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2 44 Eisige Stürme wehen aus der sibirischen Winterwüste herüber. Ein einsamer Wanderer hat sich im Permafrostboden sein eigenes Grab geschaufelt, mit blutigen Händen, und bettet sich darin zur Totenruhe. Was mag er dort hören, in dieser endlosen, kalten, menschenleeren Landschaft? WALKNUT haben eine musikalische Antwort auf diese Frage gefunden. Black Metal, wie er trostloser und verzweifelter schon lange nicht mehr zu hören war. Es geht nicht um suizidale Absichten und misanthrope Neigungen, wie sie im Black Metal heutzutage gerne zelebriert werden. Hier singt ein lange vergessener, trauernder Geist sein Klagelied, und er beschwört die tendenziell menschenfeindliche Allmacht der nordischen Natur herauf. Der Hörer sinniert über zerstörte Hoffnungen, ruinierte Sehnsüchte, zerstobene Träume. Dieser Black Metal erinnert nicht von ungefähr an die Stimmung der alten BURZUM oder STRID-Aufnahmen. Denn genau wie diese legendären Bands erschaffen auch WALKNUT mit einfachen Stilmitteln eine unglaublich fesselnde, dichte, düstere Atmosphäre. Das schlichte aber vollkommen passende Layout unterstreicht den Anspruch der Band, die Trauer und den Verlust hörbar gemacht zu haben. Leider nur sechs Lieder, die aber hörenswerter sind als alle versammelten Alben so mancher Black Metal-„Stars“. Ist das nun der erste Eindruck von einer zukünftigen Kultband? Ich wage es zu behaupten! (KB) MARERITT „Hymner til Doden og Morket“ Hexenhammer/Stellar Winter/ Darker Than Black Gibt es überhaupt noch einen Black Metal-Untergrund in Norwegen? Oder sind alle B.M.-Bands aus dem Land der Fjorde automatisch Anwärter für einen Platz in der heimischen Hitparade? MARERITT gehört zum Untergrund, gar keine Frage. Das Soloprojekt orientiert sich musikalisch wie lyrisch am finsteren Zeitalter des jungen skandinavischen Black Metal. Also handwerklich primitiv, was natürlich beabsichtigt ist, und aufnahmetechnisch ziemlich schlicht gehalten. Das Layout ist ebenfalls ganz simpel. Textlich scheint es u.a. um den rituellen Gebrauch der menschlichen Gebeine zu gehen. Man scheint mit dem Sensenmann sehr gut befreundet zu sein, denn die Todesverehrung ist augenscheinlich die Quintessenz des Gesamtkonzeptes dieser Band. Mehr dazu ist im Interview in dieser Ausgabe nachzulesen. Die Fans des nordischen, primitiven Black Metal können an dieser Veröffentlichung sicherlich Gefallen finden. Nur, auf Hochglanz polierten Sound oder technische Raffinessen auf den Instrumenten sollte man keinesfalls erwarten. Ist das nun anachronistisch oder schon wieder retro? (APR) HATHOR „Ancient“ Lupii Daciei/Darker Than Black Schon rein optisch macht dieses Digipack der rumänischen Black Metal-Horde HA- THOR einen ansprechenden Eindruck. Gelungene Illustrationen zeigen auf, womit man sich lyrisch beschäftigt. Düstere Fantasy-Themen, darunter auch Hymnen auf „Saruman’s Army“. Musikalisch zeigt man sich ebenfalls von einer positiven Seite. Melodischer, Keyboard-lastiger Black Metal mit Reminiszenzen an alte DIMMU BORGIR. Zehn Lieder inklusive Intro und Outro. Sauber produziert und professionell gespielt; da bekommt man mehr als einmal ein fesselndes Soli auf der Gitarre präsentiert. Würde diese Band aus Norwegen kommen und hätte sie dieses Album vor 10 Jahren veröffentlicht… ja, aber gegenwärtig fehlt leider der Innovationsbonus. Die Rache der „späten Geburt“? Trotzdem: Das ist ein gutes Album, welches immerhin den gelungenen Spagat zwischen Pagan- und Black Metal vollzieht und damit auch keinem der aktuell angesagten Trends in der Szene nachfolgt. Können sich die Fans von dieser Spielart des Black Metal bedenkenlos zulegen! (KB) BUCOVINA „Ceasul aducerii-aminte“ Lupii Daciei/Darker Than Black Rumänischer Pagan/Black Metal? Denkt man da nicht sofort an NEGURA BUN- GET? Wie mit dieser CD bewiesen wird sind NEGURA BUNGET nicht die einzigen Rumänen, welche die gelungene Verschmelzung heidnischer und naturmystizistischer Themen zelebrieren können. BUCOVINA präsentieren acht handwerklich ausgereifte und auf hohen Niveau eingespielte Pagan/Black Metal-Lieder. Vorgetragen in der Landessprache, wird mit abwechselnd grollenden und klaren Gesang die Verbundenheit der Musiker mit der Heimaterde beschworen. Musikalisch geht es stürmisch und hymnisch voran, wobei auf synthetische Klänge völlig