Elsässertor: Teamarbeit mit Architekten - Schmutz und Partner AG
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4. Ausgabe November 2004 | 2. Jahrgang |<br />
inhalt<br />
02 aktuell<br />
Geschäftshaus <strong>Elsässertor</strong>:<br />
Ein Juwel beim SBB-<br />
Bahnhof<br />
chefsache<br />
03 standpunkt<br />
Baumanagment:<br />
Das Schöne <strong>mit</strong> dem<br />
Nützlichen verbinden<br />
Bei Geschäftshäusern sind die Sanitäranlagen weniger<br />
umfangreich als bei Wohn-, Spital- <strong>und</strong> Laborbauten.<br />
Aber aufgepasst, Planung <strong>und</strong> Baubegleitung<br />
können sich dennoch anspruchsvoll gestalten.<br />
Hochstehende Bürobauten fordern den Sanitärplaner<br />
sehr wohl heraus, so etwa das <strong>Elsässertor</strong> in Basel<br />
von Herzog & de Meuron.<br />
04 porträt<br />
Sybille Schäfer leitet<br />
bei <strong>Schmutz</strong> + <strong>Partner</strong><br />
die Administration<br />
04 ausblick<br />
Depot Morgartenring:<br />
neue Waschanlage für<br />
Trams<br />
<strong>Elsässertor</strong>: <strong>Teamarbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Architekten</strong><br />
Paul <strong>Schmutz</strong>, Geschäftsführer <strong>Schmutz</strong> +<br />
<strong>Partner</strong> <strong>AG</strong><br />
Rasch ist das Geschäftshaus<br />
<strong>Elsässertor</strong> beim Basler Bahnhof<br />
SBB emporgewachsen.<br />
Welches sind Ihre Eindrücke?<br />
Paul <strong>Schmutz</strong>: Einer langen Planungsphase<br />
folgte eine rasche<br />
Ausführung. Das Gebäude als<br />
Ganzes <strong>mit</strong> seiner ansprechenden<br />
Fassade finde ich sehr interessant.<br />
Was macht für Sie das Besondere<br />
an diesem Projekt aus?<br />
fokus<br />
PSch: Sicher ist die Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> den bekannten Herzog<br />
& de Meuron <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Proplaning<br />
hervorzuheben. Für uns<br />
war es aussergewöhnlich, dass<br />
sich die <strong>Architekten</strong> für jedes<br />
Detail interessierten <strong>und</strong> praktisch<br />
jede Leitung am Bau <strong>mit</strong>planten.<br />
Nicht alltäglich war<br />
auch die Planung der Arbeiten<br />
auf dem SBB-Gelände.<br />
Stellte die moderne Glasarchitektur<br />
den Sanitärplaner vor<br />
aussergewöhnliche Aufgaben?<br />
PSch: Nein, eigentlich nicht. Jedoch<br />
hatte die gewählte (Innen-)<br />
Architektur weitreichende Auswirkungen<br />
auf die Brandschutzeinrichtungen:<br />
In den Obergeschossen<br />
wurden die Sprink-<br />
leranlagen in die Betondecken<br />
eingelegt. Die Gestaltung <strong>und</strong><br />
Platzierung der Sprinklerköpfe<br />
erfolgte gemeinsam <strong>mit</strong> den <strong>Architekten</strong>.<br />
Wie bei anderen Gebäuden <strong>mit</strong><br />
Glasfassade, muss das Reinigungsabwasser<br />
<strong>mit</strong>tels einer<br />
Auffangrinne der Kanalisation<br />
zugeführt werden.<br />
Welches Fazit ziehen Sie aus<br />
der Mitarbeit am <strong>Elsässertor</strong>?<br />
PSch: Dass wir in diesem Planerteam<br />
<strong>mit</strong>arbeiten durften, ist<br />
erfreulich <strong>und</strong> auch erwähnenswert.<br />
Wir konnten <strong>mit</strong> unseren<br />
Vorschlägen optimale Lösungen<br />
