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mit ausgezeichneter Firmengesundheit - Barmer GEK

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MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT.<br />

Das BARMER <strong>GEK</strong> Magazin für Unternehmen 1.11 März<br />

Der neue Health AWARD. <strong>Firmengesundheit</strong> ist einfach Gold wert !<br />

Praxis-News. Neues aus dem Melde- und Beitragswesen.<br />

Personal-Recruiting. Von Austern und Perlentauchern.<br />

Groß rauskommen –<br />

<strong>mit</strong> <strong>ausgezeichneter</strong><br />

<strong>Firmengesundheit</strong>


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Belohnen Sie sich !<br />

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Freunden und Bekannten Deutschlands<br />

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Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen und an Ihre BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle schicken, oder direkt dort abgeben.<br />

Ich habe das neue Mitglied geworben:<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ/Ort<br />

Mitgliedsnummer<br />

Ich wünsche mir folgende Prämie:<br />

NAHDRAN 1.11<br />

Ja, ich möchte zur BARMER <strong>GEK</strong> !<br />

Ich bin dabei ab dem<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ/Ort<br />

Geburtsdatum<br />

Die Angabe Ihrer persönlichen Daten ist aufgrund der §§ 206 Sozialgesetzbuch<br />

V und 50 Sozialgesetzbuch XI erforderlich.<br />

Gutschein 20 Euro<br />

Manchmal werden Wünsche wahr.<br />

Zumindest ein kleiner, für einen<br />

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Ich bin seit/ab dem Auszubildende(r) berufstätig<br />

Ausbildungsberuf<br />

Telefon (Angabe freiwillig)<br />

E-Mail (Angabe freiwillig)<br />

Arbeitgeber<br />

Anschrift Arbeitgeber<br />

Ort/Datum Unterschrift


Inhalt<br />

04<br />

06<br />

14<br />

16<br />

18<br />

IMPRESSUM<br />

Schnell informiert<br />

Aktuelles auf einen Blick<br />

Der neue Health AWARD<br />

Einfach Gold wert: <strong>Firmengesundheit</strong><br />

Schnell informiert<br />

Neues aus dem Melde- und Beitragswesen<br />

Arbeitnehmerüberlassung auf dem Prüfstand<br />

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ?<br />

Personal-Recruiting<br />

Von Austern und Perlentauchern<br />

Herausgeber: BARMER <strong>GEK</strong><br />

Verantwortlich: Athanasios Drougias,<br />

Abteilung Unternehmenskommunikation<br />

Redaktion: Rainer Janzen (Ltg.), Andreas Hipp<br />

Gestaltung, Bildredaktion: Andreas Große-Stoltenberg<br />

Redaktionsadresse: BARMER <strong>GEK</strong>, 42271 Wuppertal<br />

Telefon: 0800 33 20 60 99 18 36 (kostenlos)<br />

Fax: 0800 33 20 60 99 14 59 (kostenlos)<br />

E-Mail: nahdran@barmer-gek.de<br />

BARMER <strong>GEK</strong> online: www.barmer-gek.de/arbeitgeber<br />

www.barmer-gek.de<br />

Druck: pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH<br />

Bildnachweis: mauritius (1), Frank Ossenbrink (1),<br />

BMAS/Tom Maelsa (1), fotolia (17), BA (1), EiBA (6), TÜV NORD (1),<br />

IGA (2), Goerke & Kollegen (1), CoachLogic (1), BARMER <strong>GEK</strong><br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

NAHDRAN erscheint viermal jährlich.<br />

Sehr geehrte Leserin,<br />

sehr geehrter Leser,<br />

wissenschaftlich betrachtet ist der Frühling auch ein chemischer<br />

Vorgang, denn bei höherer Lichtintensität schüttet der<br />

Körper vermehrt die Hormone Serotonin und Dopamin aus.<br />

Zum Glück gibt es noch den gefühlten Frühling, wenn die<br />

ersten Sonnenstrahlen Herz und Haut erwärmen und die<br />

Natur von trist auf farbenfroh umschaltet. Plötzlich stellt<br />

sie sich wieder ein, diese heitere Gelassenheit, dieses<br />

Welt-lass-Dich-umarmen-Gefühl !<br />

Mit gut gelaunt bis euphorisch lässt sich auch die<br />

Stimmung in der deutschen Wirtschaft beschreiben. Schenkt<br />

man den führenden Instituten Glauben, dann steht einem<br />

dauerhaften Aufschwung nichts im Wege. Mit der Verkündung<br />

eines solchen „Dauerhochs” tun sich Meteoro logen<br />

schon schwerer, denn sonst würde ja auch für die BARMER <strong>GEK</strong><br />

