Moderationsverfahren im Vorfeld der Planungen für den Jade ... - NIW
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NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />
<strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong><br />
zur Abst<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Regionalen Raumordnungsprogramme <strong>der</strong> Land-<br />
kreise Friesland, Wesermarsch und Wittmund sowie des<br />
Flächennutzungsplans <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven<br />
<strong>im</strong> <strong>Vorfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Planungen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
Arbeitspapier Planung<br />
von<br />
Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)<br />
Kai Weber<br />
<strong>im</strong> Auftrag <strong>der</strong><br />
WFG Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung in Wilhelmshaven GmbH<br />
Hannover, <strong>im</strong> Mai 2002<br />
Schiffgraben 33 D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 34 13 92 u. 34 13 93 Telefax: 318 04 00 E-Mail: jung@niw.de<br />
Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel
Stand: 15. Mai 2002 II Arbeitspapier Planung
Stand: 15. Mai 2002 III Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
Vorwort<br />
Im Auftrag 1 <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven, <strong>der</strong> Landkreise Friesland, Wesermarsch und Wittmund sowie<br />
des Landes Bremen hat das Nie<strong>der</strong>sächsische Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung (<strong>NIW</strong>) zusammen<br />
mit dem BAW Institut <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung <strong>im</strong> April 2001 das Gutachten „Wirtschaftliche<br />
Entwicklungsperspektiven des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des geplanten<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Ports“ 2 vorgelegt. Dieses Gutachten besteht aus <strong>den</strong> drei Bausteinen<br />
- Regionalwirtschaftliche Ausgangssituation und Entwicklungsperspektiven (ohne <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Port) (Baustein I),<br />
- Abschätzung <strong>der</strong> regionalwirtschaftlichen Auswirkungen des geplanten <strong>Jade</strong>-Weser-Ports<br />
(einschl. Grundzüge des geplanten Projektes <strong>Jade</strong>-Weser-Port) (Baustein II) sowie<br />
- Empfehlungen <strong>für</strong> eine regionalwirtschaftlich effiziente Umsetzung des Projekts und Einbindung<br />
in bestehende regionale Entwicklungsvorstellungen (Baustein III).<br />
Als wesentliche Grundlage <strong>für</strong> die Erarbeitung <strong>der</strong> Leitziele, <strong>der</strong> grundlegen<strong>den</strong> Strategien sowie <strong>der</strong><br />
Handlungsfel<strong>der</strong> wur<strong>den</strong> seinerzeit bereits intensive Gespräche mit Vertretern von Städten, Gemein<strong>den</strong><br />
und Samtgemein<strong>den</strong> des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums sowie wichtigen regionalen Unternehmen,<br />
Institutionen und Akteuren geführt.<br />
Die politischen Entscheidungsprozesse, die betriebswirtschaftlichen Vorbereitungen und die planerischen<br />
Rahmenbedingungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port sind seitdem insbeson<strong>der</strong>e durch die Gründung<br />
<strong>der</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port Entwicklungsgesellschaft mbH ein gutes Stück voran gekommen. Der<br />
nächste entschei<strong>den</strong>de Schritt <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> <strong>Planungen</strong> ist die Einleitung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Planfeststellungsverfahren.<br />
In diesem Zusammenhang ist es das Ziel <strong>der</strong> regionalplanerischen Akteure,<br />
die möglichen Konflikte <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Planfeststellungsverfahren zu min<strong>im</strong>ieren und insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Regionalen Raumordnungsprogramme <strong>der</strong> Landkreise sowie <strong>den</strong> Flächennutzungsplan <strong>der</strong> Stadt<br />
Wilhelmshaven aufeinan<strong>der</strong> abzust<strong>im</strong>men.<br />
Aufbauend auf die seinerzeit geführten Gespräche und das Gutachten hat deshalb stellvertretend<br />
<strong>für</strong> die regionalplanerischen Akteure des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums die WFG Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung in<br />
Wilhelmshaven GmbH das <strong>NIW</strong> beauftragt, ein „<strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong> zur Abst<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Regionalen<br />
Raumordnungsprogramme <strong>der</strong> Landkreise Friesland, Wesermarsch und Wittmund sowie des<br />
Flächennutzungsplans <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven <strong>im</strong> <strong>Vorfeld</strong> <strong>der</strong> <strong>Planungen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Port“ durchzuführen. Zentrales Element dieses <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong>s sind Gespräche mit allen<br />
vom <strong>Jade</strong>-Weser-Port betroffenen Städten und Gemein<strong>den</strong> des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums.<br />
Eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>den</strong> vorliegen<strong>den</strong> Bericht und die erfolgreiche Durchführung <strong>der</strong><br />
Gemeindegespräche war die intensive Zusammenarbeit und die enge Abst<strong>im</strong>mung mit <strong>den</strong> relevanten<br />
Akteuren <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum. Die Arbeiten sind durch eine Lenkungsgruppe unter Beteiligung<br />
<strong>der</strong> Landkreise, <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven sowie <strong>der</strong> WFG begleitet wor<strong>den</strong>. Vertreter <strong>der</strong><br />
Landkreise waren zudem an allen Gemeindegesprächen beteiligt. Ihnen sowie <strong>den</strong> zahlreichen Gesprächspartnern<br />
in <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum gilt unser herzlicher Dank.<br />
Bedanken möchten wir uns außerdem bei Frau Mareike Bode, die die Arbeiten <strong>im</strong> <strong>NIW</strong> intensiv<br />
unterstützt hat.<br />
1 Geför<strong>der</strong>t mit Mitteln <strong>der</strong> Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung <strong>der</strong> regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />
2 Jung, H.-U.; Pohl, M.; Weber, K.: Wirtschaftliche Entwicklungsperspektiven des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums<br />
unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des geplanten <strong>Jade</strong>-Weser-Ports - Regionalwirtschaftliche Auswirkungen<br />
und Handlungsnotwendigkeiten <strong>für</strong> die Stadt Wilhelmshaven und die Landkreise Friesland,<br />
Wesermarsch und Wittmund. Hannover, Bremen. 2001.
Stand: 15. Mai 2002 IV Arbeitspapier Planung<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
VORWORT III<br />
1. ZIELE UND ABLAUF DES MODERATIONSVERFAHRENS 1<br />
2. ZUSAMMENFASSUNG DER GEMEINDEGESPRÄCHE 2<br />
2.1 Handlungsfeld Tourismus 3<br />
2.1.1 Mögliche Einschränkungen <strong>für</strong> die künftige Entwicklung<br />
von Tourismusfunktionen 4<br />
2.1.2 Emissionen <strong>der</strong> Baumaßnahmen, des Hafenbetriebs und des<br />
Schiffsverkehrs 4<br />
2.1.3 Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Geomorphologie und <strong>der</strong> Strömungsverhältnisse<br />
6<br />
2.1.4 Küstenschutz 9<br />
2.1.5 Weitere For<strong>der</strong>ungen <strong>für</strong> das Handlungsfeld Tourismus 10<br />
2.2 Handlungsfeld Verkehr 13<br />
2.2.1 Straßenverkehr 14<br />
2.2.2 Schienenverkehr 17<br />
2.2.3 Luftverkehr 18<br />
2.2.4 Schiffsverkehr 20<br />
2.2.5 Weitere For<strong>der</strong>ungen <strong>für</strong> das Handlungsfeld Verkehr 21<br />
3. WEITERES VORGEHEN 23
Stand: 15. Mai 2002 1 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
1. Ziele und Ablauf des <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong>s<br />
Der <strong>Jade</strong>-Weser-Port stellt die Region vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Neben positiven<br />
regionalwirtschaftlichen Effekten sind durch <strong>den</strong> geplanten Hafen aufgrund<br />
seiner Flächengröße, <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Baumaßnahmen, des Umfangs <strong>der</strong> geplanten<br />
Hafenaktivitäten und <strong>der</strong> durch ihn induzierten Verkehrsströme auch Konflikte<br />
und Engpässe in seinem Umfeld zu erwarten.<br />
Während sich das von <strong>NIW</strong> und BAW gemeinsam erarbeitete Gutachten zu <strong>den</strong><br />
wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven 1 schwerpunktmäßig mit <strong>den</strong> Chancen<br />
des geplanten Tiefwasserhafens auseinan<strong>der</strong> gesetzt hat, ist es das Ziel des <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong>s,<br />
die möglichen Konflikte und Engpässe <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Jade</strong>-<br />
Weser-Ports ausführlich mit <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums<br />
zu diskutieren und in Form des vorliegen<strong>den</strong> Berichtes zu dokumentieren. In diesem<br />
Zusammenhang wur<strong>den</strong> von Seiten <strong>der</strong> Kommunen bereits eine Reihe von<br />
Lösungsmöglichkeiten genannt bzw. For<strong>der</strong>ungen erhoben, die dazu geeignet<br />
sind, Konflikte zu entschärfen und Engpässe zu vermei<strong>den</strong>.<br />
Diese frühzeitige Abst<strong>im</strong>mung soll dazu dienen, die spätere Akzeptanz <strong>der</strong> Hafenplanungen<br />
unter <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums zu sichern<br />
o<strong>der</strong> zumindest zu verbessern. Hierbei handelt es sich allerdings nur um ein informelles<br />
Verfahren, das spätere formelle Beteiligungsmöglichkeiten <strong>im</strong> Rahmen<br />
<strong>der</strong> Planfeststellungsverfahren nicht berührt.<br />
Hierzu haben mit fast allen Kommunen <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum ausführliche Gespräche<br />
stattgefun<strong>den</strong> 2 . Teilnehmer <strong>der</strong> Gespräche waren - neben <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Hauptverwaltungsbeamten und Fachmitarbeitern <strong>der</strong> Verwaltung - Repräsentanten<br />
<strong>der</strong> Politik sowie weitere lokale Experten und Akteure. Die Auswahl <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
und die Einladung zu <strong>den</strong> Gesprächen erfolgte durch die jeweilige Gemeindeverwaltung.<br />
Im <strong>Vorfeld</strong> <strong>der</strong> Gemeindegespräche ist mit <strong>den</strong> Auftraggebern vereinbart wor<strong>den</strong>,<br />
das <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong> auf die Handlungsfel<strong>der</strong> „Tourismus“ und „Verkehr“ zu<br />
beschränken, weil in diesen bei<strong>den</strong> Bereichen mit <strong>den</strong> meisten Konflikten und<br />
Engpässen zu rechnen ist. Die Problematik <strong>der</strong> <strong>im</strong> Rahmen des Hafenbaus notwendig<br />
wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Ausgleichs- und Ersatzflächen sowie das Thema <strong>der</strong> Entwicklung<br />
hochwertiger interkommunaler Gewerbegebiete wer<strong>den</strong> in separaten Arbeitsgruppen<br />
behandelt und sind nicht Gegenstand des hier dokumentierten <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong>s.<br />
1 Jung, H.-U.; Pohl, M.; Weber, K.: Wirtschaftliche Entwicklungsperspektiven des <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Raums unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des geplanten <strong>Jade</strong>-Weser-Ports - Regionalwirtschaftliche<br />
Auswirkungen und Handlungsnotwendigkeiten <strong>für</strong> die Stadt Wilhelmshaven und die<br />
Landkreise Friesland, Wesermarsch und Wittmund. Hannover, Bremen. 2001.<br />
2 Mit <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> südlichen Teil des Landkreises Wesermarsch haben keine<br />
geson<strong>der</strong>ten Gespräche stattgefun<strong>den</strong>, da die Betroffenheit <strong>im</strong> Hinblick auf <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Port hier nur gering ist. Diese Städte und Gemein<strong>den</strong> hatten aber die Möglichkeit, an <strong>den</strong> Gesprächsterminen<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kommunen teilzunehmen.<br />
Neben positiven Effekten<br />
auch Konflikte durch <strong>den</strong><br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
Ziel des <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong>s:<br />
Diskussion <strong>der</strong><br />
möglichen Konflikte und<br />
Engpässe<br />
Frühzeitige Abst<strong>im</strong>mung<br />
soll Akzeptanz <strong>der</strong> Hafenplanungen<br />
sichern<br />
Ausführliche Gespräche<br />
mit <strong>den</strong> Kommunen <strong>im</strong><br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Raum<br />
Konzentration auf die<br />
Handlungsfel<strong>der</strong> „Tourismus“<br />
und „Verkehr“
Stand: 15. Mai 2002 2 Arbeitspapier Planung<br />
Die Dokumentation des <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong>s erfolgt auf zwei Ebenen:<br />
- Die vorliegende Zusammenstellung <strong>der</strong> Engpässe, Konflikte und For<strong>der</strong>ungen<br />
dient <strong>der</strong> Abst<strong>im</strong>mung innerhalb <strong>der</strong> Region sowie mit weiteren<br />
relevanten Akteuren (z.B. Genehmigungsbehör<strong>den</strong>, EU).<br />
- Die Dokumentation des Mo<strong>der</strong>ationsprozesses hat darüber hinaus die<br />
Funktion, die wesentlichen For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Region nach außen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
gegenüber <strong>den</strong> Vorhabenträgern nachdrücklich zu vertreten.<br />
2. Zusammenfassung <strong>der</strong> Gemeindegespräche<br />
Zusammenfassung spiegelt<br />
die Standpunkte <strong>der</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> wi<strong>der</strong><br />
Zusammenhang <strong>der</strong> Konflikte<br />
und For<strong>der</strong>ungen<br />
mit dem <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
sehr unterschiedlich<br />
Weitere fachliche Erörterung<br />
<strong>der</strong> Konflikte und<br />
For<strong>der</strong>ungen notwendig<br />
Gemein<strong>den</strong> stehen geschlossen<br />
zum <strong>Jade</strong>-<br />
Weser-Port und for<strong>der</strong>n<br />
dessen Realisierung<br />
Die folgende Zusammenfassung <strong>der</strong> Gespräche spiegelt die Standpunkte <strong>der</strong><br />
Städte und Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum wi<strong>der</strong>. Die Glie<strong>der</strong>ung erfolgt thematisch<br />
und nicht nach Gebietskörperschaften. Dieses ist insofern unproblematisch,<br />
als sich die Nennungen möglicher Konflikte und Engpässe sowie <strong>der</strong> angestrebten<br />
Lösungsmöglichkeiten überwiegend decken bzw. ergänzen. Nur in Einzelfällen<br />
weichen Standpunkte einzelner Gemein<strong>den</strong> voneinan<strong>der</strong> ab, was an<br />
entsprechen<strong>der</strong> Stelle vermerkt ist.<br />
In <strong>den</strong> Gemeindegesprächen wur<strong>den</strong> eine Vielzahl von sehr spezifischen Konflikten<br />
und For<strong>der</strong>ungen diskutiert, <strong>der</strong>en Zusammenhang mit dem <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
<strong>im</strong> Einzelnen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Während in einigen Fällen ein<br />
unmittelbarer Bezug zu <strong>den</strong> Hafenplanungen gegeben ist, sind an<strong>der</strong>e Aspekte<br />
eher <strong>im</strong> weiteren Umfeld des neuen Containerhafens bzw. unabhängig davon zu<br />
sehen. Insofern ist es <strong>im</strong> Folgen<strong>den</strong> unerlässlich, die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
nach <strong>der</strong> Stärke des Zusammenhangs mit dem <strong>Jade</strong>-Weser-Port und nach ihrer<br />
Bedeutung <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Hafenplanungen abzustufen. Weitergehende For<strong>der</strong>ungen<br />
wer<strong>den</strong> deshalb in <strong>den</strong> Abschnitten 2.1.5 (Tourismus) und 2.2.5 (Verkehr)<br />
geson<strong>der</strong>t aufgeführt.<br />
Viele <strong>der</strong> Konflikte und For<strong>der</strong>ungen beinhalten offene Fragestellungen aus spezialisierten<br />
natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen. Diese Fragen bedürfen<br />
weiterer fachlicher Erörterung in <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Verfahren und können hier<br />
nur so dokumentiert wer<strong>den</strong>, wie sie <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong>s von<br />
<strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> thematisiert wor<strong>den</strong> sind.<br />
Trotz <strong>der</strong> nicht unbeträchtlichen Zahl möglicher Konflikte und Engpässe stehen die<br />
Städte und Gemein<strong>den</strong> <strong>der</strong> Region geschlossen hinter dem Projekt <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Port und for<strong>der</strong>n dessen Realisierung. Den Kommunen geht es mit <strong>den</strong> von ihnen<br />
formulierten Be<strong>den</strong>ken und For<strong>der</strong>ungen nicht darum, <strong>den</strong> Hafen zu verhin<strong>der</strong>n,<br />
son<strong>der</strong>n vielmehr die Berücksichtigung ihrer Interessen sicherzustellen.
