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Institut für Museums- forschung - Staatliche Museen zu Berlin

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Marktpotentials oder Änderungen von Nachfrage und Rahmenbedingungen 229 . Die<br />

Eliminierung kann im Hinblick auf <strong>Museen</strong> nur bei Nebenleistungen durchgeführt<br />

werden.<br />

Entscheidungen über produktpolitische Wahlmöglichkeiten können auf Basis der<br />

Ergebnisse getroffen werden, die mithilfe von Analysetools in den vorherigen<br />

Prozessstufen erzielt wurden. Für <strong>Museen</strong> sind darunter unter anderem die<br />

Analyse des Produktlebenszyklus und die Portfolio-Analyse von Relevanz. Es<br />

kann keine Produktlebenskurve <strong>für</strong> die <strong>Museen</strong> entworfen werden, auch wenn die<br />

Demokratisierung der <strong>Museen</strong> und der damit verbundene Besucheranstieg einen<br />

"Wachstumsschub innerhalb des Marktlebenszyklus" 230 <strong>für</strong> <strong>Museen</strong> darstellt. Die<br />

Produktlebenskurve muss <strong>für</strong> jedes einzelne Museum und sogar <strong>für</strong> einzelne<br />

Leistungen eines <strong>Museums</strong> jeweils gesondert ermittelt werden. Dies lässt sich<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel über die Anzahl der verkauften Tickets oder über<br />

Besucherstatistiken bewerkstelligen 231 . Eine genaue Festlegung, in welcher Phase<br />

des Lebenszyklus sich eine Leistung befindet, ist kaum möglich. Jedoch lassen<br />

sich Nachfragetendenzen ermitteln, auf die langfristig strategisch wie auch<br />

kurzfristig operativ reagiert werden kann 232 .<br />

Die Portfolio-Analyse ist eine strategische Planungshilfe <strong>für</strong> die Produktpolitik. Sie<br />

wird angewendet auf die unterschiedlichen strategischen Geschäftsfelder, auf<br />

welchen ein Museum operiert und die <strong>zu</strong>nächst identifiziert werden müssen (z.B.<br />

Dauerausstellung, Sonderausstellung, einzelne museumspädagogische Angebote,<br />

Katalogverkauf) 233 . Um diese Felder dann in eine Portfolio-Matrix einsetzen <strong>zu</strong><br />

können, müssen Marktwachstum und relativer Marktanteil ermittelt werden. Dies<br />

ist <strong>für</strong> <strong>Museen</strong> schwieriger als <strong>für</strong> erwerbswirtschaftliche Unternehmen, da<br />

<strong>Museen</strong> weniger statistische Marktdaten <strong>zu</strong>r Verfügung stehen. Um das<br />

Marktwachstum, gemessen an Besucherzahlen, <strong>zu</strong> ermitteln, besteht <strong>für</strong> <strong>Museen</strong><br />

unter anderem die Möglichkeit, auf die Daten des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Museums</strong><strong>forschung</strong><br />

(IfM) <strong>zu</strong><strong>zu</strong>greifen 234 . Bei der Ermittlung des eigenen relativen Marktanteils<br />

müssen sich <strong>Museen</strong> weitgehend auf Schät<strong>zu</strong>ngen und Bewertungen objektiver<br />

Fachleute stützen. Anschließend können aus der Position der Geschäftsfelder in<br />

der Portfolio-Matrix produktpolitische Handlungsstrategien abgeleitet werden.<br />

Der Gestaltungspielraum <strong>für</strong> <strong>Museen</strong> ist jedoch begrenzt. Eine Dauerausstellung,<br />

die eine un<strong>zu</strong>friedenstellende Anzahl von Besuchern anzieht, kann nicht<br />

geschlossen werden, sie kann jedoch durch andere Präsentation oder veränderte<br />

Zusatzangebote attraktiver gestaltet werden. Auch sind <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

Ausstellungen modernster Kunst, die weder hohes Wachstum noch einen hohen<br />

relativen Marktanteil aufweisen, weiterhin <strong>zu</strong> fördern, da dies ja auch Aufgabe<br />

öffentlicher Kulturträger ist. Diese können dann durch andere Geschäftsfelder<br />

wieder ausgeglichen werden 235 .<br />

229 Vgl. ebd., S. 320ff.<br />

230 Colbert 1999, S. 38.<br />

231 Vgl. Klein 2005, S. 326f.<br />

232 Vgl. Colbert 1999, S. 46f.<br />

233 Vgl. Klein 2005, S. 330.<br />

234 Die jährlichen Gesamterhebungen an den <strong>Museen</strong> der Bundesrepublik Deutschland sind abrufbar von der<br />

Website des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Museums</strong><strong>forschung</strong> (http://www.smb.spk-berlin.de/ifm). Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Museums</strong><strong>forschung</strong> trug bis August 2006 die Bezeichnung <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Museums</strong>kunde. Dies erklärt, abhängig<br />

vom Zeitbe<strong>zu</strong>g, eine uneinheitliche Bezeichnung.<br />

235 Vgl. Klein 2005, S. 334ff.<br />

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