strong>en ähnlich hohe Anteilswerte anzutreffen.<br />

- Das Produzierende Gewerbe ist dagegen – wie auch in <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong><br />

<strong>Landkreis</strong>en – unterdurchschnittlich vertreten.<br />

- Auch die Dienstleistungen sind leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt.<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

Niedersachsen<br />

früheres Bundesgebiet<br />

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99<br />

N I W Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.02.2001<br />

C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 mit SVB99.xls]OL<br />

12 Bruttowertschöpfung, Anteile der Erwerbstätigen sowie der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.<br />

Die Verwendung des Indikators „Bruttowertschöpfung“ zur Ermittlung der Wirtschaftsstruktur<br />

und –entwicklung ist <strong>für</strong> kleinere und insbesondere stark verflochtene Gebietseinheiten<br />

(wie dem <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg) wegen der statistischen Zuordnungs- bzw. Berechnungsverfahren<br />

nicht unproblematisch, insbesondere Wachstumsraten betreffend. Aussagekräftiger<br />

sind <strong>für</strong> die vorliegende Regionalanalyse die Anteile der „Erwerbstätigen“ und „Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten“.<br />

13 Weitergehende Aussagen zur Struktur und Entwicklungen der Landwirtschaft sind im Regionalen<br />

Raumordnungsprogramm <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 1996, S. 68-79 nachzulesen.<br />

Wirtschaftsstruktur nach<br />

Sektoren


18 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Abb. 2.1-6: Beschäftigtenentwicklung im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe und im Dienstleistungssektor<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Erwerbstätige am Arbeitsort<br />

nach Sektoren<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

früheres Bundesgebiet<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

früheres Bundesgebiet<br />

Die Erwerbstätigen am Arbeitsort 14 verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Wirtschaftssektoren<br />

(Abb. 2.1-4):<br />

- 8,3 % der Erwerbstätigen gehören dem Primären Sektor an. Innerhalb der Vergleichsregionen<br />

ist nur im <strong>Landkreis</strong> Ammerland mit 10,7 % ein höherer Anteilswert<br />

anzutreffen.<br />

- Auf das Produzierende Gewerbe entfallen 31,3 % der Erwerbstätigen. Von <strong>den</strong><br />

Vergleichslandkreisen hat nur der <strong>Landkreis</strong> Diepholz einen geringeren Anteilswert<br />

in Höhe von 29,8 %. Die benachbarten Städte weisen geringere Anteile<br />

im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe sowie höhere Anteile innerhalb des Dienstleistungssektors<br />

auf.<br />

- Auf die Dienstleistungen entfallen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 60,6 % der Erwerbstätigen<br />

ein; insgesamt 17,4 % gehören zu <strong>den</strong> staatlichen Dienstleitungen.<br />

Nur der <strong>Landkreis</strong> Diepholz hat in der Gruppe der Vergleichslandkreise im<br />

Tertiären Sektor einen noch höheren Anteil von 63,2 %.<br />

14 1997<br />

1980=100<br />

Dienstleistungen<br />

Prod. Gewerbe<br />

80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99<br />

ab 1998 neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1993 (WZ93),<br />

Zeitreihen vor und nach 1988 nur eingeschränkt miteinander vergleichbar.<br />

N I W Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 28.02.2001<br />

C:\Daten\BILDER\[Grunddat Bev SVB I PG DL bez auf 1980 mit SVB99.xls]OL


19 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Abb. 2.1-7: Branchenspezialisierung des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes im LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

1999<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Baugewerbe<br />

Straßenfahrzeugbau<br />

Elektrotechnik<br />

Maschinenbau<br />

Ernährungsgewerbe<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zählt etwa 26.000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

15 , davon etwa 7.000 in der Gemeinde Ganderkesee und rund 6.000 in der<br />

Stadt Wildeshausen. In Relation zur Bevölkerung liegt die Zahl der Beschäftigten<br />

(Beschäftigtenbesatz) um etwa ein Drittel unter dem Bundesniveau. Die Ursachen<br />

hier<strong>für</strong> liegen v.a. in <strong>den</strong> intensiven Arbeitsmarkt- bzw. Pendlerverflechtungen des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg mit <strong>den</strong> benachbarten Städten.<br />

Die Beschäftigtenentwicklung verlief seit 1980 weit überdurchschnittlich: Es wurde<br />

eine Zunahme um 7.700 Beschäftigungsverhältnisse erzielt, was einem jahresdurchschnittlichen<br />

Zuwachs um fast 2 % entspricht. Im früheren Bundesgebiet lag<br />

dieser Wert bei 0,3 %, in Niedersachsen bei 0,4 %. Lediglich der <strong>Landkreis</strong> Vechta<br />

(2,6 %) kann von <strong>den</strong> Vergleichsregionen diesen Wert noch übertreffen. Während<br />

die Entwicklung in <strong>den</strong> 80er Jahren noch weitgehend dem Bundestrend folgte,<br />

verzeichnete der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg seit Ende der 80er Jahre deutlich überdurchschnittliche<br />

Beschäftigtenzuwächse (Abb. 2.1-5).<br />

15 30.6.1999 (WZ 93)<br />

Chemie<br />

Anteil der Wirtschaftszweige an <strong>den</strong> Beschäftigten insgesamt in %<br />

Holzindustrie<br />

Herst. v. EBM-Waren<br />

Kunststoffverarbeitung<br />

Stahlverformung<br />

Textil-, Bekleidungsindustrie<br />

Energie-, Wasserversorgung<br />

Land-, Forstwirtschaft<br />

Druckereien<br />

Feinmechanik, Optik<br />

Stahlbau<br />

Steine u. Er<strong>den</strong><br />

Bergbau<br />

Eisen- u. Stahlindustrie<br />

Papierverarbeitung<br />

Gießereien<br />

Gummiverarbeitung<br />

Luftfahrzeugbau<br />

Glasindustrie<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

früheres Bundesgebiet<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 01.03.2001<br />

C:\Daten\BILDER\[Badsvbb mit99.xls]OL<br />

NE-Metallindustrie<br />

Papiererzeugung<br />

Herst. v. ADV-Geräten<br />

Feinkeramik<br />

Herst. v. Musikinstr. u.a.<br />

Mineralölverarbeitung<br />

Schiffbau<br />

Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte<br />

Beschäftigtenentwicklung<br />

seit 1980 ...


20 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Abb. 2.1-8: Branchenspezialisierung des Dienstleistungsbereichs im LK Ol<strong>den</strong>burg 1999<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Einzelhandel<br />

Gesundheitswesen<br />

... im Produzieren<strong>den</strong><br />

Gewerbe und <strong>den</strong> Dienstleistungen<br />

... Aufteilung der SVB<br />

nach Wirtschaftsbereichen<br />

Branchenspezialisierung<br />

im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe<br />

Geb.körpersch., Sozialvers.<br />

Großhandel<br />

Anteil der Wirtschaftszweige an <strong>den</strong> Beschäftigten insgesamt in %<br />

Gastgewerbe<br />

Wissenschaft,Bildung,Medien<br />

Übr. untern.bez.DL<br />

Organis. oh. Erwerbszweck<br />

Kreditinstitute<br />

Rechts-, Wirtsch.beratung<br />

Übriger Verkehr<br />

Techn. Beratung, Plan.<br />

Insbesondere in <strong>den</strong> Dienstleistungszweigen wur<strong>den</strong> überproportionale Gewinne<br />

erzielt. Die Beschäftigungsentwicklung im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe zeichnete<br />

sich im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg durch eine deutliche Wachstumsphase während der<br />

ersten Jahre nach der Wiedervereinigung aus. Aber auch nach Auslaufen des<br />

„Vereinigungsbooms“ wur<strong>den</strong> hier noch Zuwächse erreicht, während auf Bundesebene<br />

die Beschäftigung im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe bereits deutlich abnahm<br />

(Abb. 2.1-6).<br />

Von <strong>den</strong> 26.000 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des <strong>Landkreis</strong>es entfallen<br />

fast 10.000 SVB (38 %) auf das Produzierende Gewerbe und etwa 15.000<br />

auf <strong>den</strong> Dienstleistungssektor (59 %).<br />

Die Branchenspezialisierung des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

zeigt überdurchschnittliche Anteile des Baugewerbes (typisch <strong>für</strong> ländliche<br />

Räume), des Maschinenbaus und des Ernährungsgewerbes an <strong>den</strong> Beschäftigten.<br />

In <strong>den</strong> meisten anderen Branchen wird der Bundesdurchschnitt aber nicht<br />

erreicht (Abb. 2.1.-7).<br />

Gebäudereinig.,Abfallbeseit.<br />

Straßenverkehr<br />

Versicherungen<br />

Reinigung, Körperpflege<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

früheres Bundesgebiet<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 01.03.2001<br />

Telekommunikation<br />

Verlagswesen<br />

Eisenbahnen<br />

Schiffahrt<br />

C:\Daten\BILDER\[Badsvbb mit99.xls]OL


21 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Der Anteil des Auslandsumsatzes im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe 16 betrug 1999 bei<br />

<strong>den</strong> Unternehmen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg nur 16,7% (47, früheres Bundesgebiet<br />

= 100). In <strong>den</strong> Jahren 1995 bis 1999 ist dieser Anteil kontinuierlich geschrumpft.<br />

Von <strong>den</strong> Vergleichsregionen erzielen allerdings nur die Stadt Bremen<br />

(147) und der <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch (135) höhere Anteile.<br />

Die Betriebsgrößenstatistik im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe weist <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg nur einen Betrieb mit mehr als 500 Beschäftigten aus sowie 28 Betriebe<br />

mit 50 bis 499 Beschäftigten und 79 Betriebe mit bis zu 49 Beschäftigten 17 .<br />

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) prägen demnach deutlich die Wirtschaftsstruktur<br />

des <strong>Landkreis</strong>es.<br />

Eine Auswertung der Besitzverhältnisse der 104 größeren Industriebetriebe 18 des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg ergibt, dass sich fast alle dieser Betriebe im Familienbesitz<br />

19 befin<strong>den</strong>. Die Eigentümer sind fast ausschließlich im <strong>Landkreis</strong> selbst oder<br />

aber im übrigen Niedersachsen ansässig. Lediglich 12 Betriebe weisen ihren Eigentümer<br />

in einem anderen Bundesland aus, und nur vier Betriebe haben einen<br />

ausländischen Besitzer. Die im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ansässigen Betriebe unterliegen<br />

im Großen und Ganzen also kaum externer Kontrolle. Die hohe Eigenständigkeit<br />

der ansässigen Betriebe ist hinsichtlich zukünftiger betrieblicher Standortentscheidungen<br />

positiv zu bewerten.<br />

Hinsichtlich der Struktur des Dienstleistungssektors fallen die leicht überdurchschnittlichen<br />

Anteile des Einzel- und Großhandels an <strong>den</strong> insgesamt 15.000 Beschäftigten<br />

im Bereich der Dienstleistungen auf. Das Gastgewerbe nimmt ebenfalls<br />

einen hohen Anteil an <strong>den</strong> Beschäftigten ein, der sogar sehr deutlich über<br />

dem Bundesdurchschnitt liegt (Abb. 2.1-8).<br />

Für die regionale Wirtschaftsentwicklung sind Unternehmensgründungen von besonderer<br />

Bedeutung, weil sie neue Arbeitsplätze schaffen, <strong>den</strong> Unternehmensbestand<br />

erneuern und <strong>den</strong> regionalen Strukturwandel forcieren sowie oftmals innovative<br />

und zukunftsorientierte Produkte und Technologien einführen. Die im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg festzustellende, im Großen und Ganzen etwa durchschnittlichen<br />

Gründungaktivitäten wer<strong>den</strong> sowohl durch eine Sonderauswertung des ZEW<br />

(Zentrum <strong>für</strong> Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim) als auch durch die<br />

Gewerbeanmeldestatistik ausgewiesen.<br />

Nach einer (bereinigten) Sonderauswertung der Unternehmensgründungen des<br />

ZEW <strong>für</strong> die Jahre 1990 bis 1999 kann das Gründungsgeschehen anhand der<br />

Gründungsintensität 20 analysiert wer<strong>den</strong>. Demnach lag die Intensität der Gründungen<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg in der Phase von 1990 bis 1999 in etwa im westdeutschen<br />

Durchschnitt (99; früheres Bundesgebiet = 100) und damit höher als im<br />

eher „gründungsschwachen“ Regierungsbezirk Weser-Ems. In <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> letzten<br />

16 Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Er<strong>den</strong><br />

17 Stand: Ende Sept. 1999<br />

18 Unternehmen und Betriebsteile der Industrie mit mindestens 20 Beschäftigten<br />

19 In seltenen Fällen kommen noch die vier Klassifikationen Joint-Venture, Streubesitz, genossenschaftlich,<br />

staatlich vor.<br />

20 Unternehmensgründungen bezogen auf die erwerbsfähige Bevölkerung (im Alter von 15 bis<br />

unter 65 Jahren)<br />

Auslandsumsatz im Verarbeiten<strong>den</strong><br />

Gewerbe<br />

Betriebsgrößenstruktur<br />

im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe<br />

Kontrollstrukturen im<br />

Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe<br />

Branchenstruktur im<br />

Dienstleistungssektor<br />

Unternehmensgründungen<br />

Gründungsintensität in<br />

<strong>den</strong> 90er Jahren im westdeutschen<br />

Schnitt ...


22 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Abb. 2.1-9: Gewerbeanmeldungen nach Wirtschaftsbereichen, 1996 bis 2000<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Land-,Forstwirtschaft,Fischerei<br />

... aber Unterschiede in<br />

<strong>den</strong> Wirtschaftsbereichen<br />

Gewerbeanmeldungen<br />

1996 bis 2000 ...<br />

Gewerbeanmeldungen* 1996 - 2000 (Summe) je 10.000 Erwerbsfähige**<br />

Verarbeitendes<br />

Gewerbe<br />

Bau<br />

Handel<br />

Gastgewerbe<br />

Verkehr,Nachrichtenübermittlung<br />

Finanzdienstleistungen<br />

unternehmensbez.<br />

Dienstleistungen<br />

* Betriebsgründungen; Hauptniederlassung ** Bev. im Alter v. 15 b. unt. 65 Jahren<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

sonstige<br />

Dienstleistungen<br />

Deutschland<br />

Niedersachsen<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

übrige<br />

Wirtschaftszweige<br />

1.11.01<br />

C:\Kopie von Daten\DATBANK\STANDORT\[gewanm00 Gewerbeanmeldungen Betriebsgründungen 96b00.xls]Grafiken<br />

Jahren dieses Zeitraums wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sogar leicht überdurchschnittliche<br />

Werte erzielt. Die angrenzen<strong>den</strong> Kreise weisen eine deutlich unterdurchschnittliche<br />

Gründungsintensität auf, mit Ausnahme von Vechta (109) und<br />

dem stark überdurchschnittlichen <strong>Landkreis</strong> Diepholz (175).<br />

Für die Jahre 1990 bis 1999 ist im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe (104; früheres Bundesgebiet<br />

= 100) eine leicht überdurchschnittliche und im Dienstleistungssektor<br />

(97) eine leicht unterdurchschnittliche Gründungsintensität zu verzeichnen. Die<br />

Gründungsintensität in <strong>den</strong> technologieorientierten Wirtschaftszweigen 21 ist im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg deutlich unterdurchschnittlich ausgeprägt (83; früheres Bundesgebiet<br />

= 100).<br />

Nach der Statistik der Gewerbeanmeldungen wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg in<br />

<strong>den</strong> Jahren von 1996 bis 2000 insgesamt etwa 1.340 Gewerbeanmeldungen 22<br />

registriert. Davon entfielen ca. 30 Anmeldungen auf <strong>den</strong> Primären Sektor, rund<br />

350 auf das Produzierende Gewerbe und knapp 1.000 auf <strong>den</strong> Dienstleistungssektor.<br />

21 Aggregation von technologieorientierten Wirtschaftsbereichen aus dem Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe<br />

(75; früheres Bundesgebiet = 100) und aus dem Dienstleistungssektor (85).<br />

22 echte Neuerrichtung, Hauptniederlassung, 1996-2000 (Summe)


23 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Nach der Gewerbeanmeldestatistik ist im Vergleich mit dem Landesmittelwert <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg eine unterdurchschnittliche (83; Niedersachsen = 100),<br />

in Relation zum gesamtdeutschen Schnitt aber eine überdurchschnittliche Gründungsintensität<br />

23 festzustellen (121; Deutschland = 100). Dies betrifft fast alle<br />

Wirtschaftsbereiche, lediglich bei <strong>den</strong> Finanzdienstleistungen und <strong>den</strong> sonstigen<br />

Dienstleistungen ist eine leicht unterdurchschnittliche Intensität zu verzeichnen.<br />

Die Gründungsintensität bei Unternehmensbezogenen Dienstleistungen liegt dagegen<br />

über Landes- und Bundesschnitt (Abb. 2.1-9).<br />

Arbeitsmarkt und Einkommen<br />

Im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sind etwa 4.300 Arbeitslose 24 registriert, was einer Arbeitslosenquote<br />

von 8,5 % (früheres Bundesgebiet 8,7 %, Niedersachsen 10,3 %,<br />

Regierungsbezirk Weser-Ems 10,1 %) entspricht. Die umliegen<strong>den</strong> Städte 25 weisen<br />

deutlich höhere Arbeitslosenquoten auf. Von <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en<br />

haben Vechta (6,4 %) und Diepholz (7,1 %) niedrigere Arbeitslosenquoten und<br />

Cloppenburg (8,8 %), Ammerland (9,5 %) sowie Wesermarsch (10,6 %) höhere<br />

Werte.<br />

Die Entwicklung der Arbeitslosenquote ergibt sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg im<br />

Wesentlichen aus drei Komponenten: Während die Nachfrage nach Arbeitskräften<br />

angestiegen ist (positive Beschäftigtenentwicklung), hat auch das Arbeitskräfteangebot<br />

aufgrund der hohen Bevölkerungszuwächse in <strong>den</strong> letzten Jahren zugenommen.<br />

So ist die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (18 bis 65 Jahre) kontinuierlich<br />

angewachsen. Hinzu kommt als dritte Determinante der Arbeitslosenquote<br />

die intensive Verflechtung des <strong>Landkreis</strong>es mit <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> kreisfreien<br />

Städten.<br />

Insgesamt nahm die Arbeitslosenquote im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg im Zeitraum von<br />

etwa 1991 bis 1997 jahresdurchschnittlich kontinuierlich zu und erreichte mit<br />

10,2 % 1997 <strong>den</strong> Höhepunkt. Seitdem ist eine ständige Abnahme zu beobachten<br />

(Abb. 2.1-10). Noch aussagekräftiger ist der Vergleich mit dem Bundestrend: Bis<br />

Anfang der 90er Jahre lag die Arbeitslosenquote deutlich über <strong>den</strong> Werten <strong>für</strong> das<br />

frühere Bundesgebiet. In der Folgezeit konnte dann eine unterdurchschnittliche<br />

Quote verzeichnet wer<strong>den</strong>, wobei sich die Werte aktuell wieder etwas ungünstiger<br />

entwickelt haben.<br />

23 echte Neuerrichtungen, Hauptniederlassung, 1996-2000 (Summe) je Erwerbsfähigen (Bevölkerung<br />

im Alter von 15 bis unter 65 Jahren)<br />

24 jahresdurchschnittlich im Jahr 2000<br />

25 Ol<strong>den</strong>burg (12 %), Delmenhorst (13,3 %), Bremen (13,5 %)<br />

... Gründungsintensität<br />

bei <strong>den</strong> Gewerbeanmeldungen<br />

leicht über dem<br />

gesamtdeutschen Schnitt<br />

Arbeitslosenquote<br />

Determinanten der Arbeitslosigkeit<br />

Entwicklung der Arbeitslosenzahlen


Abb. 2.1-10: Arbeitslosenquoten<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

Lohn- und Gehaltsniveau...<br />

... leicht unterdurchschnittlich<br />

Pro-Kopf-Einkommen<br />

24 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01<br />

Ende des Quartals<br />

Auch das Lohn- bzw. Gehaltsniveau ist Ausdruck der Wirtschaftsstruktur und kann<br />

die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung einer Region beeinflussen. Einerseits<br />

können niedrige Löhne aus unternehmerischer Sicht ein nicht zu unterschätzender<br />

Wettbewerbs- und letztlich Standortfaktor sein. Andererseits ergeben sich aus der<br />

Sicht der Beschäftigten Auswirkungen auf die Einkommenssituation der privaten<br />

Haushalte, die bei Arbeits- und Wohnortsuche eine Rolle spielen können.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg liegen die Löhne der Arbeiter im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe<br />

bei ca. 30 DM 26 und somit unter dem Bundes- und Landesniveau (etwa<br />

36 DM), aber noch über <strong>den</strong> Werten <strong>für</strong> die <strong>Landkreis</strong>e Cloppenburg sowie Ammerland,<br />

Diepholz und Vechta. Ähnlich ist die Situation bei <strong>den</strong> Gehältern der<br />

Angestellten im Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe. Damit ergeben sich im Hinblick auf ein<br />

niedriges Lohn- und Gehaltsniveau <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg keine besonderen<br />

regionalen Wettbewerbsvorteile.<br />

Das im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erzielte Pro-Kopf-Einkommen wuchs von 10.000 DM<br />

im Jahr 1980 auf 20.700 DM im Jahr 1995 an. Die Beträge lagen damit deutlich<br />

26 1999<br />

Arbeitslosenquoten<br />

Quartalswerte und Trendwerte in %<br />

früheres Bundesgebiet<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

Differenz zum Bundeswert<br />

in %-Punkten<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover 27.02.2001<br />

C:\Daten\BILDER\[Alalqkrs ALQ seit 88.xls]Tabelle1


25 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

unter dem Bundesdurchschnitt. Immerhin konnte in dieser Zeit der Abstand zum<br />

Bundesniveau von 80 % (früheres Bundesgebiet = 100) auf 95 % verringert wer<strong>den</strong>.<br />

In Relation zu anderen ländlichen Regionen wird im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ein<br />

vergleichsweise hohes Einkommen erzielt. Die Ursachen hier<strong>für</strong> liegen u.a. in <strong>den</strong><br />

Stadt-Umland-Wanderungen begründet: Im Rahmen der Suburbanisierungsprozesse<br />

wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erhebliche Bevölkerungszuwächse verzeichnet.<br />

Insbesondere haben die attraktiven Wohnstandorte in <strong>den</strong> Umlandgemein<strong>den</strong><br />

der Städte Ol<strong>den</strong>burg, Delmenhorst und Bremen vom Zuzug besser verdienender<br />

Bevölkerungsschichten profitiert.<br />

Ausbildung und Qualifikation<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg verfügt an <strong>den</strong> Standorten Wildeshausen und Ganderkesee<br />

über Berufsbil<strong>den</strong>de Schulen mit zusammen 1.400 Schülern 27 . Bezogen<br />

auf die Bevölkerungsgruppe der 18- bis 25-Jährigen und in Relation zum Landesdurchschnitt<br />

ergibt sich somit ein stark unterdurchschnittlicher Anteil von Schülern<br />

(42; Niedersachsen = 100), der allerdings aufgrund der engen Verflechtung mit<br />

<strong>den</strong> benachbarten kreisfreien Städten relativiert wer<strong>den</strong> muss.<br />

Die 1.600 Sozialversicherungspflichtigen Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> (1999) nehmen einen<br />

Anteil von 6 % an <strong>den</strong> Beschäftigten des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg ein. Dieser Wert<br />

liegt über dem Bundeswert und in etwa auf dem Niveau des Landesdurchschnitts.<br />

Im Vergleich mit <strong>den</strong> meisten benachbarten <strong>Landkreis</strong>en ist der Anteil allerdings<br />

unterdurchschnittlich. Seit 1985/86 ist eine Abnahme der Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>zahlen<br />

zu verzeichnen (Abb. 2.1-11).<br />

Der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist zwar kein Hochschulstandort, profitiert aber von der<br />

unmittelbaren Nähe zu <strong>den</strong> drei Fachhochschul- bzw. Hochschulstandorten Bremen,<br />

Ol<strong>den</strong>burg und Vechta.<br />

Die Qualifikation der Arbeitskräfte gewinnt eine zunehmende Bedeutung als<br />

Standortfaktor. Die Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ohne Auszubil<strong>den</strong>de)<br />

gliedern sich nach ihrem Berufsabschluss wie folgt auf (1998):<br />

- 15 % der SVB haben keine abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen.<br />

Dieser Anteilswert ist unterdurchschnittlich.<br />

- Ein mittleres Qualifikationsniveau besitzen 81 % der SVB, was leicht überdurchschnittlich<br />

ist.<br />

- Einen Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss haben 4 % der SVB erreicht.<br />

Dieser Wert ist zwar unterdurchschnittlich, aber <strong>für</strong> überwiegend ländlich geprägte<br />

Räume nicht untypisch, was auch in <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en zu<br />

beobachten ist.<br />

27 1999<br />

Berufsbil<strong>den</strong>de Schulen<br />

Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>zahlen<br />

Hochschulen<br />

Qualifikationsstruktur der<br />

Arbeitskräfte


Abb. 2.1-11: Entwicklung der Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>zahlen seit 1980<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

Einnahmen der Gemein<strong>den</strong><br />

...<br />

... differenziert nach Einnahmearten<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Öffentliche Finanzen<br />

26 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>quoten in % und Auszubil<strong>den</strong>de absolut<br />

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Die Einnahmen der kreisangehörigen Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />

fallen vergleichsweise gering aus. Gemessen an der Einwohnerzahl wird nur ein<br />

Niveau von etwa 90 % des Landesdurchschnitts 28 erreicht. Die Netto-<br />

Steuereinnahmen der Gemein<strong>den</strong> liegen bei durchschnittlich ca. 900 DM je Einwohner<br />

(73; Niedersachsen = 100) 29 . Dieser Betrag wird nur in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en<br />

Cloppenburg und Ammerland noch unterschritten.<br />

- Die Gewerbesteuereinnahmen (netto) erreichen mit 220 DM je Einwohner nur<br />

ein unterdurchschnittliches Niveau (Abb. 2.1-12). Selbst die übrigen Vergleichsregionen<br />

mit unterdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen – <strong>Landkreis</strong>e<br />

Ammerland (240) und Cloppenburg (320), Stadt Delmenhorst (400) –<br />

erzielen teilweise deutlich höhere Einnahmen.<br />

- Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer liegt dagegen mit 446 DM je<br />

Einwohner (93; Niedersachsen = 100) im oberen Bereich der Vergleichslandkreise.<br />

28 90er Jahre<br />

29 1999<br />

Bundesgebiet West<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg Quote<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg abs.<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

1.3.01<br />

C:\Daten\DATBANK\STANDORT\[SVB99 SVB Frau TZ Azubi.xls]Bilder<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0


Abb. 2.1-12: Gewerbesteuereinnahmen 1999<br />

27 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Die Steuereinnahmekraft erreichte im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 980 DM je Einwohner<br />

(81; Niedersachsen = 100). Auch im Vergleich zu <strong>den</strong> benachbarten Kreisen ist<br />

dies unterdurchschnittlich. Zudem hat sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre der<br />

Abstand zum Landesdurchschnitt von Jahr zu Jahr vergrößert (Abb. 2.1-13).<br />

Auch die Ausgaben der kreisangehörigen Gemein<strong>den</strong> je Einwohner (haushaltsmäßige<br />

Darstellung) sind unterdurchschnittlich ausgeprägt (84; Niedersachsen<br />

= 100).<br />

Die Einheits- und Samtgemein<strong>den</strong> weisen (am 1.1.2000) einen vergleichsweise<br />

geringen Schul<strong>den</strong>stand aus (69; Niedersachsen = 100). Von <strong>den</strong> Nachbarregionen<br />

verzeichnet nur der <strong>Landkreis</strong> Vechta (66) einen noch geringeren Wert. Auch<br />

der Schul<strong>den</strong>stand der Gemein<strong>den</strong> und Kreise liegt 30 deutlich unter dem Durchschnittsniveau<br />

(54; Niedersachsen = 100).<br />

30 1.1.2000<br />

Deutschland<br />

früheres Bundesgebiet<br />

Niedersachsen<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

Großenkneten<br />

Wildeshausen,Stadt<br />

SG Harpstedt<br />

War<strong>den</strong>burg<br />

Dötlingen<br />

Ganderkesee<br />

Hude (Ol<strong>den</strong>burg)<br />

Hatten<br />

Gewerbesteuereinnahmen (netto) je Einwohner<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Nds = 100<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

28.2.01<br />

C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder <strong>für</strong> Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL<br />

Steuereinnahmekraft unterdurchschnittlich<br />

Ausgaben der Gemein<strong>den</strong><br />

Verschuldung der Gemein<strong>den</strong>


Abb. 2.1-13: Steuereinnahmekraft 1989 und 1999<br />

Deutschland<br />

früheres Bundesgebiet<br />

Niedersachsen<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg<br />

Großenkneten<br />

Wildeshausen,Stadt<br />

SG Harpstedt<br />

Ganderkesee<br />

War<strong>den</strong>burg<br />

Dötlingen<br />

Hude (Ol<strong>den</strong>burg)<br />

Hatten<br />

28 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Steuereinnahmekraft je Einwohner<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

Nds = 100<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

1989<br />

1999<br />

28.2.01<br />

C:\Daten\BILDER\[Diverse Bilder <strong>für</strong> Kreise mit VEs Nov2000.xls]OL


2.2 Charakterisierung und Bewertung der Gemein<strong>den</strong><br />

29 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Ergänzend zur Analyse der Wirtschaftsentwicklung und Standortbedingungen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> die einzelnen Wohn- und Wirtschaftsstandorte differenziert betrachtet.<br />

Ziel ist die Charakterisierung der Gemein<strong>den</strong> im Hinblick auf ihre gewerbeflächenrelevanten Standort-<br />

und Vermarktungspotenziale.<br />

Ganderkesee<br />

Wohnstandort: 30.000 Einwohner 31 + 32<br />

Pendlerbilanz: - 34 %<br />

Wirtschaftsstandort: 6.700 Beschäftigte 33 + 34<br />

- Größter Wohn- und Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es<br />

- 3 Grundzentren (Ganderkesee, Bookholzberg und Heide)<br />

- Deutlicher Auspendlerüberschuss, Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />

- Mit 220 Einw./km² höchste Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong><br />

- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Delmenhorst sowie in kurzer Entfernung zur Hansestadt<br />

Bremen<br />

- Direkte Autobahnanbindung, A 28 verläuft durch das Gemeindegebiet, 4 Anschlussstellen,<br />

Bahnanschluss mit 2 Bahnhöfen (Fahrzeit Ganderkesee – Bremen Hbf. beträgt ca. 20 Minuten)<br />

- Ausgewogene Wirtschaftsstruktur, Dienstleistungen und Produzierendes Gewerbe jeweils<br />

durchschnittlich vertreten<br />

- Betriebsgrößenstruktur durch Mittelstand geprägt, einige größere Unternehmen<br />

- Arbeitslosenquote in Höhe von 7,9 % 35 unter <strong>Landkreis</strong>-, Landes- und Bundesdurchschnitt<br />

Wildeshausen, Stadt<br />

Wohnstandort: 16.900 Einwohner +<br />

Pendlerbilanz: + 12 %<br />

Wirtschaftsstandort: 6.200 Beschäftigte +<br />

- Zweitgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es, Kreisstadt und einziges Mittelzentrum<br />

des <strong>Landkreis</strong>es, ausgeprägte Konzentration der Bevölkerung auf die Kernstadt Wildeshausen<br />

- Einziger Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong> mit Einpendlerüberschuss<br />

- Mit Abstand höchste Einzelhandelszentralität im <strong>Landkreis</strong><br />

- Vergleichsweise große Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren Bremen (35 km)<br />

und Ol<strong>den</strong>burg (35 km)<br />

- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft durch das Stadtgebiet, 2 Anschlussstellen, allerdings<br />

wird Ausweisung von Gewerbeflächen direkt in der Nähe der A 1 auf dem Stadtgebiet<br />

erschwert, Bahnanschluss (Fahrzeit nach Bremen Hbf. beträgt ca. 40 Minuten)<br />

- Überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungssektor<br />

- Stöver-Firmengruppe als wichtiger Arbeitgeber (überregional etwa 1.500 Mitarbeiter)<br />

- <strong>Landkreis</strong>durchschnittliche Arbeitslosenquote in Höhe von 8 %<br />

Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Nähe zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong>Wirtschaftsstandorten<br />

Bremen und Delmenhorst<br />

Hervorragende Verkehrsanbindung;Potenzial<br />

<strong>für</strong> Gewerbeflächenstandorteunmittelbar<br />

an der Autobahn<br />

Größter Wohnstandort<br />

im <strong>Landkreis</strong>, dadurch<br />

großes Arbeitskräftepotenzial<br />

Hohe Wohnstandortqualität<br />

Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />

d.h.<br />

Potenzial <strong>für</strong> autobahnnaheGewerbeflächenstandorte<br />

Lage unmittelbar an der<br />

überregional bedeuten<strong>den</strong><br />

Achse A 1<br />

Wirtschaftliches Zentrum<br />

im Sü<strong>den</strong> des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg,<br />

Kreisstadt und<br />

Mittelzentrum<br />

Hohe Wohnstandortqualität<br />

31 Bevölkerung am 30.6.2000<br />

32 jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung 1996 bis 2000 (jeweils 1.1.) nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o:<br />

etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach)<br />

33 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 30.6.1999<br />

34 jahresdurchschnittliche Entw. der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (insg.) 1995 bis 1999 (jeweils 30.6.)<br />

nach 7 Klassen (+++: sehr stark ... o: etwa Bundesdurchschnitt ... ---: sehr schwach)<br />

35 30.6.2000


War<strong>den</strong>burg<br />

Wohnstandort: 15.500 Einwohner ++<br />

Pendlerbilanz: - 47 %<br />

30 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Wirtschaftsstandort: 2.700 Beschäftigte ++<br />

- Drittgrößter Wohnstandort und viertgrößter Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong><br />

- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Konzentration der Bevölkerung auf War<strong>den</strong>burg und <strong>den</strong> Stadtrand Ol<strong>den</strong>burg (Hundmühlen,<br />

Tungeln)<br />

- Deutlicher Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />

- Direkte Autobahnanbindung, A 29 verläuft durch das Gemeindegebiet, 1 Anschlussstelle,<br />

Anbindung an <strong>den</strong> Küstenkanal, kein Bahnanschluss<br />

- Wirtschaftsstruktur: überdurchschnittlicher Anteil des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes<br />

- Betriebsgrößenstruktur überwiegend durch kleinere Unternehmen geprägt<br />

- Arbeitslosenquote von 8,6 % (über <strong>Landkreis</strong>-, aber unter Landes- und Bundesdurchschnitt)<br />

Hude<br />

Wohnstandort: 15.100 Einwohner +++<br />

Pendlerbilanz: - 35 %<br />

Wirtschaftsstandort: 3.100 Beschäftigte ++<br />

- Viertgrößter Wohn- und drittgrößter Wirtschaftsstandort des <strong>Landkreis</strong>es<br />

- Konzentration der Bevölkerung auf <strong>den</strong> Kernort Hude im Osten des Gemeindegebietes<br />

- Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />

- Östliches Gemeindegebiet grenzt unmittelbar an die Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Direkte Autobahnanbindung, A 28 verläuft durch <strong>den</strong> Sü<strong>den</strong> des Gemeindegebietes,<br />

2 Anschlussstellen, kurze Entfernung zur A 29 im Osten, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof<br />

(Fahrzeit beträgt nach Ol<strong>den</strong>burg ca. 10 Minuten und nach Bremen Hbf. ca. 20 Minuten)<br />

- Wirtschaftsstruktur: höchster Anteil an Beschäftigten im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe im <strong>Landkreis</strong><br />

- Betriebsstruktur durch drei größere sowie durch mittlere Unternehmen geprägt<br />

- Arbeitslosenquote bei 7,6 %, d.h. unter <strong>Landkreis</strong>-, Landes- und Bundesdurchschnitt<br />

Großenkneten<br />

Wohnstandort: 13.100 Einwohner ++<br />

Pendlerbilanz: - 31 %<br />

Wirtschaftsstandort: 2.700 Beschäftigte o<br />

- Fünftgrößter Wohn- und Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong><br />

- Bevölkerungsschwerpunkte in Huntlosen, Großenkneten und Ahlhorn<br />

- Auspendlerüberschuss, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />

- Vergleichsweise große Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren Bremen (50 km)<br />

und Ol<strong>den</strong>burg (30 km)<br />

- Direkte Autobahnanbindung, A 29 verläuft durch <strong>den</strong> Westen des Gemeindegebietes, 2<br />

Anschlussstellen, kurze Entfernung zur A 1 im Sü<strong>den</strong>, Bahnanschluss mit 3 Bahnhöfen<br />

(Fahrzeit Großenkneten – Ol<strong>den</strong>burg beträgt 20 Minuten)<br />

- Wirtschaftsstruktur: Leicht überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Produzieren<strong>den</strong><br />

Gewerbe, zweitgrößter Tourismusstandort im <strong>Landkreis</strong><br />

- Betriebsgrößenstruktur: 5 größere Unternehmen, Prägung durch Mittelstand<br />

- Höchste Arbeitslosenquote (9,0 %) im <strong>Landkreis</strong><br />

Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Nähe zum bedeuten<strong>den</strong><br />

Wirtschaftsstandort<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />

d.h.<br />

Potenzial <strong>für</strong> Gewerbeflächenstandorteunmittelbar<br />

an der Autobahn<br />

Hohe Wohnstandortqualität<br />

Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Nähe zum bedeuten<strong>den</strong><br />

Wirtschaftsstandort<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />

d.h.<br />

Potenzial <strong>für</strong> autobahnnaheGewerbeflächenstandorte<br />

Hohe Wohnstandortqualität<br />

Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />

d.h.<br />

Potenzial <strong>für</strong> autobahnnaheGewerbeflächenstandorte<br />

Lage in Nähe der überregional<br />

bedeuten<strong>den</strong><br />

Achse A 1<br />

Hohe Wohnstandortqualität


Hatten<br />

Wohnstandort: 12.500 Einwohner +++<br />

Pendlerbilanz: - 67 %<br />

31 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Wirtschaftsstandort: 1.300 Beschäftigte ++<br />

- Sechstgrößter Wohnstandort und zweitkleinster Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong><br />

- Bevölkerungsschwerpunkte in Sandkrug (Grundzentrum), Kirchhatten (Grundzentrum) und<br />

Sandhatten<br />

- Höchster Auspendlerüberschuss im <strong>Landkreis</strong>, d.h. Wohnstandortfunktion steht stark im<br />

Vordergrund<br />

- Lage in unmittelbarer Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Direkte Autobahnanbindung, A 28 und A 29 verlaufen durch das Gemeindegebiet, 2 Anschlussstellen,<br />

Bahnanschluss mit 1 Bahnhof in Sandkrug (Fahrzeit nach Ol<strong>den</strong>burg beträgt<br />

10 Minuten)<br />

- Überdurchschnittlicher Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungssektor<br />

- Betriebsgrößenstruktur ausschließlich durch kleinere Unternehmen geprägt<br />

- Arbeitslosenquote von 8,7 % (über <strong>Landkreis</strong>-, aber unter Landes- und Bundesdurchschnitt)<br />

Harpstedt, Samtgemeinde<br />

Wohnstandort: 11.200 Einwohner ++<br />

Pendlerbilanz: - 40 %<br />

Wirtschaftsstandort: 2.100 Beschäftigte +++<br />

- Samtgemeinde mit acht Mitgliedsgemein<strong>den</strong>, zweitkleinster Wohnstandort und sechstgrößter<br />

Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong><br />

- Flecken Harpstedt als dominierender Wohn- und Wirtschaftsstandort innerhalb der Samtgemeinde<br />

- Geringste Bevölkerungsdichte im <strong>Landkreis</strong> mit 53 Einw./km²<br />

- Mitgliedsgemeinde Groß Ippener grenzt unmittelbar an die Stadt Delmenhorst, ansonsten<br />

vergleichsweise große Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft durch die Mitgliedsgemein<strong>den</strong> Groß Ippener und<br />

Prinzhöfte, 2 Anschlussstellen<br />

- Wirtschaftsstruktur: unterdurchschnittlicher Anteil von Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe<br />

- Betriebsgrößenstruktur: der größte Betrieb hat etwa 170 Mitarbeiter; Prägung durch kleinere<br />

Unternehmen<br />

- Geringe Arbeitslosenquote von nur 6,7 %<br />

- Samtgemeindestruktur erschwert Entscheidungsprozesse in der Wirtschaftsförderung und<br />

der Gewerbeflächenentwicklung<br />

Dötlingen<br />

Wohnstandort: 5.800 Einwohner +++<br />

Pendlerbilanz: - 38 %<br />

Wirtschaftsstandort: 1.200 Beschäftigte +++<br />

- Kleinster Wirtschafts- und Wohnstandort im <strong>Landkreis</strong>, allerdings jeweils überproportionale<br />

Entwicklung, geringe Bevölkerungsdichte<br />

- Mehrere ländlich strukturierte Siedlungsschwerpunkte, Grundzentrum Neerstedt<br />

- Auspendlerüberschuss von 38 %, d.h. Wohnstandortfunktion steht im Vordergrund<br />

- Vergleichsweise große Entfernung zu <strong>den</strong> nächstgelegenen Oberzentren Bremen (ca. 35 km)<br />

und Ol<strong>den</strong>burg (ca. 25 km)<br />

- Direkte Autobahnanbindung, A 1 verläuft im Sü<strong>den</strong> durch das Gemeindegebiet,<br />

1 Anschlussstelle, Bahnanschluss mit 1 Bahnhof in Brettorf (Fahrzeit beträgt nach Bremen<br />

Hbf. ca. 30 Minuten und nach Ol<strong>den</strong>burg über eine Stunde)<br />

- Wirtschaftsstruktur: Stark überdurchschnittlicher Anteil der Landwirtschaft an <strong>den</strong> Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten (14 %), Dienstleistungen deutlich unterrepräsentiert, bedeutendster<br />

Tourismusstandort im <strong>Landkreis</strong><br />

- Betriebsgrößenstruktur überwiegend durch kleinere Unternehmen geprägt<br />

- Mit 6,6 % niedrigste Arbeitslosenquote im <strong>Landkreis</strong><br />

Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Nähe zum bedeuten<strong>den</strong><br />

Wirtschaftsstandort<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />

d.h.<br />

Potenzial <strong>für</strong> Gewerbeflächenstandorteunmittelbar<br />

an der Autobahn<br />

Hohe Wohnstandortqualität<br />

Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Teilweise hervorragende<br />

Verkehrsanbindung,<br />

d.h. Potenzial <strong>für</strong> Gewerbeflächenstandorte<br />

unmittelbar an der Autobahn<br />

Lage unmittelbar an der<br />

überregional bedeuten<strong>den</strong><br />

Achse A 1<br />

Hohe Wohnstandortqualität<br />

Stärken <strong>für</strong> das Standort- u.<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Hervorragende Verkehrsanbindung,<br />

d.h.<br />

Potenzial <strong>für</strong> autobahnnaheGewerbeflächenstandorte<br />

Lage in Nähe der überregional<br />

bedeuten<strong>den</strong><br />

Achse A 1<br />

Hohe Wohnstandortqualität


32 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

2.3 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg und seiner Gemein<strong>den</strong><br />

Rechtsform und Gesellschafterstruktur<br />

2.3.1 Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg (WLO)<br />

Personelle und finanzielle<br />

Ressourcen<br />

Hauptziele der WLO<br />

Aufgabenschwerpunkte<br />

Aufgaben im Einzelnen<br />

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg mbH (WLO)<br />

mit Sitz in der Kreisstadt Wildeshausen wurde bereits 1967 in der Rechtsform der<br />

GmbH gegründet und war somit eine der ersten privatrechtlich organisierten Wirtschaftsförderungsdienststellen<br />

in Niedersachsen. Hauptgesellschafter ist der<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg, der 52,5 % der Gesellschaftsanteile hält. Die bei<strong>den</strong> weiteren<br />

Gesellschafter sind mit jeweils 23,75 % der Anteile die Bremer Landesbank<br />

und die Landessparkasse zu Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Die WLO beschäftigt derzeit vier Mitarbeiter (Vollzeitstellen). An Finanzmitteln<br />

stan<strong>den</strong> im Durchschnitt der letzten Jahre knapp DM 600.000 zur Verfügung, wobei<br />

der mit Abstand größte Teil <strong>für</strong> Personalkosten verwendet wurde. Für Marketingmaßnahmen<br />

sehen die Haushaltsansätze die Posten „Werbung“ sowie „Messen/Gewerbeschauen“<br />

mit jeweils DM 15.000 jährlich vor. Die Zusammenarbeit<br />

mit dem REGIO-Institut (u.a. im Internet bereitgestellte Unternehmens- und Gewerbeflächendatenbanken)<br />

nimmt pro Jahr rund DM 10.000 in Anspruch 36 .<br />

Hauptziel der WLO ist die Förderung des Wachstums der gewerblichen Wirtschaft<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg und der Sicherung bestehender Arbeitsplätze bzw. der<br />