Stand: 15. Mai 2002 3 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
2.1 Handlungsfeld Tourismus<br />
Der <strong>Jade</strong>-Weser-Raum verfügt an seiner Küste und auf <strong>den</strong> vorgelagerten Inseln<br />
über eine große Zahl etablierter Tourismusstandorte. Für die meisten dieser<br />
Standorte ist <strong>der</strong> Tourismus <strong>der</strong> wichtigste Wirtschaftszweig; die Ostfriesischen<br />
Inseln sind wirtschaftlich sogar vollständig vom Frem<strong>den</strong>verkehr abhängig. Diese<br />
herausragende Bedeutung des Tourismus <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum macht es<br />
dringend erfor<strong>der</strong>lich, die touristischen Belange bei Planung, Bau und Betrieb des<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Ports zu berücksichtigen. Die künftigen Möglichkeiten <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />
des Tourismus dürfen durch <strong>den</strong> Hafen nicht gefährdet wer<strong>den</strong>.<br />
Diese For<strong>der</strong>ung wird auch von Gemein<strong>den</strong> unterstützt, bei <strong>den</strong>en die Tourismusfunktionen<br />
deutlich weniger stark ausgeprägt sind. Denn auch die Gemein<strong>den</strong>,<br />
die sich nicht pr<strong>im</strong>är als Tourismusstandorte definieren, profitieren mit ihren<br />
Einzelhandels-, Gastronomie-, Freizeit- und Tourismuseinrichtungen von <strong>den</strong><br />
Gästen, die überwiegend wegen <strong>der</strong> Nordseeküste die Region besuchen. Insofern<br />
wird <strong>der</strong> Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor <strong>für</strong> die gesamte Region anerkannt.<br />
In diesem Zusammenhang gilt es, die Rollenverteilung zwischen Erholungs-<br />
und Städtetourismus weiter auszubauen.<br />
An<strong>der</strong>erseits wird von Gemeindeseite aber auch <strong>der</strong> Standpunkt vertreten, dass<br />
die Tourismusbelange die Entwicklung des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports letztlich nicht verhin<strong>der</strong>n<br />
dürften. Es sollten nicht die Chancen vergeben wer<strong>den</strong>, die das Projekt <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum bieten kann. Insofern gilt es, zwischen <strong>den</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Tourismus und des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports einen fairen Interessenausgleich herzustellen.<br />
Im Einzelnen wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum <strong>für</strong><br />
das Handlungsfeld Tourismus folgende mögliche Engpässe und Konflikte genannt:<br />
- künftige Einschränkungen <strong>für</strong> die Entwicklungsmöglichkeiten von Tourismusfunktionen<br />
<strong>im</strong> Umfeld des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports,<br />
- Lärmemissionen durch <strong>den</strong> Hafenbau und <strong>den</strong> Hafenbetrieb,<br />
- Luft- bzw. Wasserverschmutzungen durch <strong>den</strong> zusätzlichen Schiffsverkehr,<br />
- optische Beeinträchtigungen durch die Hafenanlagen und <strong>den</strong> Schiffsverkehr,<br />
- Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> geomorphologischen Bedingungen d.h. verstärkter Abtrag<br />
von Sandsträn<strong>den</strong>, Verschlickung bzw. Versandung von Wasserwegen und<br />
Häfen sowie negative Auswirkungen auf die Küstenfischerei,<br />
- erhöhte Gefahr von Havarien durch <strong>den</strong> zusätzlichen Schiffsverkehr,<br />
- Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Strömungsverhältnisse und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf die<br />
Deichsicherheit.<br />
Touristische Belange sind<br />
bei Planung, Bau und<br />
Betrieb des <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Ports zu berücksichtigen<br />
Tourismus wird als wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor <strong>für</strong><br />
die gesamte Region anerkannt<br />
Fairer Interessenausgleich<br />
zwischen <strong>den</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Tourismus<br />
und des Hafens<br />
Engpässe und Konflikte<br />
<strong>für</strong> das Handlungsfeld<br />
Tourismus <strong>im</strong> Überblick
Stand: 15. Mai 2002 4 Arbeitspapier Planung<br />
2.1.1 Mögliche Einschränkungen <strong>für</strong> die künftige Entwicklung von<br />
Tourismusfunktionen<br />
Hemmnisse <strong>für</strong> die Tourismusentwicklung<br />
in<br />
Nähe des Ports be<strong>für</strong>chtet<br />
<strong>Planungen</strong> frühzeitig zwischen<br />
Stadt und Gemein<strong>den</strong><br />
abst<strong>im</strong>men<br />
Pufferzonen zu <strong>den</strong> Tourismus-<br />
und Wohnfunktionen<br />
Mögliche Emissionen<br />
durch Bau und Betrieb<br />
des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports:<br />
Lärmemissionen ...<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Planungen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port wer<strong>den</strong> eine Reihe von bauleitplanerischen<br />
Maßnahmen erfor<strong>der</strong>lich. Die benachbarten Tourismusstandorte<br />
be<strong>für</strong>chten, dass die Weiterentwicklung von Tourismusfunktionen in Nähe zur<br />
Stadt Wilhelmshaven hierdurch eingeschränkt wer<strong>den</strong> könnte. Kritisch gesehen<br />
wird in diesem Zusammenhang auch ein eventueller Ausbau <strong>der</strong> chemischen Industrie<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> Stadt.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e von Seiten <strong>der</strong> Tourismusgemein<strong>den</strong> Butjadingen, Wangerland und<br />
Wangerooge wird deshalb gefor<strong>der</strong>t, dass die Bauleitplanung <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven<br />
die künftige Entwicklung in <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Frem<strong>den</strong>verkehrsstandorten<br />
nicht beschränken darf. Hierbei geht es neben dem Ausbau <strong>der</strong> Tourismusinfrastruktur<br />
auch um die allgemeine Gemeinde- und Ortsentwicklung an <strong>der</strong> Grenze<br />
zur Stadt Wilhelmshaven. Alle relevanten <strong>Planungen</strong> müssten frühzeitig, d.h. bereits<br />
vor Beginn <strong>der</strong> formellen Verfahren zwischen <strong>der</strong> Stadt- und <strong>den</strong> Gemeindeverwaltungen<br />
abgest<strong>im</strong>mt wer<strong>den</strong>.<br />
Industrielle Anlagen auf dem Gebiet <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven reichen bereits<br />
heute nah an die Tourismus- und Wohnfunktionen beispielsweise in Hooksiel heran.<br />
Diese Problematik dürfte sich nach Einschätzung <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> durch <strong>den</strong><br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Port und die damit verbun<strong>den</strong>e gewerbliche und industrielle Entwicklung<br />
<strong>im</strong> Umfeld weiter verschärfen. In <strong>den</strong> Bebauungsplänen <strong>für</strong> die künftige Gewerbe-<br />
und Industrieflächenentwicklung <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven seien deshalb<br />
ausreichend Pufferzonen zu <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Tourismus- und Wohnfunktionen<br />
vorzusehen. Die bestehen<strong>den</strong> Pufferzonen dürften keinesfalls verringert wer<strong>den</strong>.<br />
2.1.2 Emissionen <strong>der</strong> Baumaßnahmen, des Hafenbetriebs und des Schiffsverkehrs<br />
Der Bau und <strong>der</strong> Betrieb des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports sowie <strong>der</strong> dadurch induzierte<br />
Schiffsverkehr kann eine Vielzahl an Emissionen verursachen. Neben optischen<br />
Beeinträchtigungen und Lärm wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> auch Luft- und Wasserverschmutzungen<br />
be<strong>für</strong>chtet. Störungen dieser Art können zwar z.T. subjektiv<br />
unterschiedlich wahrgenommen wer<strong>den</strong>, wirken sich in ihrer Gesamtheit jedoch<br />
grundsätzlich negativ auf die betroffenen Tourismusstandorte und ihr empfindliches<br />
Image aus. Hierbei muss zwischen <strong>den</strong> Emissionen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports<br />
zur Zeit <strong>der</strong> Bauphase sowie <strong>den</strong> Emissionen nach Aufnahme des Hafenbetriebs<br />
unterschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Deutliche Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Tourismusstandorte wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
durch Lärmemissionen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports be<strong>für</strong>chtet. Hierbei wer<strong>den</strong><br />
zunächst beträchtliche Lärmbelästigungen während <strong>der</strong> Bauphase, z.B. durch das<br />
Rammen von Spundwän<strong>den</strong>, erwartet. Letztlich wird Lärm aber auch durch <strong>den</strong><br />
ständigen Hafenbetrieb verursacht wer<strong>den</strong>, d.h. einerseits auf dem Hafengelände<br />
selbst sowie an<strong>der</strong>erseits durch <strong>den</strong> landseitig zu- und abgehen<strong>den</strong> Verkehr. Beson<strong>der</strong>s<br />
betroffen von möglichen Lärmemissionen sind die dem <strong>Jade</strong>-Weser-Port
Stand: 15. Mai 2002 5 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
benachbarten Gemein<strong>den</strong> Wangerland und Butjadingen sowie die Stadt Wilhelmshaven.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> <strong>den</strong> am gegenüberliegen<strong>den</strong> <strong>Jade</strong>ufer befindlichen<br />
Tourismusstandort Tossens können sich negative Auswirkungen ergeben, da sich<br />
Schallwellen über <strong>der</strong> Wasseroberfläche relativ ungestört ausbreiten.<br />
Mögliche negative Auswirkungen während <strong>der</strong> Bauphase könnten umgangen wer<strong>den</strong>,<br />
indem - insbeson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> die Einbringung von Spundwän<strong>den</strong> - weniger lärmintensive<br />
Bauverfahren zur Anwendung kommen. Darüber hinaus sollte bei <strong>der</strong><br />
Planung <strong>der</strong> Bauabschnitte darauf geachtet wer<strong>den</strong>, beson<strong>der</strong>s lärmintensive<br />
Bauphasen nicht während <strong>der</strong> touristischen Hochsaison <strong>im</strong> Sommer durchzuführen.<br />
Für die Emissionen während des Hafenbetriebs wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> entsprechende<br />
Lärmbeschränkungen in <strong>den</strong> Bauleitplänen <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven<br />
sowie Lärmschutzmaßnahmen entlang <strong>der</strong> dann stärker belasteten Verkehrswege<br />
eingefor<strong>der</strong>t. Neben <strong>den</strong> planerischen Festsetzungen ist aus Sicht <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
aber auch die Überwachung zur Einhaltung <strong>der</strong> Grenzwerte unverzichtbar. Neben<br />
möglicher negativer Auswirkungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Tourismus sind hierbei die Belastungen<br />
<strong>für</strong> die <strong>im</strong> Umfeld des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports behe<strong>im</strong>atete Bevölkerung zu beachten.<br />
Des weiteren wird von Seiten <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> mit Beeinträchtigungen durch Luftund<br />
Wasserverschmutzung gerechnet. Neben Verunreinigungen <strong>der</strong> Luft durch<br />
<strong>den</strong> verstärkten Güterstraßenverkehr wer<strong>den</strong> in erster Linie Emissionen <strong>der</strong> Containerschiffe<br />
be<strong>für</strong>chtet, die <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port anlaufen sollen. Mögliche Luftund<br />
Wasserverschmutzung durch zusätzlichen Schiffsverkehr wird von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
v.a. vor dem Hintergrund des gestiegenen Umweltbewusstseins <strong>der</strong> Urlaubsgäste<br />
sehr kritisch eingestuft. Insbeson<strong>der</strong>e die Signalwirkung, die von regelmäßig<br />
in überregionalen Publikationen veröffentlichten Badegewässerbewertungen<br />
ausgeht, kann sich <strong>im</strong> Falle beeinträchtigter Wasserqualität an einzelnen<br />
Strän<strong>den</strong> negativ auf das Tourismus<strong>im</strong>age <strong>der</strong> ganzen Region auswirken.<br />
Die optischen Beeinträchtigungen, d.h. Störungen von Sichtbeziehungen durch<br />
Containerstapel und Krananlagen sowie Belästigungen durch die Beleuchtung des<br />
Hafengeländes während <strong>der</strong> Nacht, spielen <strong>für</strong> die Tourismusstandorte des <strong>Jade</strong>-<br />
Weser-Raums je nach <strong>der</strong> jeweiligen Entfernung zu <strong>den</strong> Hafenanlagen und zu <strong>den</strong><br />
Routen des Schiffsverkehrs eine mehr o<strong>der</strong> weniger bedeutende Rolle. Von <strong>den</strong><br />
optischen Beeinträchtigungen durch <strong>den</strong> Hafen selbst sind beson<strong>der</strong>s die unmittelbar<br />
benachbarten Tourismusstandorte sowie die Stadt Wilhelmshaven betroffen.<br />
Optische Störungen aufgrund des zunehmen<strong>den</strong> Schiffsverkehrs können sich<br />
neben <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Butjadingen und Wangerland auch <strong>für</strong> die Inselgemein<strong>den</strong><br />
Wangerooge, Spiekeroog und Langeoog ergeben.<br />
Die Frage, ob die Hafenanlagen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports und zusätzlicher Schiffsverkehr<br />
unter Umstän<strong>den</strong> auch eine Bereicherung <strong>für</strong> die Tourismusstandorte<br />
bedeuten könnte, wurde kontrovers diskutiert. Während Hafenaktivitäten auf niedrigem<br />
Niveau (z.B. Fischerei) sowie aus <strong>der</strong> Distanz zu betrachtende Schiffe bis<br />
zu einem gewissen Maß durchaus als touristisch attraktiv angesehen wer<strong>den</strong>,<br />
wer<strong>den</strong> <strong>der</strong> künftig direkte physische Bezug zu einer großen Hafenanlage und <strong>der</strong><br />
verstärkte Verkehr v.a. sehr großer Schiffe z.T. als konkurrierend zu touristischen<br />
Nutzungen eingestuft. Diese Einschätzung wird insbeson<strong>der</strong>e von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
... während <strong>der</strong> Bauphase<br />
und ...<br />
... während des Hafenbetriebs<br />
min<strong>im</strong>ieren<br />
Luft- und Wasserverschmutzung<br />
Optische Beeinträchtigungen<br />
Kontroverse Diskussion<br />
<strong>der</strong> möglichen optischen<br />
Beeinträchtigungen
Stand: 15. Mai 2002 6 Arbeitspapier Planung<br />
Butjadingen (Hafenanlagen und Schiffsverkehr) und Spiekeroog (Schiffsverkehr)<br />
vertreten.<br />
2.1.3 Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Geomorphologie und <strong>der</strong> Strömungsverhältnisse<br />
Weitreichende Einflüsse<br />
