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Bedienungsanleitung zum AstroTrack 320 X - Baader Planetarium

Bedienungsanleitung zum AstroTrack 320 X - Baader Planetarium

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© 2008<br />

<strong>Bedienungsanleitung</strong><br />

zur Reisemontierung<br />

<strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X


BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

01 - Einleitung<br />

Herzlichen Glückwunsch <strong>zum</strong> Kauf Ihres neuen<br />

<strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X.<br />

Der <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X ist eine Weiterentwicklung<br />

des TT <strong>320</strong> und verfügt im Vergleich <strong>zum</strong><br />

Vorgänger über folgende Verbesserungen:<br />

• Nachführung zusätzlich in Sonnen- und<br />

Mondgeschwindigkeit möglich,<br />

• reduziertes Eigengewicht auf 1.1Kg,<br />

• von 12- auf 15 Kg erhöhte Traglast und<br />

• noch präziserer Antrieb<br />

AstroTrac ist ein extrem leichtes, platzsparendes und damit höchst transportables Nachführsystem<br />

für die Himmelsfotografie und die visuelle Beobachtung mit kleineren Teleskopen<br />

oder dem Feldstecher, welches weltweit einsetzbar ist. Der <strong>AstroTrack</strong> ist patentiert.<br />

AstroTrac ist keine Reisemontierung im herkömmlichen Sinn. Man könnte ihn als Tangentialarm<br />

Montierung mit einem sogenannten Segmentantrieb bezeichnen.<br />

Im Prinzip besteht der AstroTrac aus zwei Armen,<br />

von denen einer fest montiert und der zweite über<br />

eine Spindel gegen den festen Arm bewegt<br />

wird. Am Oberteil des beweglichen Arms wird die<br />

Kamera und/oder das Teleskop befestigt.<br />

Die Bewegung <strong>zum</strong> Antrieb der Spindel und damit<br />

den Ausgleich der Erdrotation übernimmt dabei<br />

ein kleiner, wenig Strom verbrauchender Schrittmotor,<br />

der die Antriebsspindel direkt antreibt.<br />

Somit werden zusätzliche Fehler von dazwischengeschalteten<br />

Untersetzungsgetrieben vermieden.<br />

Motor UND Antriebsspindel werden dabei zusammen<br />

gefertigt, um als Einheit einen möglichst<br />

minimalen Periodischen Antriebsfehler zu garantieren. Die Schrittweite der Antriebsspindel<br />

beträgt 0.3 Bogensekunden.<br />

Der periodische Schneckenfehler liegt bei maximal 5“ (peak to peak) über eine Zeitspanne<br />

von 5 Minuten - ideal für kurze Belichtungszeiten mit digitalen - oder analogen Spiegelreflexkameras.<br />

Die Antriebsspindel ist in einem speziellen, sehr harten Polycarbonate (wesentlich weniger<br />

spröde als Acrylglas) eingeschlossen und die Auflösung entspricht dabei einem herkömmlichen<br />

Schneckenraddurchmesser von 60 Zentimetern! Das Innere des Acrylglases<br />

wird im Betrieb durch rote Leuchtdioden beleuchtet, so dass im Dunkeln jederzeit sichtbar<br />

ist, wie lange der AstroTrac noch laufen kann, bevor das Spindelende erreicht ist. Als<br />

Achslager werden hochpräzise Kegelrollenlager eingesetzt.<br />

Übrigens ist das Prinzip des Segmentarms nicht neu. Um 1900 wurden viele große professionelle<br />

astronomische Montierungen für Spiegelteleskope und Refraktoren mit einem<br />

Segmentantrieb ausgestattet, da diese (Zahnrad) Segmente wesentlich präziser hergestellt<br />

werden konnten, als ein durchgehendes großes Schneckenrad.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

