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Bundesfreiwilligendienst / FSJ und Schülerpraktika - BAGE

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> /<br />

<strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong><br />

im Kontext der Bemühungen<br />

um mehr Männer in Kitas<br />

Eine Handreichung für die Praxis<br />

Herausgeberin:<br />

Koordinationsstelle „Männer in Kitas“<br />

Berlin 2012<br />

Handreichung<br />

für die Praxis


Berlin 2012<br />

www.koordination-maennerinkitas.de<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ (Hrsg.)<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong><br />

im Kontext der Bemühungen um mehr Männer in Kitas<br />

Eine Handreichung für die Praxis<br />

Erstellt im Rahmen des ESF‐Modellprogramms ‚MEHR Männer in Kitas’<br />

gefördert von:<br />

Herausgeberin:<br />

Koordinationsstelle „Männer in Kitas“<br />

Beteiligte Organisationen<br />

Trägerverb<strong>und</strong> Lübecker Kindertageseinrichtungen<br />

Projekt ‚MEHR Männer in Kitas’ c/o KinderWege gGmbH<br />

www.mmik‐luebeck.de<br />

AWO Bildungswerk Thüringen e.V.<br />

Projekt juniorExperten – Kinder brauchen Männer<br />

www.juniorexperten.de<br />

Verfasser/innen<br />

Petra Meißner <strong>und</strong> Melanie Seifert, Lübeck;<br />

Mario Braun, Erfurt<br />

Endredaktion <strong>und</strong> Layout<br />

Koordinationsstelle „Männer in Kitas“, Tim Rohrmann, Sandra Schulte<br />

Download<br />

www.koordination‐maennerinkitas.de<br />

Nachdruck<br />

unter Angabe der Quelle erwünscht.<br />

Alle weiteren Rechte vorbehalten.<br />

© 2012 Koordinationsstelle „Männer in Kitas“<br />

↗ www.koordination-maennerinkitas.de Seite 2 von 30


Berlin 2012<br />

www.koordination-maennerinkitas.de<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Inhalt<br />

Vorwort 4<br />

1 Warum diese Handreichung? 5<br />

2 Berufswahlorientierung als Teil der Lebensplanung 7<br />

3 Möglichkeiten der praktischen Erprobung im Berufsfeld für Männer<br />

im Rahmen von Freiwilligendiensten 8<br />

3.1 Freiwilliges Soziales Jahr (<strong>FSJ</strong>) 9<br />

3.2 <strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> (BFD) 13<br />

3.3 Berufspraktisches Soziales Jahr (BSJ) 17<br />

4 Gestaltungsmöglichkeiten für Kindertageseinrichtungen 20<br />

5 Interessierte erreichen <strong>und</strong> Interesse wecken: Möglichkeiten<br />

der Werbung für die Freiwilligendienste 22<br />

6 Neugierig machen im Berufswahlprozess – Möglichkeiten für Schüler<br />

24<br />

6.1 Kooperation von Kitas mit Schulen 24<br />

6.2 Boys’Day – Jungenzukunftstag 24<br />

6.3 <strong>Schülerpraktika</strong> 25<br />

6.4 Projekt „Soziale Jungs“ 25<br />

6.5 Jungen werden Vorleser (ax‐o Aachen) 26<br />

7 Weiterführende Informationen 27<br />

7.1 Links 27<br />

7.2 Literaturtipps 27<br />

7.3 Projekte im ESF‐Modellprogramm ‚MEHR Männer in Kitas’ 28<br />

7.4 Literaturverzeichnis 30<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Vorwort<br />

Die Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ hat das Ziel, mehr Männer für das<br />

Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen zu gewinnen. Als sie im Jahre 2010 ihre<br />

Arbeit aufnahm, galt der Zivildienst als einer der wesentlichen Zugänge von<br />

Männern zum Feld der sozialen <strong>und</strong> pädagogischen Arbeit insgesamt <strong>und</strong> damit<br />

auch zum Arbeitsfeld Kita. Inzwischen ist der Zivildienst jedoch Geschichte. Da‐<br />

her gewinnen Freiwilligendienste an Bedeutung als Möglichkeit, Jungen <strong>und</strong><br />

Männer für eine Tätigkeit auch in Kindertageseinrichtungen zu interessieren.<br />

So waren von 4.819 Menschen, die im Jahre 2011 das Freiwillige Soziale Jahr<br />

(<strong>FSJ</strong>) in Kindertageseinrichtungen absolvierten, 1.062 <strong>und</strong> damit mehr als ein<br />

Fünftel männlich – weit mehr als es dem Männeranteil am pädagogischen Per‐<br />

sonal insgesamt entspricht (Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2012). Mit dem neuen<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> liegen im Kita‐Bereich bislang kaum Erfahrungen vor.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> erscheint es sinnvoll, gezielt Jungen <strong>und</strong> Männer für<br />

Freiwilligendienste anzusprechen. Allerdings sind die Möglichkeiten <strong>und</strong> Rah‐<br />

menbedingungen von Freiwilligendiensten in Kindertageseinrichtungen nicht<br />

überall bekannt. Zudem ist es sinnvoll, geschlechtsbezogene Fragen <strong>und</strong> die<br />

besondere Situation von Jungen <strong>und</strong> Männern als (zukünftigen) Fachkräften in<br />

Kindertagesstätten in der Begleitung von Freiwilligen <strong>und</strong> Praktikanten aufzu‐<br />

greifen.<br />

Die Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ hat daher die Anregung aufgegriffen,<br />

eine Praxishandreichung zu diesem Thema für Kitas <strong>und</strong> Träger von Kitas zu er‐<br />

stellen. Neben dem <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> dem <strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> wird auch das Berufs‐<br />

praktische Soziale Jahr der Lebenshilfe e.V. vorgestellt. Darüber hinaus werden<br />

in kurzer Form verschiedene Ansätze für erste Praktika <strong>und</strong> ehrenamtliche Tätig‐<br />

keiten von Jugendlichen in Kitas vorgestellt, mit denen diese für einen Freiwilli‐<br />

gendienst geworben werden können.<br />

Die ESF‐Modellprojekte ‚MEHR Männer in Kitas‘ in Lübeck <strong>und</strong> Erfurt haben dan‐<br />

kenswerterweise Personalressourcen für die Erstellung dieser Handreichung<br />

bereit gestellt. Wir danken zudem der ESF‐Regiestelle <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esministe‐<br />

rium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend für die finanzielle <strong>und</strong> inhaltliche<br />

Unterstützung des Vorhabens. Insbesondere gilt unser Dank den VerfasserInnen<br />

Petra Meißner, Melanie Seifert <strong>und</strong> Mario Braun sowie darüber hinaus allen, die<br />

durch Hinweise <strong>und</strong> Kommentare zur Erstellung dieser Handreichung beigetra‐<br />

gen haben.<br />

Berlin, im Juni 2012<br />

Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter der Koordinationsstelle „Männer in Kitas“<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

1 Warum diese Handreichung?<br />

Männer in Kitas – das klingt vielleicht ungewohnt, ist aber längst Realität. Noch<br />

arbeiten b<strong>und</strong>esweit nur etwas weniger als drei Prozent Männer im pädagogi‐<br />

schen Fachpersonal der Kindertagesstätten. In einigen Regionen sind es sogar<br />

noch weniger. Aber ihre Zahl nimmt zu. Und es gibt gute Gründe dafür, mehr<br />

Männer in den Erzieherberuf zu holen.<br />

Dabei geht es nicht darum, Männer zu Exoten in den Kitas zu machen, sie als<br />

etwas Besonderes zu sehen. Vielmehr soll Kindern die Möglichkeit gegeben<br />

werden, Frauen <strong>und</strong> Männer in der alltäglichen Normalität zu erleben. Dafür<br />

braucht es neben Erzieherinnen eben auch Männer, die sich im Berufsfeld Kita<br />

wohlfühlen, die fachlich <strong>und</strong> persönlich für den anspruchsvollen Beruf geeignet<br />

sind. Männer in Kitas, das ist ein Beitrag dazu, Kitas vielfältiger zu machen <strong>und</strong><br />

wahrnehmbar in ihrem Bemühen, Kindern eine wertvolle Unterstützung auf<br />

dem Weg ins Leben zu sein.<br />

Dafür, dass bislang nur wenige Jungen <strong>und</strong> Männer den Erzieherberuf für sich<br />

entdeckt haben, gibt es vielfältige Gründe (vgl. Cremers/Diaz 2012). So spielen<br />

Rollenbilder <strong>und</strong> ‐erwartungen ebenso mit wie die Gestaltung des Berufsfin‐<br />

dungsprozesses an sich. Noch immer erfolgt in der beruflichen Beratung <strong>und</strong> in<br />

der Begleitung des Berufswahlprozesses hauptsächlich eine Orientierung von<br />

Jungen auf „klassische Männerberufe“. Der Erzieherberuf <strong>und</strong> andere Berufe in<br />

der sozialen Arbeit werden für Jungen <strong>und</strong> Männer immer noch als Ausnahme<br />

betrachtet. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> erhalten Jungen in der Gestaltung von An‐<br />

geboten der beruflichen Orientierung nur selten die Möglichkeit, mit sozialen<br />

Berufen überhaupt in Berührung zu kommen, auf sie aufmerksam <strong>und</strong> neugierig<br />

zu werden. Dies aber wäre eine Gr<strong>und</strong>lage, damit Erzieher, Sozialpädagoge, Al‐<br />

ten‐ oder Krankenpfleger als Berufe überhaupt in das Auswahlspektrum des<br />

Berufssuchenden aufgenommen werden.<br />

Die wissenschaftlichen Evaluationen der Projekte „Neue Wege für Jungs“ <strong>und</strong><br />

„Boys’Day“ haben ergeben, dass Maßnahmen, mit denen Jungen für soziale <strong>und</strong><br />

pädagogische Berufe gewonnen werden sollen, erfolgreich sein können (vgl.<br />

Cremers et al. 2008, Cremers 2012). Die Ergebnisse „zeigen einerseits, dass sozi‐<br />

ale Berufe, in denen soziale bzw. Care‐Kompetenzen nachgefragt werden, für<br />

viele Jungen <strong>und</strong> junge Männer ein unbekanntes Terrain sind. (…) Andererseits<br />

weisen sie (…) auch darauf hin, dass mehr Jungen <strong>und</strong> junge Männer als gedacht<br />