auf das <strong>Jade</strong>- und Weserästuar<br />
sowie die übrigen<br />
Küstenbereiche<br />
Negative Auswirkungen<br />
durch Sandabtrag und<br />
Verschlickung<br />
Mögliche Auswirkungen<br />
auf das gesamte <strong>Jade</strong>und<br />
Weserästuar untersuchen<br />
Probleme mit Sandabtrag<br />
auf <strong>den</strong> Inseln<br />
Mehrkosten <strong>der</strong> Stran<strong>der</strong>haltung<br />
nicht von <strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> zu tragen<br />
Der Bau des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports am <strong>Jade</strong>fahrwasser und die damit verbun<strong>den</strong>en<br />
Eingriffe an an<strong>der</strong>en Stellen können zu verän<strong>der</strong>ten geomorphologischen Bedingungen<br />
und damit zu weitreichen<strong>den</strong> Einflüssen auf das <strong>Jade</strong>- und Weserästuar 3<br />
sowie die übrigen Küstenbereiche führen. So wer<strong>den</strong> durch die notwendige Vertiefung<br />
des <strong>Jade</strong>fahrwassers sowie die laufende Unterhaltungsbaggerei mit dem<br />
Baggerschwerpunkt vor <strong>der</strong> Insel Wangerooge größere Mengen zu verklappendes<br />
Material anfallen. Die Aufspülungsflächen setzen dagegen die Zulieferung von<br />
Sand voraus sowie dessen Entnahme an an<strong>der</strong>er Stelle. Darüber hinaus können<br />
die Form und Größe <strong>der</strong> Aufspülungsfläche vor dem Voslapper Gro<strong>den</strong> sowie die<br />
Vertiefung <strong>der</strong> <strong>Jade</strong> die Strömungsverhältnisse verän<strong>der</strong>n.<br />
Die Tourismusstandorte <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum erwarten, von geomorphologischen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen negativ beeinflusst zu wer<strong>den</strong>, da nach ihrer Einschätzung die<br />
künstlich verän<strong>der</strong>ten Ablagerungs- und Erosionsverhältnisse zu einer Gefährdung<br />
und Beeinträchtigung ihrer touristischen Infrastruktur <strong>im</strong> Küstenbereich führen<br />
wer<strong>den</strong>. Insbeson<strong>der</strong>e die Gemein<strong>den</strong> Wangerland, Butjadingen, <strong>Jade</strong> und<br />
Wangerooge be<strong>für</strong>chten in diesem Zusammenhang einen erhöhten Abtrag bzw.<br />
die Verschlickung ihrer Strände und eine zunehmende Verschlickung <strong>der</strong> touristisch<br />
ebenfalls bedeutsamen Häfen, wie z.B. Hooksiel und Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong>siel.<br />
Für die Gemeinde Butjadingen müssen die möglichen Auswirkungen des <strong>Jade</strong>-<br />
Weser-Ports zudem in Zusammenhang mit <strong>den</strong> bereits auftreten<strong>den</strong> Problemen<br />
<strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Ausbaggerung des Weserfahrwassers gesehen wer<strong>den</strong>. Es wird<br />
be<strong>für</strong>chtet, dass die Wechselwirkungen zwischen <strong>den</strong> Hafenentwicklungen in Wilhelmshaven<br />
und Bremerhaven das gesamte <strong>Jade</strong>- und Weserästuar – insbeson<strong>der</strong>e<br />
das Hohe-Weg-Watt – negativ beeinflussen. Die Kernfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Butjadingen ist deshalb, dass die Auswirkungen <strong>der</strong> Baumaßnahmen in Wilhelmshaven<br />
nicht nur lokal untersucht wer<strong>den</strong> dürfen, son<strong>der</strong>n das gesamte <strong>Jade</strong>und<br />
Weserästuar umfassen müssen.<br />
Auf <strong>der</strong> Insel Wangerooge, <strong>der</strong>en negative Sandbilanz u.a. durch die ständig notwendige<br />
Unterhaltungsbaggerei mit dem Baggerschwerpunkt unmittelbar vor <strong>der</strong><br />
Insel beeinflusst wird, muss <strong>für</strong> <strong>den</strong> Erhalt des Strandes jedes Jahr Sand neu aufgefahren<br />
bzw. aufgespült wer<strong>den</strong>. Die Kosten dieser Maßnahmen wer<strong>den</strong> bisher<br />
von <strong>der</strong> Gemeinde getragen. Auch die Inselgemein<strong>den</strong> Langeoog und Spiekeroog<br />
verzeichnen durch <strong>den</strong> verstärkten Sandabtrag, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Unterhaltungsausbaggerung<br />
<strong>der</strong> Fahrgewässer vor <strong>den</strong> Inseln hervorgerufen wird, Schä<strong>den</strong> am<br />
Dünenfuß ihrer Inseln.<br />
Die Gemeinde Wangerooge be<strong>für</strong>chtet, dass die Baggerungen <strong>im</strong> Wangerooger<br />
Fahrwasser künftig häufiger vorgenommen wer<strong>den</strong> müssen und unter Umstän<strong>den</strong><br />
eine Verbreiterung des Fahrwassers nötig wird, um generell <strong>den</strong> Begegnungsver-<br />
3 Ästuar: Mündungstrichter eines Flusses mit Gezeiteneinfluss
Stand: 15. Mai 2002 7 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
kehr von Schiffen zu ermöglichen. Diese Maßnahmen könnten zu einem steigen<strong>den</strong><br />
Sandabtrag auf Wangerooge führen. Die Gemeinde for<strong>der</strong>t deshalb, dass die<br />
<strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>den</strong> Baumaßnahmen anfallen<strong>den</strong> Mehrkosten <strong>der</strong> Stran<strong>der</strong>haltung<br />
nicht von <strong>der</strong> Gemeinde selbst getragen wer<strong>den</strong> sollen. Zudem ist in<br />
diesem Zusammenhang zu beachten, dass die Baggerungen zu einer Aufwirbelung<br />
<strong>der</strong> Sed<strong>im</strong>ente auf dem Meeresbo<strong>den</strong> und damit zu einer Trübung des Badewassers<br />
an <strong>den</strong> Strän<strong>den</strong> <strong>der</strong> Inseln führen. Auch hierdurch sind nach Ansicht<br />
<strong>der</strong> Inselgemein<strong>den</strong> Zurückstufungen bei <strong>der</strong> Gewässergütebewertung zu be<strong>für</strong>chten,<br />
die einen nachhaltigen Imagescha<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Tourismusregion bewirken<br />
können.<br />
Weiteren Bedarf <strong>für</strong> eine Sicherung von Strän<strong>den</strong> bzw. eine zusätzliche Aufspülung<br />
von Sandstrand gibt es in Eckwar<strong>der</strong>hörne und Tossens (Gemeinde Butjadingen)<br />
sowie in Hooksiel und Horumersiel-Schillig (Gemeinde Wangerland). Die<br />
in diesem Rahmen in Hooksiel zwischen dem Außenhafen und dem Campingplatz<br />
auszubauen<strong>den</strong> bzw. neu zu schaffen<strong>den</strong> Tourismuskapazitäten sollen <strong>den</strong> Wegfall<br />
des Geniusstrandes in <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven sowie des dortigen Campingplatzes<br />
zumindest teilweise auffangen. Für alle diese Maßnahmen for<strong>der</strong>n die<br />
Gemein<strong>den</strong> finanzielle Unterstützung.<br />
Der be<strong>im</strong> Bau des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports anfallende Schlick und Ton (u.a. durch die<br />
Vertiefung <strong>der</strong> <strong>Jade</strong>) muss in <strong>der</strong> Nordsee verklappt wer<strong>den</strong>. Aufgrund <strong>der</strong> komplexen<br />
Strömungsverhältnisse in <strong>der</strong> <strong>Jade</strong> rechnen die Gemein<strong>den</strong> damit, dass<br />
die Verklappung nicht nur an <strong>der</strong> Verklappungsstelle selbst zu verän<strong>der</strong>ten geomorphologischen<br />
Bedingungen führt, son<strong>der</strong>n über die Transportleistung des<br />
Meeres auch negative Auswirkungen auf die Küsten und Strände des gesamten<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Raums hat. Abgelehnt wird von <strong>den</strong> Inselgemein<strong>den</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Verklappung auf <strong>den</strong> Klapp-/Schüttstellen „01“ und „<strong>Jade</strong>-Weser“ nördlich von<br />
Wangerooge.<br />
Die verschie<strong>den</strong>en <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports erfor<strong>der</strong>lichen Baumaßnahmen<br />
können nach Ansicht <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> auch zum Verschlicken und Versan<strong>den</strong><br />
von Häfen und Fahrgewässern <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum führen. Betroffen<br />
wären in erster Linie die in Nähe des künftigen <strong>Jade</strong>-Weser-Ports gelegenen Häfen<br />
Hooksiel und Wangersiel/Horumersiel (Gemeinde Wangerland), Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong>siel<br />
(Gemeinde Butjadingen) sowie Rüstersiel (Stadt Wilhelmshaven). Das<br />
Freihalten <strong>der</strong> Hafenzufahrten ist sowohl unter hafenwirtschaftlichen als auch touristischen<br />
Gesichtspunkten von entschei<strong>den</strong><strong>der</strong> Bedeutung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fortbestand<br />
<strong>der</strong> Häfen.<br />
Für Hooksiel wird in diesem Zusammenhang eine Vorverlegung des Außenhafens<br />
in östlicher Richtung mit einer Hafeneinfahrtstiefe von 8 m unter NN gefor<strong>der</strong>t.<br />
Dieser neue Außenhafen soll zunächst <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauarbeiten <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-<br />
Weser-Port z.B. als Plattform zur Anlieferung und Vormontage von Baumaterialien<br />
genutzt wer<strong>den</strong> und nach Inbetriebnahme des Containerhafens <strong>der</strong> Stationierung<br />
von Sicherungs- und Bergungskapazitäten 4 sowie <strong>der</strong> Ansiedlung weiterer Funktionen<br />
<strong>der</strong> Assistenzschifffahrt dienen. Die neu aufzuspülende Hafenfläche soll zu<br />
Gunsten <strong>der</strong> Gemeinde Wangerland inkommunalisiert wer<strong>den</strong>. Eine <strong>der</strong>zeit in<br />
Nähe des Außenhafens Hooksiel geplante Windkraftanlage würde die Weiterent-<br />
4 Siehe hierzu <strong>im</strong> Einzelnen Abschnitt 2.1.4 „Küstenschutz“.<br />
Weiterer Bedarf <strong>für</strong> eine<br />
Sicherung von Strän<strong>den</strong><br />
in Butjadingen und Wangerland<br />
Probleme durch Verklappung<br />
auch jenseits <strong>der</strong><br />
Verklappungsstellen<br />
Häfen durch Verschlickung<br />
gefährdet<br />
Vorverlegung des Außenhafens<br />
Hooksiel
San<strong>den</strong>tnahmestellen<br />
sorgfältig auszuwählen<br />
Negative Auswirkungen<br />
auf die Küstenfischerei<br />
be<strong>für</strong>chtet<br />
Weitere Untersuchungen<br />
<strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Planfeststellungsverfahren<br />
Umfassende Beweissicherung<br />
Stand: 15. Mai 2002 8 Arbeitspapier Planung<br />
wicklung <strong>der</strong> Hafenanlagen gefähr<strong>den</strong> und darf nach Ansicht <strong>der</strong> Gemeinde deshalb<br />
nicht genehmigt wer<strong>den</strong>.<br />
Für die Aufspülungsflächen, die be<strong>im</strong> Bau des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports vor <strong>der</strong> Küste<br />
<strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven entstehen sollen, wer<strong>den</strong> große Mengen an Sand benötigt.<br />
Der Sand soll an verschie<strong>den</strong>en Stellen vor <strong>der</strong> Küste entnommen wer<strong>den</strong>,<br />
die noch zu präzisieren sind. In Diskussion stehen z.B. San<strong>den</strong>tnahmestellen<br />
nördlich von Wangerooge. Die Inselgemein<strong>den</strong> Wangerooge, Spiekeroog und<br />
Langeoog wehren sich grundsätzlich gegen San<strong>den</strong>tnahmen bis zu einer 20-<br />
Meter-Tiefenlinie 5 . Diese Tiefenlinie wird <strong>im</strong> Trilateralen Wattenmeerplan 6 als die<br />
Grenzlinie genannt, bis zu <strong>der</strong> ein Nettotransport von Sand ins Wattenmeer stattfindet.<br />
Aufgrund dessen hätten San<strong>den</strong>tnahmen in diesem Bereich negative Auswirkungen<br />
<strong>für</strong> das Wattenmeer und das Küstenvorland.<br />
Auch <strong>für</strong> die Küstenfischerei können sich Probleme ergeben. Es wird be<strong>für</strong>chtet,<br />
dass durch die San<strong>den</strong>tnahmen in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Strömungsverhältnisse<br />
sowie <strong>der</strong> Verklappung von Schlick Fanggründe <strong>der</strong> Küstenfischerei<br />
beeinträchtigt wer<strong>den</strong>. Be<strong>den</strong>ken in dieser Hinsicht wur<strong>den</strong> stellvertretend<br />
<strong>für</strong> die Fischereiwirtschaft von zahlreichen Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum geäußert.<br />
Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die enge Verbindung<br />
zwischen <strong>der</strong> Fischerei und dem Frem<strong>den</strong>verkehr, da die Häfen mit ihren Fischereibetrieben<br />
und -fahrzeugen touristisch bedeutende Anziehungspunkte darstellen.<br />
Negative Auswirkungen auf die Berufsfischerei müssen nach Ansicht <strong>der</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> deshalb unbedingt vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, da ansonsten touristisch wichtige<br />
Hafenstandorte in ihrem Bestand gefährdet wären.<br />
Alle genannten Konflikte (Verschlickung, Sandabtrag, verän<strong>der</strong>te Strömungsverhältnisse<br />
etc.) müssen - so die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> - in Zusammenhang mit<br />
<strong>den</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Planfeststellungsverfahren unbedingt ausführlich untersucht<br />
wer<strong>den</strong>. Die bereits durchgeführten Untersuchungen <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Machbarkeitsstudie<br />
7 sind nach Ansicht <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> hierzu nicht ausreichend.<br />
Darüber hinaus muss auf Grundlage einer umfassen<strong>den</strong> Beweissicherung laufend<br />
überprüft wer<strong>den</strong>, ob die Baumaßnahmen und <strong>der</strong> Betrieb des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports<br />
auf die touristisch genutzten Küstenabschnitte, aber auch auf <strong>den</strong> Gesamtsandhaushalt<br />
des Wattenmeeres negative Auswirkungen haben. Für <strong>den</strong> Fall von Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Küstenmorphologie, wie z.B. dem vermehrten Abtrag o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Verschlickung von Sandsträn<strong>den</strong> und <strong>der</strong> Verlandung von Häfen und Hafenzufahrten<br />
for<strong>der</strong>n die Gemein<strong>den</strong>, dass von Seiten <strong>der</strong> zuständigen Behör<strong>den</strong> des<br />
Landes und des Bundes entsprechende Gegen- bzw. Kompensationsmaßnahmen<br />
zu ergreifen sind. Eventuelle Mehrkosten dürften hierbei nicht <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
angelastet wer<strong>den</strong>.<br />
5 u.a. Klappstelle/Schüttstelle 1/01 nördlich von Wangerooge<br />
6 Oktober 1999<br />
7 Projektkonsortium „<strong>Jade</strong>-Port“ 1999: Machbarkeitsstudie <strong>für</strong> einen Container- und Mehrzweckhafen<br />
in Wilhelmshaven - Kurzfassung.
