Dr. Horst Meixner: Kriterien zur Auswahl von Windenergieanlagen ...
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<strong>Kriterien</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Auswahl</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Windenergieanlagen</strong><br />
für Investitionsvorhaben<br />
in Mittelgebirgslagen<br />
<strong>Dr</strong>. <strong>Horst</strong> <strong>Meixner</strong><br />
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Übersicht zu den Themen<br />
Windenergie als Geschäftsfeld der hessenENERGIE und<br />
der OVAG-Gruppe<br />
Status der Windenergienutzung in Hessen, Stand der<br />
Technik, verfügbares Marktangebot<br />
Verflechtungen zwischen Standortfindung, Projekt-<br />
Entwicklung, Genehmigung und <strong>Auswahl</strong> der Anlage<br />
Bewertung <strong>von</strong> <strong>Windenergieanlagen</strong> nach ihren Kosten<br />
und Erlösen<br />
Technische Kennwerte, standortbezogene Windprognosen<br />
für Anlagentypen<br />
Anlagenbeschaffung vor dem Hintergrund des EEG mit<br />
seinen Änderungszyklen<br />
Unternehmerische Risiken im Beschaffungsprozess<br />
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Rollenverteilung in Sachen Windenergie<br />
in der OVAG-Unternehmensgruppe<br />
Dienstleister für Projektierung, Bauabwicklung und<br />
Betriebsführung<br />
GmbH = Komplementär der Beteiligungsgesellschaft<br />
KG = Beteiligungsgesellschaft<br />
Eigenkapitalgeber für Windparkinvestitionen<br />
Vermarkter <strong>von</strong> Windstrom<br />
An den ersten Beteiligungsgesellschaften (hessenWIND I und II) in den 90ger Jahren<br />
waren mehrere hundert Kommanditisten beteiligt. In der OVAG-Unternehmensgruppe<br />
wurden einige der Windenergieprojekte in Form <strong>von</strong> Beteiligungsgesellschaften<br />
(hessenWIND IV und V sowie hessenWIND Alte Höhe GmbH) realisiert,<br />
an denen eine größere Zahl <strong>von</strong> Privaten finanziell beteiligt sind.<br />
Zudem war und ist die hessenENERGIE Kooperationspartner bei der Errichtung<br />
und dem Betrieb <strong>von</strong> kommunalen Windparks. Und sie errichtet Windparks im Auftrag<br />
privater Investoren und übernimmt auch Aufgaben des technischen Betriebs.<br />
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In Hessen zu Hause....<br />
Die hessenENERGIE ist mit rund 100 <strong>Windenergieanlagen</strong> ein wichtiger<br />
Akteur bei Errichtung und Betrieb <strong>von</strong> <strong>Windenergieanlagen</strong> in Hessen.<br />
Auszug Referenzliste Windenergie<br />
Inbetriebn. Standort Betreiber Anlagentyp Zahl<br />
01/2013 Ulrichstein-Platte hessenWIND VI Enercon E82 2,3 MW 7<br />
11/2012 Flechtdorf hessenWIND VI Vestas V90-2 MW 2<br />
11/2011 Helpershain-Meiches hessenWIND VI Enercon E-82 2,3 MW 4<br />
11/2011 Helpershain-Meiches Bürgerwind KG Enercon E-82 2,3 MW 3<br />
06/2011 Ulrichstein hW Alte Höhe GmbH Enercon E-82 2,3 MW 2<br />
03/2011 Ulrichstein Vogelsb. Wind. KG Enercon E-82 2,3 MW 1<br />
09/2010 Hartmannshain hessenWIND VI Enercon E-82 2,0 MW 3<br />
07/2010 Schöneck DIF Windpark Enercon E-82 2,0 MW 4<br />
05/2010 Schöneck DIF Windpark Enercon E-82 2,0 MW 3<br />
… und weitere <strong>Windenergieanlagen</strong> in<br />
Neustadt (Hessen), Homberg(Ohm), Kirtorf, Alsfeld, Romrod, Birstein,<br />
Trendelburg, Diemelsee, Hirzenhain, Lautertal und Ulrichstein<br />
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Konzept der hessenENERGIE für die Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Windenergieprojekten<br />
Beratung <strong>von</strong> Kommunen bei der Standortfindung:<br />
„ Wind-Standort-Check“<br />
Kooperative Standortentwicklung auf Grundlage<br />
eines Städtebaulichen Vertrags<br />
Errichtung und Betrieb <strong>von</strong> <strong>Windenergieanlagen</strong><br />
durch die hessenENERGIE bei Integration der<br />
Investition in die OVAG-Gruppe (langfristiges<br />
Engagement über die gesamte Nutzungsdauer)<br />
Unterschiedliche Formen <strong>von</strong> Beteiligungen der<br />