Schaffung neuer Arbeitsplätze 37 . Mit Hilfe der kooperativen Beteiligung weiterer<br />

regionaler Akteure versucht die WLO, ein wirtschaftsfreundliches Klima im <strong>Landkreis</strong><br />

zu schaffen. Die WLO versteht sich als Dienstleistungsanbieter und Ansprechpartner<br />

in wirtschaftsförderungsrelevanten Bereichen und als Schnittstelle<br />

zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Zur Erreichung dieser Oberziele nimmt die<br />

WLO vielfältige Einzelaufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung wahr.<br />

Die organisatorische und inhaltliche Ausgestaltung der WLO unterliegt seit ihrer<br />

Gründung einem stetigen Prozess der Anpassung an die sich verändern<strong>den</strong><br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die kommunale Wirtschaftsförderung. In <strong>den</strong> letzten Jahren<br />

ist das Aufgabenspektrum deutlich ausgeweitet wor<strong>den</strong>. Insgesamt erfolgte<br />

dabei eine ten<strong>den</strong>zielle Schwerpunktverschiebung von <strong>den</strong> Tätigkeiten der Ansiedlungsförderung<br />

neuer Unternehmen hin zur Entwicklung des endogenen Potenzials,<br />

also zu Aufgaben der Bestandsentwicklung ansässiger Unternehmen<br />

einschließlich Innovations- und Technologietransferförderung sowie Tätigkeiten im<br />

Rahmen der Existenzgründungsförderung.<br />

Im einzelnen umfasst das von der WLO angebotene Leistungsangebot nach eigener<br />

Darstellung 38 :<br />

- Existenzgründungsberatung,<br />

- Koordinierung von Existenzgründungsangeboten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg,<br />

36 vgl. Haushaltsansätze der WLO, Jahre 1993 bis 2001<br />

37 vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 23<br />

38 vgl. Selbstdarstellung der WLO in der Nordwest-Zeitung vom 12.05.2001, Sonderbeilage „Wirtschaftskraft<br />

an der Hunte“, S. 16


33 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Vermittlung von Kontakten zu Behör<strong>den</strong>, Kammern, Verbän<strong>den</strong>, Organisationen<br />

und Institutionen,<br />

- Standortberatung und Immobilienservice,<br />

- Lotsenfunktion („Wegweiser durch <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong>dschungel“),<br />

- ständige Kontaktpflege zu Unternehmen,<br />

- Beratungen bei der Umsetzung von Innovationen,<br />

- Förderung des Technologietransfers,<br />

- Vermittlung von Kooperationspartnern aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft,<br />

- betriebsbezogene Informations- und Beratungsdienste,<br />

- Grundstücksangebote an Investoren in Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>,<br />

- Beratung über Inanspruchnahme öffentlicher Finanzierungshilfen,<br />

- Aufnahme von Firmen in ein qualifiziertes Wirtschaftsinformationssystem mit<br />

Verbreitung über das Internet,<br />

- Seminare <strong>für</strong> ansässige Unternehmen sowie<br />

- Herausgabe und Versendung von Wirtschaftsbriefen an ansässige Unternehmen<br />

und „Multiplikatoren“.<br />

Die Marketingmaßnahmen i.e.S. reichen von Informationsbroschüren, Internetpräsenz,<br />

Anzeigen in Printmedien (<strong>für</strong> jährlich rund DM 10.000), aktiver Pressearbeit<br />

und dem selbst erstellten „Wirtschaftsbrief“ (dreimal im Jahr 2000) bis hin zur Präsenz<br />

auf Gewerbeschauen in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es (z.T. sogar mit<br />

eigenem Stand) sowie auf verschie<strong>den</strong>en Messen und Gründungstagen.<br />

Das nach außen gerichtete Angebot der WLO wird in die Bereiche „Service“ (permanente<br />

Grundversorgung) und „Produkte“ (aktive Angebote, oft zeitlich begrenzt)<br />

gegliedert. Im Jahr 2000 wur<strong>den</strong> im Servicebereich insgesamt mehr als 1.300<br />

Anfragen bzw. Kontakte gezählt 39 :<br />

- 191 Existenzgründungsberatungen,<br />

- 424 Subventionsberatungen,<br />

- 710 sonstige Informationen und Kontakte sowie<br />

- 52 Internet-Informationsanforderungen.<br />

Im Produktbereich 40 besitzen folgende Produkte eine besondere Relevanz <strong>für</strong><br />

Gewerbeflächenentwicklung und -vermarktung:<br />

- Das Produkt „Wirtschaftsstandorteprogramm“ unterstützt die Gemein<strong>den</strong> bei<br />

dem Ankauf und der Erschließung von zukünftigen Gewerbeflächen mittels<br />

zinsloser Darlehen und Zuschüssen. Die Initiierungsversuche von interkommunalen<br />

Gewerbegebieten sind bisher allerdings noch nicht in <strong>den</strong> erhofften<br />

Ausmaß erfolgreich gewesen. Auch sind die in Aussicht gestellten erhöhten<br />

39 vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 29 ff.<br />

40 ausführlicher dargestellt bei: WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, 37-95<br />

Marketingmaßnahmen<br />

Aufteilung der Dienstleistungsangebote<br />

in „Service“<br />

und „Produkte“<br />

Produktbereich


Eigenes „Markterschließungsprogramm“<br />

DM 1 Mio. eigene Fördermittel<br />

bewilligt<br />

Zielgruppe Unternehmen<br />

und Existenzgründer<br />

Zielgruppe Gemein<strong>den</strong><br />

34 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Fördermittel im Falle zwischengemeindlicher Gewerbegebiete bisher noch<br />

nicht von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> in Anspruch genommen wor<strong>den</strong>.<br />

- Das Produkt „<strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>“ betrifft die Umsetzung des<br />

vorliegen<strong>den</strong> Konzepts des <strong>NIW</strong>.<br />

Darüber hinaus führt die WLO das kreiseigene Zuschussförderungsprogramm<br />

„Markterschließung“ aus, dass von <strong>den</strong> ansässigen Unternehmen <strong>für</strong> vielfältige<br />

Maßnahmen in Anspruch genommen wer<strong>den</strong> kann 41 :<br />

- Förderung von Messeteilnahmen,<br />

- Sprachkurse,<br />

- Erstellung von fremdsprachlichem Werbematerial,<br />

- Marktstudien,<br />

- Marketingkonzeptionen,<br />

- Datenbankrecherchen,<br />

- Einstellung von Auslandsbeauftragten,<br />

- Einstellung eines ausländischen Praktikanten oder Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>,<br />

- Kooperationsanbahnungen,<br />

- Öko-Audit sowie<br />

- Homepage-Förderung.<br />

In <strong>den</strong> Jahren 1993 bis einschließlich 2000 wur<strong>den</strong> insgesamt 427 Förderanträge<br />

gestellt, <strong>für</strong> die Fördermittel in Höhe von insgesamt rund einer Million DM bewilligt<br />

wur<strong>den</strong>. Im Jahr 2000 wur<strong>den</strong> insgesamt 131 Anträge bearbeitet, von <strong>den</strong>en die<br />

meisten die Unterprogramme Homepage- sowie Messeteilnahme-Förderung betrafen.<br />

Insgesamt wur<strong>den</strong> die bereit gestellten Haushaltsmittel in Höhe von DM<br />

170.000 vollständig ausgeschöpft 42 . Die Fördermittelbewilligungen und die übrigen<br />

Tätigkeiten der WLO wer<strong>den</strong> im jährlichen Geschäftsbericht detailliert dargelegt.<br />

Hierdurch ist die Transparenz der Wirtschaftsförderungsaktivitäten gewährleistet.<br />

Hauptzielgruppe der umfangreichen Dienstleistungsangebote der WLO sind die<br />

ansässigen und anzusiedeln<strong>den</strong> Unternehmen, davon insbesondere die kleinen<br />

und mittleren Unternehmen (KMU), welche die Wirtschaftsstruktur im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg besonders prägen. Auf diese Zielgruppe soll sich nach eigenen Angaben<br />

auch künftig der Fokus der WLO-Tätigkeiten richten. Eine weitere Zielgruppe<br />

bil<strong>den</strong> die (potentiellen) Existenzgründer.<br />

Daneben wer<strong>den</strong> aber auch Dienstleistungen <strong>für</strong> die acht Gemein<strong>den</strong> erbracht.<br />

Von bei<strong>den</strong> Seiten 43 wird die arbeitsteilige Kooperation in <strong>den</strong> wirtschaftsförderungsrelevanten<br />

Aufgabenfeldern zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> und der WLO als<br />

„sehr gut“ beurteilt. Die Gesellschaft wird bei <strong>den</strong> Akteuren vor Ort als kompetenter<br />

Partner <strong>für</strong> die lokalen Aktivitäten der Wirtschaftsförderung angesehen. In die-<br />

41 vgl. http://www.wlo.de/foerder4.html vom 10.10.2001<br />

42 vgl. WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000. S. 45<br />

43 vgl. <strong>NIW</strong>-Gemeindegespräche sowie WLO (Hrsg.): Bericht über das Geschäftsjahr 2000, S. 31


35 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

sem Zusammenhang ist auch ein „Verhaltenskodex Wirtschaftsförderung“ zu nennen,<br />

der seit 1998 das Miteinander der Gemein<strong>den</strong> im Bereich der Wirtschaftsförderung<br />

sowie die Kooperation mit der WLO regelt.<br />

Verglichen mit anderen Regionen in Niedersachsen sind die Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />

auf <strong>Landkreis</strong>ebene insgesamt als überdurchschnittlich einzustufen.<br />

Dies gilt sowohl <strong>für</strong> die zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Ressourcen als auch <strong>für</strong> die<br />

wahrgenommen Aufgaben. Der momentan in vielen <strong>Landkreis</strong>en zu beobachtende<br />

Trend zur Intensivierung der regionalen Wirtschaftsförderung ist im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg bereits zum relativ frühen Zeitpunkt vollzogen wor<strong>den</strong>.<br />

Die Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik sowie der Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />

der Gemein<strong>den</strong> erfolgte im Rahmen der Gemeindegespräche<br />

Ende April bis Anfang Mai 2001. Gesprächspartner vor Ort waren neben <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Hauptverwaltungsbeamten weitere Fachleute aus der Verwaltung (z.B.<br />

Bauamtsleiter, Kämmerer sowie ggf. das <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung zuständige<br />

Fachpersonal).<br />

Im Bereich Gewerbeflächenpolitik wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Gesprächen schwerpunktmäßig<br />

folgende Themen behandelt:<br />

- Zuständigkeiten <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung innerhalb der Verwaltung,<br />

- Strategien der Mobilisierung von Gewerbeflächen durch die Gemein<strong>den</strong> und<br />

(kommunale) Finanzierung der Entwicklung von Gewerbeflächen,<br />

- Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen,<br />

- Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation sowie<br />

- neue Gestaltungsformen zur Entwicklung von Gewerbegebieten.<br />

Darüber hinaus wur<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Vertretern der Gemein<strong>den</strong> deren Aktivitäten der<br />

kommunalen Wirtschaftsförderung erörtert. Hierbei ging es in erster Linie um<br />

- Aufgaben, Schwerpunkte und Instrumente der lokalen Wirtschaftsförderung,<br />

- die Zuständigkeiten und Organisation innerhalb der Verwaltung sowie personelle<br />

und finanzielle Ressourcen <strong>für</strong> Wirtschaftsförderungsaktivitäten sowie<br />

- die Zusammenarbeit mit der WLO und überregionalen Institutionen.<br />

Die Gewerbeflächenentwicklung der Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erfolgt in<br />

der Regel durch das Zusammenspiel von Bauamt (Bauleitplanung) und Kämmerei<br />

(Liegenschaften) mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> politischen Gremien. Die meist geringe<br />

Größe der einzelnen Gemeindeverwaltungen ermöglicht in der Regel eine direkte<br />

Wirtschaftsförderung auf<br />

<strong>Landkreis</strong>ebene überdurchschnittlich<br />

2.3.2 Gewerbeflächenpolitik und Wirtschaftsförderungsaktivitäten der<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

Zuständigkeiten sowie Strategien der Entwicklung von Gewerbeflächen<br />

Im Rahmen der Gemeindegespräche:Bestandsaufnahme<br />

der ...<br />

... Gewerbeflächenpolitik<br />

sowie der ...<br />

... Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />

der Gemein<strong>den</strong><br />

Abstimmung der Gewerbeflächenentwicklung<br />

in<br />

<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>


Samtgemeindekonstruktion<br />

erschwert Gewerbeflächenentwicklung<br />

in Harpstedt<br />

Ganderkesee: Bündelung<br />

im Fachbereich „Gemeindeentwicklung“<br />

Stadt Wildeshausen:<br />

„Grundstücks- und<br />

Erschließungs- GmbH“<br />

(GEG)<br />

Hatten: Immobilien DevelopmentBeteiligungsgesellschaft<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

(IDB)<br />

36 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

und unkomplizierte Abstimmung zwischen <strong>den</strong> Ämtern bzw. Fachbereichen unter<br />

Federführung des jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten.<br />

Schwieriger ist dagegen die Abstimmung innerhalb der Samtgemeinde Harpstedt,<br />

wo, entsprechend der Gemeindeordnung, die Samtgemeindeverwaltung <strong>den</strong> Flächennutzungsplan<br />

aufstellt und die einzelnen Mitgliedsgemein<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Bebauungspläne<br />

zuständig sind. Die Mitgliedsgemein<strong>den</strong> betreiben auch die Erschließung<br />

sowie ggf. <strong>den</strong> kommunalen Erwerb der Gewerbeflächen.<br />

Neue Wege bei <strong>den</strong> Zuständigkeiten <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung gehen<br />

die Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee und Hatten sowie die Stadt Wildeshausen: In Ganderkesee<br />

sind alle <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />

relevanten Funktionen (Planung, Liegenschaften, Wirtschaftsförderung etc.) im<br />

Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ gebündelt wor<strong>den</strong>. Hierdurch sollen effizientere<br />

und schnellere Entscheidungsabläufe der planungs- und unternehmensrelevanten<br />

Verwaltungsaufgaben erreicht wer<strong>den</strong>. Da der Prozess der Verwaltungsmodernisierung<br />

in Ganderkesee noch nicht abgeschlossen ist, können von<br />

Seiten der Gemeinde noch keine konkreten Aussagen über die Auswirkungen der<br />

neuen Fachbereichsstruktur getroffen wer<strong>den</strong>.<br />

Die Stadt Wildeshausen hat die ausführen<strong>den</strong> Tätigkeiten der Gewerbeflächenpolitik<br />

aus der Verwaltung ausgegliedert und hier<strong>für</strong> 1996 die „Grundstücks- und<br />

Erschließungs- GmbH“ (GEG) als einhundertprozentige Tochter gegründet, die<br />

sowohl Wohn- als auch Gewerbeflächen ankauft, erschließt und vermarktet und<br />

zusätzlich die Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung <strong>für</strong> die Stadt wahrnimmt.<br />

Hauptziel der Stadt ist es, mit Hilfe der verwaltungsexternen GEG flexibler<br />

und schneller auf die Bedürfnisse der Unternehmen reagieren zu können. An Personal<br />

verfügt die Gesellschaft über drei Personen, die eine Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen<br />

besetzen. Die finanziellen Ressourcen fallen von Jahr zu Jahr sehr<br />

unterschiedlich aus, je nach <strong>den</strong> jeweiligen Phasen des Ankaufs oder aber des<br />

Verkaufs von Flächen. Die Tätigkeiten der GEG erfolgen in enger Abstimmung<br />

und nach <strong>den</strong> Planungen und Beschlüssen von Rat und Verwaltung der Stadt. Die<br />

wirtschaftsfördern<strong>den</strong> Tätigkeiten im allgemeinen und insbesondere die Maßnahmen<br />

zur Vermarktung von Gewerbeflächen sollen in naher Zukunft, nachdem die<br />

entsprechen<strong>den</strong> Flächen erschlossen wor<strong>den</strong> sind, intensiviert, ausgeweitet (u.a.<br />

Internetauftritt) und mit dem Stadtmarketing abgestimmt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Gemeinde Hatten hat die Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft<br />

Ol<strong>den</strong>burg mbH & Co. KG (IDB), eine Tochtergesellschaft der Landessparkasse<br />

zu Ol<strong>den</strong>burg, mit der Entwicklung des Gewerbegebietes „Sandkrug“ beauftragt.<br />

Die IDB hat einen zeitlich befristeten, treuhänderischen Vertrag mit der Gemeinde<br />

geschlossen, die notwendigen Grundstücke von <strong>den</strong> Eigentümern erworben, einen<br />

Teil der Gewerbeflächen erschlossen und ist nun - neben der Gemeindeverwaltung<br />

- an deren Vermarktung beteiligt. Mit dieser Zusammenarbeit zwischen<br />

der Gemeinde und der IDB wer<strong>den</strong> die folgen<strong>den</strong> Ziele verfolgt:<br />

- Die IDB übernimmt die Vorfinanzierung der gesamten Kosten. Die Finanzierung<br />

findet somit außerhalb des Gemeindehaushaltes statt und schlägt sich<br />

erst nach Ende der Laufzeit mit <strong>den</strong> aufgelaufenen Kosten (inkl. der Zinsen <strong>für</strong><br />

die Vorfinanzierung) und <strong>den</strong> verbliebenen Schul<strong>den</strong> <strong>für</strong> die nicht verkauften<br />

Grundstücke im Kommunalhaushalt der Gemeinde nieder.


- Die personellen Ressourcen der Verwaltung wer<strong>den</strong> entlastet.<br />

37 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Das Know-how und die Kontakte der IDB bzw. der hinter ihr stehen<strong>den</strong> Sparkasse<br />

können <strong>für</strong> die Vermarktung der Gewerbeflächen genutzt wer<strong>den</strong>.<br />

- Gegebenenfalls kann außerhalb der Verwaltung eine Beschleunigung des Umsetzungsprozesses<br />

erreicht wer<strong>den</strong>.<br />

Derzeit ist die Gemeinde Hatten die einzige Kommune im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg,<br />

die eine externe Gesellschaft mit der Entwicklung eines Gewerbegebietes beauftragt<br />

hat. Die meisten anderen Gemein<strong>den</strong> stehen der Beteiligung durch eine<br />

Entwicklungsgesellschaft eher skeptisch gegenüber und versprechen sich hiervon<br />

keine entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Vorteile. Sie betreiben entsprechend alle Schritte vom Flächenerwerb<br />

bis zur Vermarktung der Gewerbegrundstücke in eigener Regie.<br />

Ein Hauptproblem bei der Mobilisierung und Entwicklung von Gewerbeflächen ist<br />

<strong>für</strong> alle Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> der Erwerb bzw. die eigentumsrechtliche Sicherung<br />

der erforderlichen Grundstücke durch die Kommune oder eine von der Kommune<br />

beauftragte Gesellschaft. In nicht wenigen Fällen besteht keine Verkaufsbereitschaft<br />

der privaten Eigentümer. Zudem ist die Gefahr gegeben, dass die<br />

Grundstückspreise deutlich steigen, wenn die Bauleitplanung durchgeführt wird,<br />

bevor die Flächen in öffentlichem Eigentum sind. Damit verschlechtern sich die<br />

Vermarktungschancen bzw. wer<strong>den</strong> die kommunalen Haushalte stärker belastet.<br />

Derzeit bewegen sich die Grundstückspreise <strong>für</strong> Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg (je m², voll erschlossen) zwischen DM 24,- („Ahlhorner Heide“, Großenkneten)<br />

und DM 49,- („Sandkrug“, Hatten). Die Einstandspreise der Kommunen<br />

liegen zwischen ca. DM 10,- bis 12,- in <strong>den</strong> eher ländlichen Gemein<strong>den</strong> und<br />

DM 20,- bis 25,- in <strong>den</strong> wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten.<br />

Die überwiegende Zahl der Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg strebt grundsätzlich<br />

an, die Grundstücke, die <strong>für</strong> die Entwicklung von Gewerbeflächen gedacht<br />

sind, bereits vor der Durchführung der Bauleitplanung eigentumsrechtlich zu sichern.<br />

In der Vergangenheit ist dieses, wie u.a. die Erhebung des Gewerbeflächenangebots<br />

zeigt (Abschnitt 3), nicht immer angestrebt wor<strong>den</strong> bzw. nicht gelungen.<br />

Rund 30 % der in Bebauungsplänen ausgewiesenen und theoretisch verfügbaren<br />

Gewerbeflächen befin<strong>den</strong> sich derzeit in privatem Eigentum. Von <strong>den</strong> in<br />

Planung befindlichen Gewerbeflächen sind sogar vier Fünftel noch nicht in öffentlichem<br />

Eigentum. Zukünftig wird nach Angaben der Gemein<strong>den</strong> verstärkt die<br />

Strategie einer langfristigen Flächenvorratspolitik verfolgt, um die kommunalen<br />

Einstandspreise <strong>für</strong> künftige Gewerbegrundstücke so gering wie möglich zu halten.<br />

Aktivitäten zur Vermarktung von Gewerbeflächen<br />

Von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg wer<strong>den</strong> unterschiedliche Vermarktungsaktivitäten<br />

betrieben, u.a.<br />

- Bereitstellung einer Ansiedlungsbroschüre mit detaillierten Angaben zu <strong>den</strong><br />

verfügbaren Gewerbeflächen,<br />

Gewerbeflächenentwicklung<br />

und -vermarktung<br />

meist in Eigenregie der<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

Hauptengpass bei der<br />

Mobilisierung von Flächen:Verkaufsbereitschaft<br />

+ Preisforderungen<br />

Grundstückspreise <strong>für</strong><br />

Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Frühzeitige eigentumsrechtliche<br />

Sicherung der<br />

Flächen gelingt oftmals<br />

nicht<br />

Vermarktungsaktivitäten<br />

der Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg


Vermarktungsaktivitäten<br />

<strong>für</strong> das Gewerbegebiet<br />

„Ahlhorner Heide“<br />

In <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> teilweise<br />

keine personellen Ressourcen<br />

<strong>für</strong> aktive Gewerbeflächenvermarktung<br />

Aktive Vermarktungsbemühungen<br />

oftmals wenig<br />

erfolgreich<br />

Keine enge Abgrenzung<br />

von Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung<br />

38 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Darstellung der Gewerbeflächen im Internet (Präsentation auf <strong>den</strong> Webseiten<br />

der jeweiligen Gemeinde sowie im Gewerbeflächen-Informations-System GewIS),<br />

- Informationsveranstaltungen mit ansässigen Unternehmern, um diese als Multiplikatoren<br />

zu nutzen,<br />

- Informationsstände auf verschie<strong>den</strong>en Messen und Gewerbeschauen,<br />

- Veröffentlichung der aktuellen Gewerbeflächenentwicklung in der lokalen und<br />

regionalen Presse,<br />

- Anzeigen in verschie<strong>den</strong>en lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen,<br />

aber auch Fachzeitschriften sowie<br />

- Aufstellen von Werbetafeln am Gewerbegebiet sowie an Durchgangsstraßen.<br />

Die Gemeinde Großenkneten setzte <strong>für</strong> die Vermarktung des Gewerbe- und Industriegebiets<br />

„Ahlhorner Heide“ zeitweise sehr intensiv verschie<strong>den</strong>e Marketinginstrumente<br />

ein, die über die üblichen „Standartaktivitäten“ deutlich hinausgingen.<br />

Beispielsweise wurde ein LKW angeschafft und zu einem mobilen Messestand<br />

umgebaut, der auch überregional eingesetzt wurde. Gleichzeitig fungierte der<br />

Auflieger des LKW mit einer entsprechen<strong>den</strong> Beschriftung als beweglicher Werbeträger<br />

<strong>für</strong> das Gewerbegebiet 44 . Da der Aufwand letztlich aber nicht in dem<br />

erwünschten Verhältnis zum Nutzen stand, wur<strong>den</strong> diese speziellen Aktivitäten<br />

inzwischen wieder eingestellt. Mittlerweile setzt die Gemeinde im Großen und<br />

Ganzen wieder die eher „klassischen“ Marketinginstrumente (z.B. Informationsbroschüren)<br />

zur Gewerbeflächenvermarktung ein.<br />

Nicht alle Kommunen betreiben eine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen in<br />

ihrem Gemeindegebiet. Dieses gilt insbesondere <strong>für</strong> die kleineren Gemein<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong>en hier<strong>für</strong> die personellen Voraussetzungen fehlen. In allen Fällen besteht<br />

aber nach Angaben der Gesprächspartner eine gute Zusammenarbeit mit der<br />

WLO bei der Gewerbeflächenvermarktung.<br />

Oftmals sind es nach Einschätzung der Gemein<strong>den</strong> aber nicht unbedingt die aktiven<br />

Vermarktungsbemühungen, die zum Erfolg führen. In vielen Fällen seien die<br />

grundstücks- und ansiedlungsinteressierten Unternehmen bereits vor Ort oder<br />

zumindest in unmittelbarer Nähe ansässig und von sich aus an die Gemein<strong>den</strong>verwaltungen<br />

herangetreten. Diese Beobachtung deckt sich mit <strong>den</strong> Erhebungen<br />

des Gewerbeflächenumsatzes und der Betriebsansiedlungen (Abschnitt 3.3), die<br />

zeigen, dass der Großteil der Gewerbeflächennachfrage aus <strong>den</strong> jeweiligen Gemein<strong>den</strong><br />

selbst stammt.<br />

Im Hinblick auf die Zielgruppen der Gewerbeflächenvermarktung sind die Gemein<strong>den</strong><br />

<strong>für</strong> ein breites, nicht eng eingegrenztes Spektrum offen. Allerdings sind<br />

einige Branchen als Ansiedlungsinteressenten weniger beliebt. Hierzu zählen z.B.<br />

Speditionen („hoher Flächenverbrauch, wenig Arbeitsplätze“), Tierzuchtbetriebe<br />

und Betriebe, die durch ihr Erscheinungsbild ein Gewerbegebiet negativ beeinflussen<br />

können wie z.B. Altreifenverwerter. Ein weiteres Ausschlusskriterium kann<br />

44 Der LKW wurde zudem als Modellauto hergestellt und gemeinsam mit Akquisitionsunterlagen<br />

an rund 350 Unternehmen verteilt.


39 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

wegen der z.T. eingeschränkten Klärwerkskapazitäten die Abwasserintensität von<br />

Betrieben sein. Ausgeschlossen ist in der Regel auch die Ansiedlung von großflächigem<br />

Einzelhandel.<br />

Die Gemein<strong>den</strong> prüfen in der Regel - unabhängig von der Branche - zunächst die<br />

Unternehmen, indem sie Gespräche über <strong>den</strong> geplanten Investitionsumfang führen<br />

und ggf. <strong>den</strong> bisherigen Standort bzw. einen anderen Betriebsstandort besichtigen.<br />

Ein besonderes Zielgruppenkonzept hat die Gemeinde Ganderkesee <strong>für</strong> das Gewerbegebiet<br />

„Westtangente“ entwickelt. Rund ein Viertel des Gewerbegebietes<br />

(ca. 5 ha) wurde <strong>für</strong> die Zielgruppe der Dienstleister reserviert und soll entsprechend<br />

als „Dienstleisterpark“ vermarktet wer<strong>den</strong>. Der übrige Teil des Gewerbegebietes,<br />

der sowohl Gewerbe- (GE) als auch Industrieflächen (GI) enthält, wird<br />

durch öffentliche Grünanlagen optisch vom Dienstleistungspark getrennt.<br />

Möglichkeiten zur interkommunalen Kooperation<br />

Die Gemeindevertreter haben sich in <strong>den</strong> Gesprächen im Hinblick auf die Möglichkeit<br />

von interkommunalen Kooperationen bei der Gewerbeflächenentwicklung<br />

grundsätzlich offen gezeigt. Allerdings wurde auch betont, dass interkommunale<br />

Ansätze echte Vorteile <strong>für</strong> die jeweilige Gemeinde bringen müssten.<br />

Bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg bestehen im Hinblick auf eine zwischengemeindliche<br />

Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung bislang noch<br />

keine Erfahrungen. Teilweise sind aber bereits erste Gespräche mit der Zielrichtung<br />

einer Kooperation geführt wor<strong>den</strong>. Nach Einschätzung der Gesprächspartner<br />

ist noch sehr viel Überzeugungsarbeit in <strong>den</strong> Verwaltungen und v.a. auch der Politik<br />

nötig, um ein offenes Kooperationsklima zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es<br />

zu schaffen. Auch die Initiativen der WLO sind bisher fast wirkungslos<br />

geblieben; selbst die von der WLO angebotenen erhöhten Fördermöglichkeiten <strong>für</strong><br />

die Erschließung interkommunaler Gewerbegebiete wur<strong>den</strong> bislang nicht in Anspruch<br />

genommen.<br />

Die generelle Bereitschaft zur interkommunalen Zusammenarbeit schlägt sich<br />

aber bereits in der Auswahl der Vorschauflächen (Abschnitt 4) nieder, die vom<br />

<strong>NIW</strong> gemeinsam mit <strong>den</strong> Gemeindevertretern erarbeitet wur<strong>den</strong>. Von<br />

14 potenziellen Gewerbeflächen sind sechs Standorte als interkommunale Gewerbegebiete<br />

prädestiniert bzw. enthalten Ansätze interkommunaler Zusammenarbeit.<br />

Die Vorteile gemeinsamer Gewerbegebiete wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

u.a. in der Zusammenarbeit bei der Finanzierung und Vermarktung der Flächen,<br />

hinsichtlich der Möglichkeit einer Konzentration auf qualitativ absolut hochwertige<br />

Gewerbegebiete (z.B. hohe Verkehrsgunst) sowie im Hinblick auf bessere Chancen<br />

<strong>für</strong> Infrastrukturförderung gesehen.<br />

Prüfung der Betriebe<br />

durch die Gemein<strong>den</strong><br />

Zielgruppenkonzept der<br />

Gemeinde Ganderkesee<br />

<strong>für</strong> das Gewerbegebiet<br />

„Westtangente“<br />

Gemein<strong>den</strong> grundsätzlich<br />

zu interkommunalen Kooperationen<br />

bereit<br />

Bislang keine Erfahrungen<br />

bei der gemeinsamen<br />

Flächenentwicklung<br />

„Vorteile: Gemeinsame<br />

Finanzierung und Vermarktung,<br />

bessere Chancen<br />

<strong>für</strong> Förderung“


40 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Neue Gestaltungsformen zur Entwicklung von Gewerbegebieten<br />

Vorschläge der WLO <strong>für</strong><br />

neue Formen von Gewerbegebieten<br />

Gewerbestreifen entlang<br />

der Autobahn: „Kaum zu<br />

realisieren“<br />

Niederländische Kolonie:<br />

Skepsis bezüglich der<br />

Zielgruppe<br />

Überwiegend positives<br />

Echo auf Gewerbepark<br />

Arbeit und Freizeit<br />

Im Rahmen der Gemeindegespräche wurde diskutiert, inwiefern im Hinblick auf<br />

die Vermarktung von Gewerbeflächen und vor dem Hintergrund der sich verändern<strong>den</strong><br />

Anforderungen der Unternehmen spezielle Formen der Gewerbeflächenentwicklung<br />

erfolgreich sein können. Hierbei wurde auch erörtert, ob aus Sicht der<br />

Gemein<strong>den</strong> eine Reservierung von Gewerbeflächen <strong>für</strong> bestimmte Nutzergruppen<br />

<strong>den</strong>kbar sei. Ausgehend von Vorschlägen der WLO wur<strong>den</strong> folgende Ansätze<br />

diskutiert:<br />

- Gewerbestreifen entlang der Autobahn (streifenartiges Gewerbegebiet von<br />

einer Anschlussstelle zur nächsten mit guter Sichtbarkeit der Betriebe von der<br />

Autobahn aus),<br />

- Gewerbepark „Niederländische Kolonie“ (Gewerbegebiet ausschließlich <strong>für</strong><br />

niederländische Unternehmen),<br />

- Gewerbepark „Arbeit und Freizeit“ (Verbindung von Betriebsstandorten sowie<br />

Freizeiteinrichtungen und -angeboten in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander).<br />

Die Realisierbarkeit von Gewerbestreifen entlang der Autobahn wurde von <strong>den</strong><br />

meisten Gesprächspartnern eher zurückhaltend beurteilt. Einer Verwirklichung<br />

dürften insbesondere Naturschutzbelange entgegen stehen. Ansatzweise könnte<br />

die Idee des Gewerbestreifens anhand der Vorschauflächen in der Gemeinde<br />

War<strong>den</strong>burg realisiert wer<strong>den</strong>. Zwar besteht hier keine Verbindung in Form einer<br />

Erschließungsstraße zwischen zwei Anschlussstellen, die potenziellen Gewerbeflächen<br />

lägen aber streifenartig beiderseits der A 29.<br />

Ebenfalls skeptisch wurde der Vorschlag eines Gewerbeparks „Niederländische<br />

Kolonie“ diskutiert. Be<strong>für</strong>chtet wird einerseits, dass ein solch zielgruppenorientiertes<br />

Gewerbegebiet lediglich Speditionen anzieht, die zwar einen hohen Flächenverbrauch<br />

haben, aber kaum Arbeitsplätze schaffen. Zudem wird aufgrund der<br />

räumlichen Nähe des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg zu <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> bezweifelt,<br />

dass der Wirtschaftsraum <strong>für</strong> Zweigniederlassungen niederländischer Unternehmen<br />

interessant sein könnte. Zwei Gemein<strong>den</strong> zeigten <strong>den</strong>noch grundsätzlich<br />

Bereitschaft, die Entwicklung eines Gewerbeparks „Niederländische Kolonie“ zu<br />

prüfen. Erforderlich ist nach ihrer Einschätzung ein „langer Atem“ der kommunalen<br />

Liegenschaftspolitik, da mit einem zügigen Verkauf von <strong>für</strong> niederländische Unternehmen<br />

reservierte Gewerbeflächen vermutlich nicht zu rechnen sei.<br />

Dem Gewerbepark „Arbeit und Freizeit“ stan<strong>den</strong> die Gesprächspartner positiver<br />

gegenüber, wenn auch <strong>den</strong> Gemeindevertretern die konkrete Umsetzung und<br />

Ausgestaltung dieses Vorschlages vielfach noch nicht ganz klar war. Hervor gehoben<br />

wurde, dass sich ein solches Gewerbeflächenkonzept sehr gut in das<br />

Image und die Potenziale des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg als Standort <strong>für</strong> Naherholungs-<br />

und Freizeitaktivitäten einfügen würde.


Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemein<strong>den</strong><br />

41 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Wirtschaftsförderung wird in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg überwiegend<br />

federführend von <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten wahrgenommen („Wirtschaftsförderung<br />

als Chefsache“) und hat damit einen entsprechend hohen Stellenwert<br />

unter <strong>den</strong> kommunalen Aufgaben. Ergänzend hierzu sind je nach Gemeinde<br />

die Leiter der Fachbereiche bzw. Ämter <strong>für</strong> Bauen (Dötlingen, SG Harpstedt),<br />

Kämmerei (Großenkneten, Hatten), Gemeindeentwicklung (Ganderkesee)<br />

oder Bürgerservice (War<strong>den</strong>burg) in die Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingebun<strong>den</strong>.<br />

Darüber hinaus haben die Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee (1 Stelle), Großenkneten<br />

(0,5), Hude (2) und War<strong>den</strong>burg (0,5) weiteres Personal <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />

- vorwiegend in Form von Sachbearbeitern - zur Verfügung. Die Stadt Wildeshausen<br />

hat die Ausführung der Wirtschaftsförderung vollständig auf die<br />

„Grundstücks- und Erschließungs- GmbH“ (GEG) (2 Stellen) übertragen. Die Tätigkeiten<br />

der GEG (u.a. Bestandsentwicklung, Kontakt zur WLO, Standortmarketing,<br />

Existenzgründungsförderung) erfolgen in enger Abstimmung und nach <strong>den</strong><br />

Planungen und Beschlüssen von Rat und Verwaltung der Stadt und sollen in naher<br />

Zukunft noch intensiviert und konkretisiert wer<strong>den</strong>.<br />

Schwerpunkte der Wirtschaftsförderungsaktivitäten sind die Entwicklung des Unternehmensbestandes<br />

und die Kontaktpflege zur lokalen Wirtschaft. Neben einer<br />

eher reaktiven Wirtschaftsförderung, die in der Regel erst dann tätig wird, wenn<br />

Unternehmen mit Anliegen an sie heran treten, sind einige Gemein<strong>den</strong> in der Vergangenheit<br />

vermehrt dazu übergegangen, auch systematisch <strong>den</strong> Kontakt zu <strong>den</strong><br />

Unternehmen vor Ort zu suchen. Allgemein wird diese Aufgabe von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

aber als noch ausbaufähig eingestuft. Eine entsprechende Intensivierung<br />

dieser Aktivitäten ist daher bei <strong>den</strong> meisten Gemein<strong>den</strong> in Planung. Die hier<strong>für</strong><br />

erforderlichen Informationsgrundlagen, z.B. in Form einer Unternehmensdatenbank,<br />

sind bei <strong>den</strong> meisten Gemein<strong>den</strong> noch nicht vorhan<strong>den</strong>.<br />

Darüber hinaus gehende Aufgaben der Wirtschaftsförderung, wie z.B. die überregionale<br />

Ansiedlungswerbung, die Beratung von Existenzgründern oder die Veranstaltung<br />

eines „Wirtschaftstages“ wer<strong>den</strong> nur vereinzelt von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> wahr<br />

genommen.<br />

Bei spezialisiertem Beratungsbedarf - überwiegend handelt es sich hierbei um<br />

Fördermittel- und Existenzgründungsberatung - wer<strong>den</strong> die Unternehmen von <strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong> in der Regel an die WLO weiter vermittelt. Die Zusammenarbeit mit<br />

der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des <strong>Landkreis</strong>es wird durchweg als positiv<br />

bezeichnet. Die WLO gilt unter <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> als zentraler regionaler Ansprechpartner<br />

in weitergehen<strong>den</strong> Fragen der Wirtschaftsförderung.<br />

Aktives Standortmarketing mit eigens hier<strong>für</strong> zuständigen personellen Ressourcen<br />

betreiben derzeit nur die Stadt Wildeshausen (mit Hilfe der GEG) und die Gemeinde<br />

Hude (zwei Personalstellen <strong>für</strong> Kommunalmarketing und Wirtschaftsförderung).<br />

Darüber hinaus plant die Gemeinde Ganderkesee, Standortmarketing im<br />

neu geschaffenen Fachbereich „Gemeindeentwicklung“ zu etablieren. Die Gemeinde<br />

Großenkneten hat Standortmarketing im Rahmen der Vermarktung des<br />

Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“ betrieben, diese Aktivitäten aber mittlerweile<br />

größtenteils wieder eingestellt.<br />

Personelle Zuständigkeiten<br />

<strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />

in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

Unternehmenskontakte<br />

als Schwerpunkt der Wirtschaftsförderung<br />

Weitere Aufgaben der<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Bei spezialisiertem Beratungsbedarf<br />

Weiterleitung<br />

an die WLO<br />

Standortmarketingaktivitäten<br />

der Gemein<strong>den</strong>


Weitere Wirtschaftsförderungsakteure<br />

Einbindung politischer<br />

Vertreter in die Wirtschaftsförderung<br />

Personelle und finanzielle<br />

Ressourcen <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung<br />

weiter<br />

ausbaufähig<br />

42 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Weitere Akteure neben der Gemeindeverwaltung und der WLO auf dem Feld der<br />

Wirtschaftsförderung vor Ort sind<br />

- die zahlreichen lokalen Werbegemeinschaften, Gemeindemarketingvereine,<br />

Mittelstandsvereinigungen sowie Gewerbe- und Handelsvereine, die in erster<br />

Linie als Interessenvertretungen der Unternehmen fungieren sowie<br />

- die Immobilien Development Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG der Landessparkasse<br />

zu Ol<strong>den</strong>burg, die an der Entwicklung und Vermarktung des<br />

Gewerbegebietes „Sandkrug“ in Hatten mitwirkt.<br />

Darüber hinaus wer<strong>den</strong> in einigen Gemein<strong>den</strong> politische Vertreter (Gemeinderatsmitglieder<br />

sowie Kreistags-, Landtags- und Bundestagsabgeordnete) in Unternehmensbesuche<br />

eingebun<strong>den</strong>. Ziel ist es, die politische Ebene hierdurch <strong>für</strong> die<br />

Probleme der Unternehmensentwicklung und die Aufgaben der Wirtschaftsförderung<br />

zu sensibilisieren und andererseits <strong>den</strong> Unternehmen zu zeigen, welche<br />

Wertschätzung man ihnen von Seiten der Gemeinde einräumt.<br />

Insgesamt haben die Gespräche gezeigt, dass sich die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg der Bedeutung der kommunalen Wirtschaftsförderung <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

der Unternehmen vor Ort bewusst sind. Allerdings sind die personellen und<br />

finanziellen Ressourcen <strong>für</strong> Wirtschaftsförderungsaktivitäten eingeschränkt. Vorwiegend<br />

liegt die Zuständigkeit <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung bei <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten<br />

sowie weiteren leiten<strong>den</strong> Mitarbeitern der Verwaltung, die allerdings<br />

auch eine Vielzahl anderer kommunaler Aufgaben zu erledigen haben. Die<br />

zunehmende Sensibilisierung <strong>für</strong> Fragen der kommunalen Wirtschaftsförderung<br />

hat aber bereits dazu geführt, dass einige Gemein<strong>den</strong> zusätzliches Personal <strong>für</strong><br />

diese Aufgaben zur Verfügung stellen und andere Gemein<strong>den</strong> dieses <strong>für</strong> die nahe<br />

Zukunft beabsichtigen.<br />

2.3.3 Strategische Positionen der Gemeindeentwicklung<br />

Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs-,<br />

Freizeit- und Tourismusfunktionen<br />

der<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

Wohnbaulandausweisungen<br />

in der Vergangenheit<br />

stark expansiv ...<br />

... mittlerweile Strategie<br />

einer eher gemäßigten<br />

Einwohnerentwicklung<br />

Ergänzend zur Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpolitik und der Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />

wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Gemeindegesprächen die allgemeinen<br />

Ziele und Strategien der Gemeindeentwicklung diskutiert. Hierbei ging es vor allem<br />

um die Position der jeweiligen Gemeinde im Spannungsfeld zwischen <strong>den</strong><br />

Funktionen als Wohn-, Wirtschafts-, Einkaufs- sowie Freizeit-, Erholungs- und<br />

Tourismusstandort.<br />

Die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg konnten in der Vergangenheit aufgrund<br />

von Suburbanisierungsprozessen aus <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Zentren sowie expansiven<br />

Wohnbaulandausweisungen allesamt eine überdurchschnittliche Bevölkerungs-<br />

und Wohnbauentwicklung verzeichnen.<br />

Inzwischen hat jedoch in fast allen Gemein<strong>den</strong> von Seiten der Verwaltungen, aber<br />

auch der politischen Vertreter, ein Strategiewechsel hin zu einer eher gemäßigten<br />

Einwohnerentwicklung stattgefun<strong>den</strong>. Der Grund hier<strong>für</strong> liegt u.a. in der zunehmen<strong>den</strong><br />

Auslastung der kommunalen Infrastruktur. Darüber hinaus sehen die<br />

Gemein<strong>den</strong> die Gefahr, dass sie sich immer mehr zu monofunktionalen Auspendlerstandorten<br />

entwickeln könnten, sofern nicht gleichzeitig auch die Beschäfti-


43 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

gungsmöglichkeiten vor Ort ausgeweitet wer<strong>den</strong>. Entsprechend hat in <strong>den</strong> letzten<br />

Jahren die Funktion als Wirtschaftsstandort im Rahmen der Ziele der Gemeindeentwicklung<br />

deutlich an Gewicht gewonnen. Dies spiegelt sich auch in dem zunehmen<strong>den</strong><br />

Bewusstsein <strong>für</strong> die kommunale Aufgabe der Wirtschaftsförderung<br />

wider.<br />

Eine Strategie als Tourismusstandort im klassischen Sinne verfolgt keine der Gemein<strong>den</strong><br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Der Grund hier<strong>für</strong> liegt in <strong>den</strong> eingeschränkten<br />

Potenzialen der Tourismusinfrastruktur und <strong>den</strong> landschaftlichen Gegebenheiten<br />

<strong>für</strong> mehrtätige Aufenthalte. Allerdings haben spezialisierte Einrichtungen wie<br />

Schulungszentren (z.B. „Blockhaus Ahlhorn“ in der Gemeinde Großenkneten) eine<br />

nicht unbeträchtliche Bedeutung <strong>für</strong> die Zahl der Übernachtungen im <strong>Landkreis</strong>.<br />

Anders dagegen wer<strong>den</strong> die Funktionen Freizeit und Erholung bewertet, <strong>für</strong> die es<br />

vor dem Hintergrund der nicht unbeträchtlichen Einwohnerzahlen in <strong>den</strong> benachbarten<br />

Städten Bremen, Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst und auch der eigenen Bevölkerungszuwächse<br />

in der jüngeren Vergangenheit durchaus Potenziale gibt.<br />

Hier wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> noch weitergehende Entwicklungsmöglichkeiten<br />

gesehen, die auch in aktuellen Projekten zum Ausdruck kommen (z.B. „Barfußpfad“<br />

der Gemein<strong>den</strong> Großenkneten und Hatten).<br />

Die Auswertung der Einzelhandelszentralität aller Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

zeigt, dass einzig die Stadt Wildeshausen einen Zufluss an einzelhandelsrelevanter<br />