Der <strong>AstroTrack</strong> bietet ihnen weltweit, egal ob auf der Nord- oder Südhalbkugel der Erde<br />

maximal 2 Stunden hochpräzise batteriebetriebene Nachführung für Ihre Kamera oder<br />

ein kleines Teleskop/Feldstecher.<br />

02 – Der <strong>AstroTrack</strong><br />

Der <strong>AstroTrack</strong> ist<br />

simple aufgebaut<br />

und genauso so<br />

einfach zu bedienen.<br />

Am oberen Ende<br />

befindet sich ein 3/8<br />

Zoll Fotogewinde,<br />

auf der ein Kugelkopf<br />

zur Befestigung<br />

des Kameragehäuses<br />

und Ausrichtung<br />

und Kamera. Genau gegenüber – auf der Unterseite des <strong>AstroTrack</strong> befindet sich<br />

ein 3/8 Zoll Innengewinde, mit der der Astrotrack auf einem Fotostativ befestigt wird.<br />

Zwischen dem oberen- und dem unteren Arm des<br />

<strong>AstroTrack</strong> befindet sich die Aufnahme für ein (optional<br />

lieferbares) Polsucherfernrohr. Dieses kann mit<br />

einrastbaren Zwischenstellungen kreisförmig um das<br />

Fotogewinde rotiert werden.<br />

Am anderen Ende finden Sie auf der Oberseite die<br />

vier Drucktasten zur Bedienung des Astrotrack und<br />

auf der Unterseite die Eingangsbuchse für die Spannungsversorgung.<br />

Alles was Sie nun noch brauchen, ist ein stabiles Stativ, bei dem der Kopf in Neigung und<br />

Azimut präzise und feinfühlig einstellbar ist. Wir empfehlen unser Stativ Astro & Nature<br />

(alle Bilder dieser Anleitung zeigen den <strong>AstroTrack</strong> auf dem Astro & Nature Stativ).<br />

03 – Aufbau und Bedienung des Astrotrack<br />

Anschließend befestigen Se den Kugelkopf auf dem<br />

<strong>AstroTrack</strong>. Auch hier sollten Sie auf eine feste Verbindung<br />

achten.<br />

Wie oben schon erwähnt ist der Aufbau des<br />

<strong>AstroTrack</strong> und seine Bedienung „kinderleicht“.<br />

Schrauben Sie zuerst den <strong>AstroTrack</strong> (fest) auf den<br />

Neigekopf des Fotostativs.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

Verfügen Sie über ein Polsucherfernrohr, klappen Sie<br />

die Polsucherhalterung heraus stecken Sie das Polsucherfernrohr<br />

in die Halterung ein. Es wird über<br />

eine magnetische Kopplung sicher gehalten.<br />

Die nächste Graphik zeigt Ihnen die Aufstellung des<br />

Stativs mit dem <strong>AstroTrack</strong> in Orientierung zur Erdoberfläche.<br />

Klappen Sie nun den beweglichen Arm des <strong>AstroTrack</strong><br />

aus.<br />

Hinweis: Sie werden bemerken, dass der Arm in seiner<br />

Position noch frei beweglich ist, der Antrieb rastet<br />

erst ein, wenn die Spannungsversorgung angeschlossen<br />

und die Nachführung gestartet wird.<br />

Die im Bild eingezeichnete Linie, die <strong>zum</strong> Himmelspol zeigt, entspricht bei einer normalen<br />

astronomischen Montierung der Rektaszensionsachse und der Winkel A dem Polhöhenwinkel<br />

(= Wert der geografischen Breite). Der feste Arm zeigt bei korrekter Aufstellung<br />

genau nach geografisch Norden oder Süden (je nach Beobachtungsstandort Nord- oder<br />

Südhalbkugel der Erde).<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

Hier einige Tipps zur Aufstellung von Stativ und Ausrichtung des <strong>AstroTrack</strong><br />