immer nur die Sonne scheinen: In der letzten NAHDRAN<br />

hatten wir Sie um Ihr Urteil zu unseren Serviceangeboten für<br />

Arbeitgeber gebeten. Von dieser Firmenkunden-Befragung<br />

haben Sie regen Gebrauch gemacht. Allein in den ersten sechs<br />

Wochen nach Umfrage-Start erreichten uns 1.060 ausgefüllte<br />

Online-Fragebögen – dafür herzlichen Dank ! Auch wenn die<br />

Auswertung dieser repräsentativen Befragung noch nicht ganz<br />

abgeschlossen ist, zeigen sich bereits erste Trends. So der,<br />

dass Sie unseren Service und unsere Beratung für weiter<br />

optimierbar halten und Ihnen dabei der Telefonkontakt<br />

wichtiger ist als andere Kommunikationskanäle.<br />

Wir haben verstanden und werden unseren Service und<br />

unsere Medien noch näher an Ihren Wünschen und Bedürfnissen<br />

ausrichten. Die Befragungs-Ergebnisse stellen wir<br />

Ihnen in der nächsten Ausgabe der NAHDRAN selbstverständlich<br />

vor.<br />

Bis dahin wünsche ich Ihnen – allen beruflichen und privaten<br />

Herausforderungen zum Trotz – eine fröhliche, unbeschwerte<br />

Frühlingszeit und viel Erfolg bei all Ihren Aktivitäten.<br />

Herzliche Grüße<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 03<br />

Birgit Fischer<br />

Vorstandsvorsitzende der BARMER <strong>GEK</strong>


Schnell informiert > Aktuelles auf einen Blick<br />

Sozialwahl 2011<br />

Mitmachen – Einfluss nehmen<br />

Sie ist nach Bundestags- und Europawahl die drittgrößte Wahl<br />

in Deutschland. Die Rede ist von der Sozialwahl, die bei den<br />

Sozialversicherungsträgern in Kürze wieder ansteht. Anders als<br />

bei politischen Wahlen dürfen an der Sozialwahl bereits 16-Jährige<br />

teilnehmen, sofern sie dieses typische Azubi-Alter spätestens<br />

am 3. Januar 2011 vollendet haben. Allein bei der<br />

BARMER <strong>GEK</strong> sind rund 6,5 Millionen wahlberechtigte Mitglieder<br />

aufgerufen, ihr „Parlament“ zu wählen. Dass sie über die Besetzung<br />

des 30-köpfigen BARMER <strong>GEK</strong>-Verwaltungsrats direkt<br />

<strong>mit</strong>entscheiden dürfen, ist nicht selbstverständlich. Bei den meisten<br />

anderen Krankenkassen haben die Mitglieder keinen Einfluss<br />

darauf, wer in den nächsten sechs Jahren ihre Interessen vertritt.<br />

Für den ehrenamtlichen Verwaltungsrat der BARMER <strong>GEK</strong><br />

kandidieren dagegen ausschließlich Vertreterinnen und Vertreter<br />

der Versicherten. Ihr Einfluss ist groß: Sie wählen den<br />

hauptamtlichen Vorstand, setzen Widerspruchsausschüsse ein,<br />

beschließen den Haushalt und haben zudem über sämtliche<br />

Jetzt neu: Webcodes<br />

Schnell und direkt zur Sache kommen<br />

Ob Beitragstabellen, Rechengrößen, Umlagesätze oder Firmenfitness-Angebote<br />

der BARMER <strong>GEK</strong>: Als NAHDRAN-Leserin<br />

oder -Leser sind Sie es gewohnt, von der Redaktion auf zusätzliche<br />

Fundstellen im Internet hingewiesen zu werden. Jetzt<br />

können Sie noch schneller und ohne Umwege auf für Sie wichtige<br />

oder interessante Web-Inhalte in unserem BARMER <strong>GEK</strong><br />

Arbeitgeber-Portal zurückreifen. Ab sofort hängen wir an in<br />

der NAHDRAN aufgeführte Internetadressen, die <strong>mit</strong> www.<br />

barmer-gek... beginnen, einen sechsstelligen Zahlencode, den<br />

Webcode, an. Informieren wir Sie beispielsweise über die Fälligkeitstermine<br />