verzichtet wird. Ein Lied wie „Sunt munti si paduri“ zeigt das Können dieser Band sehr eindrucksvoll auf. Sicherlich nicht wirklich originell, aber doch sehr viel authentischer als so manche „Wikinger “-Mummenschanz-Kapelle aus unseren Gefilden. Die Veröffentlichung wird durch ein hübsches Digipack veredelt. Für Freunde des heidnischen Schwarzmetalls durchaus empfehlenswert. (KB) NORDVREDE „Northern Frontlines“ Hexenhammer/Stellar Winter/ Darker Than Black Noch so ein schwarzmetallisches Geschoss aus der norwegischen Unterwelt. Da fühlt man sich sofort an Grieghallen und frühe IMMORTAL, GORGOROTH, DARKTHRONE erinnert. Also weitgehend schnell gespielter, frostiger Black Metal ohne neumodischen Firlefanz. Der Sänger schreit sich die Lungenflügel blutig, die Gitarren sägen sich durch jedes Kruzifix und das Schlagzeug feuert eine Salve nach der anderen ab. Hier rastet der Beelzebub noch schön gepflegt aus und schüttelt die Hörner wider den Kvitekrist. Die sechs Lieder sind sauber produziert und gekonnt eingespielt – den Vergleich mit den populären Landsleuten brauchen NORDVREDE nicht zu scheuen. Anspieltipps sind z.B. „Motorisert Drapskunst“ oder „Nordnorsk Blod“. Der einzige Nachteil, den so eine Veröffentlichung heutzutage zwangsläufig beinhalten muss, ist die Abwesenheit jeglicher Originalität. Oder ist das mittlerweile schon wieder ein Vorteil, wenn auf Experimente verzichtet und der Black Metal so gespielt wird, wie man ihn in den frühen 1990er Jahren hören konnte? (VV) HELVETESPINE „Frykten og Mennesket“ Hexenhammer/Stellar Winter/ Darker Than Black Wo ihre Landsleute von NORDVREDE auf den Putz hauen, da lassen HELVETESPINE es etwas ruhiger angehen und tendieren in die depressive, burzumeske Richtung des nordischen Black Metal. Nach einem stimmungsvollen Intro schreitet man zur musikalischen Verzweiflungstat. Wehklagender, trauender Gesang wird untermalt von schleppenden, sinistren Black Metal-Klängen. Diese Lieder sind Beweis für das Talent von HELVETESPINE, den Weltschmerz im Black Metal werkgetreu zelebrieren zu können, herhalten. Die Produktion geht völlig in Ordnung, das Layout ist angemessen schlicht und düster gehalten. Wer beim Anhören von Black Metal in entrückte Melancholie, umgarnt von finsteren Gedanken, verfallen möchte, der ist hier an der richtigen Adresse. (APR) DUSKEN „Hateful“ W.T.C. Hasserfüllt - das trifft den Nagel auf den Kopf! Das Debütalbum von Dorn, Alleinverantwortlicher hinter DUSKEN, versprüht durchweg eine authentische Atmosphäre aus Abscheu und Verachtung. Gift und Galle keifend, bahnt sich das krächzende Organ seinen Weg durch die krankhaften Klangfarben des Instrumentariums. Dabei wird es von dem gleich einer tödlichen Seuche attackierend Gitarrenläufen getragen. Mal schleppend, mal rasend verbreitet DUSKEN sein schleichendes Gift und ruft dabei Erinnerungen an so manch große Stunde Norwegens wach. Spätestens wenn dann der musikalische Kniefall vor DARKT- HRONE erfolgt, namentlich „Under a funeral moon“, ist es um einen geschehen. Vollends infiziert gibt am sich der Plage namens „Hateful“ hin und durchlebt ihre neun Stadien des Siechtums. Wer dabei nicht den Kopf im Arsch stecken hat, der wird feststellen, dass es sich hierbei um mehr handelt als die Reminiszenz glorreicher Tage. Mit viel Spielfreude und einem hohen Maß an Detailreichtum wurden die sieben Stücke, plus Intro und Outro, auf die Silberscheibe gebannt. Dazu addiert sich das ansprechende klassische Soundgewand mit den surrenden Sechssaitern und dem urig daher rumpelnden Schlagzeug. Stücke wie der treibende Auftakt „The essence of evil“, das melancholisch beginnende „No Katharsis“ oder das zäh-siechende „Anti- Existence“ machen deutlich, auf welchem hohen Niveau man dieses Debüt anzusiedeln hat. Ich will mich hier auch nicht weiter in eckigen Beschreibungen verlieren. Die verderbte Stimmung des Albums trieft aus jeder Pore. Hier wird nicht mal eben so vor sich ihn musiziert, sondern Momente dargeboten die aus Dorns Innerstem nach außen drängen, Musik so zelebriert wie sie gefühlt und verinnerlicht wird. Das ganze mag keinen Innovationsbonus gewinnen aber „who cares“? Wen ehrlicher, konventioneller Black Metal nicht anspricht, der macht besser einen Bogen um „Hateful“. Alle anderen wird’s freuen! (NM) Bands & Labels aufgepaßt! Ihr wollt Eure Produktion im A-BLAZE besprochen haben? Dann sendet Eure Werke an: Sylvia Fuerst Postfach 100226 98602 Meiningen Germany
