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Geschäftsbericht der Volksbank Mainspitze eG (PDF/ca. 4

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Vorwort<br />

Das Jahr 2011 wird mit<br />

seinen turbulenten Entwicklungen<br />

sicher noch lange in<br />

Erinnerung bleiben. An den Finanzmärkten<br />

sorgten die Staatsschuldenkrise,<br />

die Angst vor Inflation<br />

und einer Rezession sowie die<br />

Sorge um die Zukunft des Euro für<br />

viel Unruhe.<br />

Deutschland war dabei noch ein relativ<br />

ruhiger Hafen und die heimische<br />

Wirtschaft konnte sich weiter von <strong>der</strong><br />

globalen Rezession <strong>der</strong> Jahre 2008 und<br />

2009 erholen. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

Deutschlands expandierte um<br />

kräftige 3,0 Prozent, nachdem es<br />

bereits 2010 um 3,7 Prozent gestiegen<br />

war. Das vor Ausbruch <strong>der</strong> Rezession<br />

vorhandene gesamtwirtschaftliche<br />

Produktionsniveau konnte infolge eines<br />

witterungsbedingt überaus dynamischen<br />

Jahresauftaktes bereits im zweiten<br />

Quartal 2011 wie<strong>der</strong> erreicht werden.<br />

Zum Jahresende haben die konjunkturellen<br />

Auftriebskräfte dann aber,<br />

angesichts <strong>der</strong> zunehmenden Unsicherheit<br />

über den Fortgang <strong>der</strong> Staatsschuldenkrisen<br />

in einigen Euro-Län<strong>der</strong>n<br />

und den USA sowie eines geringeren<br />

Expansionstempos <strong>der</strong> Weltwirtschaft,<br />

merklich nachgelassen.<br />

Stärker noch als in 2010 war das<br />

Wirtschaftswachstum in 2011 durch<br />

die hohe inländische Nachfrage nach<br />

Konsum- und Investitionsgütern getrieben.<br />

Allein die Konsumausgaben <strong>der</strong><br />

privaten Haushalte haben preisbereinigt<br />

um 1,5 Prozent zugenommen und<br />

sind damit so stark gewachsen wie seit<br />

2006 nicht mehr. Für den Anstieg<br />

waren vor allem die aufgrund <strong>der</strong> günstigen<br />

Arbeitsmarktentwicklung und<br />

<strong>der</strong> guten Konjunktur insgesamt verbesserten<br />

Einkommensperspektiven,<br />

die gestiegenen Nettoverdienste sowie<br />

die höheren Selbständigen- und<br />

Vermögenseinkommen verantwortlich.<br />

Nachfrageimpulse kamen zudem von<br />

den gesetzlichen Altersrenten, die zur<br />

Jahresmitte mo<strong>der</strong>at angehoben wurden.<br />

Die Konsumausgaben des Staates<br />

wurden ebenfalls spürbar erhöht.<br />

Darüber hinaus haben die Unternehmen<br />

ihre Investitionen in Ausrüstungen<br />

und Bauten im Jahr 2011 deutlich ausgeweitet.<br />

In <strong>der</strong> Folge haben die<br />

Bruttoanlageinvestitionen mit einem<br />

4<br />

Beitrag von 1,1 Prozentpunkten ähnlich<br />

stark zum Wirtschaftswachstum beigetragen<br />

wie die Konsumausgaben. Die<br />

Investitionsaktivitäten waren insbeson<strong>der</strong>e<br />

im ersten Quartal, begünstigt<br />

durch Nachholeffekte nach dem strengen<br />

Winter, sehr lebhaft. Die öffentlichen<br />

Bauaktivitäten wurden 2011<br />

nochmals durch die staatlichen Konjunkturpakete<br />

und zudem durch eine<br />

etwas bessere Finanzausstattung <strong>der</strong><br />

Kommunen angeregt.<br />

Im Wohnungsbau wurde die Entwicklung<br />

durch die stabile Beschäftigungssituation,<br />

den anhaltenden Trend zur<br />

energetischen Gebäudesanierung, das<br />

nach wie vor niedrige Zinsniveau und<br />

die durch die wirtschaftliche Unsicherheit<br />

geför<strong>der</strong>te Vorliebe für „Betongold“<br />

gestützt.<br />

Der Außenhandel zeigte weniger<br />

Schwung wie in den Vorjahren. Die<br />

deutsche Wirtschaft hat ihren grenzüberschreitenden<br />

Handel in 2011 zwar<br />

abermals ausweiten können, die Zuwächse<br />

im Export- und Importgeschäft<br />

fielen durch die schwächere Gangart<br />

<strong>der</strong> Weltwirtschaft aber deutlich geringer<br />

aus als im Vorjahr. Das Exportgeschäft<br />

wurde dabei insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch eine rege Nachfrage aus den osteuropäischen<br />

