Professionelles Handeln im Lehrberuf - PHBern
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Programm<br />
Studien- und Kongresswoche 2005<br />
<strong>Professionelles</strong> <strong>Handeln</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong><br />
18.–20. Oktober 2005<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 1<br />
Begrüssung<br />
Im Modernisierungsschub der letzten Jahrzehnte haben sich die Schule und die Anforderungen<br />
an die Lehrpersonen sehr stark verändert. Zunehmend sehen sich Lehrerinnen und Lehrer mit<br />
Aufträgen konfrontiert, die nur am Rande mit ihrem "Kerngeschäft" etwas zu tun haben. Immer<br />
mehr Fachleute aus der Schulsozialarbeit und Heilpädagogik übernehmen Aufgaben, die<br />
ehemals <strong>im</strong> Verantwortungsbereich der Lehrpersonen lagen. Sie entlasten zwar die<br />
Lehrpersonen, doch sie stellen damit auch deren "Professionalität" in Frage. Was<br />
Professionalität <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong> heute sein kann oder sein soll, was professionelles <strong>Handeln</strong> in der<br />
Schule erfordert, wie es entwickelt und gefördert werden kann, das sind die zentralen Themen<br />
der 3. Studien- und Kongresswoche an der <strong>PHBern</strong>.<br />
Der erste Kongresstag "Der <strong>Lehrberuf</strong> <strong>im</strong> Wandel" ist der grundsätzlichen Frage gewidmet,<br />
was Professionalität <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong> bedeutet hat, was Professionalität heute ausmacht oder<br />
ausmachen sollte. In Ateliers und Workshops befassen wir uns unter anderem mit der<br />
Herausbildung eines "professionellen Selbst" der Lehrperson, dem Vergleich der Lehrerprofession<br />
mit "klassischen" Professionen wie den Anwälten oder Ärzten, dem Wandel der<br />
Lehrerbiographien, der professionellen Bewältigung von Selektionsaufgaben sowie den<br />
Verschiebungen in der Arbeitsteilung zwischen Lehrpersonen und Speziallehrkräften.<br />
Der zweite Kongresstag "<strong>Professionelles</strong> <strong>Handeln</strong> der Lehrperson" steht in den Ateliers und<br />
Workshops am Morgen ganz <strong>im</strong> Zeichen der verschiedenen D<strong>im</strong>ensionen professionellen<br />
<strong>Handeln</strong>s <strong>im</strong> Unterricht. Am Nachmittag geht es in vier parallel durchgeführten Diskussionsforen<br />
aus praktischer wie theoretischer Perspektive um die Auswirkungen der Delegation und der<br />
Spezialisierung auf die Professionalität der Lehrperson, um die Zusammenarbeit mit Eltern, um<br />
Teilautonomie der Schule und den Autonomieverlust der Lehrpersonen sowie um die Rolle und<br />
das Prestige der <strong>Lehrberuf</strong>e.<br />
Der dritte Kongresstag befasst sich mit der Umsetzung von pädagogischem und didaktischem<br />
Wissen in den Unterricht, der Bedeutung der Wissenschaft in der Lehrerinnen- und<br />
Lehrerausbildung – die "Ausbildung zu Professionalität". Am Donnerstagmorgen kommen<br />
aber auch Fragen des Mentoring und Coaching, der Unterrichtsreflexion, des Einsatzes neuer<br />
Methoden und Technologien für die Entwicklung und Stärkung des professionellen <strong>Handeln</strong>s zur<br />
Sprache.<br />
Wir freuen uns, Sie an der Studien- und Kongresswoche der <strong>PHBern</strong> begrüssen zu dürfen. Wir<br />
wünschen Ihnen viele anregende Diskussionen und hoffen, dass die drei Kongresstage in<br />
unseren Bemühungen um die Entwicklung und Förderung der Professionalität der Lehrpersonen<br />
eine nachhaltige Wirkung haben.<br />
Bern, <strong>im</strong> September 2005<br />
Prof. Dr. Albert Tanner<br />
Präsident des Organisationskomitees
Inhalt<br />
Begrüssung 1<br />
1 Organisatorisches 3<br />
1.1 Veranstaltungsorte 3<br />
1.2 Anfahrt 3<br />
1.3 Kongress-Sekretariat 3<br />
1.4 Veranstaltungsformen 3<br />
1.5 Studierende der <strong>PHBern</strong> 3<br />
1.6 Organisationskomitee 4<br />
1.7 Konstituierende Versammlung der Dozierenden der <strong>PHBern</strong><br />
2 Programmübersicht<br />
3 Detailinformationen zu den Veranstaltungen<br />
4<br />
4<br />
6<br />
3.1 Hauptreferate 6<br />
Heinz-Elmar Tenorth: "Pädagogische Professionalität – Ratlosigkeit der Theorie,<br />
gelingende Praxis" 6<br />
Titus Guld<strong>im</strong>ann: "Adaptive Lehrkompetenz: ein Merkmal des professionellen<br />
Unterrichts" 6<br />
Andreas Brunner/Silvio Herzog: "Karriereverläufe und biographische<br />
Entscheidungsprozesse von Lehrpersonen <strong>im</strong> Kanton Bern" 7<br />
Kornelia Möller: "Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie – Welches Wissen<br />
brauchen Lehrkräfte für die Praxis?" 7<br />
3.2 Diskussionsforen 8<br />
FO 19.15 <strong>Lehrberuf</strong> und Gesellschaft. Prestige, Berufsbild und Berufspolitik<br />
<strong>im</strong> Wandel 8<br />
FO 19.16 Teilautonomie der Schule: Autonomieverlust der Lehrperson? Die<br />
"Verbetrieblichung" der Schule und deren Folgen für die Lehrpersonen 8<br />
FO 19.17 Eingrenzen/Ausgrenzen: Auswirkungen der Delegation und der<br />
Spezialisierung auf die Professionalität der Lehrpersonen<br />
FO 19.18 Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
8<br />
8<br />
3.3 Ateliers und Workshops 9<br />
Dienstag, 18. Oktober 9<br />
AT 18.01 Ist der <strong>Lehrberuf</strong> eine Profession? Das spezifische Berufsethos des<br />
<strong>Lehrberuf</strong>s (<strong>im</strong> Vergleich mit anderen professionellen Berufen) 9<br />
AT 18.02 Pädagogische Professionalität? Konzepte und Ansätze zur<br />
Professionalität <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong> 10<br />
AT 18.03 Vom Schulmeister zur "reflektierenden Praktikerin". Berufsrolle und<br />
Berufsbild der Lehrperson <strong>im</strong> gesellschaftlichen Wandel 11<br />
AT 18.04 <strong>Lehrberuf</strong> und Selektion 12<br />
AT 18.05 Bewältigung von Berufseinstieg und Laufbahnentscheiden 13<br />
AT 18.06 Output-Orientierung – Bildungsstandards und die Folgen für<br />
den <strong>Lehrberuf</strong> und die Lehrerrolle 13<br />
WS 18.07 Professionalität auf den verschiedenen Schulstufen 14<br />
WS 18.08 Der Auftrag der Lehrperson: Ausweitung der Erziehungsfunktion oder<br />
Beschränkung auf Unterricht? 14<br />
WS 18.09 Schule professionell leiten. Gute Schulen sind geleitete Schulen 15<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 2<br />
WS 18.10 Sequenzanalyse von Unterrichtsepisoden: ein Aus- und<br />
Weiterbildungsinstrument <strong>im</strong> Dienst der Professionalisierung 15<br />
Mittwoch, 19. Oktober 16<br />
AT 19.01 Wissen und <strong>Handeln</strong>: Kompetent Sachunterricht/NMM gestalten 17<br />
AT 19.02 Wie der Stoff in die Schulz<strong>im</strong>mer kommt. Zur Auswahl, Strukturierung<br />
und Entwicklung von schulischen Wissensbeständen 18<br />
AT 19.03 Klassenführung und Unterrichtsstörungen. Handlungsstrategien der<br />
Lehrpersonen <strong>im</strong> Schulalltag 18<br />
AT 19.04 Elterngespräche professionell gestalten: Von der Konfrontation zur<br />
Kooperation 19<br />
AT 19.05 Frontal – ja, aber. Professionell handelt, wer Frontalunterricht<br />
gezielt einsetzt. 19<br />
AT 19.06 Professioneller Umgang mit ICT <strong>im</strong> Unterricht 20<br />
AT 19.07 Reflexive Praxis 21<br />
AT 19.08 Zusammenarbeit <strong>im</strong> Schulalltag. Gesichtspunkte, Möglichkeiten,<br />
Erfahrungen 21<br />
AT 19.09 Hilfe – die Eltern kommen! Im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen<br />
die Zusammenarbeit mit Eltern konstruktiv, kooperativ und<br />
gewinnbringend gestalten 22<br />
WS 19.10 Körper, St<strong>im</strong>me und Bewegung 22<br />
WS 19.11 Genderkompetenz als Teil von Professionalität 23<br />
WS 19.12 Fächerübergreifender Unterricht: oft gefordert – wenig realisiert.<br />
Praxiserprobte Beispiele und theoretische Konzepte kennenlernen und<br />
reflektieren. 23<br />
WS 19.13 Verstehensorientiert unterrichten – was sagt die videobasierte<br />
Unterrichtsforschung dazu? 24<br />
WS 19.14 Einstieg in den <strong>Lehrberuf</strong> – ein Balanceakt zwischen "richtig für mich"<br />
und "doing teacher" 24<br />
Donnerstag, 20. Oktober 25<br />
AT 20.01 Professionalität der Lehrpersonen: Konzepte der Pädagogischen<br />
Hochschulen 25<br />
AT 20.02 Studentische Arbeiten zur Professionalisierung. Ein sinnvoller<br />
Bestandteil des Studiums? 26<br />
AT 20.03 Unterrichtsreflexion. Mit Aktionsforschung die Professionalität<br />
weiterentwickeln 26<br />
AT 20.04 Sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung und ihr Beitrag zur<br />
Professionalisierung<br />
AT 20.05 Lehrpersonen zwischen Belastung und Zufriedenheit<br />
AT 20.06 Coaching und Mentoring<br />
AT 20.07 Lernprozesse dokumentieren und reflektieren mit dem Portfolio<br />
AT 20.08 Beispiele für ICT-gestütztes Lernen<br />
WS 20.09 Bilinguale Lehrerinnen- und Lehrerbildung<br />
WS 20.10 Unterrichtsvideos in der Ausbildung von Lehrpersonen<br />
WS 20.11 Professionalität <strong>im</strong> Musikunterricht<br />
27<br />
27<br />
28<br />
29<br />
29<br />
30<br />
30<br />
31<br />
WS 20.12 "Selfmanagement". Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM).<br />
Prozessorientiert die eigenen Stärken erfahren und entwickeln. 31
1 Organisatorisches<br />
1.1 Veranstaltungsorte<br />
• Fabrikstrasse 2E<br />
In der Eingangshalle ist das Kongresssekretariat untergebracht, an das sich die Teilnehmenden<br />
bei Unklarheiten jederzeit wenden können. Ein Teil der Ateliers und Workshops<br />
wird in den sechs Räumen <strong>im</strong> Parterre durchgeführt.<br />
Die Buchhandlung Unitobler der Studentischen Buchgenossenschaft Bern bietet hier an<br />
einem Stand eine Auswahl relevanter Bücher zum Kongressthema an.<br />
• Fabrikstrasse 12 ("Kulturhalle")<br />
Hier finden alle Plenarveranstaltungen (Hauptreferate, Podiumsdiskussion, ein Diskussionsforum,<br />
Schlussveranstaltung) statt.<br />
• Unitobler, Lerchenweg 36<br />
Ein weiterer Teil der Ateliers und Workshops wird <strong>im</strong> Vorlesungstrakt der Unitobler<br />
durchgeführt. Von der Fabrikstrasse 2E bzw. 12 gelangt man in 10-15 Minuten zur Unitobler.<br />
• Gertrud-Woker-Str. 5 (Aula)<br />
Hier findet einzig der Workshop WS 20.11 ("Professionalität <strong>im</strong> Musikunterricht") statt.<br />
Wichtige Hinweise:<br />
Es gibt keine Einschreibung in die Ateliers und Workshops, d.h. diese können prinzipiell frei<br />
gewählt werden. Die Wahl wird einzig durch die Grösse der Seminarräume (zwischen 30<br />
und 50 Plätze) eingeschränkt. Bitte finden Sie sich deshalb frühzeitig ein. Da am Dienstag (18.<br />
Oktober) das Angebot an Ateliers und Workshops etwas kleiner ist als an den übrigen beiden<br />
Tagen, dürfte besonders an diesem Tag die Raumgrösse an ihre Grenzen stossen.<br />
Der Pausenkaffee wird sowohl an der Fabrikstrasse 2E als auch in der Unitobler ausgeschenkt.<br />
Wenn Sie nach einem Hauptreferat eine Veranstaltung in der Unitobler besuchen, begeben Sie<br />
sich für die Pause bitte direkt dorthin.<br />
1.2 Anfahrt<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />
• Zur Fabrikstrasse 2E bzw. 12: vom Bahnhof mit dem Bus der Linie 11 bis Haltestelle<br />
"Güterbahnhof" (Endstation) oder mit dem Bus der Linie 12 bis Haltestelle "Länggasse"<br />
(Endstation).<br />
• Zur Unitobler: vom Bahnhof mit dem Bus der Linie 12 bis Haltestelle "Mittelstrasse".<br />
Mit dem Privatauto:<br />
In der Länggasse bestehen sehr wenige Parkmöglichkeiten. Es wird empfohlen <strong>im</strong> "Park and<br />
Ride" Neufeld unmittelbar bei der A1-Autobahnausfahrt "Neufeld" zu parkieren.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 3<br />
1.3 Kongress-Sekretariat<br />
Während der Studien- und Kongresswoche:<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
3012 Bern<br />
Telefon 031 309 22 02<br />
E-Mail kongress@phbern.ch<br />
Vor und nach der Studien- und Kongresswoche:<br />
<strong>PHBern</strong><br />
Kongressorganisation<br />
Fabrikstrasse 2<br />
3012 Bern<br />
Telefon 031 309 22 02<br />
E-Mail kongress@phbern.ch<br />
Web http://kongress.phbern.ch<br />
1.4 Veranstaltungsformen<br />
In den von Expertinnen und Experten geleiteten Ateliers werden in der Regel Forschungsergebnisse,<br />
Konzepte und Modelle in Referaten von max<strong>im</strong>al 30 Minuten präsentiert.<br />
Anschliessend werden Fragen gestellt, Kritik und Einwände diskutiert.<br />
In den moderierten Workshops dagegen sollen Inputs von 10-15 Minuten die Diskussion so<br />
lancieren, dass die Kompetenzen und das Wissen aller Beteiligten in der Suche nach<br />
praxisnahen Lösungen miteinbezogen werden können.<br />
In den vier Diskussionsforen am Mittwochnachmittag wird nach Kurzreferaten auf dem Podium<br />
und mit dem Publikum ein Themenbereich kontrovers diskutiert.<br />
Daneben finden verschiedene Plenarveranstaltungen statt: vier Hauptreferate, eine<br />
Podiumsdiskussion und die Schlussveranstaltung.<br />
1.5 Studierende der <strong>PHBern</strong><br />
Die Studierenden der <strong>PHBern</strong>, die sich den Besuch der Studien- und Kongresswoche für ihre<br />
Diplomierung anrechnen lassen wollen, müssen die besuchten Veranstaltungen auf dem<br />
offiziellen Formular eintragen und in ihrem Institut visieren lassen. Das Formular kann auf der<br />
Website der Studien- und Kongresswoche heruntergeladen oder an der Veranstaltung be<strong>im</strong><br />
