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Arthropoda I (Gliederfüßer)

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<strong>Arthropoda</strong><br />

(Gliederfüßler)


Phylum <strong>Arthropoda</strong><br />

Onychophora<br />

Tardigrada<br />

Euarthropoda<br />

Trilobita<br />

Chelicerata<br />

Myriapoda<br />

Crustacea<br />

Insecta<br />

Systematik


• artenreichster aller<br />

Tierstämme (3/4 aller<br />

Tierarten)<br />

• alle Lebensräume<br />

• alle Kontinente<br />

• marin, Süßwasser,<br />

terrestrisch, Luft<br />

• größte Gruppen:<br />

Insekten und Krebse<br />

Phylum <strong>Arthropoda</strong><br />

Wilson, 1992


Cuticula<br />

Cuticula<br />

• charakteristischer Aufbau<br />

• sklerotisiert (Farbe, Imprägnierung)<br />

Vorteile eines Exoskeletts:<br />

• Festigkeit<br />

• Apodeme woran Muskeln aufgehängt sind<br />

• Schutz vor<br />

• Frassfeinden<br />

• Austrocknung<br />

• Infektionsbarriere


• Häutung (Ecdysis)<br />

• Exuvie<br />

Cuticula


Tagmata<br />

Charakteristische Gliederung<br />

• funktionelle Einheiten<br />

• heteronome Segmentierung


Cephalisation<br />

• Komplexgehirn<br />

• Deutliche Gliederung<br />

Cephalisation<br />

• Ein paar Gliedmaßen je Segment<br />

• Chephalon<br />

• Thorax<br />

• Pygidium


Gliederextremitäten<br />

• Homologie nicht gesichert


Mixocoel<br />

• Diaphragmen<br />

• Etagen<br />

Charakteristischer Aufbau<br />

• Perikardialsinus<br />

• Perivisceralsinus<br />

• Perineuralsinus<br />

• Segmentierung<br />

kaum erkennbar


Sinnesorgane<br />

• Antennen<br />

− Haarsensillen<br />

• Geruchsorgane<br />

− Geruchshaare<br />

− Riechkegel<br />

• Geschmacksorgane<br />

• Gehörorgane<br />

• statische Organe<br />

• Komplexaugen<br />

− Ommatidien<br />

Sinnesorgane


• Strickleiternervensystem<br />

− Oberschlundganglion<br />

Merkmale<br />

• Offener Blutkreislauf, Herz mit Ostien (Ventil-Klappen)<br />

• Verdauungstrakt: kurzer Mitteldarm mit Mitteldarm-Drüse<br />

• Exkretion<br />

− Metanephridien<br />

− Malpighische Gefäße<br />

• Gonaden, getrennte Geschlechter (mit vielen Ausnahmen)<br />

• Larven-Stadien, Metamorphose<br />

• Atmungsorgane


Atmungsorgane<br />

• Gesamte Köperoberfläche oder<br />

• Kiemen, Carapax-Innenwand<br />

• Fächerlungen<br />

• Carapax-Höhle<br />

• Pleopoden-Lungen<br />

• Tracheen


• Arachnida und Scorpiones<br />

• Ventralseite Ophistosoma<br />

Fächerlunge<br />

• Stigmata als Atemöffnungen<br />

• Atemtaschen


• aquatische Arthropoden<br />

Kiemen<br />

• Modifikationen von Körperanhängen<br />

oder Auswachsungen der<br />

Körperoberfläche<br />

• Gewebe aufgefaltet: Oberflächenvergrößerung<br />

Westheide & Rieger, 2004


• terrestrische Arthropoden<br />

