Stand 31. Mai 2011 - Stiftung für elektronische Hilfsmittel FST
Stand 31. Mai 2011 - Stiftung für elektronische Hilfsmittel FST
Stand 31. Mai 2011 - Stiftung für elektronische Hilfsmittel FST
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Unsere Aktivitäten im Jahr 2010<br />
Unterstützte Kommunikation (UK)<br />
VERENA VON HOLZEN, YVAN MAGNIN, RAHEL WäLTI<br />
„Ich kann das sagen, woran du noch gar<br />
nicht erst gedacht hast!“<br />
Seit bald dreissig Jahren unterstützt das <strong>FST</strong>-UK-Team<br />
viele tausend Menschen, die über keine oder nur<br />
ungenügende Lautsprache verfügen. Erfolgreich<br />
werden <strong>Hilfsmittel</strong> zur Förderung ihrer kommunikativen<br />
Möglichkeiten eingesetzt. Für die komplexe Aufgabe der<br />
<strong>Hilfsmittel</strong>beratung und der Schulung setzt die <strong>FST</strong> ausschliesslich<br />
therapeutisch bzw. sonderpädagogisch geschultes<br />
Fachpersonal ein, das auch bei Fragen zur Didaktik<br />
und zur Kommunikationsförderung kompetent bereit<br />
steht. Diese Tatsache und die exklusive Verwendung der<br />
weltweit erfolgreichsten Kodierungsstrategie Minspeak<br />
führten dazu, dass die Kommunikationshilfsmittel der <strong>FST</strong><br />
<strong>Stand</strong>ardhilfsmittel in der Schweiz geworden sind und in<br />
quasi jeder Einrichtung, die in der „Unterstützten Kommunikation“<br />
tätig ist, eingesetzt werden.<br />
Welche Wörter nützen am meisten? Was kann jemand<br />
damit erreichen? Wie kann man Sprache im Alltag sinnvoll<br />
einsetzen? Wie kann eine Person ohne Lautsprache<br />
lernen, die Kraft der Sprache überhaupt zu entdecken?<br />
Diese Fragen beschäftigen Fachleute in Unterstützter<br />
Kommunikation seit längerer Zeit. Kinder ohne verständliche<br />
Lautsprache werden beim Einsatz von Kommunikationshilfsmitteln<br />
gleich dreifach gefordert: Sie müssen lernen,<br />
ein Gerät rein motorisch zu bedienen; z.B. wie lange<br />
muss ich eine Taste drücken, damit sie spricht – oder: welche<br />
Tasten sprechen, welche nicht? Dann müssen sie Erfahrungen<br />
mit Sprache machen: was geschieht, wenn ich<br />
„fertig“ oder „mehr“ sage? Und drittens müssen sie lernen,<br />
wie ein Kommunikationssystem aufgebaut ist, damit<br />
sie im richtigen Moment das richtige Wort finden. Bei<br />
Beginn der Lernphase mit einem neuen Gerät erwarten<br />
Eltern und Umfeld oft, dass das Kommunikationsgerät<br />
innerhalb kurzer Zeit korrekt zum Sprechen verwendet<br />
werden kann. Dies braucht aber viel Geduld und vor allem<br />
Einsatz von allen Seiten. Um Fachleute und Eltern in<br />
dieser Zeit zu unterstützen, wurde von Prentke Romich<br />
Deutschland eine Reihe von Material- und Ideenbüchern<br />
<strong>für</strong> die verschiedenen <strong>Hilfsmittel</strong> entwickelt. Diese handlichen<br />
Praxisbücher mit dem Titel „Entdecke die Kraft der<br />
Sprache“ zeigen fünf Lernbereiche <strong>für</strong> Kommunikationsgeräte<br />
anhand von praktischen Beispielen auf. Systematisch<br />
aufgebaut und direkt zum Umsetzen helfen diese<br />
Bücher, Erwartungen zu relativieren und Sprache im Alltag<br />
von Anfang an konkret einzusetzen. Prentke Romich<br />
Deutschland gelten als Vorreiter in Bezug auf Einsatz von<br />
Kommunikationshilfsmitteln in Deutschland – sie feierten<br />
2010 ihren 20. Geburtstag. Die enge Zusammenarbeit mit<br />
Prentke Romich ist <strong>für</strong> die <strong>FST</strong> sehr fruchtbar – profitieren<br />
können aber vor allem die zahlreichen Benutzer von Minspeak-Geräten<br />
in der Schweiz. Das Ziel all dieser Massnahmen<br />
ist, dass Menschen ohne Lautsprache eben das<br />
sagen können, was ihre Gesprächspartner nicht erwartet<br />
hätten. So fragt Lennart z.B. mit seinem ECOTalker:<br />
„Warum kann man keine Medizin <strong>für</strong> Menschen im<br />
Rollstuhl entwickeln?“<br />
Neben den eigentlichen Kommunikationshilfen sowie dem<br />
zur effektiven Benutzung benötigten Zubehör bietet die<br />
<strong>FST</strong> seit Jahren Schulungen und Fortbildungen mit namhaften<br />
Referenten an. So wurden im 2010 Meike Stahl<br />
und Kathrin Rieker von Prentke Romich Deutschland<br />
<strong>für</strong> Seminare in Zürich und Bern eingeladen und konnten<br />
mit dem Thema „Geschichten erzählen“ die Teilnehmer<br />
begeistern.<br />
Die Teilnahme am internationalen ISAAC-Kongress in<br />
Barcelona war sozusagen das UK-Highlight 2010. Vier<br />
Mitarbeiter der <strong>FST</strong> konnten sich während fünf Tagen in<br />
Bezug auf Neuheiten und Trends in UK weiterbilden.<br />
J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 0<br />
3