Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch bei ... - Abtreibung
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Abb. 6 <strong>Schwangerschaft</strong>en*, Geburten <strong>und</strong> <strong>Schwangerschaft</strong>sabbrüche von 15- bis 17-jährigen<br />
Frauen, 1996-2005, (Raten per 1000 Frauen)<br />
10<br />
0<br />
6,9<br />
* <strong>Schwangerschaft</strong>en = Geburten + <strong>Schwangerschaft</strong>sabbrüche. Über Fehlgeburten liegen keine Daten vor.<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />
Ein etwas weniger abstraktes Bild bekommt man, wenn man fragt, wie viele Teenager heute<br />
minderjährig, also vor dem 18. Geburtstag, schwanger werden. Aufgr<strong>und</strong> der Jahresinzidenzen<br />
kann man schätzen, dass dies etwa 2,6% sind (vgl. S. 18), 1,6% haben einen <strong>Schwangerschaft</strong>sabbruch<br />
bevor sie 18 Jahre alt sind. Das sind kleine Minderheiten, aber nicht wenige.<br />
Wie kann man die Zunahme der Teenagerschwangerschaften zwischen 1996 <strong>und</strong> 2001 erklären?<br />
Drei Möglichkeiten kommen in Betracht:<br />
(1) Es handelt sich um ein statistisches Artefakt. Möglicherweise dauerte es einige Jahre, bis die<br />
präzisere Erhebung der Abbrüche durch das statistische B<strong>und</strong>esamt durchgesetzt wurde.<br />
Dafür sprechen die Kontinuität der Häufigkeit von Abbrüchen <strong>und</strong> <strong>Schwangerschaft</strong>en in den<br />
letzten vier Jahren <strong>und</strong> die große Konstanz der Geburtenstatistik von 1996 bis heute, sowie<br />
die Tatsache, dass die zeitlichen Verläufe der Abbruchquoten junger erwachsener Frauen das<br />
gleiche Muster zeigen (Zunahme 1996 bis 2001, Konstanz seit 2001) wie <strong>bei</strong> minderjährigen<br />
Frauen (s.u., Abbildung 10).<br />
(2) Die oben (S. 6) beschriebene Zunahme der „early starters“ trägt zu der Zunahme von<br />
Teenagerschwangerschaften <strong>bei</strong>. Das ist durchaus möglich, denn die Wahrscheinlichkeit einer<br />
<strong>Schwangerschaft</strong> vor dem 18. Geburtstag nimmt mit der Dauer der koitusaktiven Zeit vor<br />
dem 18. Geburtstag zu.<br />
(3) Teenager verhüten heute schlechter als vor einigen Jahren. Die oben (S. 7) zitierten Daten der<br />
BZgA geben dafür keine Hinweise; auf größere Nachlässigkeit <strong>bei</strong> der Verhütung ist der<br />
Anstieg der <strong>Schwangerschaft</strong>en in den späten 1990ern offenbar nicht zurückzuführen.<br />
Regionale Unterschiede<br />
9,1<br />
7,9<br />
3,6 3,9 4,7<br />
3,3<br />
5,2<br />
3,2<br />
'96 '97 '98 '99 '00 '01 '02 '03 '04 '05<br />
<strong>Schwangerschaft</strong>en*<br />
Abbrüche<br />
Geburten<br />
Es gibt erhebliche regionale Unterschiede im reproduktiven Verhalten minderjähriger Frauen:<br />
Abbruchraten (Abbildung 7), Geburtenraten <strong>und</strong> mithin auch <strong>Schwangerschaft</strong>sraten (vgl.<br />
Fußnote zu Abbildung 7) sind in den südlichen Flächenstaaten (Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Rheinland-Pfalz) relativ niedrig, in den Metropolen <strong>und</strong> Stadtstaaten Berlin <strong>und</strong> Hamburg<br />
hingegen relativ hoch. Es sind vermutlich zwei Faktoren, die diese Unterschiede bedingen: Zum<br />
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