Kommune und <strong>von</strong> Bürgern (Genussrechte,<br />
gemeinsame Gesellschaft, Windsparbrief, etc.)<br />
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Stand der Windenergienutzung in Deutschland<br />
Ende 2012 waren in Deutschland insgesamt 23.040 Anlagen mit einer Gesamtleistung<br />
<strong>von</strong> 31.332 Megawatt (MW) installiert. In 2012 wurden 1.008 Anlagen<br />
mit einer Gesamtleistung <strong>von</strong> 2.439 MW zugebaut.<br />
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Entwicklung der durchschnittlichen Leistungsgröße der<br />
installierten <strong>Windenergieanlagen</strong><br />
In 2012 wurden mehr als 2,4 MW je neuer Anlage erreicht und für die Zukunft<br />
ist mit ca. 3 MW je Anlage zu rechnen.<br />
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Entwicklung der Anteile <strong>von</strong> Rotorgrößen an der jährlich<br />
neu installierten Windenergie-Leistung<br />
Quelle: DEWI<br />
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Zubau <strong>von</strong> <strong>Windenergieanlagen</strong> in 2012 nach<br />
Bundesländern<br />
Quelle: DeutscheWindguard<br />
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Zubau <strong>von</strong> <strong>Windenergieanlagen</strong> in Hessen 2000 - 2012<br />
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Anteile <strong>von</strong> Herstellern an der in 2012 neu<br />
installierten Leistung in Deutschland<br />
Potenzielle Investoren stehen auf dem Markt einer überschaubaren Gruppe <strong>von</strong> Anbietern gegenüber –<br />
darunter einige große Firmen mit hohen Marktanteilen, die <strong>Windenergieanlagen</strong> international vermarkten.<br />
Aufgrund der Konfektionierung ist eine individuelle Gestaltung der Anlagentechnik kaum möglich. Der Erwerb<br />
einer größeren Zahl <strong>von</strong> Anlagen zu günstigen Konditionen ist bei Begrenzung auf konkrete Einzelvorhaben<br />
schwer vorstellbar.<br />
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Marktübersicht WEA ab 800 kW<br />
(Stand Januar 2012)<br />
Quelle:<br />
Koenemann, D.; 150 Meter und mehr, in: Sonne Wind & Wärme 7/2012<br />
Von den hier nach Herstellerangaben aufgelisteten etwa 100 Anlagentypen<br />
(ohne Prototypen) liegen ca. 80 im Leistungsbereich 1,5 bis 3,5 MW.<br />
Für Binnenlandstandorte in Mittelgebirgslagen optimierte bzw. besonders<br />
gut geeignete Anlagen mit Nabenhöhen > 120 m der 3 MW Klasse gibt es<br />
derzeit vielleicht zehn oder zwölf.<br />
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Für niedrige Windgeschwindigkeiten im Binnenland<br />
geeignete <strong>Windenergieanlagen</strong> (<strong>Auswahl</strong>)<br />
Hersteller Typ Nabenhöhe (m) Rotordurchmesser (m) Gesamthöhe (m) Nennleistung (kW)<br />
Enercon E-115 149 115 206,5 2500<br />
Enercon E-92 138,38 92 184,38 2350<br />
Vestas V112 140 112 196 3075<br />
GE 2.5-120 139 120 199 2500<br />
Nordex N117/2400 141 116,9 199,45 2400<br />
Gamesa G114 140 114 197 2000<br />
REpower 3.2M114 143 114 200 3200<br />
REpower 3.0M122 139 122 200 3000<br />
Siemens SWT-2.3-113 standortspezifisch 113 standortspezifisch 2300<br />
Dies sind Anlagen mit einer vergleichsweise geringen Leistungsdichte <strong>von</strong> etwa 200 bis 350 Watt<br />
je m 2 Rotorfläche, die gute Ernten bei im Binnenland typischen Windgeschwindigkeiten ermöglichen<br />
sollen.<br />
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Projektbeteiligte bei der Errichtung eines<br />
Windparks<br />
Die <strong>Auswahl</strong> eines<br />
Anlagentyps und damit<br />
eines Herstellers ist in<br />
eine komplexe Struktur<br />
der Projektentwicklung<br />
mit vielen Akteuren<br />
eingebunden.<br />
Hersteller<br />
Bürger<br />
Planer<br />
Windpark<br />
Investor<br />
Grundstückseigentümer<br />
Behörden<br />
Standort-<br />
Kommune<br />
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Genehmigungsrechtliche Randbedingungen<br />
<strong>Windenergieanlagen</strong> sind im Außenbereich nach § 35<br />
