Impulsvortrag von Rudolf Morf ... - Witzig The Office Company
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OFFICE A K A DEMIE<br />
Prof. U. Mäder: «Es gibt solche und andere Unternehmen.<br />
Einige setzen auf Vertrauen, andere wieder mehr auf mili-<br />
tärische Disziplin. Enge Kontrollen fördern jedenfalls den<br />
Dienst nach Vorschrift.»<br />
Dr. D. Bosshart: «Wer nur Convenience sucht, wird <strong>von</strong><br />
solchen Systemen aufgesogen. Wir in der Schweiz haben<br />
aber mit unseren Tugenden wie Pünktlichkeit, Disziplin,<br />
usw. gute Voraussetzungen.»<br />
Prof. U. Mäder: «Ja, im internationalen Vergleich steht die<br />
Schweiz relativ gut da. Und dazu sollten wir Sorge tragen.<br />
Wichtig sind soziale Verbindlichkeiten. Sie haben einen<br />
hohen Wert. Wenn wir sie aufweichen, dreht die Spirale<br />
nach unten. Eine Offenheit, die alles offen lässt, verunsi-<br />
chert und führt dazu, sich ins Schneckenhaus zu verkrie-<br />
chen oder hektisch vorwärts zu flüchten.»<br />
Dr. D. Bosshart: «Heute ist man in der Chefrolle extrem<br />
unter Druck. Man wird fast notwendig zum Soziopathen.<br />
In der Mitte befinden sich dann die Ahnungslosen und un-<br />
ten die Verlierer.»<br />
Ch. Pauk: Was braucht es für ein funktionierendes Open<br />
Space?<br />
R. <strong>Morf</strong>: «Das Büro ist ein Arbeitsraum. Fokusräume, die<br />
den jeweiligen Arbeiten angepasst sind, sind wichtig.»<br />
Dr. D. Bosshart: « Es gibt Trendsetter wie Apple, die meis-<br />
tens im Technologiebereich angesiedelt sind. Sie werden<br />
<strong>von</strong> jüngeren Mitarbeitenden bestimmt und sind sozusa-<br />
gen im Düsenjet-Tempo unterwegs. Das Gegenteil da<strong>von</strong><br />
ist beispielsweise der Banken-Sektor, der hierarchischer<br />
und diskreter organisiert ist. Bezüglich der Geschäftsmo-<br />
delle sind wir im Porsche-Tempo unterwegs. So wie wir<br />
uns organisieren und miteinander austauschen, bewegen<br />
wir uns im Fahrradtempo und politisch sogar im Schne-<br />
ckentempo. Diese Level-Unterschiede stellen die grösste<br />
Herausforderung dar. Die Beziehung Mensch – Technolo-<br />
gie ist entscheidend.»<br />
Prof. U. Mäder: «Eine Kultur der Anerkennung ist extrem<br />
wichtig. Wenn das Kapital mehr Wert ist als die menschli-<br />
che Arbeit, bricht der soziale Zusammenhalt auseinander.<br />
Wirtschaftliche Unternehmen benötigen ein demokrati-<br />
sches Korrektiv. Sonst hyperventilieren sie.»<br />
Charlotte Pauk fasste abschliessend zusammen: «Der<br />
Mensch steht immer im Zentrum. Das Büro ist in Entwick-<br />
lung und je nach Unternehmenskultur verschieden.»<br />
«Heute ist man in der Chefrolle extrem<br />
unter Druck.»<br />
Dr. David Bosshart<br />
CEO des GDI<br />
«Der Mensch steht immer im Zentrum.»<br />
Charlotte Pauk<br />
Moderation, Chefredaktorin, iO Management