Stand: 15. Mai 2002 9 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
2.1.4 Küstenschutz<br />
Nach Aufnahme des Hafenbetriebs <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port wird sich <strong>der</strong> Schiffsverkehr<br />
vor <strong>der</strong> Küste des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums deutlich verstärken. Auch die Wartezone<br />
(Neue-Weser-Reede) nördlich des Wangerooger Fahrwassers wird dann von<br />
mehr Schiffen genutzt wer<strong>den</strong>. Mit <strong>der</strong> Zunahme des Schiffsverkehrs direkt vor <strong>der</strong><br />
Küste steigt auch die Gefahr von Havarien und Kollisionen. Der Unfall eines Containerschiffes<br />
würde nicht nur die Existenz des Nationalparks Nie<strong>der</strong>sächsisches<br />
Wattenmeer gefähr<strong>den</strong>, son<strong>der</strong>n auch <strong>den</strong> Tourismus als einen <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Wirtschaftszweige <strong>der</strong> Region auf lange Sicht schwer beeinträchtigen.<br />
Aus diesem Grund muss nach Ansicht <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> das bestehende Notfallkonzept<br />
<strong>für</strong> die Deutsche Bucht überprüft und <strong>im</strong> Hinblick auf <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Port angepasst wer<strong>den</strong>. Derzeit wird die Einrichtung von „Particular Sensitive Sea<br />
Areas“ nach <strong>den</strong> Richtlinien <strong>der</strong> Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO)<br />
diskutiert, die <strong>den</strong> Schutz <strong>der</strong> Küstengebiete verbessern sollen. Zudem wird <strong>im</strong><br />
Zusammenhang mit <strong>der</strong> Havarie <strong>der</strong> „Pallas“ ein neues Sicherheitskonzept <strong>für</strong><br />
Nord- und Ostsee <strong>im</strong> Bundesverkehrsministerium erarbeitet. Dieses Konzept sollte<br />
aus Sicht <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> sicherstellen, dass ein Hochseeschlepper mit ausreichend<br />
Pfahlzug <strong>für</strong> die künftige Containerschiffgeneration, Schadstoffbekämpfungsschiffe,<br />
Feuerlöschboote, ein Lotsendienst sowie Kapazitäten zur Seerettung<br />
in Nähe des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports stationiert wer<strong>den</strong>, um <strong>im</strong> Unglücksfall schnell<br />
reagieren zu können.<br />
In diesem Sinne for<strong>der</strong>n u.a. die Gemeinde Wangerland und die Inselgemein<strong>den</strong><br />
Wangerooge, Spiekeroog und Langeoog die dauerhafte Stationierung eines mo<strong>der</strong>nen<br />
und leistungsfähigen Hochseeschleppers 8 sowie <strong>der</strong> übrigen genannten<br />
Rettungs- und Sicherheitskapazitäten <strong>im</strong> künftig vorverlegten Außenhafen von<br />
Hooksiel 9 . Die Gemein<strong>den</strong> weisen darauf hin, dass die Gefahr <strong>der</strong> Havarie nicht<br />
nur durch das Transportgut des jeweiligen Schiffes beeinflusst wird, son<strong>der</strong>n auch<br />
durch die Zahl <strong>der</strong> Schiffe, die in <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port einlaufen. Zudem führen<br />
auch Containerschiffe eine große Menge von Betriebsmitteln mit sich, die <strong>im</strong> Unglücksfall<br />
erhebliche Verschmutzungen verursachen können, da <strong>der</strong>artige Schiffe<br />
überwiegend noch nicht mit einer Doppelhülle ausgestattet sind. Darüber hinaus<br />
kann verunglücktes, auf <strong>den</strong> Wattflächen liegendes Transportgut (z.B. Container)<br />
wegen des sowohl land- als auch wasserseitig problematischen Zugangs nur sehr<br />
schwer geborgen wer<strong>den</strong>.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> durch <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port neu entstehen<strong>den</strong> Gefahrensituation<br />
<strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Fahrwasser for<strong>der</strong>n die Inselgemein<strong>den</strong>, dass <strong>der</strong> Schifffahrtsweg<br />
„Wangerooger Fahrwasser“ küstenferner verlegt wird, um <strong>im</strong> Falle einer<br />
Havarie mehr Zeit zur Gefahrenabwehr zu haben. Hierbei gilt es zu untersuchen,<br />
ob die nordöstlich <strong>der</strong> Insel Wangerooge verlaufende Mittelrinne als Ersatz des<br />
westlicher liegen<strong>den</strong> Wangerooger Fahrwassers dienen kann. Es dürfte nach Ansicht<br />
<strong>der</strong> Gemeinde möglich sein, das <strong>Jade</strong>-Fahrwasser über die Mittelrinne mit<br />
8 mit mindestens 180 t Pfahlzug, einem Tiefgang nicht unter 7,31 m und einer Fahrgeschwindigkeit<br />
nicht unter 17,5 kn<br />
9 Darüber hinaus sollte die Stationierung von Wasserfahrzeugen <strong>der</strong> Polizei, des Zolls sowie des<br />
Wasser- und Schifffahrtsamtes in Hooksiel angestrebt wer<strong>den</strong>. Möglich ist zudem die Nutzung<br />
des ausgebauten Hafens <strong>für</strong> touristischen Schiffsverkehr.<br />
Zunehmende Gefahr von<br />
Havarien und Kollisionen<br />
Überprüfung und Anpassungen<br />
bestehen<strong>der</strong> Notfallkonzepte<br />
Stationierung eines<br />
Hochseeschleppers <strong>im</strong><br />
Hafen von Hooksiel<br />
Küstenfernere Verlegung<br />
<strong>der</strong> Schifffahrtswege
Überflutungsgefahr und<br />
Gefährdung <strong>der</strong> Deichsicherheit<br />
Stand: 15. Mai 2002 10 Arbeitspapier Planung<br />
Hilfe eines Durchstoßes durch die Strandplate mit dem Weser-Fahrwasser zu<br />
verbin<strong>den</strong>.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Vertiefung <strong>der</strong> <strong>Jade</strong>, die <strong>im</strong> Rahmen des Hafenausbaus notwendig<br />
ist, wird von Seiten <strong>der</strong> Gemeinde Butjadingen be<strong>für</strong>chtet, dass sich die Wassermenge<br />
erhöht, die bei Flut in <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>busen gedrückt wird. Die Folge wäre eine<br />
erhöhte Überflutungsgefahr <strong>der</strong> touristisch teils sehr intensiv genutzten Vordeichbereiche<br />
sowie eine Gefährdung <strong>der</strong> Deichsicherheit. Die Höhe <strong>der</strong> heutigen Deiche<br />
entlang <strong>der</strong> Küste des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums geht auf Berechnungen nach <strong>der</strong><br />
großen Sturmflut 1962 zurück. Seither haben sich Strömungsverhältnisse und<br />
Wassermengen aufgrund <strong>der</strong> Vertiefungen von <strong>Jade</strong> und Weser erheblich verän<strong>der</strong>t.<br />
In die <strong>der</strong>zeit anstehen<strong>den</strong> Neuberechnungen müssen deshalb die durch <strong>den</strong><br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Port zu erwarten<strong>den</strong> Auswirkungen einfließen.<br />
2.1.5 Weitere For<strong>der</strong>ungen <strong>für</strong> das Handlungsfeld Tourismus<br />
Weitere For<strong>der</strong>ungen <strong>für</strong><br />
das Handlungsfeld Tourismus<br />
Als weitere For<strong>der</strong>ungen sind von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> genannt wor<strong>den</strong>:<br />
- Die San<strong>den</strong>tnahme <strong>für</strong> die Aufspülflächen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports sollte u.a. <strong>im</strong><br />
Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong> Priel vorgenommen wer<strong>den</strong>. Hierdurch würde die Hafenzufahrt<br />
Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong>siel (Gemeinde Butjadingen) weiterhin befahrbar gehalten.<br />
- Der Bestand des in Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong>siel und Eckwar<strong>der</strong>siel behe<strong>im</strong>ateten Yachtclubs<br />
muss gewährleistet sein. Die Gemeinde Butjadingen for<strong>der</strong>t eine finanzielle<br />
Unterstützung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fall, dass als Folge <strong>der</strong> Baumaßnahmen <strong>im</strong> Rahmen<br />
des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports <strong>der</strong> Neubau eines Yachthafens erfor<strong>der</strong>lich wer<strong>den</strong><br />
sollte.<br />
- Aufgrund <strong>der</strong> Auswirkungen des künftigen <strong>Jade</strong>-Weser-Ports – insbeson<strong>der</strong>e<br />
wegen <strong>der</strong> vielfältigen Emissionen – könnte es nach Ansicht <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Butjadingen erfor<strong>der</strong>lich wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong> Campingplatz Tossens binnendeichs zu<br />
verlegen. Auf <strong>der</strong> dann ehemaligen Campingplatzfläche sollte ein „Infozentrum<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Port“ entstehen.<br />
- Der bei <strong>der</strong> küstenferneren Verlegung des Wangerooger Fahrwassers und <strong>der</strong><br />
durch die Unterhaltungsbaggerei anfallende Sand sollte dazu verwendet wer<strong>den</strong>,<br />
<strong>den</strong> erheblichen Sandverlust auf <strong>der</strong> Insel Wangerooge auszugleichen,<br />
indem <strong>der</strong> Sand südlich des Wangerooger Fahrwassers abgelagert wird. Von<br />
dort würde er auf natürlichem Wege in Richtung Wangerooge gespült wer<strong>den</strong><br />
und die dort stattfin<strong>den</strong>de Erosion ausgleichen.<br />
- Die Gemeinde Wangerooge for<strong>der</strong>t zudem Unterstützung <strong>für</strong> die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Infrastruktur <strong>im</strong> Hafenbereich Harlesiel (u.a. Fähranleger, Fährschiffe,<br />
Parkangebot, Straßenführung) sowie <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> zu erwarten<strong>den</strong> negativen<br />
Auswirkungen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports einen allgemeinen monetären Interessenausgleich,<br />
<strong>der</strong> <strong>für</strong> Infrastrukturmaßnahmen auf <strong>der</strong> Insel verwendet wer<strong>den</strong><br />
soll.<br />
- Durch <strong>den</strong> Neubau des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports darf nach Ansicht <strong>der</strong> Inselgemein<strong>den</strong><br />
die <strong>der</strong>zeit diskutierte 10 Aufnahme des Wattenmeers als Weltnatur- und<br />
10 u.a. 9. Trilaterale Regierungskonferenz zum Wattenmeerschutz, Oktober 2001
Stand: 15. Mai 2002 11 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
Weltkulturerbe („World Heritage Site“) in die Liste <strong>der</strong> UNESCO nicht gefährdet<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
- Touristische Belange sind <strong>im</strong> Sinne einer gemeindeübergreifen<strong>den</strong> und themenorientierten<br />
Marketingstrategie „Hafentourismus“ frühzeitig in die <strong>Planungen</strong><br />
des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports einzubin<strong>den</strong>. Hierdurch soll sichergestellt wer<strong>den</strong>,<br />
dass die technischen und räumlichen Voraussetzungen zur touristischen Erlebbarkeit<br />
des Hafens und zur Besichtigung des Geländes bestehen 11 .<br />
- Der Status <strong>der</strong> Nordseeheilbä<strong>der</strong> und Nordseebä<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Region darf durch<br />
<strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port nicht gefährdet wer<strong>den</strong>. Für Hooksiel wird das Prädikat<br />
„Nordseebad“ <strong>für</strong> <strong>den</strong> Ortskernbereich und <strong>den</strong> Bereich des Freizeit- und<br />
Strandgeländes angestrebt.<br />
- Die verschie<strong>den</strong>en Aspekte <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung sind in <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Wangerland eng mit <strong>den</strong> touristischen Entwicklungsmöglichkeiten verbun<strong>den</strong>.<br />
Insofern for<strong>der</strong>t die Gemeinde, dass ihre Ziele <strong>der</strong> Ortsentwicklung in Hooksiel<br />
und Horumersiel-Schillig unterstützt wer<strong>den</strong>. In Hooksiel betrifft dieses u.a. die<br />
vorgesehene Verlegung <strong>der</strong> Ja<strong>der</strong>ennbahn in Richtung Osten sowie die künftige<br />
Siedlungsentwicklung <strong>im</strong> „Sengwar<strong>der</strong> Anteil“, <strong>im</strong> Bereich zwischen dem<br />
Ortskern und dem Hallenbad und auf <strong>den</strong> gewerblichen Brachflächen am<br />
Hooksieler Tief westlich des alten Hafens. In Horumersiel-Schillig wer<strong>den</strong> ebenfalls<br />
umfassende Maßnahmen zur Orts- und Freiraumentwicklung angestrebt<br />
(„Wehberg-Konzept“).<br />
- Von möglichen Einschränkungen <strong>der</strong> weiteren Tourismusentwicklung <strong>im</strong> Umfeld<br />
<strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven ist in Hooksiel <strong>der</strong> Bereich um das Hooksieler<br />
Binnentief („Hooksmeer“) mit seinen Freizeiteinrichtungen beson<strong>der</strong>s betroffen.<br />