Finsterlinge aus der Eishölle Skandinavien gilt als Talentschmiede für junge, hörenswerte Black Metal-Bands. Zu ihnen sind auch RIMFROST aus Schweden zu rechnen, welche mit ihrem Debüt „A frozen world unknown“ die Aufmerksamkeit der Liebhaber des kalten, nordischen, von alten IMMOR- TAL-Alben inspirierten, Black Metal erwecken konnten. Aus diesem Grund wurde das Gespräch mit Hravn, dem Gitarristen und Sänger von RIMFROST, gesucht. Er berichtet von den Beweggründen, die zur Bandgründung geführt haben. >>Black Metal ist ein Gefühl für mich, ein ganz besonderes Gefühl. Ich kann das mit Worten gar nicht so richtig erklären, aber ich hoffe mal, dass unsere Hörer verstehen, was ich meine, wenn sie die Musik von RIMFROST hören. Black Metal ist unser Werkzeug, um der Welt unseren Hass und unsere Verzweiflung zu zeigen. Begonnen hat unsere Geschichte, als Throllv und ich irgendwann im Jahr 2002 in den Wäldern von Hagfors unterwegs waren. Wir stellten ziemlich schnell fest, dass wir uns in vielen Bereichen, von der Gesellschaft bis hin zur Musik, gedanklich einig waren, und da war es einfach eine natürliche Sache für uns, gemeinsam eine Black Metal Band zu gründen- unser „Werkzeug“.>Wir wurden alle 1987 geboren, und dieses Jahr gibt es RIMFROST seit fünf Jahren. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass wir die Black Metal Szene der 90er Jahre nicht miterlebt haben.>Die wichtigste Sache für eine Black Metal Band ist meiner Ansicht nach, sich das Gefühl in der Musik zu bewahren und nicht mit dem Strom zu schwimmen. Und wenn ich sage, mit dem Strom schwimmen, dann meine ich damit nicht, dass dies bereits der Fall ist, wenn man plötzlich mehr als 5000 Exemplare von einem Album verkauft, sondern wenn man seine Musik bereits absichtlich so gestaltet, um der breiten Masse zu gefallen...wenn man seine Musik halt so macht, dass sie von einfach jedem gehört werden könnte. Macht eure Musik so, wie ihr es wollt, ohne Rücksicht auf die beschissene Masse!!!> Wir haben gar keine Beziehungen zu anderen Bands, wir stehen für uns allein. Wir leben in einem kleinen Ort, wo es nur wenige Leute gibt, die das, was wir machen, gut finden, wir sind die erste und einzige Black Metal Band aus Hagfors, hier gibt es schlicht und ergreifend keine Szene, verstehst Du ?! Hier gibt es ansonsten nur noch ein paar lausige Punkbands, die nicht einmal ordentlich musizieren können, wir hassen diese Leute!>die Natur, mein Leben, die Welt im allgemeinen, andere BandsMomentan sind wir in Verhandlungen mit einer Major Firma, ihr werdet schon sehr bald erfahren, mit welcherAber zuerst mal müssen wir unseren Vertrag bei NC erfüllen, mit denen es wirklich super läuft, es ist einfach ne tolle Sache, mit Steffen zusammenzuarbeiten.>Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht allzu viel über Deutschlandalles, was ich weiß, ist, dass die Metal Szene in Deutschland riesengroß ist und eine Menge guter Musik hervorgebracht hat. Ich hoffe mal, ich werde Gelegenheit haben, euer Land kennenzulernen, wenn wir mal live bei euch spielen.>Wir sind absolut wild aufs Livespielen, dass ist der Grund, warum es RIM- FROST gibt, auf der Bühne zu stehen und einfach geilen Black Metal abzuliefern! Also ich denke mal, unsere größten Fans kommen aus Deutschland, der Tschechei, Polen und den Niederlanden.>Es wurde an sechs Tagen im August 2006 aufgenommen, es war von heute an gerechnet genau vor einem Jahr, als wir den letzten Tag im Studio waren! Die Zeit geht so schnell vorbei…. Sechs Tage war genau die Zeit, die wir gebraucht haben, wir haben weder das Gefühl verloren, die Musik aber auch nicht überproduziert. Und dabei rausgekommen ist ein exzellentes Album…und es wird mehr davon geben!>Wir werden bald unser zweites Album aufnehmen. Ich denke mal, man kann die Veröffentlichung im Dezember 2007 erwarten. Danach werden wir es locker angehen lassen und Pläne für eine dritte Veröffentlichung auf unserem neuen Label schmieden, da werden wir dann auch auf Tour gehen. Das wird aber alles nicht so lange dauern, wie es sich vielleicht anhört. Vielleicht kommen wir im Herbst 2008 für ein paar Auftritte nach Deutschland. Warte auf uns, Deutschland – wir sind im Anmarsch!
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