Soziale Arbeit – ob nun in der Erziehung, der Pflege oder anderswo – positiv<br />

bewerten <strong>und</strong> Lust haben, zukünftig in diesen Bereichen zu arbeiten“<br />

(Cremers/Diaz 2012, S. 42).<br />

Freiwilligendienste bieten eine Möglichkeit, Berufe der sozialen Arbeit näher<br />

kennenzulernen, sich in ihnen zu erproben <strong>und</strong> sich in seiner Eignung dafür zu<br />

beobachten. Ob nun Freiwilliges Soziales Jahr, <strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> oder<br />

besondere Angebote einzelner Träger – im Mittelpunkt steht das Erleben des<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Berufsalltags <strong>und</strong> die Möglichkeit der eigenen Erprobung. So können <strong>FSJ</strong>, BFD &<br />

Co. eine geeignete Möglichkeit sein, die berufliche Orientierung zu vertiefen <strong>und</strong><br />

Perspektiven in der sozialen Arbeit zu erfahren. Für Träger von Freiwilligenstel‐<br />

len <strong>und</strong> für die Einsatzstellen bietet sich zudem die Möglichkeit des frühen Ken‐<br />

nenlernens zukünftiger Fachkräfte <strong>und</strong> damit der Begleitung <strong>und</strong> möglichen<br />

Förderung des Ausbildungsweges.<br />

Diese Broschüre gibt Hinweise zu den organisatorischen <strong>und</strong> inhaltlichen Rah‐<br />

menbedingungen in den verschiedenen Freiwilligendiensten. Sie möchte außer‐<br />

dem dazu ermutigen, Freiwilligendienste als eine Chance zu sehen, Jungen <strong>und</strong><br />

Männer in Phasen der beruflichen Orientierung zu erreichen <strong>und</strong> für eine mögli‐<br />

che Mitarbeit beispielsweise in Kindertagesstätten zu begeistern.<br />

Diese Handreichung ist im Rahmen des ESF‐Modellprogramms ‚MEHR Männer in<br />

Kitas’ entstanden. Daher wird zunächst der Rahmen des Modellprogramms dar‐<br />

gestellt.<br />

ESF‐Modellprogramm ‚MEHR Männer in Kitas’<br />

Erfahrungen sammeln, übertragen <strong>und</strong> nachhaltig Wirkung entfalten<br />

„Männer sind aufgefordert, Erziehungswelten mit zu gestalten. Also die Welt<br />

ihrer Kinder.“ (Männlicher Erzieher, 29 Jahre)<br />

‚MEHR Männer in Kitas‘ – das sind 16 Modellprojekte mit 1.300 Kindertagesein‐<br />

richtungen in 13 B<strong>und</strong>esländern, die mit insgesamt gut 13 Millionen Euro geför‐<br />

dert werden. Bis Ende 2013 werden sie Wege finden, mehr männliche Fachkräf‐<br />

te für Kitas zu gewinnen.<br />

Das Programm wird vom B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend (BMFSFJ) <strong>und</strong> dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union<br />

gefördert <strong>und</strong> ist Teil der gleichstellungspolitischen Gesamtinitiative „Männer in<br />

Kitas“.<br />

Eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte <strong>und</strong> Maßnahmen, wie Schüler‐Praktika,<br />

Schnuppertage, Freiwilligendienste <strong>und</strong> Programme für Mentorinnen <strong>und</strong> Men‐<br />

toren werden eingesetzt <strong>und</strong> ausgewertet. Hinzu kommen aktive Väterarbeit,<br />

die Auseinandersetzung mit dem Thema „Geschlecht“ sowohl während der Be‐<br />

rufsfindung junger Männer wie auch im Kita‐Alltag. R<strong>und</strong>e Tische <strong>und</strong> Netzwerke<br />

männlicher Erzieher werden dazu beitragen, in ganz Deutschland mehr Männer<br />

für den Beruf des Erziehers zu gewinnen. Die Erfahrungen aus den Modellprojek‐<br />

ten werden überregional an Kita‐Träger weitergegeben. Mehr Informationen<br />

erhalten Sie auf den Internetseiten des B<strong>und</strong>esministeriums für Familie, Soziales,<br />

Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ), der Koordinationsstelle Männer in Kitas <strong>und</strong> der<br />

ESF‐Regiestelle unter:<br />

www.bmfsfj.de | www.koordination‐maennerinkitas.de/modellprojekte |<br />

www.esf‐regiestelle.eu<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

2 Berufswahlorientierung als Teil der<br />

Lebensplanung<br />

Berufswahlorientierung für Jungen muss einen Beitrag dazu leisten, geschlech‐<br />

terstereotype Begrenzungen auf vermeintlich „typisch männliche“ Berufsbilder<br />

zu hinterfragen – schon allein, weil der aktuelle Trend auf die wachsende Bedeu‐<br />

tung von Dienstleistungstätigkeiten in allen Wirtschaftsbereichen hinweist 1 . Bei<br />

den sek<strong>und</strong>ären Dienstleistungen, dem Wirtschaftsbereich, zu dem auch Kinder‐<br />

tagesstätten zählen, werden demnach mehr als eine Million zusätzlicher Ar‐<br />

beitsplätze für Männer <strong>und</strong> Frauen erwartet. Dieser Trend setzt sich fort.<br />

Der Beruf des Erziehers/der Erzieherin zählt zu den zukunftssicheren Berufen.<br />

Ihm Bedeutung im Berufswahlspektrum der Jungen zu verschaffen wird vor al‐<br />

lem dann gelingen, wenn wir Jungen davon überzeugen können, sich auf die<br />

Erk<strong>und</strong>ung von Berufsfeldern einzulassen, die von ihnen bislang eher vernach‐<br />

lässigt wurden. Hier braucht es männliche Vorbilder <strong>und</strong> positive Erfahrungs‐<br />

möglichkeiten für Jungen.<br />

Gelingende Berufswahlorientierung für Jungen im Sinne der Öffnung für ge‐<br />

schlechtsuntypisches Berufswahlverhalten muss dabei die Interessen <strong>und</strong> Ver‐<br />

haltensweisen von Jungen aufgreifen. So verwandeln viele Jungen Tätigkeiten<br />

oder Aufgaben in ein Abenteuer oder Experiment. Sie wollen den Dingen gern<br />

selbst auf den Gr<strong>und</strong> gehen. Davon ausgehend werden diese Jungen eher an<br />

Angeboten Interesse finden, die ihnen die Möglichkeit des eigenen Gestaltens<br />

geben. Die Erk<strong>und</strong>ung von Berufen wird besser gelingen, wenn sie verb<strong>und</strong>en ist<br />

mit der Realisierung eines eigenen kleinen Projekts. Für die Berufsfelderk<strong>und</strong>ung<br />

im Rahmen von <strong>Schülerpraktika</strong>, im <strong>FSJ</strong> oder im Rahmen einer BFD‐Tätigkeit<br />

kann dies bedeuten, dass viele Jungen <strong>und</strong> junge Männer am ehesten über die<br />

eigenverantwortliche Umsetzung eigener Projekte für das Berufsfeld Kinderta‐<br />

gesstätte zu begeistern sind. Zumindest aber scheint es wichtig, ihnen bereits im<br />

Rahmen dieser zeitlich befristeten Anwesenheit in Kitas Verantwortung zu über‐<br />

tragen.<br />

1 vgl. Dostal / Reinberg 1999, S. 2f.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

3 Möglichkeiten der praktischen Erprobung im<br />

Berufsfeld für Männer im Rahmen von<br />

Freiwilligendiensten<br />

Jungen <strong>und</strong> Männer finden nicht „automatisch“ in das Berufsfeld Kindertages‐<br />

stätte. Wie oben beschrieben, brauchen sie häufig erst das praktische Erleben<br />

des Umgangs mit Kindern, um für sich das Berufsfeld zu entdecken <strong>und</strong> sich be‐<br />

ruflich entsprechend zu orientieren. Hinzu kommt die Tatsache, dass Jungen<br />

zum Ende der Schulzeit häufig noch keine Festlegung auf einen bestimmten Le‐<br />

bensentwurf treffen können, sich ihre Berufsvorstellungen also selten schon zu<br />

einem solchen Entwurf zuordnen lassen. Die weitere Erwerbsbiografie von<br />

Männern ist von gr<strong>und</strong>sätzlichen Umbrüchen <strong>und</strong> Umorientierungen gekenn‐<br />

zeichnet.<br />

Gerade vor diesem Hintergr<strong>und</strong> bieten die verschiedenen Formen des Freiwilli‐<br />

gendienstes sehr gute Möglichkeiten, Jungen <strong>und</strong> Männer in Phasen beruflicher<br />

Orientierung zu erreichen <strong>und</strong> ihnen die Möglichkeit des Kennenlernens der<br />

Arbeit mit Kindern zu geben. Mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr (<strong>FSJ</strong>) richtet sich<br />

ein Angebot des Freiwilligendienstes vor allem an Schulabgänger/innen. Der<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> (BFD) erreicht Männer <strong>und</strong> Frauen ohne Altersbegren‐<br />

zung <strong>und</strong> kann beispielsweise in Zeiten der Erwerbslosigkeit oder zur Überbrü‐<br />

ckung vor einer Berufstätigkeit in Anspruch genommen werden. In einigen Bun‐<br />

desländern gibt es weitere Angebote, wie etwa das Berufspraktische Soziale Jahr<br />

(BSJ), das die Möglichkeit der Orientierung in einen sozialen Beruf mit einer spä‐<br />

teren Anerkennung dieser Tätigkeit in der Ausbildung verknüpft.<br />

Im Folgenden sollen verschiedene Freiwilligendienste vorgestellt werden. Allen<br />

gemeinsam ist, dass sie für die Freiwilligen die Möglichkeit schaffen, sich im<br />

Arbeitsfeld Kindertagesstätte zu erproben. Für Kindertagesstätten <strong>und</strong> Träger<br />

ergibt sich die Chance, die Freiwilligen in der praktischen Arbeit zu erleben,<br />

ihnen Anforderungen <strong>und</strong> Möglichkeiten des Berufsfeldes nahe zu bringen <strong>und</strong><br />

einen späteren Berufseinstieg fördernd zu begleiten. In kaum einer anderen<br />

Situation sind Kitas <strong>und</strong> Träger so umfassend in der Lage, für den Erzieherberuf<br />

zu werben <strong>und</strong> zugleich einen unmittelbaren Nutzen aus der Mitarbeit motivier‐<br />

ter Freiwilliger in den Einrichtungen zu ziehen.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

