Vier Jahreszeiten, Sommer 2005 - RehabilitationsZentrum Lutzenberg
Vier Jahreszeiten, Sommer 2005 - RehabilitationsZentrum Lutzenberg
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Felix Hof, Leiter<br />
Regionale Beratungsstelle<br />
Linthgebiet, Jona<br />
«Respekt vor der Einzigartigkeit der<br />
BewohnerInnen und qualitativ hoch stehende<br />
menschliche Professionalität!<br />
Suchtmittel konsumierende Menschen zu<br />
einer Veränderung im Rahmen einer stationären<br />
Langzeittherapie zu motivieren,<br />
ist bekanntlich ein wechselvoller Weg mit<br />
zahlreichen Wendungen und Endungen.<br />
Erfolgt diese Motivationsarbeit auf dem<br />
Hintergrund von «die / der muss nur wollen»<br />
und im Zusammenspiel mit einer stationären<br />
Einrichtung, die das Willensprinzip,<br />
allenfalls sogar in Kombination mit<br />
dem Uniformitätsprinzip (alle sind gleich<br />
zu behandeln und alle haben sich gleich<br />
zu verhalten) fortsetzt, dann sind die Voraussetzungen<br />
des Widerstandaufbaus<br />
des therapiebedürftigen Menschen geradezu<br />
ideal.<br />
Ein subjektiver Bewertungsbericht von<br />
der Gasse vor ca. 10–15 Jahren: «Gasch is<br />
Rehazenter <strong>Lutzenberg</strong>, denn muesch<br />
zersch mal en Kahlschnitt machä und di<br />
gad dä Kleidervorschriftä unterziä! Und<br />
denn gaht’s im Befehlston wiiter, Rehazenter<br />
<strong>Lutzenberg</strong> isch wiä ä besseri<br />
Kasernä! Statt Therapie häsch z’luägä,<br />
dass dini Ämtli uf dä Gruppä erledigä<br />
tuesch, au muesch däfür sorgä, dass dini<br />
Fortsetzung<br />
Regionale Beratungsstelle<br />
Linthgebiet, Jona<br />
irichtig. Im Rehazenter <strong>Lutzenberg</strong><br />
erfahrsch hüt viel agno sii, und wirsch mit<br />
erä chräftigä Portion Humor dur din Therapieprozess<br />
begleitet.» Nicht nur therapiebedürftige,<br />
Suchtmittel konsumierende<br />
Menschen sind für das Rehazentrum<br />
<strong>Lutzenberg</strong> eine Herausforderung, sondern<br />
auch deren Versorger. Als Solcher<br />
bin ich überglücklich in den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern des Rehazenters<br />
<strong>Lutzenberg</strong> sehr kompetente Ansprechpersonen<br />
zu haben, die mich in meinen<br />
Fragen, Verunsicherungen und vor allem<br />
in meinen Problemen im Umgang mit den<br />
Suchtmitteln konsumierenden Menschen,<br />
schnell und unkompliziert unterstützen.<br />
Im Tagesgeschäft ist es eine<br />
Wohltat zu spüren, dass der stationäre<br />
Zusammenarbeitspartner an einem<br />
engen Zusammengehen mit der ambulanten<br />
Therapieeinrichtung interessiert<br />
ist und sich als Ergänzung zu dieser versteht.<br />
An dieser Stelle gratuliere ich dem Leiter<br />
und dem Team des Rehazentrums <strong>Lutzenberg</strong><br />
für das bunte, menschlich<br />
ausserordentlich annehmende und dynamische<br />
Antlitz dieser stationären Therapieeinrichtung.»<br />
Arbetsleistigä immer guet sind. Zrugg<br />
gwünnä vo Eigebestimmig, glingt numä,<br />
wenn di perfekt apassä chasch.»<br />
Die subjektiven Bewertungsberichte von<br />
ExbewohnerInnen tönen heute so: «Im<br />
Rehazenter <strong>Lutzenberg</strong> wirsch döt abgholt,<br />
wo im Moment halt gad stahsch. Es<br />
isch keis Drama meh, wenn nöd gad entschlossä<br />
bisch, du überchunsch au Ziit, dir<br />
immer wieder z’überleggä, wohi du<br />
willsch! Du dörfsch au immer wieder entscheidä.<br />
S’Team vom Rehazenter <strong>Lutzenberg</strong><br />
hät au endli verstandä, dass nöd alli<br />