Die Gemeinde Wangerland for<strong>der</strong>t, dass die tourismusrelevanten Flächen innerhalb<br />
des Geländes (Marina, Trabrennbahn, Sportanlagen, Parkplätze etc.)<br />
vom Land Nie<strong>der</strong>sachsen in das Eigentum <strong>der</strong> Gemeinde übergehen, um die<br />
uneingeschränkte touristische Entwicklung in diesem Bereich zu gewährleisten.<br />
Neben <strong>der</strong> planungsrechtlichen Sicherheit ist <strong>für</strong> die Weiterentwicklung des<br />
Hookmeeres auch eine Verbesserung <strong>der</strong> Wasserqualität sowie eine Reparatur<br />
<strong>der</strong> Uferböschungen durch <strong>den</strong> bisherigen Eigentümer erfor<strong>der</strong>lich.<br />
- Die Gemeinde Wangerland for<strong>der</strong>t zum Ausgleich <strong>der</strong> negativen Auswirkungen<br />
durch <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port und <strong>den</strong> damit eventuell verbun<strong>den</strong>en Industrieansiedlungen<br />
die planerische und finanzielle Unterstützung folgen<strong>der</strong> touristischer<br />
Infrastrukturmaßnahmen:<br />
- Instandhaltung bzw. Erweiterung des Meerwasserhallenbades Hooksiel,<br />
- Herstellung einer Plattform <strong>im</strong> Außendeichbereich vor Hooksiel <strong>für</strong> Wohnmobile<br />
sowie Ausbau und Mo<strong>der</strong>nisierung des Strand- / Campingbereichs,<br />
- Sicherung <strong>der</strong> teils stark renovierungsbedürftigen historischen Kaianlagen<br />
<strong>im</strong> alten Hooksieler Hafen,<br />
- gebührenfreier Betrieb <strong>der</strong> Seeschleuse zum Hooksmeer durch das Land,<br />
- Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur <strong>für</strong> Binnenwassertourismus in Hooksiel und Horumersiel,<br />
11 Die Möglichkeiten, durch <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port positive Effekte <strong>für</strong> <strong>den</strong> Tourismus <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-<br />
Weser-Raum zu erzielen, sollten nach Einschätzung einiger Gemein<strong>den</strong> nicht überschätzt<br />
wer<strong>den</strong>.
Ausbau und Aufwertung<br />
des touristischen Potenzials<br />
<strong>im</strong> Binnenland<br />
Stand: 15. Mai 2002 12 Arbeitspapier Planung<br />
- Neubau <strong>der</strong> Südumgehung Horumersiel zwischen <strong>der</strong> L 810 und <strong>der</strong> K 331,<br />
- Ausbau und Mo<strong>der</strong>nisierung des Strand- / Campingbereichs sowie Weiterentwicklung<br />
des übrigen Übernachtungsangebotes in Horumersiel-Schillig,<br />
- Schaffung zusätzlicher Kurparkflächen in Hooksiel (südlich „Hohe Weg“)<br />
und Minsen (westlich Ortseingang),<br />
- Ausbau des Gästehauses Minsen zu einem Informationszentrum,<br />
- Neubau eines Campingplatzes in Tettens zur Stärkung <strong>der</strong> touristischen<br />
Infrastruktur <strong>im</strong> Binnenland und zur Kompensation eventuell wegfallen<strong>der</strong><br />
Stellflächen auf <strong>den</strong> Außendeichcampingplätzen.<br />
Neben <strong>den</strong> zahlreichen Ansätzen zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> bereits etablierten<br />
Tourismusstandorte planen auch verschie<strong>den</strong>e Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> Binnenland des<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Raums, ihr touristisches Potenzial durch Investitionen in die touristische<br />
Infrastruktur aufzuwerten bzw. auszubauen:<br />
- Die Gemeinde Bockhorn erwägt eine touristische Weiterentwicklung westlich<br />
von Dangast. In diesem Zusammenhang wurde bereits <strong>der</strong> Bau eines Aussichtspunktes<br />
und die Ansiedlung von Gastronomie diskutiert.<br />
- Die Gemeinde Varel beabsichtigt die Weiterentwicklung des alten Vareler Hafens<br />
zur verstärkten touristischen Nutzung.<br />
- Die Gemeinde Sande sieht Entwicklungsmöglichkeiten in Zusammenhang mit<br />
dem Ems-<strong>Jade</strong>-Kanal durch die Anlage eines Sportboothafens sowie in <strong>den</strong><br />
Bereichen Fahrradtourismus und Hafentourismus. Darüber hinaus sollen die<br />
historischen Ortsteile Cäciliengro<strong>den</strong> und Neustadtgö<strong>den</strong>s sowie die Ortsteile<br />
Mariensiel und Dykhausen stärker vermarktet wer<strong>den</strong>.<br />
- Die Stadt Brake und die Gemeinde Stadland verfolgen unter dem Thema „Hafentourismus“<br />
die Weiterentwicklung des Frem<strong>den</strong>verkehrs <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong><br />
Unterweser. Diese Schwerpunktsetzung ergänzt sich mit <strong>Jade</strong>-Weser-Port.<br />
- Seitens <strong>der</strong> Stadt Nor<strong>den</strong>ham sind Investitionen in die touristische Infrastruktur<br />
des Weserstrandareals vom Hafenbetrieb Rhenus Midgard bis zum Großensieler<br />
Hafen geplant.
Stand: 15. Mai 2002 13 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
2.2 Handlungsfeld Verkehr<br />
Durch die Realisierung des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports ist zu erwarten, dass die Verkehrsinfrastruktur<br />
<strong>der</strong> Region deutlich stärker belastet wird und damit höheren quantitativen<br />
und qualitativen Anfor<strong>der</strong>ungen genügen muss als bisher. Neben einer Zunahme<br />
<strong>der</strong> Pendlerströme und des Geschäftsreiseverkehrs ist v.a. mit einer Verstärkung<br />
des Güterverkehrs zu rechnen.<br />
Ein Teil <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum ist <strong>für</strong> diesen zusätzlichen<br />
Verkehr nicht ausreichend ausgebaut. Die infrastrukturellen Defizite betreffen vorwiegend<br />
<strong>den</strong> Schienenverkehr sowie die Straßenverbindungen in ost-westlicher<br />
Richtung, während die Autobahnanbindung in Nord-Süd-Richtung weitgehend<br />
unproblematisch sein dürfte. Darüber hinaus besteht auch Ausbaubedarf in <strong>den</strong><br />
Bereichen Luft- und Schiffsverkehrsinfrastruktur.<br />
Der in Bau befindliche Wesertunnel südlich von Nor<strong>den</strong>ham ist ein zentrales Verkehrinfrastrukturprojekt<br />
in <strong>der</strong> Region und wird die Qualität <strong>der</strong> verkehrlichen Anbindung<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> nördlichen Landkreis Wesermarsch deutlich verbessern.<br />
Für die übrige Straßenverkehrsinfrastruktur in ost-westlicher Richtung wer<strong>den</strong> sich<br />
durch die Fertigstellung des Wesertunnels aber zusätzliche Belastungen ergeben.<br />
Der durch <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port zu erwartende Verkehr dürfte die Situation auf<br />
<strong>den</strong> betroffenen Straßen weiter verschärfen.<br />
Konkretere Prognosen <strong>für</strong> die <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports zu erwarten<strong>den</strong><br />
Güterverkehre liegen noch nicht vor und konnten deshalb auch nicht als Grundlage<br />
<strong>für</strong> die Gemeindegespräche dienen. Insbeson<strong>der</strong>e die <strong>Planungen</strong> und Strategien<br />
privater Logistikdienstleister sind <strong>der</strong>zeit noch weitgehend unbekannt und nur<br />
bedingt abschätzbar. Mit einer spürbaren, wenn auch innerregional sehr stark<br />
differenzierten Zunahme <strong>der</strong> Verkehrsbelastungen muss aber gerechnet wer<strong>den</strong>.<br />
Die künftig verstärkt in Anspruch genommenen Verkehrswege sind deshalb auf<br />
ihre Belastbarkeit und mögliche Konflikte <strong>im</strong> Einzelnen zu überprüfen.<br />
Im Einzelnen wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum <strong>für</strong><br />
das Handlungsfeld Verkehr folgende mögliche Engpässe und Konflikte genannt:<br />
- Bundesstraße 210 (Wilhelmshaven - Wittmund - Em<strong>den</strong>),<br />
- Landesstraße 862 (B 437 - Ja<strong>der</strong>berg - A 29) 12 ,<br />
- Landesstraßen 815 und 816 (A 29 - A 28 bei Westerstede) 12 ,<br />
- Bundesstraße 436 (A 29 bei Sande - Friedeburg - A 28 bei Hesel) 12 ,<br />
- Bundesstraße 437 (Ro<strong>den</strong>kirchen - Varel - Friedeburg) 12 ,<br />
- A 29 / Nie<strong>der</strong>sachsendamm und Straßenverkehrsinfrastruktur in unmittelbarer<br />
Nähe des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports,<br />
- Bahnstrecke Wilhelmshaven - Ol<strong>den</strong>burg, einschließlich des Industriestammgleises<br />
Sande - Wilhelmshaven,<br />
- Bahnverbindung Sande – Esens,<br />
12 Engpässe wür<strong>den</strong> bei Realisierung <strong>der</strong> Küstenautobahn A 22 entfallen.<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Port wird<br />
Verkehrsinfrastruktur<br />
stark belasten<br />
Verkehrsinfrastruktur<br />
teilweise nicht ausreichend<br />
ausgebaut<br />
Zusätzliche Belastung<br />
durch Fertigstellung des<br />
Wesertunnels<br />
Zu erwartende Verkehrsmengen<br />
<strong>der</strong>zeit noch<br />
nicht bekannt<br />
Engpässe und Konflikte<br />
<strong>für</strong> das Handlungsfeld<br />
Verkehr <strong>im</strong> Überblick
Stand: 15. Mai 2002 14 Arbeitspapier Planung<br />
2.2.1 Straßenverkehr<br />
- zivile Mitnutzung des militärischen Flughafens Upjever vs. Ausbau des Verkehrslandeplatzes<br />
Wilhelmshaven-Mariensiel,<br />
- Straßen- und Schienenanbindung des Flughafengeländes in Upjever <strong>im</strong> Falle<br />
<strong>der</strong> Realisierung einer zivilen Mitnutzung,<br />
- Binnenschiffanbindung des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports, insbeson<strong>der</strong>e <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Kanal.<br />
Bundesstraße 210 (Wilhelmshaven - Wittmund - Em<strong>den</strong>)<br />
Fertigstellung <strong>der</strong> geplanten<br />
B 210n und Ausbau<br />
über Jever hinaus<br />
Bei Inbetriebnahme des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports ist eine Zunahme des Straßenverkehrs,<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Pendlerbewegungen und des allgemeinen Wirtschaftsverkehrs,<br />
auf <strong>der</strong> B 210 zu erwarten. Die Fertigstellung <strong>der</strong> geplanten B 210n, d.h.<br />
<strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Ortsumgehung Schortens von <strong>der</strong> A 29 bis zur bestehen<strong>den</strong> Ortsumgehung<br />
<strong>der</strong> Stadt Jever, muss - so die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> - vor Inbetriebnahme<br />
des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports erfolgen 13 . Darüber hinaus for<strong>der</strong>n die Gemein<strong>den</strong><br />
<strong>den</strong> weiteren (dreistreifigen) Ausbau <strong>der</strong> B 210 von Jever über Wittmund und Aurich<br />
bis zur A 31 bei Riepe sowie eine Verbesserung <strong>der</strong> Verkehrsanbindung <strong>der</strong><br />
Tourismusstandorte.<br />
Landesstraße 862 (B 437 - Ja<strong>der</strong>berg - A 29)<br />
Hohes Verkehrsaufkommen<br />
in <strong>der</strong> Ortdurchfahrt<br />
Ja<strong>der</strong>berg<br />
Die durch das Gemeindegebiet <strong>Jade</strong> verlaufende L 862 wird vielfach als Querverbindung<br />
zwischen <strong>der</strong> B 437 und <strong>der</strong> A 29 genutzt. Die Gemeinde <strong>Jade</strong> geht davon<br />
aus, dass die Verkehrsbelastung auf <strong>der</strong> L 862 durch die bevorstehende Eröffnung<br />
des Wesertunnels und die Fertigstellung des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports weiter<br />
zunehmen wird. Einen beson<strong>der</strong>en Engpass hierbei bildet die Ortsdurchfahrt Ja<strong>der</strong>berg,<br />
die bereits heute durch ein hohes Verkehrsaufkommen belastet ist. Von<br />
<strong>der</strong> Gemeinde wird daher gefor<strong>der</strong>t, insbeson<strong>der</strong>e <strong>den</strong> Schwerlastverkehr von <strong>der</strong><br />
L 862 fernzuhalten.<br />
Landesstraßen 815 und 816 (A 29 - A 28 bei Westerstede)<br />
Zunehmende Verkehrsbelastung<br />
durch Transitund<br />
Querverkehr ...<br />
Die Landesstraßen L 815 und L 816 verlaufen in Nord-Süd-Richtung durch die<br />
Ortschaften Zetel und Neuenburg (L 815) sowie Bockhorn und Grabstede (L 816).<br />
Beide Landesstraßen haben bereits heute eine hohe Verkehrsbelastung zu verzeichnen.<br />
Die Gemein<strong>den</strong> be<strong>für</strong>chten, dass es in Folge des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports zu<br />
einer erhöhten Verkehrsbelastung durch Transitverkehr und hierbei insbeson<strong>der</strong>e<br />
Schwerlastverkehr kommen wird. Nach Beobachtung <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> die<br />
bei<strong>den</strong> Landesstraße <strong>der</strong>zeit schon von zahlreichen LKW als Querverbindung<br />
13 Das Planfeststellungsverfahren <strong>für</strong> dieses Vorhaben läuft bereits, <strong>der</strong> Beschluss wird <strong>im</strong> Laufe<br />
des Jahres 2002 erwartet.