• Generell gilt: je niedriger Sie das Stativ über dem Erdboden aufbauen, desto stabiler<br />

die Aufstellung und desto unempfindlicher gegen Wind und /oder Windböen,<br />

• ebenso generell gilt: je präziser die Ausrichtung in Azimut und Polhöhe, desto länger<br />

können Sie belichten,<br />

• der Neigekopf des Stativs sollte IMMER über eine kleine Dosenlibelle (im Astro &<br />

Nature eingebaut) horizontal nivelliert aufgestellt werden.<br />

Mit Polsucherfernrohr (siehe dazu die Abschnitte 05 und die folgenden):<br />

• Auf der Nordhalbkugel gibt es durch den hellen Polarstern keine Probleme mit der<br />

Ausrichtung des Neigekopfes des Stativs. Für einen Einsatz auf der Südhalbkugel,<br />

empfiehlt es sich wegen der leuchtschwachen Sterne am südlichen Himmelspol<br />

über ein <strong>Planetarium</strong>sprogramm einige Kartenausdrucke des südlichen Himmelspols<br />

auszudrucken und mit auf die Reise zu nehmen.<br />

Ohne Polsucherfernrohr (oder bei einem Aufstellungsort, von wo der Himmelspol nicht<br />

sichtbar ist):<br />

• Die Azimutrichtung lässt sich gut über einen besseren Peilkompass ermitteln (bitte<br />

die magnetische Missweisung beachten, sie kann bis über 20 Grad betragen. Es ist<br />

geographisch Nord und NICHT magnetisch Nord einzustellen.<br />

• Um die Polhöhe einigermaßen präzise einzustellen, empfiehlt sich die Anschaffung<br />

eines Winkelmesser mit frei aufgehängtem Zeiger. Solche Winkelmesser gibt es in<br />

Kunststoffgehäusen in gut sortierten Baumärkten.<br />

03.1 - Einsatz des <strong>AstroTrack</strong> auf der Nord- oder der Südhalbkugel der Erde<br />

Zum Einsatz des <strong>AstroTrack</strong> auf der NORDHALKUGEL der Erde klappen Sie den beweglichen<br />

Arm nach LINKS, für Beobachtungen auf der SÜDHALBKUGEL der Erde wird der<br />

bewegliche Arm nach RECHTS ausgeklappt.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

Aber keine Angst, auch wenn Sie die <strong>Bedienungsanleitung</strong><br />

mal vergessen haben. Auf dem <strong>AstroTrack</strong> ist eine kleine<br />

Gedankenstütze für die Einstellung Nord- Sudhalbkugel der<br />

Erde eingraviert.<br />

Haben Sie den <strong>AstroTrack</strong> in Polhöhe und Azimut ausgerichtet, entfernen Sie bitte zur<br />

Sicherheit das Polsucherfernrohr und klappen Sie dessen Halterung wieder ein. Nun können<br />

Sie die Spannungsversorgung anschließen.<br />

Bestücken Sie die Batteriehalterung mit 8 frischen Batterien<br />

des Typs Mignon AA.<br />

Bei häufigen Einsatz des <strong>AstroTrack</strong> empfehlen wir den<br />

Einsatz von aufladbaren NiMH Akkus mit mindesten einer<br />

Kapazität von 2500 mA, in der Nähe eines Stromanschlusses<br />

den Einsatz eines kleinen Netzgerätes, wie z.B. der<br />

<strong>Baader</strong> Variable Spannungsversorgung als Steckernetzteil -<br />

SN 1200 mit der Bestellnummer 821 008.<br />

Mehr dazu finden Sie unter<br />

http://www.baaderplanetarum.de/zubehoer/statmont/montiesteu.htm#RegelbaresNetzteil<br />