• intern<br />

• Diffusion<br />

• Verzweigungen versorgen<br />

Gewebe<br />

• Öffnungen (Stigmata)<br />

nach außen<br />

Tracheen<br />

Westheide & Rieger, 2004


Onychophora


Allgemeines<br />

• ~ 160 Arten<br />

• Einziger endemischer<br />

terrestrischer Stamm<br />

• Südhalbkugel<br />

• Räuberisch<br />

Annelida ähnlich:<br />

• Segmentiert<br />

• Körperanhänge ohne<br />

Gelenke<br />

• ähnlicher Aufbau der<br />

Körperwand<br />

• Segmental angeordnete<br />

Nephridien<br />

Arthropoden ähnlich:<br />

• Offener Blutkreislauf<br />

• Tracheensystem<br />

• Cuticula aus Chitin<br />

• Direkte Entwicklung<br />

• Häutung der<br />

Entwicklungsstadien


Tardigrada


Annelida ähnlich:<br />

• Beine ohne Gelenke<br />

• Nervensystem<br />

Tardigrada<br />

• < 1 mm<br />

• Meer, Süßwasser, feuchte Lebensräume<br />

• Kryptobiose<br />

• Räuber und Pflanzenfresser<br />

• 600 Arten<br />

Arthropoden ähnlich:<br />

• Cuticula, Häutung<br />

• Muskelaufhängung am<br />

Außenskelett


Trilobita


• im Perm (280 Mio. Jahre)<br />

ausgestorben<br />

• marin<br />

• Räuber und Aasfresser<br />

• mehrere 1000 Arten<br />

• 3 - 6 cm (bis 75 cm)<br />

Trilobita


Crustacea


• ~ 67 000 Arten<br />

Crustacea<br />

• 5-10 fache Anzahl unbeschrieben<br />

• marin, Brackwasser, Süßwasser, terrestrisch,<br />

parasitisch<br />

• alle Wassertiefen, auch im Grundwasser<br />

• Lebensweise: Freilebend, Grabend, in Röhren,<br />

planktisch<br />

• Carnivoren, Herbivoren, Parasiten, etc.<br />

• 100 µm bis > 4 m


• Kopf (Cephalon)<br />

• Thorax<br />

• Abdomen<br />

• Cephalothorax<br />

Bauplan<br />

Westheide & Rieger, 2004


• Cephalon:<br />

1. und 2. Antenne<br />

Mandibel<br />

1. und 2. Maxillenpaar<br />

Merkmale<br />

• Körperanhänge oft mit Seten – Filtrierer<br />

• Mandibeln meist mehrgliedrig, zum Beißen,<br />

Stechen oder als Kaukiefer


Merkmale<br />

• Atmung (Diffusionsprozesse)<br />

− spezialisierte Oberflächen wie z.B. Kiemen oder<br />

spezielle Regionen der Körperoberfläche<br />

• ‚Herz‘ mit Blutgefäßen ins Hämocöl<br />

– Hämoglobin oder Hämocyanin<br />

• Nephridialstrukturen (z.B. Antennal-, Maxillardrüsen).<br />

Ammonium wird über Kiemen und Nephridien<br />

ausgeschieden


• Einfache Ocelli<br />

• Komplexaugen<br />

Sinnesorgane<br />

• abhängig von Lebensabschnitt,<br />

• Komplexauge oft auf Augenstiel aufsitzend,<br />

• Larven mit Medianauge.


• Oberschlundganglion<br />

• Strickleiternervensystem<br />

• Unterschlundganglion<br />

Nervensystem


• Magen<br />

Merkmale<br />

• Oft stark verzweigte Mitteldarmdrüsen<br />

– Verdauungsdrüsen, Leber, Hepatopankreas<br />

• Direkte Entwicklung oder über Larvenstadien<br />

(Nauplius, Zoea)