Kaufkraft verzeichnen kann. Entsprechend ist die Stadt bemüht,<br />

insbesondere in der Innenstadt die Einzelhandelsfunktionen weiter zu fördern.<br />

Aber auch andere Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> (z.B. War<strong>den</strong>burg) streben an, ihre<br />

Stellung als Einkaufsstandort zu stärken.<br />

Insgesamt wurde in <strong>den</strong> Gesprächen betont, dass die Kommunen im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg eine ausgewogene Gemeindeentwicklung anstreben. Eindeutige<br />

Schwerpunkte, d.h. die Konzentration auf einzelne Funktionen, sind nicht auszumachen.<br />

Nur eingeschränkte Tourismusinfrastruktur<br />

Potenziale <strong>für</strong> Freizeit und<br />

Erholung<br />

Wichtigster Einkaufsstandort:<br />

Stadt Wildeshausen<br />

Insgesamt ausgewogene<br />

Gemeindeentwicklung<br />

angestrebt


44 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

3. Gewerbeflächenangebot und –nachfrage im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Erhebung von Gewerbeflächenangebot<br />

und –<br />

nachfrage im <strong>Landkreis</strong><br />

Untersuchung des Gewerbeflächenangebots<br />

im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg auf<br />

zwei Ebenen<br />

Überregional, regional<br />

und lokal bedeutsame<br />

Gewerbeflächen<br />

Kriterien <strong>für</strong> die Bewertung<br />

von Gewerbegebieten<br />

Die Erhebung des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg wurde mit<br />

Hilfe einer schriftlichen Befragung bei allen Gemein<strong>den</strong> durchgeführt. Zusätzlich<br />

wur<strong>den</strong> die Gewerbeflächenstandorte mit noch verfügbaren Flächen und die Planungsvorhaben<br />

im Rahmen der Gemeindegespräche ausführlich erörtert. Als<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Erhebung der Flächennachfrage diente eine Datenbank der<br />

WLO, die durch eine schriftliche Befragung bei <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> ergänzt wurde.<br />

Die Untersuchung des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erfolgt<br />

auf drei Ebenen:<br />

- Gesamtschau aller im <strong>Landkreis</strong> verfügbaren (Abschnitt 3.1) und geplanten<br />

(Abschnitt 3.2) Gewerbeflächen sowie Analyse nach Flächeneigenschaften wie<br />

Nutzungsart, Eigentum, Verfügbarkeit und Entfernung zu <strong>den</strong> Autobahnen.<br />

- Beschreibung und Bewertung der einzelnen Gewerbeflächenstandorte mit<br />

verfügbaren Flächen (Übersicht 3-1) sowie der einzelnen Planungsvorhaben<br />

(Übersicht 3-2).<br />

- Ausführliche Auswertung der Gemeindeangaben zu <strong>den</strong> Gewerbeflächenumsätzen<br />

und <strong>den</strong> angesiedelten Betrieben (Abschnitt 3.3)<br />

Die Bewertung der Gewerbeflächen (Übersichten 3-1 und 3-2) erfordert die Einbeziehung<br />

vielfältiger Kriterien, da sich die Flächen hinsichtlich ihrer Standortqualität<br />

und der Eignung <strong>für</strong> unternehmerische Zielgruppen erheblich unterschei<strong>den</strong>. Nach<br />

der <strong>NIW</strong>-Klassifikation <strong>für</strong> Gewerbegebiete wer<strong>den</strong> daraufhin grundsätzlich drei<br />

Kategorien von Gewerbeflächenstandorten gebildet:<br />

- Überregional bedeutsame Flächen (Ü), d.h. absolut hochwertige Flächen<br />

(ohne nennenswerte Nutzungseinschränkungen), die sich in besonderer Weise<br />

auch <strong>für</strong> die überregionale Akquisition eignen,<br />

- Regional bedeutsame Flächen (R), d.h. Flächen mit gewissen qualitativen<br />

Nutzungseinschränkungen und damit Einschränkungen der überregionalen<br />

Akquisition, schwerpunktmäßig <strong>für</strong> die regionale Um- und Ansiedlung von Betrieben,<br />

- Lokale Flächen (L), d.h. Flächen mit deutlichen Einschränkungen der überregionalen<br />

und regionalen Akquisition, <strong>für</strong> die Umsiedlung und Erweiterung von<br />

lokal gebun<strong>den</strong>en Betrieben.<br />

- Wegen des differenzierten Angebots wer<strong>den</strong> neben <strong>den</strong> Kategorien „Ü“, „R“<br />

und „L“ auch die Misch- oder Zwischenformen „Ü/R“ bzw. „R/L“ zugewiesen.<br />

Zur Bewertung und Einordnung der Gewerbeflächen wer<strong>den</strong> im Wesentlichen die<br />

folgen<strong>den</strong> Kriterien herangezogen:<br />

- Verkehrsanbindung,<br />

- Bedeutung des Wirtschaftsstandortes,<br />

- Verfügbarkeit der Fläche (kein Kriterium <strong>für</strong> geplante Gewerbegebiete)<br />

- Größe der Gewerbefläche,


- planerische Ausweisung,<br />

- angesiedelte Betriebe (kein Kriterium <strong>für</strong> geplante Gewerbegebiete).<br />

45 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Kriterien Ausprägungen der Kriterien Konsequenzen <strong>für</strong> die Bewertung<br />

Bedeutung des<br />

Wirtschaftsstandortes<br />

45<br />

Verkehrsanbindung<br />

Verfügbarkeit<br />

der Flächen<br />

Größe der<br />

Gewerbefläche<br />

Planerische<br />

Ausweisung<br />

Angesiedelte<br />

Betriebe<br />

- große, dominierende Wirtschaftstandorte:<br />

angrenzende Städte Bremen, Ol<strong>den</strong>burg<br />

und Delmenhorst (mit Einschränkungen)<br />

- mittelgroßer Wirtschaftstandort im <strong>Landkreis</strong>:<br />

> 5.000 Beschäftigte,<br />

- kleiner Standort im <strong>Landkreis</strong>: 2.000 bis<br />

5.000 Beschäftigte,<br />

- sehr kleiner Standort im <strong>Landkreis</strong>: < 2.000<br />

Beschäftigte.<br />

- Nähe zur Autobahn, zu einer bedeuten<strong>den</strong><br />

Bundesstraße oder sonstigen wichtigen<br />

Verbindungen,<br />

- Zahl der Ortsdurchfahrten zur nächsten<br />

bedeuten<strong>den</strong> Verkehrsachse,<br />

- konfliktfreie Anbindung im Ort,<br />

- ggf. Anbindung anderer Verkehrsträger<br />

(Bahn, Binnenschiff).<br />

- öffentliches oder privates Eigentum bzw.<br />

Verkaufbereitschaft privater Eigentümer<br />

- sofort oder nicht sofort verfügbar (nur bei<br />

Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen)<br />

- < 10 ha 46 Nettofläche: klein<br />

- 10 bis 25 ha Nettofläche: mittelgroß<br />

- > 25 ha Nettofläche: groß<br />

- Industriegebiet (GI), Gewerbegebiet (GE)<br />

oder andere (Sonderbaufläche SO, Mischgebiet<br />

MI)<br />

- Magnetbetriebe<br />

- Wertigkeit des Branchenmixes<br />

- Größe der Betriebe (Beschäftigtenzahl)<br />

45 Zur Bewertung der Wirtschaftsstandorte im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg siehe Abschnitt 2.2.<br />

46 einschließlich bereits belegter Grundstücke<br />

Ü müssen in unmittelbarer Nähe zu einem<br />

der dominieren<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorte<br />

liegen.<br />

R müssen entweder in oder unmittelbar<br />

an einem mittelgroßen Wirtschaftsstandort<br />

liegen.<br />

Ü, Ü/R und R sollten möglichst direkt an<br />

einer wichtigen Verkehrsachse liegen; ansonsten<br />

sollte der Weg dorthin keine nennenswerten<br />

Ortsdurchfahrten enthalten<br />

und maximal wenige Kilometer lang sein.<br />

Standorte direkt an einer Autobahnanschlussstelle<br />

sind i.d.R. mindestens Ü/R.<br />

Nur L dürfen in Wohnsiedlungsbereichen<br />

liegen.<br />

Die Anbindung an andere Verkehrsträger<br />

kann die Gewerbefläche aufwerten.<br />

Sofort verfügbare Flächen in öffentlichem<br />

Eigentum sind grundsätzlich höher zu bewerten,<br />

da sie uneingeschränkt zur Verfügung<br />

stehen und zudem als Instrument<br />

der Wirtschaftsförderung eingesetzt wer<strong>den</strong><br />

können.<br />

Ü und Ü/R sollten mindestens mittelgroß<br />

(besser: groß) sein<br />

L sind i.d.R. klein, ggf. auch mittelgroß<br />

GI-Ausweisung wertet ein Gewerbegebiet<br />

auf, da die Nutzungseinschränkungen <strong>für</strong><br />

die ansässigen Betriebe geringer sind<br />

Bei Ü, Ü/R und R sollten die angesiedelten<br />

Betriebe der Wertigkeit des Gewerbegebietes<br />

entsprechen, d.h. es müssen<br />

mindestens einige hochwertige Unternehmen<br />

(ggf. Magnetbetriebe) und möglichst<br />

wenige minderwertige Betriebe (z.B.<br />

Schrotthändler, reine Lagerhallen) vorhan<strong>den</strong><br />

sein.<br />

Nur bei L und R/L darf der Branchenmix<br />

lediglich aus kleinteiligen, relativ unbedeuten<strong>den</strong><br />

Betrieben bestehen.


Weitere Bewertungskriterien<br />

Bedeutung der Standortfaktoren<br />

46 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Daneben spielen mögliche Nutzungskonflikte im Umfeld der Gewerbefläche, die<br />

Wertigkeit der Gewerbegebietsgestaltung (nur bei verfügbaren Flächen) sowie die<br />

städtebauliche Einbindung der Gewerbefläche eine Rolle. Für die Einschätzung<br />

der Vorschauflächen ist zudem die Frage der regionalplanerischen und naturschutzrechtlichen<br />

Bewertung der Flächen teilweise von entschei<strong>den</strong>der Bedeutung.<br />

Beispielsweise können Auflagen des Naturschutzes die Verwirklichung einer<br />

ansonsten hochwertigen potenziellen Gewerbefläche verhindern oder die Kosten<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung der Flächen soweit in die Höhe treiben, dass kein marktgängiger<br />

Verkaufspreis mehr zu erreichen ist.<br />

Die oben gewählte Reihenfolge entspricht in etwa dem Gewicht der einzelnen<br />

Faktoren, d.h. die Frage der Nähe zu einem der großen Wirtschaftsstandorte sowie<br />

die verkehrliche Anbindung sind von ganz besonderer Bedeutung <strong>für</strong> die Bewertung<br />

einer Gewerbefläche. Mängel bei einzelnen Faktoren können nur z.T.<br />

durch andere Qualitäten ausgeglichen wer<strong>den</strong>.<br />

3.1 Verfügbare Gewerbeflächen<br />

90 ha verfügbare Gewerbeflächen,<br />

davon 41 ha<br />

sofort verfügbar<br />

Nach <strong>den</strong> Ergebnissen der Gewerbeflächenerhebung gibt es im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

insgesamt 20 Gewerbegebiete mit z.Zt. noch verfügbaren Gewerbeflächen<br />

47 . Diese Gewerbegebiete haben zusammengenommen eine Größe von<br />

rund 230 ha, darunter sind 90 ha an noch verfügbaren Flächen. Hiervon sind nach<br />

<strong>den</strong> Einschätzungen der Gemein<strong>den</strong> 41 ha sofort und 49 ha nicht sofort verfügbar<br />

48 . Das größte Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen (über 10 ha) haben<br />

die Standorte:<br />

Gemeinde Verfügbare Flächen<br />

insgesamt (in ha)<br />

davon:<br />

sofort verfügbar (in ha)<br />

Ganderkesee 23,3 2,3<br />

Großenkneten 17,9 17,9<br />

Hatten 17,0 7,0<br />

Harpstedt 11,3 5,7<br />

Einen geringeren Umfang an verfügbaren Flächen (weniger als 10 ha) haben:<br />

Gemeinde Verfügbare Flächen<br />

insgesamt (in ha)<br />

davon:<br />

sofort verfügbar (in ha)<br />

Dötlingen 8,9 0,9<br />

Wildeshausen 5,5 1,5<br />

War<strong>den</strong>burg 3,8 3,8<br />

Hude 2,2 2,2<br />

47 Stand: August 2001<br />

48 Kriterien, welche die sofortige Verfügbarkeit <strong>für</strong> die Vermarktung im Rahmen der kommunalen<br />

Wirtschaftsförderung einschränken können, sind z.B. fehlende Erschließung oder eingeschränkte<br />

Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer.


47 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Abb. 3.1-1: Verfügbare Gewerbeflächen in <strong>den</strong> Standorten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Ganderkesee<br />

Großenkneten<br />

Hatten<br />

SG Harpstedt<br />

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand August 2001<br />

Flächen in ha<br />

Dötlingen<br />

Nach Nutzungsmöglichkeiten sind von <strong>den</strong> verfügbaren Flächen im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg insgesamt 66 ha oder 74 % <strong>für</strong> gewerbliche Nutzung (GE) ausgewiesen<br />

und 24 ha (26 %) als Industrieflächen (GI) (Abb. 3.1-1). Die GI-Flächen sind:<br />

Gewerbegebiet Verfügbare<br />

GI-Fläche<br />

(in ha)<br />

Wildeshausen<br />

davon sofort<br />

verfügbare<br />

GI-Fläche (in ha)<br />

„Ahlhorner Heide“, Großenkneten 10,0 10,0<br />

„Simmerhausen“, Prinzhöfte (SG Harpstedt) 5,6 0,0<br />

„Westtangente“, Ganderkesee 4,1 0,0<br />

„Weststraße“, Ganderkesee 3,1 0,0<br />

„Astrup“, War<strong>den</strong>burg 0,4 0,3<br />

„Vor Lüerte“, Wildeshausen 0,3 0,3<br />

War<strong>den</strong>burg<br />

Von diesen GI-Flächen sind allerdings nur knapp 11 ha sofort verfügbar. Sie befin<strong>den</strong><br />

sich mit einer Fläche von 10 ha fast ausschließlich im Gewerbegebiet „Ahlhorner<br />

Heide“ in Großenkneten.<br />

Der Anteil von GI-Flächen am gesamten Flächenangebot im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

ist damit im Vergleich zu anderen Regionen Niedersachsens unterdurchschnittlich.<br />

Dieses gilt insbesondere bei Betrachtung der sofort verfügbaren Flächen sowie<br />

nicht sofort verfügbar<br />

GE-Flächen<br />

GI-Flächen<br />

Hude<br />

66 ha Gewerbe- und 24 ha<br />

Industriefläche<br />

Anteil von Industrieflächen<br />

(GI) an verfügbaren<br />

Flächen insgesamt


48 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Abb. 3.1-2: Eigentumsverhältnisse der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in <strong>den</strong> Standorten<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Ganderkesee<br />

Flächen zur sofortigen<br />

Vermarktung<br />

Großenkneten<br />

Hatten<br />

SG Harpstedt<br />

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand August 2001<br />

Flächen in ha<br />

Dötlingen<br />

Wildeshausen<br />

War<strong>den</strong>burg<br />

der innerregionalen Verteilung der Industrieflächen. Derzeit sind größere GI-<br />

Grundstücke nur in Großenkneten sofort zur Vermarktung frei.<br />

Die größten derzeit sofort zur Vermarktung stehen<strong>den</strong> Flächen 49 im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg mit mindestens 2 ha verfügbarer Fläche (GE und GI) sind:<br />

Gewerbegebiet Sofort verfügbare<br />

Fläche<br />

(in ha)<br />

nicht sofort verfügbar<br />

privates Eigentum<br />

öffentliches Eigentum<br />

davon in<br />

öffentlichem<br />

Eigentum (ha)<br />

„Ahlhorner Heide“, Großenkneten 17,0 17,0<br />

„Sandkrug“, Hatten 5,4 5,4<br />

„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 3,0 3,0<br />

„Astrup“, War<strong>den</strong>burg 3,0 3,0<br />

„Wildeshauser Straße“, Harpstedt (SG Harpstedt) 2,7 2,7<br />

„Westtangente“, Ganderkesee 2,3 2,3<br />

49 Sofort verfügbar sind solche Flächen, die ohne nennenswerte zeitliche Einschränkung ansiedlungswilligen<br />

Unternehmen zur Verfügung gestellt wer<strong>den</strong> können.<br />

Hude


49 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Darüber hinaus existieren eine Reihe weiterer Gewerbegebiete mit sofort verfügbaren<br />

Flächen unter 2 ha in Hatten, Wildeshausen, Hude, Großenkneten, War<strong>den</strong>burg<br />

und Dötlingen.<br />

Eine wichtige Eigenschaft <strong>für</strong> die Vermarktung von Gewerbeflächen sind die Eigentumsverhältnisse.<br />

Da private Eigentümer andere Verwertungsinteressen bzw.<br />

Preisvorstellungen haben können, sind die Vermarktbarkeit und die Verfügbarkeit<br />

von privaten Flächen <strong>für</strong> die Zwecke der kommunalen Wirtschaftsförderung oftmals<br />

eingeschränkt bzw. unsicher. Zumindest hat eine Gemeinde bei privaten<br />

Flächen kaum Einfluss auf die Vergabe an bestimmte Betriebe und kann auch <strong>den</strong><br />

Flächenpreis nicht als strategisches Element der kommunalen Wirtschaftsförderung<br />

einsetzen.<br />

Von <strong>den</strong> verfügbaren Gewerbeflächen insgesamt befin<strong>den</strong> sich im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

69 % (62 ha) in öffentlichem Eigentum; entsprechend sind fast ein Drittel<br />

in privater Hand (Abb. 3.1-2). Die sofort verfügbaren Gewerbeflächen sind mit<br />

96 % (40 ha) sogar fast ausschließlich in öffentlicher Hand. Folglich ist im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg der Anteil der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem<br />

Eigentum an <strong>den</strong> verfügbaren Flächen insgesamt mit 44 % (40 ha) überdurchschnittlich<br />

hoch 50 . Dieses deutet auf eine vergleichsweise erfolgreiche kommunale<br />

Flächenvorratspolitik im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung hin.<br />

Die Gemeindebefragung hat allerdings auch ergeben, dass in einigen Gemein<strong>den</strong><br />

die Vermarktung von Gewerbeflächen z.T. durch mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />

von privaten Grundstückseigentümern erschwert wird.<br />

In qualitativer Hinsicht ist das Gewerbeflächenangebot im <strong>Landkreis</strong> - vor allem im<br />

Hinblick auf die Anbindung an <strong>den</strong> Fernverkehr - sehr positiv zu bewerten. Dieser<br />

Standortfaktor wird von Unternehmen vielfach als einer der wichtigsten gewerbeflächenrelevanten<br />

Faktoren genannt. Bei keinem der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg liegt die nächste Autobahnanschlussstelle weiter als<br />

10 km entfernt. Von 63 % der sofort verfügbaren Gewerbeflächen (26 ha) sind es<br />

maximal 5 km bis zur Autobahn, rund ein Viertel der Flächen (9,5 ha) liegt sogar<br />

direkt an einer Anschlussstelle (Abb. 3.1-3 und Karte 3-1).<br />

50 Diese Einschätzung wird stark durch das Gewerbegebiet „Ahlhorner Heide“ in Großenkneten<br />

geprägt, das im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 43 % der sofort verfügbaren Gewerbeflächen in öffentlichem<br />

Eigentum ausmacht.<br />

Verfügbarkeit von privaten<br />

Flächen <strong>für</strong> Zwecke<br />

der Wirtschaftsförderung<br />

eingeschränkt<br />

Hoher Anteil von Gewerbeflächen<br />

in öffentlichem<br />

Eigentum<br />

Z.T. mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />

von privaten<br />

Grundstückseigentümern<br />

Hoher Anteil verkehrlich<br />

gut angebun<strong>den</strong>er Flächen


50 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Abb. 3.1-3: Entfernung der sofort verfügbaren Gewerbeflächen zu <strong>den</strong> nächsten Autobahnanschlussstellen<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Großenkneten<br />

Hatten<br />

SG Harpstedt<br />

War<strong>den</strong>burg<br />

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand August 2001<br />

Flächen in ha<br />

Ganderkesee<br />

Hude<br />

Wildeshausen<br />

5 bis unter 10 km<br />

1 bis unter 5 km<br />

unter 1 km<br />

Dötlingen


Stadt /<br />

Gemeinde<br />

Gewerbegebiet<br />

verfügbare<br />

Fläche<br />

davon<br />

sofort<br />

verfügb.<br />

Bewertung<br />

51 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Übersicht 3-1: Bewertung der Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen<br />

Beschreibung des Gewerbegebietes<br />

Hatten Sandkrug 15,4 ha 5,4 ha Ü/R Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />

– Lage direkt an der A 29, kurze Entfernung zur<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg – ausschließlich GE-Flächen – 10,4 ha in<br />

öffentlichem Eigentum, davon 5 ha nicht sofort verfügbar –<br />

bislang 10 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus<br />

Sicht der Gemeinde besonders <strong>für</strong> Dienstleistungen, Handwerk<br />

und „nicht störende“ Gewerbebetriebe geeignet<br />

Groß Ippener,<br />

SG Harpstedt<br />

An der<br />

Autobahn<br />

Hude Altmoorhausen<br />

Großenkneten<br />

Ahlhorner<br />

Heide<br />

3,0 ha 3,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />

– Lage direkt an der A 1, kurze Entfernung zur Stadt<br />

Delmenhorst – ausschließlich GE-Flächen – alle noch<br />

verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 14<br />

Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der<br />

Gemeinde besonders <strong>für</strong> Handel und Handwerk geeignet –<br />

(vgl. auch Vorschaufläche Nr.6)<br />

1,0 ha 1,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />

Lage direkt an der A 28 – GE- und GI-Flächen – alle noch<br />

verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – 15 Betriebe<br />

angesiedelt (breiter Branchenmix) – aus Sicht der Gemeinde<br />

besonders geeignet <strong>für</strong> Produzierendes Gewerbe,<br />

Handwerk und Dienstleistungen – (vgl. auch Vorschaufläche<br />

Nr.7)<br />

17,0 ha 17,0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />

Lage direkt an der B 213, verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe<br />

(2,5 km zur A 29 und 6 km zur A 1) – GE- und<br />

GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem<br />

Eigentum – bislang 11 Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix)<br />

War<strong>den</strong>burg Astrup 3,0 ha 3,0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Gewerbegebiet –<br />

verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (3 km zur A 29<br />

und 7 km zur A 28) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren<br />

Flächen in öffentlichem Eigentum – bislang 24<br />

Betriebe angesiedelt (breiter Branchenmix) – (vgl. auch<br />

Vorschaufläche Nr.12)<br />

Ganderkesee Westtangente<br />

Wildeshausen,<br />

Stadt<br />

18,2 ha 2,3 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet<br />

– verkehrsgünstige Lage (3 km zur A 28 sowie 13 km<br />

zur A 1) – Regionalflughafen in unmittelbarer Nähe – GEund<br />

GI-Flächen – 15,2 ha in öffentlichem Eigentum, davon<br />

12,9 ha nicht sofort verfügbar – bislang 3 Betriebe angesiedelt<br />

– Teilfläche ausschließlich <strong>für</strong> Dienstleistungsgewerbebetriebe<br />

reserviert – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.2)<br />

Vor Lüerte 1,5 ha 1,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – insgesamt großes Gewerbegebiet<br />

– verkehrsgünstige Lage (5 km zur A 1 und<br />

2 km zur B 213) – GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren<br />

Flächen in öffentlichem Eigentum – große Zahl von<br />

angesiedelten Betrieben (breiter Branchenmix)<br />

War<strong>den</strong>burg Süd-West 0,8 ha 0,8 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Gewerbegebiet –<br />

verkehrsgünstige Lage in Autobahnnähe (3 km zur A 29<br />

und 7 km zur A 28) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch<br />

verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – (vgl. auch<br />

Vorschaufläche Nr.12)<br />

Prinzhöfte,<br />

SG Harpstedt<br />

Simmerhausen<br />

5,6 ha 0 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

direkte Lage an der B 213 und ca. 2 km zur A 1 – GE- und<br />

GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem<br />

Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 2 Betriebe<br />

angesiedelt (Verarbeitendes Gewerbe) – (vgl. auch Vorschaufläche<br />

Nr.1)<br />

Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)


Stadt /<br />

Gemeinde<br />

Gewerbegebiet<br />

Ganderkesee Weststrasse<br />

Wildeshausen,<br />

Stadt<br />

Flecken<br />

Harpstedt,<br />

SG Harpstedt<br />

Visbeker<br />

Straße<br />

Wildeshauser<br />

Straße<br />

Hude Wüsting /<br />

An der<br />

Bahn<br />

Hatten Kirchhatten<br />

Großenkneten<br />

Westlich<br />

am Rieskamp<br />

Dötlingen Auf dem<br />

Brink<br />

Dötlingen Brettorf-<br />

Ost<br />

Dötlingen Brettorf<br />

West II<br />

Dötlingen Aschenstedt<br />

Süd<br />

Dötlingen Aschenstedt<br />

Nord<br />

verfügbare<br />

Fläche<br />

davon<br />

sofort<br />

verfügb.<br />

Bewertung<br />

52 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Beschreibung des Gewerbegebietes<br />

5,1 ha 0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

verkehrsgünstige Lage (je 3 km zur A 28 und zur B 212) –<br />

GE- und GI-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in<br />

privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar<br />

4,0 ha 0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – insgesamt großes Gewerbegebiet<br />

– verkehrsgünstige Lage (5 km zur A 1 und<br />

2 km zur B 213) – ausschließlich GE-Flächen – 3 ha in<br />

öffentlichem Eigentum, 1 ha in privatem Eigentum – im<br />

Umfeld große Zahl von angesiedelten Betrieben (breiter<br />

Branchenmix)<br />

2,7 ha 2,7 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

mittelmäßige verkehrliche Lage im Vergleich zu anderen<br />

Gewerbegebieten des LK Ol<strong>den</strong>burg (ca. 10 km Entfernung<br />

zur A 1 und B 213) – ausschließlich GE-Flächen – alle noch<br />

verfügbaren Flächen in öffentlichem Eigentum – aus Sicht<br />

der Gemeinde besonders <strong>für</strong> Baumärkte geeignet<br />

1,2 ha 1,2 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

verkehrsgünstige Lage (6 km zur A 29 und 7 km zur A 28) –<br />

ausschließlich GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen<br />

in öffentlichem Eigentum – noch keine Betriebe angesiedelt,<br />

ca. 0,6 ha <strong>für</strong> Verbrauchermarkt reserviert – aus Sicht der<br />

Gemeinde besonders geeignet <strong>für</strong> Handel, Handwerk und<br />

Dienstleistungen<br />

1,6 ha 1,6 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

verkehrsgünstige Lage mit 4 km Entfernung zur A 28 und<br />

9 km zur B 75 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen<br />

in privatem Eigentum<br />

0,9 ha 0,9 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet – 6 km<br />

Entfernung zur A 29, 11 km zur A 1 – ausschließlich GE-<br />

Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in öffentlichem<br />

Eigentum – bislang 3 Betriebe angesiedelt<br />

3,9 ha 0,7 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

10 km zur A 1 und 8 km zur B 213 – ausschließlich GE-<br />

Flächen – 1,7 ha in öffentlichem Eigentum und davon 1 ha<br />

nicht sofort verfügbar – 2,2 ha in privatem Eigentum, nicht<br />

sofort verfügbar – bislang 8 Betriebe angesiedelt (breiter<br />

Branchenmix)<br />

0,9 ha 0,2 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

10 km zur A 1 und 3 km zur B 213 – ausschließlich GE-<br />

Flächen – 0,2 ha in öffentlichem Eigentum, 0,7 ha in privatem<br />

Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 3 Betriebe<br />

angesiedelt<br />

1,8 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

10 km zur A 1 und 4 km zur B 213 – ausschließlich GE-<br />

Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in privatem Eigentum<br />

und nicht sofort verfügbar<br />

1,5 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

verkehrsgünstige Lage mit ca. 6 km zur A 1 und ca. 3 km<br />

zur B 213 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren Flächen in<br />

privatem Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 1<br />

Betrieb angesiedelt<br />

0,8 ha 0 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Gewerbegebiet –<br />

verkehrsgünstige Lage mit ca. 6 km zur A 1 und ca. 3 km<br />

zur B 213 – GE-Flächen – alle noch verfügbaren in privatem<br />

Eigentum und nicht sofort verfügbar – bislang 1 Betrieb<br />

angesiedelt<br />

Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)


IR<br />

Verfügbare Gewerbeflächen<br />

Geplante Gewerbeflächen<br />

(Außerhalb des LK Ol<strong>den</strong>burg nur<br />

ausgewählte Standorte)<br />

IR IC<br />

Flächengrößen (Brutto)<br />

2ha<br />

5ha<br />

10 ha<br />

5ha<br />

10 ha<br />

15 ha<br />

53 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Karte 3-1: Verfügbare und geplante Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

IR IC ICE<br />

IR<br />

Autobahn<br />

Bundesstraße<br />

Bahntrasse<br />

Wichtige Bahnhöfe<br />

IR IC<br />

ICE<br />

Kartengrundlage:<br />

ÜKN 1:500.000<br />

Landesvermessung und<br />

Geobasisinformation<br />

Niedersachsen<br />

(Maßstab verändert)<br />

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />

FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG


54 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>


3.2 Gewerbeflächenplanungen<br />

55 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Bei <strong>den</strong> Gewerbeflächenplanungen sind verschie<strong>den</strong>e Stadien der „Planungsreife“<br />

zu unterschei<strong>den</strong>. Grundsätzlich sind nur solche Gewerbeflächenplanungen in die<br />

Erhebung aufgenommen, <strong>für</strong> die mindestens eine Flächennutzungsplanänderung<br />

in Vorbereitung ist oder bereits ein Aufstellungsbeschluss existiert. Damit sind<br />

zunächst Flächen ausgeblendet, die zwar als langfristige „Vorschauflächen“ in<br />

Frage kommen könnten, deren Realisierung aber noch sehr unsicher ist. Aber<br />

auch rechtswirksam in Flächennutzungsplänen dargestellte gewerbliche Bauflächen<br />

sind dann nicht einbezogen wor<strong>den</strong>, wenn die Gemein<strong>den</strong> diese Planungen<br />

offensichtlich nicht mehr weiter verfolgen. Bei <strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> betrachteten<br />

Planungsvorhaben liegen noch keine rechtskräftigen Bebauungspläne vor, womit<br />

diese gegenüber <strong>den</strong> oben genannten Gewerbegebieten mit verfügbaren Flächen<br />

abgegrenzt sind.<br />

Nach der Gewerbeflächenerhebung gibt es derzeit im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

17 Planungsvorhaben mit zusammen rund 216 ha Gewerbefläche (brutto). Abzüglich<br />

Infrastruktur- und Ausgleichsflächen entspricht dies etwa 171 ha Nettofläche<br />

(Abb. 3.2-1). Die größten Gewerbegebietsplanungen ab 10 ha Nettofläche sind:<br />

geplantes Gewerbegebiet Fläche<br />

(netto)<br />

„Ahlhorner Heide“, Großenkneten 22,5 ha<br />

„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen 22,5 ha<br />

„Hockensberg“, Dötlingen 18,3 ha<br />

„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 15,0 ha<br />

„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude 15,0 ha<br />

„Munitionslager Uhlhorn“, Dötlingen 12,0 ha<br />

„Vor Lüerte III“, Stadt Wildeshausen 11,5 ha<br />

„Roten Schlatt“, War<strong>den</strong>burg 10,5 ha<br />

„Vor Lüerte II“, Stadt Wildeshausen 10,0 ha<br />

Darüber hinaus existieren noch weitere Planungsvorhaben unter 10 ha in Dötlingen,<br />

Ganderkesee, der SG Harpstedt und War<strong>den</strong>burg.<br />

Abgrenzung der aufgenommenenGewerbeflächenplanungen<br />

17 Gewerbeflächenplanungen<br />

mit zusammen<br />

171 ha Nettofläche


56 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Abb. 3.2-1: Gewerbeflächenplanungen in <strong>den</strong> Standorten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Wildeshausen<br />

Planungsstand der Vorhaben<br />

Dötlingen<br />

SG Harpstedt<br />

Großenkneten<br />

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand August 2001<br />

Die Planungsstände der genannten Gewerbeflächenplanungen sind sehr unterschiedlich.<br />

Wirksame Flächennutzungspläne mit entsprechender Darstellung als<br />

„Gewerbliche Baufläche“ liegen bei folgen<strong>den</strong> Planungen vor:<br />

„Ahlhorner Heide“, Großenkneten<br />

wirksame Flächennutzungspläne<br />

„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen<br />

„Hockensberg“, Dötlingen<br />

„Vor Lüerte III“, Stadt Wildeshausen<br />

„Vor Lüerte II“, Stadt Wildeshausen<br />

„Roten Schlatt“, War<strong>den</strong>burg<br />

Flächen in ha<br />

War<strong>den</strong>burg<br />

Verfahren zur Flächennutzungsplanänderung laufen z.Zt. in:<br />

laufende Flächennutzungsplanänderungen<br />

„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt)<br />

„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude<br />

Für das Planungsvorhaben „Munitionslager Uhlhorn“, Dötlingen gibt es Beschlüsse<br />

zur Flächennutzungsplanänderung und Aufstellung eines Bebauungsplanes.<br />

Hude<br />

Ganderkesee<br />

Hatten<br />

noch offen<br />

GE-Flächen<br />

GI-Flächen


57 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Für knapp die Hälfte der geplanten Flächen stehen die beabsichtigten Nutzungsarten<br />

bereits fest. Hiervon sind ca. 76 ha (91 %) <strong>für</strong> GE-Nutzung und ca. 8 ha<br />

(9 %) <strong>für</strong> industrielle Nutzungen (GI-Flächen) vorgesehen. Allerdings ist bei rund<br />

88 ha der gesamten Nettoplanungsfläche die Aufteilung nach Nutzungsarten noch<br />

nicht abschließend festgelegt.<br />

Von <strong>den</strong> in Planung befindlichen Flächen sind derzeit noch 81 % in Privateigentum.<br />

Allerdings beabsichtigen fast alle Gemein<strong>den</strong> <strong>den</strong> Erwerb der Grundstücke<br />

durch die Kommune bzw. im Fall der Stadt Wildeshausen durch die städtische<br />

Grundstücks- u. Erschließungs- GmbH (GEG). Die kommunale Flächenvorratspolitik<br />

im Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung wird also von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

auch in Zukunft fortgesetzt. Bei folgen<strong>den</strong> Gewerbeflächenplanungen befin<strong>den</strong><br />

sich bereits Grundstücke in öffentlichem Eigentum:<br />

geplante Gewerbeflächen in öffentlichem Eigentum<br />

„Munitionslager“, Dötlingen (Eigentümer: Bund)<br />

„Altmoorhausen II (Dobbenweg)“, Hude (teilweise)<br />

„Beim grauen Immenthun“, Stadt Wildeshausen (teilweise)<br />

Geplante Nutzungsarten<br />

81 % der geplanten Flächen<br />

derzeit (noch) in<br />

privatem Eigentum


Übersicht 3-2: Bewertung der geplanten Gewerbegebiete<br />

Stadt /<br />

Gemeinde<br />

Groß<br />

Ippener,<br />

SG Harpstedt<br />

Planungsvorhaben<br />

An der<br />

Autobahn<br />

Hude Altmoorhausen<br />

II<br />

(Dobbenweg)<br />

Ganderkesee Grüppenbühren<br />

Großenkneten<br />

Wildeshausen,<br />

Stadt<br />

Ahlhorner<br />

Heide<br />

Beim<br />

grauen<br />

Immenthun<br />

Dötlingen Hockensberg<br />

Wildeshausen,<br />

Stadt<br />

Vor<br />

Lüerte III<br />

War<strong>den</strong>burg Roten<br />

Schlatt<br />

Wildeshausen,<br />

Stadt<br />

Vor<br />

Lüerte II<br />

geplante<br />

Fläche<br />

(netto)<br />

Bewertung<br />

58 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Beschreibung des Planungsvorhabens<br />

15,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />

verkehrsgünstige Lage, 1 km Entfernung zur A 1 – Erweiterungsvorhaben<br />

des Gewerbegebietes „Groß Ippener“ – geplante Nutzungsarten<br />

noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren <strong>für</strong><br />

F-Planänderung – frühestens Ende 2002 verfügbar – aus Sicht der<br />

Gemeinde besonders <strong>für</strong> Logistik- und Speditionsfirmen geeignet –<br />

(vgl. auch Vorschaufläche Nr.6)<br />

15,0 ha Ü/R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige<br />

Lage direkt an der A 28 – Erweiterung des Gewerbegebietes<br />

„Altmoorhausen“ – geplante Nutzungsart GE – Planungsstand:<br />

Beteiligungsverfahren <strong>für</strong> F-Planänderung und B-Plan – frühestens<br />

Anfang 2002 verfügbar – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7)<br />

4,2 ha Ü/R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – Lage<br />

direkt an der A 28 und der B 212 – neues Gewerbegebiet – geplante<br />

Nutzungsart GE – Planungsstand: Beteiligungsverfahren <strong>für</strong><br />

F-Planänderung und B-Plan – frühestens Mitte 2002 verfügbar – aus<br />

Sicht der Gemeinde besonders <strong>für</strong> Logistik- und Speditionsfirmen<br />

geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.3)<br />

22,5 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – großes Planungsvorhaben – Lage direkt<br />

an der B 213, 2 km Entfernung zur A 29 sowie 6 km zur A 1 – Erweiterungsvorhaben<br />

des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“ – geplante<br />

Nutzungsart GE – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und<br />

B-Plan-Aufstellung ruht gegenwärtig – frühestens 2010 verfügbar<br />

22,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – großes Planungsvorhaben –5 km<br />

Entfernung zur A 1 und sowie 2 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet<br />

– geplante Nutzungsarten GE und GE/E – Planungsstand:<br />

F-Planänderung wirksam und B-Plan Aufstellungsbeschluss – frühestens<br />

2003 verfügbar – aus Sicht der Stadt besonders <strong>für</strong> Dienstleistungsbetriebe<br />

geeignet<br />

18,3 ha R Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />

verkehrsgünstige Lage direkt an der B 213, 1,5 km zur A 1 – neues<br />

Gewerbegebiet (im Anschluss an des Gewerbegebiet Simmerhausen,<br />

Prinzhöfte) – geplante Nutzungsarten GE und GI – Planungsstand:<br />

F-Plan-Verfahren läuft, B-Plan in Vorbereitung – frühestens 2002<br />

verfügbar – aus Sicht der Gemeinde besonders <strong>für</strong> Logistik- und<br />

Speditionsfirmen geeignet – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.1)<br />

11,5 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />

5 km zur A 1 sowie 2 km zur B 213 – Erweiterung des Gewerbegebietes<br />

„Vor Lüerte“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:<br />

F-Planänderung wirksam; Planungen wer<strong>den</strong> zur Zeit nicht<br />

weiter betrieben – aus Sicht der Stadt besonders <strong>für</strong> Produzierendes<br />

Gewerbe geeignet<br />

10,5 ha R Kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben – verkehrsgünstige<br />

Lage, 2 km zur A 29 sowie 7 km zur A 28 – Erweiterungsvorhaben<br />

des Gewerbegebietes „Astrup“ – geplante Nutzungsarten<br />

noch offen – Planungsstand: F-Planänderung wirksam und<br />

Aufstellungsbeschluss <strong>für</strong> B-Plan – frühestens Ende 2002 verfügbar<br />

10,0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />

5 km zur A 1 sowie 2 km zur B 213 – Erweiterung des Gewerbegebietes<br />

„Vor Lüerte“ – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:<br />

F-Planänderung wirksam, B-Plan in Vorbereitung – frühestens<br />

Sommer 2002 verfügbar – aus Sicht der Stadt besonders <strong>für</strong> Produzierendes<br />

Gewerbe geeignet<br />

Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)


Stadt /<br />

Gemeinde<br />

Planungsvorhaben<br />

Dötlingen Munitionslager<br />

Uhlhorn<br />

Flecken<br />

Harpstedt,<br />

SG Harpstedt<br />

Wildeshauser<br />

Straße<br />

War<strong>den</strong>burg Am<br />

Schlatt<br />

Colnrade,<br />

SG Harpstedt<br />

Dötlingen Neerstedt-<br />

Süd<br />

Beckeln,<br />

SG Harpstedt<br />

geplante<br />

Fläche<br />

(netto)<br />

Bewertung<br />

59 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Beschreibung des Planungsvorhabens<br />

12,0 ha R/L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – mittelgroßes Planungsvorhaben –<br />

Lage direkt an der B 213, 6 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet –<br />

geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Aufstellungsbeschluss<br />

<strong>für</strong> F-Planänderung und B-Plan – aus Sicht der Gemeinde<br />

besonders geeignet <strong>für</strong> Lagerung, Speditionsfirmen und Kleinbetriebe<br />

2,8 ha R/L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche<br />

Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg ungünstig (11 km zur A 1 sowie 10 km zur B 213) –<br />

geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren<br />

<strong>für</strong> F-Planänderung<br />

7,0 ha R Mittelgroßer Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – verkehrsgünstige<br />

Lage, 3 km zur A 29 sowie 7 km zur A 28 – Erweiterung<br />

des Gewerbegebietes „Süd-West“ – geplante Nutzungsarten<br />

noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren <strong>für</strong><br />

F-Planänderung, B-Plan in Vorbereitung – frühestens Ende 2005<br />

verfügbar – (vgl. auch Vorschaufläche Nr.7)<br />

Colnrade 8,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche<br />

Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg nur mittelmäßig, 12 km zur A 1 – neues Gewerbegebiet<br />

– geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren<br />

<strong>für</strong> F-Planänderung<br />

Neues<br />

Land<br />

Dötlingen Aschenstedt<br />

Dünsen,<br />

SG Harpstedt<br />

5,5 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche<br />

Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg nur mittelmäßig, 9 km zur A 1 sowie 8 km zur B 213 –<br />

neues Gewerbegebiet – geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:<br />

F-Planänderung in Vorbereitung<br />

4,0 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – verkehrliche<br />

Erreichbarkeit im Vergleich zu anderen Gewerbegebieten im<br />

LK Ol<strong>den</strong>burg ungünstig (12 km zur A 1 sowie 8 km zur B 51) – Erweiterungsvorhaben<br />

des Gewerbegebietes „Neues Land“ – geplante<br />

Nutzungsarten noch offen – Planungsstand: Beteiligungsverfahren <strong>für</strong><br />

F-Planänderung<br />

1,2 ha L Sehr kleiner Wirtschaftsstandort – kleines Planungsvorhaben – 6 km<br />

Entfernung zur A 1 und 3 km zur B 213 – neues Gewerbegebiet –<br />

geplante Nutzungsarten noch offen – Planungsstand:<br />

F-Planänderung in Vorbereitung<br />

Dünsen 0,8 ha L Kleiner Wirtschaftsstandort (SG) – kleines Planungsvorhaben – 6 km<br />

Entfernung zur A 1 sowie 8 km zur B 51 – Erweiterung des Gewerbegebietes<br />

„Dünsen“ – geplante Nutzungsart GE – Beteiligungsverfahren<br />

<strong>für</strong> F-Planänderung – Erweiterungsfläche <strong>für</strong> vorhan<strong>den</strong>e Betriebe<br />

Ü: Überregional bedeutsame Flächen, R: Regional bedeutsame Flächen, L: Lokale Flächen (Erläuterungen hierzu siehe S. 44)


109 ha Gewerbeflächenumsatz<br />

zwischen 1993<br />

und 2000<br />

3.3 Gewerbeflächennachfrage<br />

Umsatz von Gewerbeflächen in der Vergangenheit<br />

Schwerpunkte der Flächennachfrage:<br />

SG Harpstedt<br />

und Wildeshausen<br />

Fünf umsatzstärkste Gewerbeflächenstandorte:<br />

60 % des Umsatzes<br />

60 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Von 1993 bis 2000 wur<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg rund 109 ha Gewerbeflächen<br />

umgesetzt; dies entspricht einem Jahresdurchschnitt von 13,6 ha. Hierbei<br />

schwankte der Umsatz zwischen 7 ha in <strong>den</strong> Jahren 1994 und 1996 und knapp<br />

22 ha im Jahr 1999 (Abb. 3.3-1). Insgesamt lässt sich im Beobachtungszeitraum<br />

ein deutlicher Anstieg des Gewerbeflächenumsatzes im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg feststellen.<br />

Diese Entwicklung deckt sich mit <strong>den</strong> Ergebnissen aus anderen Regionen<br />

Niedersachsens.<br />

Vom Gesamtumsatz an Gewerbeflächen wurde in <strong>den</strong> zwei umsatzstärksten<br />

Standorten des <strong>Landkreis</strong>es, der Stadt Wildeshausen und der SG Harpstedt, zusammen<br />

mehr als 40% aller Gewerbeflächen verkauft. Das entspricht einer Fläche<br />

von knapp 21 ha in Wildeshausen und rund 26 ha in der SG Harpstedt. Dem gegenüber<br />

fand in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Dötlingen (7,4 ha) und Hatten (6,5 ha) in <strong>den</strong><br />

90er Jahren ein deutlich geringerer Flächenumsatz statt (Abb. 3.3-2).<br />

Insgesamt konzentrierten sich die Flächenumsätze stark auf ausgewählte Standorte.<br />

Rund 63 ha, d.h. fast 60 % der Grundstücksverkäufe, wur<strong>den</strong> alleine in <strong>den</strong><br />

fünf umsatzstärksten Gewerbegebieten bzw. Gewerbeflächenstandorten im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg realisiert. Im Einzelnen waren dies:<br />

Gewerbegebiet Flächenumsatz<br />

1993 bis 2000<br />

„Vor Lüerte“, Wildeshausen 13,7 ha 51<br />

„An der Autobahn“, Groß Ippener (SG Harpstedt) 13,6 ha<br />

„Ahlhorner Heide“, Großenkneten 9,6 ha<br />

„Altmoorhausen“, Hude 9,2 ha<br />

„Astrup“, War<strong>den</strong>burg 7,7 ha 52<br />

51 zusätzlich 6,9 ha Gewerbeflächenumsatz in <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Gewerbegebieten „Düngstruper<br />

Straße“ und „Am Umspannwerk“<br />

52 zusätzlich 2,4 ha Gewerbeflächenumsatz in <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Gewerbegebieten „Süd-West“<br />

und „Süd-Ost“


61 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Abb. 3.3-1: Entwicklung des Gewerbeflächenumsatzes im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

12,6<br />

7,1<br />

10,2<br />

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2001<br />

Fläche in ha<br />

Ausgehend von dem durchschnittlichen jährlichen Umsatz der vergangenen Jahre<br />

(Abb. 3.3-1) sollten die Städte und Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg in <strong>den</strong><br />

nächsten Jahren auf eine Flächennachfrage von mindestens 20 ha vorbereitet<br />

sein. Sollte der positive Trend weiter anhalten, könnte der Gewerbeflächenumsatz<br />

aber auch etwas höher ausfallen. Bei einem geschätzten Jahresumsatz von 20 ha<br />

deckt der Umfang der z.Zt. sofort verfügbaren Flächen von gut 40 ha die Nachfrage<br />

rein rechnerisch lediglich <strong>für</strong> die nächsten zwei Jahre.<br />

7,7<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abb. 3.3-2: Gewerbeflächenumsatz in <strong>den</strong> Standorten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg 1993-2000<br />

östliche<br />

Mitgliedsgemein<strong>den</strong><br />

westliche<br />

Mitgliedsgemein<strong>den</strong><br />

SG Harpstedt<br />

13,6<br />

12,6<br />

Wildeshausen<br />

20,9<br />

Hude<br />

15,2<br />

Großenkneten<br />

Quelle: Gewerbeflächenerhebung des <strong>NIW</strong>, Stand September 2001<br />

Fläche in ha<br />

12,3<br />

Flächenumsatz und -angebot im Vergleich<br />

War<strong>den</strong>burg<br />

11,3<br />

13,8<br />

Ganderkesee<br />

9,7<br />

16,4<br />

Dötlingen<br />

7,4<br />

21,9<br />

Hatten<br />

6,5<br />

19,8<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Angebot an sofort verfügbaren<br />

Flächen reicht derzeit<br />

nur <strong>für</strong> 2 Jahre ...


