BÜRGERVERSAMMLUNG - Wolfertschwenden
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1 21. April 2009<br />
G E M E I N D E<br />
W O L F E R T S C H W E N D E N<br />
B Ü R G E R V E R S A M M L U N G<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok<br />
J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 8<br />
D I E N S T A G , 2 1 . A P R I L 2 0 0 9<br />
2 0 . 0 0 U H R<br />
F E S T H A L L E W O L F E R T S C H W E N D E N<br />
T A G E S O R D N U N G<br />
1. Begrüßung<br />
2. Tätigkeitsbericht des Ersten Bürgermeisters<br />
Erster Bürgermeister Karl Fleschhut<br />
4. Diskussion<br />
Protokollführung Petra Nagel<br />
Diskussionsleitung 2. Bürgermeister Wolfgang Zuber<br />
Es gilt das gesprochene Wort
2 21. April 2009<br />
1. B E G R Ü S S U N G<br />
Im Schatten der neuen Gemeindefahne die von der Generaldirektion der staatlichen<br />
Archive im letzten Jahr genehmigt wurde, begrüße ich sie zur Bürgerversammlung<br />
2009.<br />
Trotz Internet und Mitteilungsblatt gibt es viel zu sagen und viel zu diskutieren.<br />
Machen sie davon ungeniert Gebrauch.<br />
Zum zweiten Mal können wir uns heuer an einem Osterbrunnen auf dem Kirchplatz<br />
erfreuen. Historisch gesehen soll der Schmuck Dankbarkeit für das<br />
lebensspendende Wasser, für Fruchtbarkeit, reiche Ernte, Gesundheit und<br />
Lebenskraft zum Ausdruck bringen. Ein schöner Blickfang ist er allemal.<br />
Aus Sicht des Bürgermeisters aus<br />
betrachtet ist er auch ein gutes<br />
Zeichen ehrenamtlichen,<br />
bürgerschaftlichen Engagements.<br />
Ich danke dafür allen Beteiligten<br />
ganz herzlich. Meinen Dank<br />
erweitere ich an alle die sich in<br />
unseren Vereinen und<br />
Organisationen verantwortlich<br />
betätigen und so das<br />
Gemeindeleben attraktiv<br />
gestalten.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
3 21. April 2009<br />
Diese Arbeit erfährt dann durchaus auch höhere Würdigung. So wurde<br />
beispielsweise unserem Sportverein BSC <strong>Wolfertschwenden</strong> anlässlich des 60-<br />
jährigen Jubiläums die Silberne Raute, das Gütesiegel des Bayerischen<br />
Fußballverbandes verliehen.<br />
Im Herbst folgte dann mit dem Sepp – Herberger – Preis eine besondere<br />
Auszeichnung für jahrzehntelange, vorbildliche Jugendarbeit. Gerade Jugendarbeit<br />
ist auch ganz in unserem Interesse.<br />
Ganz in unserem Interesse ist auch die Eigeninitiative engagierter Niederdorfer<br />
Bürger die pünktlich zur Eröffnung der Ortsdurchfahrt eine Wassertretanlage am<br />
Mühlbach errichtet haben. Damit wird auch dem Gesundheitsfaktor Rechnung<br />
getragen. Als weitere Aktion in diesem Jahr soll das vorbildliche Wanderwegenetz in<br />
Niederdorf nochmals erweitert werden.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
4 21. April 2009<br />
2. T Ä T I G K E I T S B E R I C H T<br />
„Die Gemeinde steht hervorragend da“ so titelte die Memminger Zeitung ihre<br />
Berichterstattung über die Bürgerversammlung 2008. Das war auch meine<br />
Kernaussage vor einem Jahr an dieser Stelle.<br />
Niemand hätte damals zu träumen gewagt, dass wir heute froh sind auf einen<br />
zweistelligen Millionenbetrag an Rücklagen zurückgreifen zu können.<br />
Ich kann sie beruhigen. Die Gemeinde <strong>Wolfertschwenden</strong> steht auch 2009<br />
