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Jahresbericht 2007 - Privatklinik Meiringen

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JAHRESBERICHT <strong>2007</strong><br />

4. Fokustext<br />

«Wie effektiv ist die stationäre Behandlung<br />

eines Burnout-Syndroms?»<br />

Einleitung<br />

Von Dr. med. Barbara Hochstrasser,<br />

M.P.H., Chefärztin<br />

Arbeitsbezogene Stressfolgeerkrankungen scheinen<br />

zunehmend von Bedeutung für die Befi ndlichkeit<br />

der Bevölkerung, das Gesundheitswesen und die wirtschaftliche<br />

Entwicklung. So schätzte das schweizerische<br />

Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die gesamten<br />

durch arbeitsbedingten Stress verursachten Kosten<br />

auf 7.85 Milliarden Franken. Das entspricht 1.4 % des<br />

Bruttoinlandprodukts der Schweiz und ist vergleichbar<br />

mit Daten aus anderen europäischen Ländern 1 .<br />

Neben bekannten Stressfolgeerkrankungen wie Herz/-<br />

Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Depression<br />

gehört in letzter Zeit das Burnout-Syndrom zu einem<br />

beliebten Thema in den Medien. Es wird darunter<br />

ein chronisches Erschöpfungssyndrom verstanden,<br />

verknüpft mit Demotivierung und Zynismus gegenüber<br />

der Arbeit, Verlust der Leistungsfähigkeit und<br />

verschiedenen psychosomatischen Beschwerden. Die<br />

Überlappung mit einer depressiven Symptomatik ist<br />

beträchtlich. Mit zunehmenden Werten auf Skalen zur<br />

Beurteilung der Burnout-Ausprägung steigt der Anteil<br />

von Menschen mit einer Major Depression, wobei<br />

Burnout und Depression nicht völlig deckungsgleiche<br />

Konstrukte darstellen. Bei Vorherrschen von Erschöpfbarkeit<br />

auf kleinste Anstrengungen, verminderter Regenerationsfähigkeit,<br />

Überempfi ndlichkeit auf Reize,<br />

verknüpft mit verschiedenen psychosomatischen Be-<br />

schwerden, entspricht ein Burnout einer Neurasthenie,<br />

sodass einzelne Autoren Burnout auch als «arbeitsassozierte<br />

Neurasthenie» bezeichnen 2 .<br />

Spezielles Therapieangebot zur Behandlung<br />

des Erschöpfungssyndroms (Burnout) der<br />

<strong>Privatklinik</strong> <strong>Meiringen</strong><br />

Seit Frühjahr 2004 verfügt die <strong>Privatklinik</strong> <strong>Meiringen</strong><br />

über eine Spezialstation mit einem massgeschneiderten<br />

Behandlungsprogramm für Menschen, die von<br />

einem Burnout betroffen sind. Das Therapieprogramm<br />

wurde kürzlich in einem Artikel in der Zeitschrift Nervenheilkunde<br />

veröffentlicht 3 .<br />

Die zentralen Elemente der Behandlung umfassen<br />

• das therapeutische Milieu der Station<br />

• die Psychotherapie, welche einerseits in einer<br />

psychoedukativ orientierten Gruppentherapie,<br />

andererseits in Einzeltherapie stattfi ndet<br />

• die Körpertherapie, die der Wahrnehmungsförderung<br />

und Entspannung dient<br />

• die aktiven Entspannungsübungen und die<br />

körperliche Aktivierung<br />

• komplementärmedizinische Massnahmen,<br />

insbesondere Akupunktur und Phytotherapie<br />

nach Traditioneller Chinesischer Medizin<br />

• Neuraltherapie<br />

• verschiedene energetische Massagen<br />

<strong>Jahresbericht</strong>_PM_<strong>2007</strong>_DEF.indd 23 26.6.2008 11:20:50 Uhr<br />

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