... inklusive der z.Zt. nicht<br />

sofort verfügbaren Flächen<br />

<strong>für</strong> ca. 4 bis 5 Jahre<br />

Bei anhaltender Flächennachfrage<br />

teilweise Engpässe<br />

möglich<br />

62 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Zählt man auch die z.Zt. nicht sofort verfügbaren Flächen hinzu, bei <strong>den</strong>en größtenteils<br />

mit einer Verfügbarkeit in <strong>den</strong> nächsten Jahren gerechnet wer<strong>den</strong> kann<br />

(knapp 50 ha), so verlängert sich dieser theoretische Zeitraum auf vier bis fünf<br />

Jahre. Darüber hinaus existieren im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg Flächenplanungen von<br />

netto insgesamt gut 160 ha, die aber sehr unterschiedlich Planungshorizonte und<br />

Realisierungschancen beinhalten.<br />

Dieser zunächst pauschale Vergleich von Gewerbeflächenangebot und -nachfrage<br />

macht deutlich, dass der Umfang der verfügbaren Flächen nur kurzfristig ausreichend<br />

ist. Im Vergleich mit anderen Regionen Niedersachsens weist der <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg gemessen am Flächenumsatz ein quantitativ nur unterdurchschnittliches<br />

Gewerbeflächenangebot auf. Die Entwicklung und Vermarktung weiterer<br />

Gewerbeflächen muss also zeitnah sichergestellt wer<strong>den</strong>. Eine innerregionale<br />

Differenzierung der Analyse weist darauf hin, dass v.a. in Wildeshausen,<br />

War<strong>den</strong>burg und Hude sowie teilweise in der SG Harpstedt (Groß Ippener) bei<br />

anhaltender Flächennachfrage Gewerbegrundstücke künftig knapp wer<strong>den</strong> können,<br />

wenn von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> nicht entsprechend gegen gesteuert wird.<br />

Ansiedlung von Betrieben in Gewerbegebieten<br />

In der Vergangenheit angesiedelte<br />

Zielgruppen<br />

Qualität der Unternehmensdaten<br />

sehr unterschiedlich<br />

Gewerbeflächennachfrage<br />

überwiegend <strong>für</strong> Bestandsentwicklung<br />

Die im Rahmen der Gemeindebefragung durchgeführte Erhebung der Belegung<br />

von Gewerbeflächen mit Betrieben gibt Auskunft über die in der Vergangenheit<br />

angesiedelten Zielgruppen. Einbezogen wur<strong>den</strong> solche Unternehmen, die ihren<br />

Betrieb von 1993 bis 2000 in Gewerbegebieten eröffnet oder erweitert haben 53 .<br />

Bei <strong>den</strong> Ansiedlungen von außerhalb der Gemeinde wurde zwischen Ansiedlungen<br />

aus anderen Standorten des <strong>Landkreis</strong>es (regionale Ansiedlungen) und Betriebsansiedlungen<br />

von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es (überregionale Ansiedlungen)<br />

unterschie<strong>den</strong>.<br />

Die Qualität der erhobenen Daten ist nicht in allen Gemein<strong>den</strong> gleich. Vor allem<br />

Beschäftigtenzahl und Herkunft der Betriebe waren in einigen Fällen nicht zu ermitteln.<br />

Insofern können die folgen<strong>den</strong> Ausführungen nur als Anhaltspunkte <strong>für</strong> die<br />

Struktur der angesiedelten Betriebe dienen. Insgesamt konnten 228 Betriebe in<br />

die Analyse einbezogen wer<strong>den</strong>, wobei <strong>den</strong> einzelnen Auswertungen - je nach<br />

Informationslage - kleinere Bezugszahlen zugrunde liegen.<br />

Die Auswertung der betrieblichen Nachfrage macht deutlich, dass die Bereitstellung<br />

von Gewerbeflächen überwiegend der Sicherung des Bestandes und der<br />

Entwicklung der ortsansässigen bzw. im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg beheimateten Betriebe<br />

dient. Von <strong>den</strong> insgesamt 203 Betrieben, deren Herkunft bekannt ist,<br />

betreffen drei Viertel der Grundstücksverkäufe innergemeindliche bzw. innerregionale<br />

Erweiterungen, Verlagerungen und Neugründungen (Übersicht 3-3). Immerhin<br />

ein Viertel der Gewerbeflächennachfrager stammen aus Standorten außerhalb<br />

des <strong>Landkreis</strong>es.<br />

53 Dieses betrifft sowohl Betriebe in Gewerbegebieten mit noch verfügbaren Flächen als auch<br />

solche, die sich in mittlerweile vollständig belegten Gewerbegebieten angesiedelt haben.


63 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Übersicht 3-3: Herkunft der betrieblichen Gewerbeflächennachfrage im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

(1993 bis 2000 )<br />

Herkunft der Betriebe Anzahl der<br />

Betriebe<br />

aus dem <strong>Landkreis</strong> OL innerhalb der eigenen Gemeinde Erweiterungen 43 21<br />

(innerregional) Verlagerungen 58 29<br />

von außerhalb des<br />

<strong>Landkreis</strong>es OL<br />

Verlagerungen zwischen <strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Ol<strong>den</strong>burg, Bremen<br />

und Delmenhorst<br />

(überregional) andere Nachbargemein<strong>den</strong> des<br />

<strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />

Besonders augenfällig ist die vergleichsweise große Zahl der überregionalen Ansiedlungen<br />

aus <strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten Ol<strong>den</strong>burg, Bremen und Delmenhorst.<br />

Jeder siebte Gewerbeflächenverkauf ging auf Suburbanisierungseffekte aus <strong>den</strong><br />

benachbarten Zentren - insbesondere Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst - zurück.<br />

Betriebe aus der Stadt Bremen sind hierbei allerdings nur unterdurchschnittlich<br />

vertreten. Dadurch wird deutlich, dass <strong>für</strong> Verlagerungen ins Umland die unmittelbare<br />

Nähe und die sehr gute Erreichbarkeit der Herkunftsstädte offenbar eine<br />

wichtige Rolle spielt. Während der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg direkt an die Städte Ol<strong>den</strong>burg<br />

und Delmenhorst grenzt, besteht zur Hansestadt Bremen bereits eine<br />

spürbar weitere Entfernung. Darüber hinaus hat Bremen bislang noch nicht mit<br />

deutlichen Gewerbeflächenengpässen zu kämpfen, wie es z.B. in der Stadt Delmenhorst<br />

schon der Fall ist.<br />

Von <strong>den</strong> übrigen Ansiedlungen von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg stammen<br />

fast die Hälfte aus unmittelbar benachbarten Gemein<strong>den</strong>, und selbst von <strong>den</strong><br />

übrigen überregionalen Ansiedlungen kam der überwiegende Teil aus relativ nah<br />

gelegenen Standorten des nordwestlichen Niedersachsens. Die Verlagerungsdistanzen<br />

sind also - wie in anderen Regionen auch - insgesamt recht gering.<br />

Eine nähere Betrachtung der Ansiedlungen von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es macht<br />

deutlich, dass es sich hierbei im Vergleich zu <strong>den</strong> innerregionalen Gewerbeflächennachfragern<br />

um Betriebe mit überdurchschnittlicher Beschäftigtenzahl und<br />

Grundstücksgröße handelt. Während die durchschnittliche Betriebsgröße bei <strong>den</strong><br />

innerregional verlagerten und erweiterten Unternehmen bei knapp 8 Mitarbeitern<br />

liegt, ist sie bei überregionalen Ansiedlungen fast doppelt so groß.<br />

Anteil<br />

(in %)<br />

Neugründungen 36 18<br />

16 8<br />

29 14<br />

9 4<br />

übrige überregionale Ansiedlungen 12 6<br />

Summe 203 100<br />

Jede siebte Flächennachfrage<br />

aus <strong>den</strong> benachbarten<br />

Zentren ...<br />

... hiervon aber nur wenige<br />

aus Bremen<br />

Nur geringe Verlagerungsdistanzenüberregionaler<br />

Ansiedlungen<br />

Überregionale Ansiedlungen:Überdurchschnittliche<br />

Betriebsgröße


Verteilung der erhobenen<br />

Betriebe auf einzelne<br />

Wirtschaftszweige<br />

64 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Die Verteilung der Unternehmen nach Branchen zeigt, dass unter <strong>den</strong> Gewerbeflächennachfragern<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg Betriebe des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes<br />

(56 %) etwas stärker vertreten sind als Dienstleistungsunternehmen (44 %).<br />

Die einzelnen Wirtschaftszweige sind folgendermaßen vertreten:<br />

Branchen Anzahl der Betriebe<br />

(innerreg. Herkunft)<br />

Anteil<br />

(in %)<br />

Anzahl der Betriebe<br />

(überreg. Herkunft)<br />

Aus dem Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe zählen v.a. Handwerksbetriebe und Betriebe<br />

des Baugewerbes zu <strong>den</strong> in Gewerbegebieten angesiedelten bzw. erweiterten<br />

Unternehmen. Hierunter ist der Anteil der Flächennachfrager, die aus dem <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg selbst stammen, besonders hoch. Im Dienstleistungsbereich sind<br />

demgegenüber Handelsbetriebe stark vertreten. Von diesen kommen überdurchschnittlich<br />

viele Unternehmen von außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es.<br />

Die Gewerbeflächennachfrage seit 1993 saldiert sich auf gut 109 ha (s.o.). Die<br />

durchschnittliche Grundstücksgröße je Betrieb lag damit bei 4.800 m². Die Größen<br />

der einzelnen Gewerbegrundstücke differieren sehr stark und bewegen sich in<br />

einer Spanne zwischen 350 m² und 4,9 ha. Fast 60 % der Grundstücksgrößen<br />

liegen zwischen 2.000 m² und 5.000 m². Die erhobenen Betriebe verteilen sich auf<br />

die Grundstücksgrößenklassen wie folgt:<br />

Grundstücksgrößenklassen Anzahl der<br />

Betriebe<br />

Anteil<br />

(in %)<br />

< 2.000 m² 45 20<br />

2.000 m² bis < 3.000 m² 65 29<br />

3.000 m² bis < 5.000 m² 66 29<br />

5.000 m² bis < 1 ha 29 13<br />

1 ha bis 2 ha 13 6<br />

> 2 ha 8 4<br />

Summe: 226 100%<br />

Anteil<br />

(in %)<br />

sonstiges Handwerk 34 25 10 16<br />

Baugewerbe 24 18 7 11<br />

Kfz-Gewerbe 12 9 6 9<br />

Verarbeitendes Gewerbe 15 11 9 14<br />

Handel 19 14 14 22<br />

Unternehmensbezogene Dienstleist. 14 10 5 8<br />

Verkehr 7 5 8 13<br />

sonstige Dienstleistungen 10 7 5 8<br />

Summe: 135 100% 64 100%<br />

Handwerksbetriebe, Handel<br />

und Baugewerbe am<br />

stärksten vertreten<br />

Verteilung auf Grundstücksgrößenklassen


65 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

3.4 Verfügbare Gewerbeflächen im Umfeld des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />

Betrachtet wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> nur ausgewählte Gewerbegebiete mit verfügbaren<br />

Flächen, die aufgrund ihrer Lage, Größe oder sonstigen Standortqualitäten als<br />

Konkurrenzstandorte <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

von Bedeutung sein können 54 .<br />

Stadt Bremen<br />

Im Vergleich zu zahlreichen anderen großen Wirtschaftstandorten ist die Gewerbeflächensituation<br />

in der Stadt Bremen in geringerem Maße durch Flächenengpässe<br />

gekennzeichnet. Aufgrund der großen räumlichen Ausdehnung Bremens<br />

findet ein nicht unbeträchtlicher Teil des Suburbanisierungsprozesses innerhalb<br />

der Stadtgrenzen statt. Allerdings besteht sehr wohl das Problem, dass von dem<br />

erheblichen Umfang an Flächenreserven zahlreiche Flächen, die <strong>für</strong> die Gewerbeentwicklung<br />

theoretisch geeignet wären, aus verschie<strong>den</strong>en Grün<strong>den</strong> nur eingeschränkt<br />

verfügbar sind. Hierunter sind eine Reihe von altindustriellen Recyclingflächen.<br />

Neben einigen kleineren Gewerbegebieten sind folgende Standorte die Schwerpunkte<br />

des augenblicklichen Gewerbeflächenangebots in der Stadt Bremen:<br />

- „Gewerbepark Hansalinie“ unmittelbar an der A 1-Anschlussstelle „Bremen-<br />

Hemelingen“: Hier sind derzeit rund 25 ha verfügbar. Es besteht die Möglichkeit,<br />

diesen Standort deutlich in Richtung Osten entlang der Autobahn zu erweitern.<br />

- „Bremer Industrie-Park“ auf dem ehemaligen Gelände des Stahlwerks: Neben<br />

zur Zeit ca. 20 ha verfügbarer Fläche (überwiegend GI) können hier künftig<br />

weitere 100 ha entwickelt wer<strong>den</strong>.<br />

- „Güterverkehrszentrum“ in Niedervieland: Dieses Gelände, das ehemals <strong>für</strong> die<br />

Erweiterung des Hafens reserviert war, kann noch um rund 100 ha vergrößert<br />

wer<strong>den</strong>. Ein Teil hiervon wird derzeit bereits erschlossen. Bei Fertigstellung der<br />

in Planung befindlichen A 281 (Querverbindung zwischen der A 1 und der<br />

A 27) würde dieses Gewerbegebiet eine erheblich Aufwertung erfahren.<br />

- „Technologiepark Universität“ in Nähe der A 27-Anschlussstelle „Bremen-Horn-<br />

Lehe“: Dieser Standort bietet zurzeit zwar keine verfügbaren Gewerbegrundstücke.<br />

Es besteht aber Flächenpotenzial im Umfang von rund 50 ha, das<br />

langfristig entwickelt wer<strong>den</strong> kann.<br />

- „Airport-Stadt“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flughafen Bremen: Hier<br />

können noch 30 ha zusätzliche Gewerbeflächen entwickelt wer<strong>den</strong>. Vorgesehen<br />

ist dieser Standort vorwiegend <strong>für</strong> Büronutzungen und Dienstleistungsunternehmen.<br />

54 Quellen:<br />

- GewIS (Gewerbeflächeninformationssystem von RegIS-Online, www.regis-online.de),<br />

- Senator <strong>für</strong> Wirtschaft und Häfen: Wirtschaftsstandort Bremen 2000 - 2001<br />

sowie www.wfg-bremen.de<br />

- Flächennutzungsplan 1996 der Stadt Ol<strong>den</strong>burg, www.ol<strong>den</strong>burg.de<br />

- Gespräch mit Vertretern der Wirtschaftsförderung der Stadt Delmenhorst<br />

Ausgewählte Konkurrenzstandorte<br />

<strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung<br />

im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Große Flächenreserven in<br />

Bremen, aber z.T. nur<br />

eingeschränkt verfügbar<br />

Schwerpunkte des Gewerbeflächenangebots<br />

in<br />

Bremen


Kaum noch Gewerbeflächenangebot<br />

in Delmenhorst<br />

Ziel: Interkommunale<br />

Kooperation mit <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong><br />

Derzeit noch ausreichendesGewerbeflächenangebot<br />

Wichtigster Standort des<br />

Flächenangebots: Gewerbegebiet<br />

„Tweelbäke“<br />

Relativ niedrige Grundstückspreise<br />

in der Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

66 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Im Jahr 2000 wur<strong>den</strong> in Bremen rund 45 ha Gewerbeflächen aus städtischem<br />

Eigentum verkauft. Hiervon betrafen - ähnlich wie im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg - 80 %<br />

der Fälle Erweiterungen und Verlagerung innerhalb des Stadtgebietes.<br />

Stadt Delmenhorst<br />

Aufgrund starker Nachfrage in <strong>den</strong> 90er Jahren und der engen Stadtgrenzen verfügt<br />

Delmenhorst nur noch über ein sehr eingeschränktes Gewerbeflächenangebot.<br />

Auch <strong>für</strong> die künftige Entwicklung ist kaum hochwertiges Flächenpotenzial<br />

vorhan<strong>den</strong>.<br />

In Zukunft wird die Stadt in der Gewerbeflächenentwicklung verstärkt auf interkommunale<br />

Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> setzen müssen.<br />

Bislang gibt es solche Kooperationen allerdings noch nicht. Die Entwicklung von<br />

echten grenzüberschreiten<strong>den</strong> Gewerbegebieten ist aufgrund des Zuschnitts des<br />

Stadtgebietes problematisch. Durchaus <strong>den</strong>kbar ist aber die Beteiligung der Stadt<br />

Delmenhorst an Gewerbeflächen, die auf dem Gebiet anderer Gemein<strong>den</strong> liegen.<br />

Hierbei sind zunächst Kooperationen mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee und Groß<br />

Ippener, SG Harpstedt zu prüfen.<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

Auch die Gewerbeflächensituation in der Stadt Ol<strong>den</strong>burg ist durch zunehmende<br />

Flächenknappheit gekennzeichnet. Allerdings besteht im Gegensatz zur Stadt<br />

Delmenhorst derzeit ein ausreichendes verfügbares Angebot. Auch bietet der<br />

Flächennutzungsplan der Stadt noch Reserveflächen <strong>für</strong> die künftige Entwicklung.<br />

Wichtigster Standort des Flächenangebots in Ol<strong>den</strong>burg ist seit <strong>den</strong> 70er Jahren<br />

das Gewerbegebiet „Tweelbäke“ an der Grenze zu <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Hatten und<br />

Hude. Dieses Gewerbegebiet ist mittlerweile auf rund 150 ha angewachsen. Derzeit<br />

sind hier 10 ha sofort und 16 ha später verfügbar. Zudem sind im Flächennutzungsplan<br />

im Umfeld des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes weitere umfangreiche<br />

gewerbliche Bauflächen dargestellt, so dass dieser Standort auch künftig einen<br />

Schwerpunkt des Gewerbeflächenangebots der Stadt bil<strong>den</strong> wird.<br />

In <strong>den</strong> vergangenen fünf Jahren hat die Stadt durchschnittlich 12 ha Gewerbeflächen<br />

verkauft, d.h. fast so viel wie alle Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zusammen<br />

(gut 15 ha). Der Grundstückspreis je m² erschlossener Gewerbefläche<br />

liegt im Gewerbegebiet „Tweelbäke“ mit DM 40,- bis 55,- <strong>für</strong> eine Stadt von der<br />

Größe Ol<strong>den</strong>burgs auf einem relativ niedrigen Niveau. Am Gewerbeflächenstandort<br />

„Sandkrug“, Gemeinde Hatten kostet der m² DM 49,-, in <strong>den</strong> benachbarten<br />

Gemein<strong>den</strong> Hude und War<strong>den</strong>burg zwischen DM 30,- und DM 35,-.


<strong>Landkreis</strong>e Cloppenburg, Diepholz, Osnabrück und Vechta<br />

67 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

In <strong>den</strong> südlichen Nachbarkreisen des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg sind z.T. sehr umfangreiche<br />

Gewerbeflächenangebote verfügbar. Dieses gilt insbesondere <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> Cloppenburg. Die meisten Gewerbeflächenstandorte befin<strong>den</strong> sich verkehrsgünstig<br />

in Nähe der A 1. Allerdings ist die Entfernung zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong><br />

Zentren wirtschaftlicher Aktivität (z.B. Bremen und Ol<strong>den</strong>burg) aus <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en<br />

Vechta und Cloppenburg sowie weiten Teilen des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz deutlich<br />

größer als aus <strong>den</strong> meisten Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg. Die<br />

Grundstückspreise je m² liegen - abgesehen von <strong>den</strong> Standorten im südlichen<br />

Umland Bremens - überwiegend zwischen DM 30,- und 35,- und damit ungefähr<br />

auf dem Niveau in der Stadt Wildeshausen und etwas über <strong>den</strong> Preisen in Großenkneten.<br />

Herausragender Gewerbeflächenstandort im <strong>Landkreis</strong> Cloppenburg ist der „Ecopark“<br />

in der Gemeinde Emstek, ein interkommunales Gewerbegebiet unter Beteiligung<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Cloppenburg und einiger seiner Gemein<strong>den</strong>. Neben einem<br />

sehr großen Flächenpotenzial - im Endausbau soll der Standort 210 ha umfassen<br />

- zeichnet sich das Gewerbegebiet v.a. durch eine Zielgruppenstrategie 55 und<br />

eine Reihe von speziellen Dienstleistungen <strong>für</strong> ansiedlungsinteressierte und ansässige<br />

Unternehmen aus. Dieses Dienstleistungsangebot umfasst z.B.<br />

- die Planung, Realisierung und <strong>den</strong> Betrieb einer gemeinsamen Informationsund<br />

Kommunikationsinfrastruktur,<br />

- Kooperationsanbahnung und Netzwerkbetreuung <strong>für</strong> die unternehmerischen<br />

Zielgruppen,<br />

- Unternehmensberatung (u.a. Markteintrittsberatung, Markt- und Unternehmensanalyse,<br />

Businessplanung)<br />

In der Nähe des Ecoparks verfügt die Stadt Cloppenburg über weitere umfangreiche<br />

Gewerbeflächen („Alter Emsteker Weg“, „Cloppenburg-West“), die insbesondere<br />

zahlreiche GI-Flächen beinhalten. Alle Gewerbegebiete sind direkt an die<br />

B 71 und damit kreuzungsfrei an die A 1 angebun<strong>den</strong>.<br />

Auf dem Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es Vechta befin<strong>den</strong> sich Konkurrenzstandorte u.a.<br />

im unmittelbaren Umfeld der Stadt Wildeshausen. Die Gemein<strong>den</strong> Visbek<br />

(„Rechterfeld Bahnhof“) und Gol<strong>den</strong>stedt („Bahnhof“) verfügen hier zwar über<br />

größere Gewerbegebiete, die aber verkehrlich vergleichsweise ungünstig gelegen<br />

sind. Weitere bedeutende Gewerbeflächenstandorte befin<strong>den</strong> sich in der Stadt<br />

Vechta („Gewerbe- und Industriepark Vechta Nordwest“) sowie in der Gemeinde<br />

Bakum an der A 1-Anschlussstelle „Vechta“. Die bei<strong>den</strong> letztgenannten Gewerbegebiete<br />

liegen allerdings bereits rund 20 km von <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg entfernt.<br />

Noch weiter südlich an der A 1-Anschlussstelle „Neuenkirchen/Vör<strong>den</strong>“ befindet<br />

sich mit dem interkommunalen „Dienstleistungspark A 1“ ein mit dem Ecopark<br />

vergleichbarer sehr großer Gewerbeflächenstandort.<br />

55 Angestrebt wird die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich Life Science und verwandten<br />

Branchen. Im einzelnen sind dies Nahrungs- und Genussmittel, Agrar- und Umwelttechnik,<br />

Medizin-, Bio- und Gentechnologie, Gesundheits- und Pharmaindustrie, Kunststoffe<br />

und Neue Materialien, Maschinenbau sowie Informationstechnologie (http://www.ecopark.de<br />

vom 29.10.2001)<br />

Teilweise sehr umfangreicheGewerbeflächenangebote<br />

<strong>Landkreis</strong> Cloppenburg:<br />

„Ecopark“ als herausragendes<br />

Gewerbegebiet<br />

<strong>Landkreis</strong>e Vechta und<br />

Osnabrück: „Dienstleistungspark<br />

A 1“


<strong>Landkreis</strong> Diepholz:<br />

Hochwertige Gewerbegebiete<br />

im Sü<strong>den</strong> Bremens<br />

68 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Im <strong>Landkreis</strong> Diepholz gibt es größere Gewerbeflächenangebote, u.a. in <strong>den</strong><br />

Städten Syke („Am Bahnhof“) und Bassum („Karrenbruch“), die eine Konkurrenz<br />

insbesondere zum Angebot in der Samtgemeinde Harpstedt darstellen. Allerdings<br />

fehlt <strong>den</strong> genannten Standorten eine verkehrliche Anbindung, wie sie mit der A 1<br />

in <strong>den</strong> Mitgliedsgemein<strong>den</strong> Groß Ippener und Prinzhöfte gegeben ist. Eine höhere<br />

Lagegunst besitzen dagegen die Gemein<strong>den</strong> im südlichen Umland der Stadt Bremen,<br />

von <strong>den</strong>en insbesondere die Gemeinde Weyhe (Gewerbegebiet „Dreyhe“)<br />

über umfangreiche und direkt an die A 1 angebun<strong>den</strong>e Gewerbeflächen verfügt.<br />

<strong>Landkreis</strong>e Ammerland und Wesermarsch<br />

<strong>Landkreis</strong> Ammerland:<br />

Hochwertiges konkurrierendes<br />

Flächenangebot<br />

<strong>Landkreis</strong> Wesermarsch:<br />

Als Konkurrenzregion<br />

weniger relevant<br />

Die im Nor<strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e Ammerland und Wesermarsch haben im<br />

Hinblick auf ihr Gewerbeflächenangebot sehr unterschiedliche Standortvoraussetzungen.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> Ammerland ist die Anbindung an das überregionale Autobahnnetz<br />

und <strong>den</strong> wichtigen Wirtschaftsstandort Stadt Ol<strong>den</strong>burg sehr gut und mit<br />

der Lagegunst des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg vergleichbar. Die bei<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e<br />

konkurrieren folglich um Betriebsverlagerungen aus der Stadt Ol<strong>den</strong>burg. Die der<br />

Stadt am nächsten liegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Bad Zwischenahn („Industriepark Bad<br />

Zwischenahn“), Wiefelstede („Westerholtsfelde“) und Rastede („Ipwege“, „Leuchtenburg“)<br />

verfügen über qualitativ hochwertige Gewerbegebiete, die in kurzer<br />

Entfernung zu <strong>den</strong> Autobahnen A 28 oder A 29 bzw. direkt an einer Anschlussstelle<br />

liegen. Zudem ist keiner der genannten Standorte mehr als 10 km von der<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg entfernt.<br />

Anders dagegen ist die Situation im <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch: Aufgrund der problematischen<br />

verkehrlichen Anbindung (kein Autobahnanschluss, Weser als schwer<br />

zu überwin<strong>den</strong>de Grenze im Osten, vergleichsweise weite Entfernungen zu <strong>den</strong><br />

Städten Bremen und Ol<strong>den</strong>burg) ist der <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch als Konkurrenzregion<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg weniger relevant als der <strong>Landkreis</strong> Ammerland.<br />

Insbesondere im benachbarten Sü<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Wesermarsch (Elsfleth:<br />

„Oberegge-West“, Lemwerder: „Altenesch“ und „Deichhausen“) ist die Qualität<br />

der Gewerbeflächenangebote niedriger einzustufen als im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Entlang der Weser bietet der <strong>Landkreis</strong> Wesermarsch umfangreiche Flächenpotenziale,<br />

die allerdings überwiegend als Vorranggebiete <strong>für</strong> hafenorientierte<br />

industrielle Anlagen im Landesraumordnungsprogramm dargestellt sind und deshalb<br />

ebenfalls kein bedeutendes Konkurrenzangebot zu <strong>den</strong> Gewerbeflächen im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sind.


4. Vorschauflächen<br />

4.1 Vorschauflächen im Überblick<br />

69 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Ein Blick auf die Verteilung der Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> (Karte 4-1, Übersicht<br />

4-1) macht deutlich, dass sich die erhobenen Vorschauflächen überwiegend<br />

entlang der Autobahnachsen A 1, A 28 und A 29 sowie im Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

und in etwas geringerem Maße in Nähe der Stadt Delmenhorst befin<strong>den</strong>.<br />

Bei Einbeziehung der verfügbaren und geplanten Gewerbegebiete bestätigt sich<br />

im Wesentlichen, dass die genannten Achsen die Schwerpunkte der Gewerbeflächenentwicklung<br />

im <strong>Landkreis</strong> sind. Im Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg ist jedoch<br />

z.Zt. noch ein Defizit an aktuell verfügbaren Gewerbegebieten und Planungsvorhaben<br />

zu verzeichnen.<br />

Übersicht 4-1: Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg - Lage und Flächengröße<br />

Nr. Beteiligte<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

1 Dötlingen und Prinzhöfte<br />

(SG Harpstedt) und Stadt Wildeshausen<br />

Ortsteil Arbeitstitel der<br />

Vorschaufläche<br />

Hockensberg /<br />

Simmerhausen<br />

Bruttofläche<br />

(in ha)<br />

74<br />

67 (Prinzh.)<br />

Brakland / Simmerhausen 7 (Dötl.) 56<br />

2 Ganderkesee Ganderkesee Westtangente<br />

(westliche Erweiterung)<br />

3 Ganderkesee Grüppenbühren<br />

Grüppenbühren<br />

(nördliche Erweiterung)<br />

4 Ganderkesee Schlutter Schlutter 34<br />

5 Großenkneten und Stadt Wildeshausen<br />

Steinloge Steinloge 95 (Groß.)<br />

65 (Wildesh.)<br />

6 Groß Ippener (SG Harpstedt) Groß Ippener Groß Ippener<br />

(westliche Erweiterung)<br />

7 Hatten Munderloh Gewerbepark Munderloh 20<br />

8 Hatten, Hude und Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

Tweelbäke-Ost Tweelbäke-Ost 20 (Hatten)<br />

20 (Hude) 57<br />

9 Hatten und Stadt Ol<strong>den</strong>burg Tweelbäke-Ost Güterverkehrszentrum (GVZ) 100 (Hatten) 100<br />

10 Hude Wüsting Holler Landstraße 30<br />

11 War<strong>den</strong>burg Astrup An der Autobahn 76<br />

12 War<strong>den</strong>burg War<strong>den</strong>burg Am Schlatt / Grüner Weg 15<br />

13 Stadt Wildeshausen Düngstrup Düngstrup 20<br />

14 Stadt Wildeshausen Aldrup Aldrup 50<br />

Die Flächengrößen sind nur ungefähre Angaben, i.d.R. handelt es sich um Bruttogrößen. Teilweise sind die betrachteten<br />

Flächen Suchräume, von <strong>den</strong>en nur ein noch nicht definierter Teilbereich realisiert wer<strong>den</strong> soll. Die Flächenangaben zu<br />

summieren ist methodisch daher nicht sinnvoll.<br />

56 zusätzliche 18 ha bereits formell in Planung (Dötlingen-Hockensberg, vgl. Abschnitt 3.2)<br />

57 zusätzliche 36 ha auf dem Gebiet der Stadt Ol<strong>den</strong>burg östlich der A 29 (lt. Flächennutzungsplan 1996)<br />

Vorschauflächen v.a.<br />

entlang der Autobahnachsen<br />

und im Umland<br />

der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

Auch verfügbare und<br />

geplante Gewerbegebiete<br />

schwerpunktmäßig entlang<br />

der Achsen<br />

25<br />

36<br />

160<br />

30<br />

40


70 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>


IR<br />

Karte 4-1: Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Vorschauflächen<br />

Einzugsgebiete<br />

IR IC<br />

Flächengrößen (Brutto)<br />

10 ha<br />

50 ha<br />

100 ha<br />

71 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

IR IC ICE<br />

Autobahn<br />

Bundesstraße<br />

Bahntrasse<br />

IR<br />

Wichtige Bahnhöfe<br />

IR IC<br />

ICE<br />

Kartengrundlage:<br />

ÜKN 1:500.000<br />

Landesvermessung und<br />

Geobasisinformation<br />

Niedersachsen<br />

(Maßstab verändert)<br />

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />

FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG


72 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>


73 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

4.2 Beschreibung und Bewertung der einzelnen Vorschauflächen<br />

Auf Basis der Gespräche in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> wurde <strong>für</strong> jede der 14 Vorschauflächen<br />

ein Gewerbeflächenprofil erstellt, das <strong>den</strong> jeweiligen Standort - soweit dies<br />

zum jetzigen Zeitpunkt bereits möglich und sinnvoll ist - detailliert beschreibt<br />

(Übersicht 4-3). Diese Profile dienen der Bewertung der einzelnen Flächen und<br />

ermöglichen die Festlegung vorrangig zu sichernder bzw. zu entwickelnder Projekte.<br />

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Qualität bzw. Verfügbarkeit der bei <strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong> abgefragten Informationen sehr unterschiedlich ist. Für einen Teil der<br />

Vorschauflächen sind bei <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Gemeindeverwaltungen relativ<br />

detaillierte Entwicklungsvorstellungen vorhan<strong>den</strong> bzw. bereits informelle Planungsvorbereitungen<br />

im Gange. Bei anderen Flächen wiederum existieren nur<br />

vage Vorstellungen bzw. die jeweilige Projektidee ist erst im Verlauf der Gemeindegespräche<br />

entwickelt wor<strong>den</strong>. Im einzelnen wur<strong>den</strong> folgende Daten abgefragt:<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde / Mitgliedsgemeinde / Ortsteil<br />

- Name der Vorschaufläche (+ lfd. Nummer)<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes Gewerbe<br />

- Entfernungen zu Autobahn-Anschlussstellen, Bundesstraßen sowie Kreis- bzw.<br />

Landesstraßen<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger und <strong>den</strong> ÖPNV<br />

Die Flächenangaben sind überwiegend nur grobe Schätzungen bzw. die erhobene<br />

Fläche ist ein Suchraum <strong>für</strong> das zu entwickelnde Gewerbegebiet.<br />

- Planungsstand (z.B. informelle Planungsvorbereitungen, Grundstückverhandlungen)<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />

- geplante Aufteilung in GE- / GI- / SO-Flächen<br />

- bisherige Darstellung im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP)<br />

- Einschränkungen bzw. Nutzungsausschluss<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />

- bisherige Nutzung<br />

- Erschließung (sofern bereits Ansätze vorhan<strong>den</strong> sind)<br />

- Einschränkung z.B. durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat)<br />

Gewerbeflächenprofile zur<br />

Beschreibung und Bewertung<br />

der Vorschauflächen<br />

Qualität und Verfügbarkeit<br />

der Flächeninformationen<br />

sehr unterschiedlich<br />

Grunddaten<br />

Lage / Anbindung<br />

Flächengröße<br />

Planungsstand<br />

Geplante Einschränkungen<br />

/ Zielgruppen<br />

Flächeneigenschaften<br />

Eigentumsverhältnisse


Umweltkonflikte<br />

Konflikte im Umfeld der<br />

Vorschaufläche<br />

Abschließende Bewertung<br />

der Vorschauflächen<br />

Standort- und Vorschauflächenbewertung<br />

Verschie<strong>den</strong>e Prioritäten<br />

der Vorschauflächen<br />

Probleme bei der Flächenmobilisierung<br />

- öffentlicher Erwerb der Flächen angestrebt?<br />

74 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- naturschutz-, gewässerschutz- und wasserschutzrechtliche Auflagen<br />

- Altlasten (-verdacht)<br />

- Konflikte mit Nachbarnutzungen<br />

- Konflikte mit zu- und abfließendem Verkehr<br />

- Vorteile und Nachteile der Vorschauflächen unter Berücksichtigung der Besichtigung<br />

durch die Gutachter im Rahmen der Gemeindegespräche<br />

- Bewertung der Vorschauflächen und ihre Bedeutung <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenentwicklung<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen (einschließlich noch offener Fragen,<br />

die vor der Entwicklung der Vorschauflächen geklärt wer<strong>den</strong> müssen)<br />

Analog zur Bewertung der verfügbaren und geplanten Gewerbeflächen (Abschnitt<br />

3) gilt <strong>für</strong> die Vorschauflächen, dass die Wertigkeit einer Gewerbefläche<br />

stark von der Bedeutung des jeweiligen Wirtschaftsstandortes beeinflusst wird.<br />

Entsprechend muss auch die Bewertung der einzelnen Vorschauflächen vor dem<br />

Hintergrund des wirtschaftlichen Potenzials und der Lagegunst des jeweiligen<br />

Wirtschaftsstandortes gesehen wer<strong>den</strong> (Abschnitt 2.2).<br />

Für die Bewertung der Vorschauflächen gelten im Wesentlichen die im Abschnitt 3<br />

genannten Kriterien und die daraus resultierende Einstufung in die Klassen „Ü“,<br />

„R“ oder „L“ bzw. deren Mischformen. Darüber hinaus stellt sich bei potenziellen<br />

Gewerbeflächen die Frage, mit welcher Priorität und welchem Zeithorizont ein<br />

solches Projekt von der jeweiligen Gemeinde verfolgt wer<strong>den</strong> sollte. Die Bandbreite<br />

reicht von Vorschauflächen, die z.B. aufgrund eines momentanen Flächenengpasses<br />

kurzfristig realisiert wer<strong>den</strong> sollten, bis zu Flächen, <strong>für</strong> die auf absehbare<br />

Zeit kein Bedarf gesehen wird. Entsprechend wer<strong>den</strong> die Vorschauflächen<br />

ergänzend zur Bewertung „Ü“ bis „L“ in folgende Prioritätengruppen eingestuft<br />

(Übersicht 4-2):<br />

1: Prioritäre, d.h. kurzfristig - allerdings unter Berücksichtigung des derzeitigen<br />

Flächenangebots - zu entwickelnde Projekte (Flächenentwicklung)<br />

2: Mittelfristige, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage zu entwickelnde Projekte<br />

(Flächensicherung)<br />

3: Nachrangige, z.Zt. weniger bedeutsame Projekte (ggf. langfristig weiter zu<br />

verfolgen)<br />

Bei <strong>den</strong> Prioritätensetzungen handelt es sich um Empfehlungen der Gutachter vor<br />

dem Hintergrund der jeweiligen Standort- und Nachfragebedingungen sowie der<br />

weiteren Flächenpotenziale im Umfeld. Spezifische Probleme bei der Flächenmobilisierung,<br />

insbesondere die mangelnde Verkaufsbereitschaft privater Grundstückseigentümer,<br />

können aber die Entwicklung von priortär eingestuften Vorschauflächen<br />

erheblich verzögern. Statt dessen kann es erforderlich sein, dass die<br />

Gemein<strong>den</strong> andere, zunächst nachrangig bewertete Flächenprojekte vorziehen.