Die Eingangsbuchse für die Spannungsversorgung liegt auf<br />

der Unterseite des <strong>AstroTrack</strong>. Direkt darunter finden Sie<br />

auch eine Bezeichnung für die Polarität des Steckers der<br />

Spannungsversorgung.<br />

Bitte beachten Sie: Fertigen Sie sich selbst eine entsprechende<br />

Spannungsversorgung, achten Sie unbedingt auf<br />

die korrekte Polaritätsbeschaltung des Steckers. Bei einer<br />

Beschädigung der Elektronik durch eine falsche Polarität<br />

der Spannungsversorgung ERLISCHT IHR GARANTIEAN-<br />

SPRUCH !<br />

04 – Die Funktionstasten zur Bedienung des <strong>AstroTrack</strong><br />

Die Funktionstasten liegen im unteren Bereich des<br />

<strong>AstroTrack</strong>s und sind selbstverständlich für eine sichere<br />

Bedienung in dunkler Nacht beleuchtet.<br />

Auch das durchsichtige Teil des <strong>AstroTrack</strong> wird durch eine<br />

LED indirekt beleuchtet.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

Alle Funktionen des <strong>AstroTrack</strong> werden über nur vier<br />

Tasten gesteuert.<br />

Die Taste START: Sind alle Voreinstellungen<br />

erledigt und die Kamera<br />

auf das Aufnahmeziel ausgerichtet,<br />

können Sie durch Drücken<br />

der Taste START mit der Nachführung<br />

beginnen. Ziehen Sie den beweglichen Arm des<br />

<strong>AstroTrack</strong> entweder nach links oder rechts unten<br />

(das durchsichtige Teil wird nun indirekt grün beleuchtet)<br />

und drücken Sie die Taste START Nach Drücken<br />

der Taste wird der Antrieb eingekoppelt, der<br />

Arm wird ca. 25 mm in eine Richtung bewegt und<br />

fährt dann zur Eliminierung von Antriebsspiel zurück<br />

(während dieser Zeit wird das durchsichtige Teile rot und blinkend beleuchtet. Steht der<br />

Arm in Startposition wird die indirekte Beleuchtung wieder auf grünes indirektes Licht<br />

umgeschaltet. Durch ein weiteres Drücken der Taste START wird die Nachführung aktiviert.<br />

Das durchsichtige Teil wird nun grün und blinkend beleuchtet und signalisiert Ihnen,<br />

dass die Nachführung aktiviert ist. Sie haben nun für ca. 2 Stunden Aufnahmekapazität.<br />

Jetzt können Sie die Belichtung der Kamera starten. Benutzen Sie – um Erschütterungen<br />

zu vermeiden – einen Draht- oder für DSLR Kameras einen elektronischen Fernauslöser.<br />

Durch Drücken der Starttaste beim ersten Mal – ohne gleichzeitiges Drücken einer der<br />

anderen drei Tasten - startet der AstroTrac die Nachführung mit siderischer Geschwindigkeit<br />

(Nachführung auf Fixsterne).<br />

Die Nachführung mit Sonnen- oder Mondgeschwindigkeit:<br />

Zur Nachführung mit Sonnengeschwindigkeit (z.B. länger belichtete Aufnahmen von totalen<br />

Sonnenfinsternissen) halten Sie die Taste Helligkeit gedrückt, während Sie die<br />

Starttaste das erste mal drücken. Sie hören in kurzer Reihenfolge 3 kurze Signaltöne, die<br />

Ihnen die Nachführung in Sonnengeschwindigkeit signalisieren. Die Nachführung startet<br />

wie oben beschrieben durch ein zweites Drücken der Starttaste.<br />

Zum Einschalten der Nachführung in Mondgeschwindigkeit (z.B. Aschgraues Mondlicht<br />

bei langen Aufnahmebrennweiten) halten Sie die Taste Lautstärke gedrückt, während Sie<br />

die Starttaste das erste mal drücken. Diesmal hören Sie drei Signaltöne mit längeren<br />

