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Institut für Museums- forschung - Staatliche Museen zu Berlin

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▪ Immaterialität: Dienstleistungen sind immateriell, d.h. sie sind weder lager-<br />

noch transportfähig und können als automatische oder menschliche<br />

Leistungsfähigkeit betrachtet werden (Potentialdimension). Dienstleistungen<br />

zeichnen sich durch das Uno-actu-Prinzip 58 aus, welches die Simultaneität von<br />

Leistungserbringung und Leistungsempfang bezeichnet und den Einfluss des<br />

Anbieters auf seine Leistung während des Erstellungsprozesses minimiert.<br />

▪ Bereitstellung von Leistungsfähigkeiten: Dieses Merkmal von Dienstleistungen<br />

bezieht sich auf die Prozessdimension, in welcher mittels personeller,<br />

sachlicher oder immaterieller Ressourcen eine Dienstleistung erst durchgeführt<br />

werden kann.<br />

▪ Integration eines externen Faktors: Jeder Dienstleistungserstellungsprozess<br />

wird durch Einwirkung eines Fremdfaktors, in Form von Objekten oder<br />

Subjekten, meist jedoch dem Abnehmer selber, bestimmt (Ergebnisdimension).<br />

Auch Konsum- und Investitionsgüter werden in Verbindung mit Dienstleistungen<br />

angeboten. Eine verstärkte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng in der betriebswirtschaftlichen<br />

Forschung 59 mit einem eigenständigen Marketing <strong>für</strong> Dienstleistungen erklärt sich<br />

aus der wachsenden Bedeutung des tertiären Sektors und zieht verschiedene<br />

Implikationen <strong>für</strong> die Marketinganstrengungen nach sich, die vorrangig Strategie-<br />

und Marketing-Mix-Entscheidungen betreffen.<br />

Diese Entscheidungen müssen vor dem Hintergrund der schwierigen<br />

Standardisierungsmöglichkeit von Dienstleistungen getroffen werden. Um<br />

Vergleichbarkeiten <strong>zu</strong> ermöglichen, ist es notwendig, ein umfangreiches<br />

Qualitätsmanagement und eine gezielte Markenpolitik im Rahmen<br />

produktpolitischer Entscheidungen ein<strong>zu</strong>setzen. Die Kommunikationsstragie sollte<br />

auf den Aufbau von Kundenvertrauen und Kundenbindung abzielen. Denn auf<br />

Nachfragerseite liegt ein erhöhtes Risikoempfinden vor, weil Dienstleistungen vor<br />

Inanspruchnahme nicht geprüft werden können. Aufgrund der beschriebenen<br />

Merkmale von Dienstleistungen müssen in der Distributionspolitik von<br />

Dienstleistungen die Schwerpunkte auf die Ausgestaltung des Standorts sowie<br />

auf die Kooperation zwischen Unternehmen und geeigneten Absatzmittlern gelegt<br />

werden. Daher wird auch dem kundenorientierten Verhalten der Mitarbeiter eine<br />

höhere Bedeutung beigemessen, da diese interaktiv während des<br />

Leistungserstellungsprozesses auf die Qualität der Dienstleitung einwirken, die<br />

schließlich <strong>zu</strong> einer höheren Kunden<strong>zu</strong>friedenheit und <strong>zu</strong> dem Erreichen der<br />

daraus abgeleiteten Marketingziele führt 60 .<br />

2.3.2 Besonderheiten von Non-Profit-Marketing<br />

Ein aus dem erwerbswirtschaftlichen Bereich entwickeltes Marketing wurde lange<br />

Zeit als nicht systemkonform mit den Zielen bedarfswirtschaftlicher Non-Profit-<br />

Organisationen angesehen 61 . Nicht nur gesellschaftliche Rahmenbedingungen,<br />

sondern auch die verstärkte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng der betriebswirtschaftlichen<br />

Literatur mit der Möglichkeit, in Non-Profit-Organisationen einen höheren<br />

58 Vgl. Meffert, Heribert / Bruhn, Manfred: Dienstleistungsmarketing. Grundlagen, Konzepte, Methoden. Mit<br />

Fallstudien. Gabler Verlag. 4. Auflage. Wiesbaden 1995. S. 65.<br />

59 Vgl. z.B. Grönroos, Christian: Service management and marketing: managing the moments of truth in<br />

service competition. Issues in organization and management series. Lexington. Toronto 1990; Meffert / Bruhn<br />

1995; Pepels 1995.<br />

60 Vgl. Meffert 2000, S. 1164ff.<br />

61 Vgl. Hasitschka, Werner / Hruschka, Harald: Nonprofit-Marketing. Vahlen Verlag. München 1982. Vorwort,<br />

o.S.<br />

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