75 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Bei allen Vorschauflächen ist zu beachten, dass die Maßnahmen zur eigentumsrechtlichen<br />

Sicherung der Grundstücke und zur Beplanung der Flächen teils erhebliche<br />

Zeit in Anspruch nehmen können. Selbst die Realisierung prioritär eingestufter,<br />

d.h. kurzfristig zu entwickelnder Vorschauflächen kann noch einige Jahre<br />

dauern.<br />

Bei einigen der folgen<strong>den</strong> Vorschauflächen haben sich die zuständigen politischen<br />

Gremien in der Vergangenheit bereits gegen eine Realisierung als Gewerbegebiet<br />

entschie<strong>den</strong>. Die Sicht der Gutachter kann im Hinblick auf Bewertungen und Prioritätensetzungen<br />

hiervon abweichen. In diesen Fällen wird eine erneute Diskussion<br />

der Vorschauflächenstandorte in <strong>den</strong> politischen Gremien empfohlen.<br />

Übersicht 4-2: Bewertung der Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Nr. Beteiligte<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

1 Dötlingen und<br />

Prinzhöfte<br />

(SG Harpstedt)<br />

und Stadt<br />

Wildeshausen<br />

Arbeitstitel der<br />

Vorschaufläche<br />

Brakland /<br />

Simmerhausen<br />

2 Ganderkesee Westtangente<br />

(westliche<br />

Erweiterung)<br />

3 Ganderkesee Grüppenbühren<br />

(nördliche<br />

Erweiterung)<br />

Bewertung und Priorität<br />

Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit sehr guter Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit<br />

Nr. 5 „Steinloge“ abstimmen<br />

- Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen<br />

können auch emittierende Betriebe angesiedelt wer<strong>den</strong>.<br />

R 3 - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung<br />

- Von <strong>den</strong> Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 3<br />

„Grüppenbühren“ und insbesondere Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen.<br />

- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />

- Eignung des Standortes <strong>für</strong> ausgewählte flugverkehrsaffine<br />

Betriebe<br />

Ü/R 2 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung<br />

zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten<br />

- Von <strong>den</strong> Vermarktungschancen her etwas niedriger als Nr. 4<br />

„Schlutter“ einzuschätzen<br />

- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />

zu entwickelndes Projekt<br />

4 Ganderkesee Schlutter Ü 1 - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit hervorragender<br />

Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zu <strong>den</strong><br />

wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />

- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />

5 Großenkneten<br />

und Stadt<br />

Wildeshausen<br />

6 Groß Ippener<br />

(SG Harpstedt)<br />

Steinloge Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit<br />

Nr. 1 „Brakland/ Simmerhausen“ abstimmen<br />

Groß Ippener<br />

(westliche<br />

Erweiterung)<br />

7 Hatten Gewerbepark<br />

Munderloh<br />

Lange Entwicklungszeiträume<br />

Erneute Diskussion einiger<br />

Vorschauflächen in<br />

<strong>den</strong> politischen Gremien<br />

Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />

- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />

Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />

- Abrundung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete


Nr. Beteiligte<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

8 Hatten, Hude<br />

und Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

9 Hatten und<br />

Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Arbeitstitel der<br />

Vorschaufläche<br />

76 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Bewertung und Priorität<br />

Tweelbäke-Ost Ü 1 - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit sehr guter<br />

Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit<br />

Nr. 9 „Güterverkehrszentrum“ abstimmen<br />

Güterverkehrszentrum<br />

(GVZ)<br />

10 Hude Holler<br />

Landstraße<br />

11 War<strong>den</strong>burg An der<br />

Autobahn<br />

12 War<strong>den</strong>burg Am Schlatt /<br />

Grüner Weg<br />

13 Stadt<br />

Wildeshausen<br />

14 Stadt<br />

Wildeshausen<br />

Ü 58<br />

1 59<br />

- Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit (geplanter)<br />

hervorragender Verkehrsanbindung und unmittelbarer Nähe<br />

zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt, mit<br />

Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ abstimmen<br />

Ü/R 2 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit sehr guter Verkehrsanbindung und kurzer Entfernung zur<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />

zu entwickelndes Projekt<br />

Ü/R 1 - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />

R 2 - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter Verkehrsanbindung<br />

- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />

zu entwickelndes Projekt<br />

- Abrundung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />

Düngstrup L 3 - L: Vorschaufläche <strong>für</strong> <strong>den</strong> lokalen Bedarf mit Defiziten in der<br />

Verkehrsanbindung<br />

- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />

Aldrup R/L 3 - R/L: Vorschaufläche <strong>für</strong> <strong>den</strong> regionalen bis lokalen Bedarf<br />

mit Defiziten in Verkehrsanbindung (evtl. <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />

„Ernährungsgewerbe“ gut geeignet)<br />

- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />

58 Bewertung unter der Voraussetzung, dass die geplante neue Anschlussstelle an der A 29 realisiert wird<br />

59 Realisierung als Güterverkehrszentrum derzeit sehr unsicher


Übersicht 4-3: Vorschauflächenprofile<br />

77 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

1. GRUNDDATEN Nr. 1<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemein<strong>den</strong> Dötlingen und Prinzhöfte,<br />

SG Harpstedt, Beteiligung der Stadt Wildeshausen<br />

und der SG Harpstedt<br />

- Ortsteil Hockensberg / Simmerhausen<br />

- Name der Vorschaufläche Brakland / Simmerhausen<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Beiderseits der Gemeindegrenze und der B 213<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />

„Simmerhausen“ (Prinzhöfte) sowie nördliche Erweiterung<br />

des bereits geplanten Gewerbegebietes „Hockensberg“<br />

(Dötlingen, 18 ha)<br />

Bremen: 35 km über die A 1<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 33 km über die L 872<br />

Delmenhorst: 18 km über B 213, 25 km über die A 1<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-Nord“: 2 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 872: 3 km<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger keine<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 74 ha<br />

(davon 67 ha in Prinzhöfte und 7 ha in Dötlingen)<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand „Zukunftsplanung“<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte noch keine genauen Angaben möglich<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch keine genauen Angaben möglich<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO Aufteilung noch offen, noch keine genauen Angaben<br />

möglich<br />

- bisherige Darstellung im RROP Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und<br />

Entwicklung von Arbeitsstätten, teilw. Vorsorgegebiete<br />

<strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung, angrenzend: Vorranggebiet<br />

<strong>für</strong> Trinkwassergewinnung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

78 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine Einschränkungen geplant<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen besondere Eignung <strong>für</strong> Branchen, die eine gute Verkehrsanbindung<br />

benötigen<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche<br />

- Erschließungsansätze noch nicht vorhan<strong>den</strong>, Erschl. evtl. über Kreisstraße<br />

- Einschränkungen durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

keine Einschränkung<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) vollständig in privatem Eigentum<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? Dötlingen: ja, Prinzhöfte: nein<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />

- Auflagen Gewässerschutz<br />

- Auflagen Wasserschutz teils Wasserschutzgebiet<br />

- Altlasten (-verdacht) keine Altlasten bzw. nicht bekannt<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen evtl. mit Landwirtschaft<br />

... zu- und abfließendem Verkehr keine


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

79 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Vorteile - kurze Entfernung zur überregional bedeutsamen<br />

Autobahnachse A 1, direkte Anbindung an die<br />

B 213<br />

- Lage in kurzer Entfernung zur Kreisstadt Wildeshausen<br />

- Erweiterung bestehender bzw. geplanter Gewerbegebiete<br />

zu einem zusammenhängen<strong>den</strong> interkommunalen<br />

Gewerbegebiet unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong><br />

Dötlingen und Prinzhöfte sowie der Stadt<br />

Wildeshausen und der SG Harpstedt<br />

- sehr großes Flächenpotenzial<br />

- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />

Wohngebieten<br />

- im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe<br />

Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten<br />

dargestellt<br />

- Nachteile - nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen<br />

- vergleichsweise große Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong><br />

Wirtschaftsstandorten Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />

- mangelnde städtebauliche Einbindung<br />

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit sehr guter Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt,<br />

mit Nr. 5 „Steinloge“ abstimmen<br />

- Aufgrund der räumlichen Trennung zu Wohnfunktionen<br />

können auch emittierende Betriebe angesiedelt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit<br />

der Fläche „Steinloge“ Nr. 5, ggf. zunächst nur einen<br />

der bei<strong>den</strong> Standorte entwickeln und <strong>den</strong> anderen<br />

als Reservefläche vorhalten<br />

- Projekt als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln<br />

und vermarkten, Beteiligung der Stadt Wildeshausen<br />

sowie der Samtgemeinde Harpstedt und<br />

weiterer Mitgliedsgemein<strong>den</strong> anstreben (ohne Beteiligung<br />

der Stadt sollte zunächst nur ein kleinerer<br />

Teil des Vorhabens beplant wer<strong>den</strong>)<br />

- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die<br />

beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- Ausdehnung bzw. Verlagerung der potenziellen<br />

Gewerbeflächen möglichst weit in Richtung der A 1-<br />

Anschlussstelle anstreben<br />

- ausreichend GI-Flächen ausweisen<br />

- Aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob<br />

Grundstücke <strong>für</strong> die Ansiedlung von großflächigen<br />

Betrieben reserviert wer<strong>den</strong> können<br />

- geeignet <strong>für</strong> „störende Betriebe“


80 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

1. GRUNDDATEN Nr. 2<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee<br />

- Ortsteil Ganderkesee<br />

- Name der Vorschaufläche Westtangente (westliche Erweiterung)<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde westlich an <strong>den</strong> Ortskern Ganderkesee angrenzend<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />

„Westtangente“<br />

Bremen: 23 km über die A 28 und die B 75<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 27 km über die A 28<br />

Delmenhorst: 15 km über die A 28<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Ganderkesee-West“: 3 km<br />

A 1 „Groß Ippener“: 13 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 212: 2 km<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 887 (Ol<strong>den</strong>burger Straße): 0,5 km<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Verkehrslandplatz Ganderkesee: 0,2 km<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

1,5 km<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 25 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand erste Überlegungen<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte keine Unterteilung in Planungsabschnitte<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und GI (eingeschränkt)<br />

- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft, Erholung und<br />

Trinkwassergewinnung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

81 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss eingeschränkte Bauhöhen wg. Verkehrslandeplatz<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />

- Erschließung Verkehrserschließung über Otto-Lilienthal-Straße und<br />

Westtangente<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

keine<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine<br />

- Auflagen Gewässerschutz keine<br />

- Auflagen Wasserschutz keine<br />

- Altlasten (-verdacht) keine<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen keine<br />

... zu- und abfließendem Verkehr keine


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

82 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Vorteile - gute Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />

„Westtangente“, Nähe zu <strong>den</strong> gewerblichen<br />

Schwerpunktstandorten im Westen des Ortskerns<br />

Ganderkesee, vergleichsweise gute städtebauliche<br />

Einbindung<br />

- unmittelbare Nähe zum Verkehrslandeplatz<br />

- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />

Wohngebieten<br />

- kurze Entfernung zur A 28, keine Ortsdurchfahrt<br />

- Lage zwischen <strong>den</strong> großen Wirtschaftsstandorten<br />

Bremen und Ol<strong>den</strong>burg, in Nähe der Stadt Delmenhorst<br />

- Nachteile - bauliche Einschränkungen aufgrund des Flugverkehrs<br />

- nicht unmittelbar an der Autobahn gelegen<br />

- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter<br />

Verkehrsanbindung<br />

- Von <strong>den</strong> Vermarktungschancen her etwas niedriger<br />

als Nr. 3 „Grüppenbühren“ und insbesondere Nr. 4<br />

„Schlutter“ einzuschätzen.<br />

- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />

- Eignung des Standortes <strong>für</strong> ausgewählte flugverkehrsaffine<br />

Betriebe<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - in Abhängigkeit von <strong>den</strong> Vermarktungsfortschritten<br />

des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes „Westtangente“<br />

entwickeln<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- Teilflächen <strong>für</strong> flugverkehrsaffine Betriebe reservieren


83 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

1. GRUNDDATEN Nr. 3<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee<br />

- Ortsteil Grüppenbühren<br />

- Name der Vorschaufläche Grüppenbühren (nördliche Erweiterung)<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 3 km nördlich des Ortskerns Ganderkesee<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Erweiterung des bereits in Planung befindlichen Gewerbegebietes<br />

„Grüppenbühren“ (rund 4 ha)<br />

Bremen: 22 km über die A 28 und die B 75<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 27 km über die A 28<br />

Delmenhorst: 10 km über die A 28<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Ganderkesee-West“: 0,5 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 212: 0,2 km<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

1 km<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 36 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand erste Überlegungen, Teilfläche entlang der B 212 bereits<br />

im Planungsverfahren<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte voraussichtlich Unterteilung in einen südlichen und<br />

einen nördlichen Planungsabschnitt<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE (ggf. teilweise eingeschränkt)<br />

- bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft, Forstwirtschaft<br />

und Erholung, Fernwasserleitung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen fernverkehrsaffine Betriebe<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />

84 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Erschließung Verkehrserschließung über das zur Zeit geplante Gewerbegebiet<br />

„Grüppenbühren“<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

keine<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine<br />

- Auflagen Gewässerschutz keine<br />

- Auflagen Wasserschutz keine<br />

- Altlasten (-verdacht) keine<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen teilweise Wohnbebauung<br />

... zu- und abfließendem Verkehr keine


11. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

85 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Vorteile - direkte Anbindung an die A 28, sehr gut <strong>für</strong> fernverkehrsaffine<br />

Betriebe geeignet<br />

- Lage zwischen <strong>den</strong> großen Wirtschaftsstandorten<br />

Bremen und Ol<strong>den</strong>burg, in Nähe der Stadt Delmenhorst<br />

- großes Flächenpotenzial<br />

- keine Konflikte mit Umweltbelangen<br />

- Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung möglich<br />

(Splittersiedlungen)<br />

- mangelnde städtebauliche Einbindung, gänzlich<br />

neuer Standort<br />

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

und kurzer Entfernung zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen<br />

Schwerpunktstandorten<br />

- Von <strong>den</strong> Vermarktungschancen her etwas niedriger<br />

als Nr. 4 „Schlutter“ einzuschätzen<br />

- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />

zu entwickelndes Projekt<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Vorrangig die Entwicklung der Vorschaufläche<br />

„Schlutter“ Nr. 4 anstreben, „Grüppenbühren“ als<br />

Alternativstandort bereithalten<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- Interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst<br />

prüfen<br />

- Gewerbeflächen möglichst schrittweise von Sü<strong>den</strong><br />

nach Nor<strong>den</strong> entwickeln<br />

- Auch GI-Flächen ausweisen


86 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

1. GRUNDDATEN Nr. 4<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Ganderkesee<br />

- Ortsteil Schlutter<br />

- Name der Vorschaufläche Schlutter<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 3 km östlich des Ortskerns Ganderkesee, unmittelbar<br />

an der Stadtgrenze Delmenhorst<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet<br />

„Schlutter/Lange Wand“ in der Stadt Delmenhorst<br />

Bremen: 17 km über die A 28 und die B 75<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 30 km über die A 28<br />

Delmenhorst: 4 km<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Delmenhorst-Deichhorst“: 0,2 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

0,5 km<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 34 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand keine Planungen<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte keine Unterteilung in Planungsabschnitte<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit noch nicht abzusehen<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />

- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />

Vorranggebiet <strong>für</strong> Trinkwassergewinnung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen fernverkehrsaffine Betriebe<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />

87 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Erschließung über das bestehende Gewerbegebiet der Stadt Delmenhorst<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

keine<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz keine<br />

- Auflagen Gewässerschutz keine<br />

- Auflagen Wasserschutz Vorranggebiet <strong>für</strong> Trinkwassergewinnung<br />

- Altlasten (-verdacht) evtl. Rüstungsaltlasten durch Schießanlage Schlutter<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen keine<br />

... zu- und abfließendem Verkehr keine


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

88 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Vorteile - direkt Anbindung an die A 28<br />

- Nachteile<br />

- unmittelbare Nähe zur Stadt Delmenhorst, kurze<br />

Entfernung zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />

Bremen<br />

- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes in<br />

der Stadt Delmenhorst, Zusammenschluss zu einem<br />

quasi interkommunalen Gewerbegebiet<br />

- weitestgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />

Wohnfunktionen<br />

- Bewertung der Fläche - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit<br />

hervorragender Verkehrsanbindung und kurzer<br />

Entfernung zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen Schwerpunktstandorten<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Vorschaufläche sollte von der Gemeinde als vorrangiges<br />

Projekt verfolgt wer<strong>den</strong><br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- Altlastenverdacht untersuchen<br />

- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst<br />

prüfen, zumindest gemeinsame Präsentation, Beschilderung<br />

usw. des „quasi-interkommunalen“ Gewerbegebietes<br />

- auch GI-Flächen ausweisen<br />

- hochwertige Gestaltung des Gewerbegebietes anstreben<br />

- die zu erwartende Nachfrage sollte dazu genutzt<br />

wer<strong>den</strong>, die anzusiedeln<strong>den</strong> Betriebe sorgfältig und<br />

der Hochwertigkeit des Standortes angemessen<br />

auszuwählen


89 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

1. GRUNDDATEN Nr. 5<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Großenkneten und<br />

Stadt Wildeshausen<br />

- Ortsteil Steinloge<br />

- Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet<br />

Steinloge<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde beiderseits der Gemeindegrenze sowie beiderseits der<br />

B 213, westlich der Anschlussstelle Wildeshausen-<br />

West<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

nein<br />

Bremen: 42 km über die A 1<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 41 km über die B 213 und die A 29<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“: 1 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: direkt<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger nein<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

ca. 5 km<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) insgesamt bis zu 160 ha (davon ca. 95 ha in Großenkneten<br />

und ca. 65 ha in Wildeshausen)<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand „Zukunftsplanung“ als interkommunales Gewerbegebiet<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und GI<br />

- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />

sowie teilw. <strong>für</strong> Forstwirtschaft und Trinkwassergewinnung,<br />

teilw. Vorranggebiet <strong>für</strong> Erholung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

90 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft und Forstwirtschaft<br />

- Erschließung<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz z.Zt. nicht absehbar<br />

- Auflagen Gewässerschutz z.Zt. nicht absehbar<br />

- Auflagen Wasserschutz z.Zt. nicht absehbar<br />

- Altlasten (-verdacht) voraussichtlich keine Altlasten<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen voraussichtlich keine<br />

... zu- und abfließendem Verkehr voraussichtlich keine


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

91 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Vorteile - Nähe zur überregional bedeutsamen Autobahnachse<br />

A 1<br />

- Lage in kurzer Entfernung zur Kreisstadt Wildeshausen<br />

- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der<br />

Stadt Wildeshausen und der Gemeinde Großenkneten<br />

- sehr großes Flächenpotenzial<br />

- Nachteile - Nutzungskonflikte durch zahlreiche Siedlungssplitter<br />

- vergleichsweise weite Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong><br />

Wirtschaftsstandorten Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />

- mangelnde städtebauliche Einbindung, gänzlich<br />

neuer Standort<br />

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt,<br />

mit Nr. 1 „Brakland/ Simmerhausen“ abstimmen<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit<br />

der Fläche „Brakland / Simmerhausen“ Nr. 1, ggf.<br />

zunächst nur einen der bei<strong>den</strong> Standorte entwickeln<br />

und <strong>den</strong> anderen als Reservefläche vorhalten<br />

- Vorschaufläche als interkommunales Gewerbegebiet<br />

entwickeln und vermarkten, Beteiligung weiterer<br />

Gemein<strong>den</strong> prüfen<br />

- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die<br />

beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- Gewerbeflächen im Osten (an der Anschlussstelle<br />

„Wildeshausen-West) sowie im Sü<strong>den</strong> (mit Sichtbarkeit<br />

von der Autobahn) zuerst entwickeln, Gewerbegebiet<br />

möglichst nah an die Anschlussstelle<br />

heranführen<br />

- aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob<br />

Grundstücke <strong>für</strong> die Ansiedlung von großflächigen<br />

Betrieben reserviert wer<strong>den</strong> können


92 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

1. GRUNDDATEN Nr. 6<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Groß Ippener, SG Harpstedt<br />

- Ortsteil Groß Ippener<br />

- Name der Vorschaufläche Groß Ippener (westliche Erweiterung)<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes „An<br />

der Autobahn“<br />

Bremen: 22 km über die A 1<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 39 km über die A 28<br />

Delmenhorst: 9 km<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Groß Ippener“: direkt<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 776: direkt<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger keine<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 30 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand Altplanungen<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI und GE<br />

an der Zufahrt zum Gewerbegebiet (Schulbus)<br />

- bisherige Darstellung im RROP Standort mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und<br />

Entwicklung von Arbeitsstätten,<br />

teilw. Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />

teilw. Vorranggebiet <strong>für</strong> Erholung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

93 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- bisherige Nutzung landwirtschaftliche, teilweise schon gewerbliche Nutzung<br />

- Erschließung Erschließungsansätze vorhan<strong>den</strong><br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />

- Auflagen Gewässerschutz<br />

nicht bekannt<br />

- Auflagen Wasserschutz Wasserschutzgebiet<br />

- Altlasten (-verdacht) nicht bekannt<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen Landwirtschaft, Wohnbebauung<br />

... zu- und abfließendem Verkehr keine


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

94 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Vorteile - direkte Anbindung an die überregional bedeutsame<br />

Autobahnachse A 1<br />

- Nähe zur Stadt Delmenhorst und vergleichsweise<br />

kurze Entfernung zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />

Bremen<br />

- im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe<br />

Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten<br />

dargestellt<br />

- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />

„Groß Ippener / An der Autobahn“<br />

- Nachteile - Konflikte mit angrenzender Wohnbebauung (Siedlungssplitter)<br />

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst<br />

prüfen<br />

- auch GI-Flächen ausweisen


95 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

1. GRUNDDATEN Nr. 7<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Hatten<br />

- Ortsteil Munderloh<br />

- Name der Vorschaufläche Gewerbepark Munderloh<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde nördlich des Ortsteils Munderloh<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Erweiterung und Abrundung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbeparks<br />

Munderloh sowie Anschluss an das Gewerbegebiet<br />

Altmoorhausen in Hude<br />

Bremen: 34 km über die A 28<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 14 km über die A 28<br />

Delmenhorst: 22 km über die A 28<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Hatten“: 1 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 871: 0,5 km<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

1 km<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 20 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand informelle Vorplanungen<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit ca. 2010<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE<br />

- bisherige Darstellung im RROP Standort mit Schwerpunktaufgabe Sicherung und<br />

Entwicklung von Arbeitsstätten, Vorsorgegebiet <strong>für</strong><br />

Landwirtschaft, teilw. Vorsorgegebiet <strong>für</strong> Erholung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />

- Erschließung<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

96 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

keine<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz wahrscheinlich keine<br />

- Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine<br />

- Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine<br />

- Altlasten (-verdacht) keine<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen keine<br />

... zu- und abfließendem Verkehr keine


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

97 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Vorteile - direkte Anbindung an die A 28, gute Sichtbarkeit<br />

von der Autobahn aus<br />

- Nachteile<br />

- Lage zwischen <strong>den</strong> großen Wirtschaftsstandorten<br />

Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Ergänzung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete in<br />

Munderloh (Hatten) und Altmoorhausen (Hude),<br />

Zusammenschluss zu einem quasi interkommunalen<br />

Gewerbegebiet<br />

- weitgehend konfliktfrei<br />

- im RROP bereits als Standort mit der Schwerpunktaufgabe<br />

Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten<br />

dargestellt<br />

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />

- Abrundung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Vorschaufläche bildet ideale Abrundung der bestehen<strong>den</strong><br />

Gewerbegebiete „Munderloh“ und „Altmoorhausen“,<br />

Entwicklung zu einem quasi interkommunalen<br />

Gewerbegebiet anstreben (z.B. gemeinsame<br />

Präsentation und Beschilderung des<br />

Gewerbegebietes)<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern


98 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

1. GRUNDDATEN Nr. 8<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude<br />

(ggf. Beteiligung der Stadt Ol<strong>den</strong>burg)<br />

- Ortsteil Tweelbäke-Ost<br />

- Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet<br />

Tweelbäke-Ost<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Am südöstlichen Stadtrand der Stadt Ol<strong>den</strong>burg, beiderseits<br />

der Bremer Straße (L 868) und der L 872<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

im Stadtgebiet Ol<strong>den</strong>burg Anschluss an das bestehende<br />

Gewerbegebiet Tweelbäke<br />

Bremen: 45 km über die A 28<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 6 km<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 28 „Ol<strong>den</strong>burg-Osternburg“: ca. 2,5 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 868 und 872: direkt<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

300 m<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 40 ha<br />

(davon je 20 ha in Hatten und Hude)<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand erste Gespräche zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Hatten<br />

und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg über interkommunale<br />

Planungen<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit ca. 2005<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE und SO (Einzelhandel), kein GI<br />

- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiet <strong>für</strong> Landwirtschaft und teilw. <strong>für</strong> Trinkwassergewinnung,<br />

Fernwasserleitung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss kein GI<br />

99 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen Gewerbebetriebe jeglicher Art, u.a. Autohäuser, Technologiezentrum<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />

- Erschließung über L 868, L 872 und K 235<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

keine<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz wahrscheinlich keine<br />

- Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine<br />

- Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine<br />

- Altlasten (-verdacht) keine<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen teilweise angrenzende Wohnbebauung<br />

... zu- und abfließendem Verkehr keine


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

100 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Vorteile - Nähe zum Autobahnkreuz „Ol<strong>den</strong>burg-Ost“ (A 28<br />

und A 29), gute Sichtbarkeit von der Autobahn aus<br />

- unmittelbare Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandort<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Ergänzung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes<br />

„Tweelbäke“ (150 ha) in der Stadt Ol<strong>den</strong>burg sowie<br />

der Darstellungen im Flächennutzungsplan der<br />

Stadt<br />

- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der<br />

Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- großes Flächenpotenzial<br />

- Nachteile - teilweise Konflikte mit Wohnbebauung möglich<br />

- Bewertung der Fläche - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit<br />

sehr guter Verkehrsanbindung und unmittelbarer<br />

Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt,<br />

mit Nr. 9 „Güterverkehrszentrum“ abstimmen<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong><br />

Hatten und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

zu entwickeln und zu vermarkten, Beteiligung<br />

weiterer Partner möglich<br />

- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die<br />

beteiligten Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- <strong>für</strong> besonders hochwertige Betriebe geeignet, entsprechen<strong>den</strong><br />

Branchenmix anstreben<br />

- Gewerbegebiet hochwertig gestalten und in Flächen<br />

<strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e Zielgruppen unterteilen (Dienstleistungen,<br />

Freizeiteinrichtungen usw.)<br />

- in räumlich abgetrenntem Teilbereich auch GI-<br />

Flächen ausweisen


101 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

1. GRUNDDATEN Nr. 9<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Hatten und Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Ortsteil Tweelbäke-Ost<br />

- Name der Vorschaufläche Interkommunales Gewerbegebiet<br />

Güterverkehrszentrum (GVZ)<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde an der südlichen Stadtgrenze der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

kein Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet, Gewerbegebiet<br />

„Tweelbäke“ (Stadt Ol<strong>den</strong>burg) in der<br />

Nähe<br />

Bremen: 45 km über die A 28<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 6 km<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen neue Anschlussstelle an der A 29 in Planung<br />

(A 28 „Ol<strong>den</strong>burg-Osternburg“: 5 km)<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen K 346: 2 km, K 235: 2 km<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 868 und L 872: direkt<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Gleisanschluss mit KLV-Terminal bei Realisierung des<br />

GVZ<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

1 km<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 100 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand Machbarkeitsstudie GVZ Ol<strong>den</strong>burg (Jan. 1999) und<br />

weitere informelle Vorplanungen, allerdings wer<strong>den</strong><br />

auch Alternativstandorte <strong>für</strong> das GVZ erwogen<br />

lt. „Konzept der Niedersächsischen Landesregierung<br />

zur Entwicklung des Kombinierten Verkehrs“ lediglich<br />

als „ergänzender GVZ-Standort“ vorgesehen<br />

Teilflächen sollen als interkommunales Gewerbegebiet<br />

unter Beteiligung der Stadt Ol<strong>den</strong>burg realisiert<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte je nach Verfügbarkeit der einzelnen Teilflächen<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit 2015<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GE, GI und SO (GVZ) je ein Drittel der Gesamtfläche<br />

- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Trinkwassergewinnung<br />

lt. LROP 1994: Vorrangstandort <strong>für</strong> GVZ


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss keine<br />

102 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen bei Umsetzung des GVZ:<br />

Logistik, GVZ-affine Betriebe<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft<br />

- Erschließung<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

keine<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Biotopflächen nach § 28a NNatSchG<br />

- Auflagen Gewässerschutz wahrscheinlich keine<br />

- Auflagen Wasserschutz wahrscheinlich keine<br />

- Altlasten (-verdacht) keine<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen teilweise angrenzende Wohnbebauung<br />

... zu- und abfließendem Verkehr verkehrliche Erschließung bislang unzureichend, neue<br />

Anschlussstelle an der A 29 unbedingt erforderlich


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

103 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Vorteile - bei Neubau einer Anschlussstelle an der A 29:<br />

direkte Autobahnanbindung<br />

- unmittelbare Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandort<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- großes Flächenpotenzial, auf Teilfläche auch Ansiedlung<br />

von nicht-GVZ-affinen Betrieben möglich<br />

- Gleisanschluss und unmittelbare Nähe zum geplanten<br />

GVZ<br />

- Möglichkeit zur interkommunalen Kooperation der<br />

Gemeinde Hatten und der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Nachteile - Realisierung als GVZ-Standort derzeit noch unsicher,<br />

Alternativstandorte wer<strong>den</strong> diskutiert, ohne<br />

Entwicklung des GVZ voraussichtlich auch kein<br />

Gewerbegebiet möglich<br />

- aufwändige Verkehrserschließung erforderlich,<br />

Entwicklung der Vorschaufläche nur bei Neubau einer<br />

Autobahnanschlussstelle sinnvoll<br />

- teilweise Konflikte mit Wohnbebauung und Naturschutz<br />

möglich<br />

- Bewertung der Fläche - Ü: Überregional bedeutsame Vorschaufläche mit<br />

(geplanter) hervorragender Verkehrsanbindung und<br />

unmittelbarer Nähe zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt,<br />

mit Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ abstimmen<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - zunächst Entwicklung der Diskussionen um das<br />

GVZ abwarten<br />

- prüfen, inwiefern der Neubau einer Autobahnanschlussstelle<br />

an der A 29 auch ohne das GVZ realisiert<br />

wer<strong>den</strong> kann<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die beteiligten<br />

Kommunen oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong><br />

Hatten und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

entwickeln


104 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

1. GRUNDDATEN Nr. 10<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Gemeinde Hude<br />

- Ortsteil Wüsting / Neuenwegermoor<br />

- Name der Vorschaufläche Holler Landstraße<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Westrand der Gemeinde, direkt an Stadtgrenze zur<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Anschluss an Sondergebiet „Entsorgungszentrum“ auf<br />

Gebiet der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

Bremen: 47 km über die A 28<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 5 km<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „Ol<strong>den</strong>burg-Hafen“: 1 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 866: direkt<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger Zughalt Wüsting 3 km<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

500 m<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 30 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand langfristige Vorschaufläche<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO<br />

- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiet <strong>für</strong> Landwirtschaft


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss kein GI<br />

105 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen größere Gewerbebetriebe mit intensivem LKW-<br />

Verkehr<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Grün- und Ackerland<br />

- Erschließung über L 866<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

nicht bekannt<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz nicht zu erwarten<br />

- Auflagen Gewässerschutz nicht zu erwarten<br />

- Auflagen Wasserschutz nicht zu erwarten<br />

- Altlasten (-verdacht) nein<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen Entsorgungszentrum der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

... zu- und abfließendem Verkehr nein


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

106 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Vorteile - unmittelbare Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- kurze Entfernung zur A 29<br />

- Gleisanschluss möglich<br />

- langfristig noch deutlich erweiterbar, großes Flächenpotenzial<br />

- keine Konflikte mit Wohnbebauung und Umweltbelangen<br />

- Nachteile - evtl. Emissionen des benachbarten Entsorgungszentrums<br />

der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- mangelnde städtebauliche Einbindung<br />

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit sehr guter Verkehrsanbindung und<br />

kurzer Entfernung zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />

zu entwickelndes Projekt<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ bietet besseres<br />

Vermarktungspotenzial als Nr.10 und sollte<br />

deshalb vorrangig verfolgt wer<strong>den</strong><br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- zunächst Teilflächen als Gewerbegebiet primär <strong>für</strong><br />

die Zielgruppe „Recycling“ entwickeln, geeignet <strong>für</strong><br />

„störende Betriebe“<br />

- ausreichend GI-Flächen ausweisen


107 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

1. GRUNDDATEN Nr. 11<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde War<strong>den</strong>burg<br />

- Ortsteil Astrup<br />

- Name der Vorschaufläche An der Autobahn<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde 4 Teilflächen südwestlich des Ortskerns War<strong>den</strong>burg:<br />

Teilfläche 1: westlich der A 29, nördlich der K 242<br />

Teilfläche 2: östlich der A 29, nördlich der K 242<br />

Teilfläche 3: westlich der A 29, südlich der K 242<br />

Teilfläche 4: östlich der A 29, südlich der K 242<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

neuer Gewerbeflächenstandort<br />

Bremen: 51 km über die A 29 und die A 28<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 16 km über die A 29<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen je nach Erschließung und Teilfläche zwischen 0,5 und<br />

1,5 km zur A 29 „War<strong>den</strong>burg“<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen K 242: 0 bis 1 km, L 870: 0,5 bis 2 km<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

0,5 bis 2 km (Hohenfelder Str.)<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) insgesamt rund 76 ha, davon:<br />

Teilfläche 1: 10 ha, Teilfläche 2: 26 ha<br />

Teilfläche 3: 23 ha, Teilfläche 4: 17 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand noch keine konkreten Planungen, Anfrage bei Trägern<br />

öffentlicher Belange bzgl. aller Teilflächen<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte noch unklar<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO verschie<strong>den</strong>e Nutzungsarten je nach Teilfläche<br />

- bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorranggebiet <strong>für</strong> Erholung, teilw. Vorsorgegebiete<br />

<strong>für</strong> Erholung, Landwirtschaft und Forstwirtschaft


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

108 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss Bauverbotszonen entlang der A 29 und Abstände zu<br />

Wäldern, Hähnchenmaststall in Teilfläche 2<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft, Hähnchenmaststall, Wald, in Teilfläche<br />

2 wird Sandabbau geplant<br />

- Erschließung <strong>für</strong> alle Teilflächen Anbindung über die K 242,<br />

Teilfläche 3 evtl. über die L 870<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

Teilfläche 1: evtl. <strong>den</strong>kmalpflegerisch interessante<br />

Hügelgräber in der Nähe,<br />

Teilfläche 3: Fein- und Mittelsande<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) überwiegend privates Eigentum<br />

10 ha Eigentum der Gemeinde (u.a. Gehölz und Ausgleichsflächen)<br />

2,5 ha andere öffentliche Eigentümer<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz teilweise Waldflächen und Ausgleichsflächen,<br />

Teilfläche 1: evtl. angrenzendes Hügelgräberfeld<br />

Teilfläche 2: angrenzendes Landschaftsschutzgebiet<br />

- Auflagen Gewässerschutz nicht bekannt<br />

- Auflagen Wasserschutz nicht bekannt<br />

- Altlasten (-verdacht) nicht bekannt<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen Hähnchenmaststall in Teilfläche 2,<br />

teilweise angrenzende Wohnbebauung und Siedlungssplitter<br />

... zu- und abfließendem Verkehr Bei neuen Einmündungen zur K 242 sowie im Bereich<br />

der Anschlussstelle War<strong>den</strong>burg (zur A 2) ist die Verkehrsicherheit<br />

zu gewährleisten.<br />

... sonstigen Nutzungen Teilfläche 2: Leitung der BEB erfordert Schutzstreifen,<br />

Sandabbau geplant


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

109 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Vorteile - unmittelbare Nähe zur A 29, sehr gute Sichtbarkeit<br />

von der Autobahn aus<br />

- Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandort Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

- großes Flächenpotenzial<br />

- Nachteile - zahlreiche Nutzungskonflikte, vermutlich hoher Klärungsaufwand<br />

- geplanter Sandabbau in Teilfläche 2 steht Gewerbeflächenplanungen<br />

entgegen<br />

- mangelnde städtebauliche Einbindung<br />

- Bewertung der Fläche - Ü/R: Überregional bis regional bedeutsame Vorschaufläche<br />

mit hervorragender Verkehrsanbindung<br />

- 1: Prioritäres, d.h. kurzfristig zu entwickelndes Projekt<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller<br />

Vorplanungen überprüfen und Realisierungschancen<br />

der verschie<strong>den</strong>en Teilflächen abwägen<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- Lückenschluss zwischen der Raststätte „Huntetal“<br />

und der Anschlussstelle „War<strong>den</strong>burg“ anstreben,<br />

Nutzung der Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle<br />

prüfen („Gewerbestreifen“)


110 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

1. GRUNDDATEN Nr. 12<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde War<strong>den</strong>burg<br />

- Ortsteil War<strong>den</strong>burg<br />

- Name der Vorschaufläche Am Schlatt / Grüner Weg<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde südlich des Ortskerns War<strong>den</strong>burg und des Sportzentrums,<br />

westlich der L 870<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet „Süd-<br />

West“<br />

Bremen: 53 km über die A 28<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 18 km über die A 29<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 29 „War<strong>den</strong>burg“: 1,5 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 870: direkt<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) 15 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand noch keine Planungen<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO evtl. auch GI<br />

- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />

angrenzend: Fernwasserleitung sowie Vorsorgegebiet<br />

<strong>für</strong> Trinkwassergewinnung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />

111 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen evtl. auch emittierende Betriebe (GI)<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

- bisherige Nutzung Landwirtschaft und Gartenbau<br />

- Erschließung<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privates Eigentum<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt? ja<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz Abstand zum Wald und zum Landschaftsschutzgebiet<br />

sind einzuhalten<br />

- Auflagen Gewässerschutz nicht bekannt<br />

- Auflagen Wasserschutz nicht bekannt<br />

- Altlasten (-verdacht) nicht bekannt<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen angrenzender landwirtschaftlicher Betrieb<br />

... zu- und abfließendem Verkehr Anbindung an die L 870 außerhalb der Ortsdurchfahrt


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

112 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Vorteile - kurze Entfernung zur A 29<br />

- Nähe zum bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandort Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Anschluss an bestehendes Gewerbegebiet, gute<br />

städtebauliche Einbindung<br />

- keine Konflikte mit Wohnbebauung und Umweltbelangen<br />

- Nachteile - nur geringes Flächenpotenzial<br />

- im Gegensatz zu Nr. 11 „An der Autobahn“ keine<br />

direkte Autobahnnähe<br />

- Bewertung der Fläche - R: Regional bedeutsame Vorschaufläche mit guter<br />

Verkehrsanbindung<br />

- 2: Mittelfristiges, in Abhängigkeit von der Flächennachfrage<br />

zu entwickelndes Projekt<br />

- Vorschaufläche ist städtebaulich sinnvolle Abrundung<br />

der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete im Sü<strong>den</strong><br />

des Ortskerns<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- auch GI-Flächen ausweisen


113 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

1. GRUNDDATEN Nr. 13<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Stadt Wildeshausen<br />

- Ortsteil Bauernschaft Düngstrup<br />

- Name der Vorschaufläche Düngstrup<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde relativ zentral im Stadtgebiet, aber abseits des Stadtkerns<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

nein<br />

Bremen: 41 km über die A 1<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 36 km über die L 872<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“: 7 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: 5,5 km<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 873: 1 km, L 882: 2 km<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 20 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO<br />

- bisherige Darstellung im RROP Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

114 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche<br />

- Erschließung<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat) privat<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt?<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />

- Auflagen Gewässerschutz<br />

- Auflagen Wasserschutz<br />

- Altlasten (-verdacht)<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen<br />

... zu- und abfließendem Verkehr


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

- Vorteile - großes Flächenpotenzial<br />

115 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />

Wohngebieten<br />

- Nachteile - vergleichsweise weite Entfernung zur nächsten<br />

Autobahnanschlussstelle<br />

- große Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />

- mangelnde städtebauliche Einbindung<br />

- angesichts des übrigen Flächenpotenzials im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg wahrscheinlich nur eingeschränkte<br />

Vermarktungschancen<br />

- Bewertung der Fläche - L: Vorschaufläche <strong>für</strong> <strong>den</strong> lokalen Bedarf mit Defiziten<br />

in der Verkehrsanbindung<br />

- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen<br />

unter Beteiligung der Stadt Wildeshausen<br />

Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund ihrer höheren<br />

Standortqualität Vorrang haben.


116 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

1. GRUNDDATEN Nr. 14<br />

- Stadt / Gemeinde / Samtgemeinde Stadt Wildeshausen<br />

- Ortsteil Bauernschaft Aldrup<br />

- Name der Vorschaufläche Aldrup<br />

2. LAGE / ANBINDUNG<br />

- Lage innerhalb der Stadt / Gemeinde Sü<strong>den</strong> der Gemeinde, an der Grenze zum LK Vechta<br />

- Erweiterung / Anschluss an bestehendes<br />

Gewerbegebiet<br />

- Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Anschluss an bestehen<strong>den</strong> großen Betrieb (Ernährungsgewerbe)<br />

Bremen: 46 km über die A 1<br />

Ol<strong>den</strong>burg: 41 km über die L 872<br />

- Entfernungen zu BAB-Anschlussstellen A 1 „Wildeshausen-West“ und „-Nord“: je 11 km<br />

- Entfernungen zu Bundesstraßen B 213: 9,5 km<br />

- Entfernungen zu Kreis- / Landesstraßen L 882: ca. 1,5 km<br />

- Anbindung durch andere Verkehrsträger nein<br />

- Entfernung zur nächsten ÖPNV-<br />

Haltestelle<br />

3. FLÄCHENGRÖßEN<br />

- Flächengröße (ungefähre Angabe) ca. 50 ha<br />

4. PLANUNG<br />

- Planungsstand<br />

- voraussichtliche Planungsabschnitte<br />

- geplanter Zeitpunkt der Verfügbarkeit<br />

- geplante Aufteilung in GE / GI / SO GI<br />

- bisherige Darstellung im RROP teilw. Vorranggebiet <strong>für</strong> industrielle Anlagen, teilw.<br />

Vorsorgegebiete <strong>für</strong> Landwirtschaft und Erholung,<br />

Rohrfernleitung (Gas)


5. GEPLANTE EINSCHRÄNKUNGEN / ZIELGRUPPEN<br />

- Einschränkungen / Nutzungsausschluss<br />

- Eignung <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />

6. FLÄCHENEIGENSCHAFTEN<br />

117 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- bisherige Nutzung landwirtschaftliche Nutzfläche<br />

- Erschließung<br />

- Einschränkung durch Bo<strong>den</strong>beschaffenheit<br />

7. EIGENTUM<br />

- Eigentumsverhältnisse (öffentlich / privat)<br />

- öffentlicher Erwerb angestrebt?<br />

8. UMWELTKONFLIKTE<br />

- Auflagen Landschafts- und Naturschutz<br />

- Auflagen Gewässerschutz<br />

- Auflagen Wasserschutz<br />

- Altlasten (-verdacht)<br />

9. KONFLIKTE IM UMFELD DES GEWERBEGEBIETES MIT ...<br />

... Nachbarnutzungen<br />

... zu- und abfließendem Verkehr


10. ABSCHLIEßENDE BEWERTUNG DER VORSCHAUFLÄCHE<br />

118 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Vorteile - unmittelbare Nähe zu einem großen Betrieb des<br />

Ernährungsgewerbes, <strong>für</strong> entsprechende Zielgruppen<br />

geeignet<br />

- großes Flächenpotenzial, evtl. auch interkommunale<br />

Kooperation mit der Gem. Gol<strong>den</strong>stedt, LK<br />

Vechta<br />

- weitgehend konfliktfrei, räumliche Trennung zu<br />

Wohngebieten<br />

- Nachteile - periphere Lage, weite Entfernung zur nächsten<br />

Autobahnanschlussstelle<br />

- große Entfernungen zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten<br />

Bremen und Ol<strong>den</strong>burg<br />

- angesichts des übrigen Flächenpotenzials im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg wahrscheinlich nur eingeschränkte<br />

Vermarktungschancen, vergleichsweise weite Entfernung<br />

zur nächsten Autobahnanschlussstelle<br />

- Vermarktungschancen der Flächen <strong>für</strong> Betriebe des<br />

Ernährungsgewerbes unsicher, „ecopark“ bei Cloppenburg<br />

als besser angebun<strong>den</strong>er Konkurrenzstandort<br />

- Bewertung der Fläche - R/L: Vorschaufläche <strong>für</strong> <strong>den</strong> regionalen bis lokalen<br />

Bedarf mit Defiziten in Verkehrsanbindung (evtl. <strong>für</strong><br />

die Zielgruppe „Ernährungsgewerbe“ gut geeignet)<br />

- 3: Nachrangiges, z.Zt. weniger bedeutsames Projekt<br />

- Empfehlungen <strong>für</strong> das weitere Vorgehen - Interkommunale Vorschauflächen unter Beteiligung<br />

der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund<br />

ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben.<br />

- Flächen <strong>für</strong> Betriebe des Ernährungsgewerbes reservieren<br />

und erst bei Bedarf entwickeln.