3.1 Freiwilliges Soziales Jahr (<strong>FSJ</strong>)<br />

Zielgruppe <strong>und</strong> Intentionen<br />

Nach dem Schulabschluss gibt es für Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene viele<br />

Möglichkeiten, sich zu engagieren. Unter anderem besteht die Möglichkeit, ei‐<br />

nen Jugendfreiwilligendienst zu absolvieren. Dazu zählt das Freiwillige Soziale<br />

Jahr (<strong>FSJ</strong>), etwa in einer Kindereinrichtung. Die Jugendfreiwilligendienste sind<br />

Bildungsdienste <strong>und</strong> verbessern die Ausbildungs‐ <strong>und</strong> Erwerbschancen. Die Teil‐<br />

nehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer sammeln wichtige soziale <strong>und</strong> personale Kompe‐<br />

tenzen, die wiederum als Schlüsselqualifikationen am Arbeitsmarkt gefragt sind.<br />

Freiwillige leisten damit einen wertvollen Beitrag – nicht nur für die Gesellschaft,<br />

sondern auch für sich. 2<br />

Im Umgang mit anderen Menschen entdecken die Freiwilligen ihre eigenen Stär‐<br />

ken <strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> sammeln Lebenserfahrung. Das Jahr bietet die Chance<br />

zur Orientierung nach der Schule, vor dem Studium oder vor dem Beruf. Bewer‐<br />

berinnen <strong>und</strong> Bewerber sollten sozial interessiert sein, sensibel, geduldig, offen<br />

<strong>und</strong> tolerant.<br />

Sie müssen bereit sein, sich mit sich selbst, den Anforderungen in den Einsatz‐<br />

stellen <strong>und</strong> den Betreuten auseinanderzusetzen. Mit dem Beginn der Arbeit im<br />

<strong>FSJ</strong> ergibt sich für die Freiwilligen die Pflicht, die übertragenen Aufgaben ver‐<br />

antwortungsbewusst <strong>und</strong> zuverlässig zu erfüllen. Darüber hinaus wird eine akti‐<br />

ve <strong>und</strong> selbstständige Mitarbeit <strong>und</strong> Mitgestaltung bei den begleitenden Semi‐<br />

naren erwartet. Neben der Tätigkeit in einer Kindertagesstätte kann das <strong>FSJ</strong> bei‐<br />

spielsweise auch in Einrichtungen der Altenhilfe, in Museen oder in der offenen<br />

Jugendarbeit realisiert werden.<br />

Rahmenbedingungen<br />

Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage für das Freiwillige Soziale Jahr ist das Gesetz zur Förde‐<br />

rung von Jugendfreiwilligendiensten vom 16.05.2008 (www.fsj‐web.org/<br />

download/GesetzJFWD.pdf).<br />

Als Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres im Inland sind zugelassen:<br />

die in der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege zu‐<br />

sammengeschlossenen Verbände <strong>und</strong> ihre Untergliederungen,<br />

Religionsgemeinschaften mit dem Status einer öffentlich‐rechtlichen<br />

Körperschaft,<br />

die Gebietskörperschaften sowie nach näherer Bestimmung der Länder<br />

sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechts.<br />

2 BMFSFJ (2011) www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges‐Engagement/fsj‐foej.html<br />

↗ www.koordination-maennerinkitas.de Seite 9 von 30


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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Für andere Träger können die zuständigen Landesbehörden die Zulassung ertei‐<br />

len.<br />

Das <strong>FSJ</strong> wird in der Regel zwölf zusammenhängende Monate, mindestens jedoch<br />

sechs <strong>und</strong> höchstens 18 Monate, geleistet. Im Rahmen des pädagogischen Ge‐<br />

samtkonzeptes kann der Träger den Freiwilligendienst in Blöcken mit mindes‐<br />

tens dreimonatiger Dauer anbieten (§ 5 (1) JFDG). Im Ausnahmefall kann das <strong>FSJ</strong><br />

im Inland bis zu 24 Monaten dauern, wenn dies im Rahmen eines besonderen<br />

pädagogischen Konzepts begründet ist. Der Gesetzgeber hat dabei insbesondere<br />

Programme für benachteiligte Jugendliche mit besonderem Förderbedarf im<br />

Blick. Mehrere verschiedene mindestens sechsmonatige Freiwilligendienste bis<br />

zu einer Höchstdauer von 18 Monaten können kombiniert werden. Die Dauer<br />

des <strong>FSJ</strong> wird in der Vereinbarung zwischen dem Freiwilligen <strong>und</strong> dem <strong>FSJ</strong>‐Träger<br />

festgelegt.<br />

Die Arbeitszeit während des Dienstes richtet sich nach den Gegebenheiten der<br />

Einsatzstelle, ist allerdings durch die in öffentlichen Tarifen vereinbarten<br />

Wochenst<strong>und</strong>enregelungen begrenzt. In der Regel sind es etwa 39<br />

Wochenst<strong>und</strong>en. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren gelten die Schutzvorschriften<br />

des Jugendarbeitsschutzgesetzes (z. B. keine Nachtarbeit, längere Urlaubszeit,<br />

gesonderte Pausenregelungen).<br />

Das Taschengeld, das die Freiwilligen für ihren Dienst erhalten, soll „angemes‐<br />

sen“ sein. Dabei ist im Gesetz lediglich die Höchstgrenze für ein Taschengeld<br />

festgelegt. Sie richtet sich nach der in der Rentenversicherung der Arbeiter <strong>und</strong><br />

Angestellten geltenden Beitragsbemessungsgrenze. Höchstgrenze sind sechs<br />

Prozent dieses Betrages, 330 € monatlich (Stand 2011). Die Höhe <strong>und</strong> Zahlung<br />

des Taschengeldes wird in einer Vereinbarung geregelt.<br />

Die Träger bzw. Einsatzstellen, bei denen die Jugendlichen ihr <strong>FSJ</strong> ableisten, dür‐<br />

fen nur Unterkunft, Verpflegung, Arbeitskleidung <strong>und</strong> ein angemessenes Ta‐<br />

schengeld zur Verfügung stellen. Werden Unterkunft, Verpflegung <strong>und</strong> Arbeits‐<br />

kleidung nicht gestellt, können die Kosten in Form von Geldersatzleistungen<br />

erstattet werden. Während der Dauer des <strong>FSJ</strong> müssen die Teilnehmer/‐innen in<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung als eigenständige Mitglieder versichert<br />

sein, die vom Träger gezahlt wird. Bis dahin privatversicherte <strong>FSJ</strong>‐Teilnehmer<br />

können ihre private Versicherung ruhen lassen.<br />

Das <strong>FSJ</strong> wird bei einigen sozialpflegerischen <strong>und</strong> ‐pädagogischen Ausbildungen<br />

<strong>und</strong> Studiengängen als Vorpraktikum anerkannt. Dazu bedarf es teilweise eines<br />

fachgeb<strong>und</strong>enen praktischen Einsatzes. Die genauen Kriterien für die Anerken‐<br />

nung des Praktikums sind bei den entsprechenden Bildungseinrichtungen zu<br />

erfragen. Das <strong>FSJ</strong> ist kein Ausbildungsverhältnis, es führt also zu keinem Schul‐<br />

oder Berufsabschluss. Sein Qualifizierungswert liegt im Bereich der sozialen Er‐<br />

fahrungen <strong>und</strong> sozialen Bildung sowie der beruflichen Orientierung. Gr<strong>und</strong>sätz‐<br />

lich gilt: Wer ein <strong>FSJ</strong> geleistet hat, darf bei der Bewerbung um einen Studienplatz<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

nicht benachteiligt werden. Ein zu Beginn oder während des <strong>FSJ</strong> zugewiesener<br />

Studienplatz verschafft bei einer erneuten Bewerbung oder nach Ende des<br />

Dienstes den Vorrang vor allen übrigen Bewerberinnen <strong>und</strong> Bewerbern bei der<br />

Auswahl für denselben Studiengang, denn bei der Auswahl nach Wartezeit zählt<br />

die <strong>FSJ</strong>‐Zeit als Wartezeit. (Das gilt bei einer Zusage über die ZVS nicht für den<br />

Studienort.) In einigen Fällen rechnen die Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen ihren<br />

Bewerber/‐innen bei der Aufnahme entsprechender Studiengänge ihre Dienst‐<br />

zeit als Praktikum an. Informationen dazu sind bei den jeweiligen Studienstätten<br />

einzuholen.<br />

Ein polizeiliches Führungszeugnis (Auszug aus dem B<strong>und</strong>eszentralregister) ist vor<br />

Beginn des <strong>FSJ</strong> dem Träger bzw. der Einsatzstelle vorzulegen. Ein solches Füh‐<br />

rungszeugnis kann nur persönlich bei der zuständigen Meldebehörde beantragt<br />

werden.<br />

Anforderungen an die Begleitung der <strong>FSJ</strong>ler<br />

Freiwillige im <strong>FSJ</strong> üben eine Hilfstätigkeit aus. Von daher ergeben sich Einschrän‐<br />

kungen in der Arbeit im Vergleich zu ausgebildeten Fachkräften. Auf der Ebene<br />

einer Hilfskraft darf Freiwilligen Verantwortung übertragen werden. Die Über‐<br />

tragung von Aufgaben ist jeweils im Einzelfall zu klären. Dabei ist die persönliche<br />

Reife der Freiwilligen zu berücksichtigen.<br />

Teil der pädagogischen Begleitung des <strong>FSJ</strong> ist die an Lernzielen orientierte<br />

fachliche Anleitung in der Einsatzstelle. Die Formulierung der Lernziele erfolgt<br />

unter Einbeziehung der Freiwilligen, der Einsatzstelle <strong>und</strong> des <strong>FSJ</strong>‐Trägers. Zum<br />

Umgang mit den Lernzielen, hier vor allem die Erarbeitung, Umsetzung <strong>und</strong><br />

Reflexion betreffend, werden Absprachen zwischen den Beteiligten getroffen.<br />