für Ihre Sozialversicherungsbeiträge, dann lautet<br />

die Adresse jetzt: www.barmer-gek.de/500015. Wahlweise<br />

können Sie die Zahlen-Kombi „500015“ übrigens auch direkt<br />

in das Feld „Schlagwort/Webcode“ auf der Startseite des<br />

BARMER <strong>GEK</strong> Arbeitgeber-Portals unter www.barmer-gek/<br />

arbeitgeber eingeben. Funktioniert genauso gut. Viel Spaß<br />

beim Surfen!<br />

Satzungsleistungen zu befinden. Besonders stark gemacht hat<br />

sich der Verwaltungsrat übrigens für die Einführung des Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements. Es ist sein Verdienst, dass die<br />

Firmenpartner der BARMER <strong>GEK</strong> auf ein breites Portfolio an<br />

Gesundheitsangeboten zurückgreifen können. Zwischen dem<br />

11. und 21. April 2011 werden die Wahlunterlagen für die Sozialwahl<br />

(sie ist eine reine Briefwahl !) verschickt. Spätestens am<br />

1. Juni 2011 muss der rote Wahlbriefumschlag <strong>mit</strong>samt angekreuztem<br />

Stimmzettel dann bei der BARMER <strong>GEK</strong> eingegangen<br />

sein. Alle BARMER <strong>GEK</strong> Mitglieder sollten von ihrem Wahlrecht<br />

Gebrauch machen und so darüber <strong>mit</strong>entscheiden, wer künftig<br />

ihre Interessen vertreten soll.<br />

Bild: Bundesministerin Ursula von der Leyen auf einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

des Bundeswahlbeauftragten für die Sozialversicherungswahlen<br />

und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in Berlin am 1. Juni 2010.<br />

Weitere Informationen<br />

www.barmer-gek.de/104727 oder www.sozialwahl.de<br />

Beruf und Pflege<br />

Neuer BARMER <strong>GEK</strong> Leitfaden<br />

Zehn bis 15 Prozent der Berufstätigen pflegen neben ihrem Job<br />

Angehörige – und das über durchschnittlich acht Jahre hinweg.<br />

Da<strong>mit</strong> sie gesund und leistungsfähig bleiben, brauchen sie die<br />

Unterstützung ihrer Arbeitgeber. Ende 2008 startete ein von<br />

Europäischer Union und dem Land Nordrhein-Westfalen gefördertes<br />

Pilotprojekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege,<br />

initiiert vom „Zentrum Frau in Beruf und Technik“ und maßgeblich<br />

<strong>mit</strong>getragen durch die BARMER <strong>GEK</strong>, Deutschlands<br />

größte Kranken- und Pflegekasse. Als bedeutender Arbeitgeber<br />

gehörte sie auch zu den 16 Unternehmen, die am „Piloten“<br />

teilgenommen haben. Ob flexiblere Arbeitszeiten oder<br />

besserer Informationsfluss: Mittels Befragungen, Workshops<br />

und Co. wurde erfolgreich an Stellschrauben im Spannungsfeld<br />

Beruf und Pflege gedreht. Ein neuer Leitfaden, der in Kürze<br />

erscheint, bündelt die hierbei gesammelten Erfahrungen.<br />

Weitere Informationen<br />

www.barmer-gek.de/501402


Neue Broschüre der Bundesagentur für Arbeit<br />

Strategien gegen den Fachkräftemangel<br />

Der Konjunkturmotor brummt. Die<br />

Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

verbreiten grenzenlosen Optimismus<br />

und untermauern ihre „gute<br />

Laune“ <strong>mit</strong> durchweg erfreulichen<br />

Zahlen und Fakten. Zugleich befeuert<br />

der Wirtschaftsboom aber<br />

auch die Nachfrage nach Fachkräften.<br />

Allein, von denen gibt es bereits<br />

heute in manchen Branchen<br />

und Regionen schon nicht mehr<br />

genug. Ob er nun droht oder bereits<br />

existiert: Der Fachkräftemangel treibt den Experten und<br />

zugleich auch immer mehr Mittelständlern tiefe Sorgenfalten<br />

auf die Stirn. „Perspektive 2025 – Fachkräfte für Deutschland“<br />

heißt eine neue kostenlose Broschüre der Bundesagentur für<br />

Arbeit (BA). In ihr werden auf einer soliden Datenbasis die<br />

wesentlichen Ursachen für den allmählichen Schwund an Know-<br />

how genauestens analysiert und entsprechende Gegenstrategien<br />

entwickelt. Die BA benennt in ihrer Broschüre zehn zentrale<br />

Handlungsfelder, die zur Deckung des Fachkräftebedarfs<br />

allesamt dringend „beackert“ werden müssten. So sollten beispielsweise<br />

Berufsrückkehrerinnen, ältere Menschen über 55<br />

oder Menschen <strong>mit</strong> Migrationshintergrund besser in den Arbeitsmarkt<br />