Stand: 15. Mai 2002 15 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
zwischen <strong>den</strong> Autobahnen A 29 und A 28 bei Westerstede genutzt. Dieses Problem<br />
dürfte sich mit Inbetriebnahme des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports deutlich verschärfen.<br />
Bundesstraße 436 (A 29 bei Sande - Friedeburg - A 28 bei Hesel)<br />
Ähnlich ist die Situation auf <strong>der</strong> B 436: Bei Inbetriebnahme des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports<br />
dürfte <strong>der</strong> Verkehr auf <strong>der</strong> Bundesstraße deutlich zunehmen, da auch diese Strecke<br />
eine wichtige Abkürzung zwischen <strong>der</strong> A 29 und <strong>der</strong> A 28 sowie <strong>im</strong> weiteren<br />
Verlauf <strong>der</strong> A 31 darstellt. Güterverkehr vom <strong>Jade</strong>-Weser-Port in Richtung Sü<strong>den</strong><br />
und Westen, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>den</strong> Rhein-Ruhr-Raum und die Nie<strong>der</strong>lande, wird zu<br />
einem großen Teil die heute schon stark belastete A 1 mei<strong>den</strong> und die dann neugeschaffene<br />
Verbindung über die Emsland-Autobahn A 31 nutzen. Der konfliktträchtigste<br />
Streckenabschnitt ist die Ortsdurchfahrt Friedeburg.<br />
Bundesstraße 437 (Wesertunnel - Varel - Friedeburg)<br />
Die Bundesstraße B 437 zwischen Ro<strong>den</strong>kirchen und <strong>der</strong> A 29 bei Varel sowie <strong>im</strong><br />
weiteren Verlauf zwischen <strong>der</strong> Autobahn und <strong>der</strong> B 436 bei Friedeburg wird bereits<br />
durch die 2003 bevorstehende Fertigstellung des Wesertunnels stärker belastet<br />
wer<strong>den</strong>. Auch hier wird <strong>der</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port zu einer weiteren Problemverschärfung<br />
beitragen. Für die zu erwarten<strong>den</strong> Belastungen ist diese Bundesstraße,<br />
u.a. aufgrund des moorigen Untergrundes, nicht ausreichend ausgebaut. Zudem<br />
befin<strong>den</strong> sich entlang <strong>der</strong> Strecke eine Reihe von Ortsdurchfahrten in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
<strong>Jade</strong>, Zetel und Friedeburg sowie <strong>der</strong> Stadt Varel.<br />
Der konfliktträchtigste Streckenabschnitt ist die Ortsdurchfahrt <strong>der</strong> Stadt Varel. Die<br />
Möglichkeit einer Umgehungsstraße, die <strong>den</strong> bestehen<strong>den</strong> verkehrlichen Engpass<br />
<strong>der</strong> Ortsdurchfahrt aufheben würde, ist schon seit langem in <strong>der</strong> Diskussion. Allerdings<br />
wer<strong>den</strong> die Realisierungschancen von Seiten <strong>der</strong> Stadt aufgrund verschie<strong>den</strong>er<br />
Restriktionen (u.a. Natur- und Landschaftsschutz sowie Abstände zur<br />
Wohnbebauung) eher zurückhaltend eingeschätzt. Weitere problematische Ortsdurchfahrten<br />
entlang <strong>der</strong> B 437 befin<strong>den</strong> sich z.B. in Neuenburg (Gemeinde Zetel)<br />
sowie in Diekmannshausen und Schweiburg (Gemeinde <strong>Jade</strong>).<br />
Küstenautobahn A 22<br />
Die geplante A 22 („Küstenautobahn“) von <strong>der</strong> A 28 bei Westerstede, über die<br />
A 29 südlich von Varel, durch <strong>den</strong> Wesertunnel, über die A 27 südlich von Bremerhaven<br />
bis zur geplanten A 20 bei Bremervörde würde nach übereinst<strong>im</strong>men<strong>der</strong><br />
Einschätzung <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> die verkehrliche Situation <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum<br />
entschei<strong>den</strong>d aufwerten und die oben genannten, mit <strong>der</strong> Inbetriebnahme des<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Ports be<strong>für</strong>chteten Engpässe vermei<strong>den</strong>. Mit dem Wesertunnel wird<br />
<strong>im</strong> Jahr 2003 bereits ein zentrales Teilstück <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau <strong>der</strong> A 22 fertig gestellt<br />
sein. Die Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum unterstützen deshalb gemeinsam die<br />
For<strong>der</strong>ung nach einem Neubau <strong>der</strong> Küstenautobahn. Das Land Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
hat die A 22 <strong>für</strong> <strong>den</strong> fortzuschreiben<strong>den</strong> Bundesverkehrswegeplan angemeldet.<br />
... in Richtung Rhein-<br />
Ruhr-Raum<br />
Doppelbelastung <strong>der</strong><br />
B 437 durch <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Port und Wesertunnel<br />
Ortsdurchfahrt Varel als<br />
konfliktträchtigster Engpass<br />
A 22 als „große Lösung“<br />
<strong>der</strong> zahlreichen verkehrlichen<br />
Engpässe ...
... wird von <strong>den</strong> meisten<br />
Gemein<strong>den</strong> gegenüber<br />
kleinteiligen Ortsumgehungen<br />
präferiert<br />
Überregionale Bedeutung<br />
<strong>der</strong> A 22<br />
Stand: 15. Mai 2002 16 Arbeitspapier Planung<br />
Der Neubau <strong>der</strong> A 22 als „große Gesamtlösung“ <strong>der</strong> zu erwarten<strong>den</strong> verkehrlichen<br />
Mehrbelastung wird von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> dabei gegenüber verschie<strong>den</strong>en kleinteiligen<br />
Einzellösungen, d.h. dem Bau von Ortsumgehungen <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> oben genannten<br />
Bundes- und Landesstraßen, eindeutig präferiert. Die For<strong>der</strong>ung nach<br />
einzelnen Ortsumgehungen würde von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> erst dann wie<strong>der</strong> erhoben<br />
wer<strong>den</strong>, wenn sich abzeichnet, dass die Küstenautobahn in einem vertretbaren<br />
Zeitrahmen nicht zu realisieren ist o<strong>der</strong> die beabsichtigten Entlastungswirkungen<br />
in Einzelfällen aller Voraussicht nach nicht ausreichend erzielt wer<strong>den</strong> können 14 .<br />
Letzteres ist beispielsweise <strong>für</strong> die heute schon stark belasteten Ortsdurchfahrten<br />
Varel (B 437) sowie Friedeburg (B 436) <strong>den</strong>kbar.<br />
Die Gemein<strong>den</strong> erhoffen sich von <strong>der</strong> A 22 aber nicht nur eine Behebung ihrer<br />
regionalen Verkehrsprobleme, son<strong>der</strong>n auch eine Aufwertung <strong>der</strong> überregionalen<br />
Verkehrsanbindung des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />
Entlastung <strong>der</strong> A 1, d.h. eine bessere Anbindung an die wichtigen Wirtschaftsräume<br />
Ruhrgebiet <strong>im</strong> Sü<strong>den</strong> (über die A 31) und Hamburg <strong>im</strong> Nordosten (über die<br />
A 20) würde die A 22 aus Sicht <strong>der</strong> Region eine wichtige Funktion erfüllen.<br />
Straßenverkehrsinfrastruktur in unmittelbarer Nähe des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports<br />
Neubau einer kreuzungsfreien<br />
Überführung am<br />
Nie<strong>der</strong>sachsendamm<br />
Straße an <strong>der</strong> heutigen<br />
Deichlinie des Voslapper<br />
Gro<strong>den</strong>s offenhalten<br />
Verkehrsentlastung <strong>im</strong><br />
Stadtteil Voslapp<br />
Die Autobahnanbindung des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports in nord-südlicher Richtung (A 29)<br />
ist ausreichend ausgebaut und wird zusätzlichen Güterstraßenverkehr voraussichtlich<br />
problemlos aufnehmen können. Einzig in <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven ergeben<br />
sich Konflikte <strong>für</strong> die künftige Zufahrt zum Hafengelände <strong>im</strong> Kreuzungsbereich<br />
Nie<strong>der</strong>sachsendamm /Flutstraße. Die Stadtverwaltung for<strong>der</strong>t deshalb <strong>den</strong> Neubau<br />
einer kreuzungsfreien, d.h. aufgestän<strong>der</strong>ten Überführung <strong>der</strong> Flutstraße <strong>im</strong><br />
Zuge <strong>der</strong> A 29 einschließlich einer entsprechen<strong>den</strong> Anschlussstelle. Im weiteren<br />
Verlauf ist die geordnete Zufahrt zum Hafengelände sicherzustellen.<br />
Von Seiten <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven und <strong>der</strong> Gemeinde Wangerland wird zudem<br />
gemeinsam gefor<strong>der</strong>t, die Straße „Am Tiefen Fahrwasser“ an <strong>der</strong> heutigen Deichlinie<br />
des Voslapper Gro<strong>den</strong>s vom Nie<strong>der</strong>sachsendamm bis nach Hooksiel auch<br />
künftig <strong>für</strong> die öffentliche Nutzung offen zu halten. Diese Verbindung wird u.a. von<br />
Touristen stark genutzt.<br />
Im Bereich Voslapper Gro<strong>den</strong> favorisiert die Stadt Wilhelmshaven die Verlegung<br />
des bestehen<strong>den</strong> Industriegleises an <strong>den</strong> östlichen Rand <strong>der</strong> Deponie. Durch diese<br />
Maßnahme böte sich die Möglichkeit, auf <strong>der</strong> dann ehemaligen Bahntrasse <strong>im</strong><br />
Zuge des Friesendamms eine Ortsumgehung Voslapp <strong>für</strong> <strong>den</strong> Straßenverkehr neu<br />
zu schaffen und <strong>den</strong> Stadtteil <strong>im</strong> Hinblick auf Lärmemissionen sowie die Verkehrsmenge<br />
<strong>im</strong> Siedlungskern deutlich zu entlasten.<br />
14 Die Ströme des Güterverkehrs müssen insbeson<strong>der</strong>e vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Einführung<br />
einer Autobahnmaut <strong>für</strong> LKW neu bewertet wer<strong>den</strong>.