Die pädagogische Begleitung hat das Ziel, die Jugendlichen auf ihren Einsatz in<br />

ihrem neuen Erfahrungsraum vorzubereiten <strong>und</strong> ihnen zu helfen, Eindrücke<br />

auszutauschen <strong>und</strong> Erfahrungen aufzuarbeiten. Darüber hinaus sollen durch die<br />

pädagogische Begleitung soziale <strong>und</strong> interkulturelle Erfahrungen vermittelt <strong>und</strong><br />

das Verantwortungsbewusstsein der jungen Freiwilligen für das Gemeinwohl<br />

gestärkt werden.<br />

Neben dem praktischen Einsatz in der Einsatzstelle ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil des Freiwilligen Sozialen Jahres die Teilnahme an den von den <strong>FSJ</strong>‐<br />

Trägern durchgeführten Bildungsangeboten. Der Gesetzgeber schreibt für einen<br />

freiwilligen Dienst im Inland ein Einführungs‐, ein Zwischen‐ <strong>und</strong> ein Abschluss‐<br />

Seminar mit einer Mindestdauer von je fünf Tagen vor, unabhängig von der<br />

vereinbarten Dauer des <strong>FSJ</strong>, sowie die Teilnahme an weiteren<br />

Zwischenseminaren. Für ein 12‐monatiges <strong>FSJ</strong> sind insgesamt 25 Seminartage<br />

verpflichtend. Wird ein Dienst über den Zeitraum von zwölf Monaten hinaus<br />

vereinbart oder verlängert, erhöht sich die Zahl der Seminartage um mindestens<br />

einen Tag je Monat der Verlängerung. Die Teilnahme ist Pflicht. Der Urlaub ist<br />

außerhalb der Seminarzeiten zu nehmen.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Der Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> die Reflexion über die praktische Tätigkeit <strong>und</strong> die<br />

Auseinandersetzung mit fachlichen, sozialen, politischen sowie<br />

persönlichkeitsbildenden Themen sind Schwerpunkte der Bildungsanteile im <strong>FSJ</strong>.<br />

Das <strong>FSJ</strong> in Kürze:<br />

für junge Menschen von 16 bis 25 Jahren<br />

für die Zeit von in der Regel 12 Monaten als überwiegend praktische Hilfs‐<br />

tätigkeit in sozialen Einrichtungen in Vollzeit<br />

Beginn in der Regel zum 1. August bzw. 1. September<br />

Teilnahme an <strong>FSJ</strong>‐Seminaren<br />

Freiwillige erhalten Taschengeld<br />

beitragsfreie Versicherung in der gesetzlichen Kranken‐, Pflege‐, Renten‐,<br />

Unfall‐ <strong>und</strong> Arbeitslosenversicherung<br />

Eltern behalten Anspruch auf Kindergeld<br />

www.pro‐fsj.de;<br />

www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges‐Engagement/fsj‐foej.html<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

3.2 <strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> (BFD)<br />

Zielgruppe<br />

Der <strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> (im Folgenden: BFD) steht Männern <strong>und</strong> Frauen<br />

jeden Alters nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht offen. Das Schulpflichtgesetz<br />

in den jeweiligen B<strong>und</strong>esländern muss beachtet werden. Eine Altersgrenze nach<br />

oben gibt es nicht.<br />

Auch Ausländer können am BFD teilnehmen. Voraussetzung hierfür ist, dass sie<br />

über einen Aufenthaltstitel verfügen, der sie zur Erwerbstätigkeit berechtigt.<br />

Intentionen<br />

Der BFD verfolgt zwei Ziele: er soll Männern <strong>und</strong> Frauen, jungen wie alten, einen<br />

bereichernden Freiwilligendienst ermöglichen <strong>und</strong> gleichzeitig möglichst vielen<br />

Menschen, die Unterstützung brauchen, durch freiwilliges Engagement helfen.<br />

Dabei soll es bewusst möglichst wenig staatliche Vorgaben geben, um passge‐<br />

naue <strong>und</strong> individuelle Lösungen vor Ort zu ermöglichen. Der BFD wird arbeits‐<br />

marktneutral ausgestaltet. Die Freiwilligen verrichten unterstützende, zusätzli‐<br />

che Tätigkeiten <strong>und</strong> ersetzen keine hauptamtlichen Kräfte. Der B<strong>und</strong>esfreiwilli‐<br />

gendienst wird als überwiegend praktische Hilfstätigkeit in gemeinwohlorientier‐<br />

ten Einrichtungen geleistet, insbesondere in Einrichtungen der Kinder‐ <strong>und</strong> Ju‐<br />

gendhilfe. Der BFD fördert lebenslanges Lernen. Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage für den<br />

BFD ist das <strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong>gesetz.<br />

Rahmenbedingungen (Trägerschaft, Vergütung, Ablauf)<br />

www.b<strong>und</strong>es‐freiwilligendienst.de/gesetz/<br />

Das B<strong>und</strong>esamt für Familie <strong>und</strong> zivilgesellschaftliche Aufgaben <strong>und</strong> der Freiwilli‐<br />

ge schließen vor Beginn des BFD auf gemeinsamen Vorschlag des Freiwilligen<br />

<strong>und</strong> der Einsatzstelle eine schriftliche Vereinbarung ab. Die gegenseitigen Rechte<br />

<strong>und</strong> Pflichten ergeben sich sowohl aus dem BFD‐Gesetz als auch aus individuel‐<br />

len Vereinbarungen.<br />

Einsatzstellen können sich Trägern zuordnen, die für sie Aufgaben wie beispiels‐<br />

weise die pädagogische Betreuung übernehmen.<br />

Die Hauptverantwortung für den BFD liegt in der Praxis bei den Einsatzstellen<br />

vor Ort. Der Antrag auf Anerkennung von Einsatzstellen <strong>und</strong> ‐plätzen im BFD ist<br />

beim B<strong>und</strong>esamt zu stellen. Alle anerkannten Beschäftigungsstellen <strong>und</strong> Dienst‐<br />

plätze des ehemaligen Zivildienstes gelten als anerkannte Einsatzstellen <strong>und</strong> ‐<br />

plätze des BFD.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Der BFD wird in der Regel für zwölf zusammenhängende Monate, mindestens<br />

jedoch sechs <strong>und</strong> höchstens 18 Monate geleistet. Im Rahmen des pädagogischen<br />

Gesamtkonzeptes kann die Einsatzstelle den Freiwilligendienst in Blöcken mit<br />

mindestens dreimonatiger Dauer anbieten. Im Ausnahmefall kann der BFD bis zu<br />

24 Monate dauern.<br />

Die tägliche Einsatzzeit richtet sich nach den Arbeitszeiten der jeweiligen Ein‐<br />

satzstelle. Gr<strong>und</strong>sätzlich wird der BFD in Vollzeit geleistet. Für Männer (<strong>und</strong><br />

Frauen) über 27 Jahren ist er auch als Teilzeitdienst von mehr als 20 St<strong>und</strong>en<br />

wöchentlich möglich. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren gelten die Schutzvor‐<br />

schriften des Jugendarbeitsschutzgesetzes (z. B. keine Nachtarbeit, längere Ur‐<br />

laubszeit, gesonderte Pausenregelungen).<br />

Der BFD ist als freiwilliges Engagement ein unentgeltlicher Dienst. Für das Ta‐<br />

schengeld, das die Freiwilligen für ihren Dienst erhalten, gilt derzeit (2011) eine<br />

Höchstgrenze von 330 € monatlich (6% der Beitragsbemessungsgrenze in der<br />

allgemeinen Rentenversicherung). Das konkrete Taschengeld wird mit der jewei‐<br />

ligen Einsatzstelle vereinbart. Die Einsatzstellen können Unterkunft, Verpfle‐<br />

gung, Arbeitskleidung stellen. Werden Unterkunft, Verpflegung <strong>und</strong> Arbeitsklei‐<br />

dung nicht gestellt, können Geldersatzleistungen gezahlt werden. Die Einsatz‐<br />

stellen haben die Möglichkeit, einen Teil des Taschengeldes nicht monatlich in<br />

bar, sondern als Sachleistung, etwa als ÖPNV‐Ticket, vorzusehen.<br />

Im BFD wird Kindergeld gezahlt, wenn die Freiwilligen jünger als 25 Jahre sind.<br />

Alle Leistungen werden zwischen Freiwilligen <strong>und</strong> Einsatzstelle vereinbart.<br />

Der gesetzliche Urlaubsanspruch für den einjährigen Dienst beträgt mindestens<br />

24 Tage. Dauert der BFD weniger als zwölf Monate, wird der Urlaubsanspruch<br />

pro Monat um ein Zwölftel des Jahresurlaubs reduziert; dauert es länger als<br />

zwölf Monate, wird er pro Monat um ein Zwölftel des Jahresurlaubs verlängert.<br />

Für Jugendliche unter 18 Jahren gelten längere Urlaubsansprüche nach den<br />

Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes.<br />

Teilnehmer des BFD sind während ihrer freiwilligen Dienstzeit Mitglied in der<br />

gesetzlichen Renten‐, Unfall‐, Kranken‐ Pflege‐ <strong>und</strong> Arbeitslosenversicherung.<br />

Die gesamten Beiträge, also sowohl der Arbeitgeber‐ als auch der Arbeitneh‐<br />

meranteil, werden von der Einsatzstelle gezahlt (ca. 40% des gezahlten Entgelts).<br />

Freiwillige verpflichten sich für die vertraglich festgelegte Dauer ihres Dienstes.<br />

Der Vertrag kann aus einem wichtigen Gr<strong>und</strong> gekündigt werden. Die konkreten<br />

Modalitäten sind vertraglich festgelegt. Kündigungen müssen über die Einsatz‐<br />

stelle schriftlich erfolgen; diese leitet die Kündigung dann an das B<strong>und</strong>esamt<br />

weiter. Die ersten sechs Wochen des Einsatzes gelten als Probezeit. Während<br />

dieser Probezeit kann die Vereinbarung von jeder Vertragspartei mit einer Frist<br />

von zwei Wochen gekündigt werden. Nach Ablauf der Probezeit kann die Ver‐<br />

einbarung aus wichtigem Gr<strong>und</strong> innerhalb einer Frist von zwei Wochen nach<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Bekanntwerden des Kündigungsgr<strong>und</strong>es von jedem Vertragspartner außeror‐<br />

dentlich (fristlos) gekündigt werden.<br />

Nach Beendigung des freiwilligen Dienstes erhält der Freiwillige von der Einsatz‐<br />

stelle ein schriftliches Zeugnis über die Art <strong>und</strong> Dauer des freiwilligen Dienstes.<br />