Zeitintervallen. Die Nachführung startet wie oben beschrieben durch ein zweites Drücken<br />

der Starttaste.<br />

Zum Zurücksetzen der Nachführung auf Sterngeschwindigkeiten schalten Sie einfach die<br />

Spannungsversorgung aus und anschließend wieder ein.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

• Nach dem Start der Nachführung ist der Antrieb in die Spindel eingekoppelt.<br />

Versuchen Sie NIE mit Gewalt nun den beweglichen Arm gegen den<br />

festen Arm manuell zu verstellen.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

Die Taste STOP: Haben Sie Ihre Belichtung beendet, drücken Sie die<br />

Stop Taste. Der bewegliche Arm wird zurückgefahren und das Getriebe<br />

ausgekoppelt. Während des Zurückfahrens und der Auskopplung<br />

wird das durchsichtige Teil des <strong>AstroTrack</strong> rot blinkend beleuchtet. Ist<br />

der Antrieb ausgekoppelt ertönt ein kurzer Signalton und die indirekte<br />

Beleuchtung leuchtet rot und blinkt nicht mehr. Sie können nun den beweglichen Arm<br />

wieder einklappen und den <strong>AstroTrack</strong> abbauen. Wollen Sie mehrere Aufnahmen hintereinander<br />

belichten, lassen Sie die Nachführung einfach laufen und richten Sie zwischendurch<br />

ggf. die Kamera neu aus.<br />

Die Taste LAUTSTÄRKE: Der <strong>AstroTrack</strong> gibt bei Betätigung der Tasten<br />

Start, Stop, Reset und bei der Wahl der Sonnen- und Mondgeschwindigkeit<br />

zur Bestätigung kurze Signaltöne. Ebenso erfolgt eine<br />

akustische Warnung, wenn zur korrekten Nachführung nur noch 15<br />

Minuten verbleiben, bevor der Antrieb automatisch in die Startposition<br />

zurückgefahren wird. Durch wiederholtes Drücken der Taste Lautstärke können Sie in<br />

vier Stufen (und komplett abgeschaltet) die Lautstärke regulieren.<br />

Die Taste HELLIGKEIT: Ebenso wie die Lautstärke der akustischen<br />

Signale können Sie natürlich die Helligkeit der Tastenbeleuchtung regulieren.<br />

Hier stehen Ihnen ebenfalls 4 Stufen und komplett ausgeschaltet<br />

zur Verfügung.<br />

Wir empfehlen bei Batterie- oder Akkubetrieb die Helligkeit zurückzuschalten, um Batteriekapazität<br />

einzusparen.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

05 – Das Polsucherfernrohr des AstroTrac <strong>320</strong> X<br />

Das – optional lieferbare – Polsucherfernrohr<br />

dient dazu, den AstroTrac<br />

schnell und exakt so zur Rotationsachse<br />

der Erde auszurichten, dass auf länger<br />

belichteten Astrofotos die Sternabbildungen<br />

punktförmig bleiben.<br />

Die Verbindung zwischen dem Polsucherfernrohr<br />

und der Halterung des<br />

AstroTrac erfolgt über eine Magnetkopplung.<br />

Stecken Sie das Fernrohr<br />

einfach in die Halterung und es wird<br />

sicher gehalten. Dabei ist das Fernrohr<br />

in der Aufnahme stufenlos drehbar<br />

(später dazu mehr).<br />

Die Einstellscheibe des Polsuchers ist beleuchtet und die Beleuchtung gleichzeitig in der<br />

Helligkeit variabel. Zum Ein- und Ausschalten der Beleuchtung und der Helligkeitsregulierung<br />

dient der Rändelknopf am Ende der Beleuchtungseinheit. Das Okular ist für einen<br />