• primitivste Crustacea<br />

• 10 Arten<br />

• alle < 4 mm<br />

• im Schlamm<br />

• Detritusfresser<br />

Cephalocarida<br />

Westheide & Rieger, 2004


• 900 Arten<br />

Branchiopoda<br />

• kleine Süßwasserkrebse die strukturell sehr divers sind<br />

• charakteristisch sind blattartige Anhänge<br />

• Filterapparat<br />

• in ephemeren Gewässern<br />

• Lebenszyklus in Wochen durchlaufen<br />

• Adaptationen an Auszutrocknung mit Trockenheit -<br />

resistenten Eier<br />

• „Urweltkrebse“


• 270 Arten<br />

Branchiopoda: Anostraca<br />

• auf Rücken schwimmend<br />

• Beine als Planktonfilter<br />

• bis 10 cm<br />

• kein Carapax<br />

• Artemia salina<br />

Westheide & Rieger, 2004


• 400 Arten<br />

• Süßwasser,<br />

wenige marin<br />

• Carapax<br />

umschließt<br />

Körper, nicht<br />

Kopf<br />

• meiste Arten<br />

ernähren sich<br />

von Phytoplankton<br />

• einige Räuber<br />

• Parthenogenese<br />

Branchiopoda: Cladocera<br />

Westheide & Rieger, 2004


• Jungfernzeugung<br />

• Eier entwickeln sich ohne<br />

Befruchtung<br />

• viele partheno-genetische<br />

Weibchen während guten<br />

Bedingungen<br />

• Bildung von Männchen die<br />

Eier befruchten –<br />

austrocknungsresistente<br />

Eier<br />

Parthenogenese


Maxillopoda<br />

• Keine monophyletische Gruppe<br />

• Kleine Formen<br />

• Reduktion der Segmente des Abdomens<br />

• Anhänge fehlen an abdominalen Segmenten<br />

• Aquatische Vertreter<br />

• Parasitische Vertreter mit auffällig abgewandelten<br />

Körperbau


• 13 000 Arten,<br />

schwer bestimmbar<br />

• 2 mm- 32 mm<br />

• marin<br />

• reduzierter Körper<br />

• Benthos, Detritusfresser<br />

• Parthenogenese<br />

besonders in<br />

ephemeren<br />

Gewässern<br />

Maxillopoda: Ostracoda<br />

Westheide & Rieger, 2004


Maxillopoda: Copepoda<br />

• 12 000 Arten, davon 125 im<br />

Süßwasser (Cyclops), 1000<br />

Arten parasitär in Fischen<br />

• Marin, Süßwasser, Interstitial,<br />

parasitiär<br />

• 0.5-10 mm (bis 25 cm)<br />

• Plankton<br />

• Filtrieren<br />

Phytoplankton<br />

• kein Carapax aber<br />

Cephalothorax<br />

Westheide & Rieger, 2004


• ~150 Arten<br />

• alle Parasiten, gute<br />

Schwimmer bei<br />

Wirtswechsel<br />

• ähnlich wie parasitäre<br />

Copepoden aber mit<br />

Carapax<br />

• Maxillen als saugende<br />

Mundwerkzeuge<br />

umfunktioniert<br />

Maxillopoda: Branchiura


• ~1 300 Arten<br />

Maxillopoda: Cirripedia<br />

• ausschließlich marin, parasitär<br />

• sessil als Adulte<br />

• harte Außenplatten<br />

• bis 1830 zu Mollusken zugeordnet,<br />

Zuordnung durch Larve- Cypris<br />

• greift Holz von Booten an<br />

• auf Walen aufsitzend (Epökie)