Das Zeugnis ist auf die Leistungen <strong>und</strong> die Führung während der Dienstzeit zu<br />

erstrecken. Dabei sind in das Zeugnis berufsqualifizierende Merkmale des BFD<br />

aufzunehmen.<br />

Anforderungen an die Begleitung der BFDler<br />

Die Einsatzstelle ist unter anderem für die fachliche <strong>und</strong> persönliche Begleitung<br />

der Freiwilligen <strong>und</strong> alle Fragen der konkreten Arbeit zuständig. Sie ist verpflich‐<br />

tet, eine Fachkraft für die fachliche Anleitung der Freiwilligen zu benennen <strong>und</strong><br />

sichert die Unterstützung <strong>und</strong> Beratung der Freiwilligen, vermittelt ihnen Kennt‐<br />

nisse, Fähigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen für den Arbeitsalltag <strong>und</strong> den Ausbildungs‐<br />

<strong>und</strong> Berufsweg. Die pädagogische Begleitung hat vor allem das Ziel, die Freiwilli‐<br />

gen auf ihren Einsatz vorzubereiten, fachlich anzuleiten <strong>und</strong> ihnen zu helfen,<br />

Eindrücke auszutauschen sowie Erfahrungen aufzuarbeiten. Darüber hinaus<br />

sollen durch die pädagogische Begleitung soziale, ökologische, kulturelle <strong>und</strong><br />

interkulturelle Kompetenzen vermittelt <strong>und</strong> das Verantwortungsbewusstsein für<br />

das Gemeinwohl beziehungsweise für einen nachhaltigen Umgang mit Natur<br />

<strong>und</strong> Umwelt gestärkt werden.<br />

Der Gesetzgeber schreibt für den BFD die Teilnahme an Seminaren vor. Die Se‐<br />

minarzeit gilt als Einsatzzeit. Insgesamt sind während eines zwölfmonatigen BFD<br />

25 Seminartage verpflichtend. Wird ein Dienst über den Zeitraum von zwölf<br />

Monaten hinaus vereinbart oder verlängert, erhöht sich die Zahl der Seminarta‐<br />

ge um mindestens einen Tag pro Monat der Verlängerung. Freiwillige, die älter<br />

als 27 Jahre sind, nehmen in angemessenem Umfang an den Seminaren teil. Die<br />

Freiwilligen wirken an der inhaltlichen Gestaltung <strong>und</strong> der Durchführung der<br />

Seminare mit. Im Rahmen der Seminare nehmen die Freiwilligen an einem fünf‐<br />

tägigen Seminar zur politischen Bildung in einem Bildungszentrum der Zentral‐<br />

stelle teil. Die weiteren Seminartage können auch von den Trägern des Freiwilli‐<br />

gendienstes selbst angeboten werden.<br />

Leistungen für die Einsatzstellen<br />

Die Einsatzstellen selbst erhalten pro Monat 250 € Zuschuss, werden die ver‐<br />

pflichtenden Seminare vom Träger selbst organisiert, zusätzlich 100 € monatlich.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Der BFD in Kürze:<br />

für Menschen jeden Alters (nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht)<br />

überwiegend in Einrichtungen der sozialen <strong>und</strong> Bildungsarbeit<br />

(Anerkennung der Einsatzstellen durch das B<strong>und</strong>esamt für Familie <strong>und</strong><br />

zivilgesellschaftliche Aufgaben)<br />

in der Regel zwölfmonatige Dauer (mindestens 6, höchstens 18 Monate)<br />

Teilnahme an BFD‐ Seminaren<br />

Taschengeld in Höhe von derzeit maximal 330 € monatlich<br />

bei Freiwilligen bis 25 Jahren weiterhin Kindergeldanspruch der Eltern<br />

www.b<strong>und</strong>esfreiwilligendienst.de (Platzbörse)<br />

www.bafza.de (RegionalbetreuerIn)<br />

www.freiwilligendienste.de (weitere Einsatzstellen)<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

3.3 Berufspraktisches Soziales Jahr (BSJ)<br />

Zielgruppe <strong>und</strong> Intentionen<br />

Das Berufsvorbereitende Soziale Jahr, das seit 2001 von der Lebenshilfe angebo‐<br />

ten wird, ist ein Orientierungsjahr zwischen Schule, Ausbildung <strong>und</strong> Beruf. Die<br />

Lebenshilfe ist eine Selbsthilfevereinigung, Eltern‐, Fach‐ <strong>und</strong> Trägerverband für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung <strong>und</strong> ihre Familien.<br />

Das BSJ richtet sich an junge Menschen zwischen 16 <strong>und</strong> 26 Jahren, die Engage‐<br />

ment, Offenheit <strong>und</strong> Flexibilität mitbringen. Es kann in einer der 523 b<strong>und</strong>eswei‐<br />

ten Einrichtungen der Lebenshilfe absolviert werden, die u.a. Träger von mehr<br />

als dreih<strong>und</strong>ert Kindertageseinrichtungen sind.<br />

Ein besonderes Merkmal des BSJ ist, dass es sich um ein sozialversicherungs‐<br />

pflichtiges Beschäftigungsverhältnis handelt.<br />

Rahmenbedingungen (Trägerschaft, Vergütung, Ablauf)<br />

Das BSJ dauert in der Regel 12 Monate. (Längere Zeiträume sind nach Absprache<br />

möglich.) Es sind unterschiedlichste praxisbezogene <strong>und</strong> fachliche Schwerpunkte<br />

im Rahmen der Arbeit mit geistig behinderten Menschen möglich. Neben Bera‐<br />

tungs‐ <strong>und</strong> Serviceangeboten <strong>und</strong> Diensten, die sich an Einzelne <strong>und</strong> Familien<br />

richten, gehören dazu auch die Unterstützende Tätigkeit in heilpädagogischen<br />

<strong>und</strong> integrativen Kindertageseinrichtungen.<br />

Auf der Website www.bsj‐lebenshilfe.de/ sind nach B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> Ein‐<br />

satzbereich geordnet mögliche Einsatzorte aufgeführt, darunter auch zahlreiche<br />

Kindertageseinrichtungen.<br />

Durch eine Einführung in die Praxis wird das Kennenlernen pädagogischer <strong>und</strong><br />

pflegerischer Aufgaben ermöglicht. Eine fachliche Anleitung sorgt während des<br />

gesamten BSJ für eine individuelle Begleitung bei allen Tätigkeiten.<br />

Das BSJ ist ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis, <strong>und</strong> es<br />

besteht ein Anspruch auf 26 Urlaubstage <strong>und</strong> mindestens fünf Thementage. Es<br />

wird monatlich mit mindestens 470 € brutto vergütet.<br />

Folgende Voraussetzungen gelten für das berufliche Orientierungsjahr BSJ:<br />

Beendigung der Schulpflicht<br />

Interesse am Einsatzgebiet im sozialen Bereich<br />

Motivation für die Begleitung <strong>und</strong> Unterstützung von Menschen mit Be‐<br />

hinderung<br />

Offenheit im Umgang mit Menschen<br />

Bereitschaft zur persönlichen Weiterentwicklung.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Anforderungen an die Begleitung der BSJler<br />

Das BSJ wird b<strong>und</strong>esweit ausschließlich von Mitgliedsorganisationen der Le‐<br />

benshilfe angeboten. Eine b<strong>und</strong>esweite Koordinationsstelle sorgt u. a. für eine<br />

kontinuierliche <strong>und</strong> umfassende Beratung der BSJ‐Mitgliedsorganisationen <strong>und</strong><br />

der BSJler. Die BSJ‐Einsatzstellen werden durch drei Regionalstellen dabei unter‐<br />

stützt, jungen Frauen <strong>und</strong> Männern ein passgenaues Jahr für ihr Engagement<br />

anbieten zu können.<br />

Zu Beginn des BSJ erfolgt eine Einführung in die Arbeit der Einrichtung <strong>und</strong> ein<br />

Kennenlernen des zukünftigen Aufgabengebietes. Dazu gehört:<br />

die Einführung in innerbetriebliche Abläufe<br />

das Kennenlernen der Fachvorgesetzten <strong>und</strong> der Betriebsstrukturen<br />

die Vermittlung des Auftrags der Lebenshilfe<br />

Im Laufe des Jahres finden fünf Thementage mit unterschiedlichen Inhalten<br />

statt. Die Einrichtungen bieten in Kooperation mit den Landesverbänden der<br />

Lebenshilfe Termine für die Thementage an. Über die fachlichen Inhalte hinaus<br />

besteht die Möglichkeit, sich mit anderen BSJlern auszutauschen <strong>und</strong> das eigene<br />

berufliche Handeln zu reflektieren. Die sogenannten "Thementage" vermitteln<br />

theoretische Gr<strong>und</strong>lagen im Umgang mit Menschen mit Behinderung, helfen das<br />

berufliche Handeln zu reflektieren <strong>und</strong> bieten eine Orientierung für den weite‐<br />

ren beruflichen Weg.<br />

Die Landesverbände der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung bieten jähr‐<br />

liche Termine für die Thementage an, die in der Regel in den ersten Monaten<br />

des BSJ stattfinden. Dabei werden die Thementage entweder von einem Landes‐<br />

verband oder auch in Kooperation von mehreren Landesverbänden durchge‐<br />

führt. Die Teilnahme an mindestens fünf Thementagen ist verpflichtend.<br />

Zum Abschluss des BSJ erhalten alle BSJler ein qualifiziertes Zeugnis <strong>und</strong> ein<br />

(einheitliches) Zertifikat.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Das BSJ der Lebenshilfe in Kürze:<br />

für junge Menschen von 16 bis 26 Jahren – nach Erfüllung der Vollzeit‐<br />

schulpflicht<br />

Träger: Landesverbände der Lebenshilfe<br />

für die Zeit von in der Regel 12 Monaten ganztägig als Tätigkeit in Einrich‐<br />

tungen der Lebenshilfe<br />

Teilnahme an 5 Thementagen<br />

Vergütung mind. 470,00 EUR<br />

Sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis<br />

B<strong>und</strong>esweite Gesamtkoordination des BSJ im Auftrag der B<strong>und</strong>esvereini‐<br />

gung <strong>und</strong> der Landesverbände der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung:<br />

Landesverband Nordrhein‐ Westfalen e.V., Abtstr. 21, 50354 Hürth<br />

http://www.bsj‐lebenshilfe.de/<br />

Hotline 0180‐5542750 (gebührenpflichtig)<br />

E‐ Mail info@bsj‐lebenshilfe.de<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