Stand: 15. Mai 2002 17 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
2.2.2 Schienenverkehr<br />
Bahnstrecke Wilhelmshaven - Ol<strong>den</strong>burg sowie Industriestammgleich Sande -<br />
Wilhelmshaven<br />
Die <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port entschei<strong>den</strong>de Bahnverbindung zwischen Ol<strong>den</strong>burg<br />
und Wilhelmshaven sowie weiter zum Voslapper Gro<strong>den</strong> weist erhebliche Defizite<br />
auf, die vor <strong>der</strong> Inbetriebnahme des Hafens behoben wer<strong>den</strong> müssen. Zum einen<br />
ist die Strecke nicht elektrifiziert und teilweise nur eingleisig ausgebaut. Zum an<strong>der</strong>en<br />
existieren aufgrund <strong>der</strong> Untergrundverhältnisse (insbeson<strong>der</strong>e zwischen<br />
Rastede und Varel) und veralteter Brückenbauwerke (z.B. Kanalbrücke in Sande)<br />
eine Reihe von Langsamfahrstrecken. Die zu erwartende Belastung <strong>der</strong> Bahnstrecke<br />
insbeson<strong>der</strong>e mit Güterzügen erfor<strong>der</strong>t deswegen nicht nur die Elektrifizierung<br />
und einen durchgängig zweigleisigen Ausbau, son<strong>der</strong>n auch eine Beseitigung <strong>der</strong><br />
Langsamfahrstrecken. Darüber hinaus ist <strong>der</strong> Ausbau des bestehen<strong>den</strong> Industriestammgleises<br />
zum <strong>Jade</strong>-Weser-Port erfor<strong>der</strong>lich. Hieran anschließend sollte<br />
schon während <strong>der</strong> Bauphase das Schienennetz bis in <strong>den</strong> Außenhafen Hooksiel<br />
und <strong>den</strong> Bereich Nordhafen/Arsenalhafen <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven weitergeführt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Der nach Inbetriebnahme des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports zu erwartende Güterschienenverkehr<br />
wird nach Angaben <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Ortsdurchfahrten zu Konflikten<br />
führen. Da die Bahnstrecke teilweise sehr nah entlang <strong>der</strong> Wohnbebauung verläuft,<br />
ist bei zunehmendem Verkehrsaufkommen mit erhöhten Lärmemissionen<br />
sowie Erschütterungen zu rechnen. Probleme können aber auch die notwendigen<br />
Aus- und Umbaumaßnahmen entlang <strong>der</strong> Bahnstrecke verursachen. Nach Angaben<br />
<strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> fehlt an einigen Stellen aufgrund stark beengter räumlicher<br />
Verhältnisse <strong>der</strong> Platz <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau von Lärmschutzmaßnahmen (v.a. Sande, Varel<br />
und Ja<strong>der</strong>berg). Folgende Ortschaften bzw. Stadtteile <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum sind<br />
von negativen Auswirkungen des Güterschienenverkehrs am stärksten betroffen:<br />
- Ja<strong>der</strong>berg (Gemeinde <strong>Jade</strong>),<br />
- Varel und Dangastermoor (Stadt Varel),<br />
- Sande (Gemeinde Sande),<br />
- Accum (Gemeinde Schortens),<br />
- Voslapp (Stadt Wilhelmshaven).<br />
Darüber hinaus be<strong>für</strong>chten die Gemein<strong>den</strong>, dass die zahlreichen höhengleichen<br />
Bahnübergänge entlang <strong>der</strong> Strecke Wilhelmshaven - Ol<strong>den</strong>burg aufgrund <strong>der</strong> zu<br />
erwarten<strong>den</strong> Zunahme des Bahnverkehrs und <strong>der</strong> damit verbun<strong>den</strong>en verlängerten<br />
Schrankenschließzeiten zu spürbaren Behin<strong>der</strong>ungen des Straßenverkehrs<br />
führen wer<strong>den</strong>. In folgen<strong>den</strong> Ortschaften befin<strong>den</strong> sich <strong>der</strong>zeit noch beson<strong>der</strong>s<br />
konfliktträchtige höhengleiche Bahnübergänge:<br />
- Ja<strong>der</strong>berg (Gemeinde <strong>Jade</strong>), <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> L 862,<br />
- Stadt Varel, an <strong>der</strong> B 437 sowie zwei Übergänge <strong>im</strong> Stadtkern Varel,<br />
- Sande und San<strong>der</strong>busch (Gemeinde Sande), zwei Übergänge <strong>im</strong> Ortsbereich<br />
Sande/San<strong>der</strong>busch.<br />
Erhebliche Defizite <strong>im</strong><br />
Ausbauzustand<br />
Konflikte in Ortsdurchfahrten<br />
durch verstärkten<br />
Güterschienenverkehr<br />
Störung des Straßenverkehrs<br />
durch höhengleiche<br />
Bahnübergänge
Umbau zu höhenungleichen<br />
Bahnübergängen<br />
vielfach nicht möglich<br />
Verlegung <strong>der</strong> Bahntrasse<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Güterverkehr<br />
Aufwertung des Schienenpersonenverkehrs<br />
Stand: 15. Mai 2002 18 Arbeitspapier Planung<br />
2.2.3 Luftverkehr<br />
Weitere, allerdings weniger stark befahrene Übergänge, befin<strong>den</strong> sich in <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
<strong>Jade</strong>, Bockhorn, Zetel und Sande sowie <strong>der</strong> Stadt Varel.<br />
Aufgrund veralteter Technik müssen an <strong>den</strong> Bahnübergängen bereits heute teilweise<br />
sehr lange Wartezeiten in Kauf genommen wer<strong>den</strong>. Der Umbau zu höhenungleichen<br />
Bahnübergängen ist insbeson<strong>der</strong>e in <strong>den</strong> Ortslagen unverzichtbar,<br />
aber nach Einschätzung <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> vielfach nicht o<strong>der</strong> nur unter großen<br />
Schwierigkeiten möglich.<br />
Als Lösung <strong>der</strong> zu erwarten<strong>den</strong> Konflikte wird insbeson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> das Stadtgebiet<br />
Varel und das Gemeindegebiet Sande die teilweise Verlegung <strong>der</strong> Bahnstrecke<br />
gefor<strong>der</strong>t. Favorisiert wird hierbei eine neue Gleisführung, die entlang <strong>der</strong> A 29<br />
verlaufen soll. Die ansonsten notwendigen umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen<br />
sowie die Beseitigung höhengleicher Bahnübergänge wür<strong>den</strong> sich damit aus<br />
Sicht <strong>der</strong> betroffenen Gemein<strong>den</strong> erübrigen. Die Gemeinde Sande und die Stadt<br />
Varel schlagen darüber hinaus vor, dass <strong>der</strong> Personenverkehr wie bisher über die<br />
bestehende Bahntrasse, d.h. unter Anbindung <strong>der</strong> Bahnhöfe Varel und Sande 15<br />
abgewickelt wird.<br />
Im Rahmen des Infrastrukturausbaus <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port wird von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum auch eine deutliche Aufwertung des Personenverkehrs<br />
auf <strong>der</strong> Bahnstrecke Ol<strong>den</strong>burg - Wilhelmshaven angestrebt. Gefor<strong>der</strong>t wird<br />
die Wie<strong>der</strong>einführung einer mindestens „InterRegio-gleichen“ Verbindung mit umsteigefreien<br />
Zügen bis nach Hannover. Neben <strong>der</strong> ansässigen Bevölkerung und<br />
Geschäftsreisen<strong>den</strong> soll hiervon v.a. auch <strong>der</strong> Tourismus profitieren.<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Nutzungsmöglichkeiten des Verkehrslandeplatzes Wilhelmshaven-Mariensiel<br />
Abwicklung des Luftverkehrs<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Port größtenteils<br />
durch Landeplatz<br />
Mariensiel möglich<br />
Witterungsunabhängige<br />
An- und Abflugbarkeit des<br />
Landesplatzes geplant<br />
Von <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven, dem Landkreis Friesland und <strong>der</strong> Gemeinde Sande<br />
wird die Einschätzung vertreten, dass <strong>der</strong> bestehende Verkehrslandeplatz Wilhelmshaven-Mariensiel<br />
große Teile des <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Luftverkehrs übernehmen kann. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> <strong>den</strong> Personenflugverkehr<br />
<strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Hafenbaumaßnahmen ("Crew Change") und des Hafenbetriebes<br />
(Geschäftsreisende) sowie <strong>für</strong> einen Teil <strong>der</strong> Frachtverkehre.<br />
Derzeit ist vorgesehen, durch Einrichtung eines (kontrollierten) Luftraumes "F" <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Verkehrslandeplatz sowie die Installation eines Instrumentenanflugverfahrens<br />
eine witterungsunabhängige An- und Abflugbarkeit des Landesplatzes zu schaffen.<br />
Dieses entspricht <strong>den</strong> For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven sowie des<br />
Landkreises Friesland und ist nach ihrer Einschätzung kurzfristig zu realisieren.<br />
Hierdurch wird dem gewerblichen Flugverkehr die erfor<strong>der</strong>liche An- und Abflugsicherheit<br />
eröffnet und zudem wesentlich umfangreichere Öffnungszeiten geboten,<br />
als dies bei einer zivilen Mitnutzung des militärischen Flughafens Upjever möglich<br />
sein wird. Außerdem ist die Schaffung eines Abfertigungsgebäudes geplant.<br />
15 Der Bahnhof San<strong>der</strong>busch hat <strong>für</strong> die Gemeinde Sande vor diesem Hintergrund nur nachrangige<br />
Bedeutung.
Stand: 15. Mai 2002 19 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
Zivile Mitnutzung des militärischen Flughafens in Upjever<br />
Derzeit bestehen von Seiten einer privaten Initiative <strong>Planungen</strong> zur zivilen Mitnutzung<br />
des militärischen Flughafens in Upjever. Aufgrund <strong>der</strong> Länge seiner Landebahn<br />
und <strong>der</strong> technischen Infrastruktur würde sich <strong>der</strong> Flughafen <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e<br />
Zielgruppen eignen (Touristen, Geschäftsreisende, Cargo etc.). Zudem ist er <strong>für</strong><br />
alle gängigen Flugzeugtypen ausreichend ausgebaut.<br />
Problematisch ist die verkehrliche Situation <strong>im</strong> Umfeld des Flughafens. Für <strong>den</strong><br />
Fall des zivilen Flughafenbetriebs sind Engpässe bei <strong>der</strong> Straßen- und Schienenanbindung<br />
des Flughafengeländes zu erwarten. In bei<strong>den</strong> Fällen erfolgt die Zufahrt<br />
durch Wohnbereiche <strong>der</strong> Gemeinde Schortens bzw. <strong>der</strong> Stadt Jever. Die<br />
Einrichtung von konfliktfreien Ab- und Zufahrten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Straßen- und Schienenverkehr<br />
wäre notwendig.<br />
Die künftigen Entwicklungschancen <strong>der</strong> zivilen Mitnutzung des Flughafens Upjever<br />
wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> unterschiedlich eingeschätzt. Die Gemein<strong>den</strong> des<br />
Landkreises Wittmund, die Inselgemein<strong>den</strong> und die Stadt Jever be<strong>für</strong>worten<br />
grundsätzlich das Projekt und streben <strong>den</strong> Ausbau Upjevers zum zentralen Regionalflughafen<br />
des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums an. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> <strong>den</strong> Tourismusreiseverkehr,<br />
z. B. <strong>für</strong> überregional anreisende Feriengäste, könnte <strong>der</strong> Flughafen eine<br />
wichtige Funktion übernehmen. Darüber hinaus wer<strong>den</strong> auch <strong>für</strong> die übrigen Nutzungsmöglichkeiten<br />
Potenziale gesehen.<br />
Die Gemeinde Schortens wartet <strong>für</strong> ihr Votum zur zivilen Mitnutzung des Flughafens<br />
Upjever zunächst die Prüfung <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen Machbarkeit des<br />
Vorhabens ab. Die Chancen hier<strong>für</strong> wer<strong>den</strong> von Seiten <strong>der</strong> Gemeinde eher skeptisch<br />
beurteilt. Der Landkreis Friesland sieht insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> Tourismusreise- und<br />
<strong>im</strong> Frachtverkehr gewisses Potenzial. Wegen <strong>der</strong> vielfältigen noch zu klären<strong>den</strong><br />
Probleme wird eine Möglichkeit zur Realisierung des Projekts aber eher mittel- bis<br />
langfristig gesehen.<br />
Außerdem sieht <strong>der</strong> Landkreis <strong>im</strong> Falle einer zivilen Mitbenutzung des militärischen<br />
Flugplatzes Upjever keine Konkurrenzsituation zum Verkehrslandeplatz<br />
Wilhelmshaven-Mariensiel, da Upjever auf an<strong>der</strong>e Luftfahrzeuggrößenklassen<br />
ausgerichtet sein wird. Während vom Verkehrslandeplatz Wilhelmshaven-<br />
Mariensiel grundsätzlich Luftfahrzeuge bis 14 t abgefertigt wer<strong>den</strong> können, setzt<br />
die zivile Mitbenutzung des militärischen Flugplatzes Upjever auf große Frachtund<br />
Linienmaschinen, so dass sich beide Landesplätze ergänzen könnten. Dies<br />
entspricht insbeson<strong>der</strong>e auch <strong>den</strong> Interessen des Landkreises Friesland, <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Sande und <strong>der</strong> Gemeinde Schortens, die for<strong>der</strong>n, dass die zivile Mitbenutzung<br />
in Upjever nicht als Konkurrenzangebot zum bestehen<strong>den</strong> Verkehrslandeplatz<br />
Mariensiel ausgerichtet sein darf.<br />
Private Initiative zur zivilen<br />
Mitnutzung des militärischen<br />
Flughafens<br />
Verkehrliche Situation <strong>im</strong><br />
Umfeld des Flughafens<br />
problematisch<br />
Unterschiedliche Einschätzungen<br />
zu <strong>den</strong> Entwicklungschancen<br />
...<br />
... sowie zur betriebswirtschaftliche<br />
Machbarkeit<br />
und zum Realisierungszeitraum<br />
Landeplätze Upjever und<br />
Mariensiel als sich ergänzendeLuftverkehrsinfrastruktureinrichtungen
Stand: 15. Mai 2002 20 Arbeitspapier Planung<br />
2.2.4 Schiffsverkehr<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Kanal<br />
Möglichkeit einer Binnenschiffanbindung<br />
schon<br />
vielfach diskutiert<br />
Gemein<strong>den</strong> beurteilen<br />
Chancen des <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Kanals zurückhaltend<br />
Konflikte mit Be- und<br />
Entwässerungssystem <strong>im</strong><br />
Landkreis Wesermarsch<br />
Abhängigkeit vom Ausbau<br />
<strong>der</strong> weiteren Binnenwasserstraßen<br />
in Richtung<br />
Sü<strong>den</strong><br />
Keine Konkurrenzsituation<br />
zwischen <strong>Jade</strong>-Weser-<br />
Port und Unterweserhäfen<br />
schaffen<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Kanal als<br />
langfristige Vision<br />
Im Zusammenhang mit <strong>den</strong> <strong>Planungen</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port wurde schon<br />