hervorragend da, wenngleich massive Steuerausfälle heuer mit einer deutlich<br />
höheren Kreisumlage aufgrund der Steuerkraft 2007 ganz brutal aufeinander treffen<br />
und somit zu einem Fehlbetrag im Verwaltungshaushalt 2009 von 2,2 Mio. € führen.<br />
2008 standen wir noch mit 3,6 Mio. € im Plus. Trotzdem brechen wir nicht in Tränen<br />
aus. Zur Sicherung gewerblicher Arbeitsplätze investieren wir über 4 Mio. €, hoffen<br />
dass viele andere gleiches tun und gepaart mit allseitigem Optimismus so die<br />
Wirtschaft wieder Boden unter die Füße bekommt.<br />
Mit aktuellen Zahlen beleuchte ich nun die statistischen Veränderungen.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
5 21. April 2009<br />
STATISTIK<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok<br />
2008 2007___________<br />
Einwohner (Stand 31.03.2009) 1.852 1.865<br />
Geburten (01.04.08 – 31.03.2009) 14 ( 10 m + 4 w) 15 (9 m + 6 w)<br />
Sterbefälle (01.04.2008 – 31.03.2009) 12 13<br />
Eheschließungen (01.04.2008 – 31.03.2009) 7 7<br />
Arbeitsplätze 1.840 1.600<br />
Auszubildende …115…… 115<br />
Firmen (Stand 31.03.2009) 151 141<br />
(lt. Gewerbekartei <strong>Wolfertschwenden</strong> aktuell mit Gegenstand)<br />
Erwerbstätige (Lohnsteuerpflichtige Einwohner) 1.239 1.225<br />
(Stand 31.12.2008)<br />
Kindergarten 65 (+ 7 Schulkinder Mittagsbetreuung) 68 (+11 Schulkinder Mittagsbetreuung)<br />
(4 Gruppen / Stichtag 31.03.2009)<br />
Volksschüler 124 121<br />
Grundschüler 103 106<br />
Hauptschüler 21 15<br />
(Schuljahr 2007/2008, Stichtag: 01.10.07)<br />
Wohnsitz in <strong>Wolfertschwenden</strong> (v. 01.04.2008 – 31.03.2009)<br />
Zuzüge 81 (davon 40 m + 41 w)<br />
Wegzüge 86 (davon 41 m + 45 w)<br />
SITZUNGEN (01.04.2008 – 31.03.2009)<br />
Gemeinderat: 16<br />
Ausschüsse 8<br />
GmbH-Beiräte 14<br />
BAUANTRÄGE 2008/2009 (01.04.2008 – 31.03.2009)<br />
16 Stück (davon Bauvoranfrage 1 x / Ausbau/Umbau 3 x) Stand: 03.04.2009
6 21. April 2009<br />
Gleich hier möchte ich erwähnen, dass sich der neue Gemeinderat sehr schnell<br />
zusammengefunden hat und auch das Trio der Bürgermeister eine<br />
partnerschaftliche, vertrauens- und verantwortungsvolle Zusammenarbeit pflegt.<br />
Zwei Zahlen aus der Statistik drängen sich mir heuer zu einer näheren<br />
Kommentierung auf – die Einwohner- und Geburtenentwicklung.<br />
Bis 2006 konnten wir jährlich einen leichten Einwohnerzuwachs verzeichnen was<br />
auch den Zielen unseres Ortsrahmenplanes entsprach. Nun sehen wir uns schon<br />
mehrere Jahre einem Rückgang ausgesetzt. Damit einher geht ein Anstieg der<br />
Alterung. Diese Tendenz ist zwar flächenhaft vorhanden, kann uns aber nicht<br />
beruhigen.<br />
Gleichzeitig gehen die Geburtenzahlen zurück was langfristig zu schwerwiegenden<br />
Problemen im Bevölkerungsgefüge führt. Am Beispiel unserer Schule sei das<br />
verdeutlicht.<br />
Einer Untersuchung des staatlichen Schulamtes zufolge die Landrat Weirather<br />
beauftragt hat und die in der jüngsten Kreistagssitzung vorgestellt wurde ist unsere<br />
Grundschule derzeit mit 103 Kindern belegt. Im Schuljahr 2013/14 sind es noch 65<br />
Kinder, also ein Rückgang um 38. Wir schrammen dann noch knapp an der<br />
Klassenstärke vorbei. Ein weiterer Rückgang führt zu jahrgangskombinierten<br />
