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und Kontierungs-ABC zur GemeinnÄtzigkeit - Vereins-Knowhow

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Wolfgang Pfeffer<br />

Steuer- <strong>und</strong> <strong>Kontierungs</strong>-<strong>ABC</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>GemeinnÄtzigkeit</strong><br />

mit Buchungshinweisen fÄr den DATEV-<br />

Kontenrahmen fÄr Vereine, Stiftungen,<br />

gemeinnÄtzige GmbHs (SKR 49)<br />

verlag vereinsknowhow www.vereinsknowhow.de


Wolfgang Pfeffer<br />

Steuer- <strong>und</strong> <strong>Kontierungs</strong>-<strong>ABC</strong> <strong>zur</strong> <strong>GemeinnÄtzigkeit</strong><br />

Seite 2<br />

mit Buchungshinweisen fÄr den DATEV-Kontenrahmen fÄr Vereine, Stiftungen,<br />

GemeinnÄtzige GmbHs (SKR 49)<br />

ISBN 978-3-9814123-1-4<br />

Ä verlag vereinsknowhow Wolfgang Pfeffer Drefahl/Mecklenburg 2012<br />

Ringstr. 10<br />

19372 Drefahl<br />

Telefon (038721) 22 892<br />

Fax (038721) 22 893<br />

Internet www.vereinsknowhow.de<br />

E-Mail email@vereinsknowhow.de<br />

Verantwortlich Wolfgang Pfeffer<br />

Die Texte sind mit grÅÇter Sorgfalt erstellt. Eine Haftung ist dennoch ausgeschlossen.<br />

Steuer- <strong>und</strong> <strong>Kontierungs</strong>-<strong>ABC</strong> www.vereinsknowhow.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite 3<br />

EinfÄhrung/Hinweise ..............................................................................................................7<br />

Welcher Kontenrahmen eignet sich?.............................................................................7<br />

Aufbau des DATEV-<strong>Vereins</strong>kontenrahmens..................................................................8<br />

Hinweise <strong>zur</strong> <strong>Kontierungs</strong>tabelle ......................................................................................... 10<br />

Umsatzsteuer ........................................................................................................................ 11<br />

Vorsteuerabzug ..........................................................................................................11<br />

AblÅsezahlungen, Einnahmen.................................................................................................13<br />

Abschreibungen......................................................................................................................14<br />

Abschreibungen, geringwertige WirtschaftsgÉter.....................................................................14<br />

Altmaterialsammlung ..............................................................................................................16<br />

AnlagevermÅgen, Abgang aus dem AnlagevermÅgen .............................................................17<br />

AnlagevermÅgen, Kauf............................................................................................................17<br />

AnlagevermÅgen, Verkauf mit Buchgewinn .............................................................................18<br />

Anwaltskosten ........................................................................................................................19<br />

Anzeigen, siehe: Werbekosten................................................................................................19<br />

AnzeigenerlÅse, siehe: Werbeeinnahmen ...............................................................................19<br />

ArbeitnehmerÉberlassung, siehe: Personalgestellung .............................................................19<br />

Arbeitskleidung, siehe: Sportkleidung......................................................................................19<br />

AufnahmegebÉhren ................................................................................................................20<br />

Aufwandsspenden ..................................................................................................................20<br />

Auslagenersatz.......................................................................................................................21<br />

Bandenwerbung......................................................................................................................22<br />

Bankautomat, GebÉhren, siehe: BankgebÄhren ......................................................................22<br />

Bankdarlehen .........................................................................................................................22<br />

BankgebÉhren ........................................................................................................................23<br />

Basar, siehe: Flohmarkt ..........................................................................................................23<br />

Baukosten ..............................................................................................................................24<br />

BeitrÑge, siehe: MitgliedsbeitrÅge............................................................................................24<br />

BeitrittsgebÉhren, siehe: AufnahmegebÄhren..........................................................................24<br />

Benefizveranstaltungen...........................................................................................................24<br />

Benzin, siehe: laufende Kfz-Kosten.........................................................................................25<br />

Beratungskosten.....................................................................................................................25<br />

Berufsgenossenschaft, BeitrÑge..............................................................................................26<br />

Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft ..................................................................................26<br />

BetriebsmittelrÉcklagen...........................................................................................................27<br />

Blutspendetermine, Organisationsleistungen fÉr......................................................................28<br />

Briefmarken, siehe: Porto........................................................................................................28<br />

BÉcher, Fachliteratur, Zeitschriften..........................................................................................28<br />

BuchungsgebÉhren, siehe: BankgebÄhren ..............................................................................29<br />

BÉromaterial ...........................................................................................................................29<br />

Cafeteria, siehe: gastronomische UmsÅtze .............................................................................29<br />

Darlehen, siehe: Bankdarlehen ...............................................................................................29<br />

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Seite 4<br />

Darlehen von Mitgliedern ........................................................................................................30<br />

Druckkosten............................................................................................................................30<br />

EC-GebÉhren, siehe: BankgebÄhren.......................................................................................31<br />

EDV-Verbrauchsmaterial, siehe: BÄromaterial.........................................................................31<br />

Eintrittgelder zu Sportveranstaltungen mit bezahlten Sportlern................................................31<br />

Eintrittsgelder zu Sportveranstaltungen mit Amateursportlern..................................................32<br />

Energiekosten (Strom, Gas usf.) .............................................................................................33<br />

Erbschaften ............................................................................................................................33<br />

Fachliteratur, siehe: BÄcher ....................................................................................................34<br />

Fahrtkostenerstattung, siehe: Reisekostenerstattung ..............................................................34<br />

Festveranstaltungen, siehe: <strong>Vereins</strong>feste................................................................................34<br />

Flohmarkt, ErlÅse....................................................................................................................34<br />

Gas, siehe: Energiekosten ......................................................................................................35<br />

gastronomische UmsÑtze, Verkauf von Speisen <strong>und</strong> GetrÑnken..............................................35<br />

Geldspende, erhaltene............................................................................................................36<br />

Gesellige Veranstaltungen, Eintrittsgelder...............................................................................36<br />

GetrÑnke/VerkaufserlÅse, siehe: gastronomische UmsÅtze .....................................................37<br />

