Moderationsverfahren im Vorfeld der Planungen für den Jade ... - NIW
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San<strong>den</strong>tnahmestellen<br />
sorgfältig auszuwählen<br />
Negative Auswirkungen<br />
auf die Küstenfischerei<br />
be<strong>für</strong>chtet<br />
Weitere Untersuchungen<br />
<strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Planfeststellungsverfahren<br />
Umfassende Beweissicherung<br />
Stand: 15. Mai 2002 8 Arbeitspapier Planung<br />
wicklung <strong>der</strong> Hafenanlagen gefähr<strong>den</strong> und darf nach Ansicht <strong>der</strong> Gemeinde deshalb<br />
nicht genehmigt wer<strong>den</strong>.<br />
Für die Aufspülungsflächen, die be<strong>im</strong> Bau des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports vor <strong>der</strong> Küste<br />
<strong>der</strong> Stadt Wilhelmshaven entstehen sollen, wer<strong>den</strong> große Mengen an Sand benötigt.<br />
Der Sand soll an verschie<strong>den</strong>en Stellen vor <strong>der</strong> Küste entnommen wer<strong>den</strong>,<br />
die noch zu präzisieren sind. In Diskussion stehen z.B. San<strong>den</strong>tnahmestellen<br />
nördlich von Wangerooge. Die Inselgemein<strong>den</strong> Wangerooge, Spiekeroog und<br />
Langeoog wehren sich grundsätzlich gegen San<strong>den</strong>tnahmen bis zu einer 20-<br />
Meter-Tiefenlinie 5 . Diese Tiefenlinie wird <strong>im</strong> Trilateralen Wattenmeerplan 6 als die<br />
Grenzlinie genannt, bis zu <strong>der</strong> ein Nettotransport von Sand ins Wattenmeer stattfindet.<br />
Aufgrund dessen hätten San<strong>den</strong>tnahmen in diesem Bereich negative Auswirkungen<br />
<strong>für</strong> das Wattenmeer und das Küstenvorland.<br />
Auch <strong>für</strong> die Küstenfischerei können sich Probleme ergeben. Es wird be<strong>für</strong>chtet,<br />
dass durch die San<strong>den</strong>tnahmen in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Strömungsverhältnisse<br />
sowie <strong>der</strong> Verklappung von Schlick Fanggründe <strong>der</strong> Küstenfischerei<br />
beeinträchtigt wer<strong>den</strong>. Be<strong>den</strong>ken in dieser Hinsicht wur<strong>den</strong> stellvertretend<br />
<strong>für</strong> die Fischereiwirtschaft von zahlreichen Gemein<strong>den</strong> <strong>im</strong> <strong>Jade</strong>-Weser-Raum geäußert.<br />
Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die enge Verbindung<br />
zwischen <strong>der</strong> Fischerei und dem Frem<strong>den</strong>verkehr, da die Häfen mit ihren Fischereibetrieben<br />
und -fahrzeugen touristisch bedeutende Anziehungspunkte darstellen.<br />
Negative Auswirkungen auf die Berufsfischerei müssen nach Ansicht <strong>der</strong><br />
Gemein<strong>den</strong> deshalb unbedingt vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, da ansonsten touristisch wichtige<br />
Hafenstandorte in ihrem Bestand gefährdet wären.<br />
Alle genannten Konflikte (Verschlickung, Sandabtrag, verän<strong>der</strong>te Strömungsverhältnisse<br />
etc.) müssen - so die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> - in Zusammenhang mit<br />
<strong>den</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Planfeststellungsverfahren unbedingt ausführlich untersucht<br />
wer<strong>den</strong>. Die bereits durchgeführten Untersuchungen <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Machbarkeitsstudie<br />
7 sind nach Ansicht <strong>der</strong> Gemein<strong>den</strong> hierzu nicht ausreichend.<br />
Darüber hinaus muss auf Grundlage einer umfassen<strong>den</strong> Beweissicherung laufend<br />
überprüft wer<strong>den</strong>, ob die Baumaßnahmen und <strong>der</strong> Betrieb des <strong>Jade</strong>-Weser-Ports<br />
auf die touristisch genutzten Küstenabschnitte, aber auch auf <strong>den</strong> Gesamtsandhaushalt<br />
des Wattenmeeres negative Auswirkungen haben. Für <strong>den</strong> Fall von Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Küstenmorphologie, wie z.B. dem vermehrten Abtrag o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Verschlickung von Sandsträn<strong>den</strong> und <strong>der</strong> Verlandung von Häfen und Hafenzufahrten<br />
for<strong>der</strong>n die Gemein<strong>den</strong>, dass von Seiten <strong>der</strong> zuständigen Behör<strong>den</strong> des<br />
Landes und des Bundes entsprechende Gegen- bzw. Kompensationsmaßnahmen<br />
zu ergreifen sind. Eventuelle Mehrkosten dürften hierbei nicht <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
angelastet wer<strong>den</strong>.<br />
5 u.a. Klappstelle/Schüttstelle 1/01 nördlich von Wangerooge<br />
6 Oktober 1999<br />
7 Projektkonsortium „<strong>Jade</strong>-Port“ 1999: Machbarkeitsstudie <strong>für</strong> einen Container- und Mehrzweckhafen<br />
in Wilhelmshaven - Kurzfassung.