mehrfach die Möglichkeit einer Binnenschiffanbindung des neuen Containerhafens<br />
diskutiert. Im Zentrum <strong>der</strong> Diskussion stand hierbei <strong>der</strong> Neubau einer Binnenwasserstraße<br />
von <strong>der</strong> <strong>Jade</strong> durch die Wesermarsch zur Weser („<strong>Jade</strong>-Weser-Kanal“).<br />
Alternativ hierzu wurde die Ausbaggerung eines Wasserweges <strong>für</strong> Küstenmotorschiffe<br />
vor <strong>der</strong> Küste Butjadingens erwogen. Für beide Varianten sind verschie<strong>den</strong>ste<br />
Streckenführungen in <strong>der</strong> Wesermarsch sowie vor <strong>der</strong>en Küste vorgeschlagen<br />
wor<strong>den</strong>.<br />
Die Chancen einer Realisierung des <strong>Jade</strong>-Weser-Kanals wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
grundsätzlich zurückhaltend beurteilt. Die Gemeinde Stadland weist z.B.<br />
darauf hin, dass <strong>der</strong> Bau eines Kanals durch die Wesermarsch mit <strong>den</strong> <strong>Planungen</strong><br />
<strong>für</strong> die Küstenautobahn A 22 konkurrieren könnte.<br />
Nach Ansicht <strong>der</strong> Gemeinde Butjadingen würde <strong>der</strong> Bau eines Binnenkanals aufgrund<br />
des komplexen Be- und Entwässerungssystems <strong>im</strong> Landkreis Wesermarsch<br />
technisch sehr aufwändig wer<strong>den</strong>. Das Be- und Entwässerungssystem wird benötigt,<br />
um <strong>den</strong> Wasserhaushalt <strong>im</strong> Gleichgewicht zu halten und das Land vor Versalzung<br />
zu schützen. Aus diesem Grund favorisiert die Gemeinde Butjadingen die<br />
Variante eines Außenkanals <strong>für</strong> Binnenschiffe unmittelbar vor <strong>der</strong> Küste. Dieser<br />
Außenkanal würde zudem <strong>der</strong> Verschlickung des Fed<strong>der</strong>war<strong>der</strong> Priels entgegenwirken<br />
und die Hafenzufahrt dauerhaft freihalten. Die ebenfalls <strong>im</strong> Landkreis Wesermarsch<br />
diskutierte Möglichkeit einer eventuellen touristischen Nutzung eines<br />
Kanals durch das Binnenland wird von <strong>der</strong> Gemeinde Butjadingen skeptisch eingeschätzt.<br />
Der Bau des <strong>Jade</strong>-Weser-Kanals wäre darüber hinaus stark abhängig vom Ausbau<br />
<strong>der</strong> weiteren Binnenwasserstraßen in Richtung Sü<strong>den</strong>. Um <strong>den</strong> Anschluss<br />
des <strong>Jade</strong>-Weser-Kanals über die Weser an <strong>den</strong> Mittelandkanal nutzen zu können,<br />
müsste u.a. die Mittelweser begradigt wer<strong>den</strong>. Einen betriebswirtschaftlich machbaren<br />
Containertransport auf <strong>der</strong> Weser beschränken außerdem die geringen<br />
Brückenhöhen und die damit verbun<strong>den</strong>e Begrenzung <strong>der</strong> Containermengen auf<br />
<strong>den</strong> Binnenschiffen.<br />
Da nach <strong>den</strong> vorliegen<strong>den</strong> <strong>Planungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Port - neben seiner bestehen<strong>den</strong><br />
Funktion als Ölhafen - lediglich als reiner Containerhafen fungieren soll,<br />
ist die Nutzungsmöglichkeit des Kanals <strong>für</strong> <strong>den</strong> Gütertransport nur eingeschränkt<br />
gegeben. Gegen eine weitergehende Nutzung des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports als Umschlagplatz<br />
<strong>für</strong> Stück- und Massenschüttgüter sprechen sich die Hafenstandorte<br />
Nor<strong>den</strong>ham und Brake an <strong>der</strong> Unterweser aus. Sie bestehen auf einer Arbeitsteilung<br />
<strong>der</strong> Häfen <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum und lehnen eine Konkurrenzsituation zwischen<br />
ihren Häfen und dem <strong>Jade</strong>-Weser-Port ab.<br />
Der Bau eines <strong>Jade</strong>-Weser-Kanals ist aufgrund <strong>der</strong> zahlreichen Restriktionen<br />
nach übereinst<strong>im</strong>men<strong>der</strong> Meinung <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> nicht ein Projekt, dass <strong>im</strong>
Stand: 15. Mai 2002 21 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
Rahmen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports zu realisieren wäre, son<strong>der</strong>n vielmehr eine langfristige<br />
Vision <strong>für</strong> eine spätere Weiterentwicklung des Hafens.<br />
2.2.5 Weitere For<strong>der</strong>ungen <strong>für</strong> das Handlungsfeld Verkehr<br />
An weiteren For<strong>der</strong>ungen sind von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> genannt wor<strong>den</strong>:<br />
- Im Rahmen <strong>der</strong> Infrastrukturverbesserungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum for<strong>der</strong>n<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Inselgemein<strong>den</strong> und die Gemein<strong>den</strong> des Landkreises<br />
Wittmund eine Qualitätssteigerung des Zugangebots auf <strong>der</strong> Bahnstrecke Sande<br />
- Esens sowie <strong>der</strong> weiteren ÖPNV-Verbindungen in <strong>der</strong> Region. Hierdurch<br />
würde die verkehrliche Erreichbarkeit zahlreicher Tourismusstandorte verbessert<br />
sowie <strong>den</strong> dann zunehmen<strong>den</strong> Pendlerverflechtungen in Richtung Wilhelmshaven<br />
Rechnung getragen. Darüber hinaus muss die Eignung <strong>der</strong> Bahnstrecke<br />
– u.a. vor dem Hintergrund einer mittel- bis langfristig angestrebten<br />
Regionalbahnverbindung zwischen Wilhelmshaven und Em<strong>den</strong> – <strong>für</strong> <strong>den</strong> Güterverkehr<br />
gewährleistet sein.<br />
- Gefor<strong>der</strong>t wird in diesem Zusammenhang zudem eine direkte Anbindung des<br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Ports <strong>für</strong> <strong>den</strong> Güter- und Personenschienenverkehr aus Richtung<br />
Esens. Hier<strong>für</strong> ist <strong>der</strong> Neubau eines Schienenabzweigs <strong>im</strong> Bereich Ostiem erfor<strong>der</strong>lich.<br />
- Die Gemeinde Schortens for<strong>der</strong>t <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> Bahnstrecke Sande – Esens<br />
die Einrichtung eines neuen Haltepunktes an <strong>der</strong> K 95. Hierdurch sollen die<br />
dort bestehen<strong>den</strong> und geplanten Gewerbegebiete an <strong>den</strong> Öffentlichen Personennahverkehr<br />
angeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />
- Aus Sicht <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven muss sicher gestellt wer<strong>den</strong>, dass die Bereiche<br />
Nordhafen und Arsenalhafen künftig über eine Bahntrasse vom <strong>Jade</strong>-<br />
Weser-Port her angebun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Die bisherige Verbindung durch <strong>den</strong> Sü<strong>den</strong><br />
des Stadtgebietes beinhaltet eine Vielzahl von Konfliktpunkten.<br />
- Die Gemeinde Wangerland for<strong>der</strong>t die Weiterführung eines Bahngleises nördlich<br />
des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports bis zum künftig vorverlegten Außenhafen Hooksiel.<br />
Hierüber soll sowohl Güter- als auch Personenschienenverkehr (Tourismus)<br />
abgewickelt wer<strong>den</strong> können. Die Gleisanbindung reicht bislang nur bis zum<br />
Chemiewerk EVC.<br />
- Von <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Jade</strong> wird ein zusätzlicher Haltepunkt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Personenverkehr<br />
in Ja<strong>der</strong>berg gefor<strong>der</strong>t. Der hier bestehende Bahnhof wird zur Zeit aus<br />
technischen Grün<strong>den</strong> (u.a. Einhaltung <strong>der</strong> Taktzeiten) nicht als Haltepunkt genutzt.<br />
Diese Situation würde sich durch eine Verbesserung des Ausbauzustands<br />
<strong>der</strong> Bahnstrecke grundlegend verän<strong>der</strong>n.<br />
- Die Gemeinde Butjadingen for<strong>der</strong>t, die Fährverbindung zwischen Eckwar<strong>der</strong>hörne<br />
und <strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven auszubauen, um die Anbindung des<br />
nördlichen Landkreises Wesermarsch an die Stadt Wilhelmshaven zu verbessern.<br />
Neben einer stärkeren Verknüpfung <strong>der</strong> Tourismusangebote in Butjadingen<br />
und Wilhelmshaven ist es Ziel <strong>der</strong> Gemeinde, insbeson<strong>der</strong>e in Zusammenhang<br />
mit dem <strong>Jade</strong>-Weser-Port die Pendlerbeziehungen zum Wirtschaftsstandort<br />
Wilhelmshaven zu intensivieren. Für diesen Zweck soll eine regelmäßig<br />
verkehrende Personenschnellfähre einschließlich landseitiger ÖPNV-
Stand: 15. Mai 2002 22 Arbeitspapier Planung<br />
Anbindungen eingerichtet wer<strong>den</strong>. Auch <strong>der</strong> Betrieb einer Autofähre sollte geprüft<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
- Für <strong>den</strong> Ems-<strong>Jade</strong>-Kanal bestehen aus Sicht <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> des Landkreises<br />
Wittmund sowie <strong>der</strong> Gemeinde Sande zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in <strong>den</strong> Bereichen Tourismus und Güterverkehr. Neben einer verstärkten Nutzung<br />
durch Sportboote ist auch <strong>der</strong> Gütertransport mit kleineren Schiffen <strong>den</strong>kbar.<br />
Hier<strong>für</strong> sollten <strong>im</strong> Verlauf des Kanals die infrastrukturellen Voraussetzungen<br />
erhalten bleiben bzw. neu geschaffen wer<strong>den</strong>.<br />
- Aus Sicht <strong>der</strong> Gemeinde ist <strong>der</strong> Ausbau zahlreicher Radwegverbindungen <strong>im</strong><br />
<strong>Jade</strong>-Weser-Raum erfor<strong>der</strong>lich:<br />
- Bei Inbetriebnahme des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports wird das Straßennetz <strong>der</strong> Region<br />
teilweise stärker in Anspruch genommen wer<strong>den</strong>. Zur Entlastung und<br />
aus Sicherheitsgrün<strong>den</strong> sollten aus Sicht <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> entlang dieser<br />
Straßen - sofern noch nicht vorhan<strong>den</strong> - Radwege neu geschaffen wer<strong>den</strong><br />
(z.B. an <strong>der</strong> L 862 in <strong>der</strong> Gemeinde <strong>Jade</strong> sowie entlang <strong>der</strong> L 807 zwischen<br />
Schortens-Sillenstede und Wilhelmshaven-Sengwar<strong>den</strong>).<br />
- Die Gemeinde Wangerland und die Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> Landkreis Wittmund<br />
for<strong>der</strong>n ebenfalls eine Unterstützung bei <strong>der</strong> Komplettierung ihres Radwegnetzes.<br />
Hierdurch soll v.a. <strong>der</strong> Tourismus <strong>im</strong> Binnenland gestärkt wer<strong>den</strong>.
Stand: 15. Mai 2002 23 Mo<strong>der</strong>ation <strong>Jade</strong>-Weser-Port<br />
3. Weiteres Vorgehen<br />
Ziel des <strong>Mo<strong>der</strong>ationsverfahren</strong>s ist es, die möglichen Konflikte und Engpässe <strong>im</strong><br />
Rahmen des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports ausführlich mit <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> <strong>der</strong><br />
Region zu diskutieren. Für das weitere Vorgehen ergeben sich hieraus Konsequenzen<br />
auf zwei Ebenen:<br />
- Zum einen gilt es, die aus <strong>der</strong> Diskussion mit <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong><br />
hervorgegangenen For<strong>der</strong>ungen nach außen, insbeson<strong>der</strong>e gegenüber <strong>den</strong><br />
Vorhabenträgern zu vertreten. Hier<strong>für</strong> sollte eine Konzentration auf die wesentlichen<br />
For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Region erfolgen.<br />
- Zum an<strong>der</strong>en sind <strong>im</strong> Mo<strong>der</strong>ationsprozess über die Kernfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Region<br />
hinaus eine Vielzahl von möglichen Engpässen, Konflikten und Einzelfor<strong>der</strong>ungen<br />
diskutiert wor<strong>den</strong>, die sich nicht pr<strong>im</strong>är an die verschie<strong>den</strong>en Vorhabenträger<br />
richten, son<strong>der</strong>n einer Klärung und Abst<strong>im</strong>mung zwischen <strong>den</strong><br />
Städten und Gemein<strong>den</strong> innerhalb <strong>der</strong> Region sowie mit an<strong>der</strong>en zuständigen<br />
Stellen bedürfen. Im Mittelpunkt stehen hierbei Abst<strong>im</strong>mungsprozesse zwischen<br />
<strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven und <strong>den</strong> umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong>. In diesem<br />
Zusammenhang geht es insbeson<strong>der</strong>e um eine frühzeitige Abst<strong>im</strong>mung auf<br />
verschie<strong>den</strong>en Ebenen <strong>der</strong> Regional- und Bauleitplanung. Als Basis hierzu<br />
dient die vorliegende Zusammenstellung <strong>der</strong> Engpässe, Konflikte und For<strong>der</strong>ungen.<br />
Beide Zielrichtungen, d.h. sowohl die Formulierung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen nach außen<br />
als auch die innerregionale Abst<strong>im</strong>mung, sind informelle Verfahren. Sie sollen <strong>im</strong><br />
<strong>Vorfeld</strong> formeller Beteiligungen an <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en <strong>Planungen</strong> (Planfeststellungsverfahren,<br />
Flächenutzungsplanän<strong>der</strong>ung etc.) die spätere Akzeptanz <strong>der</strong><br />
Hafenplanungen unter <strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong> des <strong>Jade</strong>-Weser-Raums för<strong>der</strong>n.<br />
Es ist zu erwarten, dass die Zahl <strong>der</strong> formellen Einsprüche gegen die Hafenplanungen<br />
hierdurch vermin<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong> kann.<br />
Konsequenzen <strong>für</strong> das<br />
weitere Vorgehen auf zwei<br />
Ebenen:<br />
For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Region<br />
nach außen vertreten<br />
Abst<strong>im</strong>mung zwischen<br />
<strong>den</strong> Städten und Gemein<strong>den</strong><br />
innerhalb <strong>der</strong> Region<br />
Ziel: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Akzeptanz<br />
<strong>der</strong> Hafenplanungen<br />
unter <strong>den</strong> Städten<br />
und Gemein<strong>den</strong>