Kongresssekretariat bezogen werden.<br />
Damit der Besuch angerechnet werden kann, müssen die folgenden Veranstaltungen besucht<br />
werden:<br />
• 1 Atelier bzw. Workshop pro Tag<br />
• 2 Hauptreferate<br />
• 1 Diskussionsforum am Mittwochnachmittag
1.6 Organisationskomitee<br />
• Prof. Dr. Albert Tanner (Präsident), Institutsleiter des Instituts Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe<br />
der <strong>PHBern</strong><br />
• Prof. Dr. Hans Badertscher, Direktor der Abteilung für Didaktik des Instituts für<br />
Erziehungswissenschaft der Universität Bern<br />
• Thomas Balmer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weiterbildung der <strong>PHBern</strong><br />
• Andreas Schindler, Institutsleiter des Instituts für Heilpädagogik der <strong>PHBern</strong><br />
• PD Dr. Ursula Streckeisen, Dozentin an der Abteilung für erziehungs- und<br />
sozialwissenschaftliche Studien des Instituts Sekundarstufe I der <strong>PHBern</strong><br />
• Prof. Dr. Annette Tettenborn, Direktorin des Privaten Instituts Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe<br />
NMS<br />
• S<strong>im</strong>on Habegger, Studierender am Institut Sekundarstufe I der <strong>PHBern</strong><br />
• Yannick Hauser, Studierender am Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe der <strong>PHBern</strong><br />
1.7 Konstituierende Versammlung der Dozierenden der <strong>PHBern</strong><br />
Dienstag, 18. Oktober, 17.30–18.30 Uhr<br />
Fabrikstrasse 2E, Raum 001 (Parterre)<br />
Eingeladen wird von der "Initialgruppe Dozierendenvereinigung <strong>PHBern</strong>"<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 4<br />
2 Programmübersicht<br />
Dienstag, 18. Oktober<br />
"Der <strong>Lehrberuf</strong> <strong>im</strong> Wandel"<br />
Zeit Ort Veranstaltung<br />
08.30–09.00 Uhr Fabrikstr. 2E Einschreiben der Teilnehmenden<br />
09.00–09.15 Uhr Fabrikstr. 12<br />
("Kulturhalle")<br />
Begrüssung der Teilnehmenden<br />
durch Albert Tanner (Institutsleiter des Instituts<br />
Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe der <strong>PHBern</strong>; Präsident<br />
des Organisationskomitees)<br />
Eröffnung<br />
durch Hans Peter Müller (Rektor der <strong>PHBern</strong>)<br />
09.15–10.15 Uhr Fabrikstr. 12 Eröffnungsreferat:<br />
"Pädagogische Professionalität – Ratlosigkeit der<br />
Theorie, gelingende Praxis"<br />
Referent: Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt-Universität,<br />
Berlin)<br />
10.15–10.45 Uhr Fabrikstr. 2E Kaffeepause<br />
10.45–12.15 Uhr Fabrikstr. 12 Podiumsdiskussion:<br />
"Professionalität <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong> heute"<br />
Teilnehmende:<br />
• Monica Gather Thurler (Université de Genève)<br />
• Inés Roethlisberger (Präsidentin LEBE –<br />
Lehrerinnen und Lehrer Bern)<br />
• Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt-Universität, Berlin)<br />
• Andreas Wernet (Universität Potsdam)<br />
Moderation: Annette Tettenborn (Direktorin des<br />
Privaten Instituts Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS<br />
der <strong>PHBern</strong>)<br />
12.15–14.00 Uhr Mittagspause<br />
14.00–17.00 Uhr<br />
(mit Pause von<br />
15.15–15.45 Uhr)<br />
Fabrikstr. 2E<br />
und<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Ateliers und Workshops
Mittwoch, 19. Oktober<br />
"<strong>Professionelles</strong> <strong>Handeln</strong> der Lehrperson"<br />
Zeit Ort Veranstaltung<br />
08.30–09.30 Uhr Fabrikstr. 12<br />
("Kulturhalle")<br />
09.30–10.00 Uhr Fabrikstr. 2E<br />
und<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
10.00–12.15 Uhr Fabrikstr. 2E<br />
und<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Hauptreferat:<br />
"Adaptive Lehrkompetenz: ein Merkmal des<br />
professionellen Unterrichts"<br />
Referent: Titus Guld<strong>im</strong>ann (PH St. Gallen)<br />
Kaffeepause<br />
Ateliers und Workshops<br />
12.15–14.00 Uhr Mittagspause<br />
14.00–15.00 Uhr Fabrikstr. 12 Hauptreferat:<br />
"Karriereverläufe und biographische<br />
Entscheidungsprozesse von Lehrpersonen <strong>im</strong> Kanton<br />
Bern"<br />
Referenten:<br />
• Andreas Brunner (Rektorat der <strong>PHBern</strong>)<br />
• Silvio Herzog (Universität Bern, Institut für<br />
Erziehungswissenschaft)<br />
15.00–15.30 Uhr Fabrikstr. 2E<br />
und<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
15.30–17.30 Uhr<br />
Fabrikstr. 12<br />
und<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Kaffeepause<br />
Diskussionsforen:<br />
• <strong>Lehrberuf</strong> und Gesellschaft. Prestige, Berufsbild<br />
und Berufspolitik <strong>im</strong> Wandel<br />
• Teilautonomie der Schule: Autonomieverlust der<br />
Lehrperson? Die "Verbetrieblichung" der Schule<br />
und deren Folgen für die Lehrpersonen<br />
• Eingrenzen/Ausgrenzen: Auswirkungen der<br />
Delegation und der Spezialisierung auf die<br />
Professionalität der Lehrpersonen<br />
• Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 5<br />
Donnerstag, 20. Oktober<br />
"Ausbildung zu Professionalität"<br />
Zeit Ort Veranstaltung<br />
08.30–09.30 Uhr Fabrikstr. 12<br />
("Kulturhalle")<br />
09.30–10.00 Uhr Fabrikstr. 2E<br />
und<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
10.00–12.00 Uhr Fabrikstr. 2E<br />
und<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Hauptreferat:<br />
"Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie –<br />
Welches Wissen brauchen Lehrkräfte für die Praxis?"<br />
Referentin: Kornelia Möller (Universität Münster)<br />
Kaffeepause<br />
Ateliers und Workshops<br />
12.30–13.15 Uhr Fabrikstr. 12 Schlussveranstaltung:<br />
Fazit und Ausblick: 5 Positionen<br />
• Désirée Bärtsch (<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundarstufe I)<br />
• Birgit Weinmann-Lutz (<strong>PHBern</strong>, Institut für<br />
Weiterbildung)<br />
• Lisa Schmutz (Privates Institut Vorschulstufe und<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
• N.N.<br />
• N.N.
3 Detailinformationen zu den Veranstaltungen<br />
3.1 Hauptreferate<br />
Dienstag, 18. Oktober, 09.15–10.15 Uhr<br />
Heinz-Elmar Tenorth: "Pädagogische Professionalität – Ratlosigkeit der<br />
Theorie, gelingende Praxis"<br />
Fabrikstrasse 12<br />
"Kulturhalle"<br />
Referent: Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt-Universität zu Berlin,<br />
Institut für Erziehungswissenschaften)<br />
Seit eine (meist soziologische) Theorie der Professionen existiert, ist die Frage der<br />
Anerkennung der Pädagogen als Profession strittig. Meist werden sie als Defizitgruppe<br />
codiert: als "semi-professionals", behaftet mit einem "notorischen" oder "strukturellen"<br />
Professionalisierungsdefizit, allenfalls "Beruf", kaum "Profession", in der Arbeit an<br />
"strukturellen Defiziten" ohne eindeutige "Technologie", ein "unmöglicher Beruf".<br />
Meine These ist: Solche Codierungen sind unbrauchbar, sie verweisen auf die mangelnde<br />
Sensibilität der Professionstheorie für das pädagogische Feld, sie ignorieren die Leistungen<br />
der Pädagogik und das Potential ihrer Technologie. Deshalb: Auch Professionstheorie<br />
muss "pädagogisch" sein, das Gelingen ihrer Praxis nicht als "Trivialität" abwerten, sondern<br />
als Leistung erklären, die Voraussetzungen für die Praxis des Berufs benennen und die<br />
Chancen der Steigerung der Qualität pädagogischer Arbeit aufzeigen.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 6<br />
Mittwoch, 19. Oktober, 08.30–09.30 Uhr<br />
Titus Guld<strong>im</strong>ann: "Adaptive Lehrkompetenz: ein Merkmal des<br />
professionellen Unterrichts"<br />
Fabrikstrasse 12 Referent: Titus Guld<strong>im</strong>ann (PH St. Gallen)<br />
"Kulturhalle"<br />
Welche Merkmale zeichnen guten Unterricht aus? Die Lehr-Lernforschung hat zu dieser<br />
Frage in den letzten 20 Jahren verschiedene Erkenntnisse geliefert: Klare Lektionsstruktur,<br />
Ziele transparent machen, Wichtiges hervorheben, Metakognition fördern, angemessene<br />
Schwierigkeitsanforderungen und situiertes Lernen sind nur einige davon. Angenommen,<br />
eine Lehrperson kennt nicht nur diese verschiedenen Unterrichtsvariablen, sondern kann<br />
sie auch umsetzen. Was leisten diese Erkenntnisse für ihren Unterricht mit den<br />
Schülerinnen und Schülern der Klasse 5a zur Einführungslektion "Ke<strong>im</strong>en von Samen"?<br />
Aufgabe der Lehrperson ist es, unter bestmöglicher Berücksichtigung der Inhalte und Ziele<br />
des Unterrichts, der Wissens- und Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler und<br />
des Wissens über Merkmale guten Unterrichts den Unterricht so zu gestalten, dass<br />
möglichst viele Schülerinnen und Schüler möglichst opt<strong>im</strong>al lernen und verstehen. Diese<br />
höchst anspruchsvolle situative Anpassungsleistung nennen wir adaptive Lehrkompetenz.<br />
Sie setzt Metawissen und Entscheidungsverhalten voraus und ist somit ein Merkmal<br />
professionellen Unterrichts. Was kennzeichnet diese adaptive Lehrkompetenz? Wie kann<br />
sie gefördert werden? Das Referat soll dazu erste Ansätze aufzeigen.
Mittwoch, 19. Oktober, 14.00–15.00 Uhr<br />
Andreas Brunner/Silvio Herzog: "Karriereverläufe und biographische<br />
Entscheidungsprozesse von Lehrpersonen <strong>im</strong> Kanton Bern"<br />
Fabrikstrasse 12<br />
"Kulturhalle"<br />
Referenten: Andreas Brunner (<strong>PHBern</strong>, Rektorat)/<br />
Silvio Herzog (Universität Bern, Institut für<br />
Erziehungswissenschaft, Abteilung Pädagogische Psychologie)<br />
Die Schliessung der Seminare des Kantons Bern <strong>im</strong> Sommer 2002 wurde zum Anlass<br />
genommen, die berufliche Karriere von Absolventinnen und Absolventen der<br />
seminaristischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung zu untersuchen. Mit dem Projekt wurde<br />
ein Forschungsdesign realisiert, das vergleichen lässt zwischen Personen, die <strong>im</strong><br />
Berufsfeld Pr<strong>im</strong>arschule verblieben sind, und solchen, die das Feld zu einem best<strong>im</strong>mten<br />
Zeitpunkt ihrer Berufskarriere verlassen haben, gar nie ins Berufsfeld eingestiegen sind<br />
oder das Feld verlassen haben, aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingestiegen<br />
sind. Das Design erlaubt eine Erweiterung der bisherigen, zumeist auf<br />
"Überlebendendaten" beruhenden Analysen und Modelle zur Karriere bzw.<br />
Berufsbiographie von Lehrkräften. Im Rahmen eines Belastungs-Bewältigungs-Ansatzes<br />
wurde nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden <strong>im</strong> Karriereverlauf und von<br />
biographischen Entscheidungsprozessen gefragt.<br />
Das Untersuchungsdesign wurde in mehreren Phasen angelegt: In einer ersten Projektphase<br />
wurde <strong>im</strong> Rahmen von vier Zeitschnitten (Patentierungsjahrgänge 1963 bis 1965;<br />
1973 bis 1975; 1983 bis 1985; 1993 bis 1995) bei vier Kohorten von Absolventinnen und<br />
Absolventen der deutschsprachigen seminaristischen Lehrerinnen- und Lehrerbildung des<br />
Kantons Bern eine Vollerhebung angestrebt. Diese Erhebung wurde mittels standardisierter<br />
und postalischer Befragung durchgeführt. In der zweiten, biographisch orientierten<br />
Projektphase wurden die verschiedenen Verlaufstypen von Lehrerkarrieren, wie sie sich als<br />
Ergebnis der ersten Phase gezeigt hatten, <strong>im</strong> Rahmen von intensiven persönlichen<br />
Interviews in ihrem biographischen Gehalt erfasst. In der dritten Phase wurden <strong>im</strong> Rahmen<br />
einer Ergänzungsstudie die aktuellen Studierenden der Berner Lehrerinnen- und Lehrerbildung<br />
<strong>im</strong> ersten Studienjahr nach ihren Studien- und Berufswahlmotiven befragt.<br />
Im Plenarreferat werden zentrale Ergebnisse zur Ausbildung, zur beruflichen Mobilität<br />
sowie zur aktuellen beruflichen Tätigkeit erläutert. Dabei stehen Aspekte wie die Studien-<br />
und Berufswahlmotive gestern und heute, der wahrgenommene Nutzen der<br />
seminaristischen Ausbildung, die Formen von Mobilität <strong>im</strong> Beruf oder die<br />
Berufszufriedenheit <strong>im</strong> Zentrum.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 7<br />
Donnerstag, 20. Oktober, 08.30–09.30 Uhr<br />
Kornelia Möller: "Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie – Welches<br />
Wissen brauchen Lehrkräfte für die Praxis?"<br />
Fabrikstrasse 12<br />
"Kulturhalle"<br />
Referentin: Kornelia Möller (Universität Münster, Seminar für<br />
Didaktik des Sachunterrichts)<br />
Für die Praxis sollen Lehrkräfte ausgebildet werden – das steht sicher ausser Frage. Kann<br />
aber das in der Lehrerausbildung zu erwerbende Wissen überhaupt zu einer guten Praxis<br />
beitragen oder handelt es sich bei dem erlernten Wissen weitgehend um sog. träges<br />
Wissen? Welches Wissen hilft Lehrkräften, einen guten Unterricht zu machen? Am Beispiel<br />
des naturwissenschaftlichen Anfangsunterrichts wird aufgezeigt, welches Wissen Lehrkräfte<br />
brauchen, um einen kognitiv anspruchsvollen und dennoch kindgemässen Unterricht<br />
durchzuführen, und wie ein entsprechendes Studium gestaltet werden kann. Ob das <strong>im</strong><br />
Studium erlernte Wissen sich in der Praxis niederschlägt, haben wir in einem<br />
Forschungsprojekt an nordrhein-westfälischen Lehrkräften untersucht. Im Vortrag werden<br />
auf die Praxis ausgerichtete Studienmodule wie auch die Ergebnisse dieser Studie<br />
vorgestellt.