Abs. 1 Nr. 5 BauGB privilegiert. Es besteht damit ein<br />
Rechtsanspruch auf Genehmigung, wenn keine anderen<br />
öffentlichen Belange entgegenstehen und wenn die Erschließung<br />
gesichert ist. § 35 Abs. 3 S. 3 BauGB stellt<br />
die Errichtung <strong>von</strong> <strong>Windenergieanlagen</strong> im Außenbe-<br />
reich jedoch unter einen Planvorbehalt.<br />
Windparks sind als raumbedeutsame Anlagen (> 50 m)<br />
Gegenstand der Regionalplanung.<br />
Die Genehmigung <strong>zur</strong> Errichtung und zum Betrieb <strong>von</strong><br />
<strong>Windenergieanlagen</strong> richtet sich nach dem Bundes-<br />
Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und hier i.d.R. nach<br />
dem sogenannten vereinfachten Verfahren.<br />
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Standortfindung und Projektentwicklung:<br />
Gutachten für die Genehmigung jedes Windparks<br />
Schallimmissionsprognose<br />
Schattenwurfprognose<br />
Visualisierung (Einwirkung auf das Landschaftsbild)<br />
Turbulenzgutachten (Beurteilung der Standsicherheit)<br />
Ornithologisches Gutachten zu Zug-, Rast- und Brutvögel<br />
Gutachten zu Fledermausvorkommen<br />
Artenschutzrechtliches Gutachten (BNatSchG)<br />
FFH-Verträglichkeitsprüfung<br />
Eingriffs- und Ausgleichsplan (Boden, Wasser, Landschaft)<br />
Bodengutachten (Standsicherheitsnachweis)<br />
Prüfung der Umweltverträglichkeit (bei größeren Projekten eine UVP gemäß Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz)<br />
Für das Verfahren <strong>von</strong> der Standortfindung bis <strong>zur</strong> Erteilung der Genehmigung ist ein<br />
Zeitbedarf <strong>von</strong> zwei Jahren und mehr anzusetzen. Die Kosten des Vorlaufs bis zu einer<br />
genehmigungsreifen Planung mit allen erforderlichen Unterlagen liegen bei mehreren<br />
100 Tsd. €.<br />
Viele Gutachten können nur für definierte Anlagentypen erstellt werden. Die Anlage<br />
müsste somit bei Beginn der Untersuchungen schon feststehen – was eine Festlegung<br />
und einen Vertragsschluss mit dem Hersteller lange vor Baubeginn erfordert.<br />
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Nächtliche<br />
Grenzwerte für<br />
-Gewerbegebiet<br />
50 dB(A)<br />
-Mischgebiet<br />
45 dB(A)<br />
-Wohngebiet<br />
35 dB(A)<br />
Beispiel für die Beschränkung der <strong>Auswahl</strong><br />
durch genehmigungs-rechtliche Vorgaben:<br />
Schall-Emissionen <strong>von</strong> WEA als K.O.-Kriterium<br />
Quelle: Deutscher Naturschutzring<br />
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Kostenseite<br />
Ökonomie eines Windparks<br />
Investitionskosten<br />
(Anlagen, Fundamente, Trassen, Netzanbindung, Zuwegung, Planung,<br />
Gutachten, Genehmigung, Ausgleichsmaßnahmen etc.)<br />
Finanzierungskosten<br />
(Fremdkapital, Bürgschaften, Verzinsungsanforderungen Eigenkapital)<br />
Betriebsaufwand<br />
(Gestattung/Entschädigungen, techn. + kaufm. Betriebsführung,<br />
Wartung, Instandhaltung, IT und Strombezug, Versicherungen,<br />
Rückstellungen Rückbau, wiederkehrende Prüfungen etc.)<br />
Erlösseite<br />
Umsatzerlöse<br />
Ertragsprognosen, Einspeisevergütung nach EEG im Jahr der IBN,<br />
Entwicklung im Zeitverlauf, mögliche Erlösausfälle durch Stillstände,<br />
Erlöse in windschwachen Jahren<br />
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60,0%<br />
50,0%<br />
40,0%<br />
30,0%<br />
20,0%<br />
10,0%<br />
0,0%<br />
Beispiel E101 über 20 Jahre<br />
Barwertierte Gesamtkosten 8,3 Mio. Euro<br />
Die Kosten der Anlage machen mehr als die Hälfte aus und zusammen<br />
mit der Finanzierung sowie mit Service und Reparatur rund 90 %.<br />
1,0% 3,1%<br />
6,0%<br />
13,6%<br />
Windpark<br />
21,7%<br />
54,6%<br />
Planung und<br />
Bauleitung<br />
Betriebsführung<br />
Pacht<br />
Service/Reparatur<br />
Finanzierungskosten<br />
(FK 4%, 70%)<br />
Windenergieanlage<br />
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Optimierung <strong>von</strong> Kosten und Erlösen in der Planung<br />