119 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

5. Konsequenzen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik<br />

Aus <strong>den</strong> veränderten Rahmenbedingungen und Aufgabenschwerpunkten der Gewerbeflächenpolitik<br />

(Abschnitt 1.1), <strong>den</strong> Standortbedingungen (Abschnitt 2), dem<br />

Gewerbeflächenangebot und der Flächennachfrage (Abschnitt 3) sowie <strong>den</strong> im<br />

Rahmen dieses Konzeptes diskutierten Vorschauflächen (Abschnitt 4) wer<strong>den</strong> im<br />

Folgen<strong>den</strong> Konsequenzen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg abgeleitet. Hierbei erfolgt zunächst eine Zusammenfassung der Flächensituation<br />

der einzelnen Gemein<strong>den</strong> sowie der verschie<strong>den</strong>en Wirtschaftsräume<br />

im <strong>Landkreis</strong>. Ergänzend hierzu wer<strong>den</strong> Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die Flächenentwicklung<br />

vor Ort abgegeben. Anschließend wer<strong>den</strong> allgemeine Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung, Entwicklung und Vermarktung von<br />

Gewerbeflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg formuliert.<br />

5.1 Zusammenfassende Bewertung der Flächenpotenziale und Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> die einzelnen Gemein<strong>den</strong> und Wirtschaftsräume<br />

Für eine Bewertung der Vorschauflächen im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg unter Berücksichtigung<br />

der verfügbaren und bislang geplanten Gewerbeflächen können die<br />

einzelnen Städte und Gemein<strong>den</strong> nicht isoliert betrachtet wer<strong>den</strong>, sondern müssen<br />

in einem größeren räumlichen Zusammenhang gesehen wer<strong>den</strong>. Umfang,<br />

Qualität und Vermarktungschancen eines kommunalen Flächenangebots wer<strong>den</strong><br />

immer durch die im Umfeld befindlichen Gewerbeflächen beeinflusst. Andererseits<br />

ist der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg insgesamt aufgrund seiner flächenmäßigen Ausdehnung<br />

als alleinige Untersuchungsebene zu groß. Einen peripheren Gewerbeflächenstandort<br />

abseits der Autobahnen im Sü<strong>den</strong> des Kreisgebietes gegen eine<br />

Fläche mit Autobahnanbindung im Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg aufzurechnen, ist<br />

gewiss nicht möglich.<br />

Daher wird im vorliegen<strong>den</strong> Gutachten neben einer einzelgemeindlichen und<br />

landkreisweiten Betrachtung zusätzlich eine Analyse der Vorschauflächen auf der<br />

Basis korrespondierender Wirtschaftsräume vorgenommen. Für die Abgrenzung<br />

dieser Wirtschaftsräume ist die Lage der jeweiligen Vorschauflächen zu <strong>den</strong> Autobahnachsen<br />

und die Nähe zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandorten Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

und Stadt Bremen bzw. Stadt Delmenhorst entschei<strong>den</strong>d. Die Definition<br />

der Wirtschaftsräume dient lediglich als Arbeitshilfe <strong>für</strong> die Bewertung der Gewerbeflächensituation<br />

und berührt keine weiteren Felder der Kreisentwicklung. Folgende<br />

Gemein<strong>den</strong> wur<strong>den</strong> zu Wirtschaftsräumen zusammengefasst (siehe auch<br />

Einzugsgebiete in Karte 4-1, S. 71):<br />

- Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg: Hude, Hatten und War<strong>den</strong>burg,<br />

- Umland der Städte Bremen und Delmenhorst: Ganderkesee und östliche<br />

Mitgliedsgemein<strong>den</strong> der SG Harpstedt 60 (Groß Ippener, Kirchseelte, Dünsen)<br />

60 Die Aufteilung der Samtgemeinde Harpstedt auf zwei verschie<strong>den</strong>e Wirtschaftsräume erfolgte<br />

aufgrund der Ausrichtung der Vorschaufläche Nr. 1 (Simmerhausen) auf die Stadt Wildeshausen<br />

und der Ausrichtung der Vorschaufläche Nr. 6 (Groß Ippener) auf <strong>den</strong> Verdichtungsraum<br />

Delmenhorst / Bremen.<br />

Ausschließlich einzelgemeindliche<br />

und landkreisweite<br />

Betrachtung<br />

von Gewerbeflächen<br />

problematisch<br />

Analyse der Vorschauflächen<br />

nach korrespondieren<strong>den</strong>Wirtschaftsräumen


Hatten:<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

120 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Südliches Kreisgebiet: Stadt Wildeshausen, Großenkneten, Dötlingen und<br />

westliche Mitgliedsgemein<strong>den</strong> der SG Harpstedt (Harpstedt, Prinzhöfte, Winkelsett<br />

und Colnrade)<br />

Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg<br />

Hatten:<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung<br />

Hude:<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

Hatten war bis 1998 die Gemeinde mit <strong>den</strong> geringsten Gewerbeflächenumsätzen<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg (Abschnitt 3.3). Die Funktionen als Wohn- und Erholungsstandort<br />

stan<strong>den</strong> deutlich im Vordergrund. Durch die Entwicklung und Vermarktung<br />

des Gewerbegebietes „Sandkrug“ konnte der Flächenumsatz seit 1999<br />

deutlich gesteigert und eine Reihe von Unternehmen angesiedelt wer<strong>den</strong>. Die<br />

Gemeinde Hatten liegt ausgesprochen günstig in unmittelbarer Nähe zum bedeuten<strong>den</strong><br />

Wirtschaftsstandort Stadt Ol<strong>den</strong>burg und profitiert somit deutlich von <strong>den</strong><br />

entsprechen<strong>den</strong> Agglomerations- und Suburbanisierungseffekten. Zudem ist die<br />

Gemeinde mit zwei Anschlussstellen direkt an die Autobahnen 28 und 29 angebun<strong>den</strong>.<br />

Die Stadt Ol<strong>den</strong>burg ist dadurch in kurzer Fahrtzeit zu erreichen. Über die<br />

A 28 ist darüber hinaus eine schnelle Verbindung in Richtung Delmenhorst und<br />

Bremen gegeben.<br />

Im Gewerbegebiet „Sandkrug“ sind zwar mittelfristig noch ausreichend Flächenreserven<br />

vorhan<strong>den</strong>, weitere konkrete Gewerbeflächenplanungen bestehen aber<br />

derzeit nicht. Aufgrund der hohen Lagegunst der Gemeinde insbesondere durch<br />

die kurze Entfernung zur Stadt Ol<strong>den</strong>burg und der dadurch bedingten Flächennachfrage<br />

sollte zügig die Planung weiterer hochwertiger Gewerbegebiete in Angriff<br />

genommen wer<strong>den</strong>. Alle drei erhobenen Vorschauflächen, an <strong>den</strong>en die Gemeinde<br />

Hatten beteiligt ist, bieten ein gutes bis sehr gutes Vermarktungspotenzial.<br />

Dieses gilt insbesondere <strong>für</strong> die bei<strong>den</strong> interkommunalen Projekte unmittelbar vor<br />

<strong>den</strong> Toren der Stadt Ol<strong>den</strong>burg (Vorschauflächen Nr. 8 und 9). Die Vorschaufläche<br />

Nr. 7 dürfte aber ähnlich gute Vermarktungschancen besitzen und bildet zudem<br />

eine sehr gute Abrundung der dort bereits bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete.<br />

Sehr unsicher sind bislang noch die Realisierungschancen der Vorschaufläche<br />

Nr. 9 „Güterverkehrszentrum (GVZ)“ 61 . Ohne die Etablierung eines GVZ an diesem<br />

Standort dürfte auch die Entwicklung der Vorschaufläche zu einem hochwertigen<br />

Gewerbegebiet zunächst nicht umzusetzen sein.<br />

Die Gemeinde Hude war im Beobachtungszeitraum 1993 bis 2000 der Standort<br />

mit <strong>den</strong> dritthöchsten Gewerbeflächenumsätzen im <strong>Landkreis</strong> (Abschnitt 3.3). Die<br />

Nachfrage konzentrierte sich seit 1996 insbesondere auf das unmittelbar an der<br />

A 28 gelegene Gewerbegebiet „Altmoorhausen“. Hier konnten eine Reihe von<br />

Neuansiedlungen realisiert wer<strong>den</strong>, die aus <strong>den</strong> Städten Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst<br />

stammen. Hude profitiert von seiner verkehrsgünstigen Lage an der A 28 mit<br />

schnellen Verbindungen in die benachbarten großen Wirtschaftsstandorte. Insbesondere<br />

die Lage unmittelbar zwischen <strong>den</strong> Zentren wirkt sich offensichtlich positiv<br />

auf die Gewerbeflächennachfrage in der Gemeinde aus.<br />

61 Insbesondere über die Standortwahl <strong>für</strong> ein „GVZ Ol<strong>den</strong>burg“ und über die Finanzierung des<br />

gesamten Projektes besteht noch kein Einvernehmen.


121 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Derzeit besteht in Hude nur ein sehr geringer Umfang an verfügbaren Gewerbeflächen,<br />

der lediglich kurzfristig die Flächennachfrage in der Gemeinde decken<br />

wird. Allerdings ist bereits eine umfangreiche Erweiterung des als hochwertig einzustufen<strong>den</strong><br />

Gewerbegebietes „Altmoorhausen“ in Planung. Mit der Verfügbarkeit<br />

dieser Flächen wird im Jahr 2002 gerechnet. Aufgrund der auch weiterhin zu erwarten<strong>den</strong><br />

Gewerbeflächennachfrage <strong>für</strong> diesen Standort ist langfristig die Ausweisung<br />

weiterer Flächen in der Gemeinde erforderlich. Von <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Vorschauflächen<br />

in Hude (Nr. 8 und 10) sollte der potenziell interkommunale Standort<br />

„Tweelbäke-Ost“ gemeinsam mit der Gemeinde Hatten und Stadt Ol<strong>den</strong>burg aufgrund<br />

der besseren Vermarktungschancen prioritär verfolgt wer<strong>den</strong>. Vor dem<br />

Hintergrund der zu erwarten<strong>den</strong> langwierigen Abstimmungs- und Planungsprozesse<br />

unter Beteiligung von drei Gebietskörperschaften sollte dieses Projekt zeitnah<br />

begonnen wer<strong>den</strong> 62 .<br />

Die Gewerbeflächenumsätze in War<strong>den</strong>burg lagen in <strong>den</strong> 90er Jahren im Vergleich<br />

aller Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg kontinuierlich im mittleren<br />

Bereich. Eindeutiger Ansiedlungsschwerpunkt waren in der jüngeren Vergangenheit<br />

die Gewerbegebiete südlich des Ortskerns War<strong>den</strong>burg und hierbei insbesondere<br />

der Standort „Astrup“. Auch die Gemeinde War<strong>den</strong>burg gehört zum unmittelbaren<br />

Einzugsgebiet der Stadt Ol<strong>den</strong>burg und weist eine entsprechend hohe<br />

Lagegunst auf. Zudem liegen der Gemeindekern und die wichtigsten Gewerbegebiete<br />

in kurzer Entfernung zur Anschlussstelle der A 29. Auch künftig kann sich die<br />

Gemeinde deshalb auf ein nicht unbeträchtliches Nachfragepotenzial einstellen.<br />

Die Gemeinde War<strong>den</strong>burg verfügt noch über Restflächen in geringem Umfang,<br />

vorwiegend im Gewerbegebiet „Astrup“. Bis Ende 2002 soll das derzeit in Planung<br />

befindliche Gewerbegebiet „Roten Schlatt“, das unmittelbar westlich an die bestehen<strong>den</strong><br />

Gewerbeflächenstandorte im Sü<strong>den</strong> War<strong>den</strong>burgs angrenzt, das Flächenangebot<br />

erweitern. Eine weitere Flächenplanung im Osten der Gewerbegebiete<br />

sowie die Vorschaufläche Nr. 12 („Am Schlatt / Grüner Weg“) wer<strong>den</strong> <strong>den</strong><br />

räumlichen Schwerpunkt der Unternehmensentwicklung in War<strong>den</strong>burg städtebaulich<br />

weiter abrun<strong>den</strong>. Um der langfristig zu erwarten<strong>den</strong> Gewerbeflächennachfrage<br />

gerecht wer<strong>den</strong> zu können, ist aber die Planung eines neuen Gewerbeflächenstandortes<br />

unumgänglich. Die Vorschaufläche Nr. 11 („An der Autobahn“) ist<br />

hier<strong>für</strong> sehr gut geeignet. Dieser Standort ermöglicht die Entwicklung eines Gewerbestreifens<br />

beiderseits der Autobahn mit sehr guter Sichtbarkeit der anzusiedeln<strong>den</strong><br />

Betriebe. Da an diesem Standort mit einer Reihe von Restriktionen und<br />

Schwierigkeiten bei der Erschließung zu rechnen ist, sollte mit <strong>den</strong> Planungsarbeiten<br />

zügig begonnen wer<strong>den</strong>.<br />

62 Erste Gespräche zur Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebietes „Tweelbäke-Ost“<br />

sind bereits geführt wor<strong>den</strong>.<br />

Hude:<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung<br />

War<strong>den</strong>burg:<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

War<strong>den</strong>burg:<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung


... Lagegunst<br />

... Flächenumsatz und<br />

Nachfragepotenzial<br />

... Konkurrenzstandorte<br />

... Vorschauflächen<br />

... interkommunale<br />

Kooperationen<br />

Ganderkesee:<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

Zusammenfassung: Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg ...<br />

122 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Insgesamt gesehen ist der Wirtschaftsraum „Umland der Stadt Ol<strong>den</strong>burg“<br />

durch eine sehr hohe Lagegunst gekennzeichnet. Diese resultiert zum einen<br />

aus der Nähe zum Oberzentrum Ol<strong>den</strong>burg als bedeutendem Dienstleistungsstandort<br />

sowie aus der Lage an <strong>den</strong> Autobahnen A 29 und A 28, die Ol<strong>den</strong>burg<br />

mit dem anderen herausragen<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort der Region, der Hansestadt<br />

Bremen, verbindet.<br />

Bislang konnten die Gemein<strong>den</strong> Hatten, Hude und War<strong>den</strong>burg nur rund 30 %<br />

des Gewerbeflächenumsatzes im <strong>Landkreis</strong> auf sich vereinigen. Das Potenzial<br />

<strong>für</strong> die Gewerbeflächennachfrage in diesem Wirtschaftsraum dürfte jedoch höher<br />

liegen als die Nachfrage in der Vergangenheit. Dies gilt u.a. vor dem Hintergrund,<br />

dass die Funktion als Wirtschaftsstandort gegenüber <strong>den</strong> Wohnfunktionen<br />

<strong>für</strong> die Gemein<strong>den</strong> an Bedeutung gewinnt. Profitieren wer<strong>den</strong> Hatten,<br />

Hude und War<strong>den</strong>burg zudem von der Tatsache, dass Gewerbeflächen insbesondere<br />

<strong>für</strong> preissensible, flächenextensive und erweiternde Betriebe in der<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg zunehmend knapper wer<strong>den</strong>.<br />

Wichtigster Konkurrenzstandort der Gemein<strong>den</strong> außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es ist<br />

die Stadt Ol<strong>den</strong>burg. Schwerpunkt des Flächenangebots und auch der künftigen<br />

Entwicklung ist dort das Gewerbegebiet „Tweelbäke“, das sich mit der<br />

Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ zu einem herausragen<strong>den</strong> interkommunalen<br />

Gewerbestandort verbin<strong>den</strong> ließe. Weitere konkurrierende hochwertige<br />

Gewerbeflächenangebote im Umfeld bestehen nördlich und westlich der Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg im <strong>Landkreis</strong> Ammerland. Die Lagegunst der Gewerbeflächenstandorte<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist aufgrund der Lage zwischen <strong>den</strong> Verdichtungsräumen<br />

Ol<strong>den</strong>burg auf der einen und Bremen / Delmenhorst auf der<br />

anderen Seite aber etwas höher einzuschätzen.<br />

Im Wirtschaftsraum sind eine Reihe sehr hochwertiger potenzieller Gewerbeflächen<br />

vorhan<strong>den</strong>, so dass die Gemein<strong>den</strong> in Zukunft dieser Herausforderung<br />

gerecht wer<strong>den</strong> können. Diese Vorschauflächen liegen allesamt in Nähe einer<br />

Autobahnanschlussstelle sowie überwiegend in kurzer Entfernung zur Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg und besitzen somit gute bis sehr gute Vermarktungschancen.<br />

Die Gewerbeflächenentwicklung der Umlandgemein<strong>den</strong> sollte mit der Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg unter besonderer Berücksichtigung interkommunaler Gewerbeflächenprojekte<br />

abgestimmt wer<strong>den</strong>, um ein möglichst marktgerechtes und attraktives<br />

regionales Gewerbeflächenangebot bereitstellen zu können. Vor diesem<br />

Hintergrund kann insbesondere die interkommunale Vorschaufläche Nr. 8<br />

„Tweelbäke-Ost“ künftig einen interessanten neuen und hochwertigen Gewerbeflächenstandort<br />

darstellen.<br />

Umland der Städte Bremen und Delmenhorst<br />

Anders als aufgrund des ausgesprochen hohen Lagepotenzials zu erwarten, war<br />

der Gewerbeflächenumsatz in der Gemeinde Ganderkesee von 1993 bis 2000<br />

relativ gering. Ganderkesee konnte unter <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />

in dieser Zeit nur einen Platz im unteren Drittel einnehmen. Insbesondere


123 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Mitte der 90er Jahre wur<strong>den</strong> kaum Gewerbeflächen verkauft. Der Grund hier<strong>für</strong><br />

lag v.a. in der mangeln<strong>den</strong> Verkaufsbereitschaft privater Flächeneigentümer während<br />

dieser Phase. Ein Trend zu Ansiedlungen aus der Stadt Delmenhorst war<br />

aber deutlich erkennbar. Durch die Ausweisung neuer Gewerbeflächen konnte der<br />

Umsatz seit 1998 zwar deutlich gesteigert wer<strong>den</strong>. Dennoch dürfte aufgrund der<br />

geringen Entfernung zu <strong>den</strong> Zentren Delmenhorst und Bremen, der Lage direkt an<br />

der A 28 sowie der Tatsache, dass Ganderkesee selbst der größte Wirtschaftsstandort<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist, ein deutlich höheres Nachfragepotenzial<br />

bestehen.<br />

Nachdem in der Vergangenheit die vorhan<strong>den</strong>e Gewerbeflächennachfrage teilweise<br />

nicht befriedigt wer<strong>den</strong> konnte, steht <strong>den</strong> Unternehmen mittlerweile ein ausreichendes<br />

Gewerbeflächenangebot zur Verfügung. Schwerpunkt des derzeitigen<br />

Angebots ist das Gewerbegebiet „Westtangente“, das einen zielgruppenorientiert<br />

zu vermarkten<strong>den</strong> Dienstleisterpark mit einschließt. Obwohl Ganderkesee direkt<br />

an der A 28 liegt, sind derzeit allerdings keine Gewerbeflächen in unmittelbarer<br />

Nähe der Autobahn verfügbar. Um hier Abhilfe zu schaffen und diese Angebotslücke<br />

zu schließen, ist an der Anschlussstelle „Ganderkesee“ das Gewerbegebiet<br />

„Grüppenbühren“ in Planung. Die hieran anschließende Vorschaufläche Nr. 3 wird<br />

dieses Planungsvorhaben noch deutlich erweitern. Am Hochwertigsten ist aber die<br />

Vorschaufläche Nr. 4 „Schlutter“ einzustufen, da sie sich zum einen ebenfalls in<br />

direkter Nähe zur Autobahn befindet und darüber hinaus unmittelbar vor <strong>den</strong> Toren<br />

der Stadt Delmenhorst gelegen ist. Dieser Standort sollte - insbesondere vor<br />

dem Hintergrund der zu erwarten<strong>den</strong> Flächennachfrage - vorrangig entwickelt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> östlichen Mitgliedsgemein<strong>den</strong> der Samtgemeinde Harpstedt konnten während<br />

der 90er Jahre hohe Gewerbeflächenumsätze realisiert wer<strong>den</strong>. Die Höhe<br />

des Umsatzes kam insbesondere durch große, relativ flächenextensive Ansiedlungen<br />

zustande. Grundstücksverkäufe fan<strong>den</strong> hierbei ausschließlich im Gewerbegebiet<br />

„Groß Ippener“ statt, das damit zu <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> umsatzstärksten Standorten<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zählt. Insbesondere von 1998 bis 2000 konnte mit<br />

durchschnittlich gut 3 ha pro Jahr ein erheblicher Umfang an Flächen verkauft<br />

wer<strong>den</strong>. Diese hohe betriebliche Nachfrage ist v.a. auf die direkte Anbindung des<br />

Standortes an die A 1 sowie die Nähe der Stadt Delmenhorst und die relativ kurze<br />

Entfernung nach Bremen zurückzuführen. Aufgrund dieser Standortfaktoren ist<br />

auch künftig mit überdurchschnittlicher Flächennachfrage in Groß Ippener zu<br />

rechnen.<br />

Das Gewerbeflächenangebot in <strong>den</strong> östlichen Mitgliedsgemein<strong>den</strong> der Samtgemeinde<br />

Harpstedt konzentriert sich wie die Gewerbeflächennachfrage auf <strong>den</strong><br />

Standort „Groß Ippener“. Hier ist aber nur noch ein geringer Flächenumfang verfügbar.<br />

Eine Erweiterungsplanung ist in Arbeit, so dass voraussichtlich Ende 2002<br />

weitere Gewerbeflächen zur Verfügung stehen wer<strong>den</strong>. Da ein Anhalten der<br />

Nachfrage <strong>für</strong> Grundstücke in diesem Gewerbegebiet zu erwarten ist, sollte auch<br />

die Beplanung der angrenzen<strong>den</strong> Vorschaufläche Nr. 6 zügig begonnen wer<strong>den</strong>.<br />

Vor dem Hintergrund der potenziellen hohen Wertigkeit dieses Standortes sollte<br />

bei künftigen Erschließungsmaßnahmen und Betriebsansiedlungen verstärkt auf<br />

ein entsprechendes Erscheinungsbild des Gewerbegebietes, ggf. durch Auswahl<br />

der anzusiedeln<strong>den</strong> Betriebe, geachtet wer<strong>den</strong>.<br />

Ganderkesee:<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung<br />

SG Harpstedt (Ost):<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

SG Harpstedt (Ost):<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung


... Lagegunst<br />

... Flächenumsatz und<br />

Nachfragepotenzial<br />

... Konkurrenzstandorte<br />

... Vorschauflächen<br />

... interkommunale<br />

Kooperationen<br />

Dötlingen:<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

Südliches Kreisgebiet<br />

124 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Zusammenfassung: Umland der Städte Bremen und Delmenhorst ...<br />

Auch der Wirtschaftsraum „Umland der Städte Bremen und Delmenhorst“ liegt<br />

sowohl verkehrlich als auch wirtschaftsräumlich sehr günstig. Die zwei stark<br />

frequentierten Autobahnachsen A 1 und A 28 schnei<strong>den</strong> das Gebiet im Sü<strong>den</strong><br />

und im Nor<strong>den</strong>. Die Stadt Delmenhorst grenzt unmittelbar an; die Entfernung<br />

zur Stadt Bremen ist vergleichsweise gering.<br />

Der Gewerbeflächenumsatz in der Vergangenheit war - insbesondere im Vergleich<br />

zu <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im südlichen Kreisgebiet - nur unterdurchschnittlich<br />

und konzentrierte sich zudem überwiegend auf das Gewerbegebiet in Groß Ippener.<br />

Zukünftig sollte es gelingen, das aufgrund der Lagegunst hohe Nachfragepotenzial<br />

besser auszuschöpfen. Insbesondere die zunehmende Flächenknappheit<br />

in Delmenhorst dürfte sich auf die Nachfragesituation in diesem<br />

Wirtschaftsraum positiv auswirken. Der Vergleich von Potenzial und Nachfrage<br />

deutet aber auch auf ein Defizit von Ansiedlungen aus der Stadt Bremen in <strong>den</strong><br />

östlichen <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg hin.<br />

Der Konkurrenzstandort Delmenhorst verfügt aufgrund von Flächenengpässen<br />

nur noch über ein sehr eingeschränktes Gewerbeflächenangebot. Demgegenüber<br />

sind in der Stadt Bremen umfangreiche - wenn auch z.T. derzeit noch<br />

nicht verfügbare - Flächenreserven vorhan<strong>den</strong>, die auch künftig einen Großteil<br />

des Verlagerungspotenzials in der Stadt bin<strong>den</strong> können. Von <strong>den</strong> Suburbanisierungsten<strong>den</strong>zen<br />

profitieren zudem die Gewerbeflächenangebote der Gemein<strong>den</strong><br />

im Nor<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Diepholz derzeit noch deutlich stärker als<br />

der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Das Umland der Städte Bremen und Delmenhorst (Ganderkesee, SG Harpstedt)<br />

verfügt über eine Reihe hochwertiger potenzieller Gewerbeflächen, so<br />

dass es gelingen müsste, der künftigen Flächennachfrage ein entsprechendes<br />

Angebot gegenüberzustellen. Je geringer die Entfernung der neuen Gewerbeflächenstandorte<br />

zu <strong>den</strong> Zentren ist, desto besser sind ihre Vermarktungschancen<br />

einzuschätzen.<br />

Aufgrund der engen teilräumlichen Verflechtungen dürften interkommunalen<br />

Kooperationen mit der Stadt Delmenhorst in Zukunft besondere Bedeutung zukommen.<br />

Die Chancen einer Beteiligung der Stadt an Gewerbegebieten im<br />

<strong>Landkreis</strong> und die dadurch bedingten verbesserten Möglichkeiten der Gewerbeflächenentwicklung<br />

(höherwertige Gestaltung und Belegung, gemeinsame<br />

Vermarktung etc.) sollten unbedingt genutzt wer<strong>den</strong>. Der Standort „Schlutter“<br />

(Nr. 4) dürfte im Wirtschaftsraum hier<strong>für</strong> am besten geeignet sein.<br />

Die Gemeinde Dötlingen ist der kleinste Wirtschaftsstandort im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Entsprechend waren auch die Gewerbeflächenumsätze in der Vergangenheit<br />

im Vergleich zu <strong>den</strong> anderen Standorten des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg unterdurchschnittlich.<br />

Räumlicher Schwerpunkt der Grundstücksnachfrage war der<br />

Ortsteil Neerstedt. Erwartungsgemäß stammen die angesiedelten und erweitern<strong>den</strong><br />

Betriebe überwiegend aus Dötlingen selbst; nur vereinzelt konnten Ansied-


125 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

lungen aus benachbarten Gemein<strong>den</strong> realisiert wer<strong>den</strong>. Auch künftig wer<strong>den</strong> die<br />

Gewerbeflächen in <strong>den</strong> Siedlungsschwerpunkten des Gemeindegebietes hauptsächlich<br />

dem innergemeindlichen Verlagerungs- und Erweiterungsbedarf dienen.<br />

Einzig der Standort Hockensberg in Nähe der A 1-Anschlussstelle „Wildeshausen-<br />

Nord“ kann künftig als regional und überregional bedeutsame Gewerbefläche entwickelt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Das Gewerbeflächenangebot in Dötlingen ist bislang stark auf die lokale Nachfrage<br />

ausgerichtet. Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächen gibt es in <strong>den</strong> Orteilen<br />

Neerstedt, Aschenstedt und Brettorf. In Hockensberg ist derzeit ein Gewerbegebiet<br />

in Planung, das in Verbindung mit der Vorschaufläche Nr. 1 („Brakland / Simmerhausen“)<br />

zu einem hochwertigen interkommunalen Gewerbegebiet verschmolzen<br />

wer<strong>den</strong> sollte. Partner dieses Vorhabens ist zum einen die Gemeinde<br />

Prinzhöfte, SG Harpstedt, auf deren Gebiet der östliche Teil der Vorschaufläche<br />

liegt. Da sich dieser Standort in direkter Nähe zur Stadt Wildeshausen befindet,<br />

sollte die Stadt aber ebenfalls an der interkommunalen Kooperation beteiligt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Vermarktungschancen <strong>für</strong> das geplante Gewerbegebiet „Munitionslager<br />

Uhlhorn“ müssen angesichts des übrigen künftigen Flächenangebots als deutlich<br />

geringer eingeschätzt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Gewerbeflächenumsätze in Großenkneten lagen in <strong>den</strong> 90er Jahren im Vergleich<br />

aller Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg insgesamt im mittleren Bereich.<br />

Während von 1993 bis 1995 keine nennenswerten Grundstücksverkäufe<br />

realisiert wer<strong>den</strong> konnten, zog der Umsatz seit 1996 deutlich an. Grund hier<strong>für</strong> war<br />

die Erschließung des Gewerbegebietes „Ahlhorner Heide“, das in der zweiten<br />

Hälfte der 90er eindeutiger Ansiedlungsschwerpunkt in der Gemeinde war. Dieser<br />

Einzelstandort konnte im Beobachtungszeitraum <strong>den</strong> dritthöchsten Flächenumsatz<br />

aller Gewerbegebiete im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg verzeichnen. Großenkneten liegt<br />

verkehrsgünstig im Dreieck der Autobahnen 1 sowie 29 und verfügt über einen<br />

direkten Zugang zu drei Anschlussstellen. Allerdings ist die Entfernung zu <strong>den</strong><br />

regional bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftstandorten Bremen, Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst<br />

vergleichsweise groß. Die Gemein<strong>den</strong> im nördlichen Kreisgebiet weisen in dieser<br />

Hinsicht eine höhere Lagegunst auf. Lediglich im Hinblick auf die Entfernung zu<br />

<strong>den</strong> Mittelzentren Wildeshausen und Cloppenburg liegt Großenkneten günstiger.<br />

Die Gemeinde Großenkneten verfügt zur Zeit mit dem Gewerbegebiet „Ahlhorner<br />

Heide“ über das größte sofort verfügbare Gewerbeflächenangebot aller Gemein<strong>den</strong><br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Zudem stehen nur hier GI-Flächen in größerem<br />

Umfang zur Verfügung. Im Anschluss an dieses Gewerbegebiet sind bereits Erweiterungsflächen<br />

im Flächennutzungsplan dargestellt, die langfristig beplant wer<strong>den</strong><br />

könnten. Hält die Gewerbeflächennachfrage wie bisher an, dürften die Flächen<br />

in spätestens zehn Jahren vollständig verkauft sein. Der Standort „Ahlhorner<br />

Heide“ befindet sich allerdings, trotz der insgesamt sehr guten Fernstraßenanbindung<br />

der Gemeinde, nicht direkt an einer Autobahnanschlussstelle. Deshalb sollte<br />

einer Neuplanung im Rahmen der interkommunalen Vorschaufläche Nr. 5 „Steinloge“<br />

der Vorrang vor einer Erweiterung des bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebietes gegeben<br />

wer<strong>den</strong>. Der Standort „Steinloge“ hat zudem <strong>den</strong> Vorteil, unmittelbar an der<br />

überregional bedeuten<strong>den</strong> Verkehrsachse A 1 zu liegen. Langfristig könnte darüber<br />

hinaus aufgrund der Umstrukturierungen bei der Bundeswehr der Flughafen<br />

in Ahlhorn <strong>für</strong> eine zivile Nutzung frei wer<strong>den</strong>. Dieser Standort würde ein sehr<br />

Dötlingen:<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung<br />

Großenkneten:<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

Großenkneten:<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung


SG Harpstedt (West):<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

SG Harpstedt (West):<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung<br />

Wildeshausen:<br />

Flächenumsätze in der<br />

Vergangenheit und<br />

Nachfragepotenzial<br />

Wildeshausen:<br />

Derzeitiges Angebot und<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> die zukünftige<br />

Flächenentwicklung<br />

126 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

großes Flächenpotenzial von ca. 300 ha bieten und verfügt zudem über eine sehr<br />

gut ausgebaute Landebahn.<br />

Wie in <strong>den</strong> östlichen Mitgliedsgemein<strong>den</strong>, fan<strong>den</strong> auch im Westen der Samtgemeinde<br />

Harpstedt überdurchschnittliche Flächenumsätze statt, die weniger auf die<br />

Zahl der Nachfrager, d.h. der angesiedelten und erweiterten Unternehmen, sondern<br />

mehr auf die Größe der verkauften Grundstücke zurückzuführen sind. So<br />

belegen z.B. im Gewerbegebiet „Simmerhausen“, Prinzhöfte die zwei dort ansässigen<br />

Betriebe zusammen fast 5 ha Gewerbefläche, während die durchschnittliche<br />

Grundstücksgröße im <strong>Landkreis</strong> insgesamt bei etwa einem halben Hektar liegt.<br />

Zwar durchkreuzt die A 1 das östliche Gebiet der SG Harpstedt, als autobahnnaher,<br />

d.h. verkehrlich gut angebun<strong>den</strong>er Standort bieten sich jedoch nur die Flächen<br />

in Nähe der Anschlussstelle „Wildeshausen-Nord“ in der Mitgliedsgemeinde<br />

Prinzhöfte an. Alle anderen Mitgliedsgemein<strong>den</strong> - auch der Flecken Harpstedt -<br />

liegen im Vergleich zu <strong>den</strong> meisten anderen Standorten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

in relativ großer Entfernung zur nächsten Autobahnauffahrt.<br />

Das Flächenangebot konzentriert sich auf die Mitgliedsgemein<strong>den</strong> Harpstedt und<br />

Prinzhöfte. Der Standort „Simmerhausen“ in Prinzhöfte verdient hierbei besondere<br />

Beachtung, da er in Verbindung mit dem Planungsvorhaben „Hockensberg“, Dötlingen<br />

und weiteren umfangreichen potenziellen Gewerbeflächen beiderseits der<br />

Gemeindegrenze künftig einen interkommunalen Gewerbeflächenstandort von<br />

regionaler und überregionaler Bedeutung bil<strong>den</strong> kann (Vorschaufläche Nr. 1).<br />

Mangels hochwertiger Standortalternativen im Westen der Samtgemeinde Harpstedt<br />

und der Größe des Vorhabens ist neben der Stadt Wildeshausen auch eine<br />

Beteiligung weiterer Mitgliedsgemein<strong>den</strong> sowie der Samtgemeinde Harpstedt an<br />

dieser interkommunalen Kooperation sinnvoll.<br />

Die Stadt Wildeshausen konnte im Beobachtungszeitraum - nach der Samtgemeinde<br />

Harpstedt - die höchsten Flächenumsätze im <strong>Landkreis</strong> realisieren. Die<br />

Grundstücksnachfrage konzentrierte sich dabei auf die Gewerbegebiete „Vor Lüerte“<br />

und „Düngstruper Straße“, die beide im Westen bzw. Südwesten des Stadtkerns<br />

liegen. Die Grundstücksnachfrage stammte überwiegend von Betrieben, die<br />

bereits in der Stadt ansässig waren und darüber hinaus v.a. aus <strong>den</strong> benachbarten<br />

Gemein<strong>den</strong>. Überregionale Ansiedlungen fan<strong>den</strong> fast gar nicht statt. Wildeshausen<br />

liegt einerseits verkehrsgünstig an der wichtigen Autobahnverbindung A 1.<br />

Andererseits ist, wie bei <strong>den</strong> anderen Standorten im südlichen Kreisgebiet auch,<br />

die Entfernung zu <strong>den</strong> bedeuten<strong>den</strong> wirtschaftlichen Zentren der Region vergleichsweise<br />

groß. Daneben ist Wildeshausen selbst ein - wenn auch deutlich<br />

kleinerer - wirtschaftlicher Schwerpunktstandort innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Die Erhebung der Betriebsansiedlungen zeigt, dass es in der Vergangenheit<br />

offensichtlich gut gelungen ist, das nicht unbeträchtliche Verlagerungs- und Erweiterungspotenzial<br />

<strong>für</strong> die Gewerbeflächennachfrage in der Stadt selbst zu nutzen.<br />

Wie die Gewerbeflächennachfrage während der 90er Jahre, so konzentriert sich<br />

auch das derzeitige Flächenangebot der Stadt Wildeshausen weiterhin auf <strong>den</strong><br />

Westen und Südwesten des Stadtkerns entlang der Umgehungsstraße. Gleiches<br />

gilt <strong>für</strong> die nicht unerheblichen derzeit laufen<strong>den</strong> Planungsvorhaben der Stadtverwaltung.<br />

Standorte mit direkter Anbindung an die A 1 sind weder verfügbar noch<br />

konkret in Planung. Demgegenüber liegen die bei<strong>den</strong> Vorschauflächen Nr. 1 und 5


127 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

verkehrlich deutlich günstiger. An bei<strong>den</strong> Standorten sollte sich die Stadt Wildeshausen<br />

im Rahmen interkommunaler Kooperationen beteiligen und die bestehen<strong>den</strong><br />

Planungsvorhaben in Nähe des Stadtkerns eher zurückhaltend und mit Blick<br />

auf die lokale Nachfrage weiter betreiben. Die Vorschauflächen Nr. 13 und 14 sind<br />

sowohl verkehrlich als auch im Hinblick auf die direkte Anbindung an die Kernstadt<br />

relativ ungünstig gelegen und können daher nur zurückhaltend bewertet wer<strong>den</strong>.<br />

Die Vorschaufläche Nr. 14 „Aldrup“ könnte allerdings bei entsprechender Nachfrage<br />

<strong>für</strong> die Zielgruppe „Ernährungswirtschaft“ interessant sein.<br />

Zusammenfassung: Südliches Kreisgebiet ...<br />

Die Lagegunst des südlichen Kreisgebietes ist aufgrund der größeren Entfernung<br />

zu <strong>den</strong> wirtschaftlichen Zentren Ol<strong>den</strong>burg und Bremen/Delmenhorst etwas<br />

geringer als die der übrigen Wirtschaftsräume einzustufen. Dennoch besteht<br />

mit der überregional bedeutsamen Autobahnachse A 1 und der A 29 eine<br />

hervorragende verkehrliche Anbindung der Gemein<strong>den</strong>.<br />

Trotz der leichten Lagedefizite konnte fast die Hälfte aller Gewerbeflächenumsätze<br />

der Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg im südlichen Kreisgebiet realisiert<br />

wer<strong>den</strong>. Hierbei wurde v.a. das endogene Nachfragepotenzial ausgeschöpft.<br />

Da die Standortgunst des Wirtschaftsraums im Hinblick auf Suburbanisierungseffekte<br />

aus <strong>den</strong> großen regionalen Wirtschaftsstandorten in bei<strong>den</strong><br />

anderen Wirtschaftsräumen etwas höher einzustufen ist, dürfte auch in Zukunft<br />

ein beträchtlicher Anteil der Flächennachfrage aus <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> selbst<br />

stammen. Dennoch sollte künftig versucht wer<strong>den</strong>, verstärkt regional und überregional<br />

mobile Unternehmen zu gewinnen. Hierbei sollten die Standortvorteile<br />

des Wirtschaftsraums (z.B. hervorragende überregionale Verkehrsanbindung,<br />

günstiges Gewerbeflächenangebot auch <strong>für</strong> flächenextensive Betriebe, konfliktfreie<br />

Gewerbeflächen) besonders herausgestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Herausragender Konkurrenzstandort außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg ist<br />

das interkommunale Gewerbegebiet „Ecopark“ in Emstek. Auch die benachbarten<br />

Städte Cloppenburg, Vechta und Bassum verfügen über ein teils sehr<br />

umfangreiches und günstiges Gewerbeflächenangebot. Zudem befindet sich<br />

weiter südlich an der A 1 der „Dienstleistungspark A 1“ mit einem ebenfalls<br />

sehr großen Flächenpotenzial. Die Region südlich des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />

ist demnach durch starke Flächenkonkurrenzen gekennzeichnet, die <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

im südlich Kreisgebiet eine Gewerbeflächenpolitik mit Augenmaß abverlangen.<br />

Das südliche Kreisgebiet verfügt über zwei hochwertige Vorschauflächen, die<br />

sich durch ihre gute verkehrliche Lage und ihr großes Flächenpotenzial auszeichnen.<br />

Diese Standorte sollten langfristig die Schwerpunkte von Gewerbeflächenangebot<br />

und -nachfrage in diesem Wirtschaftsraum bil<strong>den</strong>.<br />

Interkommunale Kooperationen wer<strong>den</strong> auch <strong>für</strong> die Gewerbeflächenentwicklung<br />

im südlichen Kreisgebiet künftig an Bedeutung gewinnen. Hierbei gilt es,<br />

v.a. die Stadt Wildeshausen als herausragen<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort dieses<br />

Wirtschaftsraums an <strong>den</strong> künftigen Gewerbeflächenprojekten in ihrem Umfeld<br />

zu beteiligen.<br />

... Lagegunst<br />

... Flächenumsatz und<br />

Nachfragepotenzial<br />

... Konkurrenzstandorte<br />

... Vorschauflächen<br />

... interkommunale<br />

Kooperationen


128 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

5.2 Empfehlungen <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung<br />

von Gewerbeflächen<br />

Ziele <strong>für</strong> eine nachfragegerechte<br />

Sicherung und<br />

Entwicklung von Gewerbeflächen<br />

Ziele <strong>für</strong> eine nachfragegerechte Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sind<br />

- die Förderung der ansässigen Wirtschaft sowie die Ansiedlung neuer Betriebe<br />

zur Bereitstellung wohnstandortnaher Arbeitsplätze im <strong>Landkreis</strong> und damit zur<br />

Verringerung des Auspendlerüberschusses,<br />

- ein an der unternehmerischen Nachfrage ausgerichteter Umfang von hochwertigen<br />

Gewerbeflächen,<br />

- eine langfristig orientierte, strategische Vorratspolitik zur Sicherung der hochwertigen<br />

Gewerbeflächenstandorte,<br />

- eine an <strong>den</strong> Bedürfnissen der Betriebe und dem Erscheinungsbild der Gewerbegebiete<br />

ausgerichtete zielgruppenspezifische Belegung der Flächen,<br />

- die Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten,<br />

- eine nachfragegerechte und differenzierte städtebauliche Gestaltung von Gewerbegebieten<br />

sowie<br />

- die effiziente Bündelung der kommunalen Ressourcen zur Flächenentwicklung<br />

durch zwischengemeindliche Kooperationen.<br />

5.2.1 Umfang des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Anhaltend hohe Nachfrage<br />

nach Gewerbeflächen<br />

Flächenumsatz von mindestens<br />

20 ha jährlich im<br />

<strong>Landkreis</strong> zu erwarten<br />

Verschie<strong>den</strong>e Flächenqualitäten<br />

nicht gegeneinander<br />

aufzurechnen<br />

Die Erhebung der Gewerbeflächenumsätze im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg (Abschnitt<br />

3.3) hat gezeigt, dass die Nachfrage im Verlauf der 90er Jahre deutlich<br />

angestiegen ist. In <strong>den</strong> letzten drei Jahren (1998 bis 2000) konnte ein Umsatz von<br />

jahresdurchschnittlich gut 19 ha realisiert wer<strong>den</strong>. Für die nächsten Jahre ist mit<br />

einer anhaltend hohen Flächennachfrage zu rechnen 63 .<br />

Der Gewerbeflächenpolitik im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sollte folglich ein Flächenumsatz<br />

von mindestens 20 ha jährlich zu Grunde gelegt wer<strong>den</strong>. Der Vorrat an verfügbaren<br />

Flächen, die derzeitigen Planungsvorhaben und die Entwicklung von<br />

Vorschauflächen ist vor dem Hintergrund dieser Umsatzzahlen auf die unternehmerische<br />

Nachfrage auszurichten. Insgesamt gesehen ist das Gewerbeflächenangebot<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg derzeit quantitativ etwas zu knapp bemessen, so<br />

dass vereinzelte Flächenengpässe nicht auszuschließen sind. Hiervon können in<br />

naher Zukunft z.B. die Stadt Wildeshausen, die Gemein<strong>den</strong> War<strong>den</strong>burg und Hude<br />

sowie teilweise die Samtgemeinde Harpstedt (Groß Ippener) betroffen sein.<br />

Bei einer regionalen Betrachtung der Gewerbeflächensituation ist zu beachten,<br />

dass die verschie<strong>den</strong>en Flächenqualitäten an <strong>den</strong> einzelnen Standorten im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg nicht gegeneinander aufgerechnet wer<strong>den</strong> können. Das Flächenangebot<br />

sowie die Flächennachfrage und damit die Vermarktungschancen sind<br />

räumlich sehr unterschiedlich zu bewerten. So kann z.B. ein auf <strong>den</strong> lokalen Erweiterungs-<br />

und Verlagerungsbedarf ausgerichtetes Gewerbeflächenangebot in<br />

63 vgl. Trends des betrieblichen Flächenbedarfs in Abschnitt 1.1


129 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

<strong>den</strong> vergleichsweise Autobahn fernen Ortsteilen Huntlosen, Neerstedt oder der<br />

Gemeinde Colnrade nicht mit hervorragend angebun<strong>den</strong>en Flächen im Umland<br />

der Städte Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst verglichen wer<strong>den</strong>.<br />

Da sich die unternehmerische Nachfrage insbesondere auf Flächen mit einer attraktiven<br />

Ausstattung an Standortfaktoren konzentriert, ist <strong>für</strong> die Beurteilung des<br />

Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sowie des erforderlichen Vorrats<br />

an verfügbaren Flächen der Umfang an hochwertigen Gewerbeflächen entschei<strong>den</strong>d.<br />

Zu <strong>den</strong> wichtigsten Kriterien zählen die Verkehrsanbindung, die sofortige<br />

Verfügbarkeit der Flächen und die Nähe zu einem bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort.<br />

Die Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> sind in der glücklichen Situation, durch die Anbindung<br />

an verschie<strong>den</strong>e Autobahnen sowie die Nähe der Oberzentren über eine<br />

ausgesprochen hohe Lagegunst und zahlreiche Möglichkeiten zur Entwicklung<br />

von hochwertigen Gewerbeflächenstandorten zu verfügen. Dieses Potenzial, mit<br />

dem sich der <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg von zahlreichen anderen Regionen in Niedersachsen<br />

positiv abheben kann, sollte auch weiterhin aktiv genutzt wer<strong>den</strong>.<br />

Im Rahmen des vorliegen<strong>den</strong> Konzeptes sind eine Reihe von potenziell hochwertigen<br />

Gewerbeflächenstandorten (Vorschauflächen) i<strong>den</strong>tifiziert, diskutiert und<br />

bewertet wor<strong>den</strong>. Diese Flächen sind <strong>für</strong> das zukünftige Gewerbeflächenangebot<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg von großer Bedeutung und deshalb entsprechend der<br />

Empfehlungen in <strong>den</strong> Gewerbeflächenprofilen zu entwickeln. Herausragende Vorschauflächenstandorte<br />

sollten - sofern noch nicht geschehen - entsprechend als<br />

„Standorte mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten“<br />

im nächsten Regionalen Raumordnungsprogramm dargestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Analyse der Gewerbeflächennachfrage hat gezeigt, dass die Größen der verkauften<br />

Grundstücke eine sehr große Spannweite aufweisen. Auch wenn sich der<br />

Großteil der Grundstücksverkäufe zwischen 2000 und 5000 m² abgespielt hat, ist<br />

eine flexible Parzellierung der Gewerbegebiete erforderlich, die es <strong>den</strong> ansiedlungsinteressierten<br />

Unternehmen ermöglicht, die gewünschte Grundstücksgröße<br />

zu erhalten. Dieses gilt insbesondere auch <strong>für</strong> größere Ansiedlungsvorhaben,<br />

<strong>den</strong>n immerhin fast ein Viertel aller Grundstücksverkäufe in der Vergangenheit<br />

fand in der Kategorie über 5000 m² statt.<br />

Da die Ausweisung Industriegebiet (GI) nach Baunutzungsverordnung (BauNVO)<br />

mehr Emissionen zulässt als GE-Nutzungen, sind solche Flächen bei Unternehmen<br />

oftmals besonders begehrt. Dieses gilt nicht nur <strong>für</strong> die klassischen Industriebetriebe,<br />

sondern auch <strong>für</strong> andere Betriebe des Verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbes und<br />

z.T. auch Dienstleistungsbetriebe wie z.B. Speditionen.<br />

Das Angebot an Industrieflächen (GI) im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg ist vor dem Hintergrund<br />

der potenziellen Nachfrage als zu gering einzustufen. Derzeit sind nur in<br />

Großenkneten GI-Flächen verfügbar. Geplant ist die Ausweisung von GI-Flächen<br />

in Dötlingen. Damit ist zwar im südlichen Kreisgebiet ein ausreichender Umfang<br />

an Industrieflächen jetzt und in Zukunft gesichert, im Umland der Zentren Ol<strong>den</strong>burg<br />

und Bremen / Delmenhorst ist jedoch diesbezüglich gar kein Angebot verfügbar.<br />

Ein ausreichendes Angebot an GI-Flächen ist aber <strong>für</strong> alle Wirtschaftsräume<br />

des <strong>Landkreis</strong>es anzustreben.<br />

Umfang an hochwertigen<br />

Gewerbeflächen entschei<strong>den</strong>d<br />

Zahlreiche Möglichkeiten<br />

zur Entwicklung von<br />

hochwertigen Flächen<br />

Hochwertige Vorschauflächen<br />

<strong>für</strong> das künftige<br />

Gewerbeflächenangebot<br />

von großer Bedeutung<br />

Flexible Parzellierung der<br />

Gewerbegebiete erforderlich<br />

GI-Flächen bei Unternehmen<br />

oftmals besonders<br />

begehrt<br />

Ausreichen<strong>den</strong> Umfang<br />

an GI-Flächen bereitstellen


Mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />

und zu hohe<br />

Preisforderungen sind<br />

zentrale Engpässe<br />

5.2.2 Strategische Flächenvorratspolitik<br />

Preisforderungen steigen<br />

bei Darstellung im Flächennutzungsplanoftmals<br />

deutlich an<br />

Derzeit geplante Gewerbegebiete<br />

im <strong>Landkreis</strong><br />

noch überwiegend in<br />

privatem Eigentum<br />

Langfristig orientierte,<br />

d.h. strategische Flächenvorratspolitik<br />

erforderlich<br />

Politik muss strategische<br />

Flächenvorratspolitik mittragen<br />

Informelle Planungsvorarbeiten<br />

können Planungsverfahren<br />

verkürzen<br />

Alternative Vorschauflächenstandorte<br />

helfen<br />

Engpässe zu vermei<strong>den</strong><br />

130 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen privater Eigentümer<br />

sind zentrale Engpässe bei der Mobilisierung von Gewerbeflächen. Um aber<br />

Gewerbeflächen als strategisches Instrument der Wirtschaftsförderung einsetzen<br />

zu können und z.B. die Auswahl der anzusiedeln<strong>den</strong> Betriebe zu steuern, ist es <strong>für</strong><br />

die Gemein<strong>den</strong> unerlässlich, <strong>den</strong> eigentumsrechtlichen Zugriff auf die Gewerbegrundstücke<br />

zu haben.<br />

Erfahrungsgemäß steigen die Preisforderungen der Grundstückseigentümer deutlich<br />

an, wenn durch die Darstellung im Flächennutzungsplan bekannt wird, dass<br />

die Ausweisung von Gewerbeflächen zu erwarten ist. Eine rechtzeitige eigentumsrechtliche<br />

Sicherung hilft <strong>den</strong> Einstandspreis der Kommunen <strong>für</strong> künftige Gewerbegrundstücke<br />

möglichst gering zu halten, so dass anschließend ein größerer<br />

Spielraum bei der Preisgestaltung <strong>für</strong> Gewerbeflächen besteht.<br />

Die Analyse der Eigentumsverhältnisse von derzeit bereits verfügbaren Gewerbeflächen<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg hat gezeigt, dass der Anteil von Flächen in öffentlichem<br />

Eigentum erfreulich hoch ist. In anderen Regionen Niedersachsens sind<br />

teilweise deutlich mehr Gewerbeflächen in privatem Eigentum. Bei <strong>den</strong> geplanten<br />

Gewerbegebieten, d.h. bei jenen Flächen, <strong>für</strong> die derzeit eine Flächennutzungsplanänderung<br />

oder die Bebauungsplanung läuft, sieht die Situation jedoch anders<br />

aus. Hier hat die Auswertung ergeben, dass diese sich noch überwiegend in privatem<br />

Eigentum befin<strong>den</strong>.<br />

Deshalb wird <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zur Entwicklung der Vorschauflächen<br />

eine langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik<br />

empfohlen. Für fast alle erhobenen Vorschauflächen sind bislang noch keine formellen<br />

Planungsverfahren begonnen wor<strong>den</strong>. Für diese Standorte besteht deshalb<br />

die Möglichkeit, sich bereits vor der Darstellung im Flächennutzungsplan<br />

Grundstücke eigentumsrechtlich durch die jeweilige Gemeinde zu sichern bzw.<br />

sichern zu lassen.<br />

Dies erfordert von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> aufgrund der notwendigen Bindung von Kapital<br />

einen „langen Atem“ der kommunalen Liegenschaftspolitik und setzt ein entsprechendes<br />

Verständnis hier<strong>für</strong> unter <strong>den</strong> politischen Vertretern voraus. Für diese<br />

Unterstützung muss von Seiten der <strong>für</strong> Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />

Zuständigen aktiv geworben wer<strong>den</strong>.<br />

Verzögert sich aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer die<br />

eigentumsrechtliche Sicherung von künftigen Gewerbeflächen und damit auch das<br />

Planungsverfahren, so sollte die Gemeindeverwaltung zumindest mit informellen<br />

Planungsvorarbeiten beginnen. Hierdurch können die anschließen<strong>den</strong> formellen<br />

Planungsschritte vereinfacht und verkürzt wer<strong>den</strong>.<br />

Darüber hinaus sollten Alternativen in die Gewerbeflächenentwicklung einbezogen<br />

wer<strong>den</strong>. Fast alle Gemein<strong>den</strong> sind an mindestens zwei Vorschauflächen beteiligt<br />

und haben somit die Möglichkeit, die Mobilisierung und Entwicklung mehrerer<br />

Standorte gleichzeitig voranzutreiben. Im Fall von Engpässen bei einem Vorhaben<br />

kann eine alternative Planung weitergeführt wer<strong>den</strong>.


