21.05.2012 Aufrufe

Gesch

Gesch

Gesch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gesch</strong>äftsbericht<br />

09


Vision iii<br />

LeitbiLd V<br />

der AufsichtsrAt Vii<br />

die <strong>Gesch</strong>äftsLeitunG iX<br />

schwerpunktthemen X<br />

1. Aufsicht 1<br />

1.1 bankenaufsicht 1<br />

1.2 wertpapieraufsicht 7<br />

1.3 Versicherungsunternehmen 19<br />

1.4 Vorsorgeaufsicht 26<br />

1.5 Aufsicht Andere finanzintermediäre 30<br />

2. reGuLierunG 35<br />

2.1 banken- und wertpapieraufsicht 35<br />

2.2 Versicherungsaufsicht 37<br />

3. AussenbeziehunGen 39<br />

3.1 nationale Aussenbeziehungen 39<br />

3.2 internationale Aussenbeziehungen 39<br />

4. unternehmen 47<br />

4.1 organisation 47<br />

4.2 unternehmensentwicklung 47<br />

4.3 finanzen 48<br />

5. teAm 57<br />

AnhAnG 58<br />

AbkürzunGsVerzeichnis 62


Vision


Vision<br />

Wir gewährleisten in verantwortungsbewusster<br />

Erfüllung unseres hoheitlichen Auftrages die<br />

Stabilität des Finanzmarktes, den Schutz der<br />

Kunden, die Vermeidung von Missbräuchen<br />

sowie die Umsetzung und die Einhaltung an-<br />

erkannter internationaler Standards. Damit<br />

leisten wir einen Beitrag zu Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Ansehen des Finanzmarktes und<br />

somit zum Wohle des Landes Liechtenstein.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

iii


Leitbild


1. AUFSICHT<br />

wir erteilen bewilligungen verantwortungsbewusst und speditiv, beaufsichtigen konsequent und fair,<br />

be kämpfen missbräuche, sanktionieren Verstösse und schützen damit die kunden des finanzmarktes.<br />

2. REGULIERUNG<br />

wir regulieren unter beteiligung der betroffenen, in erfüllung internationaler standards sowie unter<br />

berücksichtigung der wettbewerbsfähigkeit des finanzmarktes Liechtenstein.<br />

3. AUSSENBEZIEHUNGEN<br />

wir pflegen den dialog in unseren Aussenbeziehungen und werden aufgrund unserer kompetenz und<br />

Leistung national und international anerkannt.<br />

4. UNTERNEHMEN<br />

wir sind unabhängig, intern nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen ausgerichtet, kundenorientiert<br />

und zeichnen uns durch herausragende Qualität und pragmatische Lösungen aus.<br />

5. TEAM<br />

LeitbiLd<br />

wir sind ein team, begegnen einander in gelebter wertschätzung, identifizieren uns mit unseren zielen<br />

und Aufgaben, handeln unternehmerisch und sind stolz, einen beitrag zum erfolg zu leisten.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

V


AUFSICHTSRAT<br />

michael Lauber<br />

präsident des Aufsichtsrates<br />

«wo kämen wir hin,<br />

wenn jeder sagte, wo kämen wir hin<br />

und keiner ginge, um zu sehen,<br />

wohin wir kämen, wenn wir gingen.»<br />

kurt marti, berner schriftsteller


das zitat kurt martis stammt aus der mitte des vergangenen Jahrhunderts. es kann uns gerade heute<br />

dazu dienen, die zukunft des finanzplatzes Liechtenstein nach der zäsur aktiv zu gestalten. denn der<br />

Aufruf martis, zu gehen und zu sehen, bedeutet Aufbruch und enthält auch implizit das Versprechen,<br />

dass belohnt wird, wer geht.<br />

die Vorbereitungen zur und dann die eigentliche Liechtenstein-erklärung im märz 2009 für eine vertiefte<br />

internationale zusammenarbeit in steuerfragen sind eine wichtige basis für diesen Aufbruch. die<br />

erklärung hat dem finanzplatz wieder jene Glaubwürdigkeit zurückgegeben, die jeder markt benötigt,<br />

um langfristig erfolgreich zu sein. die Jahresabschlüsse der finanzinstitute und ihre prognosen stimmen<br />

verhalten optimistisch und zeigen, dass der finanzplatz künftig wieder wachsen kann. dies sind zweifelsohne<br />

zeichen der zuversicht. doch dürfen sie nicht den blick verklären. neben dem erhalt bewährter<br />

produkte müssen die finanzplatzakteure auch neue <strong>Gesch</strong>äftsmodelle entwickeln, um langfristig im<br />

intensiven wettbewerb unter den finanzplätzen bestehen zu können.<br />

im dezember 2009 hat der liechtensteinische Landtag den Aufsichtsrat für die neue mandatsperiode<br />

bestellt. wir danken den Abgeordneten für dieses Vertrauen. die fmA ist ein wichtiger erfolgs- und<br />

reputationsfaktor für den international sehr stark vernetzten finanzplatz. der neue Aufsichtsrat steht<br />

deshalb für eine starke, international anerkannte Aufsichtsbehörde ein. dazu muss die fmA einerseits<br />

ihre strukturen stets den internationalen entwicklungen anpassen und andererseits auch im Ausland<br />

präsent sein. Genauso wichtig wie die internationale Anerkennung ist die Achtung der fmA im Land<br />

selbst. respektiert zu werden ist eine dauerhafte Aufgabe. es ist deshalb pflicht und Aufgabe der fmA,<br />

weiterhin rechtzeitig warnsignale zu senden, konsequent Verstösse zu ahnden und gleichzeitig auf erfolgversprechende<br />

neue <strong>Gesch</strong>äftsmodelle hinzuweisen.<br />

die fmA hat mit der im märz 2010 von der regierung erlassenen eignerstrategie klare Leitplanken<br />

erhalten, innerhalb derer die fmA operativ ihren Verpflichtungen nachkommen wird und unabhängig<br />

agieren kann. sie bietet den finanzplatzakteuren als starke Aufsichtsinstanz rechtssicherheit. die fmA<br />

kann die regierung gemäss der eignerstrategie in finanzmarktstrategischen fragen beraten. diese möglichkeit<br />

wollen wir nutzen und unser know-how einbringen.<br />

noch ein abschliessendes wort zu den wichtigsten erfolgsfaktoren des finanzplatzes Liechtenstein:<br />

stabilität und reputation. die Gewährleistung von stabilität erachten wir als die zentrale Aufgabe<br />

der Aufsichtsbehörde. die fmA muss hierfür risiken erkennen und frühzeitig eingreifen. eine gute<br />

reputation wiederum ist ein wichtiger faktor für stabilität. wenn der finanzplatz den weg wie von<br />

kurt marti beschrieben geht und neues entwickelt, muss auch dem guten ruf des finanzplatzes stets<br />

rechnung getragen werden.<br />

michael Lauber, präsident des Aufsichtsrates<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

AufsichtsrAt<br />

Vii


GESCHÄFTSLEITUNG<br />

mario Gassner<br />

Vorsitzender der <strong>Gesch</strong>äftsleitung


das Jahr 2009 stand im zeichen einer stabilisierung der internationalen finanzmärkte. noch im herbst<br />

2008 schrammte das internationale finanzsystem an einem kollaps vorbei. Auch die weltwirtschaft erholt<br />

sich schneller als erwartet. die positiven entwicklungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die risiken der wirtschafts- und finanzsysteme weiterhin gross sind.<br />

die stabilität der liechtensteinischen finanzinstitute war jederzeit gewährleistet. dies spricht für das<br />

vergleichsweise risikoarme <strong>Gesch</strong>äftsmodell des liechtensteinischen bankensektors. die institute verfügen<br />

zudem über starke eigenmittelpositionen und hohe Liquidität. zum zweiten mal in folge verzeichneten<br />

die meisten banken jedoch einen netto-Geldabfluss. Verschiedene ereignisse und einschnitte in den<br />

vergangenen beiden Jahren wie der datendiebstahl, die steuerdebatte oder die finanzkrise haben dem<br />

finanzplatz zugesetzt. erfreulicherweise haben die fonds und die Lebensversicherungen im Jahr 2009<br />

starke zuwächse verzeichnet. diese trends und die erholung der finanzmärkte haben gegenüber dem<br />

Vorjahr zu einem Anstieg des verwalteten kundenvermögens um 17% geführt.<br />

die finanzkrise und die durch sie verursachte globale wirtschaftskrise haben die regierungen veranlasst,<br />

schärfere standards in der regulierung der finanzmärkte und ihrer beaufsichtigung zu entwickeln.<br />

schwächen in der europäischen Aufsichtsstruktur haben die eu veranlasst, eine europäische finanzaufsicht<br />

aufzubauen. Aufgrund der erweiterten befugnisse dieser behörde sind auch Auswirkungen auf den<br />

finanzplatz Liechtenstein zu erwarten. die fmA begleitet diese entwicklungen aktiv. es gilt, möglichen<br />

benachteiligungen liechtensteinischer finanzintermediäre frühzeitig entgegenzuwirken.<br />

die fmA verstärkte im Jahr 2009 den risikobasierten Aufsichtsansatz und folgte damit einem international<br />

trend. ein besonderes Augenmerk richtete die fmA auf die datensicherheit bei den finanzintermediären.<br />

eine breit angelegte prüfung zeigte einen bereits hohen standard auf. die überprüfung der datensicherheit<br />

wird in die jährliche revision der finanzinstitute überführt werden. wie ihre schwesterbehörden hat sich<br />

auch die fmA mit systemischen risiken befasst. der bankensektor in Liechtenstein ist mit drei grossen<br />

instituten stark konzentriert und im Vergleich zum bruttoinlandprodukt des Landes ist die summe ihrer<br />

Aktiven um ein Vielfaches höher. der stabilität der finanzinstitute ist deshalb nicht nur aus Gründen<br />

des kundenschutzes und der reputation höchste bedeutung beizumessen. mit einem vergleichsweise<br />

risikoarmen <strong>Gesch</strong>äftsmodell und soliden kapitalbasen sind die institute im internationalen Vergleich<br />

jedoch gut positioniert.<br />

nach zwei schwierigen Jahren für den finanzplatz Liechtenstein dürfen wir für das Jahr 2010 verhalten<br />

optimistisch sein. die tatsache, dass der finanzplatz auch in der globalen finanzkrise stets stabil blieb,<br />

stärkt das Vertrauen der kunden in ihn und verleiht ihm eine gute Ausgangsposition für den erhofften<br />

globalen Aufschwung.<br />

mario Gassner, Vorsitzender der <strong>Gesch</strong>äftsleitung<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

<strong>Gesch</strong>äftsLeitunG<br />

iX


Entwicklung der nationalen und<br />

internationalen Finanzmärkte<br />

nach der ersten globalen rezession seit Jahrzehnten kam es nicht zuletzt aufgrund des entschiedenen<br />

handelns der öffentlichen hand zu einer stabilisierung der wirtschaftslage. niedrige zinsen und eine<br />

verringerte unsicherheit der investoren haben seit märz 2009 zu einer breiten erholung der internationalen<br />

finanzmärkte beigetragen. die risiken der wirtschafts- und finanzsysteme sind allerdings<br />

weiterhin hoch, nach den kursgewinnen der vergangenen monate wirken verschiedene märkte bereits<br />

wieder hoch bewertet.<br />

im september 2008 befand sich das internationale finanzsystem am rande eines zusammenbruchs.<br />

im Gefolge der insolvenz der us-investmentbank Lehman brothers kam es zu einschneidenden Verwerfungen<br />

der globalen finanzmärkte. mit dem rapiden Vertrauensverlust und der enorm gestiegenen<br />

unsicherheit waren die marktteilnehmer immer weniger bereit, risiken zu übernehmen. dies führte zu<br />

einem beispiellosen Anstieg der risikoprämien. in zentralen refinanzierungssegmenten trocknete die<br />

Liquidität weitgehend aus.<br />

diese seit Jahrzehnten heftigsten finanzmarktverwerfungen in der westlichen welt hatten gravierende<br />

folgen für die realwirtschaft. so stieg die Anzahl der unternehmenskonkurse stark an, während der<br />

globale handel und die industrieproduktion zwischenzeitlich regelrecht einbrachen. die finanzkrise<br />

drohte in wechselwirkung mit einem seit einem halben Jahrhundert nicht erfahrenen einbruch des<br />

globalen wachstums in eine kaum noch kontrollierbare Abwärtsspirale zu münden.<br />

weltweit schnürten staaten pakete zur stärkung der Liquidität sowie der eigenkapitalbasis des bankensektors.<br />

in vielen Ländern wurden die Garantiesummen für spareinlagen erhöht und teilweise auf<br />

schuldverschreibungen aller finanzinstitute eines Landes, oder auf ausgewählte banken, erweitert. in<br />

den wichtigsten industrieländern stellte die öffentliche hand gemäss dem iwf durchschnittlich etwa<br />

29% des bruttoinlandsprodukts (bip) zur stabilisierung des finanzsektors bereit.<br />

Hohe Verschuldung der Staaten<br />

Viele regierungen verabschiedeten programme zur Anregung der konjunktur. in den wichtigsten industrieländern<br />

betragen diese gemäss schätzungen des iwf 1% des bips im Jahr 2009 und 0,8% des<br />

bips in 2010. die öffentlichen haushalte werden durch die Gesamtheit der getroffenen massnahmen<br />

stark belastet. die bruttoverschuldung der G-20-Länder wird gemäss schätzungen des iwf von 78,2%<br />

im Jahr 2007 auf 106,7% im Jahr 2010 ansteigen. in den kommenden Jahren wird es eine primäre Aufgabe<br />

der regierungen sein, die öffentlichen haushalte zu stabilisieren und die Verschuldung auf eine<br />

tragfähige basis zurückzufahren.<br />

die zentralbanken senkten die zinsen drastisch, diese liegen in den wichtigsten industrieländern immer<br />

noch nahe null. wichtige zentralbanken wie die federal reserve oder die bank of england gingen<br />

zudem dazu über, bestimmte wertpapiere zu kaufen wie staatsanleihen, unternehmensanleihen oder<br />

X <strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


schwerpunkttheMen<br />

Asset-backed securities (Abs), und trugen damit zur stabilisierung der märkte und zum Abbau der zu<br />

Anfang des Jahres 2009 noch überhöhten risikoprämien bei.<br />

Erholung der Finanzmärkte<br />

in der folgezeit setzte eine spürbare erholung an den finanzmärkten ein. die Aktivität an den primärmärkten<br />

hat sich in vielen bereichen wieder belebt, wodurch die möglichkeiten vieler schuldner, sich<br />

über die kapitalmärkte zu refinanzieren, merklich verbessert worden sind. der Aufschwung an den finanzmärkten<br />

hat die Gewinne der finanzinstitute gesteigert, insbesondere im investment banking, und<br />

ihnen die Aufnahme von kapital an den finanzmärkten erleichtert, wenngleich die wertberichtigungen<br />

auf kredite vielerorts immer noch zunehmen. Angesichts der verbesserten solvenz konnten banken wieder<br />

schuldverschreibungen emittieren, die häufig nicht mehr von der öffentlichen hand garantiert gewesen<br />

waren, so wie dies noch zu beginn des Jahres 2009 hauptsächlich der fall war.<br />

in der zweiten hälfte des Jahres 2009 haben sich die wachstumsaussichten, auch für die exportorientierte<br />

liechtensteinische Volkswirtschaft, merklich verbessert. eine ausreichende risikotragfähigkeit der<br />

finanzinstitute und die volle funktionsfähigkeit der märkte sind derzeit jedoch noch nicht wiederhergestellt.<br />

die finanzierungsbedingungen an den Geld- und kapitalmärkten haben sich in den vergangenen<br />

monaten zwar spürbar verbessert. es bestehen aber friktionen in verschiedenen marktsegmenten fort,<br />

beispielsweise im bereich der Verbriefungen. weltweit weisen zudem viele schuldner, nicht zuletzt bei<br />

den Gewerbeimmobilien, in den kommenden Jahren einen enorm hohen refinanzierungsbedarf auf. und<br />

während die kapitalkosten niedrig bleiben, besteht das risiko, dass finanzmarktteilnehmer risikoreiche<br />

positionen aufbauen, welche abrupt rückgängig gemacht werden müssten, wenn die zinskurven dann<br />

schliesslich drehen.<br />

Solider liechtensteinischer Finanzmarkt<br />

im internationalen Vergleich überstanden die liechtensteinischen finanzinstitute den sturm, der über das<br />

globale wirtschafts- und finanzsystem in den vergangenen zweieinhalb Jahren hinweg gefegt ist, bemerkenswert<br />

gut. die banken sind stabil und voll funktionsfähig. sie zeichnen sich durch solide kernkapitalquoten<br />

aus, welche über den international geforderten standards liegen. Auch andere finanzintermediäre<br />

am finanzplatz Liechtenstein wie Versicherungen, wertpapierfirmen und investmentunternehmen sind<br />

solvent und voll funktionsfähig. kein finanzintermediär war auf staatliche hilfe angewiesen. Liechtenstein<br />

gehört damit zu den wenigen europäischen staaten, in denen keine stützungsmassnahmen für den<br />

finanzsektor notwendig geworden sind.<br />

wenngleich ein insgesamt verhalten positives fazit für das Jahr 2009 gezogen werden kann, ist nicht zu<br />

übersehen, dass der liechtensteinische finanzsektor vor grossen herausforderungen steht. so leidet der<br />

bankensektor unter netto-Abflüssen von kundengeldern. der netto-neugeld-Abfluss im Jahr 2009<br />

lag bei chf 7,0 mrd. (4.1% der verwalteten kundenvermögen), nach chf 5,3 mrd. im Vorjahr. die<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Xi


schwerpunkttheMen<br />

banken sind gefordert, massnahmen zu ergreifen und strategien zu entwickeln, die diese entwicklung<br />

stoppen. Ansätze dafür gibt es, wie beispielsweise die erfolgreich angelaufene «microfinance initiative<br />

Liechtenstein», doch sind weitere Anstrengungen nötig, um den finanzplatz langfristig zu entwickeln.<br />

Als beweis für das Vertrauen der investoren in den markt mag gewertet werden, dass im november<br />

2009 zum ersten mal seit Jahren wieder eine neue bank gegründet worden ist. erfreulich ist auch die<br />

entwicklung bei den Versicherungen, die hohe wachstumsraten beim prämienvolumen verzeichnen.<br />

die bedeutung des sektors gemessen am finanzplatz ist jedoch noch zu niedrig, um dem finanzplatz<br />

grössere wachstumsimpulse zu verleihen.<br />

die fmA war in der finanzkrise sehr aktiv und hat über eine reihe von massnahmen einen beitrag<br />

zur stabilität des liechtensteinischen finanzmarkts geleistet. so wurden risiken durch die einleitung<br />

akkurater untersuchungen, durch eine zwischenzeitlich intensivierte marktbeobachtung, welche regelmässige<br />

umfragen bei banken hinsichtlich ihrer risikostruktur und der exponierung beinhaltete, und<br />

mittels der Ausarbeitung abgestufter massnahmenpläne aktiv kontrolliert. hierbei hat die fmA eng mit<br />

ausländischen partnerbehörden und experten aus wirtschaft und wissenschaft zusammengearbeitet, was<br />

sich als wichtige vertrauensbildende und stabilisierende massnahme erwiesen hat. die fmA hat zudem<br />

stresstests durchgeführt, welche in Anlehnung an die von der schweizer nationalbank durchgeführten<br />

Analysen konzipiert worden waren. sie zeigten, dass die banken über einen ausreichenden kapitalpuffer<br />

verfügten.<br />

Marktentwicklung<br />

die von den finanzintermediären am finanzplatz Liechtenstein verwalteten kundenvermögen haben im<br />

Jahr 2009 um 17% zugelegt, nachdem sie im Vorjahr im zuge der finanzkrise noch um 19% gefallen waren.<br />

die finanzintermediäre profitierten im Jahr 2009 von der positiven entwicklung der finanzmärkte und<br />

dem Abebben der finanzkrise. die höchsten wachstumsraten wurden bei den investmentunternehmen<br />

(+41%) und im Versicherungsbereich (+38%) verzeichnet; einzig die Vorsorgeeinrichtungen verzeichneten<br />

einen leichten rückgang der kundenvermögen (–3%). den investmentunternehmen kam zugute, dass<br />

liquide mittel, welche wegen der finanzkrise zwischenzeitlich als bankeinlagen parkiert worden waren,<br />

im Laufe des Jahres 2009 wieder in investmentunternehmen und andere Anlageinstrumente verlagert<br />

wurden, als Ausdruck der abnehmenden unsicherheit der investoren. Versicherer profitierten von der<br />

steueramnestie in italien («scudo fiscale»). diese erlaubte italienischen bürgern, nicht deklariertes Vermögen<br />

im Ausland gegen bezahlung einer Abfindungssteuer von 5% steuerlich zu legalisieren, wobei<br />

kunden zum teil ihre bei banken gehaltenen Gelder in Lebensversicherungen umschichteten.<br />

Xii<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Entwicklung netto verwaltetes Kundenvermögen<br />

in Mrd. chf<br />

31.12.<br />

2004<br />

31.12.<br />

2005<br />

31.12.<br />

2006<br />

31.12.<br />

2007<br />

31.12.<br />

2008<br />

31.12.<br />

2009<br />

Veränderung in %<br />

2008 / 2009<br />

banken / wertpapierfirmen 119,4 148,7 173,4 201,3 156,7 172,5 10%<br />

investmentunternehmen (fonds) 15,6 20,6 26,7 30,4 26,4 37,3 41%<br />

Vermögensverwaltungsgesellschaften – – 11,2 21,5 19,0 22,5 19%<br />

Versicherungsunternehmen 5,1 10,2 14,8 21,3 18,8 25,9 1 ) 38%<br />

Vorsorgeeinrichtungen 2,8 3,1 2,9 3,2 3,5 3,4 1 ) – 3%<br />

Total 2 ) 142,9 182,6 229,0 277,7 224,3 261,6 17%<br />

Jährliche Veränderung des Totals in % 28% 25% 21% – 19% 17%<br />

1 ) provisorische zahlen 2009<br />

2 ) die rubrik total enthält doppelzählungen, da die Angaben für die banken auch verwaltete Vermögen der anderen finanzintermediäre<br />

( z.b. investmentunternehmen ) beinhalten.<br />

im Jahr 2009 hat die Anzahl der am finanzplatz Liechtenstein tätigen finanzintermediäre leicht zugenommen,<br />

auf zuletzt 2126. den in absoluten zahlen stärksten zuwachs verzeichneten investmentunternehmen<br />

(+48), während sich die Anzahl der Versicherer und der Vorsorgeeinrichtungen marginal<br />

(jeweils –1) verminderte.<br />

Entwicklung Finanzmarktteilnehmer<br />

finanzmarktteilnehmer<br />

31.12.<br />

2005<br />

31.12.<br />

2006<br />

31.12.<br />

2007<br />

31.12.<br />

2008<br />

schwerpunkttheMen<br />

31.12.<br />

2009<br />

Absolute Veränderung<br />

2008 / 2009<br />

banken / wertpapierfirmen 16 16 16 15 16 1<br />

investmentunternehmen (fonds) 166 208 303 363 411 48<br />

Vermögensverwaltungsgesellschaften – 48 90 102 102 0<br />

Versicherer 32 35 37 42 41 – 1<br />

Versicherungsvermittler – 3 35 64 70 6<br />

Vorsorgeeinrichtungen 41 39 36 34 33 – 1<br />

pensionsfonds – – 2 4 5 1<br />

Andere finanzintermediäre 1 314 1 372 1 373 1 411 1 448 37<br />

Total 1 569 1 721 1 892 2 035 2 126 91<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Xiii


Internationale Entwicklungen<br />

in Regulierung und Aufsicht<br />

die ereignisse an den finanzmärkten seit dem Ausbruch der amerikanischen subprime-krise im Jahr 2007<br />

haben nicht nur die globale finanzwelt schwer erschüttert. die finanzmarktkrise riss auch die weltwirtschaft<br />

in eine krise, deren folgen wie die hohe staatsverschuldung oder die steigende Arbeitslosigkeit in<br />

den industrieländern noch lange nachwirken und das wirtschaftswachstum behindern werden. mit den<br />

massiven staatlichen interventionen zur stützung des finanzsystems und der Verstaatlichung zahlreicher<br />

grosser finanzinstitute entbrannte gleichzeitig auf höchster stufe eine heftige debatte über die künftige<br />

regulierung der finanzmärkte und deren beaufsichtigung. Gemeinsamer nenner der staaten ist das<br />

ziel, durch eine schärfere regulierung und ein griffiges Aufsichtssystem künftige finanzmarktkrisen zu<br />

verhindern. Von diesem trend im regulatorischen und aufsichtsrechtlichen bereich ist der finanzplatz<br />

Liechtenstein direkt betroffen.<br />

Erklärung der G-20-Mitgliedstaaten<br />

in ihrer erklärung anlässlich des pittsburgh summit im september 2009 haben die G-20-mitgliedstaaten<br />

angekündigt, den politischen druck gegen Jurisdiktionen, welche die internationalen standards im<br />

steuer-, Geldwäsche- und Aufsichtsbereich nicht einhalten, zu erhöhen. im steuerbereich wurde das<br />

oecd Global forum on transparency and exchange of information (Gftei), im Geldwäschebereich<br />

die financial Action task force (fAtf) und im Aufsichtsbereich das financial stability board (fsb)<br />

beauftragt, nicht-kooperative staaten durch sogenannte peer reviews ausfindig zu machen. Anschliessend<br />

sollen gegen diese staaten massnahmen, meist durch die Aufnahme auf eine schwarze Liste, ergriffen<br />

werden.<br />

Steuerbereich<br />

Liechtenstein hatte bereits mitte 2008 die initiative ergriffen und den eu-mitgliedsstaaten den oecdstandard<br />

in der internationalen kooperation in steuerangelegenheiten im rahmen von entsprechenden<br />

bilateralen Abkommen angeboten. im märz 2009 wurden der oecd-steuerkooperationsstandard von<br />

der liechtensteinischen regierung als verbindlich anerkannt und Verhandlungen für bilaterale Abkommen<br />

zur kooperation bei steuerdelikten mit interessierten staaten angekündigt. in der zwischenzeit hat das<br />

fürstentum Liechtenstein über ein dutzend doppelbesteuerungsabkommen und steuerinformationsaustauch-Abkommen<br />

(tieA) abgeschlossen. deshalb entfernte die oecd Liechtenstein von der grauen<br />

Liste der steueroasen und setzte es am 11. november 2009 auf die weisse Liste.<br />

Geldwäschebereich<br />

das Thema Geldwäschebekämpfung hat durch die G-20-erklärung international wieder an dynamik<br />

gewonnen. Auch nach der erfolgreichen umsetzung der 3. eu-Geldwäscherichtlinie steht Liechtenstein<br />

unter internationaler beobachtung und es werden weitere fortschritte in diesem bereich erwartet. nur<br />

so kann ein dauerhaftes fernbleiben von allfälligen neuen Listen gewährleistet werden. wichtige weitere<br />

massnahmen zur umsetzung der fAtf-standards wurden von der regierung bereits eingeleitet. hier gilt<br />

es, die regierungsvorlagen zur strafrechtlichen Verantwortung juristischer personen sowie zur Ausweitung<br />

XiV <strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


schwerpunkttheMen<br />

des Vortatenkataloges zu erwähnen. Auch die fmA misst nicht zuletzt vor diesem hintergrund dem<br />

konsequenten Vollzug der sorgfaltspflichtgesetzgebung hohe bedeutung bei. in ihren internationalen<br />

kontakten ist sie um die internationale Anerkennung der in Liechtenstein implementierten standards<br />

besorgt.<br />

Aufsichtsstandards und Zusammenarbeit<br />

die rolle des fsb wurde beim Gipfeltreffen der G-20 am 2. April 2009 erheblich aufgewertet. diesem<br />

wurde aufgetragen, weltweit die befolgung der internationalen standards im finanzmarkaufsichtsbereich<br />

zu fördern. das hauptaugenmerk des fsb liegt auf der internationalen zusammenarbeit und dem<br />

informationsaustausch. die einhaltung dieser standards überprüft das fsb anhand der einschlägigen<br />

standards des basler Ausschusses für bankenaufsicht (bcbs), der internationalen organisation der<br />

wertpapieraufsichtsbehörden (iosco) sowie des internationalen dachverbandes der Versicherungsaufseher<br />

(iAis). hinsichtlich dieser standards verweist Liechtenstein im internationalen rahmen auf<br />

positive ergebnisse der letzten prüfungen durch den iwf im Jahr 2007 und zwischenzeitlich getroffene<br />

massnahmen zur behebung festgestellter defizite.<br />

Neues europäisches Finanzaufsichtssystem<br />

die finanzkrise hat die schwächen bei der einzel- und der systemaufsicht in der eu zutage treten lassen.<br />

Aus diesem Grund wurde auf europäischer ebene ein Vorschlag für eine neue europäische finanzaufsicht<br />

ausgearbeitet. der ecofin hat sich im dezember 2009 hinsichtlich der Grundzüge der neuen<br />

europäischen Aufsichtsarchitektur geeinigt.<br />

im rahmen der makroaufsicht ist die schaffung eines europäischen Ausschusses für systemrisiken<br />

geplant. seine hauptaufgabe soll sein, vor systemweiten risiken frühzeitig zu warnen und diesen entgegenzuwirken.<br />

im rahmen der mikroaufsicht ist die schaffung eines europäischen systems für die<br />

finanzaufsicht geplant, bei dem die nationalen finanzaufsichtsbehörden ab 2011 in einem netzverbund<br />

mit neuen europäischen finanzaufsichtsbehörden zusammenarbeiten sollen. diese neuen europäischen<br />