integriert werden. Doch auch das Zurückgreifen auf<br />

diese schlummernden Potenziale wird nach Meinung der Bundesarbeitsagentur<br />

allein nicht reichen, deshalb wird in „Perspektive<br />

2025“ (bis zu diesem Jahr wird, laut BA, die Gesamtzahl<br />

von Personen In Deutschland, die theoretisch in der Lage sind,<br />

einer Arbeit nachzugehen, um rund 6,5 Millionen sinken ! )<br />

auch die gezielte und gesteuerte Zuwanderung von qualifizierten<br />

Fachkräften thematisiert. „Der drohende Fachkräftemangel<br />

ist kein Schicksal“, so das Zwischen-Fazit von BA-Vorstands<strong>mit</strong>glied<br />

Raimund Becker. „Im Gegenteil: Mit gut abgestimmten<br />

Strategien aller beteiligten Akteure und durch<br />

eine gute Zusammenarbeit in Netzwerken kann es gelingen,<br />

einem Mangel entgegenzutreten.“<br />

Weitere Informationen<br />

www.arbeitsagentur.de > Veröffentlichungen > Broschüren<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 05<br />

Neuer Online-Coach zur Raucherentwöhnung<br />

Aussteiger gesucht !<br />

Rauchen am Arbeitsplatz ist in den meisten Unternehmen<br />

<strong>mit</strong>tlerweile tabu. Dennoch frönt noch so mancher „Nikotin-<br />

Junkie” in irgendeiner Raucherecke verstohlen seiner Sucht.<br />

Wie schwer es ist, davon loszukommen, belegen Zahlen des<br />

Statistischen Bundesamtes. Danach scheitert mehr als jeder<br />

zweite Versuch, sich dieses ungesunden Lasters zu entledigen.<br />

„Häufig liegt das an der mangelnden Vorbereitung“, weiß Dr.<br />

Rüdiger Meierjürgen. Der Suchtexperte der BARMER <strong>GEK</strong> rät,<br />

sich <strong>mit</strong> Entspannungsübungen auf diese besondere Herausforderung<br />

einzustimmen und für dieses mentale Warm-up am<br />

besten ein freies Wochenende zu nutzen. Seine zweite Em pfehlung<br />

lautet, das neue „Aussteiger“-Programm der Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu nutzen. Denn<br />

dort können sich die des „blauen Dunstes“ Überdrüssigen von<br />

einem Online-Coach bei ihren ersten Gehversuchen in ein<br />

rauchfreies Leben begleiten lassen. „Allerdings müssen sich die<br />

Programm-Teilnehmerinnen und -teilnehmer schon aktiv <strong>mit</strong><br />

einbringen“, so Meierjürgen „denn ohne einen gewissen Durchhaltewillen<br />

geht es nicht.“ Wie es um die individuelle Ausdauer<br />

der Aussteiger und um den Grad ihrer Nikotinabhängigkeit<br />

bestellt ist, wird deshalb vorher anhand von Test-Fragebögen<br />

gemessen. Ansonsten setzt der Online-Coach auf Motivationsanreize,<br />

um die gerade in den ersten Tagen des Entzugs psychisch<br />

recht instabilen Nikotin-Abstinenzler bei der Stange und<br />

vom „Glimmstängel“ fern zu halten. Genau so, wie er „Rückfall-<br />

Tätern” in die Erfolgsspur zurück verhilft, sollten sie doch einmal<br />

schwach geworden sein. Allemal freuen dürfen<br />

sich die frisch Entwöhnten auf das, was danach<br />

kommt, denn bereits nach kurzer Zeit sinkt ihr Herzinfarkt-<br />

oder Krebsrisiko. Auch gegen das befreiende<br />

Gefühl, endlich mal wieder tief durchatmen oder<br />

besser riechen und schmecken zu können, dürften<br />

sie wohl kaum etwas einzuwenden haben.<br />

Echte Nichtraucher-Privilegien<br />

eben, die unweigerlich Frühlingsgefühle<br />

aufkommen lassen.<br />

Weitere Informationen<br />

www.barmer-gek.de/103323<br />

www.rauchfrei-info.de


06 > NAHDR A N 1.11 > MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT<br />