Maxillopoda: Cirripedia<br />

Lebenskreislauf:<br />

• freilebende Larve<br />

• heftet sich am Substrat fest<br />

(Zementdrüsen in Antennen)<br />

• Häutung und Sekretion von<br />

Kalkschale<br />

• fängt Nahrung mit<br />

Thoraxanhängen


Cirripedia: Sacculina carcini


Malacostraca<br />

• 19 Segmente: 5 Kopf, 8 Thorax, 6 Abdomen<br />

• 5 Pleopoden (Pleon = Hinterleib ) als zweiästige<br />

Ruderbeine, letztes Beinpaar (Uropoden) bildet mit dem<br />

Telson einen Schwanzfächer<br />

• Mandibeln mit Palpen (Anhängen)<br />

• erste 3 Thoraxanhänge zu Maxillipeden (Mundwerkzeuge)<br />

umfunktioniert<br />

• Filter- und Kaumagens


Malacostraca<br />

• Blutgefäßsystem mit vielen Arterien<br />

• Augen hoch entwickelt und durch zwei bewegliche Stiele<br />

hervorgehoben (Gehirn mit 3 Sehzentren)<br />

• Gonoporen: am 6. Segment, 8. Segment<br />

Westheide & Rieger, 2004


• 36 Arten<br />

• marin<br />

• ursprünglich<br />

Malacostraca : Leptostraca<br />

• 0.5-1.5 cm (Max. 5 cm)<br />

• Biolumineszenz


Malacostraca: Stomatopoda<br />

• ~ 350 Arten<br />

• hochspezialisierte Räuber mit scharfen Scheren oder<br />

Keulen, sehr schnelle Bewegung<br />

• exzellentes Sehvermögen<br />

• Keulenträger knacken Muscheln oder Schnecken<br />

• Scherenträger jagen Fische oder Garnelen<br />

• oft in Löchern am Grund


• Stereosehen mit einem<br />

Auge<br />

• bis zu 16 Sehpigmente<br />

(Mensch hat drei – Rot,<br />

Blau und Gelb)<br />

• können auch ultraviolett<br />

und infrarot sehen<br />

Sehvermögen


Malacostraca : Eucarida<br />

• Ordnung Euphausiacea - Krill<br />

• Ordnung Decapoda – Garnelen und Krebse<br />

• Unterordnung Caridea – Garnelen<br />

• Unterordnung Astacidea – Großkrebse<br />

• Unterordnung Palinura – Langusten, Bärenkrebse<br />

• Unterordnung Brachyura – Echte Krabben<br />

• Unterordnung Anomura – Einsiedlerkrebse


Malacostraca: Euphausiacea<br />

• ~ 90 Arten bekannt<br />

• 4-15 cm<br />

• Freiwasser, marin<br />

• Filtrierer<br />

• große Populationen in<br />

Antarktis (1000 Ind. / m³),<br />

bestimmen Ökosystem<br />

Antarktischer Krill (Euphausia superba)


• ~14 000 Arten<br />

• „10 Füßer“ – 5 Paar<br />

Laufbeine<br />

• Mehrzahl marin aber viele<br />

Süßwasserarten<br />

• Carapax fusioniert über<br />

alle Thoraxsegmente<br />

• 1.-3. Thoraxanhänge als<br />

Maxillipeden, Rest Beine<br />

• aktive Läufer, einige<br />

Schwimmer, wenige<br />

Freiwasserarten<br />

Decapoda


Japanische Riesenkrabbe<br />

(Macrocheira kaempferi),<br />

Durchmesser 3-4 m, - 20 kg<br />

Decapoda


Decapoda: Caridea<br />

• 2500 Arten<br />

• Scheren mit Anpassungen an Lebensweise (Filtrierer,<br />

Räuber,…)