Menschä glich sind, und dass es numä Einzellösigä<br />
git. Sucht isch für Rehazenter<br />
<strong>Lutzenberg</strong> keis Drama meh, sondern<br />
Bestandteil vonerä persönliche Entwicklig.<br />
Es bedütet au, dass en Rückfall nöd zu<br />
Schuldzuewiisigä führt. Machsch en<br />
Seich, und das git’s halt im Rahme vonerä<br />
Suchttherapie au, denn wirsch nöd gad<br />
usgschlossä, sondern konfroniert. Im<br />
Zämäspiel mit dä Gruppä erfahrsch viel<br />
Bestätigungä, überchunsch aber au dä<br />
Spiegel döt vorghaltä, wo du dich bim<br />
Verhaltä gegenüber anderä Menschä<br />
z’änderä häsch. Das isch nöd immer ganz<br />
eifach, aber äs isch üsserst wertvoll für dä<br />
wiiteri Weg usserhalb vo dä Therapie-<br />
Frühling<br />
Frühling<br />
<strong>Sommer</strong><br />
<strong>Sommer</strong> 05<br />
Herbst<br />
Herbst<br />
Winter<br />
Winter<br />
Editorial<br />
Editorial<br />
Editorial<br />
Die vier <strong>Jahreszeiten</strong> im<br />
<strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong><br />
<strong>RehabilitationsZentrum</strong> <strong>Lutzenberg</strong> • CH-9426 <strong>Lutzenberg</strong> • Telefon 071 886 30 80 • Fax 071 886 30 86<br />
info@reha-lutzenberg.ch • www.reha-lutzenberg.ch<br />
Editorial<br />
Sehr geehrte Leserinnen und<br />
Leser der «4 <strong>Jahreszeiten</strong>»<br />
Viele positive Rückmeldungen auf unsere<br />
letzte Ausgabe haben in unserer internen<br />
«Redaktion» für Diskussionen über Ausrichtung<br />
und Inhalt unseres Infoblättlis<br />
gesorgt. Sollen wir weiterhin einen Einblick<br />
in unseren Alltag gewähren und<br />
dabei auch Klienten und Klientinnen zu<br />
Wort kommen lassen, weil das - wie wir<br />
den Reaktionen entnehmen können - für<br />
viele unserer Leserinnen und Leser interessant<br />
ist? Oder sollen wir fachliche Beiträge<br />
bringen, die vielleicht eher für<br />
Behörden und Fachstellen von Interesse<br />
sind?<br />
Das Resultat dieser Diskussion halten Sie<br />
in den Händen: eine wiederum neu ausgerichtete<br />
«Sondernummer», in der wir<br />
für einmal einige unserer Einweiser/innen<br />
zu Wort kommen lassen: Warum<br />
arbeiten sie mit dem Rehabilitationszentrum<br />
<strong>Lutzenberg</strong> zusammen? Welche<br />
Erfahrungen machen sie dabei? Die Antworten<br />
gewähren einen Einblick in unseren<br />
Alltag und beziehen auch fachlich<br />
Stellung. Wir hoffen, dass wir damit den<br />
Anliegen vieler Leserinnen und Leser<br />
gerecht werden können. Und in der nächsten<br />
Ausgabe kommen dann auch wieder<br />
unsere Klienten und Klientinnen zu Wort,<br />
versprochen. (PG)
05_2_<strong>Sommer</strong>_05 14.06.<strong>2005</strong> 13:37 Uhr Seite 2<br />
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Astrid Strohmeier, Leiterin<br />
Sozialamt der<br />
Gemeinde Sirnach<br />
«In fast allen Gemeinden explodieren<br />
die Sozialhilfekosten in utopische Ausgabengebilde<br />
und der Ruf nach Sparmassnahmen<br />
wird immer grösser. Die<br />
Sozialhilfe steht im Spannungsfeld zwischen<br />
der Bezahlung von geeigneten<br />
Massnahmen und dem politischen und<br />
somit öffentlichen Druck. Notwendige<br />
Therapiekosten werden zu Lasten der<br />
Klientschaft abgeschmettert mit meist<br />
kurzsichtigen Begründungen, welche<br />
schlussendlich in einer weitsichtigeren<br />
Anschauung völlig fehl am Platze sind.<br />
Gerade in dieser Zeit, wo die Komplexität<br />
der Problematiken in der Sozialhilfe<br />
zunehmen, ist es wichtig, mit<br />
