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Jahresbericht 2007/2008 - Unterstrass.edu

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14<br />

Selbständig lernen lernen?<br />

Ein Blick in die Zukunft – Juni 2012: Im lichtdurchfluteten<br />

Dachstock des <strong>Unterstrass</strong>-Hauptgebäudes sind Schüler/innen<br />

an der Arbeit. An individuellen Arbeitsplätzen<br />

schreiben die einen eine Geschichtsarbeit, andere lösen<br />

Physikaufgaben, wieder andere planen ihr Arbeitspensum.<br />

Thomas bittet die Mathelehrerin um Rat, Anna will im Computerraum<br />

eine Lernzielkontrolle machen und eine Gruppe<br />

begibt sich gemeinsam in eine Französisch-Lektion. Es ist<br />

flüsterstill. Die arbeitsame Atmosphäre ist ansteckend.<br />

Im Rahmen der pädagogischen Entwicklung des Gymnasiums<br />

<strong>Unterstrass</strong> setzte sich schon 2003 eine Gruppe von Lehrpersonen<br />

das Ziel, selbständiges Lernen zu fördern. Dazu bot sich<br />

ein «Lernatelier» an. Bei Besuchen in innovativen Primar- und<br />

Sekundarschulen haben wir uns ein Bild über existierende<br />

Lernateliers gemacht. Zusammen mit unseren eigenen Vorstellungen<br />

brachten uns diese Eindrücke zu einem ersten Konzept<br />

für unser eigenes Lernatelier.<br />

Die Ziele waren klar: Die Schüler/innen sollen fähig sein, ihre<br />

Lernprozesse selbständig zu planen, durchzuführen und auszuwerten,<br />

ihre Lernprozesse «unterwegs» zu überwachen und<br />

über längere Zeit konzentriert an einer Arbeit zu bleiben.<br />

Im Sommer 2005 starteten wir mit den dritten Klassen (135.<br />

Promotion) in vier Fächern (Deutsch, Französisch, Mathe und<br />

Physik) und insgesamt 7 Lektionen das «Lernatelier». Hier<br />

erledigen die Schüler/innen Wochenaufträge in den einzelnen<br />

Fächern, gehen längerfristige Arbeiten an oder bereiten<br />

Prüfungen vor. Dazu stehen ihnen die Mediothek mit Lesesaal-<br />

Atmosphäre, die Mensa für Gruppenarbeiten und ein weiteres<br />

«Ruhe»-Zimmer zur Verfügung. Es war und ist schwierig, in<br />

der Mediothek für die gewünschte Ruhe zu sorgen, da die<br />

Lernenden keine Erfahrungen mit Flüsterkultur mitbringen.<br />

Hier sind die anwesenden Lehrpersonen gefordert. Nach zwei<br />

ermutigenden Jahren Lernatelier beschlossen wir im Sommer<br />

<strong>2007</strong>, das Lernatelier im ersten Semester der vierten Klassen<br />

weiterzuführen.<br />

Erfahrungen und Baustellen<br />

Eine neue Unterrichts-Organisationsform ist ein grosses Projekt.<br />

Darum haben wir von Anfang an eine Projektstruktur aufgezogen;<br />

mit einer Projektleitung, einer Steuergruppe und einem<br />

Plenum, in dem auch Schüler/innen vertreten sind. Dort werden<br />

Probleme gelöst und Verbesserungen diskutiert. So entwickelt<br />

sich das Lernatelier von Semester zu Semester.<br />

Die Erfahrungen aus drei Jahren Lernatelier sind überwiegend<br />

positiv. Die Akzeptanz und der Lernerfolg sind gut. Im Einzelnen<br />

sind die Reaktionen allerdings unterschiedlich. Nicht alle<br />

Schülerinnen und Schüler finden diese Lernform geeignet.<br />

Anregungen von Schüler/innen, die besonders gut mit Hilfe des<br />

Gehörs lernen, haben zu zusätzlichen Stützlektionen geführt.<br />

Als Massnahmen zur Durchsetzung der Flüsterkultur wurden<br />

eine Studiumszeit mit absoluter Ruhe und ein Computer-Verbot<br />

eingeführt. Diese Phase wird von vielen Lernenden sehr geschätzt.<br />

Ständige Weiterentwicklung<br />

Eine Herausforderung für die Lehrpersonen ist die Vorbereitung<br />

dieses Unterrichts. In den Fächern Mathematik, Physik und Reli-

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