Gewerbesteuer .......................................................................................................................37<br />

Habenzinsen aus Bankguthaben.............................................................................................37<br />

Heimatabend, Eintrittsgeld ......................................................................................................38<br />

Heizungskosten, siehe: Energiekosten....................................................................................38<br />

Instandhaltungskosten, Reparaturen.......................................................................................38<br />

InternetgebÉhren, siehe: Telefonkosten ..................................................................................39<br />

Karnevalsorden.......................................................................................................................39<br />

Kfz-Kosten, laufende Kfz-Kosten.............................................................................................39<br />

Kindergarten, Kinderhort - Einnahmen aus Betreuungskosten.................................................40<br />

Kirchensteuer, siehe: Lohnsteuer............................................................................................41<br />

Kongresse, Tagungen u.Ñ. Ö TeilnahmegebÉhren ...................................................................41<br />

KontofÉhrungsgebÉhren, siehe: BankgebÄhren.......................................................................42<br />

Konzerte, Eintrittsgelder..........................................................................................................42<br />

KursgebÉhren, siehe: SeminargebÄhren .................................................................................43<br />

LÅhne <strong>und</strong> GehÑlter ................................................................................................................43<br />

Lohnsteuer, Kirchensteuer ......................................................................................................43<br />

Losverkauf, ErlÅse aus Tombola <strong>und</strong> Lotterien........................................................................44<br />

Medaillen, siehe: Pokale .........................................................................................................45<br />

MitgliedsbeitrÑge.....................................................................................................................45<br />

Museums-Shop, VerkaufserlÅse .............................................................................................46<br />

MusikauffÉhrungen, siehe: Konzerte .......................................................................................48<br />

Online-GebÉhren, siehe: Telefonkosten ..................................................................................48<br />

ParkgebÉhren, siehe: Kfz-Kosten............................................................................................48<br />

Personalgestellung .................................................................................................................48<br />

Personalkosten, siehe: LÇhne <strong>und</strong> GehÅlter ............................................................................49<br />

Pferdepension ........................................................................................................................49<br />

Pokale ....................................................................................................................................50<br />

Porto.......................................................................................................................................50<br />

Programmverkauf ...................................................................................................................51<br />

Putzmittel, siehe: Reinigungskosten........................................................................................51<br />

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Seite 5<br />

Raumnebenkosten, siehe: Energiekosten ...............................................................................52<br />

Reinigungskosten ...................................................................................................................52<br />

Reisekostenerstattung ............................................................................................................52<br />

Reisen, Einnahmen.................................................................................................................54<br />

Reparaturen, siehe: Instandhaltungskosten.............................................................................56<br />

RÉcklage, freie........................................................................................................................56<br />

RÉcklage, zweckgeb<strong>und</strong>ene ...................................................................................................57<br />

Sachspenden, erhaltene .........................................................................................................58<br />

Sachsponsoring, siehe: Werbeeinnahmen aus Sachleistungen ...............................................59<br />

ScheckgebÉhren, siehe: BankgebÄhren ..................................................................................59<br />

SchiedsrichtergebÉhren ..........................................................................................................59<br />

Schulspeisung ........................................................................................................................59<br />

SeminargebÉhren, Einnahmen................................................................................................60<br />

Showauftritt.............................................................................................................................61<br />

Sitzungsgelder (Vorstand).......................................................................................................62<br />

Software, Kauf ........................................................................................................................62<br />

SozialversicherungsbeitrÑge, gesetzliche................................................................................63<br />

Speisen, VerkaufserlÅse, siehe: gastronomische UmsÅtze ......................................................63<br />

Spenden, erhaltene.................................................................................................................64<br />

Spenden, gegebene................................................................................................................64<br />

Sponsoring, Werbung .............................................................................................................65<br />

Sponsoringeinnahmen aus RechteÉberlassung.......................................................................66<br />

Sportanlagen, Vermietung, siehe: Vermietung von Sportanlagen ............................................67<br />

Sportkleidung, Kauf.................................................................................................................67<br />

Sportreisen .............................................................................................................................68<br />

Sportunterricht, KursgebÉhren ................................................................................................68<br />

Sportveranstaltungen, bezahlte Sportler, siehe: Eintrittsgelder ................................................69<br />

StandgebÉhren, Einnahmen....................................................................................................69<br />

Startgelder..............................................................................................................................70<br />

Steuerberaterkosten ...............................................................................................................71<br />

Strom, siehe: Energiekosten ...................................................................................................71<br />

Tagungen, siehe: Kongresse ..................................................................................................71<br />

Telefonkosten, Kommunikationskosten, InternetgebÉhren.......................................................71<br />

Tombola <strong>und</strong> Lotterien (ErlÅse aus Losverkauf).......................................................................72<br />

Trainingslager, Kosten ............................................................................................................73<br />

Trikotwerbung, siehe: Werbeeinnahmen .................................................................................73<br />

TÜV, siehe: Kfz-Kosten...........................................................................................................73<br />

Umsatzsteuererstattung durch das Finanzamt.........................................................................74<br />

Umsatzsteuerzahlung an das Finanzamt.................................................................................74<br />

Urk<strong>und</strong>en, siehe: Pokale.........................................................................................................75<br />

<strong>Vereins</strong>feste, gesellige Veranstaltungen..................................................................................75<br />

<strong>Vereins</strong>gaststÑtte, siehe: gastronomische UmsÅtze.................................................................75<br />

<strong>Vereins</strong>reisen, siehe: Reisen...................................................................................................75<br />

<strong>Vereins</strong>zeitschrift, siehe: Druckkosten.....................................................................................76<br />

Verlosung, siehe: Tombola......................................................................................................76<br />

Vermietung von Immobilien.....................................................................................................76<br />

Vermietung von Sportanlagen.................................................................................................77<br />

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Seite 6<br />

Vermietung, langfristige Vermietung von Immobilien ...............................................................78<br />

Vorsteuerpauschalierung ........................................................................................................78<br />

Wareneinkauf .........................................................................................................................80<br />

Werbeeinnahmen ...................................................................................................................80<br />

Werbeeinnahmen, Internet......................................................................................................81<br />

Werbeeinnahmen aus Sachleistungen ....................................................................................81<br />

Werbekosten ..........................................................................................................................82<br />