4 Gestaltungsmöglichkeiten für<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

Eine wesentliche Aufgabe der Praxiseinrichtungen ist die fachliche, persönliche<br />

<strong>und</strong> pädagogische Anleitung der Freiwilligen.<br />

Die Mitarbeit von Freiwilligen für die Dauer von sechs bis achtzehn Monaten<br />

ermöglicht neben der Unterstützung der regulären Betreuungs‐ <strong>und</strong> Bildungsan‐<br />

gebote auch die Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung zusätzlicher Angebote. So können<br />

Freiwillige mit Begleitung der Fachkräfte eigene kleine Projekte entwickeln, die<br />

Ihnen den pädagogischen Alltag in besonderer Weise näher bringen oder auf<br />

Bedürfnisse der zu betreuenden Kinder abgestimmt sind. Das Thema der Projek‐<br />

te kann aus allen Bildungsbereichen kommen, wie z. B. Bewegung, Naturwissen‐<br />

schaften, Ethik, Ästhetik, Musik usw. Sicherlich spielen hier auch Neigungen <strong>und</strong><br />

Hobbys der Freiwilligen eine große Rolle. Aber auch eine besondere Form der<br />

Dokumentation des Kita‐Alltags mit den Kindern oder die Entwicklung <strong>und</strong><br />

Durchführung eines Angebots zur aktiven Beteiligung von Vätern <strong>und</strong> Müttern in<br />

der Kita ihrer Kinder können solche Projektvorhaben sein.<br />

Die Erfahrung mit unterschiedlichen Kooperationspartnern <strong>und</strong> Institutionen<br />

(Heil‐, Sprach‐, Ergotherapeuten, Ges<strong>und</strong>heits‐, Jugendamt, soziale Einrichtun‐<br />

gen usw.) trägt zum besseren Kennlernen des Berufsfeldes Kita bei <strong>und</strong> regt zur<br />

aktiven Mitgestaltung des Kita‐Alltags an. So erleben die Freiwilligen nicht nur<br />

den Arbeitsalltag im Erzieherberuf, sondern können sich selbst aktiv einbringen.<br />

Sie erfahren zudem Wertschätzung für ihr Engagement durch Kinder, Eltern <strong>und</strong><br />

Erzieher/innen. Gerade diese Wertschätzung kann den Beruf zusätzlich interes‐<br />

sant werden lassen <strong>und</strong> die Entscheidung für eine spätere Ausbildung oder ein<br />

entsprechendes Studium erleichtern.<br />

Idealerweise werden männliche Freiwillige von männlichen Fachkräften beglei‐<br />

tet <strong>und</strong> beraten, um zum einen Erfahrungsaustausch unter Männern zu ermögli‐<br />

chen, zum anderen um sich mit Genderaspekten in der pädagogischen Arbeit<br />

(Geschlechtsrollen, Stereotypen, Erwartungen an Jungen/Männer <strong>und</strong> Mäd‐<br />

chen/Frauen u.ä.) auseinanderzusetzen.<br />

Möglicherweise könnte ein Seminartag von männlichen Fachkräften zu einem<br />

„Genderthema“ gestaltet werden. Männliche Freiwillige könnten ebenfalls an<br />

Arbeitskreistreffen von Männern in Kitas teilnehmen.<br />

Kitas sollten den Freiwilligen Gelegenheit zu allgemeinem <strong>und</strong> themenspezifi‐<br />

schem Austausch in homo‐ sowie heterogenen Gruppen (andere BFDler oder<br />

Fachkräfte) geben <strong>und</strong> Netzwerke aufbauen <strong>und</strong> pflegen.<br />

Im Verlauf der Seminare, an denen alle Freiwilligen im <strong>FSJ</strong>, BSJ <strong>und</strong> BFD verbind‐<br />

lich teilnehmen, werden Themen behandelt, die nicht nur für die Teilneh‐<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

mer/innen selbst, sondern auch für die Kollegen/innen in der Einsatzstelle inte‐<br />

ressant sein können. Hier bietet sich eine Nachbetrachtung wahrgenommener<br />

Seminare in der Einrichtung an. Vielleicht können Seminarinhalte zudem Thema<br />

in einer Dienstbesprechung des Kita‐Teams sein? Freiwillige sind nicht nur Ler‐<br />

nende. Sie können sich auch mit eigenen Ideen <strong>und</strong> Vorschlägen aktiv in die<br />

Entwicklung des Teams der Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher einbringen.<br />

Vor dem Einsatz von Freiwilligen sollte das Vorhaben in der Kindertagesstätte<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Eltern bekannt gemacht werden. So bieten Sie Kindern <strong>und</strong> El‐<br />

tern die Möglichkeit, vorweg Erwartungen <strong>und</strong> ggf. auch Befürchtungen zu for‐<br />

mulieren. Mit diesen kann im Vorfeld konstruktiv umgegangen werden. Bewer‐<br />

bern/innen für einen Platz sollte zudem die Möglichkeit gegeben werden, im<br />

Verlauf des Bewerbungsverfahrens für einen Tag in der Einrichtung zu hospitie‐<br />

ren <strong>und</strong> sich einen Überblick über den zukünftigen Arbeitsplatz <strong>und</strong> die hier ge‐<br />

stellten Anforderungen zu verschaffen.<br />

Die folgende Übersicht fasst wesentliche Aufgaben der fachlichen, persönlichen<br />

<strong>und</strong> pädagogischen Begleitung von Freiwilligen zusammen.<br />

Die fachliche Anleitung sollte folgende Themen umfassen:<br />

Vorbereitung auf den Einsatz<br />

notwendige Kenntnisse für den Arbeitsalltag<br />

Bekanntmachen von Regeln <strong>und</strong> Abläufen<br />

erforderliche / zu entwickelnde bzw. zu stärkende Kompetenzen<br />

Weiterentwicklungschancen für den beruflichen Werdegang<br />

Bei der persönlichen Anleitung können folgende Dinge zur Sprache kommen:<br />

persönliche Ziele <strong>und</strong> angestrebte Entwicklungsschritte<br />

Reflexion von Erfahrungen, Unsicherheiten, Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />

Austausch über Wünsche <strong>und</strong> Notwendigkeiten im Alltag <strong>und</strong> in der per‐<br />

sönlichen Entwicklung<br />

Hineinwachsen in eine professionelle Rolle<br />

Konkretisierung von Vorstellungen über den beruflichen Werdegang<br />

Die pädagogische Begleitung könnte beinhalten:<br />

Bekanntmachen mit dem gesamten Berufsfeld der Sozialen Arbeit<br />

Sensibilisierung für Veränderungen im Berufsfeld (gesellschaftliche Ent‐<br />

wicklungen)<br />

Ermutigung <strong>und</strong> Befähigung zur Mitwirkung <strong>und</strong> Mitgestaltung des Ar‐<br />

beitsalltags<br />

Vertraut werden mit pädagogischen Konzepten <strong>und</strong> Themen<br />

Politische Bildung ist Teil der pädagogischen Begleitung<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

5 Interessierte erreichen <strong>und</strong> Interesse wecken:<br />

Möglichkeiten der Werbung für die<br />

Freiwilligendienste<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong>, Freiwilliges Soziales Jahr oder Berufspraktisches Sozia‐<br />

les Jahr der Lebenshilfe sind keine Selbstläufer. Sie rücken nicht selten erst dann<br />

in den Mittelpunkt des Interesses, wenn andere Wege des Berufseinstiegs ein<br />

vorheriges Engagement in einem Freiwilligendienst voraussetzen oder sich eine<br />

Möglichkeit der unmittelbaren Aufnahme einer Ausbildung, eines Studiums oder<br />

später einer Beschäftigung nicht ergibt. Hier bieten Freiwilligendienste einen<br />

spannenden „Ausweg“ <strong>und</strong> zugleich die Möglichkeit der gr<strong>und</strong>sätzlichen Orien‐<br />

tierung bzw. Neuorientierung in der Welt der Berufe.<br />

Hinter der Idee der Freiwilligendienste steht aber auch der Gedanke, dass Men‐<br />

schen die Möglichkeit eingeräumt werden soll, sich freiwillig zu engagieren. Sie<br />

sollen eine neue Kultur der Freiwilligkeit in Deutschland schaffen <strong>und</strong> möglichst<br />

vielen Menschen ein Engagement für die Allgemeinheit ermöglichen 3 . Und frei‐<br />

williges Engagement lohnt sich: Als Freiwillige oder Freiwilliger sammelt man<br />

wertvolle Lebenserfahrung. Einsatzstellen wiederum profitieren von engagierter<br />

Unterstützung, die ihrer Arbeit zusätzliche Inspiration verleihen kann 4 .<br />

Anders als in der Gruppe der berufssuchenden Jungen entscheiden sich querein‐<br />

stiegsinteressierte Männer in der Regel sehr bewusst für das Berufsfeld Kinder‐<br />

tagesstätte. Oft steht hier die Erfahrung des Vaterwerdens bzw. Vaterseins am<br />

Anfang der Überlegungen für einen Wechsel, aber auch die Erfahrung mit Frei‐<br />

willigendiensten, die einen wertvollen Gr<strong>und</strong>stein für spätere berufliche Ent‐<br />

scheidungen sein können.<br />

Für Träger sozialer Einrichtungen lohnt es sich also gleich in vielerlei Hinsicht,<br />

Möglichkeiten des freiwilligen Engagements bekannt zu machen <strong>und</strong> dafür zu<br />

werben, dass <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> BFD nicht nur zur Überbrückung von Zeiten der Nichtbe‐<br />

schäftigung geeignet sind, sondern auch eine Möglichkeit bieten, sich vor dem<br />

Berufseinstieg oder in Phasen der späteren beruflichen <strong>und</strong> persönlichen Orien‐<br />

tierung bewusst zu engagieren. Dass freiwilliges Engagement ein notwendiger<br />

Baustein des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft ist, dass dazu Männer<br />