Dioptrienausgleich (Brillenträger) durch Drehen am Okular fokussierbar. Fokussiert wird<br />

dabei die Schärfe auf die Einstellscheibe des Polsuchers.<br />

Die Abbildung rechts zeigt Ihnen einen<br />

Blick auf die Einstellscheide des Polsuchers<br />

und erscheint auf den ersten Blick<br />

etwas verwirrend.<br />

Die Einstellscheibe zeigt mehrere Markierungen<br />

- die unterschiedlich genutzt –<br />

Eine Poljustierung des AstroTrac am Nord-<br />

und Südhimmel gestatten. Die durchgezogenen<br />

Striche gelten für Standorte nördlich<br />

des Äquators, die gestrichelten für<br />

Standorte südlich des Äquators.<br />

Weiterhin zeigt die Einstellscheibe drei<br />

komplette Sternbilder, den großen Wagen,<br />

die Cassiopeia (nördliche Standorte) und<br />

das Kreuz des Südens (südliche Standorte).<br />

Diese Sternbilder sehen Sie durch das<br />

Polsucherfernrohr NICHT, sie dienen ausschließlich<br />

für eine grobe Richtungsorientierung. Die anderen Linien und Kreuze sind<br />

Hilfsmarkierungen, die wir Ihnen im folgenden ausführlich erklären.<br />

05.1 – Die Poljustierung am Nordhimmel (Polaris, Polarstern)<br />

Am Nordhimmel gibt es in der Nähe des wahren Himmelspols (genau auf diesen Punkt<br />

zeigt die gedachte Rotationsachse der Erde) einen hellen Stern, nämlich Polaris oder α<br />

UMin (Ursa Minor = kleiner Wagen). Er steht zur Zeit ca. 40 Bogenminuten vom wahren<br />

Himmelspol entfernt. Dadurch ist die Orientierung relativ einfach. Beginnen Sie wie im<br />

folgenden beschrieben:<br />

Stellen Sie zunächst den AstroTrac im Azimut (siehe auch große Abbildung auf der Seite<br />

4) in etwa in die Nord/Südrichtung und neigen Sie den AstroTrac in etwa unter dem Win-<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

kel der geografischen Breite Ihres Beobachtungsstandortes, wobei der Kugelkopf in Richtung<br />

<strong>zum</strong> Polarstern zeigen muss.<br />

Im rechten Bild sind nun die Markierungen<br />

für den südlichen Himmel ausgeblendet.<br />

Drehen Sie nun das Polsucherfernrohr in<br />

seiner Halterung in etwa so, dass die<br />

Sternbilder Großer Wagen und Cassiopeia<br />

der Einstellscheibe in etwa so liegen wie<br />

die richtigen Sternbilder am Himmel.<br />

Für Aufnahmen mit Weitwinkelobjektiven<br />

reicht es, wenn Sie nun durch Einstellungen<br />

im Azimut und Polhöhe den Polarstern<br />

in die Markierung „Polaris“ bringen.<br />

Die kleine Sternkarte links zeigt das<br />

Sternbild des kleinen Wagens mit den<br />

markierten Sternen Polaris (alpha Umin)<br />

und δ Umin (markiert auf der Einstellscheibe<br />

mit „second star“). Polaris<br />

findet man übrigens durch die 5fache<br />

Verlängerung der hinteren beiden Kastensterne<br />

des Großen Wagens.<br />

Für Aufnahmen mit längeren Brennweiten<br />

muss auch der zweite Stern (delta Umin)<br />

in seiner Markierung stehen. Dazu werden<br />

Sie schrittweise Azimut und Polhöhe und<br />

auch in kleineren Schritten den Polsucher<br />

in der Halterung drehen müssen, bis sowohl der Polarstern als auch der zweite Stern delta<br />

Umin in den entsprechen Markierungen stehen.<br />

Der dritte in obiger Abbildung markierte Stern OV Cep wird nur für eine extrem präzise<br />

Aufstellung für sehr lange Brennweiten benötigt (siehe dazu den Abschnitt Feinjustage).<br />