Zeitschriften, siehe: BÄcher.....................................................................................................83<br />

Zinsen, Aufwand.....................................................................................................................83<br />

ZinsertrÑge .............................................................................................................................83<br />

AbkÄrzungsverzeichnis........................................................................................................ 85<br />

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EinfÄhrung/Hinweise<br />

Seite 7<br />

Das <strong>Kontierungs</strong>lexikon bezieht sich auf den Kontenrahmen der DATEV SKR (Sonderkontenrahmen)<br />

49 (BranchenlÅsung fÉr Vereine, Stiftungen, GemeinnÉtzige GmbHs) in<br />

der Fassung fÉr 2010. Der Ñltere <strong>Vereins</strong>kontenrahmen SKR 99 wird von der DATEV<br />

seit 2005 nicht mehr gepflegt.<br />

Auch wenn nicht der SKR 49 genutzt wird, liefert das Lexikon neben den genauen<br />

<strong>Kontierungs</strong>angaben detaillierte Hinweise <strong>zur</strong> steuerlichen Behandlung der jeweiligen<br />

GeschÑftsvorfÑlle.<br />

Welcher Kontenrahmen eignet sich?<br />

Es gibt keine steuerrechtliche Verpflichtung <strong>zur</strong> Nutzung bestimmter Kontenrahmen.<br />

Vorgeschrieben ist lediglich, die Aufzeichnungen geordnet vorzunehmen <strong>und</strong> Einnahmen<br />

<strong>und</strong> Ausgaben getrennt aufzuzeichnen. NatÉrlich muss die Kontierung die<br />

Gliederungsvorgaben des EÜR-Vordrucks, bzw. die gesetzliche Gliederung der<br />

Gewinn-<strong>und</strong>-Verlust-Rechnung (GuV) <strong>und</strong> Bilanz berÉcksichtigen. Dabei wird sich aber<br />

der Kontenplan (also die konkrete Aufteilung <strong>und</strong> Ordnung der Konten in einem<br />

bestimmten Verein) nicht nach den steuerlichen Mindesterfordernissen, sondern nach<br />

den Informations- <strong>und</strong> OrganisationsbedÉrfnissen des <strong>Vereins</strong> richten.<br />

Eine Spezialkontenrahmen <strong>zur</strong> GemeinnÉtzigkeit ist nicht unbedingt erforderlich. Viele<br />

Vereine haben im Wesentlichen nur Einnahmen im nichtunternehmerischen Bereich.<br />

Die Ébrigen Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben kÅnnen mit wenigen zusÑtzlichen Konten<br />

erfasst werden. Ein nach steuerlichen Bereichen gegliederter Kontenplan ist dann nicht<br />

erforderlich. Es kÅnnen dann vertraute Kontenrahmen benutzt werden (wie z. B. der<br />

SKR 03). Dort fehlen zwar Konten fÉr die typischen Einnahmen des ideellen Bereiches<br />

(MitgliedsbeitrÑge, Spenden) die kÅnnen aber ergÑnzt werden (bei den UmsatzerlÅskonten).<br />

Anders wenn auch in anderen steuerlichen Bereichen nennenswerte Einnahmen <strong>und</strong><br />

Ausgaben vorliegen. Die getrennte Erfolgsrechnung Ö also die Aufteilung aller<br />

Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben auf ideellen Bereich, VermÅgensverwaltung, Zweckbetriebe<br />

<strong>und</strong> steuerpflichtige wirtschaftliche GeschÑftsbetriebe stellt hier besondere Anforderungen<br />

an die Kontierung. Der Kontenplan muss das wiederspiegeln. Die fÉr gewerbliche<br />

Unternehmen gÑngigen Kontenrahmen (z. B. SKR 03, SKR 04) tun dies nicht <strong>und</strong><br />

sind deswegen hier meist nicht geeignet.<br />

Neben der unterschiedlichen ertragsteuerlichen Behandlung gibt es in Vereinen <strong>und</strong><br />

gemeinnÉtzigen KÅrperschaften auch regelmÑÇig ein Nebeneinander von umsatzsteuerpflichtigen<br />

<strong>und</strong> umsatzsteuerfreien Einnahmen. Das ergibt sich zum einen aus<br />

den Vorhandensein eines nichtunternehmerischen Bereiches, zum anderen aus eine<br />

Reihe von Befreiungsregelung (besondern á 4 Nr. 18 bis 25 UStG). Da von der<br />

Steuerpflicht der AusgangsumsÑtze der Vorsteuerabzug bei den EingangsumsÑtzen<br />

abhÑngt, ist eine Trennung nach steuerfreien <strong>und</strong> steuerpflichtigen Bereichen erforderlich<br />

<strong>und</strong> wird im SKR 49 auch so umgesetzt.<br />

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Aufbau des DATEV-<strong>Vereins</strong>kontenrahmens<br />

Seite 8<br />

Der SKR 49 gliedert die Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben zunÑchst nach den steuerlichen<br />

Bereichen <strong>und</strong> dann nach ErlÅs- <strong>und</strong> Kostenarten. Das fÉhrt zu einer sehr viel<br />

grÅÇeren Zahl von Konten als z. B. beim SKR 03. Andererseits sind in einigen<br />

steuerlichen Bereichen einzelne ErlÅs- <strong>und</strong> Kostenarten nicht vorhanden. In der Regel<br />

wird man hier entsprechende Konten einfÉgen, weil die Buchung auf Sammelkonten<br />

(sonstige ErlÅse/Kosten) bei regelmÑÇig vorkommenden GeschÑftsvorfÑllen nicht<br />

sinnvoll ist.<br />

Kontenklasse Kontenarten<br />

0 Bestandskonten Aktiva<br />

1 Bestandskonten Passiva<br />

2 ideeller Bereich<br />

3 ertragsneutrale Posten<br />

4 VermÅgensverwaltung<br />

5 Zweckbetrieb Sport<br />

6 andere Zweckbetriebe<br />

7 wirtschaftlicher GeschÑftsbetrieb Sport<br />

8 Ébrige wirtschaftliche GeschÑftsbetriebe<br />

9 Vortragskonten, statistische Konten<br />

10000 - 69999 Personenkonten: Debitoren<br />

70000 - 99999 Personenkonten: Kreditoren<br />

Der SKR 49 bildet die groÇe Bedeutung der Sportvereine in eigenen Kontenklassen (5<br />