Län<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> Türkei,<br />

Russland und China stimuliert. In den<br />

von Staatschuldenkrisen betroffenen<br />

Län<strong>der</strong>n Griechenland und Portugal<br />

nahm hingegen die Nachfrage nach<br />

deutschen Exportgütern merklich ab.<br />

Insgesamt trug <strong>der</strong> Außenhandel mit<br />

0,8 Prozentpunkten zum Wirtschaftswachstum<br />

bei. Der Wachstumsbeitrag<br />

hat sich damit im Vergleich zum<br />

Vorjahr nahezu halbiert.<br />

Der Privatkonsum hätte noch stärker<br />

als Konjunkturmotor fungieren können,<br />

wenn die Kaufkraft <strong>der</strong> Haushalte<br />

nicht durch den vergleichsweise hohen<br />

Anstieg <strong>der</strong> Verbraucherpreise vermin<strong>der</strong>t<br />

worden wäre. Die Inflationsrate<br />

hatte ausgehend von 2,0 Prozent im<br />

Januar 2011 im weiteren Jahresverlauf<br />

deutlich zugenommen und erreichte im<br />

September mit 2,6 Prozent einen<br />

Höhepunkt, bevor sie zum Jahresende<br />

wie<strong>der</strong> sichtlich zurückging. Im Jahresdurchschnitt<br />

sind die Verbraucherpreise<br />

um 2,3 Prozent gestiegen. Damit fiel<br />

<strong>der</strong> Anstieg etwa doppelt so hoch aus<br />

wie im Vorjahr. Maßgeblich für die<br />

Teuerung waren vor allem die Energiepreise,<br />

die um 10 Prozent zunahmen.<br />

Die Lage <strong>der</strong> öffentlichen Haushalte hat<br />

sich im Jahr 2011 etwas entspannt. Die<br />

Staatseinnahmen sind infolge des<br />

Wirtschaftswachstums und aufgrund<br />

gesetzlicher Än<strong>der</strong>ungen wie <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> Luftverkehrsabgabe<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anhebung <strong>der</strong> Beitragssätze<br />

zur Arbeitslosen- und Krankenversicherung<br />

kräftig gestiegen. Bei den staatlichen<br />

Ausgaben war dagegen ein<br />

leichter Rückgang zu verzeichnen. Die<br />

Neuverschuldungsquote lag erstmals<br />

seit 2008 wie<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Maastricht-<br />

Grenze von 3 Prozent.<br />

Begünstigt durch die gute Konjunktur<br />

hat sich die Arbeitsmarktlage in 2011<br />

weiter verbessert. Die Erwerbstätigkeit<br />

und die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung sind deutlich gestiegen,<br />

während die Arbeitslosigkeit erheblich<br />

zurückging. Die Anzahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen<br />

ist nach den Berechnungen des<br />

Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt<br />

um 547.000 Personen auf<br />

einen neuen Höchststand von 41,1<br />

Millionen gestiegen. Die Erwerbstätigkeit<br />

nahm in fast allen Wirtschaftsbereichen<br />

zu. Die Arbeitslosenzahl ist<br />

nach den letzten Angaben <strong>der</strong><br />

Bundesagentur für Arbeit im Durchschnitt<br />

des Jahres 2011 gegenüber<br />

dem Vorjahr auf 2,98 Millionen gesunken.<br />

Die Arbeitslosenquote nahm im<br />

Vorjahresvergleich um 0,6 Prozentpunkte<br />

auf 7,1 Prozent ab.<br />

Obwohl Europa unter den realwirtschaftlichen<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Staatsschuldenkrise<br />

leidet, sieht sich die deutsche<br />

Wirtschaft gut gerüstet für das<br />

Jahr 2012 und die Unternehmen wie<br />

auch <strong>der</strong> Mittelstand zeigen sich in<br />

ihren Erwartungen optimistisch. Die<br />

Konjunkturprognosen erwarten dementsprechend<br />

im Jahresdurchschnitt<br />

ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes<br />

zwischen 1,0 und 1,5 Prozent.<br />

Dieses Ergebnis liegt zwar deutlich hinter<br />

<strong>der</strong> Wachstumsdynamik des Jahres<br />

2011 zurück, verglichen mit dem<br />

Euroraum wird die deutsche Wirtschaft<br />

2012 damit aber spürbar überdurchschnittlich<br />

wachsen.

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