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Stand 31. Mai 2011 - Stiftung für elektronische Hilfsmittel FST

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Unsere Aktivitäten im Jahr 2010<br />

Unterstützte Kommunikation (UK)<br />

VERENA VON HOLZEN, YVAN MAGNIN, RAHEL WäLTI<br />

„Ich kann das sagen, woran du noch gar<br />

nicht erst gedacht hast!“<br />

Seit bald dreissig Jahren unterstützt das <strong>FST</strong>-UK-Team<br />

viele tausend Menschen, die über keine oder nur<br />

ungenügende Lautsprache verfügen. Erfolgreich<br />

werden <strong>Hilfsmittel</strong> zur Förderung ihrer kommunikativen<br />

Möglichkeiten eingesetzt. Für die komplexe Aufgabe der<br />

<strong>Hilfsmittel</strong>beratung und der Schulung setzt die <strong>FST</strong> ausschliesslich<br />

therapeutisch bzw. sonderpädagogisch geschultes<br />

Fachpersonal ein, das auch bei Fragen zur Didaktik<br />

und zur Kommunikationsförderung kompetent bereit<br />

steht. Diese Tatsache und die exklusive Verwendung der<br />

weltweit erfolgreichsten Kodierungsstrategie Minspeak<br />

führten dazu, dass die Kommunikationshilfsmittel der <strong>FST</strong><br />

<strong>Stand</strong>ardhilfsmittel in der Schweiz geworden sind und in<br />

quasi jeder Einrichtung, die in der „Unterstützten Kommunikation“<br />

tätig ist, eingesetzt werden.<br />

Welche Wörter nützen am meisten? Was kann jemand<br />

damit erreichen? Wie kann man Sprache im Alltag sinnvoll<br />

einsetzen? Wie kann eine Person ohne Lautsprache<br />

lernen, die Kraft der Sprache überhaupt zu entdecken?<br />

Diese Fragen beschäftigen Fachleute in Unterstützter<br />

Kommunikation seit längerer Zeit. Kinder ohne verständliche<br />

Lautsprache werden beim Einsatz von Kommunikationshilfsmitteln<br />

gleich dreifach gefordert: Sie müssen lernen,<br />

ein Gerät rein motorisch zu bedienen; z.B. wie lange<br />

muss ich eine Taste drücken, damit sie spricht – oder: welche<br />

Tasten sprechen, welche nicht? Dann müssen sie Erfahrungen<br />

mit Sprache machen: was geschieht, wenn ich<br />

„fertig“ oder „mehr“ sage? Und drittens müssen sie lernen,<br />

wie ein Kommunikationssystem aufgebaut ist, damit<br />

sie im richtigen Moment das richtige Wort finden. Bei<br />

Beginn der Lernphase mit einem neuen Gerät erwarten<br />

Eltern und Umfeld oft, dass das Kommunikationsgerät<br />

innerhalb kurzer Zeit korrekt zum Sprechen verwendet<br />

werden kann. Dies braucht aber viel Geduld und vor allem<br />

Einsatz von allen Seiten. Um Fachleute und Eltern in<br />

dieser Zeit zu unterstützen, wurde von Prentke Romich<br />

Deutschland eine Reihe von Material- und Ideenbüchern<br />

<strong>für</strong> die verschiedenen <strong>Hilfsmittel</strong> entwickelt. Diese handlichen<br />

Praxisbücher mit dem Titel „Entdecke die Kraft der<br />

Sprache“ zeigen fünf Lernbereiche <strong>für</strong> Kommunikationsgeräte<br />

anhand von praktischen Beispielen auf. Systematisch<br />

aufgebaut und direkt zum Umsetzen helfen diese<br />

Bücher, Erwartungen zu relativieren und Sprache im Alltag<br />

von Anfang an konkret einzusetzen. Prentke Romich<br />

Deutschland gelten als Vorreiter in Bezug auf Einsatz von<br />

Kommunikationshilfsmitteln in Deutschland – sie feierten<br />

2010 ihren 20. Geburtstag. Die enge Zusammenarbeit mit<br />

Prentke Romich ist <strong>für</strong> die <strong>FST</strong> sehr fruchtbar – profitieren<br />

können aber vor allem die zahlreichen Benutzer von Minspeak-Geräten<br />

in der Schweiz. Das Ziel all dieser Massnahmen<br />

ist, dass Menschen ohne Lautsprache eben das<br />

sagen können, was ihre Gesprächspartner nicht erwartet<br />

hätten. So fragt Lennart z.B. mit seinem ECOTalker:<br />

„Warum kann man keine Medizin <strong>für</strong> Menschen im<br />

Rollstuhl entwickeln?“<br />

Neben den eigentlichen Kommunikationshilfen sowie dem<br />

zur effektiven Benutzung benötigten Zubehör bietet die<br />

<strong>FST</strong> seit Jahren Schulungen und Fortbildungen mit namhaften<br />

Referenten an. So wurden im 2010 Meike Stahl<br />

und Kathrin Rieker von Prentke Romich Deutschland<br />

<strong>für</strong> Seminare in Zürich und Bern eingeladen und konnten<br />

mit dem Thema „Geschichten erzählen“ die Teilnehmer<br />

begeistern.<br />

Die Teilnahme am internationalen ISAAC-Kongress in<br />

Barcelona war sozusagen das UK-Highlight 2010. Vier<br />

Mitarbeiter der <strong>FST</strong> konnten sich während fünf Tagen in<br />

Bezug auf Neuheiten und Trends in UK weiterbilden.<br />

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 0<br />

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