Aufsichtsbehörden sollen durch eine Aufwertung der bestehenden europäischen Level 3 Ausschüsse<br />

(cebs, cesr, ceiops) errichtet werden. diese sollen im Gegensatz zu den bisherigen Ausschüssen<br />

verbindliche technische standards betreffend die Anwendung des Gemeinschaftsrechts entwickeln und<br />

somit für eine harmonisierte Aufsichtspraxis sorgen. darüber hinaus werden sie unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch bindende entscheidungen gegenüber nationalen Aufsichtsbehörden erlassen können<br />

(z.b. bei meinungsverschiedenheiten zwischen nationalen Aufsichtsbehörden).<br />

Aufgrund der erweiterten befugnisse werden die Aktivitäten dieser neuen Aufsichtsbehörden eine starke<br />

bedeutung für Liechtenstein entfalten. die mitarbeit in den europäischen Gremien wird für Liechtenstein<br />

daher noch wichtiger als bisher. frühzeitige information über entwicklungen in der Aufsichtspraxis sind<br />

wichtig, um wettbewerbsnachteile zu verhindern. wie die zusammenarbeit zwischen ewr-eftA-<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

XV


schwerpunkttheMen<br />

und eu-staaten im neuen finanzaufsichtssystem im detail ausgestaltet sein wird, ist noch nicht<br />

abschliessend geklärt. Vorgesehen ist, dass den ewr-staaten, ähnlich wie bisher, eine teilnahme in form<br />

eines beobachterstatus eingeräumt wird.<br />

Offshore-Zentren unter Druck<br />

die neuen rahmenbedingungen und regeln setzen vor allem diejenigen internationalen finanzzentren<br />

unter druck, deren <strong>Gesch</strong>äftsmodell auf offshore-<strong>Gesch</strong>äftsaktivitäten beruht und einen weitgehenden<br />

schutz der privatsphäre der kunden vorsieht. während auf politischer ebene die Verhandlungen weitergeführt<br />

werden, stehen die finanzmarktteilnehmer vor der Aufgabe, ihre strategien und <strong>Gesch</strong>äftsmodelle zu<br />

überdenken, anzupassen und sich neu zu positionieren. dieser transformationsprozess des finanzplatzes<br />

stellt sich als ausserordentlich komplex dar. einerseits ist eine Vielzahl internationaler und nationaler<br />

standards umzusetzen, die als reaktion auf die finanz- und wirtschaftskrise erlassen wurden und noch<br />

erlassen werden und deren Anwendung sich in der praxis erst bewähren muss. Andererseits dürfen die<br />

bedürfnisse der kunden nicht ausser Acht gelassen werden und müssen in einklang mit den neuen Gegebenheiten<br />

gebracht werden. nicht zuletzt ist ein standortwettbewerb zwischen den finanzplätzen, seien<br />

es kleinere offshore- oder schwergewichtige, globale finanzzentren, im Gange. All dies führt dazu, dass<br />

neben einer Vielzahl von chancen auch risiken mit der neuausrichtung des finanzplatzes verbunden<br />

sind. es ist Aufgabe der liechtensteinischen finanzmarktaufsicht, die risiken neuer <strong>Gesch</strong>äftsmodelle<br />

zu beurteilen, zu kontrollieren und zu minimieren. im spannungsfeld von Aufsicht, regulierung und<br />

dem erschliessen von neuen <strong>Gesch</strong>äftsmöglichkeiten richtet die fmA besonderes Augenmerk auf reputations-,<br />

rechts- und systemrisiken.<br />

XVi<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Systemrisiko Finanzplatz<br />

und Risikokontrolle<br />

Kontrolle systemischer Risiken des Finanzmarktes<br />

für Liechtenstein hat die jüngste finanzkrise gezeigt, dass die finanzinstitute im krisenfall gut positioniert<br />

sind. während regierungen und zentralbanken vieler Länder ihre finanzsysteme in der krise massiv<br />

stützen mussten, war kein am finanzplatz Liechtenstein tätiges finanzinstitut auf staatliche hilfe angewiesen.<br />

dies ist mit darauf zurückzuführen, dass das kerngeschäft der banken vergleichsweise risikoarm<br />

ist und sie über eine im internationalen Vergleich äusserst komfortable eigenmittelposition verfügen.<br />

es ist allerdings festzuhalten, dass systemische risiken durchaus bestehen. diese gehen in erster Linie<br />

von den grossen banken aus und sind auf deren überwältigende relative Grösse zurückzuführen, welche<br />

das liechtensteinische bip um ein Vielfaches übertrifft. um die stabilität des finanzsektors zu wahren,<br />

berücksichtigt die fmA verstärkt systemische risiken in ihrer Aufsichtstätigkeit. das <strong>Gesch</strong>äftsmodell<br />

des liechtensteinischen finanzsektors ist auf das private banking und wealth management fokussiert.<br />

die finanzinstitute dienen primär als Vermögensverwalter und nehmen nur in sehr beschränktem masse<br />

risiken auf die bilanz. sie generieren einnahmen hauptsächlich über Gebühren und kommissionen und<br />

tätigen nur in relativ geringem Ausmass eigenhandel.<br />

Bedeutung des Finanzsektors in Liechtenstein<br />

der liechtensteinische finanzsektor hat eine hohe volkswirtschaftliche bedeutung. er trägt insgesamt<br />

etwa 29% zum bip bei und generiert rund 40% der staatseinnahmen. etwa 15% aller beschäftigten<br />

sind im finanzsektor tätig. der bankensektor ist hoch konzentriert und spielt eine tragende rolle für<br />

den finanzplatz. die bilanzsumme der in Liechtenstein tätigen banken belief sich zum Jahresende<br />

2007 auf etwa chf 50 mrd., und war damit ungefähr neun mal so hoch wie das bip Liechtensteins.<br />

dieses Verhältnis ist merklich höher als in anderen entwickelten Volkswirtschaften. der bankensektor<br />

wird dominiert von den drei finanzinstituten LGt Group, LLb-Gruppe und Vp bank Gruppe, die<br />

zusammen einen marktanteil von etwa 85% aufweisen und damit eine besondere herausforderung für<br />

die finanzmarktstabilität darstellen.<br />

Systemische Risiken am Finanzplatz Liechtenstein<br />

das scheitern eines oder gar mehrerer finanzinstitute und eine im internationalen umfang praktizierte<br />

erforderliche stützungsmassnahme würden die Liechtensteiner Volkswirtschaft finanziell überfordern.<br />

schliesslich übersteigt die bilanzsumme der grösseren finanzinstitute das Landesbudget um ein Vielfaches.<br />

die realwirtschaftlichen folgen würden die solvenz des öffentlichen sektors und den erreichten wohlstand<br />

nachhaltig gefährden. dies unterstreicht die notwendigkeit, einen möglichen zusammenbruch einzelner<br />

finanzinstitute unwahrscheinlicher zu machen, bzw. möglichst zu verhindern. dafür sind ausreichende<br />

eigenmittel die erste bedingung. damit können Verluste in krisen eigenständig absorbiert werden.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

XVii


schwerpunkttheMen<br />

Internationaler Vergleich der Grösse und Konzentration des Bankensektors (2007 und 2008)<br />

Grösse des Finanzsektors<br />

(Verhältnis der summe aller<br />

Aktiven zum jährlichen bip)<br />

Konzentration<br />

(summe aller Aktiven der<br />

grössten 3 banken in % der<br />

Gesamtaktiven)<br />

Luxemburg* 30 k.A.<br />

island 11 k.A.<br />

Liechtenstein 9 85<br />

schweiz 8,2 76<br />

hong kong 6,5 k.A.<br />

belgien 6,3 89<br />

niederlande 5,3 93<br />

Vereinigtes königreich 4,3 72<br />

deutschland 3,4 41<br />

schweden 3,3 82<br />

Japan 1,9 52<br />

kanada 1,8 58<br />

italien 1,6 75<br />

usA 0,9 46<br />

* 2006<br />

k.A. = keine Angabe<br />

Quellen: schweizer nationalbank, financial stability report 2009, seite 30;<br />

hong kong monetary Authority, fL stabstelle für kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

central bank of iceland, finanzmarktaufsicht Liechtenstein<br />

Solide und qualitativ hochwertige Eigenmittelausstattung liechtensteinischer Banken<br />

Liechtensteinische banken sind verpflichtet, ihre nach internationalen standards (basel ii) zu berechnenden<br />

risiken mit eigenmitteln zu unterlegen. tatsächlich halten liechtensteinische banken freiwillig<br />

im durchschnitt mehr als das doppelte der erforderlichen eigenmittel. die Quote von anrechenbaren<br />

eigenmitteln zu erforderlichen eigenmitteln beträgt über den gesamten bankenplatz Liechtenstein betrachtet<br />

221% (gewichtetes mittel).<br />

die Leverage ratio, d.h. der risikounabhängige, nominale Verschuldungsgrad, ist ein einfach zu ermittelnder<br />

risikoindikator. er hat den Vorteil, unabhängig von komplexen modellen und unterschiedlichen<br />

risikogewichtungen zu sein. die schweizer Aufsichtsbehörden haben kürzlich eine Leverage ratio erlassen,<br />

welche bei den Grossbanken ubs und credit suisse zur Anwendung kommt. das mit der Leverage<br />

ratio definierte Verhältnis zwischen kernkapital und bilanzsumme wurde dabei auf mindestens 3%<br />

auf konzernebene und auf ebene der einzelinstitute auf mindestens 4% festgelegt. Alle am finanzplatz<br />

XViii<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Eigenmitteldeckungsgrad der Liechtensteiner <strong>Gesch</strong>äftsbanken (per 31. Dezember 2009)<br />

800%<br />

700%<br />

600%<br />

500%<br />

400%<br />

300%<br />

200%<br />

100%<br />

0<br />

740%<br />

1<br />

Quelle fmA<br />

560%<br />

2<br />

427%<br />

3<br />

267%<br />

4<br />

264%<br />

5<br />

252%<br />

6<br />

228%<br />

7<br />

219%<br />

8<br />

209%<br />

9<br />

182%<br />

10<br />

174%<br />

11<br />

171%<br />

12<br />

166%<br />

schwerpunkttheMen<br />

145%<br />

135%<br />

13 14 15<br />

Eigenmitteldeckungsgrad<br />

Mindesterfordernis<br />

nach Basel 2<br />

Liechtenstein tätigen finanzinstitute würden diese Anforderungen freiwillig erfüllen, bis auf eine, welche<br />

mit 3,9% nur knapp unter dem festgelegten schwellenwert liegt. die Leverage ratio beträgt über den<br />

gesamten bankenplatz Liechtenstein betrachtet 9,4% (gewichtetes mittel).<br />

das basler komitee hat sich kürzlich dafür ausgesprochen, hybridkapital auslaufen zu lassen, und<br />

nachrangige Anleihen nicht mehr als kapital (tier 2) anzurechnen. die anrechenbaren eigenmittel<br />

der Liechtensteiner banken bestehen hauptsächlich aus eigenkapital. über den gesamten bankenplatz<br />

betrachtet bestehen die anrechenbaren eigenmittel nur zu etwa 1% aus hybridkapital. eine allfällige<br />

entscheidung, bestimmte nachrangige darlehen nicht mehr als teil des kapitals anzurechnen, würde<br />

daher nur geringe Auswirkungen auf den Liechtensteiner bankenplatz haben.<br />

Risikobasierte Aufsicht der FMA<br />

Auf internationaler ebene werden derzeit vielerlei Vorschläge zur Verbesserung der finanzstabilität<br />

diskutiert. die fmA verfolgt diese diskussionen intensiv und nimmt aktiv daran teil. die Liechtensteinische<br />

Aufsicht sieht sich dabei nicht als trendsetter, sondern folgt den internationalen entwicklungen,<br />

insbesondere in der europäischen union und in der schweiz.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

XiX


schwerpunkttheMen<br />

Leverage Ratios der Liechtensteiner <strong>Gesch</strong>äftsbanken (per 31. Dezember 2009)<br />

20%<br />

18%<br />

16%<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

Leverage Ratio<br />

bemerkung: finmA schwellenwert gemäss Verfügung vom november 2008; nicht bindend für Liechtensteiner banken<br />

Quelle fmA<br />

FINMA Schwellenwert<br />

Konzerne<br />

FINMA Schwellenwert<br />

Einzelinstitute<br />

Aus sicht der fmA soll der Liechtensteinische finanzplatz hinsichtlich der stabilität der zugelassenen<br />

und beaufsichtigten finanzinstitute internationales spitzenmass haben. dies stellt keinen widerspruch<br />

zur internationalen wettbewerbsfähigkeit der nationalen banken dar. im Gegenteil. das beste wettbewerbsargument<br />

für den bankenplatz ist, sich auf einen stabilen finanzplatz stützen zu können.<br />

zur wahrung der stabilität am finanzplatz Liechtenstein ist eine starke und intensive Aufsicht nötig, die<br />

wirksam und effizient agieren kann. im rahmen ihrer risikobasierten Aufsicht konzentriert die fmA ihre<br />

Aufsichtstätigkeit verstärkt auf diejenigen institute, welche als vergleichsweise risikoreich oder systemrelevant<br />

identifiziert werden. die fmA behält sich dabei die möglichkeit vor, über die internationalen<br />

standards hinauszugehen, sofern damit die Gefahr eines kollapses eines systemrelevanten finanzinstituts<br />

abgewendet werden könnte.<br />

XX<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


AUFSICHT


Verschiedene Aufsichtsaktivitäten der fmA standen<br />

im zusammenhang mit der finanzmarktkrise.<br />

erfreulicherweise ist es seit märz 2009 zu einer<br />

breiten erholung der internationalen finanzmärkte<br />

gekommen, nachdem sich das internationale<br />

finanzsystem im september 2008 noch am rande<br />

eines zusammenbruchs befand. Verschiedene<br />

massnahmen wie ausserordentliche reportings<br />

der finanzinstitute an die fmA konnten daher<br />

gelockert werden. der finanzplatz Liechtenstein<br />

zeichnete sich auch in dieser schwierigen zeit<br />

durch solidität und stabilität aus. die fmA erachtet<br />

jedoch die risiken der internationalen<br />

wirtschafts- und finanzsysteme als weiterhin<br />

hoch. sie richtet ihren fokus deshalb intensiver<br />

auf systemrisiken und verstärkt den risikobasierten<br />

Aufsichtsansatz.<br />

mit inkrafttreten des revidierten sorgfaltspflichtgesetzes<br />

am 1. märz 2009 ergeben sich für diverse<br />

dem Gesetz unterstehende finanzintermediäre<br />

neue pflichten. die fmA hat deshalb die sorgfaltspflichtkontrollen<br />

verstärkt und sensibilisiert die<br />

finanzakteure für die prävention von Geldwäscherei.<br />

im Jahr 2009 konnten zudem mehrere grössere<br />

Aufsichtsfälle abgeschlossen werden.<br />

nach dem bekanntwerden der entwendung von<br />

kundendaten in Liechtenstein hat die fmA bei<br />

den finanzintermediären im Jahr 2008 einen datensicherheits-Audit<br />

durchgeführt. die Auswertung<br />

der prüfberichte im frühjahr 2009 zeigte, dass die<br />

finanzintermediäre über einen hohen standard in der<br />

datensicherheit verfügen. bei festgestellten mängeln<br />

sind die finanzintermediäre aufgefordert worden, diese<br />

zu beheben und der fmA meldung zu erstatten. die<br />

überprüfung der datensicherheit in weiterer folge<br />

wird in die jährliche revision der finanzinstitute<br />

überführt. damit wird eine kontinuierliche überwachung<br />

der datensicherheit sichergestellt.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

1.1 Bankenaufsicht<br />

Aufsicht<br />

Bankenstandort Liechtenstein<br />

dank der hohen eigenmittelquote, der konservativen<br />

Anlagepolitik und der hohen Liquiditätsreserven<br />

zeichnete sich der bankenplatz Liechtenstein<br />

durch stabilität aus. daher benötigte kein<br />

einziges bankinstitut staatliche unterstützung.<br />

zwar verringerte sich der ertrag aufgrund der<br />

wirtschaftlichen entwicklung, jedoch erzielten<br />

2009 alle aktiven bankinstitute ein positives ergebnis<br />

aus der normalen <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit. dieses<br />

stieg gegenüber dem Vorjahr um 20% und belief<br />

sich konsolidiert betrachtet auf chf 424,6 mio.<br />

die verwalteten Vermögen sind um 10% gestiegen<br />

und beliefen sich per ende dezember 2009 auf<br />

chf 172,5 mrd.<br />

1


Aufsicht<br />

Verwaltetes Kundenvermögen und Ergebnis der gewöhnlichen <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit<br />

EGT in Mio. CHF<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Verunsicherung löste bei den bankkunden die<br />

steuerdiskussion und der internationale druck<br />

auf das liechtensteinische bankgeheimnis aus. dies<br />

führte auf dem finanzplatz Liechtenstein zu einem<br />

beachtlichen Abfluss von kundengeldern, der jedoch<br />

durch neugeldzuflüsse an anderen standorten<br />

und durch kurserholungen an den Aktienmärkten<br />

kompensiert werden konnte. mit dem Abschluss<br />

der geforderten Anzahl an oecd-konformen<br />

steuerabkommen wurde Liechtenstein von der<br />

grauen Liste der steueroasen gestrichen und auf<br />

die weisse Liste gesetzt.<br />

nach wie vor bietet der bankenplatz Liechtenstein<br />

ein hohes mass an privatsphäre mit einem gesetzlich<br />

verankerten bankgeheimnis. die rahmenbedingungen<br />

für banken sind noch immer attraktiv. dies<br />

beweist der umstand, dass im berichtsjahr ein neues<br />

institut bewilligt werden konnte. da Liechtenstein<br />

sowohl dem wirtschaftsraum schweiz als auch dem<br />

europäischen wirtschaftsraum angehört, bieten sich<br />

2<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Verwaltetes Kundenvermögen in Mrd. CHF<br />

Ergebnis der gewöhnlichen<br />

<strong>Gesch</strong>äftstätigkeit (EGT)<br />

Verwaltetes Kundenvermögen<br />

konsolidiert<br />

Verwaltetes Kundenvermögen<br />

einzeln<br />

den ansässigen finanzintermediären mit internationaler<br />

Ausrichtung interessante möglichkeiten. die<br />

hohen Qualitätsstandards, die politische stabilität<br />

und die resistenzfähigkeit in krisensituationen<br />

zeichnen den bankenplatz Liechtenstein aus. per<br />

31. dezember 2009 verfügten 16 institute über eine<br />

banklizenz, wobei ein bankinstitut eine freiwillige<br />

Liquidation durchführt und ein weiteres den bankbetrieb<br />

noch nicht aufgenommen hat.<br />

Bewilligungen<br />

die fmA hat mit Verfügung vom 10. november<br />

2009 der Lamda privatbank AG, Vaduz, eine<br />

bewilligung zum betrieb einer bank erteilt. in<br />

übereinstimmung mit Art. 27 bankG ist eine<br />

Aufnahme der <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit innert Jahresfrist<br />

vorgesehen.<br />

Aufgrund diverser Amtshilfeersuchen, welche ab<br />

dem spätherbst 2007 bei der fmA eingingen,<br />

sowie darauffolgender medienberichte betreffend<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


marktmanipulationen über die Alpe Adria privatbank<br />

AG sowie weiteren informationen zu<br />

marktmanipulationen im herbst 2008 hat die<br />

fmA eine aufsichtsrechtliche untersuchung gegen<br />

die bank durchgeführt. die ergebnisse dieser untersuchung<br />

lagen im Januar 2009 vor und deckten<br />

sowohl mängel nach dem bankengesetz als auch<br />

im bereich der sorgfaltspflichtvorschriften auf.<br />

die fmA forderte basierend auf den vorliegenden<br />

untersuchungsergebnissen die Verantwortlichen<br />

der bank zur ergreifung von massnahmen auf. die<br />

Alpe Adria privatbank AG beschloss daraufhin an<br />

Bewilligungsänderungen Banken<br />

ihrer Generalversammlung vom 28. April 2009,<br />

ihre <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit in Liechtenstein aufzugeben<br />

und in die freiwillige Liquidation zu treten. die<br />

banktätigkeit wird vom eingesetzten Liquidator<br />

bis zum Abschluss der freiwilligen Liquidation<br />

geordnet weitergeführt. der gesamte prozess wird<br />

von der fmA eng begleitet. mit dem Abschluss der<br />

Liquidation wird nicht vor 2012 gerechnet.<br />

im weiteren wurde mazars coresa AG mit sitz in<br />

Genf eine bewilligung zur tätigkeit als revisionsstelle<br />

von banken und wertpapierfirmen erteilt.<br />

2009 2008<br />

bewilligungen 1 0<br />

wechsel von organen ( GL / Vr ) 20 43<br />

wechsel der internen revision 1 2<br />

Genehmigungspflichtige statutenänderungen 1 2<br />

Genehmigungspflichtige <strong>Gesch</strong>äftsreglementsänderungen 4 2<br />

wechsel der externen revision 1 1<br />

wechsel von qualifizierten beteiligungen an einer bank 4 0<br />

notifikationen im freien dienstleistungsverkehr 24 1<br />

firmaänderung 3 3<br />

erweiterte bankbewilligungen 0 0<br />

Total 59 54<br />

Prüfwesen<br />

die fmA stützt sich bei der Aufsicht über die<br />

banken und wertpapierfirmen im dualistischen<br />

Aufsichtssystem stark auf die berichterstattung der<br />

revisionsstellen. die Analyse der revisionsberichte<br />

nach dem bankG per 31. dezember 2008 ergab,<br />

dass 34 beanstandungen ausgesprochen wurden.<br />

im Vorjahr waren es 23 beanstandungen.<br />

managementgespräche<br />

erstmals fanden ende oktober neben den Gesprächen<br />

mit dem bankmanagement auch Gespräche<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

mit dem management der bankengesetzlichen<br />

revisionsstellen statt. schwerpunkte waren insbesondere<br />

aktuelle Themen sowie eine gegenseitige<br />

beurteilung der zusammenarbeit. wie in den<br />

Vorjahren führte die fmA mit der <strong>Gesch</strong>äftsleitung<br />

und mitgliedern des Verwaltungsrates der banken<br />

mindestens ein Gespräch.<br />

kontrollen nach spG<br />

entsprechend dem sorgfaltspflichtgesetz werden<br />

die ordentlichen kontrollen im Auftrag der fmA<br />

durch die revisionsstellen durchgeführt. die zahl<br />

3


Aufsicht<br />

der beanstandungen erhöhte sich gegenüber dem<br />

Vorjahr von 17 auf 21. zusätzlich hat die fmA<br />

ausserordentliche kontrollen angeordnet oder selbst<br />

durchgeführt.<br />

begleitung revisionsgesellschaften<br />

im zweiten Quartal begleitete die fmA vier revisionsstellen<br />

bei ihren sorgfaltspflichtkontrollen.<br />

dabei wurden von seite der fmA keine eigenen<br />

prüfungshandlungen vorgenommen.<br />

revisorenworkshops<br />

ende februar fand der jährliche banken-revisorenworkshop<br />

statt. Themen waren u.a. die datensicherheits-<br />

und mifid-prüfung aus dem Jahr 2008,<br />

die finanzmarktkrise, Gesetzesänderungen wie etwa<br />

die umsetzung der 3. Geldwäsche-richtlinie und<br />

der Abschlussprüfer-richtlinie. ein wesentlicher<br />

bestandteil der workshops betraf die berichterstattung<br />

der revisionsstellen an die fmA gemäss<br />

Art. 36 bankG.<br />

ende november wurde ein weiterer revisorenworkshop<br />

durchgeführt, der sich überwiegend den<br />

kontrollen nach dem spG widmete. hierbei wurde<br />

über gesetzliche neuerungen und regulatorische<br />

Vorgaben der fmA orientiert. das ziel war ein<br />

einheitliches Verständnis über die dokumentation<br />

der prüfergebnisse im muster-kontrollbericht zu<br />

entwickeln.<br />

Abschlussprüfer-richtlinie<br />

die mitarbeit der fmA an der umsetzung der Abschlussprüfer-richtlinie<br />

2006/43/eG ist weitgehend<br />

abgeschlossen. insbesondere werden änderungen im<br />

wprG vorgenommen. diese umsetzungsarbeiten<br />

wurden auch zum Anlass genommen, entsprechende<br />

regelungen in den spezialgesetzen anzupassen.<br />

4<br />

Meldewesen<br />

Aufgrund der finanzkrise wurde im Jahr 2008 ein<br />

ausserordentliches reporting an die fmA installiert.<br />

dieses zu beginn noch auf wöchentlicher basis<br />

durchgeführte reporting wurde nach Vorliegen<br />

erster tendenzen auf ein monatliches reporting<br />

reduziert. im zuge der teilweisen beruhigung<br />

der finanzmärkte konnte das ausserordentliche<br />

reporting mitte 2009 eingestellt werden.<br />

die reportings bildeten die Grundlage für die<br />

stresstests, welche die fmA im märz 2009 durchführte.<br />

ein fokus wurde dabei auf die situation<br />

im finanzierungswesen gelegt, wo auch marktwertverluste<br />

bei Lombardkrediten, forderungsabschreibungen,<br />

etc. sowie Aspekte der ertragslage<br />

der liechtensteinischen banken berücksichtigt<br />

wurden. dabei zeigte sich, dass die stabilität der<br />

liechtensteinischen institute zu keinem zeitpunkt<br />

gefährdet war. Alle berechneten szenarien zeigten<br />

eine durchgängig stabile deckung mit eigenmitteln.<br />

Auch war die Liquiditätsversorgung jederzeit<br />

sicher gestellt.<br />

das ordentliche meldewesen wurde – unter anderem<br />

aufgrund der finanzkrise – mittels neuen<br />

meldepflichten erweitert. die frühinformationen<br />

wurden um wesentliche positionen für die risikoeinschätzung<br />

der banken erweitert. teile dieser<br />

informationen bilden auch die Grundlage des 2010<br />

zu etablierenden risiko-dialogs. die ordentlichen<br />

meldungen zinsschock und zinsbindungsbilanz<br />

sind ebenfalls wichtige instrumente zur Analyse<br />

einzelner teilbereiche der banken.<br />

weiterentwicklung der meldeplattform<br />

im Juni 2009 wurde über die weiter entwickelte<br />

meldeplattform im rahmen eines workshops<br />

informiert. dabei wurde neben organisatorischen<br />

änderungen auch ein Ausblick auf zukünftige<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


entwicklungen gegeben und verschiedene regulatorische<br />

Aspekte des meldewesens beleuchtet.<br />

die weiterentwickelte elektronische meldeplattform<br />

trägt zur effizienteren Gestaltung der prozesse bei<br />

und bietet den banken zusätzliche Verbesserungen.<br />

zudem konnte der Aufwand für die Aufbereitung<br />

der gemeldeten daten gesenkt und die Qualität<br />

der Auswertungen gesteigert werden. die periodisch<br />

von den banken gemeldeten zahlen laufen<br />

automatisiert in eine datenbank und bilden unter<br />

anderem die basis für verschiedene reportings,<br />

sowie die risikoeinstufung der banken.<br />

Aufsichtspraxis<br />

erhält die fmA im rahmen ihrer laufenden Aufsichtstätigkeit<br />

kenntnis von einer mangelnden<br />

umsetzung bankenrechtlicher bestimmungen,<br />

so ergreift sie die erforderlichen massnahmen,<br />

damit der gesetzmässige zustand wiederhergestellt<br />

wird.<br />

Auslöser für massnahmen waren beanstandungen<br />

aus revisionsberichten, pressemitteilungen, Anfragen<br />

anderer Aufsichtsbehörden sowie weitere<br />

zweckdienliche hinweise. im Jahr 2009 führte die<br />

fmA untersuchungen mit Verdacht auf marktmissbrauch,<br />

Verletzungen gegen das sorgfaltspflichtgesetz<br />

und mängel in der it-organisation<br />

sowie bezüglich fragen des ordnungsgemässen<br />

outsourcings durch. im bereich der Aufsichtstätigkeit<br />

über die revisionsstellen intensivierte die<br />

fmA die überwachung mittels Vor-ort-kontrollen.<br />

im weiteren eröffnete sie eine untersuchung gegen<br />

eine prüfgesellschaft. ebenfalls konnte die fmA<br />

umfangreiche untersuchungen, die ihren ursprung<br />

in den Vorjahren hatten, abschliessen.<br />

im bereich der bankenaufsicht hat die fmA im<br />

berichtsjahr keine bussen verhängt. sie brachte<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

jedoch diverse Verstösse bei der staatsanwaltschaft<br />

zur Anzeige bzw. erstattete meldung an die fiu.<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