<strong>und</strong> 7) ab. FÉr Nicht-Sportvereine sind diese Bereiche natÉrlich ÉberflÉssig. Umgekehrt<br />

sind die Zweckbetriebe anderer Vereine in der Kontenklasse 6 nur ungenÉgend abgebildet.<br />

Auch hier werden dann Anpassung durch das EinfÉgen entsprechender Konten<br />

nÅtig sein.<br />

Kontenbereich 0 <strong>und</strong> 1<br />

Anders als die gÑngigen Kontenrahmen teilt der SKR 49 die Bestandskonten nicht<br />

nach Anlage- <strong>und</strong> UmlaufvermÅgen, sondern nach aktiven <strong>und</strong> passiven Bestandskonten<br />

(also nach der Bilanzseite). Das ist ungewohnt, weil so die hÑufig bebuchten<br />

Konten Kasse <strong>und</strong> Bank nicht die vertrauten Nummern 1000 <strong>und</strong> 1200 haben.<br />

FÉr die Bestandskonten (Finanzkonten, AnlagevermÅgen, Verbindlichkeiten usf.) ist<br />

eine Trennung nach steuerlichen Bereichen nicht erforderlich.<br />

Kontenbereich 2 <strong>und</strong> 3<br />

Der nicht unternehmerische Bereich ist aufgeteilt in die Bereiche 2 <strong>und</strong> 3. Die<br />

gemeinnÉtzigkeitsspezifischen Konten finden sich dabei im Bereich 3. SchlÉssige<br />

GrÉnde fÉr die Doppelung des ideellen Bereiches sind nicht zu finden.<br />

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Kontenbereich 5 <strong>und</strong> 7<br />

Seite 9<br />

Eigens ausgewiesen sind im Kontenrahmen die Bereiche Zweckbetrieb Sport <strong>und</strong><br />

wirtschaftlicher GeschÅftsbetrieb Sport, weil die steuerliche Einordnung von Amateur<strong>und</strong><br />

Profisport unterschiedlich ist <strong>und</strong> nach á 67a Abgabenordnung eine WahlmÅglichkeit<br />

fÉr die Zweckbetriebszuordnung besteht. Die Einhaltung der 35.000-Euro-<br />

Grenze (bis 2006: 30.678 à) beim Einsatz bezahlter Sportler muss dann eigens (durch<br />

getrennte Verbuchung) nachgewiesen werden.<br />

Im Bereich 5 werden umsatzsteuerpflichtige <strong>und</strong> umsatzsteuerfrei Einnahmen (ab<br />

5700) <strong>und</strong> entsprechend EingangsumsÑtze mit <strong>und</strong> ohne Vorsteuerabzug unterschieden.<br />

Kontenbereich 6<br />

Die Zweckbetriebe von Nichtsportvereinen finden sich im Bereich 6. Unterschieden<br />

wird dabei nach umsatzsteuerfreien <strong>und</strong> -steuerpflichtigen Zweckbetrieben. NaturgemÑÇ<br />

kann der SKR 49 nicht das ganze Spektrum gemeinnÉtziger TÑtigkeiten<br />

abbilden. Es fehlen also Konten fÉr viele besondere Zweckbetriebe. HÑufig wird im<br />

Bereich 6 deswegen eine weitgehende Umgestaltung der Konten erforderlich sein.<br />

Kontenbereich 8<br />

Die steuerpflichtigen wirtschaftlichen GeschÑftsbetriebe (mit Ausnahme des Sports)<br />

finden sich im Bereich 8. Abgebildet sind hier nur die hÑufigsten GeschÑftsbetriebe.<br />

Auch hier werden deshalb vielfach Konten geÑndert oder ergÑnzt werden mÉssen.<br />

Die Auflistung der Konten bietet an vielen Stellen eine Wahl zwischen gesammelter<br />

oder differenzierter Erfassung.<br />

Beispiel: 5000 Eintrittsgelder Sport 1 ist ein Sammelkonto. Wahlweise kÅnnen die<br />

Einnahmen aber auch stÑrker unterschieden werden nach:<br />

5005 Eintrittsgelder aus WettkÑmpfen 7 % USt<br />

5010 Eintrittsgelder aus FuÇballspielen 7 % USt<br />

5015 Eintrittsgelder aus Sportturnen 7 % USt usf.<br />

Diese Unterscheidung ist nur fÉr den Bedarf des internen Rechnungswesens gedacht.<br />

Steuerliche Vorgaben gibt es dafÉr in der Regel nicht.<br />

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Hinweise <strong>zur</strong> <strong>Kontierungs</strong>tabelle<br />

Seite 10<br />

Im SKR 49 wird eine Aufteilung nach den steuerlichen Bereichen:<br />

ÄÅnicht unternehmerischer (ideellen) Bereich (2000 <strong>und</strong> 3000) IB<br />

ÄÇder VermÅgensverwaltung (4000) Verm.<br />

ÄÉden Zweckbetriebe (5000 <strong>und</strong> 6000) <strong>und</strong> ZB<br />

ÄÑden wirtschaftliche GeschÑftsbetriebe (8000) wirt. GB<br />

<strong>und</strong> zusÑtzlich nach<br />

ÄÖZweckbetrieb Sport <strong>und</strong> ZB Sport<br />

ÄÜwirtschaftlichem GeschÑftsbetrieb Sport wirt. GB Sport<br />

Die sonstigen Zweckbetriebe (6000) werden weiter unterteilt nach<br />

Äáumsatzsteuerfreien <strong>und</strong><br />

Äàumsatzsteuerpflichtigen Zweckbetrieben.<br />

Daraus ergibt sich die Spaltenaufteilung unter Kontonummer(n). Je nach sachlicher<br />

Zuordnung des GeschÑftsvorfalls muss also die entsprechende Spalte gewÑhlt werden.<br />

Unter "Zuordnung zu den steuerlichen Bereichen" finden Sie bei den einzelnen <strong>Kontierungs</strong>fÑllen<br />

dazu Hinweise.<br />

Die Spalte Konto-Position gibt an, ob das unter Kontonummer(n) angegebene Konto im<br />