<strong>und</strong> Frauen aufgerufen sind <strong>und</strong> nicht zuletzt dass Berufe in der sozialen Arbeit<br />

eine bewusste <strong>und</strong> gut reflektierte Berufsentscheidung brauchen, sind Botschaf‐<br />

ten, die eine Gr<strong>und</strong>lage in der Arbeit von Trägern sozialer Dienste <strong>und</strong> Einrich‐<br />

tungen darstellen.<br />

3 vgl. BMFSFJ 2011, o.S.<br />

4 vgl. ebd.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Die Möglichkeiten des Werbens für freiwilliges Engagement <strong>und</strong> die Freiwilli‐<br />

gendienste sind vielfältig. So finden sich in den meisten weiterführenden Schu‐<br />

len Informationsmöglichkeiten zur Berufswahlorientierung. Schaukästen, Pinn‐<br />

wände, Prospektständer laden dazu ein, regelmäßig mit interessantem Material<br />

bestückt zu werden. In allen Schulen gibt es Ansprechpartner/innen für das<br />

Thema Berufswahl, die Material <strong>und</strong> Informationen gezielt an interessierte Schü‐<br />

ler/innen weiterleiten können.<br />

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit informiert Schüler/innen <strong>und</strong> Berufs‐<br />

suchende zu Möglichkeiten der Orientierung <strong>und</strong> Berufserprobung. Im regiona‐<br />

len Berufsinformationszentrum (BIZ) bzw. bei den Mitarbeitern/innen der Be‐<br />

rufsberatung der Arbeitsagentur mit eigenen Angeboten von <strong>FSJ</strong>, BFD oder BSJ<br />

bekannt zu sein, hier vielleicht Informationsmaterial mit den Einsatzmöglichkei‐<br />

ten <strong>und</strong> Modalitäten der Bewerbung übergeben zu können, trägt dazu bei, dass<br />

der Freiwilligendienst als eine Option in die Beratungsgespräche für Schü‐<br />

ler/innen, Eltern <strong>und</strong> Berufssuchende aufgenommen wird.<br />

Berufswahlmessen werden häufig nicht nur von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern be‐<br />

sucht, sondern auch von den Eltern wahrgenommen. Hier ergibt sich die Mög‐<br />

lichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, Fragen unmittelbar zu beantwor‐<br />

ten <strong>und</strong> neben der Information über die Einsatzstelle auch eine persönliche Ein‐<br />

ladung zur Bewerbung auszusprechen. Erfahrungsgemäß fällt es Jungen leichter,<br />

sich zu informieren, wenn sie einen männlichen Ansprechpartner haben.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

6 Neugierig machen im Berufswahlprozess –<br />

Möglichkeiten für Schüler<br />

Kindertagesstätten können sich bereits in einer frühen Phase der Berufswahlori‐<br />

entierung mit Angeboten der Berufserk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> persönlichen Erprobung an<br />

Schüler wenden. Einige dieser Möglichkeiten sollen hier kurz aufgeführt werden.<br />

6.1 Kooperation von Kitas mit Schulen<br />

Ausgehend von den Erfahrungen einiger Studien zur Berufswahl von Jugendli‐<br />

chen ist es bedeutsam, möglichst frühzeitig ein breitgefächertes Spektrum an<br />

Wahlmöglichkeiten für Schüler aufzuzeigen. Sollen mehr männliche Jugendliche<br />

für das Arbeitsfeld Kita interessiert <strong>und</strong> gewonnen werden, sollten sich Kitas<br />

(insbesondere mit männlichen Fachkräften) in Schulen präsentieren <strong>und</strong> ihr at‐<br />

traktives, vielfältiges <strong>und</strong> zukunftsträchtiges Arbeitsfeld vorstellen.<br />

Mögliche Angebote von Kitas in Schulen könnten sein:<br />

Einladungen an Schüler zum Tag der offenen Tür in Kitas <strong>und</strong> zu Festen<br />

in Kitas (evtl. ehemalige Kita‐Kinder ansprechen)<br />

Infoveranstaltungen zum Arbeitsfeld Kita, durchgeführt oder begleitet<br />

von (männlichen) Fachkräften<br />

Möglichkeit zum Austausch bzw. zu Erfahrungsberichten männlicher<br />

Fachkräfte im Rahmen von Schulveranstaltungen (Berufsorientierung)<br />

Einladung zu einem „Praxistag Kita“ mit Vorstellung verschiedener Ein‐<br />

richtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Natur, Bewegung,<br />

Malen, Basteln etc.)<br />

6.2 Boys’Day – Jungenzukunftstag<br />

Der Boys’Day ist ein jährlich stattfindender Aktionstag, der speziell Jungen moti‐<br />

vieren soll, Berufe kennen zu lernen, die sie bisher eher nicht in Betracht gezo‐<br />

gen haben. Neben der Berufsorientierung geht es darum, traditionelle Rollenbil‐<br />

der zu hinterfragen <strong>und</strong> soziale Kompetenzen der Jungen zu stärken. In Form<br />

einer eintägigen Berufsfelderk<strong>und</strong>ung, beispielsweise in einer Kita, kommen<br />

interessierte Jungen mit Berufsfeldern aus den Bereichen soziale Arbeit, Dienst‐<br />

leistung <strong>und</strong> Kreativität in Berührung <strong>und</strong> treffen Mitarbeitende aus diesen Be‐<br />

reichen.<br />

Die Beteiligung an den betrieblichen Arbeitsabläufen steht an diesem Tag nicht<br />

unbedingt im Vordergr<strong>und</strong>. Vielmehr soll es um einen ersten Kontakt mit einem<br />

eher „fernen“ Arbeitsfeld gehen. Für den Boys'Day empfiehlt sich daher, einen<br />

kurzen Einblick in ein sehr vielfältiges, zukunftsträchtiges <strong>und</strong> persönlich berei‐<br />

cherndes Berufsfeld zu organisieren <strong>und</strong> neben dem Kennenlernen des Berufs<br />

<strong>und</strong> des Umfelds vor allem das Wecken von Neugier auf die Hintergründe zum<br />

Beruf als Schwerpunkt eines Angebots für diesen Tag zu sehen.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Wie die jüngst erschienene Evaluation des Boys’Day zeigt, wird das Angebot von<br />

vielen teilnehmenden Jungen sehr positiv beurteilt. Zudem kann sich ein nicht<br />

unerheblicher Teil der Jungen vorstellen, später einmal im am Aktionstag ken‐<br />

nengelernten Beruf zu arbeiten (vgl. Cremers 2012, Cremers/Diaz 2012).<br />

6.3 <strong>Schülerpraktika</strong><br />

www.boys‐day.de<br />

www.neue‐wege‐fuer‐jungs.de<br />

<strong>Schülerpraktika</strong> werden von allen Schulen in der Regel ab Klassenstufe 7 durch‐<br />

geführt. Es gibt sie als Tages‐, Wochen‐ oder Zweiwochenpraktika. Sie sind z. T.<br />

für die Schüler verpflichtend, deshalb ist die Motivation der Schüler sehr unter‐<br />

schiedlich: Manche freuen sich sehr, sind neugierig <strong>und</strong> begeisterungsfähig, für<br />

andere ist es zunächst eine lästige Pflicht. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist es für die Schüler oft<br />

der erste Kontakt mit einem Berufsalltag außerhalb des Elternhauses.<br />

Der Eindruck, den dieses erste Schülerpraktikum auf die Schüler macht <strong>und</strong> hin‐<br />

terlässt, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Vorbereitung auf das<br />

Praktikum ist, je nach Schule, von sehr unterschiedlicher Qualität <strong>und</strong> Intensität.<br />

Kitas sollten sich Zeit nehmen, um mit dem Praktikanten ein Vorgespräch zu<br />

führen. Darin ist zu klären:<br />

Motivation des Praktikanten<br />

Erwartungen der Schule hinsichtlich Berichten <strong>und</strong> Aufgaben des Prakti‐<br />

kanten<br />

Möglicher „Eigenanteil“, der vom Praktikanten eingebracht werden kann<br />

(z. B. das Spielen eines Instrumentes, eine besondere Fähigkeit / Hobby<br />

wie Musik, Tanzen o. ä.), Möglichkeiten der Umsetzung im Praktikum<br />

Während des Praktikums sollte eine Lehrerin oder ein Lehrer der Schule zu ei‐<br />

nem Besuch in die Kita kommen. Dies ist eine gute Gelegenheit zu einem Ge‐<br />

spräch mit dem Praktikanten <strong>und</strong> der Kita‐Fachkraft.<br />

6.4 Projekt „Soziale Jungs“<br />

Das Projekt „Soziale Jungs“ ist ein Freiwilligendienst für männliche Schüler im<br />

Alter von 14 bis 16 Jahren.<br />

Die Jungen treffen mit einer sozialen Einrichtung eine Vereinbarung, sich sechs<br />

bis zwölf Monate bzw. ein bis zwei Schulhalbjahre verbindlich <strong>und</strong> regelmäßig zu<br />

engagieren. Ihr Dienst umfasst dabei die Betreuung, Begleitung <strong>und</strong> Unterstüt‐<br />

zung von z. B. älteren Menschen, Kindern oder Menschen mit Behinderung. Die<br />

Jungen werden durch eine pädagogische Begleitung in den Einrichtungen sowie<br />

durch externe Mentor/innen unterstützt. Für ihr Engagement erhalten sie mit‐<br />

unter eine Aufwandsentschädigung, <strong>und</strong> sie sind unfall‐ <strong>und</strong> haftpflichtversi‐<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

chert. Am Ende des Dienstes wird ihr Engagement durch ein Zertifikat <strong>und</strong> auf<br />

Wunsch durch einen Eintrag in ihr Schulzeugnis gewürdigt.<br />

Der Freiwilligendienst „Soziale Jungs“ fördert<br />

die Entwicklung von sozialen Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> die Integration von Jungen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Den Jungen ist es somit möglich, Einblicke in soziale Berufsfelder zu erhalten <strong>und</strong><br />

die beruflichen Perspektiven zu entwickeln <strong>und</strong> zu erweitern. Die Erfahrungen<br />

im Freiwilligendienst bieten darüber hinaus eine wertvolle Orientierung für die<br />

eigene Lebensplanung.<br />

Das Projekt wurde in mehreren Städten etabliert, unter anderem in Frankfurt<br />

<strong>und</strong> Hamburg.<br />

www.sozialejungs.de<br />

www.soziale‐jungs‐hamburg.de<br />

6.5 Jungen werden Vorleser (ax-o Aachen)<br />

Das Aachener Vorleser‐Projekt spricht männliche Schüler an, besonders auch<br />

Jungen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>. Bei dem Projekt stehen zwei Ziele im Vorder‐<br />

gr<strong>und</strong> (vgl. Jansen et al. 2010).<br />

Durch die Ausbildung <strong>und</strong> den anschließenden Einsatz der Jungen als<br />