05.2 – Die Poljustierung am Südhimmel<br />

Für Exkursionen mit Ihrer Montierung zur Südhalbkugel der Erde, empfehlen wir Ihnen<br />

dringend, sich über ein Sternkartenprogramm detaillierte Karten in verschiedenen Maßstäben<br />

um den südlichen Himmelspol auszudrucken und mitzunehmen.<br />

Leider gibt es in der Nähe des südlichen Himmelspols keinen markant hellen Stern wie<br />

den Polarstern, sondern nur eine Gruppe lichtschwacher Sternen der 4,5- bis 5,8. Größenklasse<br />

im Sternbild Octans.<br />

Die Grobausrichtung des AstroTrac erledigen Sie genauso wie für den Nordhimmel, also<br />

Azimut (ggf. Kompass) und Polhöhe gemäß der geographischen Breite. Hier muss der<br />

Kugelkopf natürlich Richtung Süd und NICHT Richtung Nord orientiert werden.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

In der linken Abbildung sind nun die Einstellmarkierungen<br />

für den Nordhimmel<br />

ausgeblendet.<br />

Drehen Sie nun das Polsucherfernrohr in<br />

seiner Halterung, so dass die Markierungen<br />

des Sternbilds Kreuz des Südens (im Polsucher<br />

NICHT sichtbar) und des hellen Sterns<br />

alpha Eridanus (ebenfalls im Polsucher<br />

NICHT sichtbar) in etwa so orientiert sind,<br />

wie die entsprechenden Objekte am Himmel.<br />

Bringen Sie nun durch Einstellung von Azimut<br />

und Polhöhe den Stern Epsilon Hydri<br />

(4. Größenklasse) in die Markierung der<br />

Einstellscheibe. Dies reicht aus für die<br />

Nachführung von Weitwinkel und Normalobjektiven.<br />

Wollen Sie mit längeren Brennweiten arbeiten, müssen Sie durch schrittweise Rotation<br />

des Polsuchers in der Halterung und Einstellungen in Azimut und Polhöhe zusätzlich auch<br />

die beiden Sterne Sigma und Chi Octans in die entsprechenden Markierungen bringen.<br />

05.3 – Die Feinjustierung - Nordhimmel<br />

Weiterhin müssen nun alle drei Sterne sehr<br />

genau in den Markierungen platziert werden.<br />

Dies ist bedingt durch die Präzisionsbewegung<br />

der Erde im Raum gegenüber den Fixsternen.<br />

Folgende Graphik gibt die Markierungen für<br />

die Jahre 1990, 2000 und 2010, wobei die<br />

Stellung für 2010 hervorgehoben ist.<br />

Für langbelichtet Aufnahmen mit langen<br />

Brennweiten, muss die Aufstellung des<br />

AstroTrac etwas präziser durchführt werden.<br />

Dazu genommen werden muss nun der<br />

dritte Stern OV Cephei. Seine Lage am<br />

Himmel zeigt die Sternkarte.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

05.4 – Die Feinjustierung - Südhimmel<br />

Das die Einstellscheibe des Polsucherfernrohrs<br />

auch Markierungen für die Jahre 1990<br />

und 2000 hat liegt darin begründet, dass<br />

man solche Einstellscheiben natürlich nicht<br />

für jedes Jahr neu produzieren kann.<br />

Für den Südhimmel müssen jetzt unbedingt die beiden schwachen Sterne Sigma und Chi<br />