Einfach


HAWARD – der Health AWARD – heißt eine neue, bundesweit<br />

angelegte Gesundheitsinitiative, für die jetzt der Startschuss<br />

fiel. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, vor allem kleine und <strong>mit</strong>telständische<br />

Unternehmen (KMU) in Deutschland für das Thema<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zu sensibilisieren,<br />

sie von der Notwendigkeit „gesunder“ Unternehmensstrukturen<br />

zu überzeugen und ihnen bei der Realisierung dieses wichtigen<br />

Unternehmensziels tatkräftig unter die Arme zu greifen. Gerade<br />

weil die Möglichkeiten der KMU meist begrenzter sind<br />

als die von Großkonzernen, ist die HAWARD Initiative für Unternehmen<br />

eine hervorragende Möglichkeit, von Know-how,<br />

Wissen und Erfahrung vieler kompetenter HAWARD Partner<br />

zu profitieren.<br />

Das TÜV NORD Zertifikat<br />

Einer dieser kompetenten und erfahrenen HAWARD Partner ist<br />

TÜV NORD. TÜV NORD gibt den Unternehmen, also auch den<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 07<br />

Der neue Health AWARD für Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Gold wert: <strong>Firmengesundheit</strong><br />

Erstmals vergibt TÜV NORD ein Zertifikat für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Bei der<br />

Entwicklung der Zertifizierungskriterien durch TÜV NORD steuerte die BARMER <strong>GEK</strong> ihr fachliches<br />

Know-how bei. BARMER <strong>GEK</strong> Partnerunternehmen, die sich diesem BGM-Check unterziehen, können<br />

überdies HAWARD Mitglied werden und von den Vorteilen eines großen Gesundheits-Netzwerks profitieren.<br />

Darüber hinaus haben sie die Chance, den Health AWARD verliehen zu bekommen, sofern sie auf<br />

dem Feld <strong>Firmengesundheit</strong> Außergewöhnliches geleistet haben.<br />

Firmenpartnern der BARMER <strong>GEK</strong>, erstmalig in Deutschland<br />

die Möglichkeit, sich – unabhängig von Branche oder Größe<br />

– ihr BGM-System vorauditieren und zertifizieren zu lassen.<br />

Nach dem neuen Standard zertifizieren lassen können sie sich<br />

für den Fall, dass sie ihr BGM-System auf ein bereits zertifiziertes<br />

Managementsystem (wie zum Beispiel ein Qualitäts- oder Umweltmanagement)<br />

draufsatteln oder darin integrieren wollen.<br />

Während sich ein Voraudit für jene Unternehmen anbietet, die<br />

aktuell „nur“ über ein BGM-Grundgerüst verfügen, das sie<br />

einer Statusanalyse unterziehen möchten, um hinsichtlich ihrer<br />

<strong>Firmengesundheit</strong>s-Aktivitäten eine erste Standortbestimmung<br />

vornehmen zu können.<br />

Auch hier helfen die Experten von TÜV NORD CERT, die<br />

sich natürlich an Ort und Stelle ein genaues Bild von Qualität<br />

und Güte der firmeneigenen BGM-Maßnahmen machen, den<br />

Unternehmen bei der Bewertung dessen weiter, was bislang<br />

auf den Weg gebracht wurde. Beziehungsweise bei der <br />

Holger W. Sievers<br />

Personal-Vorstand<br />

der TÜV NORD AG<br />

„Unternehmen <strong>mit</strong> gesunden<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

gehört die Zukunft. Mit unserem<br />

Zertifizierungssystem haben wir<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> der BARMER <strong>GEK</strong> und<br />

anderen Partnern einen einheitlichen<br />

Standard für die Bewertung des<br />

Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

ent wickelt. Ich erwarte, dass<br />

er zum Benchmark wird.“


08 > NAHDR A N 1.11 > MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT<br />

