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Projektdokumentation 2007-2012 - Stadt Wuppertal

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Im Blick: Der Mikrostandort<br />

Eine ganze Straße gegen Grau<br />

Leerstand zeigt Farbe und mehr ...<br />

In Wichlinghausen führte die Zwischennutzungsagentur drei sich ergänzende<br />

Projekte durch. Von <strong>2007</strong> bis heute wurden an verschiedenen Standorten auf der<br />

Wichlinghauser Straße ein überdimensionaler Adventskalender, das Projekt<br />

„Leerstand zeigt Farbe“ und der Heine-Kunst-Kiosk installiert. Als wichtige<br />

Verkehrsachse für Autofahrer und Fußgänger wirkt das marode Erscheinungsbild<br />

der Straße nicht nur auf die vor Ort lebenden und arbeitenden Menschen negativ,<br />

durch die Konzentration des Leerstands werden auch potenzielle neue Mieter abgeschreckt.<br />

Das angekratzte Bild der Hauptstraße wandelte sich durch die temporären<br />

Aktionen immer wieder zu einem mit Bewegung und Farbe gefüllten Fleck des<br />

Viertels.<br />

Den Auftakt machte der Künstler Sala Seddiki, mit seinem „Adventskalender“ in<br />

einem Ladenlokal in der Wichlinghauser Straße 21. 24 Motive leuchteten an 24<br />

Tagen. „Kunst auf Augenhöhe“ kann man sagen, denn vor allem den Insassen der<br />

Linienbusse war die bunte Film- und Diaprojektion eine angenehme Abwechslung<br />

auf ihren täglichen Fahrten. Die Botschaft hinter der Aktion wurde von den<br />

Passanten im Verkehr auch mit leichtem Augenzwinkern interpretiert: „Hallo, ich<br />

bin ein leerer Raum. Ich werde zwischengenutzt. Hier besteht Handlungsbedarf!“<br />

Im Frühjahr 2009 wurde der „Heine-Kunst-Kiosk“, eine Plattform für temporäre<br />

Projekte, geboren. Als Schnittstelle von Kunst und Literatur versteht sich das<br />

Projekt, dass nun seit mehr als drei Jahren unterhalb des Viadukts an der<br />

Wichlinghauser Straße 29a augenzwinkernd das Firmenschild der Schreinerei<br />

Heinrich Heine „nutzt“. Das er bis heute überleben würde, hätte man anfangs nicht<br />

erwartet. Bei der ersten Aktion wurde ein Text von Heinrich Heine mit weißer Farbe<br />

auf die Schaufenster des leerstehenden Kiosks aufgetragen:<br />

16<br />

Projektort<br />

Wichlinghausen<br />

Projektbeteiligte Sala Seddiki<br />

Öffentliche Resonanz<br />

Passanten der Wichlinghauser Straße<br />

Laufzeit<br />

November und Dezember <strong>2007</strong><br />

Kosten 1.300 Euro*<br />

Projektort<br />

Wichlinghausen<br />

Projektbeteiligte<br />

Barbara Held, Boris Meißner<br />

Öffentliche Resonanz<br />

mehrere Hundert Besucher der Ausstellungen,<br />

Passanten der Wichlinghauser Straße<br />

Berichterstattung in <strong>Wuppertal</strong>er Medien<br />

Laufzeit<br />

März 2009 bis heute<br />

Kosten<br />

1.300 Euro*<br />

Weitere Informationen<br />

www.b-held-kunst.de/heine-kiosk<br />

Projektort<br />

Wichlinghausen<br />

Projektbeteiligte<br />

Michael Hoffmann / K1 Art-Café<br />

Öffentliche Resonanz<br />

Passanten der Wichlinghauser Straße<br />

Laufzeit<br />

Februar bis März 2009<br />

Kosten<br />

2.400 Euro*<br />

Weitere Informationen<br />

www.k1artcafe.de<br />

„Hier (in Paris) herrscht gegenwärtig die größte Ruhe. Ein abgematteter, schläfriger,<br />

gähnender Friede. Es ist alles still, wie in einer verschneiten Winternacht.<br />

Nur ein leiser monotoner Tropfenfall. Das sind die Zinsen, die fortlaufend hinabträufeln<br />

in die Kapitalien, welche beständig anschwellen: man hört ordentlich,<br />

wie sie wachsen, die Reichtümer der Reichen. Dazwischen das leise Schluchzen<br />

der Armut. Manchmal auch klirrt etwas wie ein Messer, das gewetzt wird.“<br />

Pariser Berichte 1840-1848<br />

Der Heine-Kunst-Kiosk, der anfangs ein Projekt der Zwischennutzungsagentur war,<br />

wird inzwischen unabhängig betrieben und präsentiert seit 2010 in zwei- bis dreimonatiger<br />

Taktung Bild- und Textkunst im öffentlichen Raum. Vornehmlich<br />

Jugendliche mit Migrationshintergrund erhalten hier eine Bühne für ihre Kunst und<br />

können so über ihre Hintergründe, Gefühle und Perspektiven berichten.<br />

Aller guten Dinge sind drei und so entstand zuletzt auch die Idee zur Aktion<br />

„Leerstand zeigt Farbe“. Ab März 2010 wurden sechs Ladenlokale entlang der<br />

Wichlinghauser Straße bewusst anders präsentiert. Die farbenfrohe Gestaltung der<br />

leeren Schaufenster sollte Mietinteressenten anziehen und das Straßenbild temporär<br />

verändern. Die Schaufenster wurden dazu ganzflächig von außen mit unterschiedlich<br />

farbiger Folie beklebt, so dass große schreiende Flächen das Straßenbild<br />

belebten und auf den Leerstand hinwiesen. Aus den Folien wurde in der Mitte die<br />

jeweilige Hausnummer der Immobilie als große Ziffer ausgeschnitten, damit partiell<br />

in das Ladenlokal hineingesehen werden konnte. Der Künstler Michael Hoffmann<br />

wollte mit der Aktion Aufbruch an die Stelle von Apathie rücken.<br />

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