Klassen. Das ist der Anfang vom Ende.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
7 21. April 2009<br />
In einem Schreiben des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes vom<br />
20.11.08 heißt es:<br />
„Dieses Schulsterben bedeutet für viele Regionen einen erheblichen Verlust an<br />
Attraktivität und Bürgernähe. Wenn Kinder und Jugendliche nicht mehr in einer<br />
Gemeinde zur Schule gehen, dann geht auch die Identifizierung der Familien und<br />
Jugendlichen mit ihrer Heimatgemeinde verloren. Die Auswirkungen sind bekannt:<br />
Langsames Erliegen des Vereinslebens, Wegzug junger Familien, Rückgang des<br />
Einzelhandels, leerstehende Häuser im Ortskern“<br />
Zur Schuleröffnung 1999 habe ich im Vorwort unserer Festschrift positiv formuliert<br />
geschrieben: „Erinnerungen an die eigene Schulzeit, an Freunde, an Begebenheiten<br />
und alles was damit zusammenhängt, haften in uns ein ganzes Leben lang. Sie<br />
vertiefen in einer Welt die fast keine mobilen Grenzen mehr kennt, den Bezug zur<br />
eigenen Heimatgemeinde besonders stark.“<br />
Meine große Motivation Bürgermeister zu werden war, wieder eine Grundschule in<br />
den Ort zu holen. Unsere eigene Schule befruchtet nun seit zehn Jahren durch die<br />
hervorragende Arbeit der Lehrerschaft und die Mitarbeit vieler Eltern unser ganzes<br />
Gemeindeleben in hervorragender Weise.<br />
Ich bin unter keinen Umständen bereit diesen unschätzbaren Gewinn wieder<br />
aufzugeben. Deshalb werde ich in naher Zukunft das strategisch enorm wichtige<br />
Thema „Bevölkerungsentwicklung und die Folgen“ dem Gemeinderat vorlegen.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
8 21. April 2009<br />
Zu einem Tätigkeitsbericht gehört neben der Vorschau auch ein Rückblick auf das<br />
vergangene Jahr 2008 den ich nun gerne abgeben möchte.<br />
Obwohl uns die Kommunalwahl etwas abgelenkt hat und ab Mai die Hälfte der<br />
Gemeinderatsmitglieder neu in ihr Amt kamen und sich zunächst orientieren<br />
mussten, haben wir die Gemeinde durch erhebliche Investitionen und Beschlüsse<br />
wieder ein ganzes Stück nach vorne gebracht.<br />
Am sichtbarsten sind die Fertigstellung der Ortsdurchfahrt Niederdorf und der<br />
Neubau des Bauhofes. Mit einem schönen würdigen Fest wurde der Abschluss in<br />
Niederdorf gefeiert. Die Kosten stehen noch nicht endgültig fest. Bisher wurden von<br />
uns 625.000 € bezahlt. 175.000 € sind noch zu erwarten.<br />
Ich hoffe dass auch die Eröffnung des Bauhofes am 27. Juni das Interesse der<br />
Einwohnerschaft findet. Der neue Standort beseitigt das bisherige Problem der<br />
Zufahrt, schafft bessere Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter, erlöst die jetzige<br />
Nachbarschaft von den Plagen der nächtlichen Ruhestörungen und schafft mehr Zeit<br />
für Bürgerservice.<br />
Als weitere größere Investition wurde das Baugebiet in Niederdorf mit 15 Plätzen<br />
erschlossen. 9 Grundstücke sind bereits verkauft. Die restlichen werden demnächst<br />
beurkundet. Mehrere Baugenehmigungen sind bereits erteilt.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
9 21. April 2009<br />
Nach außen weniger sichtbar, hat der neue GR intensiv die Hochwasserstudie<br />
beraten. Einigkeit besteht über die Umsetzung. Die beauftragte Nachuntersuchung<br />