Soll oder im Haben steht. Wird mit Buchungskreisen gebucht, die bereits ein Finanzkonto<br />

vorgeben (ein Verfahren das viele Buchhaltungsprogramme <strong>zur</strong> Vereinfachung<br />

einsetzen) ist diese Angabe ohne Belang. Es wird dann nur "Ausgabe" oder<br />

"Einnahme" (o.Ñ.) gewÑhlt.<br />

Unter âGegenkontoä wird in aller Regel ein Finanzkonto stehen (Bank, Kasse, Scheck<br />

oder Forderungen <strong>und</strong> Verbindlichkeiten). Der konkrete Buchungssatz hÑngt also<br />

davon ab, ob bar oder unbar (per BankÉberweisung) bezahlt wurde. Forderungen <strong>und</strong><br />

Verbindlichkeiten mÉssen nur in der bilanzierenden Buchhaltung erfasst werden. In der<br />

einfachen Buchhaltung (EÜR) genÉgt es, wenn der GeschÑftsvorfall bei Zahlungsfluss<br />

gebucht wird.<br />

FÉr Buchungen auf Bestandskonten (z. B. Anschaffung von AnlagevermÅgen oder<br />

Aufnahme vor Darlehen) erfolgt keine Trennung nach den steuerlichen Bereichen. Statt<br />

dessen finden Sie das entsprechenden Konto in der Spalte âAnlagenä<br />

Beispiel: Anwaltskosten<br />

Anlagen IB Verm.<br />

ZB<br />

Sport<br />

Kontonummer/n<br />

sonstige ZB<br />

ust.pflichtig<br />

sonstige ZB<br />

ust.frei<br />

wirt. GB<br />

Sport<br />

sonstige<br />

wirt. GB<br />

Konto-<br />

Position Gegenkonto<br />

2704 4900 5650 6300 6800 7500 8800 Soll Finanzkonto<br />

Es handelt sich um eine Aufwandsbuchung, deshalb steht das Konto im Soll. Je nach<br />

Zuordnung zu den steuerlichen Bereichen wird auf unterschiedliche Konten gebucht:<br />

Handelt es sich z. B. um Anwaltskosten aus Rechtsstreitigkeiten mit Mitgliedern, wird<br />

die Zuordnung zum ideellen Bereich erfolgen (Konto 2704). Bei einem Rechtsstreit mit<br />

einem bezahlten Sportler dagegen, wÑre bei Wahl der Zweckbetriebsoption die<br />

Zuordnung zum Zweckbetrieb Sport gegeben usf.<br />

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Seite 11<br />

SKR 49 <strong>und</strong> SKR 99 haben mit Ausnahme der Bestandsbuchungen identische Kontenklassen.<br />

Innerhalb der Kontenklassen werden aber z. T. ganz unterschiedliche<br />

Kontennummern benutzt.<br />

HÅufig kann die Kontierung nicht immer ganz eindeutig angegeben werden. Das<br />

liegt daran, dass der SKR 49 in den einzelnen Teilbereichen nicht immer differenzierte<br />

Einzelkonten vorsieht. Wir geben dann Sammelkonten (Sonstige<br />

Kosten, Sonstige ErtrÅge) an. Hier sollten bei regelmÅÇig anfallenden<br />

GeschÅftsvorfÅllen Konten ergÅnzt werden.<br />

Umsatzsteuer<br />

Wegen der besonderen Komplikationen, die die Umsatzsteuer durch die<br />

unterschiedlichen SÑtze <strong>und</strong> Befreiungsregelungen in den verschiedenen steuerlichen<br />

Bereichen erfÑhrt, kann die Umsatzsteuer bei der Kontierung nicht systematisch<br />

berÉcksichtigt werden. Das gilt insbesondere fÉr die Arbeit mit SteuerschlÉsseln <strong>und</strong><br />

Automatikkonten. Die angegebenen Konten sind also noch auf die zugeordneten<br />

UmsatzsteuersÑtze hin zu ÉberprÉfen.<br />

FÉr die Einnahmen finden Sie in der Rubrik Umsatzsteuer jeweils ausfÉhrliche<br />

Angaben, besondern zu Umsatzsteuerbefreiungen.<br />

Im Übrigen gilt allgemein:<br />

ÄâDer nichtunternehmerische Bereich (2 <strong>und</strong> 3) ist umsatzsteuerfrei <strong>und</strong> damit<br />

auch ohne Vorsteuerabzug. Ein Ausnahme wÉrden hier nur MitgliedsbeitrÑge<br />

darstellen, auf die Umsatzsteuer erhoben wird. Ertragssteuerlich fallen sie<br />

dennoch in den nichtunternehmerischen Bereich. Umsatzsteuer auf<br />

MitgliedsbeitrÑge zu erheben, ist aber nach geltendem Recht nicht erforderlich<br />

<strong>und</strong> wird die Ausnahme sein.<br />

ÄäDie Einnahmen der VermÅgensverwaltung sind gr<strong>und</strong>sÑtzlich<br />

umsatzsteuerpflichtig. Es gilt der ermÑÇigte Umsatzsteuersatz (7%). FÉr viele<br />

typischen Einnahmearten (Zinsen, Mieten) gelten aber Befreiungsregelungen.<br />

ÄãZweckbetriebe sind gr<strong>und</strong>sÑtzlich steuerpflichtig, wenn nicht ein besonderer<br />

Befreiungstatbestand greift. Bis auf wenige Ausnahmen gilt der ermÑÇigte<br />

Umsatzsteuersatz.<br />

ÄåIn steuerpflichtigen wirtschaftlichen GeschÑftsbetrieben gilt allgemein die<br />

Steuerpflicht <strong>und</strong> der Regelsteuersatz (19%).<br />

Vorsteuerabzug<br />

Nach á 15 Abs. 1 Nr. 1 Satz 1 UStG kann der Verein die gesondert ausgewiesene<br />

Steuer fÉr Lieferungen oder sonstige Leistungen, die fÉr sein Unternehmen ausgefÉhrt<br />

worden sind, als Vorsteuer abziehen. Dabei muss ein direkter <strong>und</strong> unmittelbarer<br />