die erbringung von bank-, finanzdienstleistungs-<br />

und Versicherungsgeschäften ist in Liechtenstein bewilligungspflichtig.<br />

diese Leistungen dürfen somit<br />

ohne entsprechende konzessionen nicht erbracht<br />

werden und Verstösse werden vom Landgericht<br />

geahndet. die fmA wacht über die beachtung<br />

dieses Verbotes. dazu geht sie allen hinweisen nach,<br />

die auf Aktivitäten nicht konzessionierter finanzdienstleister<br />

schliessen lassen. insbesondere nimmt<br />

die fmA hier auch entsprechende meldungen der<br />

einzelnen finanzmarktteilnehmer entgegen.<br />

im April 2009 musste die fmA wegen unerlaubter<br />

Aktivität eines nicht lizenzierten ausländischen<br />

unternehmens einschreiten. dieses bot bankdienstleistungen<br />

ohne entsprechende bewilligung<br />

an. dabei berief sich das unternehmen auf seinen<br />

hauptsitz in Liechtenstein. die fmA übermittelte<br />

den sachverhalt aufgrund der untersuchungen an<br />

die staatsanwaltschaft für weitere erhebungen.<br />

eine andere untersuchung der fmA betraf mehrere<br />

liechtensteinische finanzintermediäre. es bestand<br />

der Verdacht, dass diese für eine kriminelle Vereinigung<br />

als Vehikel für marktmissbräuchliche<br />

Aktivitäten dienten. die untersuchung wurde noch<br />

im Jahr 2009 abgeschlossen.<br />

Operative Schwerpunkte<br />

risikomitteilung<br />

Art. 25 Abs. 1 und 2 der eigenmittelverordnung<br />

(erV) verlangt eine angemessene eigenmittelausstattung<br />

und risikoabsicherung für banken und<br />

wertpapierfirmen. in ihrer mitteilung nr. 10/2009<br />

behandelt die fmA Grundlagen einer risikoadäquaten<br />

eigenmittelausstattung sowie strategien und<br />

5


Aufsicht<br />

Verfahren der risikoabsicherung. Anpassungen<br />

aufgrund der finanzkrise sind bereits in der mitteilung<br />

enthalten. die mitteilung ist per 1. Januar<br />

2010 in kraft getreten.<br />

musterprüfbericht<br />

bei der Analyse der revisionsberichte stellte die<br />

fmA in den vergangenen Jahren wiederholt fest,<br />

dass die berichtstiefe zwischen den verschiedenen<br />

revisionsstellen stark variiert. insbesondere bestand<br />

ein starker ermessenspielraum, ob ein sachverhalt<br />

als beanstandung gewürdigt wurde. dies erschwerte<br />

der fmA die frühzeitige und vollständige identifikation<br />

von schwachstellen und die einleitung<br />

von entsprechenden massnahmen. in einer fmAmitteilung<br />

wurden deshalb die berichtsstruktur von<br />

Anhang V der bankverordnung präzisiert und die<br />

Vorgehensweise zur risikoanalyse und die dokumentation<br />

der risikoorientierten prüfungsstrategie<br />

in form eines neuen musterrevisionsberichts definiert.<br />

die fmA-mitteilung nr. 13/2009 wurde<br />

am 16. dezember 2009 publiziert.<br />

risikobasierte Aufsicht<br />

die finanzintermediäre sollen ihren risiken entsprechend<br />

beaufsichtigt werden. dazu wurde in<br />

einem pilotprojekt ein standardisiertes risikoeinstufungs-system<br />

erarbeitet. dabei werden zahlenbasierte<br />

werte in einen sogenannten risikoradar<br />

eingespeist und in einem reporting ausgewertet.<br />

die ergebnisse aus dem risikoradar und qualitative<br />

kriterien werden von der bankenaufsicht<br />

interpretiert. im rahmen des projektes wurde eine<br />

ist-Analyse der Aufsichtsprozesse durchgeführt und<br />

darauf aufbauend der risikobasierte soll-prozess<br />

definiert.<br />

konsolidierte Aufsicht<br />

die starke Vernetzung und internationalisierung<br />

der am platz Liechtenstein tätigen finanzinstitute<br />

6<br />

verlangt nach einer Anpassung der Aufsicht und die<br />

berücksichtigung von risiken im Gruppenkontext.<br />

dies erfordert eine verstärkte zusammenarbeit<br />

der Aufsichtsbehörden in den einzelnen Ländern.<br />

Aufgrund der einbindung Liechtensteins in den<br />

ewr und der entsprechenden gesetzlichen rahmenbedingungen<br />

gestaltet sich die konsolidierte<br />

Aufsicht für Liechtenstein als anspruchsvoll. in der<br />

berichtsperiode wurden daher die schnittstellen<br />

in der Aufsichtspraxis analysiert und soll-prozesse<br />

gestaltet. die entsprechenden erkenntnisse fliessen<br />

in die laufende Aufsicht ein.<br />

neuer finanzintermediär<br />

die umsetzung der richtlinie 2007/64/eG in<br />

das nationale zahlungsdienstegesetz (zdG) per<br />

1. november 2009 ermöglicht es, in Liechtenstein<br />

ein bewilligungsansuchen zu einem neuen finanzintermediär<br />

– dem sogenannten zahlungsinstitut –<br />

einzureichen. für bewilligung und beaufsichtigung<br />

dieses neuen finanzintermediärs ist die fmA zuständig.<br />

die komplexe situation Liechtensteins<br />

hinsichtlich des zoll- und währungsvertrags mit<br />

der schweiz und die gleichzeitige einbindung in<br />

den ewr schaffen besonders im hinblick auf<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


zahlungsströme und -tätigkeiten eine besondere<br />

herausforderung. per 31. dezember 2009 wurde<br />

in Liechtenstein noch kein zahlungsinstitut<br />

bewilligt.<br />

Ausblick 2010<br />

im zuge der verstärkten fokussierung der Aufsichtstätigkeit<br />

auf wesentliche risiken und vor<br />

dem hintergrund der finanzkrise werden im Jahr<br />

2010 verstärkt risiko-Themen bearbeitet. ein<br />

schwergewicht dabei wird u.a. auf cross-borderrisiken<br />

von banken und systemrelevanz gelegt.<br />

das Thema systemrelevanz wurde bereits im Jahr<br />

2009 eingehend untersucht. die finanzintermediäre<br />

und weitere Anspruchsgruppen sollen nun verstärkt<br />

auf die Thematik sensibilisiert werden. Auch wird<br />

neu ein jährlich stattfindender risikodialog mit<br />

den banken durchgeführt. es handelt sich dabei<br />

um eine diskussion mit dem management und<br />

den risikoverantwortlichen der bank betreffend<br />

allgemeiner und bankspezifischer risiken. der risikodialog<br />

ist bestandteil des projekts risikobasierte<br />

Aufsicht, welches im Jahr 2010 abgeschlossen wird.<br />

das projekt konsolidierte Aufsicht wird im Jahr<br />

2010 umgesetzt, um die steigende Vernetzung und<br />

internationalisierung liechtensteinischer institute<br />

im Aufsichtssystem angemessen berücksichtigen<br />

zu können.<br />

im bereich des prüfwesens werden gemäss der<br />

nationalen umsetzung der richtlinie 2006/43/<br />

eG revisionsstellen dazu angehalten, nach internationalen<br />

prüfungsstandards gemäss wprG zu<br />

prüfen. die fmA soll dabei neu die Aufsicht über<br />

die revisionsstellen übernehmen und beispielsweise<br />

Qualitätskontrollen durchführen.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

1.2 Wertpapieraufsicht<br />

Aufsicht<br />

Investmentunternehmen<br />

fondsstandort Liechtenstein<br />

investmentunternehmen (iu) sind gerade in turbulenten<br />

zeiten an den finanzmärkten ein wichtiges<br />

investitionsprodukt für Anleger und den finanzplatz<br />

Liechtenstein. dies zeigt die entwicklung des<br />

verwalteten fondsvermögens mit einem Anstieg<br />

von rund chf 10 mrd. auf chf 37,3 mrd. sehr<br />

deutlich. ende 2009 waren 411 inländische iu,<br />

respektive 618 einzelvermögen, zugelassen. diese<br />

werden von 27 Verwaltungsgesellschaften (VerwG)<br />

verwaltet, darunter 21 fondsleitungen sowie<br />

6 selbstverwaltete Anlagegesellschaften.<br />

der fondsstandort Liechtenstein gewinnt auch<br />

als Vertriebsstandort für ausländische iu an bedeutung.<br />

ende 2009 waren 193 ausländische iu<br />

mit insgesamt 1068 einzelvermögen zum Vertrieb<br />

zugelassen.<br />

dabei handelte es sich um 95 ucits-konforme<br />

iu und um 98 non-ucits aus dem ewr oder iu<br />

aus drittstaaten. mittlerweile haben 6 ausländische<br />

VerwG den freien dienstleistungsverkehr in Liechtenstein<br />

notifiziert. 2009 waren zudem hedgefonds,<br />

fund-of-hedgefonds, immobilienfonds, investitionen<br />

in cat bonds sowie zweigniederlassungen im<br />

ewr-raum aufkommende Themen am platz.<br />

Bewilligungen und Bescheinigungen<br />

zulassung inländischer iu<br />

die fmA erteilte 46 bewilligungen für inländische<br />

iu, davon drei als Anlagegesellschaften in der<br />

rechtsform der Aktiengesellschaft mit veränderlichem<br />

kapital, die übrigen als Anlagefonds in der<br />

rechtsform der kollektivtreuhänderschaft. zwei<br />

iu sind als geschlossene fonds mit einem nach<br />

dem wertpapierprospektgesetz (wppG) gebillig-<br />

7


Aufsicht<br />

Entwicklung verwaltetes Nettovermögen IU Inland<br />

Mrd. CHF<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

31.12.<br />

2002<br />

31.12.<br />

2003<br />

31.12.<br />

2004<br />

31.12.<br />

2005<br />

Entwicklung Einzelvermögen IU Inland<br />

Anzahl<br />

8<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

31.12.<br />

2002<br />

31.12.<br />

2003<br />

31.12.<br />

2004<br />

31.12.<br />

2005<br />

31.12.<br />

2006<br />

31.12.<br />

2006<br />

31.12.<br />

2007<br />

31.12.<br />

2007<br />

31.12.<br />

2008<br />

31.12.<br />

2008<br />

31.12.<br />

2009<br />

31.12.<br />

2009<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


ten prospekt aufgelegt worden. darüber hinaus<br />

wurden eine fondsleitung bewilligt sowie 48 iu<br />

für qualifizierte Anleger bescheinigt. unter berücksichtigung<br />

von Liquidationen und Löschungen stieg<br />

die Anzahl liechtensteinischer iu per ende 2009<br />

um 48 auf 411 an.<br />

es wurden 195 prospektänderungen genehmigt<br />

(inklusive Abänderung von prospekten von iu<br />

für qualifizierte Anleger). es handelte sich dabei<br />

insbesondere um die schaffung von 23 neuen segmenten,<br />

60 änderungen bei delegationen, 8 depotbank-<br />

und revisionsstellenwechsel, mehrfache<br />

überführungen von ausländischen Vermögen in<br />

liechtensteinische iu sowie 20 namensänderungen<br />

von einzelvermögen.<br />

Verwaltungsgesellschaften und Investmentunternehmen<br />

(Anzahl pro Bewilligungskategorie gemäss IUG)<br />

tätige VerwG<br />

davon fondsleitungen<br />

davon AnlG<br />

inländische iu<br />

davon iu für wertpapiere<br />

davon iu für andere werte<br />

davon iu für qualifizierte Anleger<br />

Ausländische iu<br />

davon segmentiert<br />

mit insgesamt segmenten ( einzelvermögen )<br />

zulassung ausländischer iu<br />

die Anzahl an ausländischen iu mit einer zulassung<br />

zum Vertrieb in Liechtenstein verringerte sich<br />

unter einbezug von fusionen, nichtlancierungen<br />

und Liquidationen auf 191; auf basis einzelvermögen<br />

auf 1068. änderungen in diesem bereich<br />

umfassen hauptsächlich zulassungen / einstellung<br />

des Vertriebs, Liquidationen von (sub-) fonds,<br />

namensänderungen sowie fusionen.<br />

zulassung von Vertriebsberechtigten<br />

neben den im iuG aufgeführten Vertriebsberechtigten,<br />

die aufgrund ihrer spezialgesetzlichen bewilligung<br />

befugt sind, fondsanteile in Liechtenstein<br />

zu vertreiben, waren 2009 elf juristische und eine<br />

natürliche person aufgrund expliziter zulassung<br />

vertriebsberechtigt, eine juristische person mehr<br />

als im Vorjahr.<br />

31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 + / –<br />

revisionsstellen 10 12 11 –1<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

27<br />

20<br />

7<br />

303<br />

97<br />

137<br />

69<br />

246<br />

67<br />

862<br />

28<br />

21<br />

7<br />

363<br />

127<br />

157<br />

79<br />

219<br />

74<br />

917<br />

27<br />

21<br />

6<br />

411<br />

127<br />

173<br />

111<br />

191<br />

76<br />

956<br />

– 1<br />

0<br />

– 1<br />

48<br />

0<br />

16<br />

32<br />

– 26<br />

2<br />

– 75<br />

Aufsicht<br />

9


Aufsicht<br />

Entwicklung zugelassener ausländischer IU<br />

Anzahl<br />

1 200<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

31.12.<br />

2002<br />

31.12.<br />

2003<br />

31.12.<br />

2004<br />

31.12.<br />

2005<br />

31.12.<br />

2006<br />

Laufende Aufsicht<br />

prüfwesen<br />

im rahmen der indirekten Aufsicht wurden 279<br />

revisionsberichte nach iuG ausgewertet. die<br />

berichte enthielten 98 beanstandungen. Aufgrund<br />

von empfehlungen in den revisionsberichten oder<br />

Auffälligkeiten bei bewilligungsanträgen erteilte die<br />

wertpapieraufsicht insgesamt 17 prüfaufträge an die<br />

gesetzlichen revisionsstellen. im zuge der nächsten<br />

ordentlichen revision wird der entsprechende<br />

sachverhalt speziell geprüft und im revisionsbericht<br />

gesondert ausgewiesen werden. im rahmen der<br />

direkten Aufsicht wurden drei Vorort-kontrollen<br />

durchgeführt sowie elf management-Gespräche<br />

mit Verwaltungsgesellschaften geführt. zudem<br />

fand erstmals ein management-Gespräch mit einer<br />

revisionsstelle statt.<br />

meldewesen<br />

neben den revisionsberichten sind von den VerwG<br />

weitere periodische berichte über die von ihnen verwalteten<br />

iu bei der fmA einzureichen bzw. zu veröffentlichen.<br />

dazu gehören halbjahres- und geprüfte<br />

10<br />

31.12.<br />

2007<br />

31.12.<br />

2008<br />

31.12.<br />

2009<br />

Investmentunternehmen<br />

Segmente<br />

<strong>Gesch</strong>äftsberichte sowie Quartalsmeldungen, welche<br />

u.a. über die Veränderung des nettovermögens und<br />

die Anzahl der Anteile informieren. es wurden 2063<br />

Quartalsmeldungen erfasst und ausgewertet.<br />

Aufsichtspraxis<br />

die wertpapieraufsicht ergreift bei mangelhafter<br />

einhaltung oder Verstössen gegen fondsgesetzliche<br />

bestimmungen aufsichtsrechtliche massnahmen zur<br />

wiederherstellung des gesetzmässigen zustands.<br />

ein grosser teil der ergriffenen massnahmen stand<br />

im zusammenhang mit der unterschreitung des<br />

mindestnettovermögens. bei einer VerwG wurden<br />

im tagesgeschäft erhebliche organisatorische<br />

mängel festgestellt, die auch zu problemen in mehreren<br />

einzelfonds führten. die fmA hat mit der<br />

VerwG die mängel diskutiert und einen konkreten<br />

massnahmenkatalog erstellt, der kontinuierlich<br />

abgearbeitet wird.<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

bei der missbrauchsbekämpfung im iu-bereich<br />

handelte es sich vorwiegend um die sicherstellung<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


der Verwendung von zulässigen Vertriebsmodalitäten<br />

von in- wie auch ausländischen iu sowie deren<br />

Vertriebsberechtigten. Verschiedene Gesellschaften<br />

wurden angewiesen, ihre internetauftritte entsprechend<br />

anzupassen. des weiteren wurden häufig<br />

firma- und zweckabklärungen für Gesellschaften<br />

im Vorfeld der <strong>Gesch</strong>äftsaufnahme abgeklärt, um<br />

sicherzugehen, dass keine aufsichtsrechtlichen bestimmungen<br />

verletzt werden.<br />

das schwindende Vertrauen in finanzanlagen wie<br />

Aktien und strukturierte produkte sowie der starke<br />

Anstieg der kurse für edelmetalle führten zu<br />

einer steigenden nachfrage nach verschiedensten<br />

formen von Anlagen in physisches edelmetall.<br />

die fmA stellte in diesem bereich ein erhebliches<br />

missbrauchspotential fest und untersuchte<br />

folglich <strong>Gesch</strong>äftsmodelle verschiedener Anbieter.<br />

diese bestanden jeweils aus handelsgeschäften<br />

kombiniert mit Lagerverträgen für edelmetalle.<br />

die fmA vertrat die Ansicht, dass eine solche tätigkeit<br />

dem iuG zu unterstellen ist. u.a. mit der<br />

begründung, dass das iuG fonds, die edelmetalle<br />

physisch halten, ermöglicht und die fmA solche<br />

fonds bereits bewilligt hat. sie konnte sich in ihrer<br />

rechtsmeinung jedoch nicht durchsetzen.<br />

Beanstandungen nach Kategorie<br />

Kategorie Anzahl Beanstandungen<br />

Aktiver Verstoss gegen Anlagerichtlinien 5<br />

passiver Verstoss gegen Anlagerichtlinien 34<br />

beanstandungen im Zusammenhang mit kreditaufnahme 8<br />

beanstandungen im Zusammenhang mit Liquidationsverfahren 2<br />

unterschreitung des gesetzlichen Mindestnettovermögens 9<br />

nAV-berechnung / buchhaltung 12<br />

beanstandungen im Zusammenhang mit risikokontrollen 6<br />

beanstandungen im Zusammenhang mit Meldepflichten 22<br />

Total 98<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

bei einem der Anbieter zeigten die kontobewegungen<br />

eine mutmasslich nicht vertragsgemässe Verwendung<br />

der eingegangenen Gelder auf. die fmA<br />

hat diesen sachverhalt bei der staatsanwaltschaft<br />

Liechtenstein zur Anzeige gebracht. potentielle<br />

Anleger sind gut beraten, die <strong>Gesch</strong>äftspartner mit<br />

sorgfalt auszuwählen.<br />

Operative Schwerpunkte<br />

side pockets<br />

im zuge der finanzmarktkrise wurden in liechtensteinischen<br />

iu vermehrt illiquide titel festgestellt.<br />

diese blockierten teilweise die bewertung des<br />

Gesamtportfolios und damit den Anteilshandel,<br />

obwohl ein Grossteil des portfolios bewertbar und<br />

liquide war. insofern stellte die möglichkeit, illiquide<br />

Vermögenswerte abzuspalten ein dringendes<br />

bedürfnis des marktes dar.<br />

Auf basis des bestehenden Gesetzes ist die Abspaltung<br />

von illiquiden Vermögenswerten möglich.<br />

bei einem iu wurde ein sogenanntes side pocket<br />

bewilligt. dabei wird ein allenfalls unsegmentiertes<br />

iu in ein segmentiertes iu umgewandelt und das<br />

ursprüngliche fondsvermögen mit Ausnahme der<br />

illiquiden titel in einem neuen segment weitergeführt.<br />

die illiquiden titel des ursprünglichen iu<br />

11


Aufsicht<br />

werden im side pocket unabhängig vom restlichen<br />

fondsvermögen weitergeführt. dieses zweite segment<br />

wird unmittelbar nach Gründung in Liquidation<br />

gesetzt und schüttet den Liquidationserlös<br />

aus, sobald die darin enthaltenen titel wieder<br />

handelbar werden.<br />

Liquidationsverfahren<br />

die wertpapieraufsicht begleitet die Liquidation<br />

von einzelvermögen bzw. iu und gibt auf basis der<br />

geprüften Liquidationsbilanz die schlusszahlung an<br />

die Anleger frei. das Liquidationsverfahren wurde<br />

in der praxis gefestigt und auf dieser Grundlage<br />

eine neue wegleitung betreffend das Vorgehen bei<br />

einer Liquidation publiziert.<br />

projekt time-to-market (elektronisches prüfmuster)<br />

im mai 2009 wurde das elektronische prüfmuster<br />

für Anlagefonds eingeführt. die bearbeitung der<br />

eingereichten Gesuche wird damit stark beschleunigt.<br />

dieses Angebot wird von den meisten fondsleitungen<br />

genutzt.<br />

revisoren-workshop<br />

Aufgrund der Auswirkungen der finanzmarktkrise<br />

wurde im Juni 2009 ein ausserordentlicher<br />

revisoren-workshop durchgeführt, in dem die<br />

konkreten massnahmen der wertpapieraufsicht,<br />

wie z.b. teil-Auszahlungen bei Liquidationen und<br />

side pockets, vorgestellt und mit den revisoren<br />

diskutiert wurden.<br />

Lift<br />

der seit 2005 bestehende Liechtenstein investment<br />

fund Think tank (Lift) als initiativen- und<br />

Austauschplattform, vertreten durch mitglieder<br />

des LAfV, des LbV und der fmA, hat auch 2009<br />

produktive mitarbeit in den verschiedensten projekten<br />

geleistet. dazu zählen insbesondere die<br />

Abänderung bei den wegleitungen.<br />

12<br />

Ausblick 2010<br />

fondsplatzprojekt 2011<br />

mit dem fondsplatzprojekt 2011 der regierung<br />

sollen die konkurrenzfähigkeit des fondsplatzes<br />

gesteigert, der marktanteil in europa markant<br />

erhöht sowie die fristgerechte umsetzung der eurichtlinien<br />

sichergestellt werden. Auf einladung<br />

wird die fmA ebenfalls in Arbeitsgruppen einsitz<br />

nehmen. im wesentlichen gilt es, die richtlinie<br />

2009/65/eG (ucits iV) mit den nachfolgend<br />

angeführten Themen fristgerecht umzusetzen: bestimmungen<br />

zur einführung des eu-passes für<br />

VerwG; Verbesserung des notifikationsverfahrens<br />

für ucits-fonds; bestimmungen für das pooling<br />

von fonds; bestimmungen für nationale und internationale<br />

fondsfusionen; schaffung einer key<br />

investor information, welche den vereinfachten<br />

prospekt für iu ersetzen wird.<br />

iu für qualifizierte Anleger<br />

per 31. dezember 2009 waren 111 iu für qualifizierte<br />

Anleger mit einem Gesamtvolumen von rund<br />

chf 3 mrd. bescheinigt. priorität bei den iu für<br />

qualifizierte Anleger hat weiterhin der zeitnahe<br />

markteintritt unter gleichzeitiger einhaltung der gesetzlichen<br />

restriktionen. dabei ist die selbstverantwortung<br />

der VerwG und der revisionsgesellschaften<br />

von zentraler bedeutung. die entsprechenden<br />

überwachungsprozesse in der wertpapieraufsicht<br />

sollen weiter verbessert werden, um mit den bestehenden<br />

ressourcen auch in zukunft die adäquate<br />

überwachung sicherzustellen.<br />

projekt datenbank iu / VV<br />

die neu konzipierte und eingeführte datenbank<br />

im bereich der Aufsicht über iu soll im Jahr 2010<br />

laufend erweitert und mit zusätzlichen funktionen<br />

ausgestattet werden. die installierte datensammlung<br />

ermöglicht vor allem eine optimierung und<br />

skalierung der überwachungsprozesse. Gleichzeitig<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


werden die dienstleistungsqualität verbessert, reportingperiodizitäten<br />

erhöht sowie Antwortzeiten<br />

verkürzt.<br />

bereinigung interessenkonflikte<br />

(Administration / depotbank)<br />

bei der erfüllung beider funktionen durch die depotbank<br />

können trotz organisatorischer trennung<br />

in bestimmten fällen interessenskonflikte bzw. das<br />

fortschreiben von fehlern nicht ausgeschlossen<br />

werden. im Jahr 2010 werden deshalb mögliche<br />

interessenkonflikte bei der erfüllung beider funktionen<br />

durch dieselbe Gesellschaft identifiziert und<br />

adressiert. diese bereinigung ist insbesondere unter<br />

der berücksichtigung der umzusetzenden ucits iV<br />

bestimmungen sowie der in der praxis festgestellten<br />

probleme von bedeutung.<br />

teil-Automatisierung meldewesen<br />

im Jahr 2010 sollen die Quartalsmeldungen der iu<br />

über eine elektronische plattform des Liechtensteinischen<br />

Anlagefondsverbandes (LAfV) gesammelt<br />

und zentral an die fmA übermittelt werden. die<br />

Mio. CHF<br />

25 000<br />

20 000<br />

15 000<br />

10 000<br />

5 000<br />

0<br />

fmA war in das projekt des LAfV eingebunden.<br />

entsprechende schnittstellen wurden diskutiert<br />

und implementiert.<br />

Ausbau management-Gespräche<br />

bislang wurden im bereich der wertpapieraufsicht<br />

management-Gespräche ausschliesslich mit den<br />

beaufsichtigten Gesellschaften geführt. künftig<br />

werden management- und expertengespräche<br />

auch verbreitet mit den revisionsgesellschaften<br />

geführt.<br />

VV-Standort Liechtenstein<br />

ende 2009 waren in Liechtenstein 102 Vermögensverwaltungsgesellschaften<br />

(VVGes) bewilligt.<br />

damit blieb die zahl der in Liechtenstein tätigen<br />

VVGes gegenüber ende 2008 konstant. nach<br />

der inkraftsetzung des Gesetzes über die Vermögensverwaltung<br />

(VVG) als teilumsetzung der rL<br />

2004 / 39 / eG (mifid) per 1. Januar 2006 und einem<br />

steten wachstum der Anzahl Gesellschaften kam es<br />

damit im Jahr 2009 zu einer konsolidierung.<br />

Entwicklung des verwalteten Kundenvermögens der Vermögensverwaltungsgesellschaften<br />

31.12.<br />

2006<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

31.12.<br />

2007<br />

31.12.<br />

2008<br />

31.12.<br />

2009<br />

Aufsicht<br />

Assets under<br />

Management (AuM)<br />

total<br />

Assets under<br />

Management (AuM)<br />

im Inland<br />

13


Aufsicht<br />

Entwicklung Kundenbeziehungen der Vermögensverwaltungsgesellschaften<br />

16 000<br />

14 000<br />

12 000<br />

10 000<br />

8 000<br />

6 000<br />

4 000<br />

2 000<br />

0<br />

31.12.2006 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009<br />

die bewilligten VVGes beschäftigten ende 2009<br />

376 mitarbeiter und verfügten über 13 168 kundenbeziehungen,<br />

wobei sie bei 11 433 ein Vermögensverwaltungsmandat<br />

besitzen. das verwaltete<br />

kundenvermögen der VVGes beträgt chf 22,49<br />

mrd., wovon chf 15,74 mrd. bei liechtensteinischen<br />

banken angelegt sind. seit 1. november 2009<br />

können sich kunden von VVGes bei beschwerden<br />

aus Vertragsbeziehungen mit VVGes an die eigens<br />

eingerichtete schlichtungsstelle wenden.<br />

Bewilligungen<br />

die fmA erteilte im Jahr 2009 11 bewilligungen<br />

für VVGes. durch den rückzug von 11 bewilligungen<br />

blieb die Gesamtzahl der bewilligten VVGes<br />

konstant. 5 Gesuche wurden zurückgezogen. die<br />

VVGes beantragten, bzw. meldeten 80 Abänderungen<br />

bestehender bewilligungen. dabei handelte<br />

es sich um 18 änderungen im Aktionariat, 39<br />

änderungen von organen, 17 änderungen der<br />

firma resp. statuten und 6 änderungen der revi-<br />

14<br />

sionsstelle. es wurden bei der fmA 32 Anträge auf<br />

notifikationen gestellt, wobei an 11 ausländische<br />

Aufsichtsbehörden notifiziert wurde.<br />

im rahmen der bewilligungserteilung war die fmA<br />

u.a. mit folgenden Themen konfrontiert:<br />

– fehlende fachliche Qualifikationen von mitgliedern<br />

der <strong>Gesch</strong>äftsleitung, insbesondere des<br />

qualifizierten <strong>Gesch</strong>äftsführers. Aufgrund von<br />

besprechungen erfolgte noch während des bewilligungsverfahrens<br />

der Austausch der betreffenden<br />

personen.<br />

– Grundsatzentscheide im rahmen der fit &<br />

proper-prüfung betreffend handhabung von<br />

hängigen strafverfahren resp. Verurteilungen.<br />

ein Gesuch wurde dabei sistiert und nach besprechungen<br />

mit dem Gesuchsteller von diesem<br />

zurückgezogen.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Aufsicht über VVGes<br />

ordentliche prüfungen nach dem VVG<br />

die fmA erhielt 93 revisionsberichte gemäss<br />

VVG. die schwerpunktprüfung beinhaltete die<br />

trennung VVG / treuhand und die einhaltung der<br />

per 1. november 2007 eingeführten bestimmungen<br />

betreffend der mifid-restumsetzung. die<br />

revisionsgesellschaften brachten bei 56 VVGes<br />

beanstandungen und empfehlungen an.<br />

meldewesen<br />

die meldedisziplin der VVGes an die fmA hat sich<br />

gegenüber dem Vorjahr verbessert. noch nicht zufriendenstellend<br />

ist sie teilweise bei neu bewilligten<br />

VVGes. die fmA erinnert die VVGes jeweils vor<br />

Ablauf der fristen an die meldepflichten.<br />

Aufsichtsrechtliche massnahmen<br />

per 31. dezember 2008 wurden bei 11 VVGes<br />

die notwendigen eigenmittel unterschritten. die<br />

fmA forderte die VVGes zur wiederherstellung<br />

des rechtmässigen zustandes auf. die eigenmittel<br />

wurden im Laufe des Jahres 2009 durch ka-<br />

Beanstandungen<br />

Klassierung<br />

Aufzeichnungs- und<br />

Aufbewahrungspflicht kunden<br />

Aufzeichnungs- und<br />

Aufbewahrungspflicht VVGes<br />

massgebliche Aktionäre<br />

(qualifizierte beteiligung)<br />

Anzahl<br />

Beanstandungen<br />

per 31.12.2008<br />

Verwaltungsrat und Aktionär 3<br />

organisatorische Anforderungen 3<br />

ordnungsmässigkeit <strong>Gesch</strong>äftsbericht 10<br />

einhaltung eigenmittelerfordernisse 11<br />

wohlverhaltensregeln 17<br />

Total 48<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

1<br />

1<br />

2<br />

pitaleinzahlungen und forderungsverzichte von<br />

Aktionärsdarlehen wiederhergestellt und von den<br />

revisionsgesellschaften testiert. bei zwei VVGes<br />

waren die eigenmittel per ende 2009 noch nicht<br />

wiederhergestellt.<br />

eine gut kapitalisierte VVGes verstiess gegen die<br />

eigenmittelvorschriften, weil sie dem hauptaktionär<br />

ein Aktionärsdarlehen knapp in der höhe des<br />

eigenkapitals gewährt hatte. nach intervention der<br />

fmA wurde das Aktionärsdarlehen vom hauptaktionär<br />

umgehend zurückbezahlt.<br />

in einem fall stellte die fmA fest, dass diese trotz<br />

bewilligung im Jahr 2007 ihre tätigkeit als VVGes<br />

noch nicht aufgenommen hatte. die VVGes konnte<br />

diese mit der übernahme von kunden einer anderen<br />

Gesellschaft innerhalb einer kurz angesetzten<br />

frist aufnehmen.<br />

die fmA bemängelte bei einer VVGes, dass sich<br />

ihre hauptverwaltung nicht in Liechtenstein befand<br />

und die effektive <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit ausschliesslich<br />

