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Reportage über die Firma SIUS AG

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Mit Tüftlersinn zu Olympia<br />

P R Ä S I D I A L E S<br />

Stadtkanzlei<br />

Seit den 1990er-Jahren ist Hansruedi Walti an allen Olympischen Sommerspielen mit dabei. Aber auch<br />

sonst reist er für seine <strong>Firma</strong> <strong>SIUS</strong> <strong>AG</strong> durch <strong>die</strong> Welt – obwohl er lieber entwickeln würde.<br />

Die Einfahrt zum Firmengelände der <strong>SIUS</strong> <strong>AG</strong> ist unscheinbar, ebenso <strong>die</strong> Firmengebäude. Doch hinter den<br />

Mauern im Industriequartier Langhag in Effretikon verbirgt sich seit 1990 der Weltmarktführer von elektronischen<br />

Trefferanzeigen. 66 Angestellte, darunter zahlreiche Hard- und Software-Ingenieure, leisten Kopfarbeit<br />

und gehen dabei ins Detail. Oberster Chef ist Hansruedi Walti. Er ist Inhaber und Verwaltungsratspräsident der<br />

<strong>SIUS</strong> <strong>AG</strong> und besitzt alle <strong>SIUS</strong> Patente, so auch das für <strong>die</strong> neuste Erfindung „Laserscore“.<br />

Von „Warnern“ und „Zeigern“<br />

Eigentlich hat Hansruedi Walti mit Schiessen und Lärm nichts am Hut. Doch er ist ein begnadeter Erfinder.<br />

1970 bis 1974 stu<strong>die</strong>rte er an der ETH in Zürich und entwickelte selber Hi-Fi-Anlagen. Schlussendlich fehlte<br />

ihm <strong>die</strong> Zeit, <strong>die</strong>se selbst zu produzieren. Über ein Inserat in der NZZ stiess Hansruedi Walti auf seinen<br />

zukünftigen Partner, Robert Schöttli aus Greifensee. Dieser war Inhaber der Einzelfirma <strong>SIUS</strong>. Die Abkürzung<br />

steht für „SIgnalanlagen USter“. Schöttli hatte <strong>die</strong> Idee für eine bis dahin nicht existierende elektronische<br />

Trefferanlage für Schiessstände. Ihm fehlte aber das Know-How. Walti kam da gerade recht.<br />

Damals war es so, dass der Schütze schoss und <strong>die</strong> Person neben ihm, „Warner“ genannt, einen Knopf<br />

drückte und dadurch den sogenannten „Zeiger“ bei der Zielscheibe avisierte. Dieser schaute sich <strong>die</strong> Scheibe<br />

an und winkte mit der entsprechenden Kelle. 1975 patentierte Hansruedi Walti <strong>die</strong> Idee für <strong>die</strong> erste<br />

elektronische Grosskaliberscheibe auf Schallmessbasis. Es dauerte jedoch noch drei Jahre bis Walti<br />

zusammen mit seinen Partnern <strong>die</strong> Scheibe zur Serienreife entwickelt hatte.<br />

„Wer <strong>die</strong> Olympiade macht, hat Weltruf“<br />

Seit den Weltmeisterschaften 1982 in Caracas stehen <strong>SIUS</strong>-Anlagen im Einsatz. Diese machten im Laufe der<br />

Jahre einen grossen technischen Wandel durch. Nicht zuletzt, da <strong>die</strong> Resultatermittlung in den Anfangszeiten<br />

sehr lange dauerte und der Sportart darum das olympische Aus drohte. Mittlerweile sind <strong>die</strong> Schiesswettkämpfe<br />

bei den Olympiaden ein Zuschauerereignis. Auch zuhause am Bildschirm sieht man umgehend nach<br />

dem Schuss eine Grafik der Zielscheibe mit Einschussstelle.<br />

Hansruedi Walti ist bei den Olympischen Spielen immer persönlich vor Ort. „Die erste Goldmedaille an den<br />

Spielen wird im Luftgewehrschiessen der Damen vergeben. Da sind 300 Fernsehstationen auf uns gerichtet.<br />

Es muss alles klappen“, erklärt Walti. Die Spiele in London und Rio sind der <strong>SIUS</strong> <strong>AG</strong> sicher, ebenso <strong>die</strong>jenigen<br />

von 2020, deren Austragungsort noch unbekannt ist. „Wer <strong>die</strong> Olympiade macht, hat Weltruf“, so Hansruedi<br />

Walti. Länder wie zum Beispiel China und In<strong>die</strong>n kaufen nur Trefferanlagen, <strong>die</strong> an Olympischen Spielen<br />

eingesetzt werden.<br />

Auch <strong>die</strong> USA, Russland und <strong>über</strong> 40 andere Länder setzen auf <strong>SIUS</strong>-Anlagen. In den USA hat <strong>die</strong> <strong>SIUS</strong> <strong>AG</strong><br />

selber ein Büro, in anderen Ländern Vertretungen, <strong>die</strong> mit ihnen zusammenarbeiten. „Gerade in den USA hat<br />

der Schiesssport einen hohen Stellenwert. Aber auch in China sind Hunderte von <strong>SIUS</strong>-Scheiben im Einsatz.“<br />

Heute sind weltweit <strong>über</strong> 40‘000 <strong>SIUS</strong>-Scheiben in Gebrauch, 15‘000 davon allein in der Schweiz. Die <strong>SIUS</strong> <strong>AG</strong><br />

erhielt als einzige <strong>Firma</strong> auf der Welt vom Internationalen Schiesssportverband ISSF eine Zulassung für alle<br />

Distanzen und Disziplinen.<br />

Kontaktperson<br />

Brigitte Känzig-Ohl<br />

Direkt 052 354 24 16<br />

brigitte.kaenzig@ilef.ch<br />

Stadthaus<br />

Märtplatz 29<br />

Postfach<br />

8307 Effretikon<br />

Telefon 052 354 24 11<br />

Fax 052 354 23 23<br />

stadtkanzlei@ilef.ch<br />

www.ilef.ch


Laserscore: Die wohl genaueste Scheibe der Welt<br />

Das neuste Highlight der <strong>SIUS</strong> <strong>AG</strong> heisst „Laserscore“. Das ist <strong>die</strong> erste Laserscheibe der Welt für<br />

Druckluftwaffen und Kleinkaliber. Die Zielscheibe ist mit drei Infrarotlasern bestückt, <strong>die</strong> den Einschussort der<br />

Kugel auf wenige Hundertstelmillimeter genau ortet. „Vor fünf Jahren hätte es <strong>die</strong> Materialien dazu gar noch<br />

nicht gegeben“, meint Hansruedi Walti als Patentinhaber. Die Konkurrenz ärgert sich <strong>über</strong> den erneuten<br />

technischen Vorsprung der <strong>SIUS</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Wenig Zeit zum Erfinden<br />

1982 gründete Hansruedi Walti zusammen mit seinen Partnern <strong>die</strong> <strong>SIUS</strong>-Aktiengesellschaft. Durch<br />

Aktien<strong>über</strong>nahme ging <strong>die</strong>se zwischen 1985 und 1988 zu 100% in seinen Besitz <strong>über</strong>. Er bezeichnet sich<br />

selber als ideenreich und kritisch mit einer harten aber fairen Linie. Er entwickelt nach wie vor mit<br />

Begeisterung. „Leider steht mir dafür immer weniger Zeit zur Verfügung, da <strong>die</strong> Pflege der internationelen<br />

Beziehungen einen immer grösseren Stellenwert erhält.“<br />

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