unterstützen, die zu einem guten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis führten.||<br />
01
aktuell<br />
Ein Juwel beim SBB-Bahnhof<br />
In nur 18 Monaten hat die Centralbahnstrasse <strong>mit</strong><br />
dem Geschäftshaus <strong>Elsässertor</strong> eine neues Gesicht<br />
erhalten. Stattlich <strong>und</strong> dennoch sehr lebendig wirkt<br />
der 145 Meter lange Glasbau, den die <strong>Architekten</strong><br />
Herzog & de Meuron entworfen haben. <strong>Schmutz</strong> +<br />
<strong>Partner</strong> war für die sanitären Anlagen zuständig.<br />
In den Längsfassaden des Gebäudes<br />
widerspiegelt sich die<br />
Umgebung spannend fragmentiert.<br />
Dieser Effekt ist den in<br />
unterschiedlicher Stellung fixierten<br />
äusseren Glasplatten zu verdanken.<br />
Zum Bahnhof hin ist ein<br />
Platz entstanden, der den Ein-<br />
<strong>Elsässertor</strong>: Sanitäranlagen, Brandschutz<br />
<strong>und</strong> Kanalisation<br />
Ausstattung Gr<strong>und</strong>ausbau Mieterausbau<br />
Waschtische 65 15<br />
Ausgussbecken 10 5<br />
WCs 50 15<br />
Urinale 30 2<br />
Teeküchen <strong>mit</strong> GWA 0 7<br />
Restaurant-Grossküche 0 15<br />
Duschen 0 6<br />
Feuerlöschposten 20 0<br />
Sprinklerköpfe 3’697 18<br />
Leitungen<br />
Abwasser 876 186<br />
Reinabwasser 865 0<br />
Kalt- <strong>und</strong> Warmwasser 2’883 865<br />
Sprinkler 13’416 45<br />
Insgesamt wurden 240 Apparate <strong>und</strong> 3’715 Sprinklerköpfe an<br />
19’136 Meter Leitungen angeschlossen.<br />
Die Seitenfassaden wurden <strong>mit</strong> roten respektive blauen Rasterpunkten bedruckt.<br />
gang zum neuen Gebäude signalisiert.<br />
Auf die Glasplatten<br />
gedruckte rote Rasterpunkte lassen<br />
diese Fassade in Rottönen<br />
erscheinen – als Pendant dazu<br />
weist die Seite gegen Frankreich<br />
hin blaue Rasterpunkte auf.<br />
Die SBB haben den Investoren<br />
Schweizerische Unfallversicherungsanstalt<br />
SUVA <strong>und</strong> Pensionskasse<br />
des B<strong>und</strong>es PUBLICA<br />
das Areal des ehemaligen Eilgutbahnhofs<br />
im Baurecht zur<br />
Verfügung gestellt. Hauptmieterin<br />
ist SBB Cargo, die im März<br />
2005 <strong>mit</strong> ihren Büros einziehen<br />
wird, zusammen <strong>mit</strong> einem Personalrestaurant<br />
von SBB Gastro.<br />
Ausserdem haben sich die<br />
A-CHAU Trading <strong>AG</strong>, ein Geschäft<br />
für asiatische Lebens<strong>mit</strong>tel,<br />
sowie das medizinische<br />
Diagnostikcenter PET Lab Basel<br />
<strong>AG</strong> im <strong>Elsässertor</strong> eingemietet.<br />
Das Gebäude ist zu 95 Prozent<br />
vermietet.<br />
Design beim Brandschutz<br />
Als Sanitäringenieur war<br />
<strong>Schmutz</strong> + <strong>Partner</strong> <strong>AG</strong> für den<br />
Brandschutz, die sanitären Anlagen<br />
<strong>und</strong> die Kanalisation zu-<br />
ständig, <strong>und</strong> zwar von der Baueingabe<br />
bis zur Inbetriebnahme.<br />
Weil die Mieter <strong>und</strong> ihre<br />
Bedürfnisse bei Baubeginn noch<br />
nicht bekannt waren, mussten<br />
Gebäudeeinteilung <strong>und</strong> Sanitärinfrastruktur<br />
flexibel bleiben.<br />
Nebst den Brandschutzanlagen,<br />
die sich über das ganze Gebäude<br />
verteilen, konzentrierten sich<br />
die Arbeiten des Sanitärplaners<br />