Offenkundig macht es keinen Sinn, zwischen <strong>Windenergieanlagen</strong> verschiedener<br />
Leistungsklassen einfach nach dem Anlagenpreis zu wählen.<br />
Auch innerhalb einer Leistungsklasse entscheiden nicht nur der Preis<br />
und auch nicht die Gesamt-Investitionskosten allein, sondern die Wirtschaftlichkeit<br />
der <strong>zur</strong> Wahl stehenden Anlagen.<br />
Technische <strong>Kriterien</strong> wie die Nabenhöhe, der Rotordurchmesser, die<br />
Generatorleistung, die Leistungsdichte in W/m2 der überstrichenen<br />
Fläche taugen <strong>zur</strong> Vorauswahl <strong>von</strong> Anlagentypen im Hinblick auf die Art<br />
des Standorts (Binnenland, vorherrschend niedrigere Windgeschwindigkeiten).<br />
Sie sind „Ökonomie in nullter Näherung“.<br />
Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit bedarf es dann einer möglichst<br />
zuverlässigen Abschätzung der an einem konkreten Standort in einer<br />
definierten Parkkonstellation erzielbaren Erträge (in MWh), woraus sich<br />
eine Prognose der Erlöse (in Euro) gemäß dem EEG erstellen lässt.<br />
Da es bei der Wirtschaftlichkeit immer um das Verhältnis <strong>von</strong> Kosten und<br />
Erlösen insgesamt geht, muss nicht nur die Investition, sondern ebenso<br />
so sorgfältig der Betriebsaufwand für den konkreten Standort und für die<br />
jeweilige Anlage abgeschätzt werden.<br />
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Mittlere Windgeschwindigkeit und Stromertrag<br />
Laienhafte Bewertungen können trügen !<br />
Windleistung Windgeschwindigkeit<br />
P = ½ ρ v3 A<br />
Luftdichte Querschnittsfläche<br />
(das ist hier die Rotorkreisfläche<br />
A = r 2 л)<br />
Die mittlere Windgeschwindigkeit nimmt mit der Höhe über Grund deutlich zu. Daher kommt<br />
der Trend zu größeren Nabenhöhen und die Abwehr <strong>von</strong> Höhenbeschränkungen.<br />
Angaben <strong>zur</strong> mittleren Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe für potenzielle Windstandorte<br />
verleiten gelegentlich zu der Annahme, ein Standort mit 5,4 m/s sei im Vergleich zu einem<br />
Standort mit 6,0 m/s um 10 % schlechter im Windertrag. Dabei wird aber vergessen, dass die<br />
Windgeschwindigkeit mit der dritten Potenz in die Formel für den <strong>von</strong> einer Fläche zu<br />
erntenden Energieertrag eingeht.<br />
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220%<br />
200%<br />
180%<br />
Zuwachs Stromertrag über Nabenhöhe<br />
Mitte der 90er Jahre war die ‚normale‘ Nabenhöhe bei ca. 60 m. In 2011 waren Anlagen<br />
mit etwa 120 bis 140 m Nabenhöhe die ‚Norm‘. Die Grafik zeigt, wie der Ertrag einer<br />
Anlage bei identischer Rotorfläche und Generatorleistung mit der Zunahme der Nabenhöhe<br />
wächst - und zwar umso kräftiger, je rauer die Oberfläche ist (z. B. Wald).<br />
160%<br />
140%<br />
120%<br />
100%<br />
Ziel ist die laminare Ekman-Schicht<br />
um bodennahe Turbulenzen<br />
auszuschalten.<br />
Nabenhöhe in Meter<br />
60 70 80 90 100 110 120 130 140 150<br />
Gelände-<br />
verhältnisse<br />
Ideal<br />
Normal<br />
Schwierig<br />
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Die Generatorleistung allein macht es nicht !<br />
Entscheidend für den Energieertrag ist zunächst einmal die Fläche, auf<br />
der Windenergie ‚geerntet‘ werden kann.<br />
Die Generatorleistung in kW bzw. MW entscheidet ‚nur‘ darüber, bis zu<br />
welcher Grenze die geerntete Energie des Windes zu Strom verarbeitet<br />
werden kann. (Deshalb macht es wenig Sinn, einfach die Nennleistung<br />
zu erhöhen. Sie muss <strong>zur</strong> Rotorfläche passen.)<br />
Nicht immer wahrgenommen wird, was für eine enorme Flächenzunahme<br />
eine vergleichsweise bescheiden wirkende Vergrößerung des Rotor-<br />
durchmessers bewirkt:<br />
Wenn der Rotordurchmesser <strong>von</strong> 100 auf 110 Meter und der Radius <strong>von</strong><br />
50 auf 55 Meter ansteigt – also um 10 % – nimmt die Rotorkreisfläche<br />