3.2 Diskussionsforen<br />
Mittwoch, 19. Oktober, 15.30–17.30 Uhr<br />
FO 19.15 <strong>Lehrberuf</strong> und Gesellschaft. Prestige, Berufsbild und Berufspolitik<br />
<strong>im</strong> Wandel<br />
Fabrikstrasse 12<br />
("Kulturhalle")<br />
Moderation: Albert Tanner (Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe<br />
der <strong>PHBern</strong>)<br />
Teilnehmende:<br />
• Beat Bucher (Coaching, Organisationsentwicklung, Konzepte; Luzern)<br />
• Jacqueline Fehr (Nationalrätin, Winterthur)<br />
• Ursula Kambly (Kambly SA, Trubschachen; Mitglied des Schulrates der <strong>PHBern</strong>)<br />
• Beat Zemp (Zentralpräsident LCH – Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer,<br />
Zürich)<br />
FO 19.16 Teilautonomie der Schule: Autonomieverlust der Lehrperson? Die<br />
"Verbetrieblichung" der Schule und deren Folgen für die Lehrpersonen<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F021<br />
Moderation: Daniel Friederich (<strong>PHBern</strong>, Privates Institut<br />
Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
Teilnehmende:<br />
• Peter Hänni (Erziehungsdirektion des Kantons Bern, Projektleiter "Neue Schulaufsicht<br />
und Beratung in Volksschule und Kindergarten")<br />
• Reto Steiner (Universität Bern, Kompetenzzentrum für Public Management)<br />
• Ursula Streckeisen (Soziologin, Dozentin am Institut Sekundarstufe I der <strong>PHBern</strong>)<br />
• Roland Stübi (Präsident der Schulkommission Laubegg, Bern; Direktor der Kantonalen<br />
Beobachtungsstation Bolligen)<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 8<br />
FO 19.17 Eingrenzen/Ausgrenzen: Auswirkungen der Delegation und der<br />
Spezialisierung auf die Professionalität der Lehrpersonen<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F022<br />
Moderation: Andreas Schindler (Institut für Heilpädagogik der<br />
<strong>PHBern</strong>)<br />
Teilnehmende:<br />
• Kurt Häfeli (Bereichsleiter Forschung und Entwicklung an der Interkantonalen<br />
Hochschule für Heilpädagogik Zürich)<br />
• Martin Inversini (Erziehungsberatung des Kantons Bern, Langenthal-Oberaargau)<br />
• Winfried Kronig (Forschungsbeauftragter am Zentrum für Forschung und Entwicklung<br />
der <strong>PHBern</strong>)<br />
• Regula Meier (Lehrerin an einer Kleinklasse, Pr<strong>im</strong>arschule Aarberg)<br />
• Beat Thommen (Dozent am Institut für Heilpädagogik der <strong>PHBern</strong>)<br />
FO 19.18 Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F023<br />
Moderation: Thomas Balmer (<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Teilnehmende:<br />
• Daniel Haltner (Präsident der Vereinigung der Elternräte des Kantons Bern)<br />
• Anita Heugel (Lehrerin und Schulleiterin)<br />
• Daniel Ingrisani (Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung<br />
Pädagogische Psychologie)<br />
• Markus Neuenschwander (Universität Zürich, Jacobs Center for Productive Youth<br />
Development)<br />
• Hansjürg Sieber (Schule & Elternhaus Kanton Bern)<br />
• Regula Tanner (<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)
3.3 Ateliers und Workshops<br />
Dienstag,<br />
18. Oktober<br />
14.00–17.00 Uhr<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 9<br />
AT 18.01 Ist der <strong>Lehrberuf</strong> eine Profession? Das spezifische Berufsethos<br />
des <strong>Lehrberuf</strong>s (<strong>im</strong> Vergleich mit anderen professionellen Berufen)<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 003<br />
Marianne Rychner<br />
(Soziologin, Bern)<br />
Moderation: Caroline Bühler (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Diskutant: Heinz-Elmar Tenorth (Humboldt-Universität zu Berlin,<br />
Institut für Erziehungswissenschaften)<br />
Ärztliches Professionsethos und sein Sinn in der Praxis<br />
Andreas Wernet<br />
(Universität Potsdam, Institut für Erziehungswissenschaft)<br />
Der <strong>Lehrberuf</strong> in der Professionalisierungsfalle<br />
Professionen sind besondere Berufe, welchen eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe<br />
anvertraut wird – so will es die klassische sozialwissenschaftliche Theorie. Da kümmern<br />
sich Ärztinnen und Ärzte um Gesundheit und Krankheit, Pfarrerinnen und Pfarrer um<br />
Sinnfragen und Richterinnen und Richter um Probleme der Gerechtigkeit.<br />
Sind Lehrpersonen ebenfalls Angehörige einer Profession? In dem Sinne, dass sie dafür<br />
zuständig sind, dass wichtige Allgemeingüter wie "Bildung" und "Mündigkeit" weitergegeben<br />
und respektiert werden? Inwiefern lässt sich der <strong>Lehrberuf</strong> mit anderen akademischen<br />
Berufen vergleichen? Wodurch zeichnet sich das Berufsethos der Lehrperson aus?<br />
Ausgehend von einer Studie über das Professionsethos von Ärztinnen und Ärzten wird die<br />
Frage nach den Konsequenzen professionsethischer Standards diskutiert. Lassen sich<br />
diese unter den gegenwärtigen Bedingungen überhaupt aufrechterhalten? – Eine Frage, die<br />
sich auch für den <strong>Lehrberuf</strong> stellt.
AT 18.02 Pädagogische Professionalität? Konzepte und Ansätze zur<br />
Professionalität <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong><br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 006<br />
Moderation: Heidi Brunner (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Karl-Oswald Bauer<br />
(Universität Osnabrück, Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften)<br />
Pädagogische Professionalität<br />
In den meisten akademischen Berufen wird das Absolvieren eines soliden Studiums,<br />
gekrönt von einigen Jahren Berufserfahrung, als verlässlicher Kompetenznachweis<br />
betrachtet. Pädagogen hingegen sind in einem solchen Mass selbst für ihre berufliche<br />
Kompetenzentwicklung verantwortlich, dass man eher an Biographien in kreativen Berufen<br />
als in akademischen Professionen denkt. Auch Persönlichkeitsmerkmale,<br />
Charaktereigenschaften und skurrile Eigenarten sind offenbar unmittelbar für die berufliche<br />
Praxis relevant. Lehrkräfte lernen ihren Beruf auf ausgesprochen eigensinnigen und sehr<br />
individuellen Wegen. Zwei Konzepte sollen vorgestellt und überprüft werden, die geeignet<br />
sein könnten, die berufsbiographische Entwicklung und den Kompetenzerwerb von<br />
Lehrkräften systematisch zu erfassen und ein gezieltes Eingreifen in diese Prozesse<br />
wissenschaftlich zu rechtfertigen: die Konzepte "<strong>Professionelles</strong> Selbst" und "Pädagogische<br />
Basiskompetenzen". Einige Bedingungen für hohe Berufszufriedenheit, Gesundheit und<br />
wirksames <strong>Handeln</strong> in pädagogischen Situationen werden aus empirischen Studien<br />
hergeleitet.<br />
Monica Gather Thurler<br />
(Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften der Universität Genf)<br />
Die zwiespältige Professionalisierung der Berufe <strong>im</strong> Erziehungswesen<br />
Die Professionalisierungsdebatte muss heute damit rechnen, dass sich mit den laufenden<br />
Reformen (Harmonisierung der Lehrpläne, internationale Überprüfungen der Wirksamkeit<br />
der Bildungssysteme, Bolognaprozess) die Freiräume der Berufe <strong>im</strong> Erziehungswesen<br />
<strong>im</strong>mer mehr einengen werden. Denn die Professionalisierung der Berufe <strong>im</strong><br />
Erziehungswesen wird künftig ein Steuerungsinstrument für Bildungspolitiker und <strong>im</strong><br />
Gegensatz dazu <strong>im</strong>mer weniger ein Weg zum Empowerment der betroffenen Praktikerinnen<br />
und Praktiker.<br />
In diesem soziopolitisch eher angespannten Umfeld scheint es interessant, die Rhetorik der<br />
Professionalisierung und die Strategien der Bildungsinstitutionen in Hinsicht auf ihre<br />
inhaltlichen Widersprüche und Paradoxien zu überprüfen. Ein erster Schritt dazu wird in<br />
diesem Referat unternommen.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 10<br />
Alfred Holzbrecher<br />
(Pädagogische Hochschule Freiburg i. Br., Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung für<br />
Schulentwicklung, Didaktik und internationale Bildungsforschung)<br />
"Forschender Habitus" als Entwicklungsaufgabe <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong><br />
Über Lehrerprofessionalität kann aus sehr unterschiedlichen Perspektiven reflektiert<br />
werden: Eine bildungsgeschichtliche Sichtweise macht deutlich, in welcher Zeit unter<br />
best<strong>im</strong>mten gesellschaftlichen Bedingungen welche Kompetenzen für bedeutsam gehalten<br />
wurden. Aus empirischer Perspektive wird etwa nach berufsbiografischen Konstanten in der<br />
Entwicklung pädagogischer Professionalität gesucht. Im Fokus dieses Beitrags liegt die<br />
Frage, inwiefern <strong>im</strong> Rahmen der Hochschullehre Grundlagen für einen "forschenden<br />
Habitus" entwickelt werden können: Welche institutionellen Rahmenbedingungen für eine<br />
"intelligente" Theorie-Praxis-Vermittlung erscheinen notwendig? Wie kann das<br />
Spannungsverhältnis zwischen einer Wissenschafts-, Berufsfeld- und Subjektorientierung<br />
gestaltet werden, damit die Studierenden Pädagogische Professionalität als ihre<br />
Entwicklungs-Aufgabe konzipieren können? Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen wird<br />
versucht, Ansätze eines "Forschenden Lehren Lernens" darzustellen und zu diskutieren.
AT 18.03 Vom Schulmeister zur "reflektierenden Praktikerin". Berufsrolle<br />
und Berufsbild der Lehrperson <strong>im</strong> gesellschaftlichen Wandel<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 001<br />
Moderation: Katharina Kellerhals (Universität Bern, Institut für<br />
Erziehungswissenschaft, Abteilung Allgemeine Pädagogik)<br />
Claudia Crotti<br />
(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Allgemeine Pädagogik)<br />
Lehrprofession zwischen gestern und heute<br />
Die Berufsrolle und das Berufsbild von Lehrerinnen und Lehrern stehen in einem engen<br />
Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel. Veränderungen widerspiegeln sich in<br />
Kompetenzanforderungen angehender Lehrpersonen, die <strong>im</strong> 19. Jh. anders formuliert<br />
werden als <strong>im</strong> 21. Jh. Anhand eines Längsschnitts, der bei der vorinstitutionellen Lehrer-<br />
und Lehrerinnenbildung ansetzt und bis zur Gegenwart reicht, wird der Frage nachgegangen,<br />
welche Fähigkeiten zukünftige Lehrpersonen aufweisen mussten und müssen,<br />
um nach Ansicht unterschiedlicher Akteure <strong>im</strong> täglichen Unterrichtsgeschäft bestehen zu<br />
können. Dieses an die Lehrpersonen herangetragene Professionsverständnis wird in<br />
Verbindung mit gesellschaftlichen Veränderungen diskutiert, wobei sich die historische<br />
Rekonstruktion auf einige wesentliche Momente der Lehrerinnen- und Lehrerbildungsgeschichte<br />
beschränkt.<br />
Sonja Engelage<br />
(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Bildungssoziologie)<br />
Feminisierung des <strong>Lehrberuf</strong>es?<br />
Je höher die Schulstufe und entsprechend besser bezahlt die Stellen sind, desto kleiner ist<br />
der Anteil der Frauen an den Lehrpersonen. Erklärt wird dieses Phänomen mit den<br />
unterschiedlichsten Ansätzen. Zum einen über die Qualitäten weiblichen Berufsvermögens,<br />
indem den Frauen unterstellt wird, sie wären qua Geschlecht besser geeignet für den<br />
Umgang mit kleinen Kindern. Fragt man andererseits, welche Berufe für Frauen geeignet<br />
seien, steht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie häufig an erster Stelle. Sei es aufgrund<br />
der "typisch weiblichen" Eigenschaften von Lehrerinnen in der Unterstufe, oder<br />
Berufsmerkmalen des Lehrerstandes in der Pr<strong>im</strong>arschule: Konstatiert wird ein Mangel an<br />
Prestige, Tendenz sinkend.<br />
Das Prestige eines Berufes hängt ab vom Grad der Spezialisierung, die für seine Ausübung<br />
notwendig ist. Dabei gilt, je spezialisierter die Ausbildung und je restriktiver die<br />
Zugangschancen, desto professioneller und prestigeträchtiger das Berufsfeld. Soll dem<br />
Prestigeverlust der Lehrpersonen in Kindergarten und Pr<strong>im</strong>arstufe entgegengewirkt werden,<br />
kann dies scheinbar nur über eine Tertiarisierung der Ausbildung geschehen.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 11<br />
Beat Bucher<br />
(Coaching - Organisationsentwicklung - Konzepte; Luzern)<br />
Lernen ist Umgang mit Wandel: Die veränderungskompetente Lehrperson<br />
Meine Optik auf die Lehrprofession ist die der schulischen Organisationsentwicklung. Ich<br />
frage daher zunächst: Welche Organisation brauchen Schulen, sodann: Welche Lehrperson<br />
braucht die Organisation Schule in Zukunft? Im Zentrum der Überlegungen, die auch in den<br />
EDK-Bericht zum "Leitbild <strong>Lehrberuf</strong>" (Bern 2003) eingeflossen sind, stehen die möglichst<br />
selbstorganisierte Schule und entsprechend die selbstbewusste Lehrperson. Schule und<br />
<strong>Lehrberuf</strong> stehen heute nicht einfach nur vor ihrer alltäglichen Fortentwicklung, sondern vor<br />
einer grundlegenden Transformation. Ausgehend von den OECD-Szenarien von Hutmacher<br />
(OECD/CERI 1998) skizziere ich die Ansprüche an die Lehrperson der Zukunft: Sie ist nicht<br />
eine bürokratisch gefangene Berufsperson (also gewissermassen von einer zentralen<br />
Bildungsadministration fremdgesteuert) und auch nicht eine politisch freigesetzte<br />
Berufsperson (wo sie sozusagen dem Gesetz des Marktes und den jeweils aktuellen und<br />
individuellen Bildungs- und Konsumbedürfnissen ausgesetzt ist), sondern sie ist eine<br />
Fachperson für das Lernen, die sich – sozialkompetent – in "Schlüsselzentren der<br />
Gesellschaft" (Hutmacher) bzw. in "Zentren des Sozialen" (EDK-These 2) bewegt, die wir<br />
Schulen nennen.
AT 18.04 <strong>Lehrberuf</strong> und Selektion<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 004<br />
Moderation: Ursula Streckeisen (<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundar-<br />
stufe I)<br />
Corinna Maria Dartenne<br />
(Universität Lüneburg, Centrum für historisch-empirische Bildungsforschung)<br />
200 Jahre Selektion <strong>im</strong> deutschen Schulwesen – wissen Lehrer, was sie tun?<br />
Von der Überantwortung der allgemeinen Bildung der Person an die Institution Schule – ein<br />
Prozess, der <strong>im</strong> Deutschen Reich weit in das 19. Jahrhundert reichte – bis zur heute<br />
selbstverständlichen Selektion nach der Grundschule kann ein 200jähriger Weg<br />
nachgezeichnet werden, der weniger als erwartet durch Pioniere oder Gesetze als vielmehr<br />
durch eine den einzelnen Akteuren unsichtbare Eigendynamik best<strong>im</strong>mt wird. Die die<br />
Selektion <strong>im</strong> Schulwesen mitbest<strong>im</strong>menden Faktoren werden erst retroperspektiv durch<br />
Ergebnisse jahrzehntelanger empirischer Forschung sichtbar. Zeitreihen zu Handlung und<br />
Deutung von Lehrerpersonen und Schülerinnen und Schülern zeigen, dass auch die<br />
gegenwärtigen Selektionsstrukturen und -einstellungen einem schwankenden Trend<br />
unterliegen.<br />
Andrea Hungerbühler/Denis Hänzi<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundarstufe I)<br />
"Es ist ein Stück weit brutal." Deutungsmuster von Lehrpersonen zum Verhältnis von<br />
Fördern und Auslesen.<br />
Die Lehrperson ist nicht nur Pädagogin, sie ist auch eine Hauptakteurin <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit schulischen Selektionsprozessen. Aus professionalisierungstheoretischer Sicht birgt<br />
dieses doppelte Mandat eine lehrberufsspezifische Spannung: die Lehrperson hat es – da<br />
sie gleichzeitig fördern und auslesen muss – mit einer widersprüchlichen Aufgabenstellung<br />
zu tun. Im Referat wird eine Typologie von Deutungsmustern zum Verhältnis von Fördern<br />
und Auslesen präsentiert. Anhand exemplarischer Interviewpassagen aus einem<br />
soziologischen Forschungsprojekt wird aufgezeigt, wie Lehrerinnen und Lehrer der<br />
Sekundarstufe I ihre pädagogischen und selektionsbezogenen Aufgaben deuten. Auf<br />
welche Hintergrundüberzeugungen greifen sie zurück, um angesichts des Dilemmas<br />
handlungsfähig zu bleiben?<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 12<br />
Kathrin Oester/Ursula Fiechter/Elke Kappus<br />
(<strong>PHBern</strong>, Zentrum für Forschung und Entwicklung)<br />
Selektions-Strategien von Schulen und Lehrpersonen <strong>im</strong> multikulturellen Umfeld<br />
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Multikulturelle Schulen in Bern West. Eine Studie<br />
zum Soll- und Ist-Zustand der interkulturellen Erziehung" untersuchen wir mit qualitativen<br />
Methoden den Übertritt von der Pr<strong>im</strong>ar- auf die Sekundarstufe an zwei Schulen.<br />
Liegt die eine Schule in einem sozioökonomisch unterprivilegierten Quartier und praktiziert<br />
ein Modell "äusserer Differenzierung" (Aufteilung der Schülerinnen und Schüler in Real-<br />
und Sekundarklassen nach dem 6. Schuljahr), liegt die andere Schule in einem eher<br />
mittelständischen Quartier und praktiziert ein Modell "innerer Differenzierung"<br />
(Niveauunterricht in derselben Klasse). Auf dem Hintergrund stadtsoziologischer und<br />
diskursanalytischer Überlegungen zur sozialräumlichen Segregation untersuchen wir, mit<br />
welchen Strategien Schulen und Lehrpersonen der Selektionsaufgabe gerecht zu werden<br />
versuchen.<br />
Rolf-Thorsten Kramer<br />
(Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Zentrum für Schulforschung)<br />
Schülerbiographie und schulische Selektion – Die Schülerbiographie als Ressource<br />
der Schulkarriere oder als Komplize bei der Reproduktion sozialer Ungleichheit durch<br />
die Schule<br />
Ausgehend vom Widerspruch einer auch in der BRD langen Tradition der<br />
(sozialstrukturellen) Bildungsungleichheitsforschung und dem nach wie vor mit Blick auf<br />
schulische Selektion vorherrschenden Status von Schule als "black box" steht der Beitrag<br />
für die Position einer ("neuen") qualitativ-rekonstruktiven Bildungsforschung, die mit<br />
qualitativen Forschungsmethoden das "Wie" der schulischen Reproduktion sozialer<br />
Ungleichheiten untersucht.<br />
Als Beispiel einer solchen rekonstruktiven Bildungsforschung und als konkreter Kontext des<br />
vorzustellenden Projektes wird kurz der seit April 2005 bestehende Projektverbund<br />
"Mikroprozesse schulischer Selektion" am Zentrum für Schulforschung skizziert.<br />
Vor diesem Hintergrund konzentriert sich dann der Beitrag auf die Vorstellung des<br />
Projektes "Erfolg und Versagen in der Schulkarriere – ein qualitativer Längsschnitt zur<br />
biographischen Verarbeitung schulischer Selektionsereignisse". Dabei werden die zentralen<br />
Hintergrundannahmen, das Forschungsprogramm und erwartete Ergebnisse vorgestellt.