Empfehlungen<br />

Klassierung<br />

Anzahl<br />

Empfehlungen<br />

per 31.12.2008<br />

Verwaltungsrat und Aktionär 1<br />

Massgebliche Aktionäre<br />

(qualifizierte beteiligung)<br />

Aufzeichnungs- und<br />

Aufbewahrungspflicht VVGes<br />

Aufzeichnungs- und<br />

Aufbewahrungspflicht kunden<br />

Aufsicht<br />

<strong>Gesch</strong>äftstätigkeit 1<br />

ordnungsmässigkeit <strong>Gesch</strong>äftsbericht 2<br />

hauptverwaltung, betriebsstätte 4<br />

organisatorische Anforderungen 14<br />

wohlverhaltensregeln 43<br />

Total 68<br />

1<br />

1<br />

1<br />

15


Aufsicht<br />

im Ausland erfolgte. nach intervention der fmA<br />

wurde die VVGes liquidiert.<br />

diverse VVGes teilten der fmA trotz bewilligungspflicht<br />

änderungen von Aktienkapital, Aktionärswechseln,<br />

änderungen in der <strong>Gesch</strong>äftsführung und<br />

wechsel von revisionsstellen nicht mit. Quellen zur<br />

feststellung solcher unbewilligten änderungen sind<br />

für die fmA die revisionsberichte und teilweise die<br />

Amtlichen kundmachungen des Grundbuch- und<br />

Öffentlichkeitsregisteramts. sämtliche änderungen<br />

wurden von der fmA nachgängig bewilligt und die<br />

VVGes verwarnt.<br />

nach einer umfangreichen untersuchung durch<br />

eine unabhängige dritte revisionsgesellschaft und<br />

nach präsentation der untersuchungsergebnisse<br />

entschloss sich eine VVGes, ihre bewilligung zurückzugeben<br />

und in Liquidation zu treten. die<br />

untersuchung ergab, dass die VVGes und deren<br />

<strong>Gesch</strong>äftsführer in unerlaubte <strong>Gesch</strong>äfte mit<br />

penny-stocks involviert waren. die fmA erstattete<br />

strafanzeige bei der staatsanwalt Liechtenstein.<br />

dem <strong>Gesch</strong>äftsführer wurde ein Gewährsbrief<br />

ausgestellt.<br />

in einem anderen fall stellte eine revisionsgesellschaft<br />

fest, dass die VVGes kundenbeziehungen<br />

einer nicht bewilligten Gesellschaft übernommen<br />

hatte, diese jedoch weiterhin weitestgehend von<br />

der nicht bewilligten Gesellschaft betreut und<br />

beraten wurden. die VVGes hat sich nach intervention<br />

und eigenuntersuchung durch die fmA<br />

vollständig von den fraglichen kunden getrennt.<br />

der Aufsichtsfall konnte ohne weitere sanktionen<br />

abgeschlossen werden.<br />

Sanktionen / Anzeigen<br />

die Aufsicht über VVGes reichte drei strafanzeigen<br />

an die staatsanwaltschaft ein. die Verfehlungen<br />

16<br />

betrafen die unerlaubte erbringung der Vermögensverwaltung<br />

ohne bewilligung und die unerlaubte<br />

Abgabe von kaufs- und Verkaufsempfehlungen<br />

ohne bewilligung. im dritten fall verwendete eine<br />

Gesellschaft ohne bewilligung als VVGes in ihrem<br />

internetauftritt bezeichnungen, die eine tätigkeit<br />

als VVGes vermuten liessen.<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

die wertpapieraufsicht untersucht in der missbrauchsbekämpfung,<br />

ob bewilligungspflichtige<br />

tätigkeiten wie z.b. die Vermögensverwaltung<br />

oder die Anlageberatung ohne entsprechende bewilligung<br />

in oder von Liechtenstein aus ausgeübt<br />

werden. neben eigener aktiver missbrauchsbekämpfung<br />

stützt sich die fmA auch auf hinweise<br />

vom markt. der Vollzug des VVG ist speziell<br />

gefordert, wenn es darum geht, die historisch<br />

begründete Verflechtung von treuhändern und<br />

Vermögensverwaltern zu lösen. im Jahr 2009 forderte<br />

die fmA über 40 Gesellschaften auf, ihren<br />

Gesellschaftszweck, den firmennamen oder den<br />

internetauftritt anzupassen, da er hinweise auf<br />

eine tätigkeit als Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

vermuten liess. es wurden 19 Vor-ort-kontrollen<br />

durchgeführt. Auf Grund der ergebnisse dieser<br />

kontrollen wurden bei der staatsanwaltschaft vier<br />

strafanzeigen eingereicht.<br />

in einem fall übermittelte ein potentieller kunde<br />

der fmA das factsheet eines Anlageproduktes, das<br />

eine renditegarantie von 5 – 6% sowie eine kapitalgarantie<br />

über die getätigte Anlage versprach. die<br />

anbietende Gesellschaft verfügte jedoch über keine<br />

bewilligung. bei einer Vor-ort-kontrolle wurden<br />

die wesentlichen informationen und unterlagen eingeholt,<br />

ausgewertet und anschliessend die sofortige<br />

rückabwicklung sowie die untersagung des weiteren<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbetriebes ausgesprochen. in anderen<br />

fällen wurden bewilligungspflichtige tätigkeiten<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


eworben, jedoch keine faktische tätigkeiten in oder<br />

von Liechtenstein aus ausgeübt. in diesen fällen<br />

untersagt die fmA frühzeitig die entsprechenden<br />

werbemassnahmen, um die allfällige Aufnahme einer<br />

missbräuchlichen tätigkeit zu verhindern.<br />

Operative Schwerpunkte 2009<br />

trennung VVG / trhG<br />

durch die schaffung des VVG wurden die berufsbilder<br />

nach VVG und treuhändergesetz (trhG)<br />

getrennt. im mittelpunkt der Anpassungsarbeiten<br />

stand die überprüfung und bereinigung der Gesellschaftszweckeintragungen<br />

bei treuhandgesellschaften,<br />

die teilweise mittels Verfügung durchgesetzt<br />

werden mussten. hinsichtlich der überführung von<br />

Gesellschaften aus dem trhG ins VVG wurden bei<br />

den ordentlichen revisionsprüfungen schwerpunktprüfungen<br />

durchgeführt. die zusammenstellung der<br />

erlaubten firmierungen und Gesellschaftszwecke<br />

sollte im Jahr 2010 abgeschlossen und publiziert<br />

werden können.<br />

implementierung des spG<br />

Aufgrund einer umfassenden Abänderung des<br />

sorgfaltspflichtgesetzes (spG) erliess die fmA<br />

eine spezifische mitteilung für VVGes und erstellte<br />

entsprechende Vorlagen für den kontrollbericht.<br />

publikation der <strong>Gesch</strong>äftsführer von VVGes<br />

Als folge des berichts über das iwf-Assessment<br />

2007 veröffentlichte die fmA im Jahr 2009 erstmals<br />

eine Liste der «Qualifizierten <strong>Gesch</strong>äftsführer von<br />

VVGes», die in zusammenarbeit mit dem Verein<br />

unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein<br />

(VuVL) konzipiert wurde. diese erweiterte transparenz<br />

dient primär dem Anlegerschutz.<br />

Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten<br />

Aufgrund einer Gesetzesänderung im VVG und vermehrten<br />

marktanfragen ist in zusammenarbeit mit<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

dem VuVL im Juli 2009 ein rundschreiben erlassen<br />

worden, das die Themenbereiche Aufzeichnungs-<br />

und Aufbewahrungspflichten im detail beschreibt<br />

und regelt. in diesem zusammenhang wurden die<br />

VVGes angefragt, in welchen drittstaaten sie über<br />

zweigniederlassungen am markt auftreten.<br />

internationale zusammenarbeit<br />

die VVGes betreiben ein internationales <strong>Gesch</strong>äft<br />

und sind deshalb insbesondere im deutschsprachigen<br />

Ausland aktiv. die fmA pflegt deshalb einen<br />

guten kontakt zu ausländischen Aufsichtsbehörden.<br />

insbesondere mit den Vertretern der deutschen,<br />

österreichischen und schweizerischen Aufsichtsbehörden<br />

erfolgt ein enger, konstruktiver Austausch<br />

über aufsichtsrechtliche belange.<br />

Ausblick 2010<br />

konsolidierung<br />

nach den wachstumsjahren und der umsetzung<br />

verschiedener Gesetzesänderungen werden im Jahr<br />

2010 die bewilligungs- und Aufsichtsprozesse<br />

überprüft. die erkenntnisse daraus sollen zu einer<br />

weiteren effizienzsteigerung führen. weiter sollen<br />

im Jahr 2010 immer wieder angesprochene Themen<br />

wie z.b. die «hüllenthematik» aufgegriffen und<br />

abschliessend geklärt werden.<br />

festigung der zusammenarbeit<br />

Aufgrund immer komplexerer fälle und zur erweiterung<br />

des know-hows wird die zusammenarbeit<br />

auf nationaler (Verbände, behörden) sowie internationaler<br />

ebene (partnerbehörden, int. institutionen)<br />

intensiviert.<br />

Wertpapierprospekte<br />

Billigungen<br />

die billigungstätigkeit für wertpapierprospekte<br />

nach dem wertpapierprospektgesetz (wppG) war<br />

im Jahr 2009 wiederum sehr gering. da Liechten-<br />

17


Aufsicht<br />

stein über keinen eigenen börsenplatz verfügt, ist<br />

die emissionstätigkeit von wertpapieren, für welche<br />

ein öffentliches Angebot gemacht wird, sehr bescheiden.<br />

es wurden zwei Gesuche nach dem wppG<br />

gebilligt, beide in der form eines geschlossenen<br />

investmentunternehmens. 2009 wurde erstmals<br />

ein nachtrag nach dem wppG gebilligt.<br />

das Angebot von ausländischen strukturierten produkten,<br />

die von einem eu-Land in Liechtenstein<br />

notifiziert wurden, nahm im Jahr 2009 stark ab.<br />

dieses desinteresse wurde durch die finanzkrise<br />

ausgelöst. 2009 wurden nur noch für drei strukturierte<br />

produkte (Vorjahr zehn) die endgültigen<br />

bedingungen bei der fmA eingereicht. im rahmen<br />

des Vorjahres bewegten sich die notifikationen<br />

ausländischer Aufsichtsbehörden für basisprospekte<br />

von emittenten strukturierter produkte. Vielfach<br />

wurde kein öffentliches Angebot getätigt.<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

die fmA war im bereich missbrauchsbekämpfung<br />

nach wppG in zwei fällen tätig. in einem fall handelte<br />

es sich um eine Gesellschaft, die in mehreren<br />

Ländern ohne Vorliegen eines wertpapierprospektes<br />

gratis optionsscheine auf den späteren käuflichen<br />

erwerb von Aktien der betreffenden Gesellschaft<br />

ausgab. die fmA konnte dieses Angebot sofort<br />

unterbinden und verpflichtete die Gesellschaft zur<br />

zwingenden erstellung eines wertpapierprospekts<br />

bei der künftigen wandlung der optionsscheine. da<br />

die Ausgabe der Gratisoptionsscheine in mehreren<br />

Ländern erfolgte, kam es in diesem fall zu einer<br />

engen zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden<br />

von Österreich und deutschland. in einem anderen<br />

fall wurde die fmA gegen eine Gesellschaft tätig,<br />

die auf ihrer internetseite Aktien ihrer Gesellschaft<br />

anbot. das gegenständliche Angebot wurde nach<br />

intervention der fmA sofort zurückgezogen.<br />

18<br />

Ausblick 2010<br />

die wertpapieraufsicht wird im Jahr 2010 eine<br />

wegleitung zum wppG ausarbeiten und die zum<br />

wppG anzuwendende eu-Verordnung national<br />

so aufarbeiten, dass für die finanzdienstleister<br />

rechtsklarheit betreffend Auslegung und Anwendung<br />

herrscht.<br />

Amtshilfe im Marktmissbrauchsbereich<br />

insgesamt erreichten 27 Amtshilfeersuchen ausländischer<br />

Aufsichtsbehörden die fmA, während<br />

gesamthaft 30 Amtshilfeverfahren (inkl. ersuchen<br />

aus dem Vorjahr) abgeschlossen werden konnten.<br />

im Vergleich zum Vorjahr, das von einer ausserordentlich<br />

grossen Anzahl Amtshilfeverfahren geprägt<br />

war, nahm die Anzahl Amtshilfeverfahren im Jahr<br />

2009 um rund ein Viertel ab. Gleichzeitig konnten<br />

um die hälfte mehr fälle abgeschlossen werden.<br />

Verfahrensrechtliche Vorschriften, wie die pflicht zur<br />

information des kunden sowie dessen beschwerderecht,<br />

führten auch im Jahr 2009 im Amtshilfebereich<br />

wieder zu grösseren Verfahrensverzögerungen<br />

und bedeuteten für die fmA einen entsprechend<br />

erheblichen mehraufwand. trotz der tatsache, dass<br />

aufgrund dieser Verzögerungen einzelne Verfahren<br />

mehrere monate dauerten, war es der fmA möglich,<br />

im berichtsjahr die dauer zwischen eingang des<br />

Amtshilfeersuchens und Verfahrensabschluss bei<br />

durchschnittlich drei monaten zu halten. dennoch<br />

wird das liechtensteinische Amtshilfeverfahren<br />

von vielen ausländischen behörden als äusserst<br />

beschwerlich und zeitintensiv wahrgenommen.<br />

diese wahrnehmung behindert die fmA zusehends<br />

in ihrer bestrebung, eine mitgliedschaft<br />

bei der international organization of securities<br />

commissions (iosco) zu erlangen.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Angesichts der im Jahr 2009 erlassenen rund<br />

100 Verfügungen, der damit verbundenen, teils<br />

mehrere bundesordner umfassenden Verfahrensunterlagen,<br />

sowie der tatsache, dass mehr als die<br />

hälfte der Verfügungen beschwert wurden und die<br />

Amtshilfeersuche von Behörden im Bereich der Marktmanipulation<br />

Anzahl<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

5<br />

2<br />

1.3 Versicherungsunternehmen<br />

Versicherungsstandort Liechtenstein<br />

ende 2009 waren insgesamt 41 (Vorjahr: 42) Versicherungsunternehmen<br />

mit sitz in Liechtenstein<br />

(22 Lebens-, 14 schadenversicherer und 5 rückversicherungsunternehmen)<br />

tätig. 12 unternehmen<br />

waren als eigenversicherung (sog. captives) tätig,<br />

davon 7 als direktversicherer und 5 als rückversicherer.<br />

Entwicklung der Versicherungsunternehmen<br />

Bewilligungs-<br />

kategorien<br />

31.12.<br />

2003<br />

2<br />

31.12.<br />

2004<br />

2<br />

31.12.<br />

2005<br />

31.12.<br />

2006<br />

11<br />

beschwerdeverfahren (vor der fmA-bk und dem<br />

VGh) von der fmA zu begleiten waren, war seitens<br />

der fmA wiederum ein erheblicher ressourceneinsatz<br />

erforderlich.<br />

31.12.<br />

2007<br />

SEC (USA)<br />

BaFin (D)<br />

AMF (F)<br />

FMA (AT)<br />

FSA (UK)<br />

Montenegro – SEC<br />

AFM (NL)<br />

CFTC (USA)<br />

HFSA (Ungarn)<br />

FINMA (CH)<br />

31.12.<br />

2008<br />

schadenversicherung 6 7 9 13 13 14 14<br />

Lebensversicherung 12 15 17 17 19 23 22<br />

rückversicherung 5 6 5 5 5 5 5<br />

total bewilligung 23 28 31 35 37 42 41<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

das hauptgeschäft der liechtensteinischen Versicherungsunternehmen<br />

bildete die fonds- bzw.<br />

anteilgebundene Lebensversicherung. die tätigkeit<br />

der schadenversicherer deckt alle entsprechenden<br />

Versicherungszweige ab. bei den rückversicherungsunternehmen<br />

handelt es sich in allen fällen<br />

um captives.<br />

31.12.<br />

2009<br />

Aufsicht<br />

19


Aufsicht<br />

die liechtensteinischen Versicherungsunternehmen<br />

unterhielten im Jahr 2009 insgesamt fünf<br />

niederlassungen in mitgliedstaaten des ewr,<br />

drei niederlassungen in der schweiz und eine<br />

in singapur. insgesamt hatten 22 schweizerische<br />

Versicherungsunternehmen sowie ein Versicherungsunternehmen<br />

mit sitz in einem mitgliedstaat<br />

des ewr-Abkommens eine niederlassung<br />

in Liechtenstein.<br />

die provisorischen zahlen des <strong>Gesch</strong>äftsjahres<br />

2009 zeigten eine erfreuliche entwicklung des<br />

Versicherungsstandortes. die prämieneinnahmen<br />

betrugen chf 8,98 mrd. im Jahr 2009, gegenüber<br />

chf 5,94 mrd. im Jahr 2008. dies entspricht<br />

einer zunahme von 51%. Von den eingenommenen<br />

prämien entfallen auf Lebensversicherungen<br />

ca. chf 8,45 mrd. (94%), auf schadenversicherungen<br />

ca. chf 483 mio. (5%) und auf rückversiche-<br />

Entwicklung der gebuchten Bruttoprämien und Kapitalanlagen<br />

der Versicherungsunternehmen<br />

Mrd. CHF<br />

20<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

rungen ca. chf 48,5 mio. (1%). für das <strong>Gesch</strong>äftsjahr<br />

2010 äussern sich die unternehmen noch eher<br />

zurückhaltend. die für die kunden in Verbindung<br />

mit fonds- oder anteilgebundenen Versicherungen<br />

investierten kapitalanlagen betrugen im Jahr 2009<br />

chf 27 mrd. die bilanzsumme aller in Liechtenstein<br />

ansässigen Versicherungsunternehmen stieg<br />

von chf 21,4 mrd. auf chf 31,6 mrd.<br />

die solvabilitätsspanne ist bei allen Versicherungen<br />

mit genügend eigenmitteln bedeckt, wobei bei<br />

einem unternehmen weitere Abklärungen durchgeführt<br />

werden. das eigenkapital aller unternehmen<br />

stieg im total um 8% von rund chf 737 mio.<br />

ende 2008 auf chf 796 mio. ende 2009. die<br />

Anzahl der bei den Versicherungsunternehmen<br />

beschäftigten mitarbeitenden stieg von 463 per<br />

ende 2008 auf 507 per ende 2009.<br />

Gebuchte Bruttoprämien<br />

Kapitalanlagen<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009* * provisorische zahlen<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Entwicklung der Bilanzsumme der Versicherungsunternehmen<br />

Mrd. CHF<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Bilanzsumme<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009* * provisorische zahlen<br />

Bewilligungen<br />

bewilligungserteilung/-entzug<br />

im Jahr 2009 erteilte die fmA einer captive<br />

die bewilligung für die Ausübung der Versicherungstätigkeit<br />

nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz<br />

(VersAG). zudem haben zwei liechtensteinische<br />

Versicherungsunternehmen (eine captive<br />

und eine Lebensversicherung) aus wirtschaftlichen<br />

und strukturellen überlegungen freiwillig auf die<br />

bewilligung zur Ausübung der <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit<br />

in Liechtenstein verzichtet. beide unternehmen<br />

wurden von der fmA aus der Aufsicht entlassen.<br />

die fmA ist auch zuständig für die Anerkennung<br />

von revisionsstellen gemäss VersAG. im Jahr 2009<br />

wurde keine neue bewilligung erteilt.<br />

Grenzüberschreitender Dienstleistungsverkehr<br />

bis ende 2009 haben 375 (Vorjahr 344) Versicherungsunternehmen<br />

aus verschiedenen ewrstaaten<br />

und aus der schweiz die Aufnahme der<br />

grenzüberschreitenden dienstleistungstätigkeit in<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

Liechtenstein über ihre sitzlandaufsichtsbehörde<br />

bei der fmA angezeigt.<br />

im bereich des schadenversicherungsgeschäfts fand<br />

das in der schweiz getätigte Versicherungsgeschäft<br />

ausschliesslich über den freien dienstleistungsverkehr<br />

statt. trotz der finanzkrise stiegen die durch<br />

liechtensteinische Versicherungsunternehmen in der<br />

schweiz im Jahr 2008 generierten bruttoprämien<br />

um rund 16% auf chf 109,6 mio., wobei 90%<br />

dieser bruttoprämien den captives zuzurechnen<br />

sind. im Lebensversicherungsgeschäft sanken die<br />

eingenommenen bruttoprämien gegenüber dem<br />

<strong>Gesch</strong>äftsjahr 2007 um rund 10% von chf 317<br />

mio. auf chf 284 mio. 93% des Lebensversicherungsgeschäfts<br />

fand über den freien dienstleistungsverkehr<br />

statt.<br />

der Anteil der in der schweiz eingenommenen<br />

prämien betrug im Verhältnis zur Gesamtprämie<br />

nur 5% (hinter deutschland, italien und Gross-<br />

21


Aufsicht<br />

Grenzüberschreitende Tätigkeit der liechtensteinischen Versicherungsunternehmen,<br />

unterteilt nach Ländern ( basierend auf den gebuchten Bruttoprämien ) im Jahr 2008<br />

Mrd. CHF<br />

britannien). die schweizerischen Versicherungsunternehmen,<br />

welche in Liechtenstein im freien<br />

dienstleistungsverkehr und über ihre niederlassungen<br />

grenzüberschreitend tätig waren, nahmen in der<br />

schadenversicherung rund chf 177 mio. (prov.)<br />

ein. Auch hier konnte eine klare tendenz hin zum<br />

freien dienstleistungsverkehr beobachtet werden.<br />

während 2004 noch rund 60% der prämien über<br />

niederlassungen generiert wurden, ist der Anteil<br />

im berichtsjahr 2008 auf 34% gesunken.<br />

Prüfwesen<br />

ordentliche prüfungen nach dem VersAG<br />

Aus der ordentlichen prüfung der berichterstattung<br />

der Versicherungsunternehmen ergaben sich<br />

folgende ergebnisse:<br />

– bei drei Lebensversicherungsunternehmen war<br />

das eigenkapital (entgegen der fmA-praxis)<br />

kleiner als das Aktienkapital. die betroffenen<br />

unternehmen haben bis ende 2009 geeignete<br />

massnahmen ergriffen und durch erhöhungen des<br />

eigenkapitals diese situation beheben können;<br />

– in einem revisionsbericht gab es einen Vorbehalt<br />

bzgl. der werthaltigkeit eines darlehens;<br />

22<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Vereinigtes Königrecih<br />

Deutschland<br />

Italien<br />

Liechtenstein<br />

Österreich<br />

Schweden<br />

Übrige EWR-Staaten<br />

Schweiz<br />

Andere Drittstaaten<br />

– eine revisionsstelle wies in ihrem revisionsbericht<br />

auf ein mismatching bzgl. der wertschriftenbestände<br />

hin.<br />

im zusammenhang mit der berichterstattung<br />

kontrollierte die fmA auch die einhaltung der<br />

bewilligungsvoraussetzungen. im zuge der prüfung<br />

der berichterstattung 2008 konnte im Gegensatz zur<br />

berichterstattung des Vorjahres jedoch festgehalten<br />

werden, dass die bewilligungsvoraussetzungen von<br />

allen in Liechtenstein ansässigen unternehmen<br />

eingehalten wurden. Auch wurden keine Verletzungen<br />

der meldepflicht an die fmA bzgl. etwaiger<br />

<strong>Gesch</strong>äftsplanänderungen festgestellt.<br />

ordentliche prüfungen nach dem spG<br />

Lebensversicherungsunternehmen unterstehen gemäss<br />

Art. 3 Abs. 1 bst. d sowie Art. 4 spG dem<br />

persönlichen und sachlichen Geltungsbereich des<br />

spG. im berichtsjahr wurden bei 20 Versicherungsunternehmen<br />

ordentliche sorgfaltspflichtkontrollen<br />

durchgeführt.<br />

bei einem unternehmen stellte die revisionsstelle<br />

fest, dass keine Anpassung hinsichtlich der identifi-<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


kation des Vertragspartners nach neuem spG stattgefunden<br />

hatte. dagegen hat die fmA strafanzeige<br />

erhoben und das unternehmen aufgefordert, den<br />

rechtmässigen zustand wiederherzustellen.<br />

insgesamt wurden beanstandungen vor allem hinsichtlich<br />

der pep-politik (politisch exponierte<br />

personen) und des Abgleichs mit der taliban-<br />

Verordnung und den bush- oder ähnlichen Listen<br />

aufgeführt. Gemäss den berichten der revisionsstellen<br />

über die sorgfaltspflichtkontrollen im Jahr<br />

2009 hat ein Lebensversicherungsunternehmen<br />

sechs mitteilungen an die fiu gemäss Art. 16<br />

Abs. 1 spG erstattet.<br />

Ordentliche Vor-Ort-Kontrollen und<br />

Vor-Ort-Gespräche<br />

die schwerpunkte der ordentlichen Vor-ortkontrollen<br />

bei Lebens- und schadenversicherungsunternehmen<br />

lagen im Jahr 2009 auf der<br />

rückversicherungspolitik sowie dem rückversicherungsprogramm,<br />

den versicherungstechnischen<br />

rückstellungen, den versicherungstechnischen<br />

Grundlagen und den rechtsrisiken. zusätzlich<br />

stand auch die sorgfaltspflichtprüfung bei den<br />

Lebensversicherungsunternehmen sowie der ort<br />

der hauptverwaltung im mittelpunkt der ordentlichen<br />

prüfung.<br />

ergänzend zu den Vor-ort-kontrollen wurden<br />

Vor-ort-Gespräche mit Lebens- und sachversicherungen<br />

durchgeführt. diese finden normalerweise<br />

ebenfalls bei den unternehmen statt, sind aber im<br />

Vergleich zu den Vor-ort-kontrollen weniger umfangreich.<br />

hauptthemen dieser kontrollen waren<br />

die beurteilung der aktuellen und zukünftigen<br />

<strong>Gesch</strong>äftssituation, die erschliessung neuer märkte<br />

und entwicklung neuer produkte sowie die Anlagetätigkeit<br />

und Anlage des eigenkapitals.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