<strong>von</strong> 7.854 m2 auf 9.503 m2 zu, was 1.649 m2 also rd. 21 % entspricht.<br />
Eine Vergrößerung der Erntefläche in Kombination mit einer Steigerung<br />
der Nabenhöhe ist <strong>von</strong> entscheidender Bedeutung für die Verbesserung<br />
der Ertragskraft <strong>von</strong> Binnenlandanlagen für Standorte mit niedrigeren<br />
Windgeschwindigkeiten.<br />
Begrenzt wird die Zunahme der Erntefläche durch technische Faktoren<br />
wie das Gewicht der Rotorblätter, Stabilität, Materialbelastung, Montageund<br />
Transportprobleme.<br />
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Nennleistung, Leistungsdauerlinien, Stromertrag<br />
Binnenlandstandort<br />
Quelle:<br />
Interessant sind Anlagen, die an möglichst vielen Stunden des Jahres an<br />
einem Binnenlandstandort z.B. 50% der Nennleistung erreichen.<br />
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Investitionskosten <strong>von</strong> Windparks<br />
Die spezifischen Investitionskosten sind im Zuge der Entwicklung zu<br />
leistungsstarken <strong>Windenergieanlagen</strong> mit großen Nabenhöhen und vergrößerter<br />
Rotorfläche gesunken.<br />
Sie liegen derzeit im Bereich <strong>von</strong> 1,5 bis 2,0 Mio. Euro je Megawatt Nennleistung.<br />
Sie variieren allerdings erheblich in Abhängigkeit vom jeweiligen<br />
Anlagentyp und <strong>von</strong> den baulichen Bedingungen des Standorts.<br />
Die Investitionsnebenkosten sind in den letzten Jahren infolge <strong>von</strong> stark<br />
erhöhten Anforderungen an Zahl und Umfang <strong>von</strong> Gutachten sowie durch<br />
vermehrte generelle und standortspezifische Genehmigungsauflagen steil<br />
angestiegen.<br />
Das durchschnittliche Investitionsvolumen liegt im Vergleich zu früheren<br />
Windparkprojekten deutlich höher, obwohl die Anlagenzahl auf der Fläche<br />
geringer ist. Bereits bei Windparks mit nur drei Anlagen werden i.d.R.<br />
zweistellige Millionen-Euro-Beträge erreicht.<br />
Um das Genehmigungsverfahren für einen fixierten Anlagentyp durchführen<br />
zu können, müssen oft (Vor)Verträge mit Herstellern abgeschlossen<br />
werden, deren Preise in Abhängigkeit <strong>von</strong> aktuellen Entwicklungen (z.B.<br />
Kupfer, Stahl, Preisindices etc.) angepasst werden.<br />
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Ökonomie eines Windparks in Mittelhessen:<br />
Umsatzerlöse<br />
Derzeit ist die Geschäftsgrundlage <strong>von</strong> Windparkprojekten die im<br />
Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) vorgegebene Mindestvergütung für<br />
die Einspeisung <strong>von</strong> Strom in die allgemeinen Versorgungsnetze.<br />
In der Öffentlichkeit wird daraus gelegentlich der Schluss gezogen, es<br />
handele sich deshalb um ein völlig risikoloses Geschäftsmodell.<br />
Diese Vermutung ignoriert, dass die Mengenkomponente des Erlöses<br />
erhebliche Unsicherheiten aufweist, weil auch gute Ertragsprognosen für<br />
Standorte Überraschungen nie gänzlich ausschließen können.<br />
Die Prognosemethoden werden zwar verfeinert und die Datenbasis ver- verbessert<br />
sich mit der zunehmenden Zahl <strong>von</strong> Anlagen in einer Region,<br />
jedoch hat sich die in einem Index verarbeitete Datengrundlage aus der<br />
Vergangenheit als nicht voll verlässliche Prognosebasis erwiesen.<br />
Die im EEG eingebaute Degression der Vergütungssätze (fester Betrag,<br />
jedoch in jedem Jahr weiter abgesenkt) führt zusammen mit den langen<br />
Planungs- und Genehmigungszeiten zu erheblichen Vergütungsrisiken.<br />
Weitere Risiken ergeben sich durch periodisch wiederkehrende, politisch<br />
motivierte Diskussionen über kurzfristige zusätzliche Absenkungen im<br />
Zuge <strong>von</strong> Novellierungen des EEG.<br />
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Letztlich bleibt die Qualität<br />
des Standorts auch bei<br />
optimierter Anlagentechnik<br />
<strong>von</strong> entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
Die Windhöffigkeit <strong>von</strong><br />