AT 18.05 Bewältigung von Berufseinstieg und Laufbahnentscheiden<br />
Fabrikstrasse 2E Moderation: Thomas Meinen (<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Raum 005<br />
Johannes Mayr<br />
(Pädagogische Akademie der Diözese Linz)<br />
Internetgestützte Laufbahnberatung für Lehrpersonen<br />
Das webbasierte Beratungsprogramm "Career Counselling for Teachers" (CCT) bietet<br />
Informationen, Reportagen, Links und vor allem Selbsterkundungs-Verfahren, die von<br />
angehenden und <strong>im</strong> Dienst stehenden Lehrerpersonen genutzt werden können, um<br />
Laufbahnentscheidungen auf eine fundierte Basis zu stellen. Dabei geht es z. B. um eine<br />
reflektierte Berufswahl, um das Finden eines passenden Dienstpostens, um die Eignung für<br />
einen Aufstieg innerhalb des Bildungswesens oder die Möglichkeiten des Wechsels in ein<br />
anderes Berufsfeld. Das Programm und die bisher damit gemachten Erfahrungen werden<br />
anhand der österreichischen Version (www.cct-austria.at) erörtert. Es wird über die<br />
Vorarbeiten zu einer Schweizer Version berichtet und über Möglichkeiten der Nutzung des<br />
Programms bzw. der Kooperation informiert.<br />
Stefan Albisser<br />
(PH Zürich, Departement Forschung und Entwicklung)<br />
Bewältigung von Studium und Berufseinstieg durch reguläre Studierende und<br />
Quereinsteigende<br />
In diesem Beitrag wird aufgrund der Studie Anforderungen und Ressourcen <strong>im</strong> Berufszyklus<br />
von Lehrerinnen und Lehrern ARBEL (Albisser, Grob, Kirchhoff und Meier) der Frage<br />
nachgegangen, wie Lehrpersonen die Herausforderungen des Berufseintritts meistern:<br />
• Welche Ressourcen und Bewältigungsmuster werden genutzt, um die Berufsarbeit<br />
zufrieden stellend leisten zu können?<br />
• Wie steht es um die Berufszufriedenheit, die Gesundheit und das Wohlbefinden der<br />
Lehrerinnen und Lehrer?<br />
• Wie zeigen sich Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen und wie bedeutsam ist<br />
die Arbeit für die Betroffenen?<br />
Spannend sind die ersten Antworten auf diese Fragen, wenn man Studierende verschiedener<br />
Herkunft vergleicht: Worin unterscheiden sich Studierende des regulären Ausbildungsgangs<br />
von jenen, die die Berufsarbeit der Lehrerin oder des Lehrers als Zweitberuf<br />
anstreben, <strong>im</strong> Studium und be<strong>im</strong> Berufseintritt?<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 13<br />
AT 18.06 Output-Orientierung – Bildungsstandards und die Folgen für den<br />
<strong>Lehrberuf</strong> und die Lehrerrolle<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 002<br />
Moderation: Annette Tettenborn (<strong>PHBern</strong>, Privates Institut<br />
Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
Stefan Wolter<br />
(Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung)<br />
<strong>Lehrberuf</strong> und Bildungsstandards – Antworten und offene Fragen aus der<br />
Bildungsökonomie<br />
Das Referat beleuchtet das Zusammenspiel zwischen Lehrkräften und Bildungsstandards<br />
(hier als Mass für den Output verstanden) vor dem Hintergrund jüngster<br />
bildungsökonomischer Forschung. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Frage gelegt,<br />
wie Bildungsstandards das Verhalten der Lehrkräfte beeinflussen können. An Beispielen<br />
aus der empirischen Forschung soll gezeigt werden, wie Bildungsstandards sowohl positive<br />
wie auch negative Anreize für das Verhalten der Lehrpersonen darstellen können. Daraus<br />
folgt, dass bei einem sinnvollen Einsatz von Bildungsstandards die Reaktionen der<br />
wichtigsten Akteure <strong>im</strong> Bildungssystem (Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler und<br />
Eltern) schon antizipiert werden sollten. Allerdings sind bei dem heutigen Wissensstand<br />
nicht alle Reaktionen eindeutig vorhersehbar und einige wichtige offene Fragen harren<br />
noch ihrer empirischen Erforschung.<br />
Hermann Josef Abs<br />
(Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Frankfurt am Main)<br />
Die Diskussion über Standards <strong>im</strong> Bildungswesen und ihre Auswirkungen auf die<br />
Lehrerbildung<br />
Um die Bedeutung der Diskussion um Standards für die Lehrerbildung zu erkunden, werden<br />
zunächst zwei Ausgangspunkte geklärt: Erstens werden unterschiedliche Konzeptionen von<br />
Standards (Input-, Prozess-, Opportunity to learn- und Outputstandards) unterschieden.<br />
Zweitens wird Lehrerbildung <strong>im</strong> Rahmen einer theoretischen Konzeption von Educational<br />
Governance verortet. Vor diesem Hintergrund werden die Schwierigkeiten, die sich mit<br />
einer Einführung von Bildungsstandards stellen, näher best<strong>im</strong>mt. Abschliessend sollen<br />
Handlungsoptionen für einen Wandel in der und durch die Lehrerinnen- und Lehrerbildung<br />
diskutiert werden.
WS 18.07 Professionalität auf den verschiedenen Schulstufen<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F013<br />
Moderation: Walter Hartmann (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe<br />
und Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Teilnehmende:<br />
• Brigitte Ischer (Kindergarten am Bach, Wichtrach)<br />
• Barbara Künzli (Lehrerin Unterstufe)<br />
• Pierre-Daniel Gagnebin (HEP BEJUNE)<br />
• Peter Staudenmann (Schule Munzinger, Bern)<br />
• Gottfried Hodel (<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundarstufe II)<br />
In diesem Workshop gehen Lehrpersonen und Ausbildungsverantwortliche der Frage nach,<br />
in welcher Weise sich die Professionalität der Lehrpersonen der verschiedenen Schulstufen<br />
unterscheidet. Unter anderem werden die folgenden Themenbereiche zur Sprache<br />
kommen:<br />
• Wie haben sich die Unterschiede zwischen den Schulstufen und die entsprechenden<br />
Ausbildungsprofile historisch herausgebildet?<br />
• Wie schätzen die Teilnehmenden die heutige Situation ein und welche Entwicklungen<br />
erachten sie als wünschenswert?<br />
• Inwiefern unterscheiden sich die Ausbildungsstandards der verschiedenen Stufen?<br />
• Inwiefern unterscheiden sich die Anforderungen, welche die Lehrpersonen an sich<br />
selbst stellen?<br />
• Gestaltet sich die Lehrer-Schüler-Beziehung anders?<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 14<br />
WS 18.08 Der Auftrag der Lehrperson: Ausweitung der Erziehungsfunktion<br />
oder Beschränkung auf Unterricht?<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F-121 (1. UG)<br />
Moderation: Thomas Balmer (<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)/<br />
Jürg Rüedi (Hochschule für Pädagogik und Soziale Arbeit beider<br />
Basel)<br />
Teilnehmende:<br />
• Jürg Rüedi<br />
• Brigitte Kohli (Lehrerin an der Pr<strong>im</strong>arschule Sulgenbach)<br />
• Inés Roethlisberger (LEBE – Lehrerinnen und Lehrer Bern)<br />
• Fritz Schoch (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
"Erziehung" gilt neben "Bildung" als zweiter Grundbegriff der Pädagogik. Im Elternhaus und<br />
in der Schule werden Kinder und Jugendliche erzogen, der Volksmund spricht manchmal<br />
von "verzogenen" Kindern, wenn das Resultat der erzieherischen Bemühungen zu Zweifeln<br />
Anlass gibt.<br />
Über Jahrhunderte war klar, dass Kinder und Jugendliche erzogen werden müssen,<br />
Erziehungsreflexionen gibt es zum Beispiel bereits bei Demokrit (460-371 v. Chr.). Der<br />
traditionellen Vorstellung, dass Menschen erzogen werden müssen, stellte die<br />
Antipädagogik nach 1970 eine radikale Antithese entgegen, für von Schoenebeck und<br />
andere Antipädagogen galt die Max<strong>im</strong>e: "Erziehung? – Nein danke!" Und die Gruppe "Pink<br />
Floyd" sang 1979: "We don't need no education". Inzwischen hat diese<br />
Grundsatzinfragestellung von "Erziehung" einer (kritisch-) konstruktiven Bejahung Platz<br />
gemacht, "Mut zur Erziehung" (Zeltner 1995) oder "Kinder brauchen Grenzen" (Rogge<br />
1993) sind Zeugnisse dieser Entwicklung.<br />
Offen ist und zu engagierten Diskussionen Anlass gibt jedoch die Frage unseres<br />
Workshops, wie und wieweit die Schule erziehen soll. Wie viel erzieherische Arbeit kann<br />
Lehrpersonen heute zugemutet werden? Was soll vielmehr an die Eltern zurückgegeben<br />
werden? Liegt hier eine zentrale Aufgabe der modernen Schule, die Eltern und<br />
Erziehungsberechtigten mehr zur Mitarbeit einzuladen und so einzubinden? Aber werden<br />
die Betreffenden so nicht überfordert? Und lässt sich der Auftrag der Schule überhaupt aufs<br />
"Kerngeschäft Unterricht" reduzieren?<br />
Die vielen Fragen deuten es an: Vieles ist diskussionsbedürftig.
WS 18.09 Schule professionell leiten. Gute Schulen sind geleitete Schulen<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F-113 (1. UG)<br />
Leitung: Priska Hellmüller/Ursula Bucher/Peter Schwab<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung, Ressort Schulführung)<br />
Eine moderne Schulführung braucht eine Schulleitung, welche fähig ist, Menschen und<br />
Gruppen nachhaltig zu stärken. Sie ist Bindeglied zwischen Behörden, Inspektorat, Eltern<br />
und Schülerinnen und Schülern. Ein hoher Anspruch an Schulleitungen, die zwischen<br />
gemeinsamer Entwicklungsarbeit, Mitsprache und Mitbest<strong>im</strong>mung und gleichzeitig<br />
Führungsentscheiden unterscheiden müssen. Wie packt eine Schulleitung diese<br />
Herausforderung an? Wie schafft sie es, die jeweiligen Interessen zu erkennen und<br />
allenfalls einen Ausgleich herzustellen, was wiederum besondere Ansprüche an die<br />
Fähigkeit zu kommunizieren stellt? Wir geben Ihnen Einblick in die Aufgabenbereiche der<br />
Schulleitung und gehen mit Ihnen der Frage nach, was für Sie als angehende Lehrerin/als<br />
angehender Lehrer "Schule leiten und führen" bedeutet und welche Erwartungen Sie damit<br />
verbinden.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 15<br />
WS 18.10 Sequenzanalyse von Unterrichtsepisoden: ein Aus- und<br />
Weiterbildungsinstrument <strong>im</strong> Dienst der Professionalisierung<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F-106 (1. UG)<br />
Leitung: Hannes Ummel/Danielle Buser/Ingo Wienke (<strong>PHBern</strong>,<br />
Privates Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
In diesem Workshop wird ein neuartiges Aus- und Weiterbildungskonzept, das auf das<br />
Verstehen von pädagogischen Kernkonflikten zielt, vorgestellt und durchgeführt. In einem<br />
ersten Block werden wir die Lernziele erläutern und die grundlegenden Techniken der<br />
fallrekonstruktiven Methode vorstellen. Im zweiten Block (ca. 1,5 Std.) analysieren wir<br />
gemeinsam ein Unterrichtsprotokoll aus dem pädagogischen Alltag.<br />
Für den zweiten Block bieten wir Studierenden und Lehrpersonen zudem eine Alternative in<br />
Form einer Fallwerkstatt an (s. unter www.phbern.ch > "Forschung und Entwicklung" ><br />
"Laufende Projekte"). Eine Studierende untersucht dabei gemeinsam mit einer Lehrperson<br />
und einer Gesprächsleiterin eine verschriftete Episode aus Schule oder Unterricht. An der<br />
Fallwerkstatt können Studierende auch zu zweit teilnehmen.<br />
Wichtiger Hinweis: In diesem Workshop bietet sich Studierenden und Lehrpersonen die<br />
Möglichkeit, eine Fallwerkstatt zu besuchen. Eine Studierende untersucht dabei gemeinsam<br />
mit einer Lehrperson und einer Gesprächsleiterin eine verschriftete Episode aus Schule<br />
oder Unterricht. An der Fallwerkstatt können Studierende auch zu zweit teilnehmen.<br />
Da wir nur über eine beschränkte Zahl von Gesprächsleitern verfügen, melden sich<br />
interessierte Personen bitte bis am 8. Oktober an:<br />
fallwerkstatt@bluewin.ch oder Tel. 031 310 85 05.