131 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Besteht nicht die Möglichkeit, bereits vor Anlaufen der Planungsverfahren die<br />

künftigen Gewerbeflächen in öffentliches Eigentum zu überführen, so ist anzustreben,<br />

<strong>den</strong> kommunalen Zugriff auf die entsprechen<strong>den</strong> Grundstücke zumindest vor<br />

Beginn der Vermarktung zu sichern.<br />

Die Frage der Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft in die Gewerbeflächenentwicklung<br />

muss von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> individuell vor dem Hintergrund<br />

der jeweiligen kommunalen Finanzsituation und personellen Ressourcen<br />

entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Eine eindeutige Empfehlung hierzu ist nicht sinnvoll. Die<br />

meisten Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> beurteilen die Beteiligung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft,<br />

v.a. unter Kostengesichtspunkten, skeptisch. Solange<br />

die kommunale Finanzsituation einer Kreditaufnahme zur Gewerbeflächenentwicklung<br />

nicht entgegen steht, wird diese traditionelle Form der Finanzierung derzeit<br />

von <strong>den</strong> meisten Gemein<strong>den</strong> bevorzugt.<br />

Die Erschließung der Gewerbegebiete sollte grundsätzlich schrittweise und unter<br />

Berücksichtigung der Vermarktungsfortschritte erfolgen. Zwar können in der Regel<br />

nur vollständig erschlossene Gewerbeflächen auch gut vermarktet wer<strong>den</strong>, d.h. es<br />

ist ständig ein ausreichender Umfang an voll erschlossenen Gewerbeflächen in<br />

einem Gebiet vorzuhalten. Anderseits muss aber vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, dass durch<br />

zu großzügig ausgelegte Erschließungen zu viele kommunale Finanzmittel gebun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>.<br />

5.2.3 Zielgruppenspezifische Belegung von Gewerbegebieten<br />

Der Branchenmix, d.h. die Belegung eines Gewerbegebietes mit verschie<strong>den</strong>en<br />

Betrieben, wird von <strong>den</strong> Unternehmen als Standortfaktor in der Regel weniger<br />

bedeutsam eingestuft als die dominieren<strong>den</strong> Faktoren „Verkehrsanbindung“, „Nähe<br />

zu einem bedeuten<strong>den</strong> Wirtschaftsstandort“ und „Verfügbarkeit der Flächen“.<br />

Unter bestimmten Bedingungen kann die Frage des Branchenmixes <strong>den</strong>noch von<br />

großer Bedeutung sein:<br />

- Die Nähe zu stark emittieren<strong>den</strong> Betrieben und unansehnlichen Betriebsstätten<br />

wird von <strong>den</strong> meisten Unternehmen möglichst gemie<strong>den</strong>.<br />

- Hohe Bedeutung hat der Branchenmix <strong>für</strong> Unternehmen, deren Umsatz durch<br />

<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong>verkehr profitiert, der von sogenannten Frequenzbringern ausgeht<br />

(Einzelhandel und Haushaltsorientierte Dienstleistungen).<br />

- Je höherwertiger ein Unternehmen ist, desto mehr legt es Wert auf die Auswahl<br />

und das Erscheinungsbild der benachbarten Betriebe.<br />

Bei der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten ist aber insgesamt zu<br />

beachten, dass <strong>für</strong> viele Betriebe, insbesondere des Produzieren<strong>den</strong> Gewerbes,<br />

eine branchenspezifische Belegung im engeren Sinne nicht erforderlich ist. Zudem<br />

muss bezweifelt wer<strong>den</strong>, ob bei einer zu starken Einengung von Zielgruppen noch<br />

ausreichend Nachfragepotenzial vorhan<strong>den</strong> ist. Eine ausgewogene Mischung und<br />

Vielfalt von Betrieben verschie<strong>den</strong>er oder auch ähnlicher Branchen dürfte an <strong>den</strong><br />

meisten Standorten ausreichen.<br />

Grundstücke zumindest<br />

vor Beginn der Vermarktung<br />

sichern<br />

Einbindung einer Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

nur individuell<br />

zu entschei<strong>den</strong><br />

Schrittweise Erschließung<br />

der Gewerbegebiete anstreben<br />

Branchenmix als wichtiger,<br />

aber nicht bedeutendster<br />

Standortfaktor<br />

Branchenspezifische<br />

Belegung im engeren<br />

Sinne in der Regel nicht<br />

erforderlich


Bei Ansiedlung von „stören<strong>den</strong><br />

Betrieben“ sensibel<br />

verfahren<br />

Konsumentenorientierte<br />

Betriebe in Nähe zueinander<br />

ansiedeln<br />

Bei besonders hochwertigen<br />

Gewerbegebieten<br />

Betriebe sorgfältig auswählen<br />

Auswahl der Betriebe als<br />

„Visitenkarte“ des Gewerbegebietes<br />

132 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Für die Belegung von Gewerbegebieten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg folgt hieraus,<br />

dass mit der Ansiedlung von „stören<strong>den</strong> Betrieben“ sensibel verfahren wer<strong>den</strong><br />

sollte. Zu diesem Betriebstyp zählen z.B. Recyclingbetriebe, Schrott- und Altreifenhändler,<br />

Betriebe mit hohem Verkehrsaufkommen sowie andere emittierende<br />

Betriebe. Keinesfalls darf dies aber bedeuten, dass die Ansiedlung solcher Unternehmen<br />

vermie<strong>den</strong> wird. Stattdessen wird empfohlen, einzelne Gewerbegebiete<br />

oder Teile von Gewerbegebieten <strong>für</strong> diesen Betriebstyp zu reservieren und somit<br />

zu einer räumlichen Trennung von „stören<strong>den</strong>“ und „nicht-stören<strong>den</strong>“ Betrieben zu<br />

gelangen. Vorraussetzung ist, dass bei <strong>den</strong> in Frage kommen<strong>den</strong> Gewerbeflächen<br />

möglichst keine Konflikte mit Nachbarnutzungen bestehen. Im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

sind hier<strong>für</strong> folgen<strong>den</strong>de Vorschauflächenstandorte besonders geeignet:<br />

- „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1), Gemein<strong>den</strong> Dötlingen und Prinzhöfte, SG<br />

Harpstedt sowie Stadt Wildeshausen,<br />

- „Holler Landstraße“ (Nr. 10), Gemeinde Hude.<br />

Darüber hinaus ist grundsätzlich auch an <strong>den</strong> anderen Standorten durch eine entsprechende<br />

Unterteilung der Gewerbeflächen die räumliche Gliederung nach Betriebstypen<br />

innerhalb eines Gewerbegebietes möglich.<br />

Konsumentenorientierte Betriebe sollten in Nähe zueinander angesiedelt sein, so<br />

dass sie vom Kun<strong>den</strong>verkehr der jeweils anderen profitieren können. Spezielle<br />

Gewerbegebiete <strong>für</strong> <strong>den</strong> nicht-großflächigen Einzelhandel und Haushaltsorientierte<br />

Dienstleistungen dürften sich aber aufgrund mangeln<strong>den</strong> Potenzials im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg kaum realisieren lassen. Daher bietet es sich an, die innere<br />

Struktur von Gewerbegebieten durch gezielte Verkehrsführung und verschie<strong>den</strong>e<br />

Zufahrten so zu gestalten, dass ein Teilbereich diesen Branchen vorbehalten<br />

bleibt und sie somit innerhalb des Gebietes konzentriert wer<strong>den</strong>. Hierbei sollte<br />

darauf geachtet wer<strong>den</strong>, dass die Betriebe von <strong>den</strong> frequentierten Verkehrsachsen<br />

aus gut sichtbar sind.<br />

An besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten, die sich <strong>für</strong> die Ansiedlung<br />

ebenso hochwertiger Betriebe eignen, sollte bei der Auswahl und der Platzierung<br />

von Unternehmen sorgfältig vorgegangen wer<strong>den</strong>. Unbedingt zu vermei<strong>den</strong><br />

ist, dass „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

durch eine willkürliche Ansiedlung verschie<strong>den</strong>ster, nicht zueinander passender<br />

Betriebe entwertet wer<strong>den</strong>. Als Standorte mit der Eignung und dem Potenzial <strong>für</strong><br />

die Ansiedlung hochwertiger Unternehmen gelten insbesondere folgende Vorschauflächen:<br />

- „Schlutter“ (Nr. 4), Gemeinde Ganderkesee,<br />

- „Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8), Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude sowie Stadt Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Aber auch <strong>für</strong> die übrigen hochwertigen Standorte gilt, dass die Mischung der<br />

Betriebe die Wertigkeit eines Gewerbegebietes mit beeinflusst. Die Auswahl der<br />

Betriebe gilt als „Visitenkarte“ eines Gewerbegebietes. Um in dieser Hinsicht von<br />

Seiten der Kommunen positiv Einfluss nehmen zu können, ist es erforderlich, nicht<br />

alle Grundstücke pauschal allen ansiedlungsinteressierten Unternehmen anzubieten.<br />

Unter Umstän<strong>den</strong> müssen die Unternehmen überzeugt wer<strong>den</strong>, dass ein<br />

anderes als das zunächst ins Auge gefasste Grundstück im Interesse des eigenen<br />

Betriebes, der anderen ansässigen Betriebe sowie des Erscheinungsbildes des


133 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Gewerbegebietes insgesamt geeigneter ist. Gegebenenfalls sollten auch<br />

Grundstücke an anderen Gewerbeflächenstandorten angeboten wer<strong>den</strong>.<br />

Die Gemeinde Ganderkesee verfolgt mit dem Gewerbegebiet „Westtangente“ im<br />

Hinblick auf die Belegung von Gewerbeflächen ein interessantes Konzept. Mit der<br />

Abgrenzung eines Teils der Flächen als Dienstleisterparks wird das Gewerbegebiet<br />

nicht vollständig <strong>für</strong> eine Zielgruppe reserviert, sondern nach Zielgruppen<br />

untergliedert (Dienstleistungen, GE, GI). Nicht zueinander passende Nutzungen<br />

wer<strong>den</strong> somit voneinander getrennt. Durch diese Vorgehensweise kann die Gemeinde<br />

die Zusammenstellung der Betriebe positiv steuern und behält <strong>den</strong>noch<br />

eine ausreichende Flexibilität bei der Vergabe von Gewerbegrundstücken.<br />

Die Untergliederung des Gewerbegebietes könnte sogar noch weiter geführt wer<strong>den</strong>,<br />

indem z.B. nicht innenstadtrelevanter Einzelhandel und Haushaltsorientierte<br />

Dienstleistungen einbezogen wer<strong>den</strong> und auch diesen Branchen ein abgegrenzter<br />

Teil des Gewerbegebietes reserviert wird. Hierdurch wird das Dienstleistungsangebot<br />

im Gewerbegebiet verbreitert und damit die Attraktivität des Standortes<br />

weiter gesteigert. Die Umsetzung einer solchen Untergliederung setzt aber eine<br />

gewisse Mindestgröße des gesamten Vorhabens voraus.<br />

Die Übertragung des skizzierten Modells auf die im Rahmen des vorliegen<strong>den</strong><br />

Gutachtens untersuchten Vorschauflächen ist sinnvoll und sollte von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

entsprechend geprüft wer<strong>den</strong>. Aus Sicht der Gutachter eignen sich insbesondere<br />

hochwertige Gewerbeflächenstandorte <strong>für</strong> ein solches Konzept, da die hier<br />

zu erwartende überdurchschnittliche Nachfrage die Steuerung der Grundstücksvergabe<br />

erleichtert und zudem mit einer größeren Bandbreite an ansiedlungsinteressierten<br />

Betriebe gerechnet wer<strong>den</strong> kann. Die künftigen Erfahrungen der Gemeinde<br />

Ganderkesee mit der zielgruppenspezifischen Belegung des Gewerbegebietes<br />

„Westtangente“ sollten mit <strong>den</strong> übrigen Gemein<strong>den</strong> und der WLO diskutiert<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Im Rahmen einer zielgruppenspezifischen Unterteilung von Gewerbeflächenstandorten<br />

könnte auch der von der WLO eingebrachte Vorschlag eines Gewerbeparks<br />

„Niederländische Kolonie“ realisiert wer<strong>den</strong>. Dieses Gewerbeflächenangebot<br />

würde ausschließlich niederländische Unternehmen bzw. auf die Niederlande<br />

ausgerichtete Betriebe ansprechen. Hierbei ist aber zu beachten, dass ein<br />

solches Projekt in erster Linie <strong>den</strong> politischen Willen möglichst vieler Akteure im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg erfordert. Ein gesichertes Nachfragepotenzial ist derzeit<br />

nicht absehbar und die damit verbun<strong>den</strong>en Risiken können nur gemeinsam getragen<br />

wer<strong>den</strong>. Im Rahmen des vorliegen<strong>den</strong> Gutachtens ist die Erarbeitung einer<br />

qualifizierten Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> ein solches Projekt nicht möglich.<br />

Die hier<strong>für</strong> in Frage kommende Fläche sollte je<strong>den</strong>falls nicht zu groß gewählt wer<strong>den</strong>.<br />

Für <strong>den</strong> Fall, dass das Konzept erfolgreich anläuft, müsste dann aber eine<br />

Erweiterung möglich sein. Aufgrund der bislang noch unsicheren Vermarktungschancen<br />

könnte dieser zielgruppenspezifische Ansatz nur im Rahmen einer interkommunalen<br />

Kooperation als „regionales Projekt“ realisiert wer<strong>den</strong>. Anzustreben<br />

ist eine Beteiligung aller Gemein<strong>den</strong> und des <strong>Landkreis</strong>es, um die Risiken und <strong>den</strong><br />

Vermarktungsaufwand auf möglichst viele Schultern verteilen zu können. Die Federführung<br />

des Projektes wäre idealerweise bei der WLO anzusiedeln.<br />

Unterteilung eines Gewerbegebietes<br />

...<br />

... <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e Zielgruppen<br />

Insbesondere hochwertigeGewerbeflächenstandorte<br />

<strong>für</strong> Unterteilung geeignet<br />

WLO-Vorschlag „Niederländische<br />

Kolonie“ erfordert<br />

politischen Willen<br />

vieler Akteure ...<br />

... und kann nur im Rahmen<br />

einer interkommunalen<br />

Kooperation realisiert<br />

wer<strong>den</strong>


Hoher Vermarktungsaufwand<br />

in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong><br />

notwendig<br />

134 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Für <strong>den</strong> Erfolg des Projektes ist eine aktive Vermarktung der Gewerbeflächen<br />

über Multiplikatoren in <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> notwendig. Der Vermarktungsaufwand<br />

dürfte deutlich höher liegen und sich über einen längeren Zeitraum erstrecken als<br />

bei <strong>den</strong> übrigen Gewerbegebieten im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Ziel muss sein, auch<br />

bei <strong>den</strong> ansiedlungsinteressierten niederländischen Unternehmen Auswahlkriterien<br />

anzuwen<strong>den</strong>. Vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> muss z.B., dass das Gewerbegebiet letztlich<br />

nur aus Parkflächen <strong>für</strong> niederländische LKW besteht. Um hochwertige und arbeitsplatzintensive<br />

Unternehmen aus <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> ansiedeln zu können,<br />

muss ein entsprechend hochwertiger Gewerbeflächenstandort angeboten wer<strong>den</strong>.<br />

Insbesondere die Nähe zu <strong>den</strong> Zentren Bremen und Ol<strong>den</strong>burg dürfte <strong>für</strong> diese<br />

Zielgruppe interessant sein.<br />

5.2.4 Förderung von zwischenbetrieblichen Synergieeffekten in Gewerbegebieten<br />

Kaum Austausch oder<br />

Kooperationen zwischen<br />

Betrieben in einem Gewerbegebiet<br />

Förderung von Synergieeffekten<br />

in Gewerbegebieten<br />

als Aufgabe der Wirtschaftsförderung<br />

In Gewerbegebieten ist es oftmals zu beobachten, dass trotz der räumlichen Nähe<br />

zueinander kaum Austausch oder Kooperationen zwischen <strong>den</strong> ansässigen Betrieben<br />

stattfin<strong>den</strong>. Gemeint ist hierbei weniger eine Zusammenarbeit, welche die<br />

zentralen Geschäftsfelder sich ergänzender Unternehmen betrifft, sondern vielmehr<br />

die Nutzung von Synergieeffekten teils ganz unterschiedlicher Betriebe.<br />

Hierzu zählen beispielsweise<br />

- die Einrichtung einer Gewerbeflächen- und Gewerberaumbörse, d.h. einer<br />

Datenbank aller ungenutzten privaten Grundstücke und Gebäude, um diese an<br />

andere erweiternde Betriebe mit Flächen- oder Raumbedarf weitervermitteln zu<br />

können,<br />

- der gemeinschaftliche Einkauf (z.B. Material, Energieversorgung), um hierdurch<br />

Kostenvorteile zu erzielen,<br />

- die gemeinsame Inanspruchnahme von Sicherheitsdienstleistungen zum<br />

Schutz der Betriebe,<br />

- die gemeinsame Nutzung vorhan<strong>den</strong>er Ressourcen (z.B. Spezialmaschinen,<br />

Messmittel, Geräte, Kantine), um diese besser auszulasten und Betrieben, die<br />

über diese Ressourcen nicht verfügen, <strong>den</strong> Zugang zu erleichtern,<br />

- gemeinsame Werbeaktionen aller ansässigen kun<strong>den</strong>orientierten Unternehmen,<br />

um das Image und <strong>den</strong> Bekanntheitsgrad des Gewerbegebietes zu fördern,<br />

- die Einstellung gemeinschaftlicher Sicherheits- und Umweltschutzbeauftragter,<br />

um die diesbezüglichen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen sowie<br />

- der Austausch von Mitarbeitern, um <strong>den</strong> Beschäftigungsbedarf zu Spitzenzeiten<br />

kurzfristig decken zu können.<br />

Diese Formen der Kooperation zu fördern, ist grundsätzlich in allen Gewerbegebieten<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg möglich. Hierbei handelt es sich allerdings weniger<br />

um Aufgaben der Gewerbeflächenpolitik im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr<br />

um Instrumente der kommunalen Wirtschaftsförderung. Größtenteils ist eine Beschränkung<br />

auf die räumlichen Grenzen eines Gewerbegebietes nicht unbedingt


135 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

erforderlich. Notwendig ist in jedem Fall das Engagement der beteiligten Betriebe;<br />

die Wirtschaftsförderung kann nur als Initiator aktiv wer<strong>den</strong>.<br />

5.2.5 Gestaltung von Gewerbegebieten<br />

Die Betrachtung weicher, qualitativ orientierter Standortfaktoren hat im Rahmen<br />

der regionalwissenschaftlichen Standortdiskussion der vergangenen Jahre deutlich<br />

an Gewicht gewonnen. Im Hinblick auf Gewerbeflächen zählen hierzu z.B. das<br />

Erscheinungsbild des Gewerbegebietes und die Qualität der Erschließungsmaßnahmen.<br />

Vielfach wird konstatiert, dass von <strong>den</strong> Unternehmen zunehmend eine<br />

ansprechende, hochwertige Gestaltung von Gewerbeflächen gefordert wird. Hierbei<br />

darf jedoch nicht übersehen wer<strong>den</strong>, dass sich gestalterische Maßnahmen in<br />

Kosten <strong>für</strong> die ansiedlungsinteressierten und ansässigen Unternehmen ausdrücken.<br />

Längst nicht alle Unternehmen sind bereit, diese zusätzlichen Kosten in<br />

Kauf zu nehmen. Die Frage der Gestaltung von Gewerbegebieten erfordert deshalb<br />

eine differenzierte Herangehensweise:<br />

- Hochwertige Standorte, die <strong>für</strong> die Ansiedlung ebenso hochwertiger Betriebe<br />

geeignet sind, sollten sich durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen<br />

Gewerbeflächenangebot abheben. Bei <strong>den</strong> dort anzusiedeln<strong>den</strong> Zielgruppen<br />

kann erwartet wer<strong>den</strong>, dass sie aufgrund der besonderen Qualität eines<br />

Standortes höhere Grundstückspreise in Kauf nehmen. Zu diesen Standorten<br />

zählen in erster Linie die gut angebun<strong>den</strong>en Vorschauflächen in unmittelbarer<br />

Nähe der Zentren.<br />

- Auf der anderen Seite ist auch ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot <strong>für</strong><br />

eher preissensible Betriebe bereit zu halten. Es kann unterstellt wer<strong>den</strong>, dass<br />

<strong>für</strong> eine Vielzahl von Unternehmen ein günstiger Grundstückspreis sehr viel<br />

wichtiger ist als eine hochwertige Gestaltung.<br />

Die Gestaltung eines Gewerbegebietes wird zum einen durch die Erschließungsmaßnahmen<br />

und zum anderen durch Festsetzungen im Bebauungsplan beeinflusst.<br />

Im ersten Fall wird das Gewerbegebiet durch <strong>den</strong> Erschließungsträger<br />

(i.d.R. die Gemeinde) direkt gestaltet. Wesentliche Elemente hierbei sind z.B. die<br />

Straßen und Wege, die Grünlagen, die Beleuchtung sowie das Flächenlayout. Die<br />

Erschließungskosten wer<strong>den</strong> auf die Grundstückspreise umgelegt und somit <strong>den</strong><br />

Unternehmen in Rechnung gestellt. Im zweiten Fall wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Unternehmen<br />

Auflagen gemacht, die sie zu erfüllen haben. Hierzu zählen z.B. Bebauungsgrenzen,<br />

die maximal überbaubare Fläche und die Pflanzung von Bäumen auf <strong>den</strong><br />

Betriebsgrundstücken.<br />

Bei der künftigen Gestaltung der als besonders hochwertig eingestuften Vorschauflächenstandorte<br />

sollte der qualitative Anspruch v.a. über die öffentliche<br />

Erschließung des Geländes angestrebt wer<strong>den</strong>. Entsprechende bauplanerische<br />

Festsetzungen <strong>für</strong> die Unternehmen müssen diese Maßnahmen flankieren. Diese<br />

Vorgehensweise hat <strong>den</strong> Vorteil, dass bereits bei der Erschließung des Gewerbegebietes<br />

der Anspruch einer hochwertigen Gestaltung sichtbar wird und somit<br />

frühzeitig als Vermarktungsargument eingesetzt wer<strong>den</strong> kann. Im Bebauungsplan<br />

festgesetzte gestalterischen Auflagen <strong>für</strong> Unternehmen machen sich in der Regel<br />

erst sehr viel später im Erscheinungsbild des Gewerbegebietes bemerkbar.<br />

Weiche Standortfaktoren<br />

auch in Gewerbegebieten<br />

zunehmend bedeutsam<br />

Beeinflussung der Gestaltung<br />

durch Erschließungsmaßnahmen<br />

und<br />

<strong>den</strong> Bebauungsplan<br />

Für hochwertige Gewerbeflächen<br />

hochwertige<br />

Erschließung erforderlich


Ggf. nur Teilfläche hochwertig<br />

gestalten und entsprechend<br />

vermarkten<br />

Name, Logo und Beschilderung<br />

als Gestaltungsmerkmal<br />

von Gewerbegebieten<br />

beachten<br />

WLO-Vorschläge „Gewerbepark<br />

Arbeit + Freizeit“<br />

und „Gewerbestreifen<br />

entlang der Autobahn“<br />

„Gewerbepark Arbeit +<br />

Freizeit“: Teilfläche des<br />

Gewerbegebietes <strong>für</strong> Freizeiteinrichtungen<br />

„Gewerbestreifen entlang<br />

der Autobahn“ kaum zu<br />

realisieren ...<br />

136 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Für die Mehrzahl der Vorschauflächen bei <strong>den</strong>en das Ansiedlungspotenzial <strong>für</strong><br />

Unternehmen mit hohen Ansprüchen an das Erscheinungsbild voraussichtlich<br />

nicht <strong>für</strong> eine besonders hochwertige Gestaltung des gesamten Gewerbegebietes<br />

ausreicht, sollte geprüft wer<strong>den</strong>, ob nicht zumindest eine Teilfläche <strong>für</strong> einen<br />

hochwertigen Ansatz reserviert wer<strong>den</strong> kann. Dieses wäre z.B. <strong>für</strong> die Vorschauflächen<br />

„Steinloge“ (Nr. 5), „Munderloh“ (Nr. 7) und „An der Autobahn“ (Nr. 11)<br />

<strong>den</strong>kbar. Gemein<strong>den</strong>, die über mehrere Vorschauflächen verfügen, sollten nicht<br />

alle Standorte hochwertig gestalten, sondern sich zunächst - ggf. im Rahmen einer<br />

interkommunalen Kooperation - auf die Fläche mit <strong>den</strong> besten Vermarktungschancen<br />

konzentrieren.<br />

Im Rahmen der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten eines Gewerbegebietes hat<br />

auch die Auswahl eines Namens eine gewisse Bedeutung. Die im vorliegen<strong>den</strong><br />

Gutachten verwendeten Namen der Vorschauflächen sind nur Arbeitstitel. Der<br />

Name eines Gewerbegebietes sollte eingängig und positiv besetzt sein und wenn<br />

möglich einen lokalen Bezug haben. Eher technische Bezeichnungen wie „Gewerbegebiet<br />

Nord II“ sollten vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Zusätzlich förderlich sind die Verwendung<br />

eines Logos, das <strong>den</strong> ausgewählten Namen unterstützt und eine entsprechende<br />

Beschilderung des Gewerbegebietes.<br />

Spezielle Gestaltungsformen <strong>für</strong> Gewerbegebiete sind im Rahmen der Gemeindegespräche<br />

von der WLO vorgeschlagenen wor<strong>den</strong>:<br />

- „Gewerbepark Arbeit und Freizeit“ (Freizeiteinrichtungen und -angebote in unmittelbarer<br />

räumlicher Nähe zu Betriebsstandorten) sowie<br />

- „Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ (streifenartiges Gewerbegebiet von<br />

einer Anschlussstelle zur nächsten mit guter Sichtbarkeit der Betriebe von der<br />

Autobahn aus)<br />

Die Entwicklung eines Gewerbeparks mit Freizeitqualitäten und –einrichtungen<br />

lässt sich am besten im Rahmen eines Gewerbegebietes mit ohnehin angestrebter<br />

hochwertiger Gestaltung (Abschnitt 5.2.5) und einer entsprechen<strong>den</strong> Auswahl<br />

an Betrieben (Abschnitt 5.2.3) realisieren. Hierzu ist es erforderlich, die Grünanlagen<br />

im Rahmen der Erschließung so zu gestalten, dass sie <strong>für</strong> Spaziergänge (z.B.<br />

während der Mittagspause) und ggf. auch Jogging genutzt wer<strong>den</strong> können. Darüber<br />

hinaus sollte eine Teilfläche des Gewerbegebietes <strong>für</strong> ausgewählte Freizeiteinrichtungen<br />

(z.B. Fitnesscenter, Tennisanlage) reserviert bleiben. Diese Freizeitmöglichkeiten<br />

sollten v.a. <strong>für</strong> die im Gewerbegebiet Beschäftigten interessant<br />

sein, müssen aber aus betriebswirtschaftlichen Grün<strong>den</strong> auch darüber hinaus<br />

Marktpotenziale erschließen. Flächenextensive Freizeitnutzungen (z.B. Golfplatz)<br />

sollten besser außerhalb des Gewerbegebietes realisiert wer<strong>den</strong>, um hier<strong>für</strong> nicht<br />

potenziell hochwertige Gewerbeflächen zu verbrauchen. Die unmittelbare Nähe<br />

der Betriebe zu solchen Freizeiteinrichtungen ist nicht unbedingt erforderlich.<br />

„Gewerbestreifen entlang der Autobahn“ lassen sich aus folgen<strong>den</strong> Grün<strong>den</strong> in<br />

ihrer reinen Form im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg kaum realisieren:<br />

- Bei der Länge der Geländestreifen zwischen <strong>den</strong> Autobahnanschlussstellen<br />

(im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg überwiegend zwischen 5 und 10 km) ist mit zahlreichen<br />

naturschutzrechtlichen Be<strong>den</strong>ken zu rechnen.


137 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

- Gute Vermarktungschancen bestehen v.a. <strong>für</strong> die potenziellen Gewerbegrundstücke<br />

in Nähe der Anschlussstellen. In der Mitte zwischen <strong>den</strong> Abfahrten<br />

ist zwar die Sichtbarkeit von der Autobahn her gegeben, aber die Entfernung<br />

zur nächsten Anschlussstelle zu weit.<br />

- Neben der Erschließungsstraße parallel zur Autobahn wird die Einrichtung<br />

weiterer Querverbindungen erforderlich sein. Damit dürfte der Erschließungsaufwand<br />

deutlich höher liegen als bei „gewöhnlichen“ Gewerbegebieten.<br />

Dennoch ist die Sichtbarkeit des Gewerbegebietes und der Betriebe von der Autobahn<br />

aus ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor und sollte deshalb bei<br />

allen weiteren Planungen Berücksichtigung fin<strong>den</strong>. Bei rund der Hälfte der Vorschauflächen<br />

sind aufgrund der Standortbedingungen die hier<strong>für</strong> erforderlichen<br />

Voraussetzungen gegeben. Bei <strong>den</strong> Vorschauflächen „Steinloge“ (Nr. 5) und<br />

„Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1) ist die künftige Sichtbarkeit von der Autobahn<br />

noch ungeklärt bzw. nicht in Planung, sollte aber unbedingt angestrebt wer<strong>den</strong>.<br />

Der Idee des Gewerbestreifens entlang einer Autobahn kommt die Vorschaufläche<br />

„An der Autobahn“ (Nr. 11) in War<strong>den</strong>burg am nächsten, wenn es gelingt, die dortige<br />

Raststätte als zusätzliche Anschlussstelle zu nutzen.<br />

5.2.6 Interkommunale Kooperationen<br />

Die kommunale Gewerbeflächenpolitik findet in vielerlei Hinsicht unter zunehmend<br />

erschwerten Rahmenbedingungen statt: Steuereinnahmen und Subventionen<br />

gehen zurück, die Verfügbarkeit von Flächen <strong>für</strong> gewerbliche Entwicklungen wird<br />

immer problematischer, die zwischengemeindliche Konkurrenz wird intensiviert<br />

und der beschleunigte Strukturwandel der Wirtschaft stellt die Kommunen vor<br />

immer neue Herausforderungen. Vor allem aufgrund eingeschränkter Verwaltungskapazitäten<br />

sind zahlreiche Gemein<strong>den</strong> mit der Bewältigung dieser Probleme<br />

überfordert.<br />

Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik können gerade im Hinblick auf ein<br />

qualitativ hochwertiges Flächenangebot durch eine Bündelung der Kräfte dazu<br />

beitragen, die Position der beteiligten Gemein<strong>den</strong> zu stärken und die genannten<br />

Schwierigkeiten zu überwin<strong>den</strong>. Eine echte zwischengemeindliche Zusammenarbeit<br />

umfasst alle Stadien der Planung und Entwicklung bis hin zur gemeinsamen<br />

Vermarktung der Gewerbegebiete. Interkommunale Kooperationen in der Gewerbeflächenpolitik<br />

bieten im Einzelnen folgende Vorteile:<br />

- Es besteht die Möglichkeit zu Flächenoptionen, die Gemeindegrenzen überschreiten.<br />

Hierdurch erhöht sich die Zahl der Alternativen, und es kann ein<br />

Standort gewählt wer<strong>den</strong>, der in besonderer Weise unternehmerischen Anforderungen<br />

entspricht.<br />

- Die Schaffung eines zentralen Gewerbegebietes, an dem verschie<strong>den</strong>e Kommunen<br />

beteiligt sind, verringert im Vergleich zu mehreren kleinteiligen Entwicklungen<br />

<strong>den</strong> Flächenverbrauch und die Zersiedelung.<br />

- Die Bündelung von Finanzkraft und Verwaltungskompetenz stärkt die Position<br />

der Gemein<strong>den</strong> gegenüber <strong>den</strong> Unternehmen, anderen Kommunen und anderen<br />

Verwaltungsebenen.<br />

... aber Sichtbarkeit des<br />

Gewerbegebietes von der<br />

Autobahn aus wichtig<br />

Kommunale Gewerbeflächenpolitik<br />

unter zunehmend<br />

erschwerten Rahmenbedingungen<br />

Interkommunale Kooperationen<br />

stärken die Position<br />

aller beteiligten Gemein<strong>den</strong>


Chance zur Entwicklung<br />

von besonders hochwertigen<br />

Gewerbegebieten<br />

Bereits erste Gespräche<br />

zu interkommunalen Gewerbegebieten<br />

im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

In jedem Wirtschaftsraum<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Konzentration<br />

auf interkommunale<br />

Schwerpunktstandorte<br />

Zunehmende Bereitschaft<br />

zur Kooperation bei großen<br />

Städten<br />

138 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

- Durch eine Kooperation kann die ansonsten oftmals belastende und teilweise<br />

ruinöse zwischengemeindliche Konkurrenz überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

- Die derzeitige Förderpolitik begünstigt interkommunale Gewerbegebiete.<br />

Kooperationen eröffnen dadurch Chancen zur Entwicklung und Vermarktung von<br />

Gewerbegebieten, die sich mit ihren spezifischen Merkmalen aus der Masse des<br />

Gewerbeflächenangebots herausheben. Deshalb sind interkommunale Gewerbegebiete<br />

insbesondere dort gut geeignet, wo im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg Gewerbegebiete<br />

hochwertig gestaltet wer<strong>den</strong> sollen und eine sorgfältige Auswahl der Betriebe<br />

angestrebt wird. Allerdings darf die Forderung nach interkommunalen Kooperationen<br />

kein Selbstzweck sein. Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit<br />

zwischen Gemein<strong>den</strong> sind immer im Einzelfall zu prüfen. Sowohl die Kosten als<br />

auch die Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes sind fair unter <strong>den</strong><br />

beteiligten Partnern aufzuteilen.<br />

Die interkommunale Kooperation bei der Gewerbeflächenentwicklung ist <strong>für</strong> die<br />

Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg noch ein neues Betätigungsfeld. Bislang<br />

gibt es noch keine interkommunalen Gewerbegebiete. Erste Gespräche hierzu -<br />

auch unter Einbeziehung von Partnern außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es - sind aber bei<br />

folgen<strong>den</strong> Vorschauflächen bereits geführt wor<strong>den</strong>:<br />

- „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1), Gemein<strong>den</strong> Dötlingen und Prinzhöfte,<br />

SG Harpstedt sowie Stadt Wildeshausen,<br />

- „Steinloge“ (Nr. 5), Stadt Wildeshausen und Gemeinde Großenkneten,<br />

- „Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8), Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude sowie Stadt Ol<strong>den</strong>burg,<br />

- „Güterverkehrszentrum“ (Nr. 9), Gemeinde Hatten und Stadt Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Neben <strong>den</strong> bereits genannten potenziellen Partnern ist eine Einbindung weiterer<br />

Kommunen in diese interkommunalen Projekte zu überlegen. Ziel muss sein, der<br />

Entwicklung einer großflächigen, hochwertigen Vorschaufläche <strong>den</strong> Vorrang vor<br />

der Realisierung mehrerer kleinerer Standorte zu geben. Dies bedeutet, dass<br />

ausgewählte Vorschauflächen zeitnah gemeinsam entwickelt wer<strong>den</strong> und andere<br />

als langfristige Reserveflächen verbleiben. Denkbar ist die Konzentration der Gemein<strong>den</strong><br />

in <strong>den</strong> drei Wirtschaftsräumen des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg auf jeweils ein<br />

oder zwei hochwertige Schwerpunktstandorte:<br />

- Konzentration der Gemein<strong>den</strong> im südlichen Kreisgebiet auf zunächst einen der<br />

bei<strong>den</strong> großen Vorschauflächen „Brakland / Simmerhausen“ (Nr. 1) oder<br />

„Steinloge“ (Nr. 5).<br />

- Beteiligung der Gemeinde War<strong>den</strong>burg an der Vorschaufläche „Tweelbäke-<br />

Ost“ (Nr. 8) gemeinsam mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Hatten und Hude sowie der Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg.<br />

- Entwicklung der Vorschauflächen Nr. 4 „Schlutter“ und Nr. 6 „Groß Ippener“ zu<br />

hochwertigen Gewerbegebieten unter Beteiligung der Stadt Delmenhorst.<br />

Angesichts zunehmender Flächenknappheit ist insbesondere bei <strong>den</strong> großen<br />

Wirtschaftsstandorten und ihrem jeweiligen Umfeld allgemein eine steigende Kooperationsbereitschaft<br />

zur Entwicklung von Gewerbeflächen zu beobachten. Gerade<br />

die großen Städte können die unternehmerische Gewerbeflächennachfrage


139 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

immer weniger innerhalb ihrer eigenen Grenzen befriedigen und sind deshalb auf<br />

zwischengemeindliche Zusammenarbeit mit ihren Umlandgemein<strong>den</strong> angewiesen.<br />

Die benachbarten Zentren sollten deshalb verstärkt in die Gewerbeflächenentwicklung<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg eingebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Mit <strong>den</strong> Vorschauflächen<br />

„Tweelbäke-Ost“ (Nr. 8) und „Güterverkehrszentrum“ (Nr. 9) sind die Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit der Stadt Ol<strong>den</strong>burg bereits umrissen. Aufgrund der besonderen<br />

Flächenknappheit in der Stadt Delmenhorst sind auch hier die Chancen der<br />

zwischengemeindlichen Zusammenarbeit zu prüfen. Konkret sind bislang noch<br />

keine gemeinsamen Projekte in Aussicht. Als potenzielle Partner kommen v.a. die<br />

Gemein<strong>den</strong> Ganderkesee und Groß Ippener, SG Harpstedt in Betracht. Aufgrund<br />

der räumlichen Nähe zu Delmenhorst sollte vorrangig eine Beteiligung der Stadt<br />

an der Vorschaufläche „Schlutter“ (Nr. 4), Ganderkesee angestrebt wer<strong>den</strong>.<br />

Neben <strong>den</strong> genannten Kooperationsmöglichkeiten, bei <strong>den</strong>en mehrere Gemein<strong>den</strong><br />

gemeinsam ein Gewerbegebiet neu entwickeln, gibt es einige „quasiinterkommunale“<br />

Standorte, wo benachbarte Gewerbeflächen bzw. Vorschauflächen<br />

aneinander grenzen. Hierzu zählt beispielsweise die Vorschaufläche „Munderloh“<br />

(Nr. 7) in Hatten an der Grenze zum bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiet „Altmoorhausen“<br />

in der Gemeinde Hude. Hier ist eine echte interkommunale Kooperation<br />

bislang nicht vorgesehen. Dennoch sollte angestrebt wer<strong>den</strong>, die Gewerbegebiete<br />

beiderseits der Gemeindegrenze als einen geschlossenen Standort zu<br />

betrachten und gemeinsam nach außen zu präsentieren. Eine erste gemeinsame<br />

Gewerbeschau aller dort ansässigen Betriebe hat bereits stattgefun<strong>den</strong>.<br />

Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst<br />

in die Gewerbeflächenentwicklung<br />

im<br />

<strong>Landkreis</strong> einbin<strong>den</strong><br />

Kooperation auch bei<br />

benachbarten Gewerbegebieten<br />

möglich


140 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

5.3 Empfehlungen zur Ausgestaltung und Organisation des Gewerbeflächen-<br />

und Standortmarketings<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

als integraler Bestandteil<br />

des Standortmarketings<br />

Ziele <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />

im<br />

<strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Die Aktivitäten des Gewerbeflächen- und Standortmarketings lassen sich nicht<br />

getrennt voneinander betrachten. Gewerbeflächenmarketing ist ein integraler Bestandteil<br />

des Standortmarketings. Dies bedeutet auch, dass die Aufgaben der<br />

Wirtschaftsförderung mit <strong>den</strong>en des Gewerbeflächenmarketings in engem Zusammenhang<br />

stehen.<br />

Ziele <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg sind<br />

- eine Differenzierung nach unternehmerischen Zielgruppen,<br />

- eine effiziente Organisation und Arbeitsteilung der innerregional ausgerichteten<br />

Vermarktungsaktivitäten,<br />

- die Bündelung der Ressourcen <strong>für</strong> das überregionale Marketing und die Einbeziehung<br />

benachbarter Städte und <strong>Landkreis</strong>e sowie<br />

- der effiziente Einsatz von Marketinginstrumenten.<br />

5.3.1 Wirtschaftsförderung als Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreiches<br />

Gewerbeflächenmarketing<br />

Unternehmen fordern<br />

kurze Wege in der Verwaltung<br />

(„one-stop-agency“)<br />

Kleine Gemeindeverwaltungen<br />

als positiver<br />

Standortfaktor<br />

Wirtschaftsförderungsaktivitäten<br />

der Gemein<strong>den</strong><br />

intensivieren<br />

Unternehmen legen bei Ansiedlungen, Verlagerungen und Erweiterungen großen<br />

Wert auf kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten Ansprechpartnern<br />

in der kommunalen Verwaltung sowie auf schnelle und unkomplizierte Entscheidungsprozesse.<br />

Die Funktion des Ansprechpartners im Sinne einer „onestop-agency“<br />

sollte sich tatsächlich auch in einer Person bündeln und nicht auf<br />

verschie<strong>den</strong>e Mitarbeiter in unterschiedlichen Ämtern aufgeteilt sein.<br />

Vor diesem Hintergrund ist die direkte Abstimmung bei Unternehmensansiedlungen,<br />

-verlagerungen und -erweiterungen innerhalb der meist relativ kleinen Gemeindeverwaltungen<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg unter Federführung der Hauptverwaltungsbeamten<br />

positiv zu bewerten. Hierin besteht gegenüber größeren<br />

Städten ein Standortvorteil. Die Möglichkeit des direkten und unkomplizierten<br />

Kontaktes zu einem Hauptverwaltungsbeamten sowie die Organisation als kleine<br />

aber schlagkräftige Verwaltung wird von Unternehmern in der Regel als sehr positiv<br />

wahrgenommen und sollte deshalb als Standortfaktor weiter ausgebaut wer<strong>den</strong>.<br />

Dennoch ist es unerlässlich, die Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemein<strong>den</strong><br />

zu intensivieren. Die Gemeindegespräche haben gezeigt, dass eigenes Personal<br />

<strong>für</strong> die Aufgaben der Wirtschaftsförderung teilweise gar nicht oder nur in geringem<br />

Umfang vorhan<strong>den</strong> ist. Dieses wird der Bedeutung von Wirtschaftsförderung <strong>für</strong><br />

die Entwicklung der Gemein<strong>den</strong> und des <strong>Landkreis</strong>es nicht gerecht. Bestehende<br />

Intensivierungsansätze in einigen Gemein<strong>den</strong> müssen weiter verfolgt wer<strong>den</strong>.<br />

Durch die lokale Wirtschaftsförderung müssen insbesondere die systematischen<br />

Unternehmenskontakte vor Ort ausgebaut wer<strong>den</strong>.