auf die drei Erschliessungskerne<br />
für Gebäudetechnik, wo auch<br />
die Toiletten, Teeküchen <strong>und</strong> weitere<br />
Nebenräume angesiedelt<br />
sind. <strong>Partner</strong> im Generalplanerteam<br />
waren Stokar + <strong>Partner</strong>,<br />
K. Schweizer <strong>und</strong> die <strong>Architekten</strong>gemeinschaft,<br />
bestehend aus<br />
Herzog & de Meuron <strong>und</strong> Proplaning.<br />
Weil die <strong>Architekten</strong> in den vier<br />
Obergeschossen auf abgehängte<br />
Decken verzichteten,<br />
war die Installation der Brandschutzvorrichtungen<br />
besonders<br />
anspruchsvoll <strong>und</strong> aufwändig:<br />
In 24 Arbeitsetappen wurden<br />
die Sprinkleranlagen in die Betondecken<br />
eingelegt. Planung<br />
<strong>und</strong> Ausführung erfolgten in<br />
engster Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />
den <strong>Architekten</strong>.||<br />
02|03
standpunkt<br />
Das Schöne <strong>mit</strong><br />
dem Nützlichen verbinden<br />
Ruedi Hediger, Projektleiter bei Proplaning<br />
<strong>AG</strong>, kann auf eine enge <strong>und</strong> sehr<br />
gute Zusammenarbeit im Generalplanerteam<br />
zurückblicken.<br />
Ruedi Hediger: «Die Firma Proplaning<br />
war für das Baumanagement<br />
zuständig. Wir waren<br />
also Schnittstelle zwischen<br />
den <strong>Architekten</strong> Herzog & de<br />
Meuron <strong>und</strong> dem Totalunternehmer.<br />
Es galt, hoch stehende Architektur<br />
unter Termindruck <strong>und</strong><br />
innerhalb des vorgegebenen<br />
Budgets zu erstellen. Ein knapper<br />
Zeitrahmen <strong>und</strong> die prominente<br />
Lage der Baustelle <strong>mit</strong><br />
schwierigen Platzverhältnisse<br />
verlangten eine ausgezeichnete<br />
Planung <strong>und</strong> Baustellenlogistik.<br />
Dank enger <strong>und</strong> guter Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> überdurchschnittlichem<br />
Einsatz aller <strong>Partner</strong><br />
konnten wir die geforderten<br />
Leistungen erbringen. Wir hatten<br />
ein sehr gutes Generalplanerteam.»<br />
In der Sanitär- <strong>und</strong> Sprinklerzentrale wird der Druck des Kaltwassers erhöht.<br />
Blick in den Energieleitungstunnel Achse 21 <strong>mit</strong> den Sanitär- <strong>und</strong> Sprinklerleitungen.<br />
Knacknüsse für<br />
<strong>Schmutz</strong> + <strong>Partner</strong>?<br />
RH: «Die Sprinkleranlage stellte<br />
hohe Anforderungen an die<br />
Planung <strong>und</strong> an die technischen<br />
Abläufe. Aus architektonischen<br />
Gründen wurden die Sprinklerleitungen<br />
beim Betonieren in<br />
die Decke eingelegt, wofür zusammen<br />
<strong>mit</strong> <strong>Schmutz</strong> + <strong>Partner</strong><br />
ein Zeit sparendes Vorgehen<br />
gef<strong>und</strong>en werden konnte.<br />
Gemäss gesetzlichen Bestimmungen<br />
muss Regen- <strong>und</strong><br />
Schneewasser – fachsprachlich<br />
Meteorwasser genannt – versickert<br />
<strong>und</strong> so dem Gr<strong>und</strong>wasser<br />
wieder zugeführt werden. Beim<br />
<strong>Elsässertor</strong> war aus Standortgründen<br />
eine Sickeranlage zu<br />
planen <strong>und</strong> auszuführen, die<br />
unter dem zweiten Untergeschoss<br />
des Gebäudes liegt. Hier<br />