Mittwoch,<br />
19. Oktober<br />
10.00–12.15 Uhr<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 16
AT 19.01 Wissen und <strong>Handeln</strong>: Kompetent Sachunterricht/NMM gestalten<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 002<br />
Moderation: Marco Adamina (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Im Atelier werden ein Forschungsprojekt und Thesenpapiere vorgestellt und diskutiert, die<br />
<strong>im</strong> Fachbereich NMM/Sachunterricht der Frage nach dem Wissen von Lehrpersonen und<br />
dem Zusammenhang mit ihrem unterrichtsbezogenen <strong>Handeln</strong> (Planung, Durchführung,<br />
Auswertung) nachgehen. Insbesondere folgende Fragen sollen bearbeitet werden:<br />
• Was müssen Lehrpersonen wissen, um guten NMM/Sachunterricht gestalten zu<br />
können?<br />
• Wie lässt sich Lehrpersonenwissen modellieren?<br />
• Ist das Modell des fachspezifisch-pädagogisches Wissens (Pedagogical Content<br />
Knowledge) als Kern notwendigen professionellen Lehrerwissens anzusehen?<br />
Thomas Balmer<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
<strong>Professionelles</strong> <strong>Handeln</strong> setzt professionelles Wissen voraus: Wissensbereiche von<br />
Lehrpersonen am Beispiel des NMM-Unterrichts<br />
Die Bedeutung des pädagogischen Expertenwissens <strong>im</strong> Hinblick auf das<br />
Lehrpersonenhandeln scheint unbestreitbar und es ist auch plausibel und vereinzelt<br />
empirisch bestätigt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Wissen von<br />
Lehrpersonen und erfolgreichem Unterricht gibt, wenn auch dieser Zusammenhang<br />
komplex, wechselwirkend und der Weg vom Wissen zum <strong>Handeln</strong> recht weit ist. Dem<br />
Forschungsprojekt "Wissenserwerb durch Weiterbildung – Die Wirkung von Weiterbildung<br />
auf das fachspezifisch-pädagogische Wissen von Lehrpersonen der Pr<strong>im</strong>arstufe <strong>im</strong> Fach<br />
Natur-Mensch-Mitwelt" liegt eine Modellierung der Wissensbestände von Lehrpersonen<br />
zugrunde, die sich am Konzept des Pedagogical Content Knowledge orientiert. Untersucht<br />
wird, inwiefern sich die Weiterbildungsintervention auf best<strong>im</strong>mte Kognitionen und das<br />
Planungshandeln von Pr<strong>im</strong>arlehrerinnen und -lehrern auswirkt. Das Projekt und erste<br />
Auswertungen werden vorgestellt.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 17<br />
Kerstin Michalik<br />
(Universität Hamburg, FB Erziehungswissenschaft, Institut für Didaktik der Geographie,<br />
Geschichte, Politik und des Sachunterrichts)<br />
Kompetenzen für den Sachunterricht – Ansprüche an Studium und Selbstbildung<br />
Über welche Kompetenzen muss eine Sachunterrichtslehrkraft verfügen, um den<br />
vielfältigen Ansprüchen des Sachunterrichts zu genügen? Wie können solche Kompetenzen<br />
aufgebaut, wo und wie können sie vermittelt werden? Wie kann Transparenz über Ausbildungsziele<br />
und -wege hergestellt werden? Auf der Basis des Perspektivrahmens<br />
Sachunterricht der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts (GDSU) sind in der<br />
"Kooperative Sachunterricht Hamburg", einer Arbeitsgruppe von Lehrenden aus Hochschule,<br />
Grundschule, Studienseminar und Lehrerfortbildung, Kompetenzen entwickelt<br />
worden, über die eine Lehrkraft für einen qualifizierten Sachunterricht verfügen sollte. In<br />
einem zweiten Schritt wurde eine Studium, Referendariat und die berufliche Selbstbildung<br />
integrierende Stufung <strong>im</strong> Erwerb und Aufbau der verschiedenen Kompetenzbereiche<br />
ausgearbeitet, die sich am Leitkonzept des Pedagogical Content Knowledge orientiert. In<br />
der aktuellen Arbeit werden Muster-Portfolios zusammengestellt, die dazu geeignet sind,<br />
den Erwerb von Kompetenzen zu dokumentieren und gleichzeitig Anregungen für Ausbildung<br />
und Selbststudium zu bieten.<br />
Marco Adamina<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Lehr-/Lernsituationen <strong>im</strong> Fach NMM – wie sich Lehrpersonen Unterrichtsverläufe<br />
denken<br />
Wie konzipieren Lehrerinnen und Lehrer Unterrichtssequenzen <strong>im</strong> Fach NMM? Sind<br />
best<strong>im</strong>mte "Muster" von Unterrichtsverläufen erkennbar? Nach welchen<br />
Gesichtspunktspunkten wird Unterricht geplant und gestaltet?<br />
Lehrerinnen und Lehrer von Klassen des 2. bis 4. Schuljahres haben zu unterbreiteten<br />
Situationen zusammengestellt, wie sie einen Unterrichtsverlauf arrangieren würden und die<br />
gleichen Lehrpersonen haben zu zwei Zeitpunkten eine Dokumentation zu einer kurzen<br />
NMM-Unterrichtseinheit zusammengestellt, die für sie repräsentativ ist. Die Auswertung<br />
dieser Planungen und Überlegungen zeigt eine grosse Varietät einerseits und einige<br />
Tendenzen bezüglich vorherrschender Unterrichtsverläufe andererseits. Im Hinblick auf die<br />
eigene Unterrichtsentwicklung sind die Analyse und Reflexion eigener Muster und das<br />
Erproben erweiterter Strategien von Bedeutung. Dazu werden einige Überlegungen<br />
eingebracht und eine Einordnung in das Modell des fachspezifisch-pädagogischen Wissens<br />
(Pedagogical Content Knowledge) vorgenommen.
AT 19.02 Wie der Stoff in die Schulz<strong>im</strong>mer kommt. Zur Auswahl,<br />
Strukturierung und Entwicklung von schulischen Wissensbeständen<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F012<br />
Moderation: Stefan Jörissen (Universität Bern, Institut für<br />
Erziehungswissenschaft, Abteilung für Didaktik)<br />
Schulunterricht wird wesentlich durch institutionelle Vorgaben (z. B. Fächerstrukturen oder<br />
Lehrpläne) mitbest<strong>im</strong>mt. Das Atelier zeigt auf, wie solche Vorgaben entwickelt werden,<br />
welche Wirkungen sie entfalten und wie sie in anderen Ländern ausgestaltet sind.<br />
Beat Mayer<br />
(Erziehungsdirektion des Kantons Bern; betreut den Bereich "Lehrplan- und Lehrmittelentwicklung")<br />
Der Lehrplan als Instrument der Bildungspolitik<br />
Im Referat wird dargestellt, inwiefern der Lehrplan ein Instrument der Bildungspolitik ist.<br />
Dabei werden konkrete Erfahrungen und Beispiele mit allgemeinen Erkenntnissen aus der<br />
Lehrplanforschung verknüpft. Ausgangspunkt bildet die Frage, was ein Lehrplan ist und<br />
welche Funktion er erfüllt. An Beispielen aus dem Kanton Bern wird gezeigt, dass der<br />
Lehrplan eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Reformen spielt und selber auch<br />
Reformen auslöst. Schwierigkeiten bei der Lehrplanentwicklung und -umsetzung sind<br />
weitere Aspekte, die <strong>im</strong> Referat aufgenommen werden. Schliesslich wird aufgezeigt, wie der<br />
Lehrplan in den nächsten Jahren weiterentwickelt wird.<br />
Moritz Rosenmund<br />
(PH Zürich)<br />
Der Kanon der Schulfächer <strong>im</strong> internationalen Vergleich<br />
Die Institutionalisierung der Bildung hat sich historisch unter nationalstaatlicher Hoheit<br />
vollzogen. Entsprechend sind es nationale Interessengruppen inner- und ausserhalb des<br />
Schulfeldes, die sich periodisch mit der Frage auseinandersetzen, welche Inhalte in<br />
öffentlichen Schulen zu vermitteln sind, um die Wohlfahrt des jeweiligen Landes unter<br />
dessen je besonderen Bedingungen zu befördern. Diese Bedingungen unterscheiden sich<br />
von Land zu Land erheblich. Umso erklärungsbedürftiger ist die Tatsache, dass sich die<br />
Fächerstrukturen <strong>im</strong> internationalen Vergleich in erstaunlichem Masse gleichen.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 18<br />
AT 19.03 Klassenführung und Unterrichtsstörungen. Handlungsstrategien<br />
der Lehrpersonen <strong>im</strong> Schulalltag<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 004<br />
Johannes Mayr<br />
(Pädagogische Akademie der Diözese Linz)<br />
Moderation: Ernst Zingg (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Wege der Klassenführung<br />
Der "Linzer Diagnosebogen zur Klassenführung" (LDK; siehe www.ph-linz.at/staff/maj)<br />
versteht sich als Hilfsmittel für Lehrpersonen, sich mit ihrem pädagogischen <strong>Handeln</strong><br />
auseinander zu setzen und für sich selbst sinnvolle Entwicklungsrichtungen zu<br />
identifizieren. Dabei wird davon ausgegangen, dass es für das <strong>Handeln</strong> von Lehrpersonen<br />
einerseits einen breiten, individuell gestaltbaren Spielraum gibt und dass andererseits<br />
empirisch bewährte Konzepte vorliegen, die für diese Weiterentwicklung anregend wirken<br />
und einen Rahmen dafür abstecken können. Im Atelier werden das Diagnoseverfahren<br />
vorgestellt, ausgewählte empirische Befunde dazu präsentiert und mit den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern erörtert, wie Lehrerbildnerinnen und Lehrerbildner, Lehrpersonen und<br />
Lehrerstudierende mit diesem Verfahren arbeiten können.<br />
Marie-Theres Schönbächler<br />
(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Päd. Psychologie)<br />
Klassenmanagement auf der Pr<strong>im</strong>arstufe<br />
Classroom Management fokussiert das auf soziale Ordnung und Gruppenprozesse<br />
gerichtete <strong>Handeln</strong> von Lehrpersonen. Dem Klassenmanagement kommt grosse Bedeutung<br />
für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler zu; zudem spielt es eine Rolle bei der<br />
Prävention von Unterrichtsstörungen. Da Disziplinprobleme von grosser Bedeutung für den<br />
Berufsausstieg von Lehrpersonen sind, stellt das Klassenmanagement auch aus der<br />
Lehrerperspektive einen wichtigen Aspekt für erfolgreichen Unterricht dar.<br />
Im Rahmen des Forschungsprojekts "Klassenmanagement auf der Pr<strong>im</strong>arstufe" wurden gut<br />
600 Lehrpersonen in der Zentralschweiz zu ihrer Sicht des Klassenmanagements, zur<br />
Unterrichtssituation sowie ihren beruflichen Selbstwirksamkeitserwartungen befragt.<br />
Ergänzend wurde die Schülerperspektive (50 Klassen) erhoben. Im Referat werden erste<br />
Ergebnisse aus der Studie vorgestellt.<br />
Isabelle Hinni/Heiner Schmid (Organisationsberater)<br />
Entwickeln von Führungskompetenzen bei Lehrpersonen. Eine modellhafte<br />
Betrachtung aus der Beratungspraxis<br />
Eine Klasse in ausserordentlichen Situationen bewusst führen zu können bedingt<br />
spezifische Kompetenzen einer Lehrperson. Diese Kompetenzen gilt es zu erfassen, zu<br />
hinterfragen und ständig weiter zu entwickeln. Im Atelier zeigen wir anhand des<br />
Achsenmodells auf, wo sich aus der Beratung heraus die Stolpersteine bezüglich<br />
Klassenführung zeigen und mit welchen Mitteln diesen in der Praxis begegnet werden kann.<br />
Da die aktive Auseinandersetzung mit diesem bedeutsamen Thema nicht nur den einzelnen<br />
Lehrpersonen überlassen werden kann, regen wir Bildungsinstitute, Schulen und Kollegien<br />
an, Lehrpersonen in diesem Entwicklungsprozess zu fördern und zu begleiten.
AT 19.04 Elterngespräche professionell gestalten: Von der Konfrontation<br />
zur Kooperation<br />
Unitobler,<br />
Moderation: Regula Tanner (<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F006<br />
Regula Tanner<br />
Eltern für die gemeinsame Verantwortung gewinnen<br />
Durch erfolgreich geführte Elterngespräche können Kontakte zwischen Elternhaus und<br />
Schule intensiviert und allfällig vorhandene Spannungen abgebaut werden.<br />
Es geht darum, die Eltern zur Kooperation zu bewegen, so dass sie in vertrauensvoller<br />
Zusammenarbeit mit der Lehrperson Schritte zur Verminderung der Schulprobleme ihres<br />
Kindes unternehmen können. Dazu müssen sie in ihrer Eigenverantwortung und ihrem<br />
Selbstwert gestärkt werden. Im Referat wird eine Auswahl wichtiger Aspekte zur Förderung<br />
der Kooperation und zum erfolgreichen Elterngespräch aufgezeigt.<br />
Brigitta Schärer<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Schwierigkeiten und Konflikte Ressourcen-orientiert angehen<br />
Schwierigkeiten und Konflikte in der Zusammenarbeit mit Eltern sind aus diversen Gründen<br />
häufiger geworden. Lehrpersonen sollten diese frühzeitig erkennen und ihnen mutig und<br />
offensiv begegnen. Im Referat werden einige Mechanismen aufgezeigt, wie Konflikte<br />
entstehen und eskalieren können, sowie mögliche hilfreiche Interventionen von Seiten der<br />
Lehrperson, welche Schwierigkeiten abbauen oder Konflikte de-eskalieren helfen. Eine<br />
Ressourcen- und Lösungs-orientierte Grundhaltung ist dabei von grosser Wichtigkeit.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 19<br />
AT 19.05 Frontal – ja, aber. Professionell handelt, wer Frontalunterricht<br />
gezielt einsetzt.<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 005<br />
Moderation und Referate: Ines Siegfried Schnider/<br />
Hans Jürg Zingg (<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Trotz propagierter neuer Lehrformen besteht der gymnasiale Unterricht zu über 70 % aus<br />
Frontallektionen. Deren Opt<strong>im</strong>ierung müsste ein Ziel jeder Lehrkraft sein.<br />
Den Rahmen bilden zwei Impulsreferate:<br />
• Frontalunterricht – trotz schlechtem Ruf seit Jahrzehnten bewährt (Geschichte und<br />
Stellenwert sowie Vor- und Nachteile des Frontalunterrichts)<br />
• Frontalunterricht zwischen Instruktion und Konstruktion (Wie integrieren wir<br />
Frontalunterricht in offene Unterrichtsformen?)<br />
Dazwischen sollen <strong>im</strong> Plenum der gezielte Einsatz des Frontalunterrichts und methodische<br />
Möglichkeiten für einen guten Frontalunterricht diskutiert werden. Dabei wird auch die<br />
Auseinandersetzung mit einem Fragebogen zur Beurteilung von Frontalunterricht durch die<br />
Lernenden ein wichtiger Inhalt sein.
