Lamellenverstärkte Biegeträger - Ulaga Partner AG
Lamellenverstärkte Biegeträger - Ulaga Partner AG
Lamellenverstärkte Biegeträger - Ulaga Partner AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Lamellenverstärkte</strong> <strong>Biegeträger</strong>, Nachweis der Tragsicherheit<br />
Im Fall des vorliegenden Beispiels ist der Bemessungswert<br />
der Verankerungslänge quasi<br />
identisch mit dem Bemessungswert der wirksamen<br />
Verankerungslänge, (3.6)….(3.9).<br />
Der Widerstand nimmt demnach das Maximum<br />
an und folgt aus (3.10). Mit dem Nachweis<br />
(3.11) wird gezeigt, dass die Zugkraft am<br />
Ende der Wirkungszone aufgenommen werden<br />
kann.<br />
3.5.4 Zugkraft, Formel (166/21)<br />
Die Lamellenzugkraft beansprucht primär die<br />
Klebebewehrung selbst. Die dadurch verursachte<br />
Dehnung führt aber auch zu einem Verträglichkeitskonflikt<br />
mit der Betonoberfläche,<br />
weil dort die Zugverformungen in den Rissen<br />
konzentriert sind. Aus diesem Grund wird die<br />
Lamellenzugkraft entsprechend (3.12) beschränkt.<br />
Der Vergleich mit der herrschenden<br />
Zugkraft führt zum Nachweis (3.13).<br />
24<br />
F<br />
A<br />
E<br />
l,<br />
Rd = l ⋅ l ⋅εl<br />
,lim, d<br />
2<br />
= 2⋅<br />
60 mm ⋅165kN<br />
mm ⋅0,<br />
008 (3.12)<br />
= 158,<br />
4 kN<br />
( 127 , 5 kN)<br />
< ( F , = 158,<br />
4 kN)<br />
F (3.13)<br />
ld = l Rd<br />
3.5.5 Zugkraftänderung, Formel (166/21)<br />
Die Änderung der Zugkraft in den Lamellen ist<br />
gleichbedeutend mit der Existenz von Verbundschubspannungen<br />
zwischen Klebebewehrung<br />
und Betonoberfläche [3.6]. Zur Verhinderung<br />
eines Verbundversagens wird daher der<br />
Zugkraftänderungswiderstand entsprechend<br />
(3.14) und (3.15) definiert. Der Nachweis wird<br />
an der Stelle des Trägers geführt, wo die Zugkraftänderung<br />
(bzw. die Steigung des Zugkraftverlaufs)<br />
maximal ist. Diese liegt dort, wo<br />
das Fliessen die innere Stabbewehrung beginnt<br />
(Übergang Zustand II-III). Für die Ermittlung<br />
der Zugkraftänderung werden zwei benachbarte<br />
Querschnitte analysiert (vgl. Tabelle 3.1),<br />
(3.16). Es folgt der Nachweis (3.17).<br />
τl , lim, d = 2,<br />
5⋅<br />
τcd<br />
=<br />
=<br />
2,<br />
5<br />
2,<br />
5<br />
⋅1,<br />
0 N<br />
N<br />
mm<br />
mm<br />
2<br />
2<br />
2<br />
(3.14)<br />
⎛ ∆F<br />
⎞<br />
⎜<br />
⎝ ∆x<br />
∆<br />
∆x<br />
l<br />
⎟ = τl,<br />
lim, d ⋅bl<br />
⎠Rd<br />
=<br />
2,<br />
5<br />
N<br />
= 250 N<br />
mm<br />
2<br />
mm<br />
Fld ld<br />
⋅ 2⋅<br />
50 mm<br />
(3.15)<br />
∆Fld<br />
( x + ∆x)<br />
− ∆F<br />
( x)<br />
=<br />
∆x<br />
(3.16)<br />
55,<br />
9 kN − 36,<br />
9 kN<br />
=<br />
= 95 N mm<br />
200 mm<br />
⎛ ∆Fld<br />
⎞<br />
⎜ = 95 N mm⎟<br />
⎝ ∆x<br />
⎠<br />
⎛<br />
⎞<br />
⎜<br />
⎛ ∆Fl<br />
⎞<br />
< ⎜ ⎟ = 250 N mm<br />
⎟<br />
⎝⎝<br />
∆x<br />
⎠Rd<br />
⎠<br />
(3.17)<br />
4 ERGÄNZENDE ERLÄUTERUNGEN<br />
4.1 Verbund Bewehrung - Beton<br />
4.1.1 Verbund, Ziffer 3.1.6<br />
Bei der Modellierung (unverstärkter) Stahlbetontragwerke<br />
wird üblicherweise dem Verbund<br />
zwischen Beton und Bewehrung keine besondere<br />
Beachtung geschenkt. Bei steigender Beanspruchung<br />
kommt die Bewehrung ins Fliessen,<br />
danach verharren sowohl die Spannung in<br />
der Bewehrung als auch die Verbundschubspannung<br />
auf (näherungsweise) konstantem<br />
Niveau.<br />
Bei lamellenverstärkten Tragwerken sind die<br />
Verhältnisse anders. Nur bei dünnen Stahllamellen<br />
wird ein Fliessen erreicht, ansonsten<br />
führt jede Erhöhung der Tragwerksbeanspruchung<br />
zu einer Erhöhung der Verbundschubspannungen.<br />
Das Verbundversagen ist dementsprechend<br />
ein gängiger Versagensmechanismus.<br />
Die Wirkung des Verbunds kann an einem<br />
Risselement illustriert werden, Bild 3.5. Im<br />
Riss wird die ganze Biegezugkraft durch die<br />
Bewehrung übertragen, zwischen den Rissen<br />
dagegen bewirkt der Verbund ein Mitwirken<br />
des Betons. Der Mittelwert der Bewehrungsdehnung<br />
wird mit ε bezeichnet. Die Formulierung<br />
der Verträglichkeit (Ebenbleiben der