• ~ 700 Arten<br />

• Flußkrebse und Hummer<br />

• mit Scheren<br />

Decapoda: Astacidea


Flußkrebse<br />

Heimisch:<br />

• Europäische Edelkrebs (Astacus astacus)<br />

• Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)<br />

• Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes)<br />

Aus Nordamerika:<br />

• Kamberkrebs (Orconectes limosus)<br />

• Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)<br />

• Kalikokrebs (Orconectes immunis)<br />

• Marmorkrebs (Procambarus spec.)<br />

Astacus astacus<br />

Orconectes limosus


Decapoda: Astacus astacus<br />

• Edelkrebs oder Europäischer Flusskrebs<br />

• heimisch 16 cm –20 cm<br />

• strukturreiche, saubere Gewässer<br />

• ausreichend hoher Sauerstoffgehalt<br />

• Rückgang durch:<br />

• Krebspest<br />

• Verdrängung durch Neozoen<br />

• Gewässerverschmutzung


• „Kurzschwänzig“<br />

• ~ 10 500 Arten<br />

• kurzes Abdomen,<br />

segmentiert und<br />

eingeschlagen<br />

• Carapax an den Seiten<br />

fusioniert<br />

Decapoda: Brachyura<br />

Cephalothorax<br />

1. Peraepod<br />

5. Peraepod<br />

2. Antenne


Decapoda: Anomura<br />

• ~ 1 400 Arten<br />

• gut entwickeltes Abdomen oft<br />

eingerollt<br />

• 5tes Laufbeinpaar reduziert<br />

• 2te Antenne außerhalb der<br />

Augen<br />

Palmendieb (Birgus latro)


