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14 | 11<br />

Medien der Zukunft<br />

Kreative Werbung zahlt sich aus<br />

Eine neue Studie des Institute of Practitioners in<br />

Advertising (IPA) aus Grossbritannien kommt zu<br />

dem Schluss, dass Kreativität und Erfolg von<br />

Werbung unmittelbar zusammenhängen. Es<br />

zeigt sich zudem, dass Kreativität immer wichtiger<br />

wird. Kreativität in der Werbung ist also kein<br />

Luxus, sondern ein Muss. Allerdings ist Kreativität<br />

nicht allein entscheidend. Auch das Werbebudget<br />

spielt eine Rolle.<br />

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 435<br />

Werbekampagnen aus dem Zeitraum 1994 bis<br />

2010 unter die Lupe genommen. Dabei wurden<br />

sowohl sehr kreative als auch weniger kreative<br />

Kampagnen berücksichtigt. Als Massstab für die<br />

Kreativitätsbeurteilung der Kampagnen wurde<br />

der Gunn Report, das weltweite Kreativranking<br />

der Werbebranche, herangezogen. Massgeblich<br />

für die Bewertung des wirtschaftlichen Impacts<br />

der Kampagnen waren dagegen die Daten der<br />

IPA Effectiveness Awards Datenbank.<br />

Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen<br />

der Kreativität der Kampagnen und ihrer wirtschaftlichen<br />

Wirkung. Dabei wurde einerseits<br />

die Kampagnen-Effektivität berücksichtigt, d.h.<br />

die Frage, wie sich die Kampagne auf harte Geschäftskennzahlen<br />

wie Marktanteile, Umsätze<br />

oder Gewinne auswirkt. Andererseits wurde ihre<br />

Effizienz beachtet, indem erfasst wurde, welche<br />

Effekte durch einen Prozentpunkt an Extra Share<br />

of Voice (ESOV) erzielt wurden.<br />

Das Resultat: Kreativität zahlt sich eindeutig<br />

aus. Der Studie zufolge erweisen sich die prämierten<br />

Kampagnen als durchschnittlich sieben<br />

Mal effizienter als Kampagnen, die als nicht so<br />

kreativ eingeschätzt wurden. In den letzten Jahren<br />

hat sich dieser Effekt sogar noch verstärkt:<br />

Im Zeitraum 1994 bis 2002 waren kreative<br />

Kampagnen rund dreimal effizienter als weniger<br />

kreative Kampagnen, zwischen 2003 und 2010<br />

waren sie dagegen zwölf Mal so effizient. Und<br />

auch innerhalb der als kreativ ausgezeichneten<br />

Kampagnen lassen sich noch einmal Unterschiede<br />

ausmachen: Kampagnen, denen fünf<br />

oder mehr Awards verliehen wurden, waren<br />

rund dreimal so effizient wie Kampagnen, die<br />

„nur“ einen bis vier Awards erhielten.<br />

Zudem gilt: je höher die Kreativität der Kampagne<br />

bewertet wurde, desto erfolgreicher schneidet<br />

sie auch punkto Effektivität ab. Kreative<br />

Kampagnen sind – trotz geringerem ESOV – effektiver<br />

als weniger kreative Kampagnen. Während<br />

kreative Kampagnen im Schnitt zu einer<br />

Steigerung des Marktanteils von 5.5 Prozent<br />

beitragen, liegt der Effekt weniger kreativer<br />

Kampagnen bei 5.2 Prozent. Geht man von vergleichbaren<br />

Mediainvestitionen aus, führen<br />

kreative Kampagnen sogar zu doppelt so hohem<br />

Marktanteilswachstum wie nicht-kreative.<br />

Key Facts<br />

� Kreativität zahlt sich aus. Kreative Kampagnen<br />

sind durchschnittlich siebenmal effizienter<br />

als nicht kreative Kampagnen.<br />

� Zuletzt hat sich dieser Effekt verstärkt:<br />

zwischen 2003 und 2010 waren kreative<br />

Kampagnen zwölf Mal so effizient.<br />

� Je höher die Kreativität, desto besser auch<br />

die Effektivität. Bei vergleichbaren Investitionen<br />

führen kreative Kampagnen zu<br />

doppelt so hohem Marktanteilswachstum.<br />

� Der Erfolg kreativer Kampagnen hängt<br />

damit zusammen, dass sie für Begeisterung<br />

und Mundpropaganda sorgen.<br />

� TV spielt bei den kreativen, besonders<br />

wirksamen Kampagnen eine Schlüsselrolle:<br />

77 Prozent der besonders kreativen<br />

Kampagnen sind TV-Kampagnen.<br />

zehnvier research & strategy


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Medien der Zukunft<br />

Kreative Werbung zahlt sich aus<br />

Der Erfolg der kreativen Kampagnen hängt der<br />

Studie zufolge stark damit zusammen, dass sie<br />

für Begeisterung bei den Konsumenten sorgen<br />

und von Mundpropaganda profitieren. So sorgten<br />

48 Prozent der als kreativ ausgezeichneten<br />

aber nur 25 Prozent der nicht ausgezeichneten<br />

Kampagnen für nachhaltige Mundpropaganda.<br />

Interessant ist zudem, dass gerade bei den<br />

Kampagnen, die als kreativ ausgezeichnet wurden,<br />

das TV als Werbemedium den höchsten<br />

Stellenwert einnimmt. 77 Prozent der prämierten<br />

Kampagnen sind TV-Kampagnen. Des Weiteren<br />

zeigt sich, dass gerade als kreativ ausgezeichnete<br />

Werbekampagnen oftmals einen emotionalen<br />

Fokus haben (47% vs. 35% für nichtausgezeichnete<br />

Kampagnen).<br />

Marktanteilssteigerung kreativer vs. weniger-kreativer<br />

Kampagnen<br />

Marktanteilswachstum (%-Punkte)<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Quelle: IPA (2011)<br />

5.2<br />

5.5<br />

5.2<br />

10.1<br />

mit tatsächlichem ESOV bei gleichem ESOV<br />

Dies erklärt <strong>zum</strong> Teil das grosse Gewicht von<br />

TV-Kampagnen unter den als kreativ ausgezeichneten<br />

Kampagnen, da das Fernsehen besser<br />

geeignet ist als andere Medien, um Emotionen<br />

zu wecken und zu transportieren.<br />

Mitten in der Rezession 2009 lancierte z.B. die<br />

Fluggesellschaft „Virgin Atlantic“ eine Werbekampagne<br />

mit dem Slogan „Still red hot“, welche<br />

emotional die Werte aufgriff, für die das Unternehmen<br />

steht. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen<br />

Lage war die Kampagne äusserst erfolgreich,<br />

jedes in Werbung investierte Pfund führte<br />

zu einem Umsatz von etwa 11 Pfund. Beim TV-<br />

Spot führte jedes investierte Pfund sogar zu einem<br />

Payback von über 14 Pfund.<br />

nicht prämierte Kampagnen<br />

prämierte Kampagnen<br />

zehnvier research & strategy

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