entsprechenden Institutionen zusammenarbeiten<br />
zu können. Die Fürsorgebehörde<br />
Sirnach arbeitet vorwiegend<br />
mit dem Rehabilitationszentrum <strong>Lutzenberg</strong><br />
zusammen. Dadurch konnte<br />
ein Vertrauensverhältnis aufgebaut<br />
werden, welches gegenseitige Anerkennung<br />
und Akzeptanz im jeweiligen<br />
Arbeitsgebiet schafft, eine wichtige<br />
Voraussetzung, um festgelegte, individuelle<br />
Ziele erreichen zu können. Die<br />
Tatsache, dass gemeinsam mit den<br />
Fachpersonen des RehaZentrums sowie<br />
der Klientschaft lösungsorientierte<br />
Wege gesucht werden, wird von der<br />
Behörde sehr geschätzt. Zum einen ist<br />
die Behörde auf das spezifische und<br />
spezialisierte Fachwissen des RehaZentrum-Teams<br />
angewiesen, zum anderen<br />
können nur in einer profesionellen<br />
Zusammenarbeit wirklich Ziele erreicht<br />
werden. Die Individualität jedes Einzelfalles<br />
setzt auch individuelle Lösungsansätze<br />
und - möglichkeiten voraus,<br />
wozu das RehaZentrum in verschiedensten<br />
Situationen Hand geboten hat.<br />
Diesbezüglich hat die Fürsorgebehörde<br />
Sirnach auch festgestellt, dass das Reha-<br />
Zentrum ein kostenbewusstes Denken<br />
an den Tag legt, welches ebenfalls<br />
gegenüber der Klientschaft kommuniziert<br />
wird, was die Arbeit auf dem Sozialamt<br />
wiederum wesentlich erleichtert.<br />
Von der Möglichkeit, das RehaZentrum<br />
zu besichtigen, macht die Fürsorgebehörde<br />
Sirnach immer wieder mal<br />
Gebrauch und estimiert nicht nur die<br />
Gastfreundschaft, sondern auch die<br />
fachlich kompetenten Gespräche und<br />
Diskussionen.<br />
Wir freuen uns auf eine weiterhin gute<br />
Zusammenarbeit.»<br />
Hannes Aschwanden,<br />
Sozialarbeiter,<br />
Jugendanwaltschaft Altstätten<br />
«Während der Fahrt nach <strong>Lutzenberg</strong>;<br />
bei mir im Auto sitzt ein jugendlicher<br />
Drogenkonsument. Er wirkt angespannt<br />
im Hinblick auf das bevorstehende Vorstellungsgespräch<br />
im Rehabilitationszentrum.<br />
Irgendwie sieht er schon ein, dass<br />
es nicht mehr so weitergehen kann wie<br />
vor seiner Einweisung in die Entzugsklinik.<br />
Dort hat er auch seine Ziele formuliert:<br />
Er möchte einen Beruf erlernen und<br />
von den Drogen wegkommen, ein<br />
anständiges Leben führen. Nun ja, ganz<br />
freiwillig schaut er sich das Rehabilitationszentrum<br />
nicht an, dafür sind seine<br />
Eltern unterstützt von der Jugendanwaltschaft<br />
besorgt. Er selbst glaubt, es ohne<br />
eine stationäre Drogentherapie zu schaffen.<br />
Allein die Dauer einer solchen Therapie<br />
kann er sich nur schwer vorstellen.<br />
Dieser Gedanke scheint ihm etwas Angst<br />
zu bereiten.<br />
Während des Vorstellungsgespräches -<br />
der Jugendliche hat sich bereits entschlossen,<br />
eine so lange Therapie mache<br />
er nicht - wird er mit dem Angebot konfrontiert,<br />
sich gar nicht für die ganze Therapiedauer<br />
entschliessen zu müssen, sondern<br />
vorerst lediglich einmal für drei<br />
Monate. Bei einer Aufnahme würde von<br />
ihm erwartet, dass er sich diese Zeit gibt<br />
und sich danach für einen weiteren Aufenthalt<br />
entscheidet, unabhängig davon,<br />
was die Behörde und die Eltern wollen. Der<br />
Jugendliche ist verblüfft und kann sich später<br />
für einen Eintritt entscheiden, da ihm<br />
die Institution, abgesehen von der Therapiedauer,<br />
gar nicht so schlecht gefallen hat.<br />
Mit dieser Haltung haben die Therapeuten<br />
