31/2-Zi.-Wohnung - Lokal-Nachrichten
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Zwei Gümliger werden in Costa Rica eine neue Form von Entwicklungshilfe leisten:<br />
Sie fühlen sich als Costa Rica-Schweizer<br />
Peter Held und Andreas Fässer lebten während vieler Jahre in Costa Rica und kehrten immer wieder dorthin zurück. «Wir sind mittlerweile Costa Rica-<br />
Schweizer geworden, denn wir fühlen uns in beiden Ländern sehr wohl». Im November ist es wieder so weit: Die beiden Gümliger planen, ein Umweltschutzprojekt<br />
zur Erhaltung des costaricanischen Urwalds zu verwirklichen.<br />
Costa Rica weist eine sehr hohe biologische Vielfalt<br />
an Pflanzen und Tieren sowie Landschaftsformen<br />
auf. Mit einer Landfläche von rund 51’100 Quadratkilometern<br />
und einem Gebiet von 589’000 Quadratkilometern<br />
an territorialen Gewässern gehört Costa<br />
Rica zu den 20 an Biodiversität reichsten Ländern<br />
der Erde. Die beiden Küsten und die Bergregionen<br />
weisen eine Vielzahl verschiedener Mikroklimate<br />
auf, die mit ein Grund für die Fülle verschiedener<br />
Ökosysteme des Landes sind. Die nachgewiesenen<br />
500’000 Arten des Staates sind 4% der weltweit an-<br />
genommenen Arten. 300’000 der insgesamt 500’000<br />
Arten sind Insekten. Das Land hat den grössten, zusammenhängenden<br />
Urwald Südamerikas.<br />
Weltweites Vorbild<br />
Peter Held und Andreas Fässer haben in Costa Rica<br />
die verschiedensten Berufe ausgeübt, die zum Teil<br />
auch im Zusammenhang mit dem Tourismus standen.<br />
Sie erkundeten das Land gründlich, bevor sie<br />
sich an die Planung ihres Projektes wagten. Beide<br />
wurden von der costaricanischen Bevölkerung freund-<br />
Die «Costa Rica Schweizer»: Peter Held (links) und Andreas Fässer. Bild: DSC<br />
lich und offen aufgenommen, so dass sie sich bei ihr<br />
bedanken möchten oder besser: dem Land und seiner<br />
Bevölkerung etwas zurückgeben möchten.<br />
Ähnlich wie die Schweiz, verfügt Costa Rica über wenig<br />
Bodenschätze, hat sich im Laufe der Zeit von einem<br />
Agrarstaat zu einem Industrie- und Dienstleistungsstaat<br />
entwickelt. Der Reichtum des Landes aber besteht<br />
in seiner Natur. Um die Natur am wenigsten zu<br />
schädigen, setzte die Regierung auf Tourismus, und<br />
zwar auf den Öko-Tourismus. Den Touristen wird<br />
Natur pur geboten, wo Berge sich erheben, Nebelschwaden<br />
durch die Täler ziehen und Freiburger<br />
Kühe grasen. Die Touristen, zu Beginn aus Amerika<br />
und Kanada, nunmehr aber auch aus Europa, zieht es<br />
in den Urwald, an die karibischen oder pazifischen<br />
Strände und an den Fuss der Vulkane und an viele<br />
andere Natur-Attraktionen<br />
Die Erhaltung des Urwalds ist eine der grössten Anliegen<br />
der Regierung. Der Urwald gehört auch vielen<br />
kleinen und grösseren Landbesitzern, für welche<br />
die Versuchung gross ist, den Wald an Industrien zu<br />
verkaufen, die ihn dann roden, um Plantagen oder<br />
Fabriken zu errichten – ähnlich wie in Brasilien.<br />
Wenn im Urwald kein Holz gefällt wird, hat er für<br />
die Besitzer keinen Wert. Die Regierung hat zu wenig<br />
finanzielle Mittel, um den Urwaldbesitzern das<br />
Land abzukaufen. Hier greift nun das Projekt der beiden<br />
Gümliger ein: Sie möchten mithelfen, dass Costa<br />
Ricas Urwald nicht zerstört wird und die Umwelt<br />
intakt bleibt, damit sich das Land zum weltweiten<br />
Umweltschutz-Vorbild entwickelt.<br />
Schutzgebiete<br />
Klimaschutz, Naturschutz und Waldschutz werden<br />
als wichtiger Bestandteil der staatlichen Umweltpolitik<br />
angesehen und konsequent umgesetzt. Hatten<br />
Holzfäller in den 1970er und 1980er Jahren rund 80<br />
Corcovado-Nationalpark: Zurückgewonnener Urwald. Bilder: Fritz Mäder