• ~ 21 558 Arten bekannt<br />

• 2 mm - 25 cm<br />

Peracarida<br />

• meist marin aber auch terrestrisch und im Süßwasser<br />

• distinkter Brutbeutel (Marsupium) aus Thorakalanhängen<br />

gebildet<br />

• alle mit Cephalothorax


Peracarida<br />

• Ordnung Mysidacea:<br />

• Glaskrebse, ~ 1000 Arten, marin<br />

• Ordnung Cumacea<br />

• ~1000 Arten, Detritusfresser, marin,<br />

im Schlamm vergraben<br />

• Ordnung Tanaidacea:<br />

• ~1500 Arten, marin, 0.5-2 cm,<br />

Suspensionsfresser<br />

• Ordnung Isopoda – Asseln<br />

• Ordnung Amphipoda – Flohkrebse


Peracarida: Isopoda


• “Gleichartige Beine“<br />

• ~ 10 000 Arten<br />

• marin, Süßwasser und<br />

terrestrisch (Einrollen,<br />

„Behelfslunge“)<br />

• 0.5 mm – 50 cm<br />

• hauptsächlich benthisch<br />

• einige parasitische<br />

Familien<br />

Peracarida: Isopoda<br />

Bathynomus giganteus


Peracarida: Amphipoda<br />

• ~8 000 Arten<br />

• 1 mm – 25 cm<br />

• Süßwasser, marin, terrestrisch<br />

• schwimmend, grabend<br />

• kein Carapax, lateral abgeflacht<br />

• Thoraxanhänge mit Kiemen<br />

• diverse Ernährungsweisen: Herbivore, Carnivore,<br />

Suspensionsfresser,…


Chelicerata<br />

• Cheliceren<br />

• Cephalothorax =<br />

Prosoma<br />

• Abdomen =<br />

Opisthosoma<br />

• Keine Antennen<br />

ausgebildet<br />

• 4 Beinpaare


• Meist terrestrisch<br />

• > 80 000 Arten<br />

• Von mikroskopisch bis 60 cm<br />

Chelicerata<br />

• Atmung mit Buchlungen oder Tracheen<br />

• Meist mehrere Einzelaugen<br />

• Räuber mit extraintestinaler Verdauung<br />

• Parasiten mit saugenden Mundwerkzeugen


• Cheliceren= Kieferklauen<br />

Bauplan<br />

• Definierendes Merkmal der<br />

Chelicerata<br />

• Primär dreigliedrig und mit<br />

Schere versehen<br />

• Wird vom dritten Hirnteil mit<br />

Nerven versorgt, daher<br />

homolog mit den 2. Antennen<br />

der Krebse<br />

• Vielfältig abgewandelt;<br />

zweigliedrig bei Spinnen,<br />

Geißelskorpionen,<br />

Geißelspinnen<br />

• Bei Spinnen mit Giftdrüse<br />

versehen


Pedipalpen<br />

• Pedipalpen= Kiefertaster<br />

• kann als Laufbein wie bei<br />

den Xiphosura, oder zu<br />

Kiefertastern<br />

(Pedipalpen) ausgebildet<br />

sein<br />

• Pedipalpen oft mit<br />

Scheren (Skorpione,<br />

Pseudoskorpione), oder<br />

als Fangbeine<br />

• Bei den Spinnen dienen<br />

sie den Männchen zum<br />

Übertragen des Spermas


• Marin, Flachwasser<br />

• Meist Muschelfresser<br />

Chelicerata: Xiphosura<br />

• 5 Arten (China und Ostküste<br />

Nordamerika)<br />

• Größe bis 60 cm<br />

• Prosoma: Cheliceren, 1. Beinpaar =<br />

Pedipalpen und vier weitere Beinpaare<br />

• Opisthosoma: Buchkiemen<br />

• Telson Schwanz<br />

• Komplexaugen


Chelicerata: Pycnogonida (Pantopoda)<br />

• Alle marin, Microprädatoren und Parasiten<br />

• ~1000 Arten<br />

• Größe 1-10 mm, Arten in Antarktik bis 75 cm!<br />

• Prosoma mit Cheliceren, bei Adulten<br />

Pedipalpen reduziert oder nicht vorhanden,<br />

Mund als Saugrüssel umgeformt<br />

• Opisthosoma reduziert<br />

• 5 Beinpaare<br />

• Männchen tragen Eier an den ersten drei<br />

Beinpaaren<br />

• Komplexer Lebenszyklus, Larven wachsen<br />

durch Segmentzunahme


Chelicerata: Arachnida<br />

• Spinnentiere im eigentlichen Sinn<br />

• Terrestrisch, (aquatisch)<br />

• Großteil der Chelicerata Arten<br />

• Räuber, Parasiten<br />

• Relativ modern, seit Silur – Karbon


Bauplan


• Scorpiones<br />

• Uropygi - Geißelskorpione<br />

• Amblopygi - Geißelspinnen<br />

• Araneae - Webspinnen<br />

Systematik<br />

• Pseudoscorpiones - Bücherskorpion<br />

• Solifugae – Walzenspinnen<br />

• Ricinulei - Kapuzenspinnen<br />

• Opiliones - Weberknechte<br />

• Acari – Milben und Zecken


Merkmale<br />

• Cheliceren zur Nahrungsaufnahme, Pedipalpen<br />

verschieden eingesetzt<br />

• Ursprünglich 4 Laufbeinpaare<br />

• Wachsige Epicutikula (Lipide), reduziert<br />