Standorten in Hessen<br />
unterscheidet sich stark.<br />
Eine Windressourcenkarte<br />
wie die des TÜV-Süd, die<br />
mittlereWindgeschwindigkeiten in 140 m Höhe angibt,<br />
liefert allerdings nur erste<br />
Anhaltspunkte für die Bewertung<br />
<strong>von</strong> Standorten –<br />
zumal die Karte wahrscheinlich<br />
systematische Verzerrungen<br />
aufweist.<br />
Ein standortbezogenes<br />
Windgutachten kann eine<br />
solche Karte keinesfalls<br />
ersetzen.<br />
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Windenergiekarte OVAG Netzgebiet<br />
Bruttowind-Leistung je Quadratmeter Rotorfläche<br />
in 140 Meter Höhe (mittlere Leistung in Watt je m 2 )<br />
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Ergebnis(se) <strong>von</strong> Windgutachten<br />
Ein Windgutachten liefert für die exakt bezeichneten Anlagen-Standorte<br />
eines Windparks bezogen auf einen Anlagentyp (meist mit vermessener<br />
Leistungskennlinie) Aussagen über zu erwartende Erträge in Kilowattstunden<br />
unter Berücksichtigung <strong>von</strong> Abschattungen, Geländeformation und<br />
Rauigkeiten für ein durchschnittliches Windjahr aufgrund einer rechnerischen<br />
Ermittlung der örtlichen Windverhältnisse in Nabenhöhe auf Basis<br />
<strong>von</strong> verfügbaren statistischen Winddaten (Messungen am Standort, Daten<br />
<strong>von</strong> Mess-Stationen bzw. vorh. Windanlagen, geostrophischer Wind).<br />
Aber:<br />
Keine Garantie für die ermittelten Windverhältnisse und Ertragsberechnungen<br />
sowie kein Schadensersatz bei Mindererträgen.<br />
Vertikalextrapolationen auf große Nabenhöhen können bei Mangel an<br />
Daten <strong>von</strong> benachbarten Anlagen nur so gut sein wie die im Rechenmodell<br />
hinterlegten Gleichungssysteme.<br />
Die in jedem Windgutachten vorgenommene Schätzung <strong>von</strong> Unsicherheitskomponenten<br />
(Winddaten, verwendete Modelle für das Windfeld,<br />
Parkeffekte, Leistungskennlinie des Anlagentyps, Geländeeinschätzung,<br />
Unsicherheit des ermittelten Langzeitwerts) können zu signifikanten<br />
Abweichungen führen.<br />
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Ergebnis(se) <strong>von</strong> Windgutachten: Ein Beispiel<br />
4 Anlagen mit 2,3 MW<br />
Ein Windgutachten hat kein<br />
Ergebnis sondern eine Reihe <strong>von</strong><br />
Ergebnissen.<br />
Nimmt man eine Gaußkurvenförmige<br />
Verteilung der Fehler an,<br />
dann lässt sich der für eine bestimmteÜberschreitungswahrscheinlichkeit<br />
erforderliche<br />
Sicherheitsabschlag ermitteln.<br />
Die Aussage lautet dann: Die<br />
Nettoproduktion <strong>von</strong> 18.963 MWh<br />
im Jahr wird mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
<strong>von</strong> 50 % überoder<br />
auch unterschritten. Der<br />
Wert <strong>von</strong> 16.295 MWh/a wird mit<br />
90 % Wahrscheinlichkeit überschritten.<br />
Dazwischen liegen 2.668 MWh<br />
oder bei 9,27 Cent/kWh mehr als<br />
247 Tsd. Euro, in 20 Jahren fast<br />
5 Mio. Euro. Das sind ökonomisch<br />
Welten!<br />
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Ökonomie eines Windparks in Mittelhessen an einem guten Standort<br />
Wirtschaftl. Vorausschau für zwei Anlagen mit je 2,3 MW und einem Investitionsvolumen <strong>von</strong><br />
8,22 Mio. Euro, das zu ca. 35 % (= 2,9 Mio. Euro) mit Eigenkapital (Stammkapital + Genussrechte)<br />
finanziert wird und etwa 5,32 Mio. Euro aus einem KfW-Darlehen. Bei einen Sicherheitsabschlag<br />
auf den prognostizierten Windertrag <strong>von</strong> 12,5 % errechnet sich über 20 Jahre<br />
ein kumuliertes Ergebnis <strong>von</strong> rd.3,7 Mio. Euro. Bei einem höheren Sicherheitsabschlag <strong>von</strong><br />
17,5 % vermindert es sich bereits auf ca. 3,15 Mio. Euro.<br />
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Unsicherheiten über tatsächlich erreichbare Erträge:<br />