Zusammenhang zwischen dem Eingangsumsatz <strong>und</strong> den umsatzsteuerpflichtigen AusgangsumsÑtzen<br />

bestehen. Die getÑtigten Aufwendungen mÉssen zu den Kostenelementen<br />

der versteuerten AusgangsumsÑtze gehÅren.<br />

Ein Vorsteuerabzug ist auch mÅglich, wenn die Kosten fÉr die Leistungen zu den<br />

allgemeinen Aufwendungen (Gemeinkosten) gehÅren <strong>und</strong> Ö als solche Ö Bestandteile<br />

des Preises der erbrachten Dienstleistungen sind.<br />

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Seite 12<br />

Der Vorsteuerabzug ist nur zulÑssig, wenn Lieferungen oder sonstige Leistungen fÉr<br />

das Unternehmen ausgefÉhrt werden (á 15 Abs. 1 Nr. 1 UStG). Umsatzsteuerrechtlich<br />

werden bei gemeinnÉtzigen Organisationen die unternehmerische wirtschaftliche<br />

SphÑre <strong>und</strong> die nichtunternehmerische SphÑre (ideeller Bereich) unterschieden.<br />

Die Rechtsprechung hat geklÑrt, dass unternehmerisch tÑtige Gesellschaften auch<br />

einen nicht-unternehmerischen Bereich haben kÅnnen. Stehen Eingangsleistungen<br />

(Rechnungen anderer Unternehmen) in einem Verwendungszusammenhang mit dem<br />

unternehmerischen <strong>und</strong> dem nicht-unternehmerischen Bereich, liegt gr<strong>und</strong>sÑtzlich nur<br />

ein anteiliger unternehmerischer Leistungsbezug vor. Einheitliche Leistungen kÅnnen<br />

teilweise fÉr das Unternehmen <strong>und</strong> teilweise fÉr auÇerunternehmerische Zwecke<br />

bezogen werden.<br />

Die Aufteilung von Vorsteuern zwischen beiden Bereichen ist im Einzelfall oft schwierig<br />

bleiben.<br />

In Frage kommen AufteilungsmaÇstÑbe:<br />

Äçnach der Verwendung von Aufwendungen,<br />

Äénach getÑtigten Investition oder<br />

Äènach den Einnahmen.<br />

Bei GÉtern des AnlagevermÅgens hat der Verein ein Wahlrecht, ob er ein<br />

Wirtschaftsgut dem unternehmerischen Bereich oder dem nicht unternehmerischen<br />

Bereich zuordnet. Bei einer Zuordnung zum unternehmerischen Bereich kann er die<br />

Vorsteuern in voller HÅhe im ersten Jahr abziehen. Die anschlieÇende Nutzung im<br />

nichtunternehmerischen Bereich gilt dann als Verwendung, die umsatzsteuerpflichtig<br />

ist, wenn das Wirtschaftsgut ganz oder teilweise zum Vorsteuerabzug berechtigt hat.<br />

Bei Zuordndung des Gegenstands zum nichtunternehmerischen Bereich entfÑllt der<br />

Vorsteuerabzug aus den Kosten, die auf diesen Gegenstand entfallen (Abschnitt 192<br />

Abs. 21 UStR 2008).<br />

Wenn <strong>Vereins</strong>anlagen sowohl im nichtwirtschaftlichen als auch im wirtschaftlichen<br />

Bereich genutzt werden, kommt ein Vorsteuerabzug bei Aufwendungen <strong>zur</strong> laufenden<br />

Unterhaltung in Frage, soweit dies Nutzung im Zusammenhang mit umsatzsteuerpflichtigen<br />

Einnahmen steht.<br />

Die verschiedenen vereinsinternen Bereiche mÉssen nach Art einer<br />

Kostenstellenrechnung dem nichtwirtschaftlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Bereich zugeordnet<br />

werden. Der wirtschaftliche Bereich muss wiederum nach der Nutzung fÉr<br />

umsatzsteuerpflichtigen <strong>und</strong> umsatzsteuerfreien Einnahmen aufgeteilt werden.<br />

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AblÉsezahlungen, Einnahmen<br />

Hinweise<br />

Seite 13<br />

AblÅsezahlungen kÅnnen Einnahmen des Zweckbetriebs sein. Das setzt aber voraus,<br />

dass der den Verein wechselnde Sportler in den letzten zwÅlf Monaten vor seiner<br />

Freigabe nicht als bezahlter Sportler einzustufen war.<br />

Das gleiche gilt, wenn lediglich die Ausbildungskosten fÉr den Ébernommenen Sportler<br />

erstattet werden. Das wird ohne weitere Nachweise angenommen, wenn die Kostenerstattung<br />

je Sportler nicht hÅher als 2.557 EUR ist. Bei hÅheren Kostenerstattungen<br />

mÉssen sÑmtliche Ausbildungskosten einzeln nachgewiesen werden. Beim Ébernehmenden<br />

Verein kÅnnen diese Kostenerstattung dann nicht im steuerpflichtigen wirtschaftlichen<br />

GeschÑftbetrieb verbucht werden (AEAO, Ziffer 39 zu á 67a Abs. 3).<br />

Im bezahlten Sport werden die gezahlten AblÅsesummen als immaterielles<br />

Wirtschaftsgut bilanziell aktiviert <strong>und</strong> auf die Laufzeit des Arbeitsvertrags mit dem<br />

Sportler verteilt (B<strong>und</strong>esfinanzhof, Urteil vom 14.12.2011, I R 108/10). Zahlungen von<br />

AusbildungsentschÑdigungen kÅnnen sofort als Betriebsausgaben abgesetzt werden.<br />

Nebenkosten im Rahmen der Verpflichtung eines Sportlers, wie z. B.. Provisionen an<br />