AT 19.06 Professioneller Umgang mit ICT <strong>im</strong> Unterricht<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F013<br />
Christoph Salzmann<br />
(PH Wallis)<br />
Moderation: Silvia Gfeller (<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Professioneller Umgang mit ICT <strong>im</strong> Unterricht<br />
Medienkompetentes Verhalten stellt für Lehramtsstudierende eine Herausforderung dar.<br />
Die Lebenswelten vieler Kinder und Jugendlicher werden heute stärker denn je von Medien<br />
geprägt. Der Zugang zu und die Beherrschung moderner Informations- und<br />
Kommunikationsmittel sind wesentliche Grundvoraussetzungen der heutigen<br />
Wissensgesellschaft. Ein sinnvoller Umgang mit und Einsatz von Medien setzen<br />
Fähigkeiten voraus, die aber über eine rein technische Nutzung hinausreichen.<br />
Ausgehend vom Idealbild des informierten Bürgers werden verschiedene Forderungen an<br />
die Aus- und Weiterbildung herangetragen. Doch was muss eine Lehrperson beherrschen,<br />
um ICT-Mittel erfolgreich in den Unterricht integrieren zu können?<br />
Das Referat zeigt auf, über welche Kompetenzen eine Lehrperson heute idealerweise<br />
verfügen sollte und weist auf Chancen sowie Grenzen für den Einsatz von ICT <strong>im</strong> Unterricht<br />
hin. Die Ausführungen werden anhand von berufspraktischen Beispielen aus dem Schulalltag<br />
illustriert.<br />
Michele Notari<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundarstufe I; Gymnasium Liestal)<br />
Kollaboration: professionelles <strong>Handeln</strong> mit ICT in der Schule<br />
Professionalität in der Schule setzt von den Lehrkräften hohe Fach-, Methoden- und<br />
Sozialkompetenz voraus. Be<strong>im</strong> Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
kommt es vor, dass Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer höhere Fachkompetenzen<br />
aufweisen als die Lehrkraft. Durch gezielte Kollaboration und angepasste Unterrichtsansätze<br />
lässt sich diese Ausgangslage lernwirksam umsetzen. Als Möglichkeit bietet sich<br />
zum Beispiel das Zusammenarbeiten mit Hilfe von Wikis an. Diese frei zugängliche<br />
Software ermöglicht es, auf einfache Weise über das Web gemeinsam an einem Thema zu<br />
arbeiten. Jedes Mitglied der Gruppe kann den erarbeiteten Inhalt editieren, korrigieren und<br />
löschen. Dadurch entsteht eine kollektive Verantwortung für die Qualität des Produktes. Die<br />
unterschiedlichen Fähigkeiten aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mittels<br />
geeignetem Setting opt<strong>im</strong>al angesprochen.<br />
Wissenschaftlich ausgewertete Unterrichtsbeispiele aus dem Biologieunterricht auf<br />
Sekundarstufe werden diskutiert und kritisch erläutert.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 20<br />
Heinz Hofer<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Sterne erleben<br />
Im Rahmen eines Entwicklungsprojektes der <strong>PHBern</strong>* wird zusammen mit angehenden<br />
Lehrkräften ein Unterrichtspaket zum Thema Astronomie für die 3.–6. Klasse entwickelt,<br />
welches unter anderem eine Lernsoftware für den Einsatz <strong>im</strong> Unterricht enthält, eine<br />
Unterstützung der Lehrkraft übers Internet anbietet sowie ein Schilthorn-Panorama-<br />
Planetarium Kindern und Erwachsenen – ebenfalls übers Netz – zur Verfügung stellt. Der<br />
Einsatz von ICT soll es den Jugendlichen ermöglichen, sich mit Aspekten der Astronomie<br />
auseinander zu setzen, die ohne ICT nicht – oder nur schwer – zugänglich wären. Des<br />
Weiteren soll durch das Offenlegen der Konzeption und des Aufbaus der Lernsoftware ein<br />
weiterer Zugang zum Verstehen der Vorgänge am Nachth<strong>im</strong>mel eröffnet werden. Durch das<br />
Dahinter-Schauen soll aber auch ein Beitrag zur Entmystifizierung der Technik hin zum<br />
kreativen Sich-Ausdrücken mit ICT geleistet werden. Das Projekt und die ersten Resultate<br />
werden vorgestellt.<br />
* Die Mitarbeitenden sind:<br />
• Heinz Hofer, heinz.hofer@sterneerleben.info<br />
• Isabelle Dummermuth, isabelle.dummermuth@sterneerleben.info<br />
• Beat Krähenbühl, beat.kraehenbuehl@sterneerleben.info<br />
• Sophie Stauffer, sophie.stauffer@sterneerleben.info
AT 19.07 Reflexive Praxis<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F007<br />
Regula von Felten<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundarstufe II)<br />
Moderation: Annette Tettenborn (<strong>PHBern</strong>, Privates Institut<br />
Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
Diskutant: Titus Guld<strong>im</strong>ann (PH St. Gallen)<br />
Das reflexive Praktikum – Reflexion und Entwicklung des <strong>Handeln</strong>s in der Praxis<br />
Die Lehrerinnen- und Lehrerbildung sieht das Ziel des Praktikums in der Verbindung von<br />
Theorie und Praxis. Untersuchungen zeigen jedoch, dass theoretisches Wissen in<br />
herkömmlichen Praktika kaum genutzt wird. Um das Praktikum nicht länger auf die<br />
Anwendung von Wissen auszurichten, wurde ein neues Konzept für die Zusammenarbeit<br />
von Studierenden und Praxislehrpersonen entwickelt. Es basiert auf Donald A. Schöns Idee<br />
des reflexiven Praktikums und stellt die Reflexion des <strong>Handeln</strong>s ins Zentrum. Eine vergleichende<br />
Felduntersuchung zeigt, dass das reflexive Praktikum die Reflexion und<br />
Entwicklung des <strong>Handeln</strong>s stärker fördert als das herkömmliche Praktikum.<br />
Martin Stadelmann<br />
(<strong>PHBern</strong>, Privates Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
Differenz oder Vermittlung?<br />
In Studiengängen und Ausbildungskonzepten der Lehrerinnen- und Lehrerbildung werden<br />
die Berufspraktischen Studien oft als Orte der Vermittlung von "Theorie" und "Praxis", der<br />
Verbindung von erziehungswissenschaftlichem Ausbildungswissen und praktischem<br />
Handlungswissen postuliert. Wenig bekannt ist zu dieser Frage allerdings die Sichtweise<br />
der Praxislehrpersonen, die als die eigentlichen "Ausbildner vor Ort" entweder<br />
Wesentliches zu dieser Vermittlung beitragen oder sie auch behindern können.<br />
Im Vortrag werden die Ergebnisse einer qualitativ-empirischen Untersuchung vorgestellt,<br />
die zeigen, dass Praxislehrpersonen unter gewissen Umständen bereit sind, an die Inhalte<br />
der erziehungswissenschaftlichen Ausbildung anzuknüpfen und den Studierenden in der<br />
Praxis entsprechende Bezüge aufzuzeigen. Sieben auf induktivem Wege eruierte Faktoren,<br />
welche diese Vermittlung begünstigen, werden erläutert und <strong>im</strong> Hinblick auf ihre Bedeutung<br />
für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung diskutiert.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 21<br />
AT 19.08 Zusammenarbeit <strong>im</strong> Schulalltag. Gesichtspunkte, Möglichkeiten,<br />
Erfahrungen<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F011<br />
Caecilia Ebeling<br />
(Teamentwicklung, Konfliktberatung, Coaching)<br />
Moderation: Ursula Streckeisen (<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundar-<br />
stufe I)<br />
Gut gemeint – aber auch gelungen? Systemisches Denken und <strong>Handeln</strong> <strong>im</strong> Schulalltag<br />
Innerhalb weniger Jahre wurde der Systemgedanke auf vielen Ebenen der Schule<br />
eingeführt – Schulen sind "teilautonome Systeme", Begriffe wie Qualitätsentwicklung,<br />
Schulentwicklung und Evaluation sind selbstverständlich, Feedbackprozesse werden oder<br />
sind eingeführt.<br />
Systemische Ansätze werden aber bisher eher der Not gehorchend und "von oben<br />
verordnet" praktiziert – es ist noch wenig als etwas Selbstverständliches integriert. Der<br />
Schulalltag ist voller Beispiele von guten Ideen und Plänen, wo mangelndes systemisches<br />
Herangehen in Sackgassen, zu Frustration und Resignation führt.<br />
Dass systemisches Denken und <strong>Handeln</strong> hilfreich und erleichternd sein kann, lässt sich<br />
sehr konkret zeigen: zum Beispiel an der Situation einer BerufseinsteigerIn, an Fällen von<br />
Mobbing, an der Dynamik in der Klasse oder der Zusammenarbeit <strong>im</strong> Kollegium.<br />
Roland Rüegg<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundarstufe I)<br />
Lehren und Lernen <strong>im</strong> Tandem: Erfahrungen und Wirkungen auf die Schule<br />
Tandem ist eine spezielle Form der Zusammenarbeit, bei der sich zwei Lehrkräfte während<br />
einem best<strong>im</strong>mten Zeitraum gegenseitig <strong>im</strong> Unterricht besuchen. Diese Form der<br />
Zusammenarbeit weckt Erwartungen, was die Auswirkungen auf die Tandem<br />
praktizierenden Lehrkräfte und auf die Schule als Ort der pädagogischen Arbeit von<br />
Lehrkräften betrifft.<br />
Es werden zwei unterschiedliche Ausrichtungen von Tandem unterschieden, eine mit dem<br />
individuellem Schwerpunkt der persönlichen beruflichen Weiterentwicklung und eine mit<br />
einer eher systemorientierten Zielsetzung der Schul- und Teamentwicklung.<br />
Im Referat werden die erhobenen Wirkungen beider Tandemformen erläutert (unter<br />
Bezugnahme auf eine Studie von Enns, Rüegg, Schindler und Strahm, 2005). Es werden<br />
zudem Möglichkeiten erläutert, Tandem als geeignetes Instrument der Team- und<br />
Schulentwicklung einzusetzen. Entsprechende Entwicklungshinweise sollen diskutiert<br />
werden.
AT 19.09 Hilfe – die Eltern kommen! Im Rahmen der gesetzlichen<br />
Grundlagen die Zusammenarbeit mit Eltern konstruktiv, kooperativ und<br />
gewinnbringend gestalten<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F-113 (1. UG)<br />
Moderation: Heinz Nyffeneger (<strong>PHBern</strong>, Institut für<br />
Weiterbildung)<br />
Dieter Sturm<br />
(Schulinspektor, Regionales Schulinspektorat Seeland)<br />
Es haben alle Recht! – Was sagt das Recht?<br />
In der Gesetzgebung verlangt der Kanton Bern, dass Eltern regelmässig und in angemessener<br />
Weise über die schulische Entwicklung und das Verhalten ihrer Kinder <strong>im</strong><br />
Unterricht informiert werden. Dabei geht es um die Fragen:<br />
• Was heisst "in angemessener Weise“?<br />
• Wie oft ist "regelmässig"?<br />
Meistens beantworten Eltern diese Fragen ganz selbstverständlich, indem sie einen<br />
Schulbesuch machen, wenn sie vom Unterrichtsthema, am Gespräch mit der Lehrperson<br />
oder aus irgendeinem speziellen Grund interessiert sind und sie vom betreffenden Fach zu<br />
einem Schulbesuch motiviert werden. Es kann ebenso gut auch sein, dass ein Kind ein<br />
verändertes Verhalten zeigt, sei dies in Form von Zerstreutheit, Interesselosigkeit, ja<br />
Aggressivität oder Klagen über Bauchschmerzen oder eben dann, wenn der Lehrer oder die<br />
Lehrerin dazu anregen. In diesen Fällen begeben sich die Eltern in die Schule.<br />
Heinz Nyffenegger<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Zusammenarbeit mit Eltern konstruktiv, kooperativ und gewinnbringend gestalten<br />
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen und Eltern muss kontinuierlich<br />
aufgebaut und gestaltet werden. Sie findet auf der individuellen Ebene, der Klassenebene<br />
und der Schulebene statt. Die unterschiedlichen Rollen, Kompetenzen und Aufgaben von<br />
Lehrpersonen und Eltern müssen geklärt werden. Gegenseitige Erwartungen müssen offen<br />
gelegt, Grenzen benannt und akzeptiert werden. <strong>Professionelles</strong> <strong>Handeln</strong> in der<br />
Zusammenarbeit mit Eltern zeichnet sich unter anderem aus durch regelmässige<br />
Informationen, der Durchführung von Elternanlässen unterschiedlicher Formen und dem<br />
Angebot zu Einzelgesprächen mit Eltern und Schülerinnen und Schülern.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 22<br />
WS 19.10 Körper, St<strong>im</strong>me und Bewegung<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 006<br />
Leitung: Karl-Oswald Bauer (Universität Osnabrück, Fachbereich<br />
Erziehungs- und Kulturwissenschaften)<br />
Der gezielte Einsatz des eigenen Körpers, der St<strong>im</strong>me und der Bewegung <strong>im</strong> Raum in<br />
pädagogischen Handlungssituationen wird vor dem Hintergrund eigener berufsbiographischer<br />
Erfahrungen reflektiert. Dazu werden retrospektiv wichtige Ereignisse, Wendepunkte,<br />
sprunghafte Veränderungen und Schlüsselerlebnisse erfasst und verbalisiert.<br />
In einem zweiten Schritt werden persönliche Veränderungswünsche geklärt und<br />
exemplarisch in S<strong>im</strong>ulationen erfahren. Pädagogische Körperarbeit wird dabei als Ausdruck<br />
des professionellen Selbst verstanden.
WS 19.11 Genderkompetenz als Teil von Professionalität<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F-106 (1. UG)<br />
Moderation: Katharina Kalcsics (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe<br />
und Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Die Schweiz schneidet <strong>im</strong> internationalen Vergleich bezüglich Chancengleichheit der<br />
Geschlechter <strong>im</strong> Bildungssystem durchwegs schlecht ab.<br />
Die beiden <strong>im</strong> Workshop vorgestellten Projekte haben zum Ziel, zur Verbesserung dieser<br />
Situation beizutragen.<br />
Elisabeth Grünewald-Huber (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe; Dozentin<br />
und Projektleiterin)<br />
Anne von Gunten (<strong>PHBern</strong>, wissenschaftliche Mitarbeiterin)<br />
Andreas Borter (Theologe, Organisationsberater, Projektmitarbeiter; Burgdorf)<br />
Ausbildungsqualität durch Genderkompetenz<br />
Im Beitrag wird das gegenwärtig an der <strong>PHBern</strong> laufende Projekt "Höhere Unterrichtsqualität<br />
durch Genderkompetenz – Eine Weiterqualifizierung von Dozierenden und<br />
Praxislehrpersonen" vorgestellt. Neben der Projektanlage und dem Weiterbildungskonzept<br />
wird insbesondere das <strong>im</strong> Projekt entwickelte Assessment Genderkompetenz vorgestellt –<br />
unseres Wissens ein Novum <strong>im</strong> Bildungsbereich. Die Teilnehmenden können das<br />
Instrument selbst ansatzweise ausprobieren. Abschliessend erhalten sie Einblick in die<br />
Auswertung und Auswertungsergebnisse des 4-teiligen Assessments sowie Gelegenheit<br />
zur Diskussion.<br />
Annamarie Ryter<br />
(Dozentin Hochschule für Pädagogik und Soziale Arbeit beider Basel; Mitinhaberin von<br />
bildbar, Basel)<br />
"love me gender" – Gleichstellung an Basler Schulen<br />
Das Projekt "love me gender", durchgeführt in Basel-Stadt von 2002-2005, steht vor dem<br />
Abschluss. Es hatte zum Ziel, Gleichstellung praxisnah in laufende Schulentwicklungs- und<br />
Qualitätsprojekte einzufädeln.<br />
Im Workshop wird gezeigt, wie verschiedene Basler Schulen das Thema angepackt haben<br />
– und mit welchem Erfolg. Präsentiert werden dabei konkrete Anregungen und Übungen<br />
zum Thema Gender <strong>im</strong> Unterricht, sowie Materialien für Unterrichtsbeobachtungen. Es darf<br />
auch diskutiert und ausprobiert werden...<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 23<br />
WS 19.12 Fächerübergreifender Unterricht: oft gefordert – wenig realisiert.<br />
Praxiserprobte Beispiele und theoretische Konzepte kennenlernen und<br />
reflektieren.<br />
Fabrikstrasse 2E Leitung: Peter Labudde (<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundarstufe II)<br />
Raum 001<br />
Vernetztes Denken, Schlüsselprobleme der Menschheit oder fächerübergreifende<br />
Kompetenzen <strong>im</strong> Unterricht? So viel Zust<strong>im</strong>mung diese allgemeinen Bildungsziele und<br />
Inhalte finden, so schwierig gestaltet sich oft die Umsetzung <strong>im</strong> täglichen Schulalltag und so<br />
offen bleiben manche allgemein- und fachdidaktischen Fragen: Welche Ziele lassen sich <strong>im</strong><br />
fächerübergreifenden Unterricht (füU) verfolgen? Was für Varianten von füU gibt es?<br />
Im Workshop werden einerseits Begriffe wie "fächerübergreifend" oder "Interdisziplinarität"<br />
definiert sowie ein didaktisches Modell zum füU vorgestellt, andererseits praxiserprobte<br />
Beispiele diskutiert und gemeinsam erarbeitet. Ziele: 1) Die Teilnehmenden sollen konkrete<br />
Anregungen für den eigenen Schulalltag erhalten, 2) mit den Händen und dem Kopf ein<br />
dreid<strong>im</strong>ensionales fächerübergreifendes Begriffsnetz gestalten und begreifen sowie 3) eine<br />
von ihnen gewählte und skizzierte fächerübergreifende Unterrichtseinheit anhand des<br />
vorgestellten Modells methodisch-didaktisch reflektieren.
WS 19.13 Verstehensorientiert unterrichten – was sagt die videobasierte<br />
Unterrichtsforschung dazu?<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 003<br />
Moderation: Christine Pauli (Universität Zürich, Pädagogisches<br />
Institut)<br />
Christine Pauli<br />
Isabelle Hugener (Universität Zürich, Pädagogisches Institut)<br />
Barbara Drollinger-Vetter (Universität Zürich, Pädagogisches Institut)<br />
Auf der Basis der schweizerisch-deutschen Videostudie "Unterrichtsqualität, Lernverhalten<br />
und mathematisches Verständnis" beschäftigt sich dieser Workshop mit Fragen der<br />
Unterrichtsqualität. Woran erkennt man Unterrichtsqualität, wie lässt sie sich messen? Wie<br />
hängt Unterrichtsqualität mit verschiedenen Formen der Unterrichtsgestaltung zusammen?<br />
Welche Rolle spielt sie für das Lernen der Schülerinnen und Schüler? Und wie sehen es die<br />
Schüler und Schülerinnen selber? Solchen und weiteren Fragen werden wir <strong>im</strong> Workshop<br />
nachgehen. Dabei stellen wir exemplarisch die Verstehensorientierung als wichtigen Aspekt<br />
von Unterrichtsqualität (nicht nur <strong>im</strong> Mathematikunterricht) in den Mittelpunkt. Neben drei<br />
kurzen Referaten und Diskussionen erhalten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich anhand<br />
von (Video-)Beispielen aktiv mit diesen Fragen auseinander zu setzen.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 24<br />
WS 19.14 Einstieg in den <strong>Lehrberuf</strong> – ein Balanceakt zwischen "richtig für<br />
mich" und "doing teacher"<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F-107 (1. UG)<br />
Leitung: Sabina Larcher (Universität Zürich, Pädagogisches<br />
Institut)<br />
Die Herstellung und Darstellung einer beruflichen Identität ist, neben dem Erlernen des<br />
"Handwerks" ein wichtiges, wenn nicht das zentrale Thema in der Berufseinmündungsphase.<br />
Wie genau Lehrpersonen ihren Berufseinstieg erleben – Erfahrungen zwischen "Das ist das<br />
Schl<strong>im</strong>mste, was ich je erlebt habe" oder "Ich wundere mich darüber, dass es mir so gut geht"<br />
sind bekannt –, wie sie ihn organisieren, auf welche Weise sie aktiv Mitglied ihrer Profession<br />
werden, sind deshalb aus gutem Grund zentrale Fragen der angehenden Lehrerinnen und<br />
Lehrer selbst, der Schulleitungen, der Bildungsinstitutionen oder auch der Forschung.<br />
Der Workshop bearbeitet davon ausgehend und mit unterschiedlichen Perspektiven zum<br />
einen Fragen nach einem geglückten Berufseinstieg und diskutiert zum andern "Bilder" von<br />
Lehrerinnen und Lehrern, die das Berufsfeld und Fassungen von Professionalität wesentlich<br />
best<strong>im</strong>men und strukturieren. Kontroverse Debatten zwischen "richtig für mich" und/oder<br />
"doing teacher" werden sich dabei nicht vermeiden lassen.