Stromertragsprognosen und Realität an einem guten Standort<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Jan 0 1.859.200 1.606.240 1.905.440 1.679.040 2.045.120 987.360 2.664.320 2.356.960 1.415.040<br />
Feb 0 1.258.400 3.005.440 688.800 1.430.880 1.168.800 1.282.080 1.563.360 1.328.000 775.200<br />
Mär 0 1.402.400 1.233.440 920.320 1.362.240 956.640 1.400.480 1.382.880 1.868.000 1.191.040<br />
Apr 0 1.211.040 1.254.880 1.219.840 928.800 802.240 832.160 917.280 946.240 845.120<br />
Mai 0 1.385.760 824.480 1.095.200 603.200 789.280 1.405.760 1.441.440 853.920 910.560<br />
Jun 0 486.240 700.160 520.160 680.160 524.640 497.920 986.400 638.880 967.360<br />
Jul 0 933.280 887.200 653.120 710.560 746.080 519.200 1.089.760 854.080 940.160<br />
Aug 0 879.520 338.560 507.200 1.137.120 682.880 719.520 801.600 1.158.400 581.280<br />
Sep 389.120 1.074.560 716.914 684.320 1.188.000 659.040 720.320 778.240 1.058.080 824.160<br />
Okt 1.821.920 1.448.640 1.708.640 1.239.520 1.667.040 1.507.040 1.751.360 944.640 1.438.880 1.184.000<br />
Nov 2.605.920 812.480 1.245.760 1.528.160 956.000 1.209.280 1.926.400 970.880 1.431.520 2.744.960<br />
Dez 2.163.040 962.880 1.401.280 1.898.400 1.155.680 1.180.320 2.374.880 1.912.800 1.070.400 1.821.600<br />
Gesamt 6.980.000 13.714.400 14.922.994 12.860.480 13.498.720 12.271.360 14.417.440 15.453.600 15.003.360 14.200.480<br />
Stromertragsprognose in 7/99 (C): 22.451.875 kWh<br />
Stromertragsprognose in 8/99 (A): 22.958.100 kWh<br />
Mittlerer Stromertrag Windpark 2001 bis 2009: 14.038.093 kWh<br />
Verhältnis Stromertrag/Stromertragsprognose 62%<br />
Ergebnis Windgutachten ohne Sicherheitsabschläge<br />
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ct/kWh<br />
10<br />
9,5<br />
9<br />
8,5<br />
8<br />
7,5<br />
7<br />
Quelle: EEG 2012<br />
Wirtschaftlicher Rahmen<br />
9,41<br />
Jährliche<br />
Absenkung<br />
um 1,5 %<br />
9,27<br />
EEG 2012<br />
9,13<br />
Einmalige<br />
Absenkung<br />
um 6,6 %<br />
durch<br />
Entfallen des<br />
SDL-Bonus<br />
2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />
8,53<br />
Jahr der Inbetriebnahme<br />
8,41<br />
8,28<br />
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Gemeinsamer Vorschlag der Minister Altmaier und Rösler vom<br />
13.Feb. 2013 <strong>zur</strong> Dämpfung der Kosten des Ausbaus der<br />
Erneuerbaren Energien<br />
BMU und BMWi sind sich einig, dass kurzfristig Anpassungen im EEG erforderlich sind,<br />
um die Kosten des Ausbaus der Erneuerbaren Energien zu dämpfen. Zudem muss das<br />
EEG grundlegend reformiert werden.<br />
Zur kurzfristigen Anpassung schlagen BMU und BMWi neben anderen Maßnahmen für<br />
den Bereich der Windenergienutzung im Binnenland vor:<br />
•Die Vergütung wird für Neuanlagen in den ersten fünf Monaten ab ihrer Inbetriebnahme<br />
auf den Marktwert des Stroms reduziert.<br />
•Die Anfangsvergütung für Wind On-Shore wird auf 8 Ct/kWh (ab IBN 01.08.2013) abgesenkt<br />
und der Repowering- sowie der SDL-Bonus werden gestrichen. Zusätzlich<br />
wird das Referenzertragsmodell in noch nicht festgelegter Weise angepasst .<br />
• Anlagen mit mehr als 150 kW, die ab 1. August 2013 in Betrieb genommen werden,<br />
müssen direkt vermarkten (verpflichtende Direktvermarktung). Gleichzeitig wird für<br />
Neuanlagen die Managementprämie abgeschafft.<br />
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Gemeinsamer Vorschlag der Minister Altmaier und Rösler:<br />
Konsequenzen für ein konkretes Windparkprojekt in Hessen<br />
Betrachtung der Folgen für ein über zwei Jahre mit Kosten <strong>von</strong> mehr als 200 Tsd. Euro<br />
vorbereitetes Vorhaben im Hessischen Mittelgebirge, das in 2013 umgesetzt werden<br />
soll:<br />
TECHNISCHE DATEN DES PROJEKTS<br />
• Standort im südlichen Vogelsberg ca. 330/340 m über NN, <strong>von</strong> hessenENERGIE<br />
abgestimmt mit der Kommune bis Genehmigung entwickelt (städtebaulicher Vertrag).<br />
• Mittlere Windgeschwindigkeit am Standort laut Windgutachten in Nabenhöhe (138 m)<br />
ca. 6,2 m/sec.<br />