Spielervermittler sind als Betriebsausgaben sofort abzugsfÑhig.<br />

Zuordnung zu den steuerlichen Bereichen<br />

Nach den genannten MaÇgaben Zweckbetrieb. Alle anderen AblÅsezahlungen fallen in<br />

den steuerpflichtigen wirtschaftlichen GeschÑftbetrieb.<br />

Kontierung<br />

Anlagen IB Verm.<br />

Umsatzsteuer<br />

ZB<br />

Sport<br />

Kontonummer/n<br />

sonstige ZB<br />

ust.-pflichtig<br />

sonstige ZB<br />

ust.frei<br />

wirt. GB<br />

Sport<br />

sonstige<br />

wirt. GB<br />

Konto-<br />

Position Gegenkonto<br />

5260 7054 Haben Finanzkonto<br />

Die Freigabe eines FuÇballvertragsspielers oder Lizenzspielers gegen Zahlung einer<br />

AblÅseentschÑdigung vollzieht sich im Rahmen eines Leistungsaustauschs zwischen<br />

abgebendem <strong>und</strong> aufnehmendem Verein (vgl. BFH, Urteil vom 31.08.1955,<br />

V 108/55 U). Das gilt auch, wenn die AblÅseentschÑdigung fÉr die Abwanderung eines<br />

FuÇballspielers in das Ausland von dem auslÑndischen Verein gezahlt wird (UStAE, zu<br />

á 1a UStG).<br />

Als Einnahmen des Zweckbetriebs sind die AblÅsezahlungen nur mit 7% besteuert.<br />

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Abschreibungen<br />

Hinweise<br />

Seite 14<br />

Die Absetzung fÉr Abnutzung (AfA) ist ein Teilbetrag der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

des <strong>Vereins</strong>inventars. Die durch Überalterung, VerschleiÇ oder technischen<br />

Fortschritt entstehende Wertminderung von abnutzbaren WirtschaftsgÉtern<br />

wird durch den Ansatz von Abschreibungen ausgewiesen. ZunÑchst werden die<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des jeweiligen Wirtschaftsgutes im<br />

Anschaffungsjahr aktiviert (im AnlagevermÅgen aufgefÉhrt), dann werden diese Kosten<br />

auf die Dauer mehrerer Nutzungsjahre (lt. amtlicher AfA-Tabelle) verteilt. Zu unterscheiden<br />

ist dabei die planmÑÇige (auf die voraussichtliche Nutzungsdauer) oder<br />

auÇerplanmÑÇige (bei unvorhergesehenem Wertverlust) Abschreibung. FÉr geringwertige<br />

WirtschaftgÉter (150 bis 1.000 Euro bzw. 410 Euro Anschaffungswert) gelten<br />

besondere Abschreibungsregelungen.<br />

Zuordnung zu den steuerlichen Bereichen<br />

Die Zuordnung hÑngt von der tatsÑchlichen Nutzung ab. Wenn die AnlagegÉter<br />

gemischt (d. h. in verschiedenen steuerlichen Bereichen) genutzt werden, ist eine<br />

Aufteilung auf die steuerlichen Bereiche vorzunehmen. In gemeinnÉtzigen Vereinen<br />

sind die Abschreibungen nur in steuerpflichtigen wirtschaftlichen GeschÑftsbetrieben<br />

steuerwirksam. Im Übrigen sind sie nur kalkulatorisch (fÉr das interne Rechnungswesen)<br />

wichtig.<br />

Kontierung<br />

Anlagen IB Verm.<br />

ZB<br />

Sport<br />

Kontonummer/n<br />

sonstige ZB<br />

ust.-pflichtig<br />

sonstige ZB<br />

ust.frei<br />

wirt. GB<br />

Sport<br />

sonstige<br />

wirt. GB<br />

2500 4500 5450 6780 7270 8240 Soll<br />

Abschreibungen, geringwertige WirtschaftsgÄter<br />

Hinweise<br />

Konto-<br />

Position Gegenkonto<br />

Die Abschreibungsregelungen fÉr geringwertige WirtschaftsgÉter (GWG) wurden durch<br />

das Wachstumsbeschleunigungsgesetz zum 1.01.2010 erneut geÑndert.<br />

FÉr geringwertige WirtschaftsgÉter, die ab dem 1.01.2008 angeschafft, hergestellt oder<br />

in das BetriebsvermÅgen eingelegt werden, galt bisher:<br />

GWG mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis 150 EUR (ohne Umsatzsteuer)<br />

mÉssen Ö ohne Wahlrecht Ö sofort als Betriebsausgaben abgesetzt werden. Eine<br />

besondere Aufzeichnungspflicht, z. B. in einem Anlagenverzeichnis, gibt es nicht.<br />

FÉr GWG mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von 151 EUR bis 1 000 EUR<br />

(ohne Umsatzsteuer) muss fÉr jedes Jahr ein Sammelposten gebildet werden (GWG-<br />

Pool), der Éber 5 Jahre mit jeweils 20 % abgeschrieben wird. Abgesehen von der<br />

buchmÑÇigen Erfassung des Zugangs im Sammelposten bestehen keine weiteren<br />

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Anlagenkont<br />

o


Seite 15<br />

Dokumentationspflichten. Es muss also kein Bestandsverzeichnis gefÉhrt werden.<br />

Buchhalterisch ist das eine Vereinfachung, weil die WirtschaftsgÉter nicht einzeln<br />

erfasst <strong>und</strong> abgeschrieben werden <strong>und</strong> keine monatsgenaue Erfassung nÅtig ist.<br />

Diese Regelung des á 6 Abs. 2 Einkommensteuergesetz (EStG) betrifft Steuerpflichtige<br />

mit GewinneinkÉnften. Im Verein gilt das fÉr steuerpflichtige wirtschaftliche GeschÑftsbetriebe.<br />

Ab 2010 gibt es bei der Absetzung geringwertiger WirtschaftsgÉter ein Wahlrecht:<br />

WirtschaftsgÉter, die ab dem 1.01.2010 angeschafft, hergestellt oder in das BetriebsvermÅgen<br />

eingelegt werden, kÅnnen auch nach dem bis 2007 gÉltigen Verfahren<br />

abgeschrieben werden.<br />

GWG mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten von 151 EUR bis 410 EUR (ohne<br />

Umsatzsteuer) kÅnnen also wahlweise in voller HÅhe als Betriebsausgaben abgesetzt<br />

werden. In diesem Fall mÉssen die GWG in einem besonderen Anlagenverzeichnis<br />

aufgefÉhrt werden. WirtschaftsgÉter Éber 410 EUR mÉssen nach den allgemeinen<br />