Zeitschiene HAWARD 2011<br />

März bis August 2011<br />

Voraudit/Zertifizierung<br />

durch TÜV NORD<br />

HAWARD – die neue BGM-Gesundheitsinitiative<br />

Health AWARD<br />

HAWARD Mitgliedschaft<br />

Voraudit/Zertifizierung (TÜV NORD)<br />

März bis August 2011<br />

Bewerbung<br />

für Health AWARD<br />

Einschätzung, ob die eingeschlagene Marschroute auch perspektivisch<br />

betrachtet Erfolg versprechend ist. Denn will man<br />

später das TÜV NORD Zertifikat erwerben, dann sind – gemäß<br />

der Definition von BGM – gewisse Auflagen zu erfüllen. Danach<br />

müssen die Arbeitgeber den Nachweis erbringen, dass<br />

sie die Entwicklung firmeninterner betrieblicher Strukturen und<br />

Prozesse systematisch vorantreiben. Mit dem Ziel, gesunde<br />

Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Gesundheitskompetenz<br />

sowohl ihrer Führungskräfte als auch ihrer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu erhöhen.<br />

Bei der Entwicklung der Zertifizierungskriterien für das Betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement durch TÜV NORD steuerte<br />

die BARMER <strong>GEK</strong> ihr fachliches Know-how bei. Denn Deutschlands<br />

größte Krankenkasse verfügt über ein besonders breitgefächertes<br />

Angebot zur <strong>Firmengesundheit</strong> und über langjährige<br />

praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet.<br />

Die HAWARD Mitgliedschaft<br />

Unternehmen, die sich von TÜV NORD zertifizieren oder voraudi<br />

tieren lassen, haben zudem die Möglichkeit, Mitglied der<br />

HAWARD Initiative zu werden, was sie wiederum berechtigt,<br />

das HAWARD Gütesiegel zu führen. Zudem können HAWARD<br />

Unternehmen beispielsweise aber auch von der HAWARD<br />

Öffentlichkeitsarbeit für Mitglieder profitieren, getreu dem<br />

Motto „Tue Gutes und lass andere drüber reden !“. Daneben<br />

bis Ende Oktober 2011<br />

Fachjury er<strong>mit</strong>telt<br />

Preisträger<br />

HAWARD Mitglieder profitieren<br />

z. B. von einem BGM-Netzwerk oder<br />

hochwertigen Informationen (Experten-<br />

Studien, Best-practice-Beispielen etc.)<br />

30. November 2011<br />

Health AWARD Gala<br />

<strong>mit</strong> Preisverleihung<br />

stehen ihnen unter anderem vergünstigte Beratungsleistungen<br />

oder regelmäßige Informationen zum Thema Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement zur Verfügung.<br />

www.haward.de<br />

Darüber hinaus lohnt sich für die HAWARD Mitglieds-Unternehmen<br />

eigentlich immer ein Besuch der HAWARD Homepage,<br />

die eine Informations-, Interaktions- und Präsentations-<br />

Plattform zugleich ist. Denn unter www.haward.de bekommen<br />

Entscheider und Führungskräfte eine Fülle hochwertiger und<br />

praxisnaher Informationen zur Verfügung gestellt. Für einen<br />

kontinuierlichen Wissenstransfer auf hohem Niveau – etwa in<br />

Form von aktuellen Gesundheitsstudien, Umfragen oder<br />

Statistiken – sorgen ausgewiesene Gesundheitsexperten, zugleich<br />

aber auch besonders BGM-erfahrene Unternehmen, die<br />

nachahmenswerte Beispiele aus der Praxis beisteuern. Geht


es nach den HAWARD Initiatoren, soll über kurz oder lang ein<br />

Kompetenz-Netzwerk entstehen, welches sich durch einen lebhaften<br />

und praxisnahen Meinungs- und Erfahrungsaustausch<br />

auszeichnet.<br />

Gleichzeitig tragen sich die Initiatoren <strong>mit</strong> der Idee, einen<br />

Marktplatz für Anbieter oder Produzenten von Gesundheitsprodukten<br />

und -dienstleistungen zu schaffen, verbunden <strong>mit</strong><br />

der für Unternehmen reizvollen Option, sich hier öffentlichkeitswirksam<br />

präsentieren zu können.<br />

Last not least: Ein kostenloser Selbstcheck (siehe unten)<br />

– ebenfalls unter www.haward.de zu finden – hilft Unternehmen,<br />

die noch nicht sonderlich BGM-erfahren sind, bei der<br />

Standortbestimmung. Sagt ihnen, ob sie reif sind für ein Voraudit<br />

oder gar für das TÜV NORD Zertifikat.<br />

Der BGM Health AWARD<br />

Einen besonderen Motivationsanreiz setzen die<br />

Initiatoren der BGM-Gesundheitsinitiative <strong>mit</strong><br />

dem Health AWARD (Health = Gesundheit;<br />

AWARD = Preis oder Auszeichnung). Er belohnt<br />

das Engagement der Firmen, die sich auf dem<br />

Feld <strong>Firmengesundheit</strong> besonders hervorgetan<br />

Der HAWARD BGM Check<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 09<br />