hat die bisher vorgeschlagene Variante im Ehwiesmühltal bestätigt. Wir versuchen<br />
nun in Verhandlungen mit dem Wasserwirtschaftsamt eine Entkoppelung der<br />
Maßnahmen in <strong>Wolfertschwenden</strong>, Niederdorf und Dietratried zu erreichen.<br />
Die Gemeinde verzichtete seit Einführung der Konzessionsabgabe für Strom im Jahr<br />
1992 auf die Erhebung. Jährlich waren das knapp 50.000,-- € die den<br />
Stromabnehmern auch nicht berechnet wurden. Mittlerweile bieten die<br />
Stromlieferanten aber überwiegend Pauschaltarife an. Darin eingerechnet ist der<br />
volle Konzessionsabgabesatz auch wenn die Gemeinde diese nicht beansprucht.<br />
Die Konzessionsabgabe verbleibt somit beim Energieversorger.<br />
Der Gemeinderat hat deshalb die Erhebung ab 2009 beschlossen.<br />
Konzessionsabgabe wird gesetzlich den Gemeinden für die Leitungsverlegung auf<br />
öffentlichem Grund zugestanden. Zur Entlastung der Grundstückseigentümer hat der<br />
Gemeinderat beschlossen, die Hebesätze Grundsteuer A von 250 auf 220 v. H. und<br />
Grundsteuer B von 250 auf 230 v. H. ab 2009 zu senken. Uns sind in Bayern<br />
weniger als eine Handvoll Gemeinden mit niedrigeren Sätzen bekannt. Damit geben<br />
wir gut die Hälfte der Einnahmen aus Konzessionsabgaben an die Bürger zurück.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
10 21. April 2009<br />
Um auch unserem örtlichen Gewerbe für Ausbildungs- und Arbeitsplatzsicherheit<br />
Anerkennung zu zeigen, wurde der Gewerbesteuerhebesatz von 250 auf 240<br />
gesenkt. Das sehe ich durchaus als mutigen und im GR intensiv diskutierten<br />
Beschluss im Angesicht der herannahenden Wirtschaftskrise an.<br />
Mit einigen Neuerungen wurde die Dorfjugend bedacht. Die Liebhaber<br />
aufgeschürfter Ellenbogen, umgeknickter Finger und blauer Flecken am<br />
Allerwertesten können sich über eine Skateranlage freuen.<br />
Für die Freunde heißer Kufen sollte im Winter eine Natureisfläche entstehen, was<br />
nur leidlich gelang. Das tat dem Spaß der Eltern und Kinder aber keinen Abbruch.<br />
Unsere Bauhofleute trainieren nun den Sommer über und so hoffe ich, dass<br />
nächsten Winter auch unser gemeindliches Eisstadion in Betrieb gehen kann. Wenn<br />
alles funktioniert wird sich der GR so wie es ein örtlicher Schützenmeister beim<br />
Faschingsball angeregt hat, mit der Bewerbung um die nächste Winterolympiade<br />
befassen.<br />
Mit großem Bahnhof wurde am 21. September unser Jugendcafe in den früheren<br />
Räumen der Postfiliale eröffnet. Hier soll keine billige Kneipe entstehen sondern ein<br />
offener Treffpunkt für alle Jugendlichen unserer Gemeinde. Begleitet vom<br />
Kreisjugendring werden auch regelmäßige Programmabende durchgeführt. Träger<br />
ist die Gemeinde. Viele Eltern haben die Eröffnungsfeier unterstützt. Unser örtliches<br />
Gewerbe fördert mit großzügigen Geld- und Sachspenden Ausstattung und Betrieb.<br />
Die zügige Umsetzung des Projektes wurde durch die hervorragende Eigeninitiative<br />
der Dorfjugend möglich.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
11 21. April 2009<br />
Dem Wunsch des Elternbeirates und der Lehrerschaft ist der GR mit der<br />
Beschaffung eines eigens für unsere Schule kreierten Spielgerätes im Pausenhof<br />
nachgekommen.<br />