Aufsichtspraxis<br />

im rahmen der laufenden Aufsicht musste die<br />

fmA im berichtsjahr vier ausserordentliche<br />

Vor-ort-Gespräche durchführen. Auslöser waren<br />

einer seits kundenbeschwerden bzw. hängige<br />

Gerichtsverfahren, andererseits Verstösse gegen<br />

die bewilligungsvoraussetzungen sowie die rechnungslegungsvorschriften.<br />

in einem dieser fälle<br />

wurde das Versicherungsunternehmen mit Verfügung<br />

aufgefordert, den rechtmässigen zustand<br />

wiederherzustellen.<br />

FMA als Beschwerdestelle<br />

im berichtsjahr wurden 26 beschwerden von Versicherungsnehmern<br />

eingereicht. die mehrzahl der<br />

beschwerdefälle betraf die negative wertenwicklung<br />

bei fondsgebundenen Lebensversicherungen, gefolgt<br />

von beschwerden, die eine falschberatung durch<br />

die involvierten Versicherungsvermittler geltend<br />

machten.<br />

Obligatorische Gebäudeversicherung<br />

per 31. dezember 2008 waren in Liechtenstein<br />

insgesamt 17 Versicherungsunternehmen in der<br />

obligatorischen Gebäudeversicherung tätig. davon<br />

hatten 5 unternehmen ihren sitz in einem<br />

ewr-mitgliedstaat und 12 in der schweiz. die<br />

feuerversicherungssumme der liechtensteinischen<br />

Gebäude betrug per 31. dezember 2008 für Gebäude<br />

chf 14,77 mrd. (2007: chf 14,38 mrd.), für<br />

hausrat chf 1,66 mrd. (2007: chf 1,62 mrd.)<br />

und für übrige fahrhabe chf 4,82 mrd. (2007:<br />

chf 5,23 mrd.). total betrug die feuerversicherungssumme<br />

im Jahr 2008 chf 21,26 mrd.<br />

(2007: chf 21,23 mrd.). die prämieneinnahmen<br />

für die feuerversicherung beliefen sich 2008 auf<br />

chf 8,6 mio. (2007: chf 8,7 mio.). insgesamt<br />

wurden für die obligatorische Gebäudeversicherung<br />

im Jahr 2008 chf 16,9 mio. prämien eingenommen.<br />

demgegenüber stehen zahlungen für<br />

23


Aufsicht<br />

Feuerversicherungssumme der Gebäudeversicherung<br />

Mrd. CHF<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Gebäude Fahrhabe Hausrat<br />

schäden in höhe von chf 3,8 mio. (für feuerschäden<br />

chf 3,5 mio. und für elementarschäden<br />

chf 0,3 mio.).<br />

Operative Schwerpunkte 2009<br />

das im Jahr 2008 entwickelte risk Assessment<br />

system für Versicherungen wurde im Jahr 2009<br />

implementiert und erstmals praktisch angewendet.<br />

Vor-ort-kontrollen und Vor-ort-Gespräche<br />

wurden intensiviert und anlassbezogene umfragen<br />

vermehrt durchgeführt. in Angriff genommen<br />

wurde auch die umsetzung der rahmenrichtlinie<br />

zu solvency ii.<br />

Ausblick 2010<br />

die operativen schwerpunkte im Jahr 2010 sind<br />

vornehmlich durch die umsetzung der solvency<br />

ii-richtlinie bis zum Jahr 2013 geprägt. hierzu<br />

zählen<br />

– die Vorbereitung und durchführung der zwischen<br />

August und oktober stattfindenden fünften<br />

Quantitative impact study (Qis5);<br />

– die umsetzung der solvency ii-richtlinie in das<br />

nationale recht;<br />

– die Anpassung der Aufsichtspraxis an die erfordernisse<br />

von solvency ii;<br />

24<br />

Total<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

– die weiterentwicklung der Aufsichtsinstrumente<br />

wie Vor-ort-kontrollen und Vor-ort-Gespräche.<br />

zudem ist im Jahr 2010 geplant, Vorgaben für den<br />

inhalt des zusatzberichts zum revisionsbericht zu<br />

erlassen.<br />

Versicherungsvermittler<br />

Bewilligungen<br />

bewilligungserteilung/-entzug<br />

das Gesetz über die Versicherungsvermittlung<br />

(VersVermG) trat am 1. Juli 2006 in kraft. der<br />

fokus in den Jahren 2007 und 2008 war deshalb auf<br />

die bearbeitung von neubewilligungen gerichtet.<br />

im Jahr 2009 nahm die Anzahl der bewilligungsgesuche<br />

erstmals ab und es wurden gesamthaft<br />

9 bewilligungen erteilt. 3 bewilligungsinhaber<br />

haben die tätigkeit als Versicherungsvermittler<br />

eingestellt. ende 2009 beaufsichtigte die fmA<br />

damit insgesamt 70 bewilligte und registrierte Versicherungsvermittler,<br />

davon 61 juristische personen,<br />

4 einzelfirmen und 5 natürliche personen. Von den<br />

70 registrierten Versicherungsvermittlern üben 57<br />

die tätigkeit als Versicherungsmakler und 13 als<br />

Versicherungsagenten aus.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Grenzüberschreitender dienstleistungsverkehr<br />

die grenzüberschreitende tätigkeit aufgrund der<br />

dienstleistungsfreiheit wurde vorrangig in deutschland<br />

(38% aller Versicherungsvermittler), gefolgt<br />

von der schweiz und Österreich (jeweils 31%)<br />

ausgeübt. bislang war kein Versicherungsvermittler<br />

im rahmen der niederlassungsfreiheit tätig.<br />

Laufende Aufsicht<br />

berichterstattung<br />

im Jahr 2009 hat die fmA insgesamt 63 berichterstattungen<br />

erhalten. zahlreiche berichte wurden<br />

wie schon im Jahr 2008 nicht fristgerecht eingereicht,<br />

waren unvollständig oder widersprüchlich.<br />

bei länger bestehenden Versicherungsvermittlern<br />

sind die prozesse mittlerweile besser implementiert.<br />

die berichterstattung für das <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2008<br />

konnte somit erst im september 2009 mit folgendem<br />

ergebnis abgeschlossen werden:<br />

– 9 Versicherungsvermittler hatten keine <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit<br />

im Jahr 2008;<br />

– 2 Versicherungsvermittler waren grenzüberschreitend<br />

tätig, obwohl keine vorangehende meldung<br />

an die fmA erstattet wurde;<br />

– 3 Versicherungsvermittler haben eine bewilligungsänderung<br />

gemäss Art. 19 Abs. 2 VersVermG<br />

nicht gemeldet;<br />

– Alle im <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2007 bewilligten Versicherungsvermittler<br />

mussten eine angemessene<br />

weiterbildung nachweisen. 15 Versicherungsvermittler<br />

konnten diesen nachweis nicht erbringen.<br />

ordentliche Vor-ort-kontrollen<br />

im Jahr 2009 sind vier Vor-ort-kontrollen durchgeführt<br />

worden. prüffelder waren insbesondere die<br />

einhaltung der bewilligungsvoraussetzungen, die<br />

organisation, die informations- und beratungspflichten<br />

sowie die einhaltung des revidierten<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

sorgfaltspflichtgesetzes (spG). bei drei Vor-ortkontrollen<br />

werden allfällige aufsichtsrechtliche<br />

massnahmen geprüft. insgesamt muss festgehalten<br />

werden, dass die einhaltung des neuen spG den<br />

Versicherungsvermittlern noch schwierigkeiten<br />

bereitet.<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

bei vier unternehmen wurde aufgrund der zweckbestimmung<br />

im Öffentlichkeitsregister geprüft, ob<br />

diese eine tätigkeit in der Versicherungsvermittlung<br />

ohne entsprechende bewilligung ausübten, bzw.<br />

ausgeübt hatten. die Verdachtsfälle bestätigten sich<br />

nicht und die unternehmen wurden von der fmA<br />

aufgefordert, eine entsprechende zweckänderung<br />

im Öffentlichkeitsregister vorzunehmen.<br />

in einem Verfahren wurde der fmA angezeigt, dass<br />

eine natürliche person Versicherungsvermittlungsdienstleistungen<br />

durchführe. die untersuchungen<br />

haben diese meldung nicht bestätigt. in einem<br />

weiteren Verfahren besteht bei einer mittlerweile<br />

in konkurs gesetzten Gesellschaft ebenfalls der<br />

Verdacht auf Ausübung der Versicherungsvermittlungstätigkeit<br />

ohne entsprechende bewilligung der<br />

fmA. die untersuchungen waren ende 2009 noch<br />

nicht abgeschlossen.<br />

Operative Schwerpunkte<br />

operative schwerpunkte waren die durchführung<br />

der berichterstattungen und die Vor-ortkontrollen.<br />

in zusammenarbeit mit der hochschule Liechtenstein<br />

und dem Verband Liechtensteinischer<br />

Versicherungsmakler wurde das erste Versicherungsvermittlerforum<br />

durchgeführt. das forum galt als<br />

weiterbildung im rahmen der gesetzlichen bestimmungen<br />

zur Versicherungsvermittlungstätigkeit. im<br />

zentrum der Veranstaltung lagen die gesetzlichen<br />

25


Aufsicht<br />

rahmenbedingungen, die informations- und beratungspflichten<br />

sowie die sorgfaltspflichten der<br />

Versicherungsvermittler.<br />

im rahmen des neuen spG wurde die branchenvereinbarung<br />

in zusammenarbeit mit dem Verband<br />

Liechtensteinischer Versicherungsmakler erstellt.<br />

die branchenspezifische wegleitung dient in erster<br />

Linie den Versicherungsmaklern als Auslegungshilfe<br />

zum spG und zur spV. darüber hinaus geht sie<br />

auf branchenspezifische fragen in bezug auf die<br />

sorgfaltspflichten ein.<br />

Ausblick 2010<br />

die operativen schwerpunkte im Jahr 2010 werden<br />

auf die weiterbildung der Versicherungsvermittler,<br />

die ersten sorgfaltspflichtkontrollen durch<br />

externe revisionsgesellschaften bei den Versicherungsmaklern<br />

sowie auf die intensivierung der<br />

Vor-ort-kontrollen gelegt. nach Verabschiedung<br />

der revidierten richtlinie 2002/92/eG über die<br />

Versicherungsvermittlung wird die fmA mit deren<br />

umsetzung beginnen.<br />

Entwicklung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge<br />

Mio. CHF<br />

26<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1.4 Vorsorgeaufsicht<br />

2004 2005 2006 2007<br />

2008<br />

Vorsorgestandort Liechtenstein<br />

ende 2009 waren in Liechtenstein 33 (Vorjahr:<br />

34) Vorsorgeeinrichtungen tätig. sie setzten sich aus<br />

neun sammelstiftungen, 23 firmeneigenen Vorsorgeeinrichtungen<br />

und der pensionsversicherung für<br />

das staatspersonal zusammen. Letztere untersteht<br />

seit dem 1. Januar 2009 der Aufsicht der fmA. das<br />

reine Leistungsprimat wurde von vier Vorsorgeeinrichtungen<br />

angewendet, die meisten bevorzugten<br />

jedoch das beitragsprimat für das Alterssparen und<br />

das Leistungsprimat für risikoleistungen. bei sechs<br />

sammelstiftungen ist die stifterfirma ein schweizerisches<br />

Lebensversicherungsunternehmen. im Jahr<br />

2008 beliefen sich die beiträge der Arbeitnehmer auf<br />

chf 125,5 mio. und die beiträge der Arbeitgeber<br />

auf chf 159,1 mio., total auf chf 319,3 mio.<br />

(inkl. sonder- bzw. zusatzbeiträgen sowie einlagen<br />

in Arbeitgeberbeitragsreserven).<br />

die Anzahl der Versicherten betrug per 31. dezember<br />

2008 total 35 867 personen. bei den sam-<br />

Arbeitgeberbeiträge<br />

Arbeitnehmerbeiträge<br />

Total Beiträge<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Vorsorgeeinrichtungen: Aufteilung der Vermögensanlagen 2008 nach Anlagekategorien<br />

13,7%<br />

20,6%<br />

0,1%<br />

8,6%<br />

0,5%<br />

7,9%<br />

1,6%<br />

47,0%<br />

melstiftungen waren 19 699 Versicherte (55%), bei<br />

den betriebseigenen Vorsorgeeinrichtungen 12 292<br />

Versicherte (34%) und bei der pensionsversicherung<br />

für das staatspersonal 3876 Versicherte (11%)<br />

angeschlossen.<br />

die position «Vorsorgekapital und technische<br />

rückstellungen» belief sich per 31. dezember<br />

2009 auf chf 3,66 mrd. (Vorjahr 3,34 mrd.).<br />

davon entfallen chf 1,05 mrd. auf das Vorsorgekapital<br />

der sammelstiftungen, chf 1,97<br />

mrd. auf das Vorsorgekapital der betriebseigenen<br />

Entwicklung des Vorsorgekapitals<br />

Mrd. CHF<br />

4<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

Liquide Mittel<br />

Forderungen auf festen Geldbetrag<br />

Obligationen<br />

Aktien<br />

31.12.2004 31.12.2005 31.12.2006 31.12.2007<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Immobilien<br />

Aktive Hypothekendarlehen<br />

Alternative Anlagen<br />

Anlagen beim Arbeitgeber<br />

Vorsorgeeinrichtungen und chf 0,64 mrd. auf<br />

das Vorsorgekapital der pensionsversicherung für<br />

das staatspersonal. die für die Verzinsung der<br />

Vorsorgekapitalien verwendeten sätze bewegten<br />

sich bei den Vorsorgeeinrichtungen im Jahr 2008<br />

zwischen 2,0% und 5,0%.<br />

die Auswertungen der halbjährlichen berichterstattung<br />

per 31. dezember 2009 haben ergeben,<br />

dass sich die Lage der Vorsorgeeinrichtungen im<br />

<strong>Gesch</strong>äftsjahr 2009 aufgrund der entspannten<br />

situation an den finanzmärkten wieder deutlich<br />

31.12.2008<br />

Aufsicht<br />

27


Aufsicht<br />

verbesserte. ende 2009 meldeten noch zwei Vorsorgeeinrichtungen<br />

eine unerhebliche unterdeckung<br />

und eine Vorsorgeeinrichtung eine erhebliche unterdeckung.<br />

bei ersteren lag der deckungsgrad über<br />

95%. bei der Vorsorgeeinrichtung mit erheblicher<br />

unterdeckung begleitete die fmA die eingeleiteten<br />

massnahmen eng.<br />

Ordentliche Prüfungen<br />

berichterstattung 2008<br />

die Vorsorgeeinrichtungen haben jährlich bis spätestens<br />

30. Juni bericht über ihre <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit<br />

im Vorjahr an die fmA zu erstatten. die finanzmarktkrise<br />

wirkte sich im <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2008 auch<br />

auf das Anlageergebnis der Vorsorgeeinrichtungen<br />

aus. in 13 revisionsberichten gab es einen Vorbehalt<br />

bzw. eine einschränkung infolge der zum<br />

31. dezember 2008 bestehenden unterdeckung: bei<br />

diesen einrichtungen schwankte der deckungsgrad<br />

zwischen 85% und 97,7%. davon wiesen vier<br />

Vorsorgeeinrichtungen einen deckungsgrad von<br />

unter 90% (erhebliche unterdeckung) und neun<br />

Vorsorgeeinrichtungen einen deckungsgrad zwischen<br />

90% und 100% (unerhebliche unterdeckung)<br />

auf. die Vorsorgeeinrichtungen waren bei einer<br />

unterdeckung angewiesen, die fmA gesondert<br />

über die Gründe sowie die geplanten massnahmen<br />

zur behebung der unterdeckung zu informieren.<br />

die unterdeckungen wurden dabei ausschliesslich<br />

auf die werteinbussen der Anlagen zurückgeführt.<br />

Als häufigste sanierungsmassnahme wurde die<br />

nullverzinsung der Altersguthaben genannt. im<br />

Laufe des Jahres 2009 zeigten die massnahmen erste<br />

positive Auswirkungen. die Vorsorgeeinrichtungen<br />

von drei der grössten Arbeitgeber in Liechtenstein<br />

haben ihren sitz in der schweiz. diese unterstehen<br />

damit der schweizerischen Aufsicht. in diesen<br />

fällen erfolgte in koordination wiederum mit der<br />

schweizer behörde auch eine berichterstattung an<br />

die fmA. das prüf ergebnis wird zwischen beiden<br />

Aufsichtsbehörden abgestimmt.<br />

28<br />

die fmA hat die eingereichten berichterstattungen<br />

einer prüfung unterzogen sowie die einhaltung der<br />

gesetzlichen und reglementarischen bestimmungen<br />

überwacht. in den meisten fällen erfolgte die<br />

berichterstattung termingerecht, jedoch zumeist<br />

unvollständig. die unterlagen waren in den meisten<br />

fällen korrekt. in einigen fällen mussten die Vorsorgeeinrichtungen<br />

zu formellen korrekturen bzw.<br />

ergänzungen im berichterstattungsformular aufgefordert<br />

werden. die fmA schloss die prüfrunde für<br />

das <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2008 im August 2009 ab.<br />

ordentliche Vor-ort-kontrollen und<br />

Vor-ort-Gespräche<br />

die fmA führte bei den Vorsorgeeinrichtungen Vorort-kontrollen<br />

sowie Vor-ort-Gespräche durch. der<br />

fokus der Vor-ort-kontrollen lag auf der prüfung<br />

von organisation und Verwaltung, der <strong>Gesch</strong>äftsführung,<br />

der Vermögensanlage und der entwicklung des<br />

deckungsgrades. daneben wurden stichprobenartig<br />

die meldungen an den sicherheitsfonds sowie das<br />

Verwaltungssystem kontrolliert. schwerpunkt der<br />

Vor-ort-Gespräche waren die beurteilung der aktuellen<br />

situation, insbesondere die entwicklung des<br />

deckungsgrades, die Anlagesituation sowie die verwendeten<br />

versicherungstechnischen Grundlagen.<br />

Freizügigkeitskonti<br />

im berichtsjahr 2009 haben drei banken freizügigkeitskonti<br />

geführt. per 31. dezember 2009 gab<br />

es insgesamt 7 047 (2008: 5 029) solcher konti mit<br />

einem verwalteten kapital von chf 177,1 mio.<br />

(2008: 135,4 mio.). die durchschnittliche höhe der<br />

freizügigkeitsleistung belief sich auf chf 25 128<br />

(2008: 26 914). der zinssatz der freizügigkeitskonti<br />

lag 2009 zwischen 1,5% und 2,0%.<br />

Anschlusskontrolle<br />

seit dem Jahr 2008 erfolgt die Anschlusskontrolle<br />

aufgrund der fmA-richtlinie 2008/1 durch die<br />

AhV. im rahmen dieser prüfung wird festgestellt,<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


ob sämtliche bei der AhV gemeldeten Arbeitnehmer<br />

ordnungsgemäss einer Vorsorgeeinrichtung<br />

angeschlossen sind. die fmA ist zuständig für<br />

die so genannte wiederanschlusskontrolle. meldet<br />

eine Vorsorgeeinrichtung der fmA, dass ein Anschlussvertrag<br />

mit einem Arbeitgeber aufgelöst wird,<br />

prüft die fmA, ob dieser Arbeitgeber weiterhin<br />

versicherungspflichtige Arbeitnehmer beschäftigt<br />

und sich daher einer neuen Vorsorgeeinrichtung<br />

angeschlossen hat. im Jahr 2009 führte die fmA<br />

75 (2008: 81) solcher Anschlusskontrollen durch.<br />

in fünf fällen musste sie einen zwangsanschluss des<br />

Arbeitgebers an eine sammelstiftung verfügen.<br />

barauszahlung der freizügigkeitsleistung<br />

die fmA ist zuständig für die bearbeitung der<br />

barauszahlungsanträge gemäss dem Gesetz über<br />

die betriebliche personalvorsorge (bpVG). die<br />

fmA prüft sodann, ob eine der Voraussetzungen<br />

für eine barauszahlung erfüllt ist und eine Auszahlung<br />

somit möglich ist. zudem stellt die fmA<br />

bestätigungen für selbständigerwerbende aus, die<br />

im sinne des bpVG nicht obligatorisch versicherungspflichtig<br />

sind.<br />

bei der fmA sind im Jahr 2009 insgesamt 247<br />

(Vorjahr: 191) barauszahlungsanträge eingegangen,<br />

wovon in 110 fällen positiv (Vorjahr: 76) und in<br />

62 fällen (Vorjahr: 53) negativ entschieden wurde.<br />

75 Anträge konnten per ende 31. dezember<br />

2009 nicht abgeschlossen werden. hauptgründe<br />

für die barauszahlung waren die Aufnahme einer<br />

selbstständigen erwerbstätigkeit und das Verlassen<br />

des wirtschaftsraumes Liechtenstein / schweiz.<br />

Gesamthaft entschied die fmA über freizügigkeitsguthaben<br />

in der höhe von chf 5,25 mio.<br />

(Vorjahr: 6,57 mio.).<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

Gemäss Art. 7 Abs. 5 bpVG hat die Vorsorgeeinrichtung<br />

der Aufsichtsbehörde innert dreier monate<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

meldung zu erstatten, wenn der Arbeitgeber mit<br />

der beitragszahlung in Verzug ist. im Jahr 2009<br />

gingen bei der fmA 137 (Vorjahr: 62) mitteilungen<br />

über beitragsausstände ein. die fmA fordert den<br />

Arbeitgeber zur zahlung auf und droht mit einer<br />

strafanzeige bei Ausbleiben der zahlung. infolge<br />

solcher beitragsausstände kam es im berichtsjahr<br />

2009 insgesamt zu 21 (Vorjahr: 10) fällen, in<br />

welchen, gestützt auf Art. 25 Abs. 1 bpVG, eine<br />

sachverhaltsmitteilung an die staatsanwaltschaft<br />

erfolgte.<br />

Operative Schwerpunkte 2009<br />

hauptschwerpunkt bildete die beaufsichtigung<br />

der Vorsorgeeinrichtungen mit unterdeckung.<br />

Vierteljährliche meldungen des deckungsgrades<br />

und die einforderung von sanierungsmassnahmen<br />

standen dabei im Vordergrund. bei Vorsorgeeinrichtungen<br />

mit erheblicher unterdeckung wurden<br />

entweder notwendige massnahmen eingeleitet oder<br />

die vorgeschlagenen massnahmen eng begleitet.<br />

ein weiteres Thema war die einführung des im<br />

Jahr 2008 entwickelten risk Assessment systems,<br />

welches bestandteil der risikobasierten Aufsicht ist.<br />

Vor-ort-Gespräche und -kontrollen sind weiter<br />

ausgebaut worden.<br />

Ausblick 2010<br />

nach einführung des risk Assessment systems<br />

werden im Jahr 2010 eine kalibrierung und eine<br />

weitere feinabstimmung dieses neuen Aufsichtsinstruments<br />

erfolgen. in der laufenden Aufsichtspraxis<br />

haben sich die Vor-ort-kontrollen sowie die<br />

Vor-ort-Gespräche als instrument des Aufsichtsprozesses<br />

bewährt und werden auch im Jahr 2010<br />

mit unterschiedlichen prüfungsschwerpunkten<br />

nochmals intensiviert werden. zudem ist im Jahr<br />

2010 geplant, Vorgaben für die in den berichten<br />

der revisionsstellen zu behandelnden prüfpunkte<br />

zu erlassen.<br />

29


Aufsicht<br />

Pensionsfonds<br />

Pensionsfondsstandort Liechtenstein<br />

dem Gesetz betreffend die Aufsicht über einrichtungen<br />

der betrieblichen Altersversorgung (pfG)<br />

unterliegen einrichtungen, die in Liechtenstein<br />

oder von Liechtenstein aus die betriebliche Altersversorgung<br />

betreiben und im europäischen<br />

raum grenzüberschreitend tätig sein können.<br />

in Abgrenzung zum Gesetz über die betriebliche<br />

personalvorsorge sind pensionsfonds ausschliesslich<br />

im nicht obligatorischen bereich tätig. Aufgrund<br />

der bestehenden infrastruktur und des know-hows<br />

im bereich der betrieblichen Altersversorgung<br />

sowie einer flexiblen rahmengesetzgebung verfügt<br />

Liechtenstein als standort über eine gute Ausgangslage<br />

für die Gründung von paneuropäischen<br />

pensionsfonds.<br />

Bewilligungen zum <strong>Gesch</strong>äftsbetrieb<br />

in Liechtenstein sind fünf pensionsfonds bewilligt.<br />

ein weiteres Gesuch befand sich ende 2009 vor<br />

dem Abschluss. zwei sind Vorsorgeeinrichtungen,<br />

die vor inkrafttreten des pfG dem bpVG unterstanden,<br />

neu aber unter den Anwendungsbereich<br />

des pfG fallen.<br />

Grenzüberschreitender dienstleistungsverkehr<br />

in Liechtenstein bewilligte pensionsfonds können<br />

auch von unternehmen mit sitz in einem anderen<br />

Vertragsstaat des ewr-Abkommens getragen<br />

werden und damit grenzüberschreitend tätig sein.<br />

eine inländische einrichtung, die ein trägerunternehmen<br />

mit sitz in einem anderen Vertragsstaat des<br />

ewr-Abkommens akzeptieren will, hat hierfür die<br />

vorherige Genehmigung der fmA einzuholen. die<br />

Aufnahme der tätigkeit ist erst nach entsprechender<br />

notifikation durch die fmA an die tätigkeitsaufsichtsbehörde<br />

zulässig.<br />

zwei liechtensteinische pensionsfonds sind derzeit<br />

in deutschland grenzüberschreitend tätig. die<br />

30<br />

anderen liechtensteinischen pensionsfonds sind<br />

hauptsächlich in drittstaaten ausserhalb des ewr<br />

tätig. im berichtsjahr 2009 wurden 94 trägerunternehmen<br />

notifiziert (2008: 64).<br />

Laufende Aufsicht<br />

die in Liechtenstein ansässigen pensionsfonds<br />

wurden im rahmen der ordentlichen prüfung<br />

aufgefordert, bis spätestens 30. April 2009 bericht<br />

über ihre <strong>Gesch</strong>äftstätigkeit im Jahr 2008 an die<br />

fmA zu erstatten. die fmA hat die eingereichten<br />

unterlagen einer prüfung unterzogen sowie die<br />

einhaltung der gesetzlichen und reglementarischen<br />

bestimmungen überwacht und schloss die<br />

prüfrunde für das <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2008 im Juli 2009<br />

ab. daneben wurden die pensionsfonds erstmals<br />

auch zu einer halbjährlichen berichterstattung<br />

aufgefordert.<br />

Ausblick 2010<br />

schwerpunkt im Jahr 2010 bildet die entwicklung<br />

eines umfassenden berichterstattungs-tools<br />

für die umfassende jährliche und eingeschränkte<br />

unterjährige berichterstattung, welches auch ein<br />

risk-Assessment-system umfasst. mit hilfe dieser<br />

daten sollen entwicklungen der pensionsfonds<br />

intensiver beobachtet und eventuelle probleme<br />

einzelner pensionsfonds möglichst zeitnah erkannt<br />

werden. dieses tool wird erstmals für die berichterstattung<br />

2010 eingesetzt.<br />

1.5 Aufsicht Andere Finanzintermediäre<br />

der bereich Afi nimmt die sorgfaltspflichtrechtliche<br />

Aufsicht über die Anderen finanzintermediäre<br />

sowie prüfungs- und berufszulassungen betreffend<br />

die am finanzmarkt teilnehmenden freien berufe<br />

wahr. Vor diesem hintergrund vollzieht der bereich<br />

Afi folgende Gesetze und die dazu erlassenen<br />

durchführungsverordnungen: Gesetz über die<br />

beruflichen sorgfaltspflichten zur bekämpfung<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


von Geldwäscherei, organisierter kriminalität und<br />

terrorismus finanzierung (spG); Gesetz über die<br />

treuhänder (trhG); Gesetz über die wirtschaftsprüfer<br />

und revisionsgesellschaften (wprG); Gesetz<br />

über die rechtsanwälte (rAG); Gesetz über die<br />

patentanwälte (pAG).<br />

Prüfungszulassungen –<br />

Bewilligungen / Berufszulassungen<br />

prüfungszulassungen<br />

im Jahr 2009 erhielt der bereich Afi insgesamt<br />

24 Gesuche auf zulassung zu den verschiedenen<br />

berufszulassungs- und eignungsprüfungen. in<br />

allen fällen konnte der jeweilige Gesuchsteller zur<br />

prüfung zugelassen werden. drei Gesuche wurden<br />

zurückgezogen (rAG). 15 der insgesamt 22 kandidaten<br />

(68%) konnten die von ihnen absolvierte<br />

prüfung mit erfolg abschliessen. im Vorjahr waren<br />

dies 25 von 33 (66%).<br />

bewilligungen / berufszulassungen<br />

im Jahr 2009 erteilte der bereich Afi 111 bewilligungen,<br />

mit denen natürliche oder juristische<br />

personen zur Ausübung eines am finanzmarkt<br />

teilnehmenden freien berufes zugelassen werden.<br />

in 35 fällen wurden auf Antrag hin änderungen<br />

einer bereits bestehenden bewilligung vorgenommen.<br />

zumeist waren dies änderung der firma und<br />

wechsel des verantwortlichen <strong>Gesch</strong>äftsführers.<br />

darüber hinaus wurden 48 Löschungen von bewilligungen<br />

vorgenommen.<br />

Rechtsanwälte<br />

der endbestand an personen mit einer bewilligung<br />

nach dem rAG beträgt per 31. dezember 2009<br />

332 personen. seit 2003 ist ein stetiger Anstieg<br />

bei rechtsanwälten (Ausübung als natürliche<br />

person) und eintragungsfähigen rechtsanwälten<br />

festzustellen, der sich auch im berichtsjahr bestätigte.<br />

bei den niedergelassenen rechtsanwälten<br />

aus dem ewr und bei den konzipienten war im<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