Regeln abgeschrieben werden (á 6 Abs. 2 <strong>und</strong> 2a EStG 2010).<br />

Bei Anschaffungs-, Herstellungs- oder Einlagewerten Éber 410,00 EUR gelten die<br />

allgemeinen Vorschriften der linearen oder der degressiven Abschreibung.<br />

Bei den Überschusseinkunftsarten (Vermietung <strong>und</strong> Verpachtung, sonstige EinkÉnfte Ö<br />

im Verein gilt das fÉr den gesamten Bereich der VermÅgensverwaltung) bleibt es bei<br />

der bisherigen Regelung, dass geringwertige WirtschaftsgÉter mit Anschaffungskosten<br />

bis 410 EUR sofort als Werbungskosten abgesetzt oder wahlweise Éber die Nutzungsdauer<br />

abgeschrieben werden kÅnnen.<br />

Zuordnung zu den steuerlichen Bereichen<br />

Nur bei sofortiger Abschreibung (bei WirtschaftsgÉtern bis 150 bzw. 410 Euro) wird<br />

eine Zuordnung zu den steuerlichen Bereichen vorgenommen. Werden die GWG im<br />

Pool abgeschrieben, erfolgt bei der Anschaffung wie fÉr alle Bestandskonten keine<br />

steuerliche Zuordnung. Erst Éber die (anteiligen) Abschreibungen erfolgt eine Zuordnung,<br />

soweit die WirtschaftgÉter gemischt genutzt werden anteilig nach einem entsprechenden<br />

AufteilungsschlÉssel.<br />

Die neuen Abschreibungsregelungen gelten aber ausschlieÇlich fÉr solche WirtschaftsgÉter,<br />

die im Rahmen einer steuerlichen Gewinnermittlung abgeschrieben werden. Bei<br />

gemeinnÉtzigen Vereinen betrifft das also nur steuerpflichtige wirtschaftliche<br />

GeschÑftsbetriebe, die die Umsatzfreigrenze von 35.000 Euro Éberschreiten.<br />

Anders wenn ein Verein keinen steuerpflichtigen wirtschaftlichen GeschÑftsbetrieb<br />

unterhÑlt. Bilanziert er nach Handelsrecht, greifen die Gr<strong>und</strong>sÑtze ordnungsgemÑÇer<br />

Buchhaltung (GoB). Die stellen es dem Bilanzierenden gr<strong>und</strong>sÑtzlich frei, ob er die<br />

GWG sofort vollstÑndig oder Éber die betriebsgewÅhnliche Nutzungsdauer verteilt<br />

abschreibt.<br />

Da die meisten Vereine nicht bilanzieren, spielen die Abschreibungen in der<br />

steuerbegÉnstigten SphÑre (ideeller Bereich, VermÅgensverwaltung <strong>und</strong> Zweckbetriebe)<br />

rechtlich keine Rolle. Nur unter kaufmÑnnischen Gesichtspunkten (internes<br />

Rechnungswesen) wÑren hier Abschreibungen anzusetzen. FÉr den Fall, dass ein<br />

steuerpflichtiger wirtschaftlicher GeschÑftsbetrieb unterhalten wird, sind die neuen<br />

Vorschriften natÉrlich zu beachten.<br />

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Kontierung<br />

Anlagen IB Verm.<br />

2501,<br />

2503<br />

Umsatzsteuer<br />

4501,<br />

4504<br />

ZB<br />

Sport<br />

5455,<br />

5456<br />

Kontonummer/n<br />

sonstige ZB<br />

ust.-pflichtig<br />

6285<br />

sonstige ZB<br />

ust.frei<br />

6785,<br />

6786<br />

wirt. GB<br />

Sport<br />

sonstige<br />

wirt. GB<br />

Seite 16<br />

Konto-<br />

Position Gegenkonto<br />

6786 8243 Soll 476<br />

Wird das Wirtschaftsgut in fÉr steuerpflichtige UmsÑtze genutzt, ist ein Vorsteuerabzug<br />

(eventuell anteilig) mÅglich.<br />

Bei einer Nutzung von mehr als 10% fÉr unternehmerische Zwecke kann das<br />

Wirtschaftsgut auch ganz dem unternehmerischen Bereich zugeordnet werden. Die<br />

teilweise Nutzung im nichtunternehmerischen Bereich ist dann als unentgeltliche<br />

Wertabgabe zu berÉcksichtigen.<br />

Altmaterialsammlung<br />

Hinweise<br />

Die Sammlung von Altpapier, Altkleidern u. Ñ. ist eine gÑngige Einnahmequelle fÉr<br />

gemeinnÉtzige Vereine.<br />

Der ErlÅs entsteht in der Regel durch den Weiterverkauf des Material an gewerbliche<br />

Verwerter.<br />

Zuordnung zu den steuerlichen Bereichen<br />

Die ErlÅse aus dem Verkauf des Altmaterial mÉssen dem steuerpflichtigen wirtschaftlichen<br />

GeschÑftsbetrieb zugeordnet werden.<br />

Eine Zuordnung zum Zweckbetrieb ist nur bei der Abgabe von Altkleidern an BedÉrftige<br />

mÅglich, wenn die dafÉr erhobenen Preise im Wesentlichen nur die Kosten decken.<br />

Statt Kosten <strong>und</strong> ErlÅse gegenÉberzustellen, kann ein pauschaler branchenÉblicher<br />

Reingewinn angesetzt werden. Dieser liegt bei Altpapier bei 5% <strong>und</strong> bei sonstigen<br />

Altmaterialien bei 20% des Umsatzes.<br />

Kontierung<br />

Anlagen IB Verm.<br />

Umsatzsteuer<br />

ZB<br />

Sport<br />

Kontonummer/n<br />

sonstige ZB<br />

ust.-pflichtig<br />

sonstige ZB<br />

ust.frei<br />

wirt. GB<br />

Sport<br />

sonstige<br />

wirt. GB<br />

Konto-<br />

Position Gegenkonto<br />

8108 Haben Finanzkonto<br />

Als Einnahmen des steuerpflichtigen wirtschaftlichen GeschÑftsbetriebs unterliegt der<br />

Weiterverkauf von Altmaterial dem Regelumsatzsteuersatz (19%).<br />

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