Donnerstag,<br />
20. Oktober<br />
10.00–12.00 Uhr<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 25<br />
AT 20.01 Professionalität der Lehrpersonen: Konzepte der Pädagogischen<br />
Hochschulen<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 004<br />
Hans Rudolf Schärer<br />
(Rektor der PH Zentralschweiz Luzern)<br />
Moderation: Albert Tanner (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Ressourcenorientierung und Aufgabenkultur. Vorstellungen zur Lehrerprofessionalität<br />
an der PHZ Luzern<br />
Eine konsequentere Ausrichtung der Ausbildung auf definierte Handlungskompetenzen und<br />
ein systematischeres und reflektierteres Verhältnis von Theorie und Praxis sind Anliegen,<br />
welche mittlerweile alle Pädagogischen Hochschulen verfolgen, um die Professionalität der<br />
Lehrpersonen zu erhöhen. Die PHZ Luzern setzt darüber hinaus zwei spezifische Akzente:<br />
• auf der Ebene der Person eine möglichst weitgehende Orientierung an den Ressourcen<br />
der Lehramtsstudierenden;<br />
• auf der Ebene der Organisation, die systematische Pflege einer "Aufgabenkultur"<br />
(Charles Handy) in bewusster Abgrenzung zu Macht-, Rollen- und Personenkultur.<br />
Ziel ist die Herausbildung spezifischer Kompetenzprofile der Studierenden vor dem<br />
Hintergrund eines Professionsverständnisses, das den Expertencharakter des Lehrerhandelns<br />
neu betont.<br />
Fabio Di Giacomo<br />
(HEP du Valais)<br />
La Haute école pédagogique valaisanne<br />
Les réformes engagées dans la formation des enseignants au niveau suisse ont conduit le<br />
canton du Valais à mettre en œuvre sa propre Haute école pédagogique. Cette dernière,<br />
située sur les deux sites de Brigue et de St Maurice offre une formation bilingue aux futurs<br />
enseignants valaisans des degrés préscolaire, pr<strong>im</strong>aire et secondaire.<br />
Dès le départ, les initiateurs de la HEP VS ont revendiqué une formation professionnelle<br />
des enseignants valaisans. Dès lors, s’inspirant des 6 paradigmes de Paquay qui<br />
définissent un « professionnel de l’enseignement » comme un maître-instruit, un technicien,<br />
un acteur social, une personne, un praticien-réflexif et un praticien-artisan, la HEP VS s’est<br />
dotée d’un référentiel de compétences professionnelles. Ce référentiel s’est <strong>im</strong>posé comme<br />
la charpente qui soutient l’ensemble de la formation dispensée au sein de l’institution, de la<br />
formation sur le terrain aux cours théoriques en passant par le mémoire de fin d’études.<br />
Finalement, c’est à travers l’élaboration d’un portfolio de compétences propre à chaque<br />
étudiant que se rejoignent les différents pans de cette construction professionnelle.<br />
L’exposé va tenter de montrer comment ce référentiel de compétences supporte l’ensemble<br />
de la formation au sein de la HEP VS.
AT 20.02 Studentische Arbeiten zur Professionalisierung. Ein sinnvoller<br />
Bestandteil des Studiums?<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F006<br />
Moderation: Claudia Scheid (<strong>PHBern</strong>, Privates Institut<br />
Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
Im Atelier soll die Möglichkeit gegeben sein, anhand konkreter Beispiele über die<br />
Bedeutung von Forschung <strong>im</strong> Studium zu diskutieren. Anhand ihrer eigenen empirischen<br />
Untersuchungen reflektieren drei Studentinnen der <strong>PHBern</strong> über den Stellenwert, den das<br />
Verfassen der Forschungsarbeiten in ihrer Ausbildung eingenommen hat. Den Zuhörern soll<br />
eine Kontrastfolie gegeben werden, über eigene Erfahrungen mit Forschung <strong>im</strong> Studium<br />
beziehungsweise in der Lehre zu diskutieren.<br />
Anita Hebeisen/Gisela Käser<br />
(<strong>PHBern</strong>, Privates Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
Latente Geschlechterbilder und Professionalisierung. Eine empirische Untersuchung<br />
und deren Relevanz für die Professionalisierung einer studentischen Gruppe.<br />
In einem ersten Teil werden die Ergebnisse einer Arbeit vorgestellt, in der die Fragestellung<br />
bearbeitet wurde, welche Geschlechterbilder in den Persönlichkeiten von zukünftigen<br />
Lehrpersonen verankert sind und welche Erwartungen an Mädchen und Knaben bezüglich<br />
ihrer Leistungen in der Schule bestehen. Im zweiten Teil werden Argumente dargelegt, wie<br />
relevant diese Untersuchung <strong>im</strong> Konkreten sowie wissenschaftliche Arbeiten <strong>im</strong> Allgemeinen<br />
für die persönliche Professionalisierung erachtet werden.<br />
Lisa Schmutz<br />
(<strong>PHBern</strong>, Privates Institut Vorschulstufe und Pr<strong>im</strong>arstufe NMS)<br />
Lehrkräfte und ihr Professionsverständnis. Ein Fallbeispiel sowie eine Reflexion über<br />
den Sinn einer solchen Untersuchung für den Professionalisierungsprozess.<br />
Das Referat ist zum einen dem Untersuchungsgegenstand einer Forschungsarbeit<br />
gewidmet, in welcher das Professionsverständnis von amtierenden Lehrpersonen<br />
rekonstruiert werden sollte. In einer Reflexion über den Prozess dieser Arbeit wird<br />
andererseits dargestellt, inwiefern die forschende Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
"Professionalisierung <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong>" sich auf das eigene Professionsverständnis auswirkt,<br />
also welche Bedeutung das wissenschaftliche Arbeiten <strong>im</strong> Studium für das eigene<br />
Berufsbild hat.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 26<br />
AT 20.03 Unterrichtsreflexion. Mit Aktionsforschung die Professionalität<br />
weiterentwickeln<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F007<br />
Moderation und Referate: Hans Ulrich Küng/Ines Siegfried<br />
Schnider (<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Wie kann ich erreichen, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler aktiv an meinem<br />
Unterricht teilnehmen? Wann erleben die Schülerinnen und Schüler meinen Frontalunterricht<br />
als effizient? Was mache ich mit undisziplinierten Schülerinnen und Schülern? –<br />
Dies sind Beispiele von Fragen, die sich Lehrkräfte in ihrem Berufsalltag <strong>im</strong>mer wieder<br />
stellen.<br />
Mit den Methoden der Aktionsforschung lassen sich solche Fragestellungen gezielt<br />
untersuchen und reflektieren. Von den gewonnenen Erkenntnissen werden Handlungsstrategien<br />
abgeleitet, die in die Praxis umgesetzt und danach erneut reflektiert werden.<br />
Dieser systematische "Forschungsprozess" ermöglicht eine Weiterentwicklung der eigenen<br />
Berufskompetenzen.<br />
Durch zwei Impulsreferate sollen die theoretischen Hintergründe der Aktionsforschung<br />
vermittelt und Einblicke in Fallstudien forschender Lehrkräfte ermöglicht werden. Im Plenum<br />
werden dann auch Ansatzpunkte für die eigene Unterrichtsreflexion diskutiert.
AT 20.04 Sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung und ihr Beitrag zur<br />
Professionalisierung<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 001<br />
Moderation: Caroline Bühler (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Der schulische Unterricht soll sich an den Erfahrungs- und Lebenswelten der Kinder<br />
orientieren: Dieser Anspruch ist für die konkrete Unterrichtsgestaltung best<strong>im</strong>mend<br />
geworden. Doch was wissen wir über das Leben der Kinder? Welches Wissen braucht die<br />
Lehrperson? Woher soll sie dieses Wissen nehmen?<br />
Die Kinder kommen mit höchst unterschiedlichen biografischen und soziokulturellen<br />
Hintergründen in die Schule. Zeitdiagnosen zeichnen das Bild einer "flüchtigen" und<br />
"übersättigten" Kindheit. Dies lässt den Anspruch auf den angemessenen Einbezug<br />
kindlicher Erfahrung als Illusion erscheinen.<br />
Die neue sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung sorgt für einen Perspektivenwechsel:<br />
Es geht nicht darum, die Bedingungen des Aufwachsens aus Erwachsenensicht zu<br />
kommentieren, sondern die Kinder sollen selber als Akteure wahrgenommen werden und<br />
sich zu ihrer Erfahrungswelt äussern. Das Interesse gilt dem Alltagsleben und den<br />
schulischen und ausserschulischen Erfahrungen der Kinder.<br />
Im Atelier soll diskutiert werden, welchen Beitrag dieser Forschungsbereich zur<br />
Professionalisierung des Berufs leisten kann.<br />
Burkhard Fuhs<br />
(Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät)<br />
Kindheitsforschung und schulische Praxis. Zwei Gegensätze?<br />
Maria Fölling-Albers<br />
(Universität Regensburg, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik)<br />
Entgrenzung von Schule und Kindheit<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 27<br />
AT 20.05 Lehrpersonen zwischen Belastung und Zufriedenheit<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F011<br />
Moderation: Ursula Streckeisen (<strong>PHBern</strong>, Institut Sekundar-<br />
stufe I)<br />
Thomas Bieri<br />
(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung für Didaktik)<br />
Belastung, Belastungsverarbeitung und Zufriedenheit <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong><br />
Lehrkräfte klagen über sinkende Löhne und Anerkennung bei steigenden Belastungen und<br />
Anforderungen. Sie beklagen unmögliche Kinder, Zusatzaufgaben, ständiges Herumwerkeln<br />
an der Schule. Andererseits sollen sie es gut haben: viel Lohn und lange Ferien.<br />
Während fünf Jahren hat der Referent Aargauer Lehrerinnen und Lehrer aller Stufen mit<br />
Fragen zu beruflicher Zufriedenheit, zum Ausmass an empfundenen Belastungen, zur<br />
Belastungsverarbeitung und zu ihrem körperlichen Wohlbefinden konfrontiert. Die ihre<br />
Stelle verlassenden Lehrpersonen wurden nach den Ursachen dieses Schrittes befragt.<br />
Werden neben Belastungen auch andere Einstellungen erhoben, etwa die berufliche<br />
Zufriedenheit oder die Absicht, den <strong>Lehrberuf</strong> <strong>im</strong> Fall einer erneuten Berufswahl wieder zu<br />
ergreifen, relativiert sich das eher düstere Bild der Belastungsstudien.<br />
Der Beitrag geht folgenden Fragen nach: Welche Sachverhalte werden als besonders<br />
belastend oder als nicht belastend eingeschätzt? Verlassen Lehrpersonen ihren Beruf, weil<br />
sie durch ihn stark belastet sind? Sind Lehrpersonen, die nicht kündigen, weniger belastet<br />
und zufriedener als kündigende? Welche weiteren Faktoren spielen eine Rolle? Sind dies<br />
z.B. das Geschlecht, der Lohn, die Klassengrösse? Sind Lehrerinnen oder Lehrer mit ihrem<br />
Beruf zufriedener? Welche Gruppe fühlt sich stärker belastet? Hängt das Ausmass an<br />
empfundenen Belastungen oder die Zufriedenheit vom Schultyp ab, an dem die Lehrpersonen<br />
unterrichten? Oder überwiegen Aspekte des Arbeitsinhaltes?<br />
Es werden Massnahmen zur Belastungsreduktion und Belastungsverarbeitung diskutiert.<br />
Silvio Herzog<br />
(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Päd. Psychologie)<br />
Beanspruchung und Bewältigung von Lehrpersonen: eine biographische und<br />
salutogenetische Betrachtung<br />
Auf Grund der zunehmenden Destandardisierung traditioneller Berufsbiographien werden<br />
Berufswechsler <strong>im</strong>mer mehr zum Normalfall, dies auch <strong>im</strong> <strong>Lehrberuf</strong>. Die vergleichende<br />
Studie zur Berufskarriere von Absolventinnen und Absolventen der seminaristischen<br />
Ausbildung zur Pr<strong>im</strong>arlehrkraft (s. Hauptreferat Brunner & Herzog am Mittwoch, 19. Okt.,<br />
14.00 Uhr) bietet die Möglichkeit, der Frage nachzugehen, welchen Einfluss ausgewählte<br />
biographische Übergänge auf die Beanspruchung und Bewältigung von Lehrpersonen<br />
haben. Mittels 155 Interviews wurden dazu Erfahrungen mit Unterbrüchen und Reduktionen<br />
der Pr<strong>im</strong>arlehrertätigkeit sowie auch mit Berufswechseln <strong>im</strong> biographischen Kontext der<br />
verschiedenen "Bewältigungsgeschichten" erfasst. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, in<br />
welcher Weise veränderte berufliche Rahmenbedingungen individuelle Prozesse prägen.<br />
Auf dieser Grundlage lassen sich bedeutsame Folgerungen für die Aus- und Weiterbildung<br />
von Lehrpersonen sowie die Gestaltung des Berufsauftrags und der Rahmenbedingungen<br />
für die Ausübung der Lehrertätigkeit ableiten.
Fortsetzung AT 20.05<br />
Nadia Sosnowsky<br />
(Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee)<br />
Wenn Lehrer erkranken: von der Diagnose zur Prävention<br />
Dass Arbeitsbelastungen und chronischer Stress am Arbeitsplatz die Manifestation und<br />
Aufrechterhaltung psychischer Störungen begünstigen ist wissenschaftlich evident. Dieser<br />
Zusammenhang konnte in wissenschaftlichen Untersuchungen auch für Lehrpersonen<br />
bestätigt werden. So erreicht in Deutschland derzeit kaum ein Viertel aller Lehrkräfte den<br />
Altersruhestand, wobei fast die Hälfte aller Frühpensionierungen auf Dienstunfähigkeit<br />
wegen psychischer Störungen (z.B. Depressionen, Ängste, chronische Schmerzstörungen)<br />
zurückgeht.<br />
Neben Verbesserungen auf systemischer und gesellschaftlicher Ebene, liegt es konzeptuell<br />
nahe, die auf individueller Ebene der Lehrer liegenden, für eine weniger oder eben mehr<br />
belastungsträchtige Bewältigung der spezifischen Tätigkeit relevanten Faktoren zu<br />
identifizieren und hiervon ausgehend – verhaltenstherapeutisch – Verbesserungsmöglichkeiten<br />
abzuleiten. Sowohl <strong>im</strong> Bereich der Prävention als auch der Behandlung manifest<br />
erkrankter Lehrer stehen bislang organisatorische, rechtliche, finanzielle aber auch<br />
personenbezogene Gründe der Umsetzung entsprechender Massnahmen entgegen.<br />
Im stationären Bereich werden, entsprechend den medizinischen und psychotherapeutischen<br />
Ausbildungsinhalten, weiterhin pr<strong>im</strong>är Krankheiten therapiert; dahinterliegende<br />
berufliche Aspekte bleiben oft unberücksichtigt. Auf diesem Hintergrund bildet das speziell<br />
für psychosomatisch erkrankte Lehrer entwickelte Programm (AGIL) zur Stressbewältigung<br />
und Stressreduktion an der Klinik Roseneck einen ersten Vorschlag für eine<br />
berufsbezogene Therapie an.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 28<br />
AT 20.06 Coaching und Mentoring<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 002<br />
Moderation: N.N.<br />
Fritz C. Staub<br />
(Universität Zürich, Pädagogisches Institut, FB Pädagogische Psychologie II)<br />
Fachspezifisch-pädagogisches Coaching<br />
Ziel dieses Coachings ist die Förderung fachspezifisch-pädagogischer Kompetenz.<br />
Lehrpersonen (oder Lehrerstudierende) werden hierzu in der Praxis bei der Gestaltung,<br />
Durchführung und Reflexion ihres Unterrichts in einem best<strong>im</strong>mten Fachbereich unterstützt.<br />
Im Gegensatz zu einer Auffassung von Coaching, welche die Aufgabe eines Coachs vor<br />
allem oder gar ausschliesslich in einer allgemeinen Prozessberatung sieht, hat der Coach<br />
be<strong>im</strong> fachspezifisch-pädagogischen Coaching eine inhaltlich intervenierende Rolle. Er<br />
beteiligt sich aktiv an der Planung, Durchführung und Reflexion von Unterricht und<br />
übern<strong>im</strong>mt Mitverantwortung für die Gestaltung des Unterrichts und das Lernen der<br />
Schülerinnen und Schüler. Ursprünglich wurde dieser Ansatz zur Unterrichtsentwicklung in<br />
der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung in den USA entwickelt. Seit ein paar Jahren wird er<br />
in der Schweiz auch in der Grundausbildung der Lehrpersonen eingesetzt. Der Vortrag<br />
vermittelt Einblick in zentrale Konzepte und Strategien des fachspezifisch-pädagogischen<br />
Coachings anhand eines US-amerikanischen Beispiels zur Unterrichtsentwicklung <strong>im</strong><br />
Mathematikunterricht.<br />
Alois Niggli<br />
(PH Freiburg)<br />
Unterrichtsbesprechungen <strong>im</strong> 3-Wege-Mentoring<br />
Mentorpersonen fällt die Aufgabe zu, lernwirksame Förderungsbeziehungen aufzubauen<br />
und zu gestalten. Dazu wird ein Modell unterbreitet, das drei relevante Handlungsebenen<br />
unterscheidet:<br />
• (a) Praktisches Tun,<br />
• (b) Theoretische und praktische Hintergrundtheorien,<br />
• (c) <strong>Professionelles</strong> Selbst.<br />
Mit diesen Ebenen werden drei korrespondierende Gesprächsmodi verknüpft:<br />
• (aa) Feedbackerweiterung,<br />
• (bb) Reflexives Praxisgespräch und<br />
• (cc) Orientierungsgespräch.<br />
Die Absicht dieses Vorgehens besteht darin, auf diesen drei Wegen unterschiedliche<br />
Entwicklungsanstösse zu fokussieren.