dem Jugendlichen einen Weg eröffnet, sich<br />
auf einen Zeitraum einzulassen, der überschaubar<br />
und jugendgerecht ist. Sie haben<br />
ihm den Einstieg in die notwendige Therapie<br />
ermöglicht. Gleichzeitig haben sie ihm<br />
für diesen Entscheid Verantwortung überbunden.<br />
Sie forderten ihn in seiner Selbstverantwortung<br />
heraus und stärkten seine<br />
bewusste Entscheidungs- und Gestaltungsfähigkeit<br />
- selbst im Zwangskontext einer<br />
jugendstrafrechtlichen Massnahme. Das<br />
Abholen und Anerkennen der aktuellen<br />
Lebenssituation und die adäquate Strukturierung<br />
des therapeutischen Settings,<br />
sowie die beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten,<br />
die besonders für junge Menschen<br />
wichtig sind, schaffen die Voraussetzungen<br />
für positive Entwicklungen.»<br />
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Dieter Fey, Leiter<br />
Straf- und Massnahmevollzug<br />
des Kantons Schaffhausen<br />
«Die Einführung und der Aufbau von<br />
neuen Strukturen und neuen Therapieformen<br />
im <strong>Lutzenberg</strong> machten sich<br />
schon vor einigen Jahren in positiver Art<br />
und Weise bemerkbar. Ein frischer Wind<br />
hatte damals eine neuzeitliche Entwicklung<br />
eingeleitet und setzte auch nach<br />
aussen hin deutlich spürbare Signale. Die<br />
eingetretenen Veränderungen und positiven<br />
Auswirkungen sind nachhaltig und<br />
bis heute erfreulich konstant geblieben.<br />
In der Regel befindet sich die Vollzugsbehörde<br />
etwas "weit vom Schuss" fernab<br />
von den Institutionen. Zur Erfüllung ihres<br />
Auftrages und zur Erreichung von Ziel<br />
und Zweck einer stationären Drogenentziehungsbehandlung<br />
im Sinne von Art.<br />
44 StGB ist jede Vollzugsbehörde deshalb<br />
auf Transparenz und einen regen Informationsaustausch<br />
mit der Therapieinstitution<br />
angewiesen. Aus dem <strong>Lutzenberg</strong><br />
erfolgen Mitteilungen über Vollzugsverlauf,<br />
Vollzugslockerungen, weitere Therapieschritte,<br />
missbräuchliches Verhalten<br />
einer einge- wiesenen Person und Anfragen<br />
finanzieller Natur rasch und klar.<br />
Standortgespräche vor Ort verlaufen<br />
strukturiert, konstruktiv und ergebnisorientiert.<br />
Im <strong>Lutzenberg</strong> herrscht eine<br />
hohe Informationskultur. Eine Therapie<br />
greift und führt nur dann zum Erfolg,<br />
wenn innerhalb des Behandlungsteams<br />
«Seit Jahren besteht in der Therapie junger<br />
drogenabhängiger Menschen zwischen der<br />
Entzugs- und Therapiestation des Psychiatrischen<br />
Zentrums und dem Rehabilitations-<br />
Zentrum <strong>Lutzenberg</strong> eine enge wechselseitige<br />
Zusammenarbeit. Bei ausreichender<br />
somatischer und psychischer Stabilisierung<br />
treten einige Patienten nach Abschluss der<br />
qualifizierten Entzugsbehandlung in die intensivere<br />
und länger dauernde Entwöhnungsbehandlung<br />
am <strong>Lutzenberg</strong> über. Hier<br />
haben süchtige Menschen ausreichend Zeit,<br />
um mit der Unterstützung von spezifisch ausgebildeten<br />
Therapeuten die eigene Abhängigkeitsgeschichte,<br />
suchterzeugende und<br />
–aufrechterhaltende Faktoren, zu ergründen<br />
und zu bearbeiten, um, vor dem Hintergrund<br />
der subjektiven Realität und auf der Basis<br />
einer lebensbejahenden Einstellung, letztendlich<br />
eigenverantwortlich die zukünftige<br />
persönliche Lebensgestaltung zu erarbeiten.<br />
Bei auftretenden suizidalen Krisen oder nach<br />