Der Jahresbericht wäre ohne eine Erwähnung des Dorfladens sicher nicht<br />
vollständig. Meinem Eindruck nach hat sich der Dorfladen mittlerweile als<br />
Kommunikations- und Einkaufspunkt etabliert. Die persönliche Kundenbindung ist<br />
hervorragend, was unseren Mitarbeiterinnen zu verdanken ist. Das soll sie aber nicht<br />
daran hindern Wünsche zu äußern denn nur dadurch können wir noch besser<br />
werden.<br />
Wir versuchen auch der Nachfrage entsprechend, regionale Produkte anzubieten.<br />
Doch auch die Wirtschaftlichkeit müssen wir im Auge behalten. Für 2009 rechne ich<br />
auch mit einem positiven Jahresergebnis. Trotz großer Zufriedenheit über die<br />
Frequentierung möchte ich meinen Wunsch auf Inanspruchnahme aufrecht erhalten.<br />
Sie können bei uns nicht nur bequem einkaufen. Sie stärken auch die<br />
Nahversorgung am Ort. Wer das Angebot finanziell fördern will, kann sich mit einer<br />
Einlage ab 200,--Euro auch beteiligen. Eine Mindestverzinsung von drei Prozent<br />
jährlich als Warengutschein wird garantiert und die Gemeinde haftet für ihre Einlage.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
12 21. April 2009<br />
In der Gewerbeentwicklung sind wir 2008 wieder einen gewaltigen Satz nach vorne<br />
gesprungen. Im Mai hat die Firma ANZAG ihre Niederlassung eröffnet. Zwangsläufig<br />
ist zunächst das gesamte Personal von Kempten mitgekommen. Doch langsam<br />
vollzieht sich schon ein Wechsel zu örtlichen Mitarbeitern.<br />
Mitte des Jahres hat uns die Firma Multivac mit einem Erweiterungswunsch nach<br />
Westen um 2 Hektar vor neue Herausforderungen gestellt. Der Bereich war bis dahin<br />
als landwirtschaftliche Nutzfläche eingestuft. Binnen acht Wochen wurde<br />
Planungsrecht geschaffen und der Bauplan genehmigt. Aus firmeninternen Gründen<br />
hat sich der vorgesehene Baubeginn von Oktober 2008 auf das heurige Frühjahr<br />
verzögert.<br />
Das Stichwort Frühjahr ist eine gute Überleitung zu den Themen dieses Jahres und<br />
da hoffe ich dass wir in wenigen Wochen einen jahrelangen Diskussionspunkt dieser<br />
Versammlung abhaken können.<br />
Der Wertstoffhof wird nun doch nach einem Konzept der Leiterin Heidi Schön und<br />
unseres Bauamtsmitarbeiters Adolf Mildenberger um ca. 500 m² nach Osten<br />
erweitert.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
13 21. April 2009<br />
Für eine Thermografieaktion und Fassadengestaltung an privaten Gebäuden geben<br />
wir 20.000,-- € aus.<br />
150.000,-- € investieren wir in eine eigene Solar- und Photovoltaikanlage auf dem<br />
Süddach der Festhalle.<br />
Seit zwei Jahren hat sich im Kindergarten die Betreuung unter zweijähriger Kinder<br />
fest etabliert. Deshalb streben wir die staatliche Anerkennung als Kinderkrippe an.<br />
Die Auflagen betreffen hauptsächlich bauliche Maßnahmen im Umfang von ca.<br />
31.000,-- €. Unser Kindergarten bietet bei günstigsten Gebühren von der<br />
Kleinkindbetreuung über Schulkind- mit Hausaufgabenbetreuung, musikalischer<br />
Förderung, zwei integrativen Plätzen und täglich frisch gekochtem Mittagstisch das<br />
komplette Betreuungsangebot nach den Zielen des Bayerischen Kinderbildungs-<br />
und Betreuungsgesetzes an. Im Rahmen unserer Gewerbeförderung nehmen wir<br />
neben örtlichen Kindern auch Kinder auswärtiger Mitarbeiter der ansässigen Betriebe<br />
