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Beachparty am am Bergsee?<br />
Bergsee?<br />
Klimawandel – Chance oder Bedrohung?<br />
Nicht erst seit dem milden Winter<br />
2006/2007 wird das Thema Klimawandel<br />
und Tourismus diskutiert.<br />
Doch während in den vergangenen Jahren<br />
vor allem die Auswirkungen des Tourismus<br />
auf das Klima, auf Natur und Umwelt im<br />
Mittelpunkt der Diskussionen standen, rücken<br />
nun die Auswirkungen des Klimawandels<br />
auf den Tourismus in den Blickpunkt.<br />
Dabei geht es in der Debatte zumeist um<br />
zwei der beliebtesten Urlaubsformen: den<br />
Strand- und den Wintertourismus.<br />
Während die Urlaubsländer am Mittelmeer<br />
in diesem Sommer negative Schlagzeilen<br />
mit immer neuen Hitzerekorden,<br />
Algenwuchs und Quallenplagen im badewannenwarmen<br />
Wasser, Malariabedrohung<br />
und Waldbränden machten, erleb-<br />
ten die Mittelgebirgsregionen einen fast<br />
komplett verregneten August und einen<br />
Winter, in dem der Schnee weitgehend<br />
fehlte. Die Mehrzahl der Wissenschaftler<br />
geht mittlerweile davon aus, dass der Klimawandel<br />
kommt. Ob die Auswirkungen<br />
jedoch schon heute oder erst in zehn, 15<br />
oder gar 50 Jahren zu spüren sein werden,<br />
darüber wird noch heftig diskutiert.<br />
Für Professor Edgar Kreilkamp von der<br />
Leuphana Universität Lüneburg liegt eines<br />
der Probleme darin, dass bisher kaum detaillierte<br />
Aussagen über die Auswirkungen<br />
des Klimawandels für einzelne deutsche<br />
Feriengebiete vorlägen.<br />
In einer Stellungnahme für den Tourismusausschuss<br />
des Deutschen Bundestages<br />
vom 09.05.2007 betont er, dass<br />
Künftig häufi ger? – Skispringen im Grünen<br />
Top-Thema<br />
neuere Methoden aus der angewandten<br />
Klimatologie, Human-Biometeorologie<br />
sowie der Tourismus-Klimatologie künftig<br />
die Bestimmung des klimatischen Tourismuspotenzials<br />
für jetzige und zukünftige<br />
Bedingungen ermöglichen werden. Allerdings<br />
würden die Modelle jetzt erst gerechnet.<br />
Entsprechende Daten, die genauere<br />
Aussagen für einzelne Ferienregionen<br />
in Deutschland ermöglichten, seien erst in<br />
ein bis zwei Jahren zu erwarten.<br />
Allgemein rechnet man laut Professor<br />
Kreilkamp in Deutschland mit wärmeren<br />
Sommern, insbesondere in Süddeutschland,<br />
sowie mit einem Steigen des Meeresspiegels<br />
und einer Zunahme der Stürme,<br />
vor allem an den Küsten.<br />
Die Wissenschaft geht davon aus, dass<br />
zunächst vor allem der Wintertourismus<br />
den Klimawandel zu spüren bekommt.<br />
Eine Studie des Umweltbundesamtes<br />
sagt eine Verkürzung der Wintersaison<br />
und das Schrumpfen der Skigebiete voraus.<br />
So wird bereits bei einem Temperaturanstieg<br />
um zwei Grad allein für die bayerischen<br />
Alpen ein Verlust von 60 Prozent<br />
der Wintersporteinnahmen prognostiziert.<br />
Da können dann auch das Abdecken von<br />
Gletschern mit Planen oder die Beschneiung<br />
mit Schneekanonen nur begrenzt für<br />
Abhilfe sorgen, zumal Schneekanonen<br />
nicht nur Wasser, Energie und damit Geld<br />
kosten, sondern auch bei steigenden Temperaturen<br />
gar nicht mehr eingesetzt werden<br />
können.<br />
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