„HAWARD bietet Unternehmen die<br />

Chance, ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

kontinuierlich zu<br />

verbessern und sich dabei an<br />

anerkannten Qualitätsstandards zu<br />

orientieren. Die BARMER <strong>GEK</strong> – als<br />

starker Gesundheitspartner für<br />

Unternehmen – unterstützt diese<br />

neue Initiative deshalb gerne.”<br />

Werner Froese<br />

HAWARD Jury-Mitglied und<br />

Bereichsleiter BGM bei der BARMER <strong>GEK</strong><br />

und Außergewöhnliches geleistet haben. Der Health AWARD<br />

ist eine BGM-Auszeichnung für die Besten und Kreativsten.<br />

Mit ihm werden Unternehmen ausgezeichnet, die das Thema<br />

BGM firmenintern vorbildlich umgesetzt haben und dabei<br />

auch ungewöhnliche Wege gegangen sind. Der Health AWARD<br />

wird einmal jährlich in mehreren Kategorien sowie Klassen<br />

und nach transparenten Entscheidungskriterien vergeben.<br />

Erstmals am 30. November 2011 im Rahmen einer festlichen<br />

und prestigeträchtigen Gala in der Hansestadt Hamburg. <br />

Ist Ihr Unternehmen reif für ein TÜV NORD Voraudit ? Oder gar für eine vollständige<br />

TÜV NORD Zertifizierung ? Ein kostenloser Selbstcheck (unter www.haward.de) hilft<br />

bei der BGM-Standortbestimmung. Er enthält Fragen wie:<br />

n Gibt es in der Firma bereits ein zertifiziertes Managementsystem (wie z. B. Qualitätsmanagement,<br />

Umweltmanagement oder Arbeitssicherheit), BGM-Leitlinien oder<br />

Betriebsvereinbarungen ?<br />

n Wie ist der Informationsfluss im Unternehmen in Sachen <strong>Firmengesundheit</strong> (z. B. über<br />

das Intranet, Newsletter, Broschüren oder Aushänge) ?<br />

n Wurde die Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon mal genauer<br />

unter die Lupe genommen (z. B. über eine Fehlzeiten-Analyse) ?<br />

n Wurden firmenintern schon BGM-Maßnahmen geplant, umgesetzt und ausgewertet<br />

– und zwar nach verbindlichen Terminvorgaben und klar geregelten Verantwortlichkeiten<br />

?<br />

n Werden im Unternehmen regelmäßig ausgewählte Kennzahlen erhoben, die neben<br />

gesundheits-/krankheitsbezogenen Daten auch wirtschaftliche Faktoren berücksichtigen<br />

und bewerten, wie z. B. Krankheits- und Krankheitsfolgekosten, Produktivität,<br />

Umsatz pro Mitarbeiter oder das Kosten-Nutzen-Verhältnis umgesetzter<br />

Maßnahmen ?<br />

Den vollständigen Fragenkatalog finden Sie unter www.haward.de.


10 > NAHDR A N 1.11 > MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT<br />

Welche Unternehmen letztlich den begehrten Health AWARD<br />

(eine gesteigerte öffentliche Aufmerksamkeit dürfte den Preisträgern<br />

gewiss sein !) verliehen bekommen, darüber entscheidet<br />

eine hochkarätig besetzte Jury aus Wissenschaftlern, Gesundheitsexperten,<br />

Unternehmern und Journalisten. Um am Health<br />

AWARD 2011 teilnehmen zu können, muss das Unternehmen<br />

allerdings bis zum 31. August 2011 das TÜV NORD BGM-Zertifizierungsverfahren<br />

erfolgreich durchlaufen haben. Andernfalls<br />

eröffnet sich erst 2012 wieder die Chance auf eine Teilnahme.<br />

So oder so: BGM macht attraktiv<br />

Es muss nicht notwendigerweise ein HAWARD Gütesiegel oder<br />

gar ein gewonnener Health AWARD sein, um sich als Unternehmen<br />

ins rechte Licht zu rücken und Aufmerksamkeit weit über<br />

Stadt und Region hinaus zu bekommen. Auch ohne den sicher<br />

sehr hilfreichen PR-Rückenwind der HAWARD Initiative lassen<br />

sich firmeneigene BGM-Aktivitäten hervorragend präsentieren.<br />

Stellt das Unternehmen da<strong>mit</strong> doch nachdrücklich unter Beweis,<br />

dass ihm das Wohl und die Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter am Herzen liegen. Was wiederum das Unternehmen<br />

für Kunden wie potenzielle Neukunden erst so richtig<br />

attraktiv macht. Denn „draußen“ schaut man längst nicht mehr<br />

nur auf die Qualität von Produkten oder Dienstleistungen, auf<br />

ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis oder einen erstklassigen<br />