auf. Während im Landkreis ein Kleinkind durchschnittlich 100 € Monatsgebühr<br />
kostet, zahlen unsere Eltern 45 €.<br />
Geduldig warten unsere Dietratrieder Feuerwehrleute schon seit Jahren auf ein<br />
neues Gerätehaus und ein entsprechendes Fahrzeug. Jetzt wird es ernst, denn der<br />
Gemeinderat hat einen Architekten mit der Vorplanung beauftragt. Für eine<br />
Fertigstellung zum Jubiläum 2010 wird es allerdings nicht reichen. Ich schlage<br />
deshalb die Verschiebung der Gründungsfeier um ein Jahr vor.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
14 21. April 2009<br />
Bereits im vergangenen Jahr habe ich informiert dass die ehemalige Molkerei nach<br />
Auszug des Bauhofes in ein Rathaus umgenutzt werden soll. Die Planung wurde im<br />
Bauausschuss zwar schon befürwortet. Aufgrund neuerer Gegebenheiten was die<br />
Wärmeversorgung betrifft ist ein Baubeginn noch in diesem Jahr eher fraglich.<br />
Auch die schon länger diskutierten Gehwegänderungen im nordwestlichen<br />
Ortseingangsbereich <strong>Wolfertschwenden</strong>s werden heuer nichts mehr. Der Landkreis<br />
hat die Maßnahme in seinem Investitionsprogramm erst für 2010 vorgesehen.<br />
Trotzdem bleibt uns noch viel zu tun.<br />
Im letzten Mitteilungsblatt haben wir nochmals eine Umfrage zur DSL-Versorgung<br />
gestartet. Leider war der Rücklauf nicht so überwältigend. Wir bleiben an dem<br />
Thema jetzt scharf dran, denn seit Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsident<br />
Seehofer ihre Ziele verkündet haben (auch mit kräftiger staatlicher Förderung)<br />
zeigen sich die Anbieter und dabei insbesondere die Telekom, interessierter.<br />
Da nun im Baugebiet „Pfaffenholz“ alle Bauplätze bebaut sind möchte ich gerne<br />
heuer noch die Fertigstellung der Erschließung durchführen. Es handelt sich um den<br />
Feinbelag der Straße und die Grünbereiche mit Bepflanzung. Das sollte gelingen.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
15 21. April 2009<br />
Nun zu unserem derzeit spannendsten Projekt - WiNN -- <strong>Wolfertschwenden</strong>er<br />
Innovations- und Dienstleistungspark das wir über die GeWo derzeit realisieren.<br />
Diese im Landkreis einmalige Gewerbeimmobilie soll weitere Unternehmen in unsere<br />
Gemeinde locken und somit das Arbeitsplatzangebot und den Branchenmix<br />
erweitern. Als Hauptmieter konnte die Firma Multivac gewonnen werden die dort mit<br />
mehreren Abteilungen ab Oktober einzieht.<br />
Wie eingangs schon erwähnt, investieren wir in das Projekt ca vier Mio. Euro. In der<br />
momentan wirtschaftlichen Situation eine durchaus risikobehaftete Entscheidung die<br />
uns aber ein weiteres Alleinstellungsmerkmal schafft.<br />
Mit der Bauausführung werden abgesehen von Spezialunternehmen gezielt<br />
leistungsfähige regionale Firmen beauftragt. Wir leisten damit einen beachtlichen<br />
Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung im heimischen Raum.<br />
Sie werden sich nun sicher fragen „wie passt das alles zusammen“? Treiben wir gar<br />
wieder in eine Verschuldung? Aus heutiger Sicht kann ich das verneinen.<br />
Der Gemeinderat hat am 20.03.09 den Haushaltsplan nach ausgiebiger Vorberatung<br />
im Finanzausschuss verabschiedet. Das Gesamtvolumen beträgt rund 14 Mio. Euro,<br />