ausgedehnten Substanzrückfällen, werden<br />
Patienten aus dem <strong>Lutzenberg</strong> zu einem<br />
begrenzten Time Out auch in unsere Klinik<br />
rückverlegt. Dass solch therapeutisch sinnvolle<br />
Switches unproblematisch klappen, ist<br />
den häufig arbeitsbezogenen Kontakten zwischen<br />
den Mitarbeitern beider Institutionen<br />
zu verdanken. Dabei stellt die Benennung<br />
einer konkrete Ansprechperson seitens des<br />
Rehabilitationszentrum für interinstitutionelle<br />
Geschlossenheit herrscht. Eine solche ist<br />
im RehaZentrum feststellbar. Die dort<br />
praktizierten Therapiemodule mit den<br />
phasenweise abzuschliessenden Therapieverträgen<br />
bewähren sich und führen<br />
zum Erfolg. Die internen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
und die Gelegenheit zu<br />
einer externen Arbeitsaufnahme fördern<br />
die Tagesstruktur und sind ein unverzichtbarer<br />
Therapiebestandteil. Das<br />
Angebot ist auf die Bedürfnisse unserer<br />
Zeit ausgerichtet. Die eingewiesene Person<br />
kann in jeder Therapiephase neue<br />
Erfahrungen sammeln, aufarbeiten und<br />
verinnerlichen. Die Selbstwahrnehmung<br />
wird gefördert. Wer sich selber und damit<br />
die eigenen Verhaltensmuster und Funktionsmechanismen<br />
kennt und diese dort<br />
wo nötig korrigieren kann, gewinnt<br />
Sicherheit und Stabilität. Eine Therapie<br />
muss immer den ganzen Menschen mit all<br />
seinen Schwächen und Stärken umfassen.<br />
Dieses Prinzip wird im <strong>Lutzenberg</strong> konsequent<br />
angewendet. Das "Erfolgsmodell"<br />
<strong>Lutzenberg</strong> funktioniert wohl auch deshalb<br />
so gut, weil erfahrene und kompetente<br />
TherapeutInnen und BetreuerInnen<br />
auch im Umgang mit den<br />
BewohnerInnen einem hohen menschlichen<br />
Ideal nachleben. Viele rückfallsfreie<br />
Massnahmenabschlüsse aus unserem<br />
Kanton stützen diese These.»<br />
Gerhard Pitscheider, Psychologe<br />
Entzugsstation<br />
Psychiatriezentrum Herisau<br />
Fragen und Problemstellungen (z.B. bei der<br />
Abwicklung der Kostengutsprache, bei Formalitäten<br />
der Patientenüberweisung, etc.)<br />
für mich eine wohltuende Erleichterung dar.<br />
Wir erleben sehr häufig, dass unsere Patienten<br />
am Ende einer Entgiftungsbehandlung<br />
bei verbessertem körperlich und psychischen<br />
Befinden hinsichtlich der Notwendigkeit<br />
einer fundierten Langzeittherapie häufig<br />
in eine ausgeprägte ambivalente Haltung<br />
verfallen. Persönliche Ängste („Was erwartet<br />
mich auf Therapie?“), Gerüchte aus der Szene<br />
(„Die werden deine gesamte Persönlichkeit<br />
ändern!“) und die mehrmonatige Therapiedauer<br />
nähren eher die ablehnende<br />
Haltung gegenüber der Entwöhnungsbehandlung.<br />
Gerade in solchen Fällen hat sich<br />
gezeigt, dass die hohe Flexibilität bei den<br />
Verantwortlichen des <strong>RehabilitationsZentrum</strong>s<br />
und die problemlose Möglichkeit zur<br />
Einrichtungsbesichtigung für viele, schwankende<br />
Patienten eine positive Entscheidungshilfe<br />
zum Therapieübertritt darstellen.<br />
Ich möchte deshalb auch über diesen Weg<br />
im Namen des gesamten Teams der Entzugs-<br />
und Therapiestation Ihnen allen meinen<br />
Dank für die reibungslose und gute<br />
Zusammenarbeit in den letzten Jahren aussprechen.<br />
Ich wünsche Ihnen und der Institution<br />
weiterhin Beständigkeit und eine so<br />
positive Weiterentwicklung wie in den letzten<br />
Jahren!»