141 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Systematische Unternehmenskontakte vor Ort und das „Aufspüren“ von Beratungsbedarf<br />

durch die lokalen Wirtschaftsförderungsakteure sind unabdingbare<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> erfolgreiche regionale Wirtschaftsförderungsaktivitäten. Bei<br />

spezialisierten Anliegen der Unternehmen sollte von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> wie bisher<br />

die Weiterleitung an die WLO praktiziert wer<strong>den</strong>. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> und der WLO ist zum Wohle aller Wirtschaftsförderungsakteure<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg.<br />

Ein spezielles Problem sind die Zuständigkeiten <strong>für</strong> Wirtschaftsförderung in der<br />

Samtgemeinde Harpstedt mit ihren acht Mitgliedsgemein<strong>den</strong>. Durch diese Konstellation,<br />

d.h. die Zersplitterung der Aktivitäten auf viele, sehr kleine Gemeindeverwaltungen,<br />

besteht gerade im Bereich der Wirtschaftsförderung die Gefahr,<br />

Entwicklungspotenziale zu verschenken. Aus Effizienzgrün<strong>den</strong> sollte deshalb angestrebt<br />

wer<strong>den</strong>, dass die Mitgliedsgemein<strong>den</strong> ihre Wirtschaftsförderungstätigkeiten<br />

auf die Samtgemeindeverwaltung übertragen.<br />

5.3.2 Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings<br />

Die Erhebung der angesiedelten Betriebe macht deutlich: Hauptzielgruppe des<br />

Gewerbeflächenangebots sind mit drei Viertel der Fälle die bereits im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg ansässigen Betriebe, d.h. Erweiterungen sowie lokale und innerregionale<br />

Verlagerungen. Selbst innerregional sind die Verlagerungsdistanzen meist<br />

nur gering. Diese Feststellung wird auch künftig Bestand haben.<br />

Die Gewerbeflächenvermarktung nach innen muss also auch weiterhin Schwerpunkt<br />

der Vermarktungsaktivitäten sein. Es gilt, die bereits ansässigen Betriebe im<br />

<strong>Landkreis</strong> zu halten und bei Erweiterungs- und Verlagerungsbedarf im Rahmen<br />

der Wirtschaftsförderungsaktivitäten intensiv zu betreuen. Die ansässigen Betriebe<br />

müssen ständig über das aktuelle Angebot an Gewerbeflächen informiert sein.<br />

Überregionale Vermarktungsanstrengungen wer<strong>den</strong> konterkariert, wenn durch<br />

mangelnde Aktivitäten der Bestandsentwicklung Unternehmen aus dem <strong>Landkreis</strong><br />

abwandern.<br />

Hierbei sollte die innerregionale Konkurrenz - zumindest in Teilbereichen - zugunsten<br />

einer intensiven Abstimmung und Kooperation aller Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Das Ziel, die ansässigen Betriebe im <strong>Landkreis</strong><br />

zu halten und zu fördern, kann es dabei durchaus erforderlich machen, dass<br />

einem Unternehmen aufgrund der Standortbedingungen und des Gewerbeflächenangebots<br />

ein Grundstück in einer Nachbargemeinde angeboten wird.<br />

Eine weitere wichtige räumliche Zielgruppe sind Unternehmen aus <strong>den</strong> benachbarten<br />

Städten Bremen, Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst. Die anhalten<strong>den</strong> Suburbanisierungseffekte<br />

wer<strong>den</strong> auch ohne gesonderte Vermarktungsbemühungen weiterhin<br />

zu zahlreichen Verlagerungen in <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg führen. Eine<br />

offensive Abwerbung von Betrieben aus <strong>den</strong> Städten sollte wegen der damit verbun<strong>den</strong>en<br />

negativen Folgen <strong>für</strong> die regionale Kommunikations- und Kooperationskultur<br />

vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

Zusammenarbeit und<br />

Arbeitsteilung zwischen<br />

Gemein<strong>den</strong> und WLO<br />

weiter führen<br />

Wirtschaftsförderung in<br />

der SG Harpstedt auf<br />

Samtgemeindeverwaltung<br />

übertragen<br />

Hauptzielgruppe des Gewerbeflächenangebots:<br />

Ansässige Betriebe<br />

Aufgabenschwerpunkt:<br />

Gewerbeflächenvermarktung<br />

nach innen ...<br />

... bei Überwindung der<br />

zwischengemeindlichen<br />

Konkurrenz<br />

Weitere wichtige Zielgruppe:<br />

Unternehmen aus<br />

<strong>den</strong> benachbarten Zentren


Beschränkung auf spezielle<br />

Branchen nicht<br />

sinnvoll<br />

142 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Im Hinblick auf Branchen ist eine zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg grundsätzlich nicht sinnvoll.<br />

Anzustreben ist vielmehr, <strong>den</strong> unterschiedlichen ansiedlungsinteressierten Betrieben<br />

entsprechend ihrer Eigenschaften ein besonders gut geeignetes Gewerbegebiet<br />

bzw. -grundstück anzubieten (vgl. Abschnitt 5.2.3 „Zielgruppenspezifische<br />

Belegung von Gewerbegebieten“).<br />

5.3.3 Organisation des Gewerbeflächenmarketings<br />

Innerregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />

Lokales Gewerbeflächenmarketing<br />

durch die<br />

einzelnen Gemein<strong>den</strong><br />

Bei größeren Verlagerungsvorhaben:Einbeziehung<br />

der WLO<br />

Bei der innerregionalen Vermarktung von Gewerbeflächen ist zu unterschei<strong>den</strong><br />

zwischen<br />

- der lokal ausgerichteten Gewerbeflächennachfrage, d.h. Erweiterungen am<br />

bestehen<strong>den</strong> Standort, innergemeindlichen Verlagerungen von Kleinbetrieben<br />

etc. sowie<br />

- dem Verlagerungsbedarf von regional bedeutsamen Unternehmen.<br />

Die Bearbeitung der lokalen Gewerbeflächennachfrage sollte auch weiterhin soweit<br />

wie möglich im Aufgabenbereich der einzelnen Gemein<strong>den</strong> verbleiben. Die<br />

Gemein<strong>den</strong> haben durch ihre Kenntnisse der spezifischen Situation vor Ort und<br />

ihrer Kontakte zu lokalen Unternehmen hierzu die besten Voraussetzungen.<br />

Bei größeren Verlagerungsvorhaben sollte dagegen der Bedeutung des Unternehmens<br />

entsprechend die WLO als regionaler Wirtschaftsförderungsakteur einbezogen<br />

wer<strong>den</strong>. Ziel muss sein, <strong>für</strong> <strong>den</strong> Betrieb einen optimalen neuen Standort<br />

innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg zu fin<strong>den</strong>, d.h. die Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es<br />

müssen gemeinsam unter Federführung der WLO das Wohl des Kun<strong>den</strong><br />

„Unternehmen“ im Blick haben und dessen Bedürfnisse optimal befriedigen. Hierzu<br />

ist in Einzelfällen auch die Überwindung innerregionaler Konkurrenzen notwendig.<br />

Überregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />

Kaum Ressourcen <strong>für</strong><br />

überregionales Gewerbeflächenmarketing<br />

in <strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong><br />

Überregionale Vermarktungsaktivitäten<br />

regional<br />

bündeln<br />

Die erfolgreiche überregionale Vermarktung von Gewerbeflächen erfordert einen<br />

hohen finanziellen Aufwand. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis vereinzelter kleiner<br />

Marketingaktivitäten ist dabei in der Regel sehr ungünstig. Zudem sind bei <strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg die erforderlichen personellen und finanziellen<br />

Ressourcen sowie das Know-how <strong>für</strong> ein effizientes und Erfolg versprechendes<br />

überregionales Gewerbeflächenmarketing nur unzureichend vorhan<strong>den</strong>. Hinzu<br />

kommt, dass kleinere Einzelstandorte oder auch einzelne <strong>Landkreis</strong>e überregional<br />

kaum wahrgenommen wer<strong>den</strong>.<br />

Die knappen kommunalen Ressourcen können also nur effektiv eingesetzt wer<strong>den</strong>,<br />

wenn mehrere Partner bei ihren Vermarktungsaktivitäten miteinander kooperieren.<br />

Der Kooperationsansatz hat zudem <strong>den</strong> Vorteil, dass Ansiedlungsinteres-


143 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

senten eine sehr breite Palette von unterschiedlichen Flächenqualitäten angeboten<br />

wer<strong>den</strong> kann.<br />

Die Auswahl der Partner, d.h. in erster Linie der beteiligten Gebietskörperschaften,<br />

muss auf einen regionalwirtschaftlich sinnvollen und organisatorisch machbaren<br />

Zuschnitt der Region abzielen. Die Region sollte dabei so gewählt sein, dass sie<br />

nach außen auch überregional als eigenständiges „Produkt“ wahrgenommen wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

Hiermit wird bereits deutlich, dass sich eine effiziente überregionale Gewerbeflächenvermarktung<br />

nicht auf die Gemein<strong>den</strong> des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg alleine<br />

beschränken darf. Die Einbeziehung der unmittelbar benachbarten Städte Ol<strong>den</strong>burg<br />

und Delmenhorst sowie ausgewählter weiterer Gemein<strong>den</strong> bzw. <strong>Landkreis</strong>e<br />

ist anzustreben.<br />

Die Optionen gemeinsamer, überregionaler Vermarktungsaktivitäten können<br />

erst abschließend bewertet wer<strong>den</strong>, wenn auch die anderen Bausteine des<br />

Gutachtens „Gemeinsames <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong> <strong>für</strong> die<br />

Stadt Ol<strong>den</strong>burg sowie die umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>e Ammerland, Ol<strong>den</strong>burg<br />

und Wesermarsch“ fertig gestellt sind. Es ist in der Region zu diskutieren,<br />

inwiefern im Hinblick auf ein gemeinsames Standort- und Gewerbeflächenmarketing<br />

eine Kooperation der am Konzept beteiligten Gebietskörperschaften<br />

sinnvoll und möglich ist.<br />

Die Darstellung der Ergebnisse dieser Diskussion und eine abschließende<br />

Bewertung durch die Gutachter erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in Baustein<br />

V „Zusammenfassende Bewertung der regionalen Flächenpotenziale in<br />

der Stadt Ol<strong>den</strong>burg sowie <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> <strong>Landkreis</strong>en Ammerland, Ol<strong>den</strong>burg<br />

und Wesermarsch sowie Konsequenzen <strong>für</strong> die künftige Gewerbeflächenpolitik“.<br />

Auch bei der Koordination und Bündelung der überregionalen Vermarktungsaktivitäten<br />

sollte die WLO federführend <strong>für</strong> allen Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

tätig sein. Darüber hinaus sollten weitere Akteure (Unternehmen, Sparkassen,<br />

Banken, Verbände, Kammern und Vereine etc.) <strong>für</strong> die Unterstützung und Durchführung<br />

überregionaler Marketingaktivitäten gewonnen wer<strong>den</strong>.<br />

5.3.4 Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />

Besondere Aktivitäten <strong>für</strong> ein regional gebündeltes Gewerbeflächenmarketing<br />

sollten sich auf wenige, konzentriert durchgeführte Maßnahmen und Instrumente<br />

beschränken. Parallel hierzu sind Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen,<br />

Broschüren, Internetdarstellung etc.) weiterhin bereitzuhalten bzw. durchzuführen.<br />

Ein ständiges Monitoring der Vermarktungsaktivitäten ist unerlässlich. Im<br />

Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> die möglichen Marketinginstrumente dargestellt und bewertet<br />

(Übersicht 5.3-1).<br />

Sinnvollen Zuschnitt der<br />

„Vermarktungsregion“<br />

wählen<br />

Einbeziehung benachbarter<br />

Städte und <strong>Landkreis</strong>e<br />

anstreben<br />

Weitere Akteure <strong>für</strong> überregionales<br />

Marketing<br />

gewinnen<br />

Marketingaktivitäten auf<br />

wenige, konzentriert<br />

durchgeführte Maßnahmen<br />

beschränken


144 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Übersicht 5.3-1: Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />

Marketingmaßnahme Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / Effizienz<br />

Imagebroschüre<br />

(einschl. Internetdarstellung)<br />

Gewerbeflächenbroschüre<br />

/ Infoblätter /<br />

Infomappe<br />

Darstellung der Gewerbeflächen<br />

im Internet<br />

Regionale Zeitschrift<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Anzeige in einschlägigen<br />

Zeitschriften (z.B.<br />

Kammer-Nachrichten)<br />

Anzeige in regionalen<br />

und lokalen Zeitungen<br />

und Zeitschriften<br />

Anzeige in überregionalen<br />

Zeitungen<br />

und Zeitschriften (z.B.<br />

IHK-Nachrichten)<br />

- vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

- kostengünstige Erstellung<br />

möglich<br />

- hoher Informationswert<br />

- kostengünstige Erstellung<br />

möglich<br />

- hoher Informationswert<br />

- ständig aktualisierbar und<br />

flexibel<br />

- Interaktive Präsentation<br />

möglich (siehe. z.B. Gemeinde<br />

Hatten)<br />

- kostengünstige Erstellung<br />

möglich<br />

- hoher Informationswert<br />

- vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

- weniger teuer als überregionale<br />

Anzeigen<br />

- erreicht alle Unternehmen<br />

im Kammerbezirk<br />

- weniger teuer als überregionale<br />

Anzeigen<br />

- Ansprache von Unternehmen<br />

in anderen Regionen<br />

möglich<br />

Pressearbeit - relativ niedrige Kosten bei<br />

guten, kontinuierlichen<br />

Kontakten zur Presse<br />

- i.d.R. gute Verbreitung der<br />

Informationen durch die<br />

regionale Presse<br />

- nur geringe Verbreitung - Standardinstrument; darf<br />

nicht fehlen<br />

- dient zur Ergänzung anderer<br />

Instrumente (z.B. Direktansprache,Mailaktionen)<br />

- nur geringe Verbreitung - Standardinstrument; darf<br />

nicht fehlen<br />

- dient zur Ergänzung anderer<br />

Instrumente (z.B. Direktansprache,Mailaktionen)<br />

- kein gezielter Einsatz<br />

möglich<br />

- Standardinstrument; darf<br />

nicht fehlen<br />

- dient zur Ergänzung anderer<br />

Instrumente<br />

- hohe Kosten - gut geeignet zur Imagebildung<br />

des <strong>Landkreis</strong>es Ol<strong>den</strong>burg<br />

und zur Information<br />

/ Motivation regionaler<br />

Akteure und Unternehmen<br />

- auch <strong>für</strong> überregionalen<br />

Einsatz geeignet<br />

- ggf. in Kooperation mit<br />

umliegen<strong>den</strong> Städten und<br />

<strong>Landkreis</strong>en<br />

- <strong>für</strong> die überregionale Vermarktung<br />

weniger geeignet<br />

- erreicht in erster Linie<br />

bereits ansässige Unternehmen<br />

- nur geringe Wahrnehmung<br />

durch Zielgruppen, hohe<br />

Streuverluste<br />

- meist hohe Kosten<br />

- nicht immer direkt steuerbar<br />

- geeignet zur Information<br />

der bereits ansässigen und<br />

regionalen Betriebe (ergänzendes<br />

Instrument der<br />

Bestandsentwicklung)<br />

- geeignet zur Information<br />

der bereits ansässigen und<br />

regionalen Betriebe (ergänzendes<br />

Instrument der<br />

Bestandsentwicklung)<br />

- ungünstiges Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis<br />

- nur sinnvoll in speziellen<br />

Zeitschriften<br />

- in Kooperation mehrerer<br />

Partner durchzuführen<br />

- Standardinstrument; darf<br />

nicht fehlen<br />

- muss kontinuierlich durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong>


145 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Marketingmaßnahme Vorteile Nachteile / Grenzen Bewertung / Effizienz<br />

Mailaktion (ggf. mit<br />

Faxantwortmöglichkeit)<br />

Direktansprache von<br />

Unternehmensberatern,<br />

Makler etc. als Multiplikatoren<br />

Direktansprache von<br />

ausgewählten ansässigen<br />

Unternehmen als<br />

Multiplikatoren<br />

- Ansprache von Unternehmen<br />

in anderen Regionen<br />

möglich<br />

- gezieltes Instrument<br />

- mit relativ wenig Aufwand<br />

zu realisieren, wenn Ansprechpartner<br />

bekannt<br />

- gezieltes Instrument<br />

- mit relativ wenig Aufwand<br />

zu realisieren, wenn Ansprechpartner<br />

bekannt<br />

- überregionale Geschäftspartner<br />

der Unternehmer<br />

Telefonaktion - telefonische Kontakte<br />

ermöglichen persönlichere<br />

Ansprache als Mailaktionen<br />

- Ansprache von Unternehmen<br />

in anderen Regionen<br />

möglich<br />

Kombination von<br />

- Befragung,<br />

- Telefonaktion,<br />

- gezielten Mailings<br />

- sowie anschließen<strong>den</strong><br />

Veranstaltungen /<br />

Einladungen<br />

Teilnahme an Messen<br />

und Gewerbeschauen<br />

- differenziertes mehrstufiges<br />

Instrument (mehrere<br />

Selektionsebenen)<br />

- selektierte Unternehmen<br />

gehören zum Kern der<br />

Zielgruppe und können<br />

sehr gezielt angesprochen<br />

wer<strong>den</strong><br />

- sehr gezielt, da direktes<br />

und unmittelbares Reagieren<br />

auf Anfragen von Besuchern<br />

bzw. ansiedlungsinteressiertenUnternehmern<br />

gegeben<br />

- hohe Streuverluste<br />

- Adressen der Zielgruppen<br />

bzw. der relevanten Ansprechpartner<br />

in <strong>den</strong> Betrieben<br />

schwer zu beschaffen<br />

- nur zeitlich begrenzt einsetzbar<br />

- Multiplikatoren vertreten in<br />

erster Linie eigene Interessen<br />

- Motivation der Multiplikatoren<br />

durch die Wirtschaftsförderung<br />

u.U. schwierig<br />

- hohe Streuverluste<br />

- Kompetenz von Call-<br />

Centern fraglich<br />

- Telefonnummern der<br />

Zielgruppen schwer zu beschaffen<br />

- nur zeitlich begrenzt einsetzbar<br />

- hoher Aufwand<br />

- Erfolg ungewiss<br />

- vergleichsweise sehr zeitund<br />

kostenaufwendig (Anschaffung<br />

Messestand,<br />

Vorbereitung, Standgebühren,<br />

Personalkosten)<br />

- nur sinnvoll bei überschaubarer,<br />

zuverlässiger Adressdatenbank<br />

- Instrument sehr stark von<br />

der Qualifikation, der Motivation<br />

und dem Arbeitsbereich<br />

der einzelnen Multiplikatoren<br />

abhängig<br />

- Instrument sehr stark von<br />

der Qualifikation, der Motivation<br />

und dem Arbeitsbereich<br />

der einzelnen Multiplikatoren<br />

abhängig<br />

- nur ausgewählte, z.B.<br />

innovative Unternehmer<br />

ansprechen<br />

- nur sinnvoll bei überschaubarer,<br />

zuverlässiger Adressdatenbank<br />

- Kompetenz von Call-<br />

Centern kritisch überprüfen<br />

- aufwändiges zeitintensives<br />

Instrument, dass zur I<strong>den</strong>tifikation<br />

einer interessierten<br />

Zielgruppe führt<br />

- ggf. ungünstiges Kosten-<br />

Nutzen-Verhältnis<br />

- weiterführendes Instrument<br />

- ggf. in Kooperation mehrerer<br />

Partner (z.B. Gemein<strong>den</strong>,<br />

Kreditinstitute) durchzuführen


5.4 Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen<br />

Allgemeine Empfehlungen<br />

146 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Handlungsfeld Handlungsempfehlungen<br />

Umfang des Gewerbeflächenangebots<br />

im <strong>Landkreis</strong><br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

(5.2.1)<br />

Strategische Flächenvorratspolitik<br />

(5.2.2)<br />

Zielgruppenspezifische<br />

Belegung von Gewerbegebieten<br />

(5.2.3)<br />

Förderung von zwischenbetrieblichenSynergieeffekten<br />

in Gewerbegebieten<br />

(5.2.4)<br />

Gestaltung von Gewerbegebieten<br />

(5.2.5)<br />

Interkommunale Kooperationen<br />

(5.2.6)<br />

- <strong>für</strong> die Gewerbeflächenpolitik einen Flächenumsatz von mindestens 20 ha<br />

jährlich im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg voraussetzen<br />

- Flächenpotenzial des <strong>Landkreis</strong>es nutzen und Entwicklung von möglichst<br />

hochwertigen Gewerbeflächen anstreben<br />

- flexible Parzellierung der Gewerbegebiete<br />

- ausreichen<strong>den</strong> Umfang an GI-Flächen bereit stellen<br />

- eigentumsrechtliche Sicherung künftiger Gewerbegrundstücke noch vor der<br />

Darstellung im Flächennutzungsplan, um <strong>den</strong> Einstandspreis der Kommunen<br />

möglichst gering zu halten<br />

- Unterstützung einer strategischen Flächenvorratspolitik durch die politischen<br />

Vertreter sicher stellen<br />

- bei zunächst noch fehlender Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer bereits<br />

mit informellen Planungsvorarbeiten beginnen<br />

- bei der Gewerbeflächenentwicklung in Alternativen planen<br />

- Gewerbegebiete schrittweise und <strong>den</strong> Vermarktungsfortschritten entsprechend<br />

erschließen<br />

- bei der Ansiedlung von „stören<strong>den</strong> Betrieben“ sensibel verfahren (räumliche<br />

Trennung zu anderen Unternehmen)<br />

- konsumentenorientierte Betriebe (v.a. Einzelhandel und Haushaltsorientierte<br />

Dienstleistungen) in Nähe zueinander ansiedeln<br />

- an besonders hochwertigen Gewerbeflächenstandorten bei der Auswahl und<br />

der Platzierung von Unternehmen sorgfältig vorgehen<br />

- „Filetstücke“ des Gewerbeflächenangebots nicht durch eine willkürliche Ansiedlung<br />

verschie<strong>den</strong>ster, nicht zueinander passender Betriebe entwerten<br />

- teilräumliche Untergliederung von einzelnen Gewerbegebieten nach Zielgruppen<br />

anstreben<br />

- Förderung von Synergieeffekten und Kooperationen in Gewerbegebieten als<br />

Aufgabe der Wirtschaftsförderung wahrnehmen<br />

- besonders hochwertige Standorte, die <strong>für</strong> die Ansiedlung hochwertiger Betriebe<br />

geeignet sind, durch eine entsprechende Gestaltung vom übrigen Gewerbeflächenangebot<br />

abheben<br />

- Gestaltung in erster Linie über eine hochwertige Erschließung erzielen, ggf.<br />

nur Teilflächen aufwendig gestalten<br />

- ausreichendes Gewerbeflächenangebot <strong>für</strong> eher preissensible Betriebe bereithalten,<br />

die an einer hochwertigen Gestaltung nicht interessiert sind<br />

- interkommunale Kooperationen durch Bündelung der Ressourcen insbesondere<br />

zur Entwicklung hochwertiger Gewerbeflächenstandorte nutzen<br />

- in jedem Wirtschaftsraum des <strong>Landkreis</strong>es Konzentration auf interkommunale<br />

Schwerpunktstandorte anstreben<br />

- Einbindung der benachbarten Städte Ol<strong>den</strong>burg und Delmenhorst in die Gewerbeflächenentwicklung<br />

im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg prüfen<br />

- Kosten und Erträge eines interkommunalen Gewerbegebietes fair unter <strong>den</strong><br />

beteiligten Partnern aufteilen


147 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Handlungsfeld Handlungsempfehlungen<br />

Wirtschaftsförderung als<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> ein erfolgreichesGewerbeflächenmarketing<br />

(5.3.1)<br />

Zielgruppen des Gewerbeflächenmarketings<br />

(5.3.2)<br />

Organisation des Gewerbeflächenmarketings<br />

(5.3.3)<br />

Instrumente <strong>für</strong> das Gewerbeflächenmarketing<br />

(5.3.4)<br />

Vorschauflächenspezifische Empfehlungen<br />

Nr. Beteiligte<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

1 Dötlingen und<br />

Prinzhöfte<br />

(SG Harpstedt)<br />

und Stadt<br />

Wildeshausen<br />

- <strong>für</strong> die Unternehmen auch weiterhin kurze Wege zu kompetenten und entscheidungsbefugten<br />

Ansprechpartnern in der kommunalen Verwaltung anbieten<br />

(„one-stop-agency“)<br />

- Wirtschaftsförderungsaktivitäten der Gemein<strong>den</strong> intensivieren (insbesondere<br />

Ausbau von systematischen Unternehmenskontakten vor Ort)<br />

- Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> und der WLO<br />

weiter führen<br />

- Wirtschaftsförderung in der SG Harpstedt auf Samtgemeindeverwaltung<br />

übertragen<br />

- Gewerbeflächenvermarktung nach innen auch weiterhin als Schwerpunkt der<br />

Vermarktungsaktivitäten verfolgen<br />

- zielgruppenspezifische Einengung des Gewerbeflächenmarketings im Hinblick<br />

auf Branchen grundsätzlich nicht sinnvoll<br />

- lokale Gewerbeflächennachfrage auch weiterhin durch die einzelnen Gemein<strong>den</strong><br />

betreuen<br />

- bei größeren Verlagerungsvorhaben innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es die WLO als<br />

regionalen Wirtschaftsförderungsakteur einbeziehen (optimalen neuen<br />

Standort im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg fin<strong>den</strong>)<br />

- die knappen kommunalen Ressourcen <strong>für</strong> überregionale Vermarktungsaktivitäten<br />

im <strong>Landkreis</strong> bündeln sowie ggf. benachbarte Städte und <strong>Landkreis</strong>e<br />

einbeziehen<br />

- Aktivitäten des Gewerbeflächenmarketings auf wenige, konzentriert durchgeführte<br />

Maßnahmen und Instrumente beschränken<br />

- Standardinstrumente (Pressearbeit, Infomappen, Broschüren, Internetdarstellung<br />

etc.) weiterhin bereit halten bzw. durchführen<br />

Arbeitstitel der<br />

Vorschaufläche<br />

Brakland /<br />

Simmerhausen<br />

2 Ganderkesee Westtangente<br />

(westliche Erweiterung)<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />

weitere Vorgehen<br />

- Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche<br />

„Steinloge“ Nr. 5, ggf. zunächst nur einen der bei<strong>den</strong> Standorte<br />

entwickeln und <strong>den</strong> anderen als Reservefläche vorhalten<br />

- Projekt als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln und vermarkten,<br />

Beteiligung der Stadt Wildeshausen sowie der Samtgemeinde<br />

Harpstedt und weiterer Mitgliedsgemein<strong>den</strong> anstreben<br />

(ohne Beteiligung der Stadt sollte zunächst nur ein kleinerer Teil<br />

des Vorhabens beplant wer<strong>den</strong>)<br />

- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- Ausdehnung bzw. Verlagerung der potenziellen Gewerbeflächen<br />

möglichst weit in Richtung der A 1-Anschlussstelle anstreben<br />

- ausreichend GI-Flächen ausweisen<br />

- Aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke<br />

<strong>für</strong> die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert wer<strong>den</strong><br />

können<br />

- geeignet <strong>für</strong> „störende Betriebe“<br />

- in Abhängigkeit von <strong>den</strong> Vermarktungsfortschritten des bestehen<strong>den</strong><br />

Gewerbegebietes „Westtangente“ entwickeln<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- Teilflächen <strong>für</strong> flugverkehrsaffine Betriebe reservieren


Nr. Beteiligte<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

Arbeitstitel der<br />

Vorschaufläche<br />

3 Ganderkesee Grüppenbühren<br />

(nördliche Erweiterung)<br />

148 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />

Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />

weitere Vorgehen<br />

- Vorrangig die Entwicklung der Vorschaufläche „Schlutter“ Nr. 4<br />

anstreben, „Grüppenbühren“ als Alternativstandort bereithalten<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen<br />

- Gewerbeflächen möglichst schrittweise von Sü<strong>den</strong> nach Nor<strong>den</strong><br />

entwickeln<br />

- auch GI-Flächen ausweisen<br />

4 Ganderkesee Schlutter - Vorschaufläche sollte von der Gemeinde als vorrangiges Projekt<br />

verfolgt wer<strong>den</strong><br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- Altlastenverdacht untersuchen<br />

- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen, zumindest<br />

gemeinsame Präsentation, Beschilderung usw. des „quasi-interkommunalen“<br />

Gewerbegebietes<br />

- auch GI-Flächen ausweisen<br />

- hochwertige Gestaltung des Gewerbegebietes anstreben<br />

- die zu erwartende Nachfrage sollte dazu genutzt wer<strong>den</strong>, die anzusiedeln<strong>den</strong><br />

Betriebe sorgfältig und der Hochwertigkeit des<br />

Standortes angemessen auszuwählen<br />

5 Großenkneten<br />

und Stadt<br />

Wildeshausen<br />

6 Groß Ippener<br />

(SG Harpstedt)<br />

Steinloge<br />

Groß Ippener<br />

(westliche Erweiterung)<br />

7 Hatten Gewerbepark<br />

Munderloh<br />

- Entwicklung der Vorschaufläche in Abstimmung mit der Fläche<br />

„Brakland / Simmerhausen“ Nr. 1, ggf. zunächst nur einen der<br />

bei<strong>den</strong> Standorte entwickeln und <strong>den</strong> anderen als Reservefläche<br />

vorhalten<br />

- Vorschaufläche als interkommunales Gewerbegebiet entwickeln<br />

und vermarkten, Beteiligung weiterer Gemein<strong>den</strong> prüfen<br />

- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- Gewerbeflächen im Osten (an der Anschlussstelle „Wildeshausen-<br />

West) sowie im Sü<strong>den</strong> (mit Sichtbarkeit von der Autobahn) zuerst<br />

entwickeln, Gewerbegebiet möglichst nah an die Anschlussstelle<br />

heranführen<br />

- aufgrund des großen Flächenpotenzials prüfen, ob Grundstücke<br />

<strong>für</strong> die Ansiedlung von großflächigen Betrieben reserviert wer<strong>den</strong><br />

können<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- interkommunale Beteiligung der Stadt Delmenhorst prüfen<br />

- auch GI-Flächen ausweisen<br />

- Vorschaufläche bildet ideale Abrundung der bestehen<strong>den</strong> Gewerbegebiete<br />

„Munderloh“ und „Altmoorhausen“, Entwicklung zu einem<br />

quasi interkommunalen Gewerbegebiet anstreben (z.B. gemeinsame<br />

Präsentation und Beschilderung des Gewerbegebietes)<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern


Nr. Beteiligte<br />

Gemein<strong>den</strong><br />

8 Hatten, Hude<br />

und Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

9 Hatten und<br />

Stadt<br />

Ol<strong>den</strong>burg<br />

Arbeitstitel der<br />

Vorschaufläche<br />

Tweelbäke-Ost<br />

Güterverkehrszentrum<br />

(GVZ)<br />

10 Hude Holler Landstraße<br />

11 War<strong>den</strong>burg An der Autobahn<br />

12 War<strong>den</strong>burg Am Schlatt /<br />

Grüner Weg<br />

13 Stadt<br />

Wildeshausen<br />

14 Stadt<br />

Wildeshausen<br />

Düngstrup<br />

Aldrup<br />

149 <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />

Empfehlungen <strong>für</strong> das<br />

weitere Vorgehen<br />

- Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong> Hatten<br />

und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg entwickeln und vermarkten,<br />

Beteiligung weiterer Partner möglich<br />

- Flächen frühzeitig eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen<br />

oder eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- <strong>für</strong> besonders hochwertige Betriebe geeignet, entsprechen<strong>den</strong><br />

Branchenmix anstreben<br />

- Gewerbegebiet hochwertig gestalten und in Flächen <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e<br />

Zielgruppen unterteilen (Dienstleistungen, Freizeiteinrichtungen<br />

usw.)<br />

- in räumlich abgetrenntem Teilbereich auch GI-Flächen ausweisen<br />

- zunächst Entwicklung der Diskussionen um das GVZ abwarten<br />

- prüfen, inwiefern der Neubau einer Autobahnanschlussstelle an<br />

der A 29 auch ohne das GVZ realisiert wer<strong>den</strong> kann<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die beteiligten Kommunen oder<br />

eine Entwicklungsgesellschaft sichern<br />

- Standort interkommunal unter Beteiligung der Gemein<strong>den</strong> Hatten<br />

und Hude sowie der Stadt Ol<strong>den</strong>burg entwickeln<br />

- Vorschaufläche Nr. 8 „Tweelbäke-Ost“ bietet besseres Vermarktungspotenzial<br />

als Nr. 10 und sollte deshalb vorrangig verfolgt<br />

wer<strong>den</strong><br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- zunächst Teilflächen als Gewerbegebiet primär <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />

„Recycling“ entwickeln, geeignet <strong>für</strong> „störende Betriebe“<br />

- ausreichend GI-Flächen ausweisen<br />

- mögliche Nutzungskonflikte im Rahmen informeller Vorplanungen<br />

überprüfen und Realisierungschancen der verschie<strong>den</strong>en Teilflächen<br />

abwägen<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- Lückenschluss zwischen der Raststätte „Huntetal“ und der Anschlussstelle<br />

„War<strong>den</strong>burg“ anstreben, Nutzung der Raststätte als<br />

zusätzliche Anschlussstelle prüfen („Gewerbestreifen“)<br />

- Flächen eigentumsrechtlich durch die Kommune oder eine Entwicklungsgesellschaft<br />

sichern<br />

- auch GI-Flächen ausweisen<br />

- Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter<br />

Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund<br />

ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben<br />

- Projekt nur nachrangig, interkommunale Vorschauflächen unter<br />

Beteiligung der Stadt Wildeshausen Nr. 1 und Nr. 5 sollten aufgrund<br />

ihrer höheren Standortqualität Vorrang haben<br />

- Flächen <strong>für</strong> Betriebe des Ernährungsgewerbes reservieren und<br />

erst bei Bedarf entwickeln


150 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong>


Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur-Indikatoren ANHANG<br />

Standort Wohn- Wirtschafts- Pendler- Wirtschaftsstruktur 4<br />

Industrie- Einzel- Tourismusstandort<br />

1<br />

standort 2<br />

bilanz 3 Produzierendes Gewerbe Dienstleistungen standort 5<br />

handels- standort 7<br />

VE abs. Ant.,BG=100 abs. Ant.,BG=100 zentralität 6<br />

458 Ol<strong>den</strong>burg 120.142 25.856 -32,8 9.710 100 15.302 96 68 64 47<br />

458003 Dötlingen 5.825 1.159 -37,7 408 94 585 82 50 23 146<br />

458005 Ganderkesee 30.040 6.661 -33,5 2.488 100 4.092 99 71 57 43<br />

458007 Großenkneten 13.123 2.669 -30,5 1.080 108 1.511 92 67 40 98<br />

458009 Hatten 12.497 1.279 -67,0 328 69 891 113 22 43 51<br />

458010 Hude (Ol<strong>den</strong>burg) 15.120 3.107 -34,5 1.688 145 1.319 69 95 66 35<br />

458013 War<strong>den</strong>burg 15.503 2.713 -46,5 1.257 124 1.315 79 62 74 .<br />

458014 Wildeshausen,Stadt 16.864 6.150 12,0 1.787 78 4.251 112 97 124 30<br />

458401 SG Harpstedt 11.170 2.118 -40,4 674 85 1.338 102 52 41 .<br />

Niedersachsen 7.911.966 2.372.355 -5,0 869.983 98 1.465.866 100 89 105 113<br />

früheres Bundesgebiet 67.008.470 22.297.146 2,2 8.331.875 100 13.766.803 100 100 110 100<br />

Deutschland<br />

1<br />

Bevölkerung am 30.6.2000<br />

82.182.822 27.361.444 9.923.843 97 17.073.456 101 98 100 100<br />

2<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.6.1999<br />

3<br />

Einpendler abzgl. Auspendler in v.H. der Beschäftigten am Wohnort am 30.6.1999<br />

4<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe bzw. im Dienstleistungsbereich am 30.6.1999, abs. und Anteil, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100<br />

5<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Produzieren<strong>den</strong> Gewerbe je Einwohner am 30.6.1999, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100<br />

6 Einzelhandelsumsatz 1993 je Einwohner, jeweiliger Bundeswert (Deutschland) = 100<br />

7 Übernachtungen im Reiseverkehr 2000 je Einwohner, jeweiliger Bundeswert (früheres Bundesgebiet) = 100<br />

Strukturen in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 04.12.01


Entwicklungsdynamik<br />

Standort Bevölkerungsentwicklung 1<br />

Wohnungs- Beschäftigtenentwicklung 3<br />

Entwickl. der Entwickl. des<br />

insgesamt natürliche Wanderungs- bau- insgesamt Produzier. Dienstleist.- Arbeitslosen- Betriebs-<br />

VE Entw. saldo entwickl. 2<br />

Gewerbe 3a<br />

bereich 3a<br />

zahlen 4<br />

bestandes 5<br />

458 Ol<strong>den</strong>burg 13,9 1,7 12,2 2,9 0,9 -1,0 1,1 -0,4 -0,4<br />

458003 Dötlingen 24,8 3,4 21,4 3,3 2,8 13,2 -7,4 2,9 -3,9<br />

458005 Ganderkesee 8,1 -0,2 8,3 2,2 0,2 -3,2 1,5 1,2 1,7<br />

458007 Großenkneten 15,5 2,7 12,9 3,0 -0,6 1,8 -1,3 -3,4 -7,0<br />

458009 Hatten 20,9 2,9 18,0 3,9 1,5 -3,8 3,6 2,4 1,3<br />

458010 Hude (Ol<strong>den</strong>burg) 23,0 5,1 17,9 3,8 1,7 -0,9 7,2 0,0 4,4<br />

458013 War<strong>den</strong>burg 11,8 2,7 9,1 2,6 1,7 -1,3 -0,4 -0,8 3,1<br />

458014 Wildeshausen,Stadt 8,7 1,4 7,3 2,6 0,2 -1,2 0,4 -4,1 -5,2<br />

458401 SG Harpstedt 13,0 -1,8 14,8 3,6 3,2 0,6 3,8 0,7 3,6<br />

Niedersachsen 3,8 -0,1 3,9 2,0 -0,3 -2,0 0,1 -1,3 1,1<br />

früheres Bundesgebiet 2,3 -0,1 2,3 -0,3 -2,4 0,4 -0,1<br />

Deutschland 1,1 -0,8 1,9 1,0<br />

1<br />

jahresdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung (1.1. bis 1.1.) 1996-2000, in v.T.: insgesamt; Geborene abzgl. Gestorbene; Zuzüge abzgl. Fortzüge<br />

2<br />

jahresdurchschnittlicher Zugang an Wohnungen (in Wohn- und Nichtwohngebäu<strong>den</strong>; 1.1. bis 1.1.) 1996-2000, in v.H.<br />

3 3a<br />

jahresdurchschnittliche Entwicklung der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1995-1999, in v.H. PG und DL 1995-1998, in v.H.<br />

4<br />

jahresdurchschnittliche Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (jeweils am 30.6.) 1996-2000, in v.H.<br />

5<br />

jahresdurchschnittliche Entwicklung der Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (jeweils am 31.12.) 1992-1996, in v.H.<br />

Entwicklungen in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 20.12.01


Stärken - Schwächen - Indikatoren<br />

Standort Arbeitslosigkeit Erwerbs- Qualifikationsniveau 4<br />

Pro-Kopf- Steuer- Schul<strong>den</strong>-<br />

Arbeitslosenquoten 1<br />

Langzeit- beteiligung 3<br />

unqual. qual. hochqual. Ein- einnahme- stand 7<br />

VE in v.H. BG=100 unt.25 Jahre arbeitslose 2<br />

d. Frauen Beschäft. Beschäft. Beschäft. kommen 5<br />

kraft 6<br />

458 Ol<strong>den</strong>burg 8,0 98 105 92 100 85 110 49 95 81 69<br />

458003 Dötlingen 6,6 80 54 81 101 75 115 24 98 75 0<br />

458005 Ganderkesee 7,9 97 87 97 98 86 108 59 106 83 104<br />

458007 Großenkneten 9,0 109 122 93 95 92 108 48 81 92 36<br />

458009 Hatten 8,7 106 142 108 100 78 113 33 87 60 63<br />

458010 Hude (Ol<strong>den</strong>burg) 7,6 93 97 104 94 77 112 42 97 72 47<br />

458013 War<strong>den</strong>burg 8,6 105 106 92 107 72 115 31 90 81 83<br />

458014 Wildeshausen,Stadt 8,0 98 135 74 106 87 108 58 95 92 108<br />

458401 SG Harpstedt 6,7 81 85 76 101 105 106 40 99 84 7<br />

Niedersachsen 9,5 116 118 118 98 88 106 76 94 100 100<br />

früheres Bundesgebiet 8,2 100 100 100 100 100 100 100<br />

Deutschland 10,1 123 122 120 103 87 102 108 93<br />

1<br />

Quoten, insg.: bezogen auf die abhängigen Erwerbspersonen (oh. Soldaten), unt. 25 Jahren: bezogen auf die Sozialvers.pfl. Beschäftigten am Wohnort, jeweils 30.6.2000<br />

2<br />

Anteil der länger als 1 Jahr Arbeitslosen an <strong>den</strong> Arbeitslosen insg. am 30.6.2000, BG=100<br />

3<br />

beschäftigte Frauen am Wohnort am 30.6.1999, bezogen auf die weibl. Bevölkerung im Alter von 18 bis unter 65 Jahren am 1.1.1999<br />

4<br />

Sozialvers.pfl. Beschäftigte (oh. Auszubil<strong>den</strong>de) nach dem Berufsabschluß am 30.6.1998, Anteile an insg. in v.H., BG=100:<br />

ohne abgeschl. Berufsausbild.; mit abgeschl. Berufsausbild. (oh.FHS/HS-Abschluß); mit FHS/HS-Abschluß<br />

5<br />

Gesamtbetrag der Einkünfte 1995 je Einwohner, Bundesgebiet West (oh. Berlin(W.)) = 100<br />

6<br />

Steuereinnahmekraft (Realsteuern, gewichtet mit <strong>den</strong> jeweiligen landesdurchschn. Hebesätzen sowie Gemeindeanteil an der Einkommensteuer) je Einwohner 1999, Niedersachsen = 100<br />

7 Schul<strong>den</strong>stand der Einheits- und Samtgemein<strong>den</strong> (oh. kreisfreie Städte) je Einwohner am 1.1.2000, Niedersachsen = 100<br />

Probleme in Standortübersicht OL Strukturen Entwicklungen Probleme.xls 20.12.01

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