hat der Sanitärplaner zusammen<br />
<strong>mit</strong> dem Ingenieur <strong>und</strong><br />
dem Geologen eine technisch<br />
vorteilhafte Lösung ausgearbeitet.<br />
Wir kannten <strong>Schmutz</strong> +<br />
<strong>Partner</strong> bereits aus anderen<br />
Projekten <strong>und</strong> schätzen die zuverlässige<br />
Zusammenarbeit<br />
sehr.»||<br />
Eckdaten<br />
<strong>Elsässertor</strong><br />
Investor:<br />
Miteigentümergemeinschaft<br />
SUVA <strong>und</strong> PUBLICA<br />
Totalunternehmer:<br />
Batigroup <strong>AG</strong><br />
ARGE Generalplaner:<br />
Herzog & de Meuron <strong>und</strong><br />
Proplaning <strong>AG</strong><br />
Baubeginn:<br />
März 2003<br />
Übergabe Mieterausbau an<br />
SBB Cargo:<br />
März 2005<br />
Totale Nutzfläche:<br />
15’466 m2 Parkplätze:<br />
176<br />
Anlagekosten:<br />
66 Mio. CHF<br />
Gebäudevolumen:<br />
98’000 m3
porträt<br />
Sybille Schäfer,<br />
Leiterin Administration<br />
Seit Januar 2002 gehört Sybille<br />
Schäfer (30) zum Team von<br />
<strong>Schmutz</strong> + <strong>Partner</strong>. Sie hat ihre<br />
kaufmännische Lehre in einem<br />
Industriebetrieb der Baubranche<br />
absolviert <strong>und</strong> anschliessend<br />
dort weitergearbeitet. Nach einem<br />
Abstecher in die Transport-<br />
ausblick<br />
Depot Morgartenring:<br />
neue Tramwaschanlage<br />
koordinaten<br />
branche kehrte sie <strong>mit</strong> der Stelle<br />
bei <strong>Schmutz</strong> + <strong>Partner</strong> ins Baugewerbe<br />
zurück. Hier leitet Sybille<br />
Schäfer die Administration<br />
– Telefon , Korrespondenz <strong>und</strong><br />
Buchhaltung – <strong>und</strong> ist Bindeglied<br />
zwischen den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
den Projektverantwortlichen. Sie<br />
Der Bau einer Waschanlage für möglicht werden. <strong>Schmutz</strong> +<br />
die Basler Verkehrs-Betriebe <strong>Partner</strong> war im Projektleitungs-<br />
war diffizil, sollte diese doch 26 team zuständig für sanitäre An-<br />
verschiedene Tramzüge reinigen lagen, Bauphysik, Lüftung <strong>und</strong><br />
können. Auch der sparsame Kanalisation; zu den Aufgaben<br />
Umgang <strong>mit</strong> dem kostbaren gehörten Planung, Koordination<br />
Nass forderte die Planer heraus: der CAD-Pläne <strong>und</strong> die Baulei-<br />
Wasserrückgewinnung <strong>und</strong> Retung. Mehr darüber erfahren<br />
genwassernutzung sollten er- Sie im nächsten Fokus. ||<br />
Eidg. dipl. Sanitärplaner. Beratung, Planung, Betriebsanalysen <strong>und</strong> Expertisen.<br />
Unterer Batterieweg 35, Postfach, 4002 Basel, Telefon: 061 361 55 50<br />
Fax: 061 361 58 28, E-Mail: schmutz-partner-ag@bluewin.ch<br />
www.schmutz-partner-ag.ch<br />
schätzt die Arbeit im Kleinbetrieb<br />
besonders, weil diese so<br />
vielfältig <strong>und</strong> doch überschaubar<br />
ist. In der Freizeit hat sie<br />
jüngst Reisen nach New York<br />
<strong>und</strong> Hongkong unternommen.<br />
Weitere Ziele locken. ||<br />
impressum<br />
Texte: ruweba.klein kommunikation ag, Riehen Bilder: Barbara<br />
Keller, Paul <strong>Schmutz</strong>, Proplaning <strong>AG</strong> Gestaltung: ruweba.klein<br />
kommunikation ag, Riehen Erscheinen: zweimal jährlich Nächste<br />
Ausgabe: Mai 2005<br />
04