im Verwaltungshaushalt 7,9 Mio € und im Vermögenshaushalt 6,1 Mio €.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
16 21. April 2009<br />
Zur Finanzierung müssen wir tatsächlich den Rücklagen ca. 7,2 Mio € entnehmen so<br />
dass noch 3,7 Mio € verbleiben. Damit werden wir unsere Umlageleistungen 2010<br />
bedienen können. Eine deutliche Reduzierung der Umlagen ab 2011 ermöglicht uns<br />
dann weiterhin aus heutiger Sicht ein schuldenfreies Auskommen. Das heißt aber<br />
nicht dass wir sorglos in den Tag hinein wirtschaften können. Die Haushaltslage ist<br />
überraschend angespannt.<br />
Unsere Haushaltsgrundsätze können unverändert bleiben, denn schon bisher haben<br />
wir nur Geld ausgegeben das auch in den einzelnen Positionen vom Gemeinderat<br />
genehmigt war.<br />
Auch die Schwerpunkte bleiben gleich – Familien- und Kinderförderung,<br />
Jugendförderung, Vereine, kulturelle, soziale und gesellschaftliche Belange stehen<br />
im Vordergrund.<br />
Zum Stichwort Vereine ist mir der Hinweis auf das Gründungsjubiläum unserer<br />
Musikkapelle mit dem Bezirksmusikfest in wenigen Wochen ein besonderes<br />
Anliegen. Unsere Musikanten haben in mehrjähriger Planungsarbeit dieses Ereignis<br />
vorbereitet. Ein gewaltiger Auftrag. 175 Jahre sind unsere Musikanten mit ihrem<br />
klingenden Spiel für uns alle da. Sie verdienen es dass wir durch Mitarbeit und<br />
Besuch der Veranstaltungen auch unsere Anerkennung zum Ausdruck bringen.<br />
Heute schon gilt mein Dank allen Verantwortlichen der <strong>Wolfertschwenden</strong>er<br />
Musikanten für ihre Mühe.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
17 21. April 2009<br />
Meine Damen und Herren, vor einem Jahr bewegte noch die Personalpolitik des<br />
Bundestrainers vor der Fußballeuropameisterschaft unsere Medienwelt, oder die<br />
Spekulation wie viel Medaillen wir nach der Olympiade zählen können. Kaum einer<br />
ahnte dass schon drohend ein ungeheuerlicher Moloch hinter uns stand der weltweit<br />
die Finanzmärkte zu verschlingen begann.<br />
Als Folge droht uns nun ein wirtschaftlicher Niedergang. Wir haben die Krise nicht<br />
gemacht. Wir haben uns daran auch nicht durch faule Finanzspekulationen beteiligt.<br />
Die Krise ist überall und wir stehen mittendrin. Wir werden im Rahmen der<br />
Möglichkeiten unserer Verantwortung gerecht. Doch zunächst gilt es Dank zu sagen<br />
für das Geleistete an alle die sich in den Dienst der Dorfgemeinschaft stellen.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok
18 21. April 2009<br />
Albert Schweitzer sagte. “Die dankbaren Menschen geben den anderen Kraft zum<br />
Guten“.<br />
Ich bin dankbar für das was ich mit ihrer Unterstützung im vergangenen Jahr leisten<br />
konnte. Ich spreche ihnen allen meine Dankbarkeit für das Vertrauen aus.<br />
Vertrauen macht nicht nur Freude, es motiviert zum Weitermachen. Mit einem der<br />
stimmungsvollsten Motive die unsere Gemeinde bietet möchte ich meinen<br />
Jahresbericht schließen. Der Kirchturm ist auch in der heutigen Zeit immer noch ein<br />
unverwechselbares Monument eines Ortes. Unsere drei Kirchtürme ganz nah<br />
beieinander symbolisieren den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in einer<br />
Gemeinde für eine weiterhin gute Zukunft.<br />
Notizen/BV2009Jahresbericht/dok