Vergleich zum Vorjahr ein leichter rückgang zu<br />

verzeichnen.<br />

Treuhänder<br />

wie im Vorjahr blieb 2009 die Anzahl der bewilligten<br />

treuhandgesellschaften, der treuhänder<br />

(Ausübung als natürliche person) und der eingeschränkten<br />

treuhänder konstant. die Anzahl<br />

der eingeschränkten treuhandgesellschaften verzeichnete<br />

gegenüber dem Vorjahr einen leichten<br />

Anstieg. der endbestand an bewilligungen<br />

nach dem trhG beträgt per 31. dezember 2009<br />

395. bewilligungsabänderungen waren insbesondere<br />

aufgrund diverser wechsel von <strong>Gesch</strong>äftsführern<br />

bei treuhandgesellschaften sowie bei änderungen<br />

des firmennamens zu verzeichnen.<br />

Patentanwälte<br />

der bestand der nach dem pAG bewilligten natürlichen<br />

personen blieb im Jahr 2009 konstant. bei<br />

den patentanwaltsgesellschaften wurde im Vergleich<br />

zum Vorjahr eine Löschung vorgenommen. der<br />

endbestand an personen mit einer bewilligung<br />

nach dem pAG beträgt per 31. dezember 2009<br />

13 personen.<br />

Wirtschaftsprüfer und Revisionsgesellschaften<br />

bei den bewilligten personen nach dem wprG war<br />

bei den liechtensteinischen wirtschaftsprüfern ein<br />

leichter Anstieg feststellbar. bei den revisionsgesellschaften<br />

gab es keine änderung. die Anzahl der<br />

revisionsgesellschaften im freien dienstleistungsverkehr<br />

stieg um zwei Gesellschaften an, bei den<br />

wirtschaftsprüfern im freien dienstleistungsverkehr<br />

blieb sie konstant. der endbestand an personen<br />

mit einer bewilligung nach dem wprG beträgt<br />

per 31. dezember 2009 78 personen.<br />

Aufsicht gemäss SPG<br />

Aufgrund einer empfehlung des inter nationalen<br />

währungsfonds (iwf), wonach eine grössere ein-<br />

31


Aufsicht<br />

Sorgfaltspflichtige des Bereichs Aufsicht Andere Finanzintermediäre<br />

bindung der fmA bei den kontrollen vor ort<br />

stattfinden soll, hat der bereich Afi im Jahr 2009<br />

vermehrt sorgfaltspflichtkontrollen begleitet. es<br />

wurden insgesamt 18 ordentliche kontrollen durch<br />

die fmA begleitet, was 22% aller ordentlichen<br />

sorgfaltspflichtkontrollen entspricht. ziele dieses<br />

direkten Austausches mit den sorgfaltspflichtigen<br />

und den sorgfaltspflichtprüfern waren eine Abstimmung<br />

zwischen fmA und den wirtschaftsprüfern in<br />

bezug auf die einhaltung des spG, die kontrolle der<br />

Qualität bezüglich der einhaltung des spG sowie<br />

das erkennen von problemen und bedürfnissen<br />

der finanzintermediäre in der praxis.<br />

Ordentliche Sorgfaltspflichtkontrollen<br />

in der prüfrunde 2009 wurden insgesamt 391<br />

finanzintermediäre angeschrieben (2008: 507).<br />

davon hatten nach eigenen Angaben 236 finanzgeschäfte<br />

getätigt, welche in 87 prüfgruppen zusammengefasst<br />

wurden. die Anzahl der kontrollen<br />

beruhte auf der allgemeinen Grösse des prüfkreises<br />

2009 und war nicht auf einen rückgang der sorgfaltspflichtigen<br />

zurückzuführen.<br />

32<br />

Sorgfaltspflichtige AFI per 31. Dezember 2005 2006 2007 2008 2009<br />

rechtsanwälte 163 169 173 187 201<br />

rechtsagenten 5 5 5 5 5<br />

treuhänder 421 403 389 392 395<br />

wirtschaftsprüfer 72 73 73 75 78<br />

personen mit einer berechtigung gemäss Art. 180a pGr 461 495 505 513 532<br />

wechselstuben 1 2 2 0 0<br />

immobilienhändler 16 18 18 21 24<br />

händler mit wertvollen Gütern 17 37 38 39 42<br />

sonstige sorgfaltspflichtige 21 27 28 30 32<br />

Total 1 177 1 229 1 231 1 262 1 309<br />

die fmA stellte generell fest, dass die finanzintermediäre<br />

grosse Anstrengungen in der umsetzung der<br />

sorgfaltspflichtgesetzgebung unternommen haben.<br />

Verbesserungspotential sowie mängel betreffend<br />

einhaltung oder umsetzung der sorgfaltspflichten<br />

wurden insbesondere in den bereichen profile der<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbeziehungen und pep (politically exposed<br />

persons)-politik festgestellt. zur weiteren Verbesserung<br />

des erreichten standards tragen auch die von<br />

den sorgfaltspflichtprüfern in die kontrollberichte<br />

eingefügten empfehlungen an den sorgfaltspflichtigen<br />

bei. insgesamt wurden 230 beanstandungen<br />

angebracht. sämtliche kontrollberichte wurden von<br />

der fmA ausgewertet und analysiert. Alle geprüften<br />

finanzintermediäre wurden schriftlich über das<br />

Gesamtresultat der kontrolle informiert.<br />

Ausserordentliche Sorgfaltspflichtkontrollen<br />

der bereich Afi führte insgesamt 18 ausserordentliche<br />

sorgfaltspflichtkontrollen durch. Acht<br />

kontrollen erfolgten infolge festgestellter sorgfaltspflichtrechtlicher<br />

mängel. Aufgrund des Vorliegens<br />

von umständen, welche den ruf des finanzplatzes<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Liechtenstein als gefährdet erscheinen liessen, wurden<br />

acht finanzintermediäre überprüft. der Verdacht<br />

auf Ausübung einer bewilligungspflichtigen<br />

tätigkeit ohne entsprechende bewilligung führte<br />

zu zwei weiteren prüfungen.<br />

Aufsichtspraxis<br />

Mitteilungen an die FIU / Anzeigen an die<br />

Staatsanwaltschaft<br />

insgesamt ergingen 2009 seitens Afi eine meldung<br />

an die fiu sowie zwei strafanzeigen an die<br />

staatsanwaltschaft.<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

Afi setzte bei der missbrauchsbekämpfung verstärkt<br />

auf präventivmassnahmen in form von zusammenarbeit<br />

mit anderen behörden der Landesverwaltung,<br />

Aufklärungsarbeit sowie auf medienmonitoring.<br />

die von Afi beanstandeten mängel wurden von<br />

den betroffenen in der regel umgehend behoben.<br />

bei missbrauchsfällen war im Jahr 2009 verstärkt<br />

ein internationaler bezug feststellbar, bei dem das<br />

medium internet vermehrt genutzt wurde.<br />

Operative Schwerpunkte<br />

die zusammenarbeit zwischen der fmA und verschiedenen<br />

branchenverbänden sowie behörden der<br />

Landesverwaltung erfuhr im Jahr 2009 aufgrund<br />

der umsetzung der risikobasierten Aufsicht im<br />

zusammenhang mit der umsetzung der 3. Geldwäscherichtlinie<br />

eine intensivierung. die ergebnisse<br />

dieser verstärkten kooperation zeigen sich in form<br />

der erarbeitung von diversen branchenspezifischen<br />

wegleitungen – bspw. für die bereiche treuhand<br />

und wirtschaftsprüfer – und mitteilungen zur<br />

sorgfaltspflicht-Thematik. ebenso wurde der fmAmusterkontrollbericht<br />

überarbeitet, der nun auch<br />

in einer anwenderfreundlichen elektronischen<br />

form zur Verfügung steht. im hinblick auf die<br />

anstehende erste prüfrunde unter dem revidierten<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsicht<br />

sorgfaltspflichtrecht wurden die revisoren durch<br />

die fmA in einem speziellen workshop vorbereitet.<br />

im rahmen eines speziellen spG-workshops der<br />

fmA wurden die revisoren für die im Jahr 2010<br />

anstehende erste prüfrunde unter dem revidierten<br />

sorgfaltspflichtrecht geschult.<br />

die webseite der fmA wurde durch eine restrukturierung<br />

im bereich sorgfaltspflichten benutzerfreundlicher<br />

gestaltet. so wurde auch eine<br />

neue rubrik «fAQ» zum Thema sorgfaltspflichten<br />

geschaffen. dadurch etablierte sich die webseite zu<br />

einer rege genutzten informations- und kommunikations-plattform.<br />

Ausblick 2010<br />

im Jahr 2010 wird die umsetzung der Abschlussprüfer-richtlinie<br />

und damit verbunden der Aufbau<br />

eines Qualitätssicherungssystems über die<br />

wirtschaftsprüfer- und revisionsgesellschaften im<br />

zentrum der Aktivitäten stehen. in diesem zusammenhang<br />

soll die erfolgreiche zusammenarbeit mit<br />

den branchenverbänden und finanzintermediären<br />

weiter gestärkt werden.<br />

mit inkrafttreten des revidierten sorgfaltspflichtgesetzes<br />

am 1. märz 2009 ergeben sich für diverse<br />

dem Gesetz unterstehende finanzintermediäre neue<br />

pflichten; so beispielsweise für die sogenannten<br />

händler mit Gütern. Aufgabe der fmA wird es<br />

sein, die sorgfaltspflichtigen im rahmen der im Jahr<br />

2010 stattfindenden ordentlichen sorgfaltspflichtkontrollen<br />

zu überprüfen und für die prävention<br />

von Geldwäscherei zu sensibilisieren.<br />

33


REGULIERUNG


die erfahrungen aus der finanzkrise haben die<br />

G-20-Länder und die europäische union dazu<br />

bewogen, umfangreiche regulierungsprojekte zur<br />

steigerung der finanzmarktstabilität anzustossen.<br />

im bereich der Aufsicht sollen die befolgung der<br />

internationalen standards, die internationale zusammenarbeit<br />

und der informationsaustausch<br />

zwischen den Ländern gefördert werden. die eu<br />

plant die errichtung eines europäischen finanzmarktaufsichtssystems.<br />

Von diesen entwicklungen<br />

ist der international sehr stark vernetzte finanzplatz<br />

Liechtenstein direkt betroffen. die fmA verfolgt<br />

diese regulierungsvorhaben zur wahrung der liechtensteinischen<br />

interessen eng.<br />

Am 1. märz 2009 ist das neue sorgfaltspflichtgesetz<br />

im rahmen der umsetzung der 3. eu-Geldwäschereirichtlinie<br />

in kraft getreten. die Geldwäschebekämpfung<br />

hat durch die G-20-erklärung<br />

international an dynamik gewonnen und von<br />

Liechtenstein werden weitere fortschritte erwartet.<br />

im Versicherungsbereich wurde die revision des<br />

Versicherungsaufsichtsgesetzes (VersAG) per ende<br />

2009 abgeschlossen. Am 25. september 2009 wurde<br />

die rahmenrichtlinie solvabilität ii vom europäischen<br />

parlament verabschiedet.<br />

die regierung hat im sommer 2009 beschlossen,<br />

die bisher an die fmA delegierte regulierungstätigkeit<br />

in die Landesverwaltung zurückzuführen.<br />

es ist geplant, innerhalb der Landesverwaltung<br />

eine entsprechende organisationseinheit aufzubauen.<br />

während der übergangsphase wird die<br />

fmA weiterhin die Verantwortung für laufende<br />

regulierungsprojekte tragen und den know-how<br />

transfer unterstützen. die fmA wird auch danach<br />

aktiv in regulierungsprojekten mitarbeiten und<br />

ihr wissen einbringen. die umsetzung von regulierungsvorgaben<br />

in die Aufsichtstätigkeit liegt<br />

weiterhin in der Verantwortung der fmA.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

reGuLierunG<br />

2.1 Banken- und Wertpapieraufsicht<br />

im zentrum der regulierungstätigkeit im bereich<br />

der banken- und wertpapieraufsicht stand die umsetzung<br />

verschiedener eu-richtlinien in nationales<br />

recht. daneben sind weitere regulierungsprojekte<br />

wie beispielsweise die partielle modifikation des<br />

offenlegungsgesetzes abgeschlossen und zahlreiche<br />

fmA-wegleitungen angepasst worden.<br />

Abgeschlossene regulatorische Vorhaben<br />

umsetzung der richtlinie 2007/44/eG<br />

die richtlinie 2007/44/eG harmonisiert ewr-weit<br />

die aufsichtsrechtliche beurteilung von erwerb und<br />

erhöhung von beteiligungen an unternehmen im<br />

finanzsektor, sprich den aufsichtsrechtlichen umgang<br />

mit qualifizierten beteiligungen an prudentiell<br />

beaufsichtigten finanzintermediären.<br />

die umsetzung dieser richtlinie erfolgte durch<br />

teilrevisionen von Gesetzen und Verordnungen<br />

im banken-, Vermögensverwaltungs- und Versicherungsaufsichtsbereich.<br />

um der einheitlichkeit<br />

willen und in Absprache mit dem markt wurden<br />

diese regeln auch für investmentunternehmen<br />

als anwendbar erklärt. inhaltlich beschlagen die<br />

Vorschriften sowohl formelle (prüfverfahren)<br />

wie auch materielle Aspekte (prüfkriterien) der<br />

vorgenannten aufsichtsrechtlichen beurteilung.<br />

die Anpassungen traten auf Gesetzesstufe per<br />

1. Juli 2009 und auf Verordnungsstufe per 29. september<br />

2009 in kraft.<br />

umsetzung der richtlinie 2007/64/eG<br />

die richtlinie 2007/64/eG über die zahlungsdienste<br />

im binnenmarkt (payment services directive;<br />

psd) bezweckt eine umfassend harmonisierte, einfache<br />

und effiziente regelung der zahlungsdienste<br />

im ewr und beinhaltet sowohl aufsichts- wie auch<br />

zivilrechtliche Vorschriften. Adressaten sind einer-<br />

35


eGuLierunG<br />

seits die zahlungsdiensterbringer und andererseits<br />

die zahlungsdienstnutzer. mit der umsetzung der<br />

psd wurde in Liechtenstein in form des zahlungsinstituts<br />

ein neuer finanzintermediär eingeführt.<br />

die umsetzung der psd erfolgte durch die schaffung<br />

des zahlungsdienstegesetzes (zdG) sowie der<br />

zahlungsdiensteverordnung (zdV). beide erlasse<br />

traten am 1. november 2009 in kraft.<br />

teilumsetzung der richtlinie 2009/14/eG<br />

(1. phase)<br />

die richtlinie 2009/14/eG (einlagensicherungsrichtlinie,<br />

es-rL) war bzw. ist in zwei phasen in<br />

nationales recht zu transponieren. in einer ersten<br />

phase war die deckungssumme, d.h. die durch das<br />

einlagensicherungssystem gesicherte einlagenhöhe,<br />

anzuheben. zur umsetzung der es-rL hat die regierung<br />

eine Arbeitsgruppe eingesetzt, in welcher<br />

auch die fmA vertreten ist. die Arbeitsgruppe hat<br />

aus wettbewerbstaktischen Gründen entschieden, die<br />

deckungssumme nicht wie von der es-rL verlangt<br />

nur auf eur 50 000, sondern auf chf 100 000<br />

anzuheben. die diesbezüglich erforderlichen modifikationen<br />

an bankengesetz und bankenverordnung<br />

traten auf den 1. Juli 2009 in kraft.<br />

fmA-mitteilung zur adäquaten eigenmittelausstattung<br />

und risikomanagement<br />

mit der im 4. Quartal 2009 publizierten fmAmitteilung<br />

zur adäquaten eigenmittelausstattung<br />

und risikomanagement (risikomitteilung) ist den<br />

betroffenen finanzintermediären ein instrument zur<br />

Verfügung gestellt worden, das die einhaltung der<br />

eigenmittel- und risikovorschriften, insbesondere<br />

im rahmen der diesbezüglichen säule ii, erleichtern<br />

soll. ergänzend dazu enthält die risikomitteilung<br />

informationen zu wesentlichen punkten des risikomanagements<br />

und bietet somit eine hilfestellung<br />

hinsichtlich eines gemeinsamen Verständnisses über<br />

die Adäquanz von entsprechenden begleitmassnahmen.<br />

um dieses gemeinsame Verständnis zu errei-<br />

36<br />

chen, wurde die risikomitteilung vor dem erlass<br />

eingehend mit den marktakteuren diskutiert.<br />

Pendente regulatorische Vorhaben<br />

teilumsetzung der richtlinie 2009/14/eG<br />

(2. phase)<br />

in der 2. phase der umsetzung der es-rL sollen<br />

die im rahmen der einlagensicherung geltenden<br />

forderungsfeststellungs- und Auszahlungsfristen<br />

relativ stark reduziert werden. Auch die 2. phase der<br />

es-rL wird von der obgenannten Arbeitsgruppe<br />

umgesetzt. die erforderlichen Anpassungen auf<br />

Gesetzes- und Verordnungsstufe sollen auf den<br />

1. Januar 2011 in kraft treten.<br />

umsetzung der richtlinie 2009/27/eG,<br />

2009/83/eG und 2009/111/eG (crd i & ii)<br />

die crd i & ii modifizieren die als basel iirichtlinien<br />

bekannten richtlinien 2006/48/eG<br />

und 2006/49/eG, indem sie die darin enthaltenen<br />

eigenmittel- und risikomanagementvorschriften<br />

partiell revidieren und ergänzen sowie darüber<br />

hinaus auch die internationale zusammenarbeit<br />

der Aufsichtsbehörden erweitern und gleichzeitig<br />

detaillierter regeln. crd i und ii sind bis am<br />

31. oktober 2010 umzusetzen und haben spätestens<br />

am 1. Januar 2011 in kraft zu treten. in absehbarer<br />

zeit ist auch der erlass von crd iii, iV und V<br />

zu erwarten.<br />

umsetzung der richtlinie 2009/44/eG<br />

die richtlinie 2009/44/eG (finalitäts-rL) regelt<br />

die ewr-weit harmonisierte wirksamkeit von<br />

«Abrechnungen in zahlungs- sowie wertpapierliefer-<br />

und -abrechnungssystemen», mithin des<br />

«settlements» und die in diesem zusammenhang<br />

relevanten finanzsicherheiten. die umsetzung der<br />

finalitäts-rL wird eine modifikation des finalitätsgesetzes<br />

sowie des sachenrechts nach sich ziehen.<br />

die neuen Vorschriften müssen spätestens ab dem<br />

1. Juli 2011 angewendet werden.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


umsetzung der richtlinie 2009/65/eG<br />

die richtlinie 2009/65/eG (ucits iV) bezweckt<br />

die neuregelung der investmentunternehmen und<br />

bedingt eine tiefgreifende überarbeitung der bestehenden<br />

relevanten erlasse, insbesondere des investmentunternehmensgesetzes<br />

und der -verordnung.<br />

die diesbezüglichen modifikationen sollen per<br />

1. Juli 2011 in kraft treten. die transposition<br />

dieser richtlinie in nationales recht ist teil des<br />

seitens der regierung ins Leben gerufenen projekts<br />

fondsplatz Liechtenstein 2011. mit diesem projekt<br />

wird beabsichtigt, die vorhandenen chancen aus<br />

der richtlinie ucits iV und weiteren anstehenden<br />

regulierungen für den liechtensteinischen<br />

fondsplatz zu nutzen.<br />

umsetzung der richtlinie 2009/110/eG<br />

mit der richtlinie 2009/110/eG (e-Geldrichtlinie)<br />

wird das e-Geldgeschäft und insbesondere die Aufsicht<br />

über e-Geldinstitute neu geregelt. während<br />

die bisherige regelung vornehmlich an die bankenregulierung<br />

anlehnte, dominiert in der neuen<br />

e-Geldrichtlinie hauptsächlich die Anlehnung<br />

an die Vorschriften der zahlungsdiensterichtlinie<br />

(psd). die transposition der e-Geldrichtlinie hat<br />

bis zum 30. April 2011 zu erfolgen.<br />

fmA-mitteilung zur Gewähr<br />

die frage der Gewähr der Gewährsträger der<br />

liechtensteinischen finanzintermediäre nahm seit<br />

jeher und nimmt noch heute eine zentrale rolle<br />

in der Aufsicht ein. um der rechtssicherheit und<br />

Vorhersehbarkeit willen beabsichtigt die fmA,<br />

eine fmA-mitteilung über die aufsichtsrechtliche<br />

beurteilung der Gewährsfrage zu erlassen. ziel dieser<br />

fmA-mitteilung ist die information des marktes<br />

darüber, wie die fmA den Gewährsbegriff auslegt<br />

und anhand welcher kriterien, informationen und<br />

unterlagen sie die Gewährsfrage beantwortet.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

2.2 Versicherungsaufsicht<br />

reGuLierunG<br />

Abgeschlossene regulatorische Vorhaben<br />

revision Versicherungsaufsichtsgesetz (VersAG)<br />

die revision des VersAG und der Verordnung wurde<br />

per ende 2009 abgeschlossen. sie war hauptsächlich<br />

durch die umsetzung der rückversicherungsrichtlinie<br />

ins liechtensteinische recht bedingt. Gleichzeitig<br />

wurde sie dazu genutzt, weitere dringende postulate<br />

zu legiferieren, die sich aus der bisherigen Aufsichtspraxis<br />

ergeben hatten. die revidierte Gesetzgebung<br />

trat per 1. Januar 2010 in kraft. die neuerungen<br />

betreffen im wesentlichen die Ausdehnung der<br />

Aufsichtstätigkeit der sitzlandaufsichtsbehörde auf<br />

rückversicherungsunternehmen, die zulassung von<br />

zweckgesellschaften, die entbindung vom Versicherungsgeheimnis<br />

durch den Versicherungsnehmer,<br />

die Anpassung von mindestgarantiefonds und<br />

solvabilitätsspanne, die einführung der pflicht zur<br />

bestellung eines Aktuars auch für schadenversicherungsunternehmen<br />

sowie die stärkere Verpflichtung<br />

der Versicherungsunternehmen zum risikomanagement<br />

und die präzisierung der Aufgaben und der<br />

massnahmenkompetenzen der fmA.<br />

Pendente regulatorische Vorhaben<br />

umsetzung der richtlinie solvabilität ii<br />

Am 25. september 2009 wurde die rahmenrichtlinie<br />

solvabilität ii vom europäischen parlament<br />

verabschiedet. solvabilität ii bedingt eine totalrevision<br />

des VersAG und der Verordnung. ziel<br />

der richtlinie ist es, den Verbraucherschutz zu<br />

verbessern, die integration der märkte zu vertiefen<br />

und die internationale wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen direkt- und rückversicherer zu<br />

verbessern. zusätzlich werden die Anforderungen<br />

an das eigenkapital unter berücksichtigung aller<br />

risiken neu festgelegt. die eu-rahmenrichtlinie<br />

muss bis 31. oktober 2012 in nationales recht<br />

umgesetzt werden.<br />

37


AUSSENBEZIEHUNGEN


3.1 Nationale Aussenbeziehungen<br />

die finanzkrise verlangte besonders im ersten halbjahr<br />

eine engere überwachung der finanzinstitute.<br />

mit der stabilisierung der globalen finanzmärkte im<br />

Laufe des Jahres konnten verschiedene massnahmen<br />

wie ausserordentliche reportings gelockert werden.<br />

die stabilität der institute war auch im Jahr 2009<br />

jederzeit gewährleistet. der regelmässige Austausch<br />

mit den wirtschafts- und berufsverbänden erwies<br />

sich auch in diesem Jahr als sehr bedeutend für die<br />

Arbeit der fmA.<br />

Am 4. Juni 2009 führte die fmA ihre Jahresmedienkonferenz<br />

durch. sie präsentierte den in-<br />

und ausländischen medien einen stabilen finanzplatz,<br />

dessen finanzinstitute sich durch solide<br />

kernkapital quoten und Liquidität auszeichneten,<br />

in einem gewissen umfang aber auch Vermögensabflüsse<br />

zu verzeichnen hatten. Am 9. dezember<br />

2009 führte die fmA in Vaduz einen Anlass zum<br />

Thema «protected cell companies» (pcc) durch.<br />

experten von Aon, zurich, swiss re und der universität<br />

zürich diskutierten die frage, ob pccs ein<br />

neues <strong>Gesch</strong>äftsfeld für den finanzplatz Liechtenstein<br />

darstellen könnten. pccs sind instrumente<br />

der alternativen risikofinanzierung.<br />

im herbst 2009 veröffentlichte die fmA die «praxis<br />

2007/2008». die publikation dient der vertieften<br />

information über die Aufsichtspraxis der fmA.<br />

sie enthält darstellungen und Auszüge wichtiger<br />

entscheidungen bzw. Verfügungen der fmA, von<br />

beschlüssen der fmA-beschwerdekommission<br />

sowie urteile des Verwaltungsgerichtshofes und des<br />

staatsgerichtshofes in anonymisierter form.<br />

die zusammenarbeit mit der hochschule Liechtenstein<br />

erwies sich für beide seiten erneut als<br />

sehr gewinnbringend. fachexperten der fmA un-<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

AussenbeZiehunGen<br />

terrichteten in den bereichen treuhandwesen,<br />

sorgfaltspflichtrecht und fondsplatz.<br />

3.2 Internationale Aussenbeziehungen<br />

die förderung der internationalen kooperation<br />

und des informationsaustausches zwischen den<br />

Aufsichtsbehörden ist ein zentrales Anliegen der<br />

fmA. ziel ist, neben der mitarbeit in europäischen<br />

und internationalen Gremien vor allem den kontakt<br />

zu jenen partnerbehörden zu institutionalisieren,<br />

die für den liechtensteinischen finanzmarkt<br />

von besonderer bedeutung sind. hier sind insbesondere<br />

die strategischen partnerschaften zu den<br />

Aufsichtsbehörden in der schweiz, Österreich und<br />

deutschland hervorzuheben. die aktive mitarbeit<br />

der fmA in aufsichtsrechtlichen Gremien sowie<br />

die pflege bilateraler kontakte fördert nicht nur<br />

die wirksamkeit der Aufsicht über international<br />

tätige institute, sondern trägt auch zum internationalen<br />

Ansehen des finanzplatzes Liechtenstein<br />

bei. dies ist eine wesentliche Voraussetzung für den<br />

zugang liechtensteinischer finanzintermediären zu<br />

ausländischen märkten.<br />

Globale Zusammenarbeit<br />

MONEYVAL<br />

moneyval ist ein Ausschuss des europarates, der<br />

1997 ins Leben gerufen wurde. Als so genannter<br />

fAtf-style regional body überwacht er die erfüllung<br />

internationaler standards zur bekämpfung von<br />

Geldwäsche und terrorismusfinanzierung durch<br />

seine mitgliedsländer. die mitgliedsländer setzen<br />

sich aus nicht-oecd-Ländern, die mitglied des<br />

europarats sind, zusammen.<br />

im rahmen gegenseitiger Vor-ort-prüfungen der<br />

mitgliedsländer wird die einhaltung der fAtfstandards<br />

(40+9 empfehlungen) geprüft. Auch<br />

Liechtenstein wurde als moneyval-mitglied im<br />

39


AussenbeZiehunGen<br />

Bilaterale Kontakte der FMA<br />

rahmen der in den Jahren 2004 bis 2009 durchgeführten<br />

3. evaluationsrunde auf diese weise<br />

geprüft. Liechtenstein wurde ein positives zeugnis<br />

hinsichtlich seiner Anti-Geldwäscheregelungen<br />

ausgestellt. im rahmen der ende 2009 initiierten<br />

4. evaluationsrunde haben sich auch liechtensteinische<br />

experten als prüfer von moneyval-mitgliedsländern<br />

beteiligt. diese tätigkeit erlaubt<br />

einzuschätzen, wo Liechtenstein im Vergleich zu<br />

anderen Ländern in der Geldwäschebekämpfung<br />

steht. Gleichzeitig ermöglicht der einblick in die<br />

prüfungsmethodologie eine optimale Vorbereitung<br />

auf die nächste prüfung Liechtensteins im rahmen<br />

der neuen evaluationsrunde.<br />

neben diesen gegenseitigen prüfungen führt moneyval<br />

typologische studien zu methoden, tendenzen<br />

und techniken der Geldwäsche und der terrorismusfinanzierung<br />

durch. im Jahr 2009 wurden<br />

studien zu den bereichen internet-Glücksspiel,<br />

40<br />

Schweiz<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

V.A.E.<br />

China<br />

Hongkong<br />

Singapur<br />

Indien<br />

USA<br />

Kanada<br />

B.V.I.<br />

Uruguay<br />

private Altersvorsorge und Versicherungssektor,<br />

Geldüberweisungsdienste / Geldwechsel sowie kriminelle<br />

zahlungsströme im internet durchgeführt.<br />

darüber hinaus wurden auch die Auswirkungen<br />

der globalen finanzkrise auf die internationale<br />

bekämpfung der Geldwäsche und terrorismusfinanzierungen<br />

analysiert.<br />

International Organisation of Securities<br />

Commissions (IOSCO)<br />

die fmA hat 2009 ihre bestrebungen fortgesetzt,<br />

mitglied bei iosco, der internationalen Vereinigung<br />

der wertpapieraufsichtsbehörden, zu werden.<br />

iosco ist der standardsetter im bereich der wertpapieraufsicht.<br />

eine mitgliedschaft bei iosco gilt<br />

zunehmend als Voraussetzung für den zugang zu<br />

ausländischen wertpapiermärkten.<br />

zwingende Voraussetzung für die mitgliedschaft ist<br />

die unterzeichnung des iosco multilateral memo-<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


andum of understanding (mmou), welches den<br />

standard für den internationalen informationsaustausch<br />

zwischen den Aufsichtsbehörden festlegt.<br />

im Juni 2009 hat die fmA ein treffen zwischen<br />

iosco-Vertretern sowie Vertretern der liechtensteinischen<br />

branchenverbände und der regierung<br />

initiiert, um einen gegenseitigen Gedanken- und<br />

informationsaustausch zur Amtshilfesituation in<br />

Liechtenstein zu ermöglichen.<br />

die iosco-Vertreter haben in den vergangenen<br />

zwei Jahren informationen über die Amtshilfesituation<br />

in Liechtenstein gesammelt und einen<br />

entsprechenden prüfbericht verfasst. diese informationen<br />

dienen iosco als erste Grundlage für<br />

die entscheidung, ob Liechtenstein die Voraussetzungen<br />

für einen beitritt erfüllt. iosco wird sich<br />

voraussichtlich im Laufe des Jahres 2010 zu den<br />

ergebnissen dieser prüfung äussern.<br />

International Organisation of Insurance<br />

Supervisors (IAIS)<br />

Liechtenstein ist mitglied der iAis. die iAis versteht<br />

sich in erster Linie als weltweiter standardsetter im<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