AT 20.07 Lernprozesse dokumentieren und reflektieren mit dem Portfolio<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F012<br />
Doris Kunz He<strong>im</strong><br />
(PH Aargau, Institut Wissen & Vermittlung)<br />
Moderation: Heinz Hubacher (<strong>PHBern</strong>, Institut Vorschulstufe und<br />
Pr<strong>im</strong>arstufe)<br />
Portfolios an der PH Aargau: Ein Instrument zur Verknüpfung von Theorie und Praxis<br />
Portfolios können in der Lehrerbildung zu ganz unterschiedlichen Zwecken eingesetzt<br />
werden. An der PH Aargau wird von den Studierenden erwartet, dass sie mit Hilfe des<br />
Portfolios wichtige Stationen ihres Lernprozesses dokumentieren und reflektieren. Sie<br />
beschränken sich dabei auf Lernprozesse <strong>im</strong> Bereich der berufspraktischen Ausbildung und<br />
ihre Reflexionen sollen Bezug nehmen auf theoretische Konzepte, welche während der<br />
Ausbildung bearbeitet worden sind.<br />
Die Studierenden reagieren unterschiedlich auf die Herausforderung, welche mit dem<br />
Portfolio verbunden sind. Die meisten brauchen eine sorgfältige Einführung in den Zweck<br />
und in die Gestaltung eines Portfolios. Neu soll es Bestand der Diplomprüfung werden, bei<br />
der die Studierenden ihr Portfolio <strong>im</strong> Rahmen eines Kolloquiums präsentieren und zur<br />
Diskussion stellen.<br />
Therese Jungen<br />
(Sekundarschule Riggisberg)<br />
Das Lernportfolio als prozessorientiertes Instrument für Lehrpersonen<br />
Das Portfolio ist ein Instrument, welches Wissen und Handlungskompetenz miteinander<br />
verknüpft. Es macht Lernen sichtbar und ist gleichermassen für die Weiterbildung von<br />
Erwachsenen wie für den Unterricht auf der Volksschule geeignet.<br />
Ziele des Referats:<br />
• Sie erhalten einen Überblick über Lernportfolios, welche die Reise des Lernens<br />
unterstützen und sichtbar machen.<br />
• Sie können sich ein Bild über die vielfältige Anwendung des Portfolios machen und<br />
erhalten Einblick in unterschiedliches Vorgehen und konkrete Anwendung in der<br />
Erwachsenenbildung.<br />
• Sie wissen, wo und warum dem Lernportfolio Grenzen gesetzt werden.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 29<br />
AT 20.08 Beispiele für ICT-gestütztes Lernen<br />
Unitobler,<br />
Lerchenweg 36<br />
Raum F013<br />
Moderation: Boldizsár Kiss/Eva Zang (Universität Bern, Institut<br />
für Erziehungswissenschaft, Abteilung für Didaktik; Virtueller<br />
Campus Pädagogik)<br />
Computer, Internet, CD-Rom und Lernsoftware gelten mittlerweile für viele Lehrpersonen<br />
als unverzichtbare und wertvolle Lehr- und Lernmedien in ihrem Klassenz<strong>im</strong>mer. Dadurch<br />
verändert sich das schulische Lehren und Lernen und es ergeben sich neue Aufgaben.<br />
Das Atelier geht auf folgende Themenschwerpunkte ein: Medienkompetenzen und<br />
-interessen von Schülerinnen und Schülern in den jeweiligen Alterstufen (Vorwissen), Sicht<br />
der Studierenden, die am Virtuellen Campus Pädagogik teilgenommen haben,<br />
Überlegungen zur Ausbildung der Lehrpersonen, didaktische und methodische<br />
Möglichkeiten für den sinnvollen Einsatz <strong>im</strong> Unterricht und Umgang mit Kompetenz- und<br />
Genderunterschieden.<br />
Eva Zang<br />
Einführung, Einbezug von Computer und Internet <strong>im</strong> Unterricht<br />
Boldizsár Kiss<br />
Lernsoftware (Kriterien und Qualitätsmerkmale), CD-Roms und die veränderte Rolle<br />
der Lehrperson<br />
Daniela Giger<br />
(Universität Bern, Institut für Erziehungswissenschaft, Virtueller Campus Pädagogik)<br />
VC-Paed formative Evaluation – Wie schätzen die Studierenden ihre eigenen ICT-<br />
Kenntnisse ein?<br />
Seit Bestehen des VC-Paed <strong>im</strong> Wintersemester 2002 werden die angebotenen Module<br />
evaluiert. Dabei wird unter anderem ein besonderes Augenmerk auf die Selbsteinschätzung<br />
der Studierenden bezüglich ihrer ICT-Kenntnisse und ihrer Einschätzung gegenüber dem<br />
ICT-Einsatz <strong>im</strong> Studium gelegt. Diese kontinuierlichen Ergebnisse werden <strong>im</strong> Atelier<br />
vorgestellt und sollen zur Diskussion anregen.
WS 20.09 Bilinguale Lehrerinnen- und Lehrerbildung<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 003<br />
Alexandre Etienne<br />
(PH Freiburg)<br />
Moderation: Hans Badertscher (Universität Bern, Institut für<br />
Erziehungswissenschaft, Abteilung für Didaktik)<br />
Das Konzept der PH Freiburg: Du bilinguisme institutionnel au diplôme bilingue<br />
La Haute Ecole pédagogique fribourgeoise (HEP FR) a, entre autres missions, celle de<br />
« promouvoir la maîtrise de la langue partenaire chez les enseignants et enseignantes et<br />
de développer le bilinguisme ». L’exposé portera d’abord sur la manière dont le bilinguisme<br />
institutionnel est vécu au quotidien sur le plan organisationnel et « interprété » dans le<br />
cadre de la nouvelle formation des enseignantes et enseignants aux degrés préscolaire et<br />
pr<strong>im</strong>aire. L’occasion sera alors donnée de présenter les différents types d’enseignement en<br />
<strong>im</strong>mersion auxquels sont confrontés tous les étudiants et étudiantes au cours de leur<br />
formation initiale ; seront également évoquées les perspectives de recherche ouvertes par<br />
l’organisation de cette formation en <strong>im</strong>mersion partielle. L’exposé portera ensuite sur le<br />
concept de « Diplôme bilingue » ainsi que sur l’organisation de la formation conduisant à<br />
l’octroi de cette mention « bilingue ». Un retour sur les expériences vécues par les premiers<br />
étudiants et étudiantes permettra de mettre en évidence les atouts et les risques que peut<br />
comporter une telle voie de formation.<br />
Toni Ritz/ Alain Metry (PH Wallis)<br />
Bilinguale Lehrerinnen- und Lehrerbildung aus der Sicht der Lernenden Organisation<br />
am Beispiel PH-VS<br />
Der Bilingualen Lehrerinnen- und Lehrerbildung wird an der PH-VS mindestens ein Drittel<br />
der Grundausbildung gewidmet. Diese gesetzliche Vorgabe hat best<strong>im</strong>mte Auswirkungen,<br />
insbesondere auf das Verständnis von "Professionalität", die sich nunmehr <strong>im</strong><br />
Spannungsfeld zwischen methodisch-didaktischer sowie bilingualer Sprachkompetenz zu<br />
situieren hat. Aus vier verschiedenen Perspektiven (Studierende, Dozierende,<br />
Praktikumslehrpersonen und Direktion) werden Erfahrungsberichte eingebracht, die die<br />
Chancen und Grenzen eines derartigen Modells aufzeigen. Die dabei zur Sprache<br />
gebrachten D<strong>im</strong>ensionen umfassen<br />
• (i) die bildungspolitische Vorgabe,<br />
• (ii) die Sprachkompetenz,<br />
• (iii) die Haltung (beliefs),<br />
• (iv) die Koordination zwischen den beiden Standorten Brig und St. Maurice sowie<br />
• (v) die Praktika.<br />
Mit diesen Schlaglichtern wird die Wichtigkeit der Lernenden Organisation für eine<br />
Institution wie die PH unterstrichen.<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 30<br />
WS 20.10 Unterrichtsvideos in der Ausbildung von Lehrpersonen<br />
Fabrikstrasse 2E<br />
Raum 006<br />
Leitung: Kathrin Krammer/Isabelle Hugener/Monika Waldis<br />
(Universität Zürich, Pädagogisches Institut, FB Pädagogische<br />
Psychologie II)<br />
Unterrichtsvideos bieten einen anschaulichen Referenzpunkt für die Diskussion über<br />
Unterricht. Der gemeinsame Austausch über die Videos knüpft an konkreten Unterrichtserfahrungen<br />
und Lerninhalten an und ermöglicht die Reflexion über Unterrichtsprozesse<br />
und Qualitätsmerkmale. Ziel der Reflexion und Diskussion über Unterrichtsvideos ist der<br />
Aufbau und die Erweiterung des berufsrelevanten Wissens durch die Explizierung der<br />
subjektiven Theorien über Lehr-Lernprozesse und die Vernetzung von Theorie und Praxis.<br />
Im Workshop wird auf die Möglichkeiten und Herausforderungen des Lernens mit<br />
Unterrichtsvideos eingegangen. Es wird aufgezeigt, dass der Anleitung und Begleitung bei<br />
der Auseinandersetzung mit Videos eine zentrale Rolle zukommt. Die Art der<br />
Arbeits<strong>im</strong>pulse trägt wesentlich dazu bei, dass in der Auseinandersetzung mit<br />
videografiertem Unterricht die Diskussion und Analyse der Lerngelegenheiten und nicht die<br />
Kritik des beobachtbaren Lehrerhandelns <strong>im</strong> Vordergrund stehen.<br />
Das Reflektieren und Diskutieren über Unterrichtsvideos erfahren die Teilnehmenden in<br />
praktischen Übungen selber: Lektionsausschnitte aus dem Mathematikunterricht und dem<br />
Geschichtsunterricht werden <strong>im</strong> Hinblick auf zentrale Aspekte der Unterrichtsqualität wie<br />
z.B. die kognitive Aktivierung der Lernenden untersucht. Zudem lernen die Teilnehmenden<br />
Lernmaterialien mit Unterrichtsvideos für die Lehrerbildung kennen.
WS 20.11 Professionalität <strong>im</strong> Musikunterricht<br />
Gertrud-Woker-Str. 5<br />
Aula (Raum 018)<br />
Leitung: Peter Honegger/Silvia Beyeler/Rosa Walker<br />
(<strong>PHBern</strong>, Institut für Weiterbildung)<br />
Entscheidend für professionelles <strong>Handeln</strong> <strong>im</strong> Musikunterricht sind neben dem Wissen die<br />
eigenen Fertigkeiten.<br />
Wir erarbeiteten gemeinsam ein Lied und beziehen Liedbegleitung, Orffinstrumente,<br />
Bodypercussion, persönliche Instrumente und Tanzelemente mit ein. Dabei reflektieren wir<br />
die eigenen Erfahrungen und versuchen, daraus gute Voraussetzungen für den<br />
Musikunterricht abzuleiten. Wir diskutieren über Methoden der Musikvermittlung und über<br />
die Anforderungen an die Musikunterrichtenden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich<br />
über das Angebot der Weiterbildung in den Bereichen Musik und Tanz des Instituts für<br />
Weiterbildung zu informieren.<br />
Mitbringen: Nach Wunsch persönliches Instrument<br />
Programm Studien- und Kongresswoche 2005<br />
Seite 31<br />
WS 20.12 "Selfmanagement". Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM).<br />
Prozessorientiert die eigenen Stärken erfahren und entwickeln.<br />
Fabrikstrasse 2E Leitung: Beat Werder (Lehrer, Schulpsychologe, ZRM-Trainer)<br />
Raum 005<br />
Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) ist ein an der Universität Zürich entwickeltes<br />
Selbstmanagement-Training für Lehrkräfte. Die Methode ermöglicht es, gezielt persönliche<br />
Handlungspotentiale zu entwickeln, um <strong>im</strong> Berufsalltag erfolgreich zu bestehen. Mittels<br />
Beispielübungen und einem Referat stellt der Workshop das Training <strong>im</strong> Sinne einer<br />
Schnuppermöglichkeit vor.<br />
Elemente des Zürcher Ressourcen Modells<br />
Das Fortbildungsmodell ZRM beruht auf drei Grundannahmen:<br />
• Individuenzentriert<br />
Jeder Mensch ist einmalig. Entwicklungsberatung, die das ernst n<strong>im</strong>mt, muss die<br />
Einzigartigkeit jeder Persönlichkeit berücksichtigen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer<br />
entwickelt <strong>im</strong> Rahmen einer ZRM-Fortbildung das persönliche Konzept, wie die<br />
eigenen Fähigkeiten und individuellen Begabungen am wirkungsvollsten eingesetzt<br />
werden können.<br />
• Ressourcenorientiert<br />
Die Konzepte des Zürcher Ressourcen Modells gehen davon aus, dass jeder Mensch<br />
sehr viele unbekannte Ressourcen in sich trägt. Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer<br />
lernen die spezifischen Stärken der eigenen Persönlichkeit und des eigenen<br />
Stils <strong>im</strong> Umgang mit Menschen kennen, um diese kreativ zu entwickeln und auszubauen.<br />
• Transferbetont<br />
Ausgehend von einem ganzheitlich-systematischen Ansatz wird der Mensch nicht nur<br />
als ein intellektuelles Wesen definiert. Gefühle und körperliche Reaktionen sind für das<br />
opt<strong>im</strong>ale Verhalten – vor allem in schwierigen und belastenden Situationen – besonders<br />
relevant. Im Verlaufe eines ZRM-Trainings werden die Emotionen, die Kognitionen und<br />
die Körperebene systematisch in den Kursprozess einbezogen. Dies stellt einen opt<strong>im</strong>alen<br />
Praxistransfer in den Berufsalltag sicher.<br />
Ziele eines ZRM-Trainings<br />
Fortbildungen nach der Methode ZRM zielen bei den Teilnehmenden darauf ab, die<br />
Fähigkeit zur Selbstorganisation zu steigern. Das bedeutet vor allem, Zugänge zur eigenen<br />
Person zu finden, um mit Leichtigkeit und Lust "das Beste aus sich zu machen".