Kinderbuchvorleser soll der Mangel an männlichen Bezugspersonen in<br />

Kitas <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulen gemildert werden.<br />

Die Jungen sollen durch die Leseeinsätze ihre sozialen Kompetenzen<br />

schulen, indem sie sich ihre Vorbildrolle bewusst machen <strong>und</strong> sie ver‐<br />

antwortungsvoll ausfüllen.<br />

Arbeitsgr<strong>und</strong>lage für die Ausbildung der Vorleser ist ein Curriculum von 12<br />

Lehreinheiten. Es wird besonderer Wert auf Betonung <strong>und</strong> Aussprache gelegt,<br />

aber auch auf die richtige Auswahl von Büchern. Nach der theoretischen Ausbil‐<br />

dung folgen die praktischen Einsätze z.B. in der Kita. Kleine Gruppen von Kin‐<br />

dern, die sich gegebenenfalls durch Zuweisung der Fachkräfte zusammensetzen,<br />

mit entweder wechselnden oder festen Teilnehmern, bilden in ruhiger Umge‐<br />

bung den Einsatzrahmen. Die Lektüre wird auf Wunsch der Kinder oder z.B. im<br />

Jahreszeitenwechsel ausgesucht.<br />

Die männlichen Schüler stärken ihre Selbstkompetenz <strong>und</strong> erhalten durch die<br />

Fachkräfte vor Ort Wertschätzung <strong>und</strong> eine wohlwollende Reflektion. Zum Ende<br />

des Einsatzes, der mindestens ein Vierteljahr dauern sollte, bekommen die Schü‐<br />

ler eine Bescheinigung über ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Vorlese‐Projekt.<br />

www.ax‐o.org/<br />

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www.koordination-maennerinkitas.de<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

7 Weiterführende Informationen<br />

7.1 Links<br />

weiterführende Informationen zu <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> BFD, Einsatzstellen<br />

www.bafza.de – B<strong>und</strong>esamt für Familie <strong>und</strong> zivilgesellschaftliche Aufgaben<br />

www.bfd‐fsj.de – Informationsbörse des Sobia e.V., Ilmenau<br />

www.b<strong>und</strong>esfreiwilligendienst.de – Informationsseite des B<strong>und</strong>esministeri‐<br />

ums für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend<br />

Männer in Kitas, Jungenarbeit <strong>und</strong> Berufswahlorientierung<br />

www.neue‐wege‐fuer‐jungs.de – Netzwerk Neue Wege für Jungs<br />

www.boys‐day.de – b<strong>und</strong>esweite Boys‘Day‐Koordinierung<br />

www.koordination‐maennerinkitas.de – Koordinationsstelle Männer in Kitas<br />

www.bag‐jungenarbeit.de – B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit<br />

7.2 Literaturtipps<br />

Friis, Pia (2006). Männer im Kindergarten. Wie man sie anwirbt ‐ <strong>und</strong> dafür<br />

sorgt, dass sie auch bleiben. In: Themenheft des norwegischen Kultusministeri‐<br />

ums. Deutsche Fassung hg. vom Forschungsprojekt Elementar, Universität Inns‐<br />

bruck, 2008.<br />

Krebs, Angelika/Neubauer, Gunter; Baden‐Württemberg‐Stiftung (Hg.) (2010).<br />

Männer für erzieherische Berufe gewinnen: Perspektiven definieren <strong>und</strong> umset‐<br />

zen. Impulse <strong>und</strong> Anregungen für eine größere Vielfalt in Tageseinrichtungen für<br />

Kinder. Stuttgart: Baden‐Württemberg‐Stiftung<br />

Cremers, Michael/Diaz, Miguel (2012). „… mir ist es egal, Hauptsache soziale<br />

Arbeit.“ – Neue Wege für Jungen in der Berufswahl. In Koordinationsstelle Män‐<br />

ner in Kitas (Hg.): Männer in Kitas. Opladen: Verlag Barbara Budrich. S. 29‐44.<br />

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<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

7.3 Projekte im ESF-Modellprogramm<br />

‚MEHR Männer in Kitas’<br />

Baden‐Württemberg:<br />

Konzept‐e für Bildung <strong>und</strong> Soziales GmbH<br />

www.konzept‐e.de<br />

Bayern:<br />

Stadt Nürnberg ‐ Amt für Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> Familien – Jugendamt<br />

www.mehrmik.de<br />

Berlin:<br />

Evangelischer Kirchenkreisverband für Kindertageseinrichtungen Berlin<br />

Mitte‐Nord<br />

www.mann‐macht‐erziehung.de<br />

Bremen:<br />

Magistrat der Stadt Bremerhaven | Amt für Jungend, Familie <strong>und</strong> Frauen<br />

www.bremerhaven.de<br />

Hamburg:<br />

Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg e.V., Hamburger Netz‐<br />

werk ,MEHR Männer in Kitas'<br />

www.vielfalt‐mann.de<br />

Hessen:<br />

MitInitiative e.V., Wiesbaden<br />

www.maenkit‐wiesbaden.de<br />

Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen <strong>und</strong> Nassau,<br />

www.mikitas.de<br />

Mecklenburg‐Vorpommern:<br />

Verein „Auf der Tenne“ e.V.<br />

www.mehrmännerinkitas‐mv.de<br />

Niedersachsen:<br />

Trägerverb<strong>und</strong> Hessisch Oldendorf, Rinteln, Auetal <strong>und</strong> Hameln<br />

www.hessisch‐oldendorf.de<br />

Nordrhein‐Westfalen:<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen e.V. Dortm<strong>und</strong><br />

www.awo‐ww.de<br />

Diözesan‐Caritasverband für das Erzbistum Köln e. V.<br />

www.maik‐caritasnet.de<br />

Sachsen:<br />

Der PARITÄTISCHE Sachsen<br />

www.parisax.de<br />

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www.koordination-maennerinkitas.de<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

Sachsen‐Anhalt:<br />

KinderStärken e.V.<br />

www.kinderstaerken‐ev.de<br />

Schleswig‐Holstein:<br />

KinderWege gGmbH, Projekt ‚MEHR Männer in Kitas‘<br />

‐ Trägerverb<strong>und</strong> Lübecker Kindertageseinrichtungen ‐<br />

www.mmik‐luebeck.de<br />

Thüringen:<br />

AWO Bildungswerk Thüringen e.V., Projekt juniorExperten – Kinder<br />

brauchen Männer<br />

www.juniorexperten.de<br />

B<strong>und</strong>esländerübergreifend:<br />

B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen e.V. (<strong>BAGE</strong>)<br />

www.bage.de<br />

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Berlin 2012<br />

www.koordination-maennerinkitas.de<br />

<strong>B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst</strong> / <strong>FSJ</strong> <strong>und</strong> <strong>Schülerpraktika</strong> – Handreichung für die Praxis<br />

7.4 Literaturverzeichnis<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend BMFSFJ (Hrsg.)<br />

(2011): Freiwilliges Engagement. www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Freiwilliges‐<br />

Engagement/fsj‐foej.html [Zugriff am 29.5.2012]<br />

Cremers, Michael (2012): Boys’ Day – Jungen‐Zukunftstag. Neue Wege in der<br />

Berufsorientierung <strong>und</strong> im Lebensverlauf von Jungen. Hg. v. Kompetenzzentrum<br />

Technik –Diversity– Chancengleichheit e.V., Bielefeld.<br />

Cremers, Michael/Diaz, Miguel (2012). „… mir ist es egal, Hauptsache soziale<br />

Arbeit.“ – Neue Wege für Jungen in der Berufswahl. In Koordinationssstelle<br />

Männer in Kitas (Hg.): Männer in Kitas. Opladen: Verlag Barbara Budrich. S. 29‐<br />

44.<br />

Cremers, Michael/Krabel, Jens (2011). Männliche Fachkräfte in der Kita. Eine<br />

Reflexion über Hintergründe <strong>und</strong> Überlegungen für die Praxis. Kindergarten heu‐<br />

te – das Leitungsheft 1/2011, 14‐18.<br />

Cremers, Michael/Puchert, Ralf/Mauz, Elvira (2008): So gelingt aktive Jungen‐<br />

förderung. Bericht der wissenschaftlichen Begleitforschung. Hg. v. Kompetenz‐<br />

zentrum Technik –Diversity – Chancengleichheit e.V. http://www.neue‐wege‐<br />

fuer‐jungs.de/Neue‐Wege‐fuer‐Jungs/Forschung/Evaluation‐2006–2007[Zugriff:<br />

02.02.2012].<br />

Deloitte &Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (2010): Auswirkungen<br />

der Wirtschaftskrise auf die Sozialwirtschaft. München [Online]<br />

http://www.pressemitteilungen‐online.de/index.php/auswirkungen‐<br />

derwirtschaftskrise‐auf‐die‐sozialwirtschaft/<br />

Dostal, Werner / Reinberg, Alexander (1999): IAB Kurzbericht. Aktuelle Analysen<br />

aus dem Institut für Arbeitsmarkt‐ <strong>und</strong> Berufsforschung der B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

Arbeit. Nürnberg: B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit.<br />

ESF‐Regiestelle (2011): MEHR Männer in Kitas. Berlin [Online] http://www.esf‐<br />

regiestelle.eu/mehr_maenner_in_kitas/index_ger.html [Zugriff am 29.5.2012]<br />

Jansen, Pierre/Ertekin, Ali Ihsan/Vaeßen, Lukas/Baake, Martina/Köhl, Eva (2010).<br />

Stärkung des Selbstbewusstseins. Das Aachener Vorlese‐Projekt ist abgeschlos‐<br />

sen <strong>und</strong> möchte weitermachen. Switchboard, Nr. 192, Sommer 2010, 14‐17.<br />

Statistisches B<strong>und</strong>esamt (2012). Statistiken der Kinder‐ <strong>und</strong> Jugendhilfe. Kinder<br />

<strong>und</strong> tätige Personen in Tageseinrichtungen <strong>und</strong> in öffentlich geförderter Kinder‐<br />

tagespflege am 1.03.2011. Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Wiesbaden.<br />

von Wensierski, Hans‐Jürgen/Schützler, Christoph/Schütt, Sabine. (2005): Be‐<br />

rufsorientierende Jugendbildung. Gr<strong>und</strong>lagen, empirische Bef<strong>und</strong>e, Konzepte.<br />

Weinheim: Juventa.<br />

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