AussenbeZiehunGen<br />

bereich der Versicherungsaufsicht. An der 16. mitgliederversammlung<br />

wurden die Auswirkungen der<br />

globalen finanzkrise auf die Versicherungswirtschaft<br />

diskutiert. weitere Themenschwerpunkte waren<br />

zudem die neue internationale Aufsichtsstruktur,<br />

corporate Governance, risk management sowie<br />

konsumentenschutz.<br />

International Organisation of Pension<br />

Supervisors (IOPS)<br />

iops ist der internationale dachverband der Aufsichtsbehörden<br />

über einrichtungen der betrieblichen<br />

Altersversorgung. zu den zielen von iops gehören<br />

insbesondere die erarbeitung internationaler standards,<br />

die förderung der internationalen kooperation<br />

und die bildung eines weltweiten forums<br />

für den Austausch von informationen bezüglich<br />

der Aufsicht über einrichtungen der betrieblichen<br />

Altersversorgung. die fmA ist mitglied von iops<br />

und nimmt an den regelmässigen treffen des technischen<br />

komitees teil.<br />

Enlarged Contact Group on Supervision<br />

on Collective Investment Funds (ECG)<br />

die ecG ist ein etabliertes freiwilliges weltweites<br />

zusammentreffen von fondsaufsehern. die<br />

jährlichen treffen dienen einem informellen, vor<br />

allem technischen Austausch zu aufsichtsrechtlich<br />

relevanten Themen.<br />

2009 trafen sich 13 mitgliedstaaten auf der isle of<br />

man. Liechtenstein ist seit 2006 Vollmitglied und<br />

hat das dritte mal teilgenommen. Themen waren<br />

die regulatorischen änderungen auf eu-ebene (vor<br />

allem ucits iV und Aifm), die marktentwicklungen<br />

aufgrund der finanzkrise sowie der Austausch<br />

betreffend die Aufsichtspraxis.<br />

Liechtenstein wird das treffen der ecG im Jahr<br />

2011 ausrichten. es wird dies für den fonds- und<br />

41


AussenbeZiehunGen<br />

finanzplatz Liechtenstein eine besondere chance<br />

darstellen, sich positiv zu platzieren.<br />

Europäische Zusammenarbeit<br />

Level 2<br />

die sogenannten Level 2-Ausschüsse (ebc, esc,<br />

eiopc) unterstützen die europäische kommission<br />

bei der Ausarbeitung der technischen und detaillierten<br />

durchführungsbestimmungen zu den von den<br />

eu-organen auf Level 1 erlassenen rahmenrechtsakten.<br />

diese Ausschüsse setzen sich in der regel aus<br />

Vertretern der nationalen finanzministerien unter<br />

federführung der kommission zusammen. Liechtenstein<br />

hat als ewr-mitglied beobachterstatus<br />

in diesen fachausschüssen und wird teils von der<br />

regierung, teils von der fmA vertreten.<br />

European Securities Committee (ESC)<br />

im mittelpunkt der Arbeiten im esc stand die<br />

Analyse und beurteilung des de-Larosière-berichts<br />

über eine neue europäische finanzaufsichtsstruktur<br />

sowie die implikationen seiner umsetzung auf<br />

das europäische wertpapierrecht. weiter wurden<br />

wesentliche rechtsakte, die den wertpapiermarkt<br />

betreffen, wie die marktmissbrauchs-, prospekt-,<br />

ucits-richtlinie und mifid überprüft und mögliche<br />

änderungen aufgrund der finanzmarktkrise<br />

evaluiert.<br />

European Insurance and Occupational<br />

Pensions Committee (EIOPC)<br />

der europäische Ausschuss für das Versicherungswesen<br />

und die betriebliche Altersversorgung wurde<br />

2003 eingesetzt, um die kommission beim erlass<br />

von durchführungsmassnahmen zu den europäischen<br />

Versicherungs- und pensionsfonds-richtlinien<br />

zu beraten. Themenschwerpunkte waren insbesondere<br />

das neue europäische solvenz ii-regime in<br />

der eu, die neue europäische Aufsichtsstruktur,<br />

Garantiesysteme zur Abdeckung von insolvenzen<br />

42<br />

von Versicherungsunternehmen sowie die revision<br />

der Versicherungsvermittlerrichtline.<br />

Committee on the Prevention of Money<br />

Laundering and Terrorist Financing (CPMLTF)<br />

dieser Ausschuss befasst sich mit der implementierung<br />

von internationalen standards bei der<br />

Geldwäschebekämpfung – beispielsweise mit den<br />

sanktionslisten der Vereinten nationen oder der<br />

3. Geldwäschereirichtlinie – und anderen von der<br />

fAtf aufgebrachten Themen.<br />

die Arbeitsgruppe beschäftigte sich insbesondere<br />

mit von den mitgliedstaaten gemachten erfahrungen<br />

und erkenntnissen im zusammenhang<br />

mit der implementierung der 3. eu-Geldwäscherichtlinie.<br />

ferner wurden deren Auswirkungen auf<br />

die anstehenden Länder-Assessments im rahmen<br />

der 4. fAtf-evaluationsrunde erörtert. Thematisiert<br />

wurde im weiteren die anstehende einführung des<br />

neuen europäischen finanzaufsichtssystems sowie<br />

die implementierung der fAtf-sonderempfehlung<br />

iX zum grenzüberschreitenden bargeldverkehr.<br />

Level 3<br />

Aufgabe der sogenannten Level 3-Ausschüsse (cesr,<br />

cebs, ceiops) ist es, durch die entwicklung von<br />

(bislang unverbindlichen) standards und Leitlinien<br />

für eine europaweit konsistente und gleichwertige<br />

umsetzung und Anwendung der auf Level 1 und<br />

Level 2 ausgearbeiteten regelungen zu sorgen und<br />

so eine einheitliche Aufsichtspraxis zu entwickeln.<br />

neben der harmonisierung der rechtsgrundlagen<br />

des europäischen finanzmarktaufsichtsrechts<br />

soll somit auch dessen Anwendung harmonisiert<br />

werden.<br />

der ecofin hat sich im dezember 2009 hinsichtlich<br />

der Grundzüge einer neuen europäischen<br />

Aufsichtsarchitektur geeinigt, aufgrund derer die<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


estehenden Level 3-Ausschüsse zu drei europäischen<br />

Aufsichtsbehörden ausgebaut werden sollen.<br />

diese neuen behörden sollen verbindliche technische<br />

standards betreffend die Anwendung des<br />

Gemeinschaftsrechts entwickeln. darüber hinaus<br />

werden sie auch bindende entscheidungen erlassen<br />

können (z.b. bei meinungsverschiedenheiten<br />

zwischen nationalen Aufsehern).<br />

Committee of European Banking<br />

Supervisors (CEBS)<br />

die anhaltende globale finanzkrise bestimmte<br />

weitgehend die Aktivitäten von cebs im Jahr<br />

2009. in diesem zusammenhang hat cebs wichtige<br />

Vorarbeiten für die eu-roadmap zur bewältigung<br />

der finanzkrise sowie eu-beiträge zu den G-20-<br />

Gipfeln ausgearbeitet. cebs hat darüber hinaus<br />

risikobeurteilungen und einen europaweiten «stress<br />

test» im Auftrag des ecofin durchgeführt.<br />

Ausserdem wurde die Arbeit in den sogenannten<br />

«colleges of supervisors», in welchen die Aufseher<br />

von internationalen, systemisch relevante finanzinstituten<br />

zusammenarbeiten, intensiviert. diese<br />

colleges sind ein wichtiger beitrag zur krisenprävention.<br />

ferner wurde an empfehlungen zur<br />

offenlegung von bilanzpositionen gearbeitet, die<br />

für die aktuelle marktsituation relevant sind. weitere<br />

empfehlungen von cebs betreffen aktuelle<br />

bewertungs- und rechnungslegungsfragen sowie<br />

das Thema Liquiditätsmanagement.<br />

Committee of European Securities<br />

Supervisors (CESR)<br />

Auch die tätigkeit von cesr wurde von der finanzkrise<br />

bestimmt. schwerpunkte bildeten die<br />

detaillierte Analyse der gescheiterten bank Lehman<br />

brothers, die betrugshandlungen in zusammenhang<br />

mit dem madoff-fall und die aufsichtsrechtliche<br />

handhabung von Leerverkäufen. neue Themen<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

AussenbeZiehunGen<br />

wie die kontrolle der tätigkeit von ratingagenturen<br />

erweiterten den Arbeitsbereich von cesr.<br />

ein schwerpunkt bestand auch in der technischen<br />

beratung der kommission hinsichtlich durchführungsbestimmungen<br />

zur künftigen ucits<br />

iV-richtlinie.<br />

Liechtenstein wird unter Verweis auf die liechtensteinische<br />

Amtshilfesituation die teilnahme an cesr<br />

bislang verweigert. Liechtenstein ist jedoch 2009<br />

einer erneuten einladung seitens cesr gefolgt, um<br />

über aktuelle entwicklungen bezüglich informationsaustausch<br />

in Liechtenstein zu berichten.<br />

Committee of European Insurance and<br />

Occupational Pension Supervisors (CEIOPS)<br />

Auch im Jahr 2009 war solvency ii ein hauptthema<br />

von ceiops. dieses stand nicht nur bei<br />

den regelmässigen mitgliederversammlungen im<br />

mittelpunkt der diskussionen, sondern wurde<br />

auch in den zahlreichen ceiops-Arbeitsgruppen<br />

behandelt. besonders zu erwähnen sind zudem die<br />

Arbeiten des review panels, welches der überprüfung<br />

der umsetzung der Vorgaben und standards<br />

von ceiops in den einzelnen mitgliedstaaten<br />

dient. der erste review-prozess wurde im Jahr 2009<br />

durchgeführt. weitere Agenden von ceiops waren<br />

die Auswirkungen der finanzkrise (krisenmanagement),<br />

die Ausarbeitung von äquivalenzkriterien<br />

für die bewertung der Gleichwertigkeit der rückversicherungsaufsicht<br />

und des solvenz-systems von<br />

drittstaaten sowie von sonderregelungen für die<br />

beaufsichtigung von Gruppen. die mitarbeit der<br />

fmA bei ceiops und den entsprechenden Arbeitsgruppen<br />

wurde intensiviert. zu nennen ist dabei<br />

insbesondere die mitarbeit im iGsc (insurance<br />

Group supervision committee), in der financial<br />

requirements experts Group, der internal model<br />

experts Group und im iGsrr (internal Governance,<br />

review and reporting experts Group).<br />

43


AussenbeZiehunGen<br />

3L3 – Anti Money Laundering Task<br />

Force (AMLTF)<br />

die AmLtf wurde von den drei Level 3-Ausschüssen<br />

(cebs, cesr, ceiops) im Jahr 2006<br />

gegründet und setzt sich seitdem mit sektorübergreifenden<br />

fragen der bekämpfung der Geldwäsche<br />

und terrorismusfinanzierung auseinander. zu den<br />

Aufgaben gehört die untersuchung der rechtlichen<br />

regelungen zur Geldwäsche bezogen auf die praktische<br />

Arbeit der Aufsichtsbehörden.<br />

die AmLtf hat im Jahr 2009 ihr kompendium zu<br />

den unterschieden zwischen den Aufsichtspraktiken<br />

der eu-behörden bei der Anwendung der bestimmungen<br />

der dritten eu-Geldwäscherichtlinie fertig<br />

gestellt. ferner hat die AmLtf beispielsweise ihr<br />

gemeinsames Verständnis zu Geldtransfers (Verordnung<br />

(eG) nr. 1781/2006) im zusammenhang mit<br />

der fAtf-sonderempfehlung Vii vorgestellt.<br />

Passport Experts Group<br />

die passport experts Group setzt sich aus Vertretern<br />

der zuständigen Aufsichtsbehörden aller ewr-<br />

Länder in den bereichen banken-, Versicherungs-<br />

und wertpapieraufsicht zusammen. die jährlichen<br />

44<br />

treffen dienen dazu, die zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden<br />

in bezug auf die grenzüberschreitende<br />

tätigkeit der beaufsichtigten finanzintermediäre<br />

im rahmen des europäischen notifikationswesens<br />

zu verbessern.<br />

EFTA Working Group on Financial<br />

Services (WGFS)<br />

Auf eftA-ebene nahm die fmA an sitzungen der<br />

wGfs teil, in welcher jene eu-rechtsakte erörtert<br />

werden, deren übernahme ins ewr-Abkommen<br />

bevorsteht.<br />

4-Länder-Treffen<br />

im rahmen des jährlich stattfindenden 4-Ländertreffens<br />

tauschen sich die deutschsprachigen Aufsichtsbehörden<br />

aus der schweiz, deutschland,<br />

Österreich und Liechtenstein über aktuelle aufsichtsrechtliche<br />

fragen aus. im zentrum standen<br />

führungsfragen der integrierten Aufsicht unter<br />

berücksichtigung der behandlung von Querschnittsaufgaben<br />

sowie synergien der integrierten Aufsicht.<br />

im zweiten Themenblock märkte und wertpapieraufsicht<br />

wurde die offenlegung von beteiligungen<br />

an börsenkotierten Gesellschaften sowie cesr und<br />

die entwicklung der europäischen Aufsichtsarchitektur<br />

(folgen des de Larosière-berichts) diskutiert.<br />

der persönliche und regelmässige Austausch auf<br />

führungsebene der beteiligten Aufsichtsbehörden<br />

schafft eine wertvolle basis für eine enge zusammenarbeit<br />

in grenzüberschreitenden Aufsichtsangelegenheiten.<br />

Bilaterale Zusammenarbeit<br />

im rahmen von treffen mit der der finmA<br />

schweiz, der schweizer nationalbank, der schweizerischen<br />

revisionsaufsichtsbehörde, der fmA<br />

Österreich, der Österreichischen nationalbank<br />

und der deutschen bundesanstalt für finanzdienstleistungsaufsicht<br />

wurden insbesondere fragen im<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


zusammenhang mit der finanzkrise, der konsolidierten<br />

Aufsicht und aktuelle entwicklungen<br />

der jeweiligen finanzmärkte erörtert. bei einem<br />

treffen mit der hong kong monetary Authority<br />

(bankenaufsicht) und der hk securities and futures<br />

commission (wertpapieraufsicht) wurden fragen<br />

der aufsichtsrechtlichen zusammenarbeit diskutiert.<br />

dieser regelmässige informationsaustausch<br />

mit den wichtigsten Gastlandaufsichtsbehörden<br />

(host supervisors) ist eine wichtige vertrauensbildende<br />

massnahme und erleichtert die tätigkeit<br />

liechtensteinischer institute im Ausland. Gleichzeitig<br />

ermöglicht der informationsaustausch ein<br />

kompletteres bild über das risikomanagement auf<br />

Gruppenebene.<br />

im zuge der periodischen treffen der finmA und<br />

der fmA im rahmen des bestehenden direktversicherungsabkommens<br />

zwischen Liechtenstein und<br />

der schweiz wurden im berichtsjahr wichtige traktanden<br />

im Versicherungsbereich diskutiert. so stand<br />

2009 insbesondere das Thema elementarschadenversicherung<br />

sowie – aufgrund der umsetzung der<br />

rückversicherungsrichtlinie in Liechtenstein – die<br />

Anerkennung der Gleichwertigkeit der schweizerischen<br />

rückversicherungsaufsicht auf der Agenda.<br />

darüber hinaus hat die fmA Liechtenstein auch<br />

im berichtszeitraum 2009 eine reihe ausländischer<br />

delegationen in Liechtenstein empfangen und<br />

das liechtensteinische Aufsichtssystem im detail<br />

vorgestellt.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

AussenbeZiehunGen<br />

45


UNTERNEHMEN


4.1 Organisation<br />

wie im Vorjahr ist der personalbestand der fmA<br />

auch im Jahr 2009 gestiegen. ende 2009 waren<br />

78 mitarbeitende beschäftigt. die fmA reiht sich<br />

damit in einen international beobachtbaren trend<br />

ein, der mit dem Ausbruch der finanzkrise einsetzte.<br />

der wirtschaftsabschwung, ausgelöst durch die<br />

finanzkrise, intensivierte die Anstrengungen der<br />

staaten weiter, die finanzmärkte schärfer zu regulieren<br />

und die Aufsicht über diese zu verstärken.<br />

während ausländische Aufsichtsbehörden personell<br />

weiter ausgebaut werden, gelangt die fmA im Jahr<br />

2010 in eine phase der konsolidierung.<br />

Aufbauorganisation<br />

die Aufbauorganisation der fmA hat sich auch<br />

in der wachstumsphase grundsätzlich bewährt.<br />

sie widerspiegelt die verschiedenen branchen, die<br />

auf dem finanzplatz tätig sind. dies erlaubt, die<br />

spezifischen bedürfnisse der branchen in der Aufsichtstätigkeit<br />

der einzelnen organisationseinheiten<br />

zu berücksichtigen.<br />

die ende 2008 geschaffene stabsstelle executive<br />

Assistance wurde im Jahr 2009 mit einem Juristen,<br />

einem Ökonomen und einem kommunikationsverantwortlichen<br />

weiter ausgebaut. diese spezialisten<br />

erfüllen Querschnittsaufgaben und unterstützen<br />

den Vorsitzenden der <strong>Gesch</strong>äftsleitung und den<br />

Vorsitzenden des Aufsichtsrats.<br />

Aufgrund des personalwachstums stieg auch der Aufgaben-<br />

und Verantwortungsbereich in der stabsstelle<br />

integrative Aufgaben. sie wurde organisatorisch in<br />

die Gruppen empfang, finanzen / personalwesen,<br />

infrastruktur und informatik aufgeteilt. damit sind<br />

die kompetenzen klar verteilt und die effizienz und<br />

effektivität gesteigert worden.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

4.2 Unternehmensentwicklung<br />

unternehMen<br />

Personalmanagement<br />

das human resource management (hrm) der<br />

fmA wurde aufgrund des personalwachstums den<br />

veränderten rahmenbedingungen angepasst, entsprechend<br />

professionalisiert und zur sicherstellung<br />

eines effizienten und effektiven personalmanagements<br />

weiter ausgebaut. schwerpunktthemen waren<br />

insbesondere die hrm-Grundlagen, die personaladministration,<br />

das controlling und reporting und<br />

die personalrekrutierung. das personalmanagement<br />

stellt eine kernkompetenz der fmA dar und trägt<br />

wesentlich zur Gesamtentwicklung der fmA bei.<br />

Infrastruktur<br />

das starke personalwachstum führte zu engpässen<br />

bei den verfügbaren räumlichkeiten. die fmA<br />

suchte nach einer optimalen Lösung in der nähe<br />

von Vaduz. die besten Voraussetzungen für die<br />

kurzfristige mietdauer von 1,5 Jahren fand die<br />

fmA als untermieter an der Austrasse 59 in Vaduz.<br />

die büroräumlichkeiten waren grösstenteils<br />

möbliert und der sicherheitsstandard entsprach<br />

der einer bank. per 1. April 2009 bezogen knapp<br />

ein drittel der mitarbeitenden die büroräume an<br />

der Austrasse 59. mit dem bezug des neubaus an<br />

der immagass in Vaduz per ende 2010 wird die<br />

gesamte fmA wieder an einem einzigen standort<br />

lokalisiert sein.<br />

Informatik<br />

im Jahr 2009 lag der schwerpunkt auf der Verbesserung<br />

der informationssicherheit. dieses projekt<br />

wurde konsequent vorangetrieben und mit diversen<br />

technischen und organisatorischen massnahmen<br />

umgesetzt. durch den bezug der büroräumlichkeiten<br />

an der Austrasse 59 konnte die vorhandene itinfrastruktur<br />

konsolidiert und in einem geeigneten<br />

serverraum zusammengezogen werden. Gleichzeitig<br />

47


unternehMen<br />

wurde auch der support für die infrastruktur und<br />

die fachanwendungen vereinheitlicht. die daraus<br />

gewonnen erfahrungen flossen direkt in die planung<br />

der it-infrastruktur für das neue Gebäude an der<br />

immagass ein.<br />

im hinblick auf die zukünftigen Anforderungen<br />

an die informatik der fmA wurde 2009 eine<br />

it-strategie erarbeitet. die konkretisierung und<br />

umsetzung dieser strategie wird eines der hauptthemen<br />

der it im Jahr 2010 sein.<br />

Sicherheit<br />

im 2009 wurde der Grundstein zum Aufbau von<br />

sicherheitsmassnahmen im bereich der personensicherheit<br />

gelegt. die fmA organisierte einen<br />

brandschutzkurs, durchgeführt vom Amt für bevölkerungsschutz,<br />

sowie einen nothelferkurs, der<br />

vom samariterverein Vaduz geleitet wurde. An<br />

beiden kursen nahm jeweils eine person aus den<br />

einzelnen Abteilungen teil. Aufgrund der immer<br />

höher werdenden Anforderungen an die sicherheit<br />

wurden alle mitarbeitenden der fmA zusätzlich zu<br />

den Themen informationssicherheit und betriebs-<br />

und Arbeitssicherheit geschult.<br />

Kommunikation<br />

mitte 2009 ist mit der einstellung des Leiters kommunikation<br />

die Grundlage für eine professionelle<br />

interne und externe unternehmenskommunikation<br />

geschaffen worden. mit den Verwerfungen an den<br />

finanzmärkten sind finanzmarktaufsichtsbehörden<br />

generell stärker in den fokus der medien gelangt.<br />

mit einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit soll die fmA<br />

als eine starke Aufsichtsbehörde positioniert und<br />

damit die reputation des finanzplatzes gestärkt<br />

werden. durch das personelle wachstum ist auch<br />

der bedarf nach einer verstärkten internen kommunikation<br />

gestiegen.<br />

48<br />

4.3 Finanzen<br />

Gemäss Art. 28 des Gesetzes über die finanzmarktaufsicht<br />

finanziert sich die fmA aus einem<br />

beitrag des Landes, den Aufsichtsabgaben und<br />

Gebühren sowie den erträgen aus der erbringung<br />

von dienstleistungen.<br />

der Landtag hat in seiner dezember-sitzung des<br />

Jahres 2008 den Voranschlag für das <strong>Gesch</strong>äftsjahr<br />

2009 mit einem Gesamtaufwand in der höhe von<br />

chf 19 252 000 genehmigt. der staatsbeitrag<br />

betrug dabei chf 13 857 000. in der Juni-session<br />

2009 kritisierte der Landtag anlässlich der Genehmigung<br />

des <strong>Gesch</strong>äftsberichtes 2008 das starke<br />

personalwachstum und die steigenden finanziellen<br />

Aufwendungen bei der fmA.<br />

die fmA hat diese kritik ernst genommen und<br />

im <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2009 sparmassnahmen geprüft<br />

und umgesetzt. die Jahresrechnung 2009 der<br />

fmA zeigt einen Gesamtaufwand in der höhe von<br />

chf 16 849 510 und liegt somit um chf 2 402 490<br />

bzw. 12,5% unter dem genehmigten budget 2009<br />

in der höhe von chf 19 252 000. der effektiv be-<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


zogene staatsbeitrag 2009 beträgt chf 11 916 207<br />

und fällt daher um chf 1 940 793 bzw. 14%<br />

geringer aus als der genehmigte staatsbeitrag in der<br />

höhe von chf 13 857 000. die starke Aufwandminderung<br />

ist durch die kritische überarbeitung<br />

des stellenplans, die nichtbesetzung von offenen<br />

stellen sowie auf sparmassnahmen im sachaufwand<br />

zurückzuführen. die stabilisierung der globalen<br />

finanzmärkte im Laufe des Jahres 2009 trug weiter<br />

zu dieser positiven entwicklung bei.<br />

der personalaufwand beläuft sich im <strong>Gesch</strong>äftsjahr<br />

2009 auf chf 12 231 570 und liegt somit um<br />

chf 778 430 bzw. 6% unter dem genehmigten<br />

budget in der höhe von chf 13 010 000.<br />

der sachaufwand beträgt chf 4 412 185 und<br />

fällt gegenüber dem budget um chf 1 614 815<br />

bzw. 26,8% geringer aus. diese starke minderung<br />

ist vor allem auf die reduktion der expertenhonorare<br />

/ Gutachten sowie der Ausgaben für<br />

die Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen /<br />

repräsentationen zurückzuführen. die Ausgaben<br />

für expertenhonorare / Gutachten betragen<br />

insgesamt chf 1 442 742 und liegen somit um<br />

chf 1 127 258 bzw. 43,9% unter dem genehmigten<br />

budget in der höhe von chf 2 570 000.<br />

die erträge der fmA belaufen sich im <strong>Gesch</strong>äftsjahr<br />

2009 auf chf 7 803 304 und liegen somit um<br />

chf 2 408 304 über dem budget in der höhe von<br />

chf 5 395 000. diese starke zunahme der erträge<br />

ist auf die Verbuchung von rückerstattungen im<br />

zusammenhang mit einem Aufsichtsfall zurückzuführen,<br />

bei dem der Aufwand im <strong>Gesch</strong>äftsjahr<br />

2008 angefallen ist. zum zeitpunkt des Jahresabschlusses<br />

2008 wurden diese einnahmen aufgrund<br />

des Vorsichtsprinzips nicht berücksichtigt, da der<br />

zahlungseingang ungewiss war.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

unternehMen<br />

der staatsbeitrag 2009 wurde mit dem regierungsbeschluss<br />

vom 9. februar 2010 (rA 2009/2916-<br />

7402) festgelegt: er deckt das defizit der fmA<br />

zuzüglich den voraussichtlichen im Jahr 2010 zu leistenden<br />

investitionen in höhe von chf 2 870 000,<br />

die in der Jahresrechnung 2009 als Gewinn gezeigt<br />

und den reserven zugewiesen werden. mit dem<br />

regierungsbeschluss ist sichergestellt, dass die<br />

investitionen getätigt werden können und die<br />

Liquidität der fmA vorhanden ist.<br />

49


unternehMen<br />

Bilanz per 31. Dezember 2009 ( in CHF )<br />

Aktiven 2009 2008<br />

Anlagevermögen<br />

Sachanlagen<br />

it-einrichtungen 124 164,89 103 225,26<br />

Mobiliar 125 948,38 283 185,37<br />

Umlaufvermögen<br />

Flüssige Mittel<br />

kasse 466,65 255,35<br />

bank 6 037 066,72 5 920,80<br />

callgeld – 1 738 000,00<br />

festgeldanlagen – 1 000 000,00<br />

Forderungen<br />

debitoren 419 604,60 217 313,89<br />

Verrechnungskonto Landesrechnung 1 094 279,96 –<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

transitorische Aktiven 325 824,74 3 787 591,90<br />

– gegenüber Landeskasse – 3 500 000,00<br />

– sonstige Transitorische Aktiven 325 824,74 287 591,90<br />

Total Aktiven 8 127 355,94 7 135 492,57<br />

Passiven 2009 2008<br />

Eigenkapital<br />

dotationskapital 2 000 000,00 2 000 000,00<br />

reserven per 1. Januar 1 506 086,49 1 752 110,36<br />

Auflösung / Zuweisung reserven 2 870 000,00 – 246 023,87<br />

eigene Mittel 6 376 086,49 3 506 086,49<br />

Rückstellungen<br />

rückstellungen 50 000,00 50 000,00<br />

Verbindlichkeiten<br />

kreditoren 1 701 269,45 3 340 810,95<br />

Verrechnungskonto Landesrechnung – 238 595,13<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

transitorische passiven – –<br />

Total Passiven 8 127 355,94 7 135 492,57<br />

50<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Erfolgsrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 ( in CHF )<br />

2009 Budget 2009 Budget Abw. 2008<br />

Aufwand<br />

Personalaufwand<br />

Gehälter 8 794 494,76 9 450 000,00 -655 505,24 5 676 462,90<br />

sozialbeiträge 1 588 684,03 1 870 000,00 -281 315,97 897 639,85<br />

personalausleihe 603 762,50 350 000,00 253 762,50 367 258,90<br />

Versicherungen (ktG) 64 401,90 70 000,00 -5 598,10 56 989,30<br />

Versicherungsleistungen (ktG) – – – – 29 677,20<br />

sonstiger personalaufwand 619 943,60 650 000,00 – 30 056,40 672 817,70<br />

Aus- und weiterbildung 222 109,85 270 000,00 – 47 890,15 140 037,80<br />

Aufsichtsrat 338 173,17 350 000,00 – 11 826,83 636 549,73<br />

Total Personalaufwand 12 231 569,81 13 010 000,00 – 778 430,19 8 418 078,98<br />