• Geplant sind 4 <strong>Windenergieanlagen</strong> der Fa. Enercon vom Typ E-92 mit einer Naben- Naben-<br />
höhe <strong>von</strong> 138,4 Metern und jeweils 2,3 MW Nennleistung (insgesamt 9,2 MW); es<br />
handelt sich um eine erst seit 2013 am Markt verfügbare binnenland-optimierte<br />
Anlage mit einem Rotordurchmesser <strong>von</strong> 92 Metern.<br />
• Die Investitionskosten einschließlich Zuwegung, Netzanbindung etc. liegen voraussichtlich<br />
bei 15,34 Mio. Euro.<br />
STAND DES PROJEKTS<br />
• Die BImSchG-Genehmigung wurde Ende Februar erteilt; ab dem Datum der Genehmigung<br />
kann innerhalb <strong>von</strong> vier Wochen Klage erhoben werden.<br />
• Die Verträge über die Lieferung der Anlagen liegen unterschriftsreif vor; der Hersteller<br />
kann keine Fertigstellung vor dem 1. August 2013 und auch nicht in 2013 zusichern.<br />
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Gemeinsamer Vorschlag der Minister Altmaier und Rösler:<br />
Konsequenzen für ein konkretes Windparkprojekt in Hessen<br />
Wirtschaftliche Ergebnisse für das Windpark-Projekt 2013<br />
derzeit geltendes EEG Vorschlag Altmaier/Rösler<br />
Vergütung je kWh 9,27 Cent 4,00 Cent (5 Monate Börse), danach<br />
Interner Zinsfuß<br />
(mit SDL-Bonus) 7,75 Cent (8 – 0,25 Vermarktung)<br />
bei 15 % Eigenkap. + 6,3 % negativ<br />
Rückfluss Eigenkap.<br />
nach Steuern bis 2033<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
291,3 % - 118,7 %<br />
kumuliert bis 2033 4,4 Mio. Euro - 5,0 Mio. Euro<br />
• Fremdkapital wird in dieser Berechnung mit einem Zinssatz <strong>von</strong> 3,25 % bei zehnjähriger<br />
Zinsbindung angesetzt, Anschlussfinanzierung mit 5 %.<br />
• Für die Kosten des Betriebs (Rep. + Instandh. + Betriebsführung) wird mit einer Steigerungsrate<br />
<strong>von</strong> 2 % p.a. gerechnet.<br />
• Auf den möglichen Ertrag, der in den Windgutachten ausgewiesen ist, wird ein Sicherheitsabschlag<br />
<strong>von</strong> 17,5 % vorgenommen, was angesichts <strong>von</strong> Erfahrungswerten sinnvoll<br />
ist und <strong>von</strong> Banken für die Darlehensgewährung gefordert wird.<br />
• Konsequenz: Durch die faktische Absenkung der Vergütung um ca. 16,4 %<br />
müsste auf die Umsetzung des Projekts verzichtet werden.<br />
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Abschmelzen <strong>von</strong> überzogenen Renditen ?<br />
Für den Fall, dass es in der aktuellen Diskussion tatsächlich um eine Vermeidung<br />
<strong>von</strong> unnötigen Kosten der Energiewende durch ein Abschmelzen<br />
überzogener Rendite gehen sollte:<br />
Aus einem Interview mit Damian Darragh, Financial Managing Director bei<br />
‚Investor Terra Firma‘, ein international tätiger Investmentfonds mit Engagements<br />
im Regenerativsektor, der in Europa z.B. in Italien Projekte verfolgt:<br />
„Für unsere Private Equity Funds erwarten wir 20 Prozent Internal Rate of<br />
Return (IRR). Um dahin zu kommen, kalkulieren wir mit einer jährlichen<br />
Rendite <strong>von</strong> 12 Prozent und erwarten, dass unsere Investitionsobjekte bis<br />
zum Ende ihrer Haltedauer eine entsprechende Wertsteigerung realisieren.“<br />
„Die Renditen in Deutschland sind uns im Vergleich (…) zu niedrig. (…)<br />
Deutschland verfügt zwar über eine phänomenale Zahl <strong>von</strong> Anlagen mit<br />
einer Leistung <strong>von</strong> über 30 Gigawatt Onshore-Wind und 30 Gigawatt Photovoltaik.<br />
Das Eigentümliche ist aber, dass diese Anlagen nicht in der Hand<br />
<strong>von</strong> großen Versorgern oder Investoren wie uns sind, sondern <strong>von</strong> spezialisierten<br />
einheimischen Investoren gehalten werden, die mit niedrigeren<br />
Renditen arbeiten. Für internationale Großinvestoren ist es daher schwer,<br />
auf diesem Renditenniveau zu konkurrieren.<br />
Quelle: BIZZ energy today, 02 März 2013, S. 18 ff.<br />
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Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit !<br />
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