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40<br />
Biologie<br />
Die Eier werden auch „Handtaschen der<br />
Meerjungfrau“ genannt.<br />
Fortpflanzung: Wenn der Katerhai und<br />
die Katzehai ...<br />
Wie bei allen Knorpelfischen, aber auch bei<br />
uns Menschen, werden auch bei den Katzenhaien<br />
die Eier innerlich befruchtet. Dem<br />
Durchleuchtet man ein Katzenhaiei, so kann<br />
man darin den Embryo entdecken.<br />
geht Sex voran. Im Gegensatz zu den Knochenfischen<br />
mit ihrer äußerlichen Befruchtung<br />
wird so auf Klasse statt Masse gesetzt.<br />
Doch die Jungen entwickeln sich nicht im<br />
Leib der Mutter, sondern die befruchteten<br />
Eier werden einzeln abgelegt. Nach erfolgter<br />
Begattung streift das Weibchen die charakteristischen<br />
Eier etwa an Gorgonien oder<br />
Tang ab. Die rechteckige Eikapsel hat an<br />
allen vier Ecken spiralige Fäden ausgezogen.<br />
Man nennt sie deswegen auch „Handtaschen<br />
der Meerjungfrau“ Mit diesen Fäden<br />
wird das Ei an geeignetem Substrat in gut<br />
durchströmtem, also sauerstoffreichem<br />
Wasser befestigt. Nach mehreren Monaten<br />
schlüpft daraus der vollständig entwickelte<br />
Nachwuchs, der gleich mal mit knurrendem<br />
Magen auf Jagd geht – und diese Eikapseln<br />
sind auch meist das einzige, was man als<br />
Taucher von den Katzenhaien zu sehen<br />
bekommt! Durchleuchtet man die handta-<br />
schenförmigen Eikapseln mit der Lampe,<br />
kann man vielleicht beobachten, wie sich<br />
der Embryo bewegt. Aber bitte nicht „grillen“<br />
und schon gar nicht „pflücken“!<br />
Gefahr, Gefährdung und Zusammenfassung<br />
Gefahr für Menschen besteht durch die<br />
kleinen Haie normalerweise keine. Aber<br />
natürlich haben sie scharfe Beißerchen,<br />
mit denen sie sich auch wehren können.<br />
Wer ein Tier in die Enge treibt, am Schwanz<br />
zieht oder drangsalisiert, darf sich nicht<br />
wundern, wenn er gebissen wird.<br />
Manche Katzenhaie haben faszinierende<br />
Verteidigungsstrategien: Es gibt welche,<br />
die sich wie ein Kugelfisch durch Schlucken<br />
von Wasser aufpumpen, um nicht mehr ins<br />
Maul des Angreifers zu passen, so etwa<br />
der „Balloon Shark“ Cephaloscyllium sufflans.<br />
Er sieht dann so aus, als hätte er eine<br />
mächtige Bierwampe. Der kalifornische<br />
„Swell Shark“ C. ventriosum kringelt sich<br />
bei einem Angriff mit der Bauchseite u-förmig<br />
um einen Felsen, beißt in seine<br />
Schwanzflosse und bläst sich auf. So ist er<br />
nur mehr sehr schwer zu packen.<br />
Katzenhaie gibt es seit 160 Millionen Jah-<br />
Die Flecken der Katzenhaie sind namensgebend.<br />
ren, sie gehören also zu den ältesten noch<br />
existierenden Haiarten auf der Erde. Sie<br />
fanden eine Nische, in der sie sich seither<br />
erfolgreich behaupten. Da sie zahlreich<br />
und klein sind, in großer Tiefe leben und<br />
sich schwer fangen lassen, sind sie, im<br />
Gegensatz zu den meisten anderen Haiarten,<br />
offiziell auch nicht gefährdet. Aber<br />
eines können die kleinen Haie bestimmt<br />
nicht: den Platz der großen Haie einnehmen<br />
und ihre wichtige Rolle im Ökosystem<br />
Meer übernehmen. HM<br />
Nicht wirklich eine Verwechslungsmöglichkeit, aber nahe Verwandte: Ammenhaie!<br />
Bilder: links: tkirchra, Mitte oben und unten: Andy Kutsch , rechts unten: Jo the Hammer