Sachaufwand<br />

kanzleiauslagen 201 331,25 160 000,00 41 331,25 126 689,80<br />

reisespesen 280 414,50 500 000,00 – 219 585,50 274 604,46<br />

expertenhonorare / Gutachten 1 442 742,20 2 570 000,00 – 1 127 257,80 2 514 337,25<br />

prüfgesellschaften 4 455 525,45 50 000,00 4 405 525,45 3 646 774,45<br />

rückerstattungen prüfgesellschaften – 4 133 084,85 – – 4 133 084,85 -<br />

raumkosten 759 179,15 1 000 000,00 – 240 820,85 471 310,70<br />

informatikkosten 628 083,30 700 000,00 – 71 916,70 251 874,87<br />

Öffentlichkeitsarbeit 239 235,95 390 000,00 – 150 764,05 216 389,50<br />

Veranstaltungen und repräsentation 25 678,20 170 000,00 – 144 321,80 26 143,35<br />

Mitgliedsbeiträge Verbände / institutionen 41 134,60 42 000,00 – 865,40 37 738,30<br />

prüfungsaufwand 59 180,49 70 000,00 – 10 819,51 72 873,49<br />

Übriger Aufwand 412 764,30 375 000,00 37 764,30 193 625,46<br />

Total Sachaufwand 4 412 184,54 6 027 000,00 – 1 614 815,46 7 832 361,63<br />

Abschreibungen<br />

Abschreibungen auf Mobiliar 158 702,29 160 000,00 – 1 297,71 158 409,23<br />

Abschreibungen auf edV 47 053,67 45 000,00 2 053,67 33 455,61<br />

Abschreibungen auf debitoren – 10 000,00 – 10 000,00 –<br />

Total Abschreibungen 205 755,96 215 000,00 – 9 244,04 191 864,84<br />

Total Aufwand 16 849 510,31 19 252 000,00 – 2 402 489,69 16 442 305,45<br />

Jahresgewinn (Zuweisung Reserven) 2 870 000,00 – 2 870 000,00 –<br />

19 719 510,31 19 252 000,00 16 442 305,45<br />

Ertrag<br />

bewilligungsgebühren 895 950,00 1 260 000,00 – 364 050,00 1 290 518,40<br />

Aufsichtsabgaben 4 121 763,95 3 890 000,00 231 763,95 3 089 088,20<br />

prüfungsgebühren 59 180,49 40 000,00 19 180,49 32 000,00<br />

sonstige Gebühren 354 178,55 170 000,00 184 178,55 277 359,60<br />

Übrige erträge 368 903,31 35 000,00 333 903,31 905 315,38<br />

periodenfremder ertrag (rückerstattungen) 2 003 327,30 – 2 003 327,30 –<br />

Total Erträge 7 803 303,60 5 395 000,00 2 408 303,60 5 594 281,58<br />

Staatsbeitrag 11 916 206,71 13 857 000,00 – 1 940 793,29 10 602 000,00<br />

Total Ertrag 19 719 510,31 19 252 000,00 467 510,31 16 196 281,58<br />

Jahresverlust ( Auflösung Reserven ) – – – 246 023,87<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

unternehMen<br />

19 719 510,31 19 252 000,00 16 442 305,45<br />

51


unternehMen<br />

Anhang zur Jahresrechnung 2009<br />

Grundsätze der rechnungslegung<br />

für den <strong>Gesch</strong>äftsbericht der finanzmarktaufsicht<br />

(fmA) Liechtenstein sind die rechnungslegungsvorschriften<br />

des liechtensteinischen personen- und<br />

Gesellschaftsrechts (pGr) massgebend (Art. 32<br />

Abs. 2 fmAG). ziel der rechnungslegung ist die<br />

Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechenden bildes der Vermögens-, finanz-<br />

und ertragslage der fmA (true and fair view). es<br />

kommen die allgemeinen bewertungsgrundsätze<br />

des pGr zur Anwendung.<br />

bilanzierungs- und bewertungsmethoden<br />

die bewertung der sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten,<br />

vermindert um die Abschreibungen.<br />

die Abschreibung erfolgt linear auf dem Anschaffungswert.<br />

die Abschreibungssätze betragen für<br />

it-einrichtungen und für mobiliar je 20% p.a.<br />

der Ansatz der forderungen erfolgt zum nennwert<br />

abzüglich aller erforderlichen wertberichtigungen.<br />

im <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2009 war keine wertberichtigung<br />

notwendig. die rückstellungen sind so bemessen,<br />

dass sie nach vernünftiger kaufmännischer beurtei-<br />

Anlagespiegel<br />

Anschaffungskosten<br />

01.01.09<br />

Zugänge<br />

Abgänge<br />

Anschaffungskosten<br />

31.12.09<br />

lung allen erkennbaren risiken in ausreichendem<br />

umfang rechnung tragen. die bewertung der<br />

Verbindlichkeiten erfolgt zum nennwert beziehungsweise<br />

zum höheren rückzahlungsbetrag.<br />

fremdwährungsumrechnung<br />

die fmA stellt ausschliesslich rechnungen in der<br />

währung chf. Verbindlichkeiten, die auf eine<br />

andere währung als chf lauten, werden zum<br />

jeweiligen anwendbaren tageskurs eingebucht.<br />

brandversicherungswerte der sachanlagen<br />

die sachanlagen sind im rahmen der Leistungsvereinbarung<br />

zwischen der fmA und der Landesverwaltung<br />

über die Landesverwaltung versichert.<br />

forderungen<br />

die gesamten forderungen haben eine restlaufzeit<br />

von unter einem Jahr.<br />

Anlagevermögen<br />

die entwicklung der einzelnen posten des Anlagevermögens<br />

ist im Anlagespiegel gesondert dargestellt:<br />

Sachanlagen Anschaffungskosten Abschreibungen Restbuchwert<br />

it-einrichtungen 167 278,05 67 993,30 0,00 235 271,35 64 052,79 47 053,67 0,00 111 106,46 103 225,26 124 164,89<br />

Mobiliar 791 951,80 1 465,30 0,00 793 417,10 508 766,43 158 702,29 0,00 667 468,72 283 185,37 125 948,38<br />

Total 959 229,85 69 458,60 0,00 1 028 688,45 572 819,22 205 755,96 0,00 778 575,18 386 410,63 250 113,27<br />

52<br />

stand 01.01.09<br />

Zugänge<br />

Abgänge<br />

stand 31.12.09<br />

stand 01.01.09<br />

stand 31.12.09<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


ückstellungen<br />

im zuge der rechnungslegung nach dem personen-<br />

und Gesellschaftsrecht (pGr) werden alle<br />

rückstellungen jährlich neu beurteilt, begründet<br />

und gegebenenfalls angepasst.<br />

im Jahr 2007 wurden chf 100 000 rückstellungen<br />

gebildet, von denen im Vorjahr chf 50 000 für<br />

prozesskosten als Aufwandminderung aufgelöst<br />

wurden. die übrigen rückstellungen in der höhe<br />

von chf 50 000 bleiben für eventuelle anfallende<br />

prozessrisiken stehen. somit bestehen noch rückstellungen<br />

per 31. dezember 2009 von insgesamt<br />

chf 50 000.<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

die fmA wird gegen ende 2010 ein neues Gebäude<br />

beziehen. zwischen einem Generalunternehmen<br />

und der fmA wurde ein entsprechender mietvertrag<br />

unterzeichnet. der mietvertrag wurde auf die dauer<br />

von zwanzig Jahren abgeschlossen. der jährliche<br />

mietzins wird rund chf 1,8 mio. (inkl. nebenkosten)<br />

betragen.<br />

periodenfremder ertrag (rückerstattungen)<br />

im <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2009 sind rückerstattungen im<br />

zusammenhang mit einem Aufsichtsfall eingegangen,<br />

bei dem der Aufwand im <strong>Gesch</strong>äftsjahr<br />

2008 angefallen ist. zum zeitpunkt des Jahresabschlusses<br />

2008 wurden diese einnahmen aufgrund<br />

des Vorsichtsprinzips nicht berücksichtigt, da der<br />

zahlungseingang ungewiss war.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

unternehMen<br />

Bezüge des Aufsichtsrates und der Mitglieder<br />

der <strong>Gesch</strong>äftsleitung<br />

(Art. 1092 Abs. 9 bst. a pGr)<br />

Aufsichtsrat<br />

die Gesamtbezüge der mitglieder des Aufsichtsrates<br />

im <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2009 belaufen sich auf<br />

chf 338 173,17. die mitglieder des Aufsichtsrates<br />

wurden vom Landtag an den sitzungen vom<br />

15. september 2004 und 20. oktober 2004 für die<br />

mandatsperiode 2005 bis 2009 gewählt.<br />

die regierung hat mit rA 2004/3114 vom 30. november<br />

2004 die bezüge festgesetzt:<br />

– Jahrespauschale des Vorsitzenden<br />

– Jahrespauschale des stv. Vorsitzenden<br />

– Jahrespauschale der restlichen drei mitglieder<br />

– sitzungspauschalen<br />

– spesenpauschalen<br />

Am 16. dezember 2008 hat die regierung mit<br />

rA 2008/3467-0314 die entschädigung des Vorsitzenden<br />

des Aufsichtsrates aufgrund der pensumsreduktion<br />

neu festgelegt.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsleitung<br />

die bruttobezüge der mitglieder der <strong>Gesch</strong>äftsleitung<br />

im <strong>Gesch</strong>äftsjahr 2009 belaufen sich auf<br />

chf 1 127 963,45 ohne sozialaufwand.<br />

die mitglieder der <strong>Gesch</strong>äftsleitung werden vom<br />

Aufsichtsrat bestellt.<br />

53


unternehMen<br />

die <strong>Gesch</strong>äftsleitung besteht aus folgenden mitgliedern:<br />

– dem Vorsitzenden der <strong>Gesch</strong>äftsleitung<br />

– dem stv. Vorsitzenden der GL und Leiter des<br />

bereichs banken- und wertpapieraufsicht<br />

– dem Leiter des bereichs Versicherungs- und<br />

Vorsorgeaufsicht<br />

– dem Leiter des bereichs Aufsicht Andere<br />

finanz intermediäre<br />

miriam chiara klier trat per 8. mai 2009 als Leiterin<br />

des bereichs Aufsicht Andere finanzintermediäre<br />

(Afi) und mitglied der <strong>Gesch</strong>äftsleitung zurück.<br />

bis zur wahl eines nachfolgers übte patrik Gal-<br />

Übersicht Mitarbeiterbestand per 31. Dezember 2009<br />

54<br />

Personen Stellen<br />

festanstellungen 100% 68 68<br />

festanstellungen teilzeit 8 5,2<br />

Total besetzte Vollzeitstellen 76 73,2<br />

befristete Anstellungen 2 1,9<br />

personalbestand per 31.12.2009 78 75,1<br />

nicht besetzte stellen 3,6<br />

Total FMA 78,7<br />

praktikanten 2 2<br />

liard diese funktionen ad interim aus. die stelle<br />

des bereichsleiters Afi konnte per 1. Januar 2010<br />

mit dr. roger Quaderer besetzt werden. zum<br />

neuen Leiter des bereichs Versicherungs- und<br />

Vorsorgeaufsicht (VVA) wählte der Aufsichtsrat<br />

per 1. Juni 2009 dr. Alexander imhof.<br />

Mitarbeiterbestand<br />

per 31. dezember 2009 hatte die fmA einen<br />

personalbestand von 78 mitarbeitenden. davon<br />

waren 68 fest angestellt, 8 teilzeitbeschäftigt und 2<br />

hatten eine befristete Anstellung. zusätzlich waren<br />

2 praktikanten angestellt. insgesamt waren per<br />

31. dezember 2009 73,2 Vollzeitstellen besetzt.<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Testat der Finanzkontrolle<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

unternehMen<br />

55


TEAM


Entwicklung des Personalbestandes<br />

per 31. dezember 2009 beschäftigte die fmA<br />

78 mitarbeitende. der Anteil der frauen betrug<br />

44%. 68 mitarbeitende waren fest angestellt,<br />

8 teilzeitbeschäftigt und 2 hatten eine befristete<br />

An stellung. zusätzlich waren 2 praktikanten angestellt.<br />

insgesamt waren per 31. dezember 2009<br />

73,2 Vollzeitstellen besetzt. 11 mitarbeitende verliessen<br />

die fmA. bis auf 3,6 Vollzeitstellen konnten<br />

alle offenen stellen neu besetzt werden (siehe<br />

tabelle seite 58).<br />

das starke personalwachstum stellte für die fmA<br />

eine herausforderung dar. sie misst einer umfassenden<br />

und sorgfältigen einarbeitung grossen wert<br />

bei, um eine schnelle und reibungslose integration<br />

der neuen mitarbeitenden zu gewährleisten. zur<br />

teamentwicklung und zur pflege einer nachhaltigen<br />

und einheitlichen unternehmenskultur, die einen<br />

zentralen erfolgsfaktor der fmA darstellt, wurden<br />

zudem Veranstaltungen ausserhalb des Arbeitsalltags<br />

durchgeführt.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

die laufende förderung des know-how insbesondere<br />

durch fachspezifische Aus- und weiterbildungen<br />

der mitarbeitenden trägt wesentlich zum erfolg der<br />

fmA bei. erfreulicherweise konnten die mitarbeitenden<br />

trotz der hohen Arbeitsbelastung zahlreiche<br />

seminare, kurse und Lehrgänge besuchen.<br />

Mutationen / Beförderungen<br />

miriam chiara klier trat per 8. mai 2009 als Leiterin<br />

des bereichs Aufsicht Andere finanzintermediäre<br />

(Afi) und mitglied der <strong>Gesch</strong>äftsleitung zurück.<br />

bis zur wahl eines nachfolgers übte patrik Galliard<br />

diese funktionen ad interim aus. Gleichzeitig<br />

wurde elke christine schatz, Leiterin der Abteilung<br />

Aufsicht des bereichs Afi, zur stellvertretenden<br />

Leiterin Afi ad interim ernannt. die stelle des<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

teAM<br />

bereichsleiters Afi konnte per 1. Januar 2010 mit<br />

dr. roger Quaderer besetzt werden. zum neuen<br />

Leiter des bereichs Versicherungs- und Vorsorgeaufsicht<br />

(VVA) wählte der Aufsichtsrat per<br />

1. Juni 2009 dr. Alexander imhof. Aufgrund des<br />

Austritts von patricia bärtsch, Leiterin stabsstelle<br />

integrative Aufgaben (siA), wählte der Aufsichtsrat<br />

martin schädler per 4. April 2009 zum neuen<br />

Leiter siA.<br />

Mitarbeiterportfolio<br />

das mitarbeiterportfolio besteht aus rund 40%<br />

Juristen und 25% Ökonomen. dazu kommen rund<br />

10% spezialisten wie wirtschaftsprüfer, bankfachexperten<br />

und Versicherungs-mathematiker. 25%<br />

der mitarbeitenden sind sachbearbeiter oder mitarbeiter<br />

mit anderem Ausbildungshintergrund.<br />

Nationalitäten<br />

18% der mitarbeitenden waren liechtensteinische,<br />

38% schweizerische, 35% österreichische und 9%<br />

deutsche staatsangehörige.<br />

57


Anhang<br />

Finanzmarktteilnehmer unter Aufsicht der FMA per 31. Dezember 2009<br />

Banken / Wertpapierfirmen / Liecht. Post AG<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Zuwachs<br />

08 / 09<br />

banken 16 16 16 16 15 16 1<br />

wertpapierfirmen ( ab 01.11.2007 ) – – – 0 0 0 0<br />

Liechtensteinische post AG 1 1 1 1 1 1 0<br />

bankengesetzliche revisionsstellen 9 9 9 10 8 8 0<br />

Vermögensverwaltungsgesellschaften<br />

Vermögensverwaltungsgesellschaften ( ab 01.01.2006 ) – – 48 90 102 102 0<br />

Investmentunternehmen<br />

tätige Verwaltungsgesellschaften – – 28 27 28 27 – 1<br />

davon fondsleitungen 19 20 21 21<br />

davon Anlagegesellschaften 9 7 7 6<br />

inländische investmentunternehmen 141 166 208 303 363 411 48<br />

davon segmentierte 42 45 48 59 72 78<br />

mit insgesamt segmenten ( einzelvermögen ) 141 156 179 224 269 285<br />

Ausländische investmentunternehmen 208 239 1 ) 137 136 112 95 – 17<br />

davon segmentierte 52 56 13 18 22 22<br />

mit insgesamt segmenten ( einzelvermögen ) 580 659 48 89 114 98<br />

Gesetzliche revisionsstellen nach iuG 9 10 10 10 10 11 1<br />

Vertriebsberechtigte nach iuG ( ab 01.09.2005 ) – – 6 8 11 12 1<br />

Versicherungsunternehmen<br />

Versicherungsgesellschaften mit sitz in Liechtenstein 28 32 35 37 42 41 – 1<br />

Gesetzliche revisionsstellen nach VersAG 10 10 10 9 9 9 0<br />

Versicherungsvermittler<br />

Versicherungsvermittler ( ab 01.07.2006 ) – – 3 35 64 70 6<br />

Vorsorgeeinrichtungen<br />

Vorsorgeeinrichtungen 40 41 39 36 34 33 – 1<br />

Gesetzliche revisionsstellen nach bpVG – – 0 12 12 13 1<br />

pensionsversicherungsexperten nach bpVG – – 0 10 13 13 0<br />

Pensionsfonds<br />

pensionsfonds – – 0 2 4 5 1<br />

Andere Finanzintermediäre<br />

treuhänder 82 86 84 88 85 83 – 2<br />

treuhänder mit eingeschränkter bewilligung 23 27 27 27 28 26 – 2<br />

treuhandgesellschaften 284 295 277 257 260 262 2<br />

treuhandgesellschaften mit eingeschränkter bewilligung 10 13 15 17 19 24 5<br />

wirtschaftsprüfer 23 24 24 23 23 24 1<br />

revisionsgesellschaften 28 26 25 24 26 26 0<br />

rechtsanwälte 110 116 124 128 133 147 14<br />

eintragungsfähige liechtensteinische rechtsanwälte 48 55 55 63 64 60 – 4<br />

niedergelassene europäische rechtsanwälte 18 18 19 20 27 25 – 2<br />

rechtsanwaltssozietäten 27 28 26 25 26 28 2<br />

Zweigniederlassungen von rechtsanwaltsgesellschaften – 1 0 0 1 1 0<br />

konzipienten 58 64 71 65 71 66 – 5<br />

rechtsagenten 5 5 5 5 5 5 0<br />

patentanwälte 12 13 13 10 10 10 0<br />

patentanwaltsgesellschaften 5 5 4 4 4 3 – 1<br />

personen mit einer berechtigung gem. Art. 180a pGr 438 461 495 505 513 532 19<br />

wechselstuben 1 1 2 2 0 0 0<br />

immobilienmakler * 16 18 18 21 24 3<br />

händler mit wertvollen Gütern und Versteigerer * 17 37 38 39 42 3<br />

spielbanken * 0 0 0 0 0 0<br />

sonstige sorgfaltspflichtige * 21 27 28 30 32 2<br />

TOTAL 1634 1816 1898 2089 2214 2288 74<br />

* seit 1. februar 2005 dem spG unterstellt<br />

1 ) der starke rückgang der ausländischen investmentunternehmen lässt sich dadurch erklären, dass per 1. dezember 2006 die notifizierten<br />

finanzmarktteilnehmer erstmals gesondert ausgewiesen werden.<br />

58 <strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Finanzmarktteilnehmer unter der Aufsicht der FMA im Rahmen<br />

des freien Dienstleistungsverkehrs per 31. Dezember 2009<br />

Banken / Wertpapierfirmen<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Zuwachs<br />

08 / 09<br />

freier dienstleistungsverkehr von ewr-banken 72 88 108 141 171 179 8<br />

freier dienstleistungsverkehr von ewr-wertpapierfirmen 653 737 840 1049 1624 1699 75<br />

niederlassungen von ewr-wertpapierfirmen 0 1 1 1 1 0 – 1<br />

freier dienstleistungsverkehr von e-Geld-instituten – – – 5 7 7 0<br />

freier dienstleistungsverkehr multilateraler<br />

handelssysteme ( ab 01.11.2007 )<br />

Versicherungsunternehmen<br />

freier dienstleistungsverkehr<br />

von ewr- und schweizerischen unternehmen<br />

– – – 2 2 2 0<br />

201 225 240 271 346 375 29<br />

niederlassungen schweizerischer unternehmen 26 23 26 25 25 22 – 3<br />

niederlassungen von ewr-unternehmen 1 1 1 1 1 1 0<br />

Verwaltungsgesellschaften<br />

und Investmentunternehmen<br />

freier dienstleistungsverkehr<br />

von ewr-Verwaltungsgesellschaften<br />

freier dienstleistungsverkehr<br />

von ewr-investmentunternehmen<br />

– – 1 3 4 5 1<br />

– – 103 110 107 95 – 12<br />

davon segmentierte – – 42 49 52 53<br />

mit insgesamt segmenten ( einzelvermögen ) – – 694 773 793 841<br />

Zweigstellen von ewr-Verwaltungsgesellschaften – – 0 0 0 0 0<br />

Andere Finanzintermediäre<br />

AnhAnG<br />

wirtschaftsprüfer im freien dienstleistungsverkehr – 2 3 5 5 5 0<br />

revisionsgesellschaften im freien dienstleistungsverkehr 18 20 21 21 21 23 2<br />

TOTAL 971 1097 1344 1634 2314 2413 99<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

59


AnhAnG<br />

Gesetze unter Aufsicht und Vollzug der FMA per 31. Dezember 2009<br />

60<br />

1. Gesetz über die banken und wertpapierfirmen (bankengesetz)<br />

2. Gesetz über die tätigkeit von e-Geld-instituten (e-Geldgesetz)<br />

3. Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank<br />

4. Zahlungsdienstegesetz (ZdG)<br />

5. Gesetz über die wirksamkeit von Abrechnungen in Zahlungs- sowie wertpapierliefer- und<br />

-abrechnungssystemen ( finalitätsgesetz )<br />

6. Gesetz über die offenlegung von informationen betreffend emittenten von wertpapieren<br />

( offenlegungsgesetz ; offG )<br />

7. wertpapierprospektgesetz ( wppG )<br />

8. Gesetz über investmentunternehmen<br />

9. Gesetz über das Liechtensteinische postwesen ( postgesetz )<br />

10. Gesetz über die rechtsanwälte<br />

11. Gesetz über die treuhänder<br />

12. Gesetz über die wirtschaftsprüfer und revisionsgesellschaften<br />

13. Gesetz über die patentanwälte<br />

14. Gesetz betreffend die Aufsicht über Versicherungsunternehmen ( Versicherungsaufsichtsgesetz )<br />

15. Gesetz über berufliche sorgfaltspflichten zur bekämpfung von Geldwäscherei, organisierter kriminalität<br />

und terrorismusfinanzierung ( sorgfaltspflichtgesetz ; spG )<br />

16. Gesetz über die betriebliche personalvorsorge<br />

17. Gesetz über den Versicherungsschutz der Gebäude gegen feuer- und elementarschäden<br />

( Gebäudeversicherungsgesetz )<br />

18. Gesetz über die Vermögensverwaltung ( Vermögensverwaltungsgesetz ; VVG )<br />

19. Gesetz über die Versicherungsvermittlung ( Versicherungsvermittlungsgesetz ; VersVermG )<br />

20. Gesetz betreffend die Aufsicht über einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung<br />

( pensionsfondsgesetz ; pfG )<br />

21. Gesetz gegen Marktmissbrauch im handel mit finanzinstrumenten ( Marktmissbrauchsgesetz ; MG )<br />

22. Gesetz betreffend Übernahmeangebote ( Übernahmegesetz ; ÜbG )<br />

23. Gesetz über die zusätzliche beaufsichtigung von unternehmen eines finanzkonglomerats<br />

( finanzkonglomeratsgesetz ; fkG )<br />

24. Gesetz über die pensionsversicherung für das staatspersonal ( pensionsversicherungsgesetz ; pVG )<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Organigramm<br />

(per 31. Dezember 2009)<br />

Stabsstelle Integrative Aufgaben<br />

Martin schädler<br />

Banken- und Wertpapieraufsicht<br />

christian reich<br />

Internat. Angelegenheiten<br />

philipp röser<br />

Bankenaufsicht<br />

thomas bühlmann<br />

Wertpapieraufsicht<br />

dr. beatrix Jäger<br />

Recht<br />

roger künzle<br />

<strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein<br />

Aufsichtsrat<br />

René H. Melliger, Vorsitzender<br />

dr. Jochen hadermann, stv. Vorsitzender<br />

dr. Martin batliner<br />

dr. hans haumer<br />

dr. stefan Jaeger<br />

Mario Gassner, Vorsitzender<br />

christian reich, stv. Vorsitzender<br />

dr. Alexander imhof<br />

patrik Galliard (a.i.)<br />

<strong>Gesch</strong>äftsleitung<br />

Versicherungs- und Vorsorgeaufsicht<br />

dr. Alexander imhof<br />

Wirtschaftsprüfung / Aktuariat<br />

Andreas kuster<br />

Recht<br />

Martina tschanz<br />

Stabsstelle Executive Assistance<br />

Matthias willi ( a.i. )<br />

Aufsicht Andere Finanzintermediäre<br />

patrik Galliard (a.i.)<br />

Aufsicht<br />

elke christine schatz<br />

Recht<br />

patrik Galliard<br />

AnhAnG<br />

61


Abkürzungsverzeichnis<br />

Afi Aufsicht Andere finanzintermediäre / Andere finanzintermediäre<br />

AnlG Anlagegesellschaft<br />

bankG Gesetz über die banken und wertpapierfirmen<br />

bpVG Gesetz über die betriebliche personalvorsorge<br />

cebs committee of european banking supervisors<br />

cesr committee of european securities regulators<br />

ceiops committee of european insurance and occupational pension supervisors<br />

ebc european banking committee<br />

ecofin economic and financial Affairs council<br />

eftA european free trade Association<br />

eG europäische Gemeinschaft<br />

eiopc european insurance and occupational pensions committee<br />

esc european securities committee<br />

es-rL einlagensicherungs-richtlinie<br />

ewr europäischer wirtschaftsraum<br />

fAtf financial Action task force<br />

finmA eidgenössische finanzmarktaufsicht<br />

fiu financial intelligence unit<br />

fL fürstentum Liechtenstein<br />

fmA-bk fmA-beschwerdekommission<br />

fsb financial stability board<br />

iAis international Association of insurance supervisors<br />

iops international organisation of pension supervisors<br />

iosco international organization of securities commissions<br />

iu investmentunternehmen<br />

iuG Gesetz über investmentunternehmen<br />

iwf internationaler währungsfonds<br />

LAfV Liechtensteinischer Anlagefondsverband<br />

LbV Liechtensteinischer bankenverband<br />

mifid markets in financial instruments directive<br />

mmou multilateral memorandum of understanding<br />

moneyval expertenausschuss des europarates für die bewertung von massnahmen gegen Geldwäsche<br />

oecd organisation for economic co-operation and development<br />

pAG Gesetz über die patentanwälte<br />

pcc protected cell companies<br />

pep politically exposed person<br />

pfG Gesetz betreffend die Aufsicht über einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung<br />

pGr personen- und Gesellschaftsrecht<br />

psd payment services directive<br />

rAG Gesetz über die rechtsanwälte<br />

siA stabsstelle integrative Aufgaben<br />

spG Gesetz über berufliche sorgfaltspflichten zur bekämpfung von Geldwäscherei, organisierter kriminalität<br />

und terrorismusfinanzierung ( sorgfaltspflichtgesetz )<br />

spV Verordnung zum sorgfaltspflichtgesetz<br />

tieA tax information exchange Agreement<br />

trhG Gesetz über die treuhänder<br />

ucits undertakings for collective investments in transferable securities<br />

VersAG Gesetz betreffend die Aufsicht über Versicherungsunternehmen<br />

VersVermG Gesetz über die Versicherungsvermittlung<br />

VerwG Verwaltungsgesellschaft<br />

VGh Verwaltungsgerichtshof des fürstentums Liechtenstein<br />

VuVL Verein unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein<br />

VVA Versicherungs- und Vorsorgeaufsicht<br />

VVG Gesetz über die Vermögensverwaltung<br />

VVGes Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

wprG Gesetz über die wirtschaftsprüfer und revisionsgesellschaften<br />

wppG wertpapierprospektgesetz<br />

zdG zahlungsdienstegesetz<br />

zdV zahlungsdiensteverordnung<br />

62 <strong>Gesch</strong>äftsbericht 2009 · fMA Liechtenstein


Impressum<br />

herausgeber und redaktion<br />

finanzmarktaufsicht ( fMA ) Liechtenstein<br />

heiligkreuz 8, postfach 279<br />

Li-9490 Vaduz, fürstentum Liechtenstein<br />

telefon + 423 236 73 73, fax + 423 236 73 74<br />

info@fma-li.li, www.fma-li.li<br />

konzept und Gestaltung<br />

Leone Ming est, Visible Marketing, schaan<br />

fotos<br />

roland korner / close up, triesen<br />

der <strong>Gesch</strong>äftsbericht ist in deutscher<br />

und englischer sprache auf der<br />

fMA-webseite erhältlich. es erscheint<br />

keine gedruckte Version.


www.fma-li.li

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!