Octan, zusätzlich <strong>zum</strong> Stern Epsilon Hydri in die entsprechenden Markierungen gebracht<br />

werden. Für höchstpräzise Poljustierung des AstroTrac ist hier auch die Präzision zu beachten,<br />

die Sterne sind in die fett eingezeichneten Positionen zu bringen.<br />

06 – Fehlersuche<br />

Vergessen Sie nach erfolgter Aufstellung<br />

nicht, die Beleuchtung des Polsucherfernrohrs<br />

wieder auszuschalten.<br />

Das Polsucherfernrohr ist ein sehr justierempfindliches<br />

Zubehör. Wir empfehlen deshalb,<br />

es vorsichtig zu transportieren.<br />

Sollte Ihr <strong>AstroTrack</strong> einmal nicht funktionieren, kann dies nur an der Spannungsversorgung<br />

liegen.<br />

Benutzen Sie einen selbst hergestellten Spannungsadapter, kontrollieren Sie unbedingt<br />

und sofort die Polarität des Anschlusssteckers (innen = plus, außen = Masse).<br />

Im Stecker der mitgelieferten Spannungsversorgung befindet sich eine Sicherung. Kontrollieren<br />

Sie dann die Sicherung auf Funktionalität.<br />

Eventuell haben die Batterien keine ausreichende Kapazität mehr. Wechseln Sie die Batterien<br />

oder laden Sie ggf. die Akkus auf.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

07 – Tipp + Tricks zur Fotografie<br />

Die maximal mögliche Belichtungszeit für<br />

PUNKTförmige Sternabbildungen ist abhängig<br />

von der Genauigkeit der Aufstellung<br />

(Azimut und Polhöhe) des<br />

<strong>AstroTrack</strong>. Belichten Sie also einige<br />

Testaufnahmen mit unterschiedlicher<br />

langer Belichtungszeit.<br />

Dies ist im Zeitalter der digitalen Spiegelreflexkameras<br />

ja kein Problem mehr.<br />

Sie haben ja sofort nach dem Ende der<br />

Belichtung eine „online“ Kontrolle des<br />

aufgenommen Bildes über das LCD Display<br />

auf der Kamerarückwand. Diese Kontrollfunktion sollten Sie auch nutzen, um ggf.<br />

die Fokuslage, den Bildausschnitt und die Empfindlichkeitseinstellung (Bildrauschen) zu<br />

überprüfen. Im folgenden zeigen wir Ihnen noch zwei Aufnahmen, die im Sommer 2007<br />

in Namibia mit einem <strong>AstroTrack</strong> aufgenommen wurden.<br />

Und jetzt wünschen wir Ihnen viel Erfolg, klare (Urlaubs) Nächte und perfekte Bilder.<br />

Optional lieferbares Zubehör <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong>:<br />

AstroTrac Polsucherfernrohr, Best.-Nr. 292 1100,<br />

Schwerer Kugelkopf, Best.-Nr. 245 1205 und<br />

Variable Spannungsversorgung als Steckernetzteil - SN 1200, Best.-Nr. 821 008<br />

Mehr dazu unter:<br />

http://www.baader-planetarium.de/astrotrac/astrotrac.htm<br />

http://www.baader-planetarium.de/zubehoer/statmont/montiesteu.htm#RegelbaresNetzteil<br />

http://www.baader-planetarium.de/zubehoer/statmont/statsaulflansch.htm#fotostativ<br />

Die Origianlwebsite von AstroTrac Limited finden Sie unter<br />

http://www.astrotrac.com<br />

Einen Testbericht <strong>zum</strong> AstroTrac TT <strong>320</strong> finden Sie in<br />

Interstellarum Nr. 60 vom Oktober 2008, Seite 53ff.<br />

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BAADER PLANETARIUM GmbH, Mammendorf <strong>Bedienungsanleitung</strong> <strong>zum</strong> <strong>AstroTrack</strong> <strong>320</strong> X<br />

• Anleitung vorbehaltlich technischer Änderungen durch die Firma AstroTrac Limited<br />

copyright 2008 by Dipl.-Ing. W. Paech und BAADER <strong>Planetarium</strong> GmbH, Mammendorf.<br />

Reproduktion, auch teilweise, ungeachtet des Mediums, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

durch<br />

http://www.celestron-mikroskope.de<br />

http://www.celestron-skyscout.de<br />

http://www.sbig.de<br />

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