Wasserverlust<br />

• Verdauung beginnt extern, Mund saugt Vorverdautes<br />

ein, im Magen beendet (extraintestinal)<br />

• Exkretion: malpighische Gefäße<br />

• Einfache Augen<br />

• Reproduktion: Geschlechter dimorph (Weibchen<br />

größer), Indirekte Spermienübergabe<br />

(Spermatophoren), Werbung komplex


Merkmale<br />

• Atmung: Buchlungen oder Tracheen<br />

• Becherhaare (Trichobothrien) und Spaltsinnesorgane nehmen<br />

Vibration wahr<br />

Foelix 1996


Chelicerata: Scorpiones<br />

• Räuber, tropisch bis subtropisch<br />

• In Wüsten, nachtaktiv<br />

• Ca. 1500-2000 Arten<br />

• Größe 9 mm - 21 cm (meist 3-9 cm)<br />

• Giftstachel kann Invertebraten töten<br />

• Buthiden (25 spp, N Afrika, Mexiko, S USA) mit tödlichem<br />

Neurotoxin, 5000 Todesfälle / a, Tod in 6 h, meisten europäische<br />

Arten harmlos


Chelicerata: Scorpiones


Chelicerata: Scorpiones<br />

• Opisthosoma segmentiert, Endstachel<br />

• Cheliceren klein, Pedipalpen vergrössert<br />

• Sensorische Kammorgane (Pecten) ventral<br />

Cheliceren Pedipalpen<br />

Augen Kammorgan<br />

Stachel<br />

Cheliceren<br />

Westheide & Rieger, 2004


• Räuber, tropisch<br />

• 180 Arten<br />

• 1 – 8 cm<br />

Chelicerata: Uropygi<br />

• 1. Laufbeinpaar als Fühlerbeinpaar<br />

• Wehrdrüsen<br />

• nachtaktiv<br />

Pedipalpen


• Räuber, tropisch<br />

• Nachtaktiv<br />

• ~ 100 Arten<br />

• 4 mm – 5 cm<br />

• Große Pedipalpen mit Stacheln<br />

• 1. Beinpaar verlängert als sensorisches Instrument (Fühlerbeinpaar)<br />

• Kein Gift<br />

Chelicerata: Amblypygi


• Tropisch und warm arid<br />

• Tagaktive, aktive Räuber<br />

• ~ 900 Arten, 5mm - 7 cm<br />

• Kurzlebig (einjährig)<br />

• Prosoma and Opisthosoma<br />

segmentiert,<br />

• Cheliceren vergrößert,<br />

Scherenbewegung<br />

Chelicerata: Solifugae<br />

• Pedipalpen mit einem terminalen<br />

Klebeorgan<br />

• 1tes Beinpaar taktil<br />

• Kein Gift


• Terrestrische Räuber, Luftraum<br />

• ~ 34 000 Arten, 5 mm - 9 cm<br />

Chelicerata: Araneae<br />

• Sehr abundant und ökologisch bedeutend<br />

• Prosoma (Cephalothorax) mit Opisthosoma über Petiolus verbunden<br />

• Opisthosoma nicht segmentiert (Abdomen)<br />

• Cheliceren: große Klauen<br />

• Pedipalpen: kurz, beinartig, Kopulationsorgane der Männchen<br />

• Giftig, kann tödlich sein für Mensch<br />

• Buchlungen<br />

• Spinndrüsen (3-4 Paar)


Seide<br />

• Aus Proteinen<br />

• Bis zu 6 verschiedene Arten von Seide aus verschiedenen Drüsen<br />

• Tritt flüssig aus und härtet unter Zug<br />

• Netz:<br />

• in 20 min gesponnen<br />

• 60 m Seide, 6 Typen<br />

• 1500 Verknüpfungen<br />

• Seide ist 1 µm Ø<br />

• Recycling von Protein<br />

Westheide & Rieger, 2004


Antennata<br />

• Insekten und Myriapoda (Diplo-, Pauro-Chilopoden, Symphyla)<br />

• Terrestrisch, viele Mio. Arten<br />

• Kopfkapsel (Mandibeln, 1. und 2. Maxillen)<br />

• 1 Paar Antennen<br />

• Malphigische Schläuche zur Exkretion


Antennata: Myriapoda<br />

• 2 Tagmata: Cephalon & Hinterleib<br />

• ~ 11 000 Arten<br />

• Hinterleib mit vielen Segmenten und Anhängen<br />

• Keine Komplexaugen<br />

• Epicutikula meist ohne Wachs<br />

• 4 Klassen:<br />

1. Diplopoda<br />

2. Chilopoda<br />

3. Pauropoda<br />

4. Symphyla


• aktive terrestrische Räuber<br />

• 1-40 cm, ~ 3 000 Arten<br />

Antennata: Chilopoda<br />

• Kopf mit 4 paarigen Anhängen:<br />

Antenne, Mandibeln, 1. & 2. Maxille<br />

• Hinterleib mit vielen Segmenten<br />

• Lange Beine<br />

• 1. Beinpaar = Giftklauen<br />

Westheide & Rieger, 2004


Antennata: Diplopoda<br />

• Detrivore, feuchte terrestrische Habitate<br />

• 8 000 Arten, 2 mm - 30 cm<br />

• Je 2 Hinterleibssegmente fusioniert „Diplosegment“<br />

• Je 2 Beinpaare (kurz)<br />

• 1. und letztes Segment ohne Beine<br />

• Einrollen<br />

• Oft mit Wehrdrüsen und Warnfärbung<br />

• Epicutikula meist ohne Wachs

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