Service, sondern auch darauf, ob die Unternehmensführung<br />

ihrer sozialen Verantwortung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

gegenüber gerecht wird. Und dort wird ebenfalls sehr<br />

genau registriert, ob vornehmlich auf schnelles Wachstum und<br />

auf die nächsten Quartalszahlen gesetzt wird oder auf Nachhaltigkeit<br />

und auf gesundes Wachstum.<br />

Fachkräftemangel: Lock<strong>mit</strong>tel BGM<br />

Allen Konjunkturhochs und glänzenden Prognosen zum Trotz:<br />

Nachwuchsprobleme und Fachkräftemangel nehmen zu – der<br />

demografische Wandel wirft immer größere Schatten und seine<br />

Auswirkungen sind heute noch gar nicht zu ermessen. Mit<br />

BGM lässt sich wirkungsvoll gegensteuern. Denn gesunde Arbeitsbedingungen,<br />

ein gutes Arbeitsklima und eine intakte<br />

Unternehmenskultur senden „Duftstoffe“ aus, <strong>mit</strong> denen sich<br />

die so begehrten und rarer werdenden Fachkräfte anlocken<br />

lassen. Und zwar genau jene, die sonst die freie Auswahl<br />

hätten, wo sie sich <strong>mit</strong> ihrer Familie niederlassen und ihre Zukunft<br />

sehen. Eine gesunde Work-Life-Balance im Unternehmen<br />

kann etwaige Standort- oder Infrastruktur-Nachteile durchaus<br />

wieder wettmachen, und die gemeinhin als besonders zugkräftig<br />

geltenden Argumente „Gehalt“ oder „Aufstiegsmöglichkeiten“<br />

haben ohnehin viel von ihrer Strahlkraft verloren.<br />

Return on Investment – BGM rechnet sich<br />

Gesunde, fitte und belastbare Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die <strong>mit</strong> dem nötigen Elan und <strong>mit</strong> der richtigen Einstellung<br />

an ihr Tagewerk herangehen, niedrigerer Krankenstand, neues<br />

Wir-Gefühl, größere Identifikation der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter <strong>mit</strong> ihrem Arbeitgeber, <strong>mit</strong> seinen Produkten und<br />

Dienstleistungen, seinen Unternehmenszielen, mehr Sensibilität<br />

für die eigene Gesundheit, gerade auch nach Feierabend:<br />

Kein Zweifel, an positiven Effekten durch BGM herrscht<br />

nun wahrlich kein Mangel. Von vielen anderen positiven Mitnahmeeffekten<br />

(siehe auch „Gute Gründe…“ auf Seite 12)<br />

ganz zu schweigen.<br />

Dennoch bleiben viele Betriebe skeptisch, ob sich gesundheitsfördernde<br />

Investitionen in das „Humankapital” betriebswirtschaftlich<br />

auch wirklich rechnen. Ob sich auch hier anhand<br />

von Kosten-Nutzen-Analysen nachprüfen lässt, inwieweit der<br />

Aufwand noch in einem gesunden Verhältnis zum Ertrag steht,<br />

ob Ressourcen nicht womöglich ungenutzt brachliegen, ob Personal-<br />

und Organisationsstrukturen effektiv und griffig genug<br />

„Gerade in inhabergeführten<br />

Unternehmen lässt sich ein integrales<br />

BGM Modell leichter entwickeln,<br />

und das ist Chance und Wettbewerbsvorteil<br />

zugleich – wenn sich die<br />

Führung der Herausforderung<br />

betriebliche Gesundheit stellt und<br />

Vorbildfunktion übernimmt.<br />

Dr. Dietmar F. Horch<br />

HAWARD Jury-Sprecher, Geschäftsführer und<br />

Inhaber der BIV-Consult Unternehmensberatung


„Bislang gab es keine verbindlichen<br />

BGM-Richtlinien. Mit dem HAWARD<br />

hat sich das geändert. Er hilft den<br />

Unternehmen zudem dabei, sich<br />

öffentlichkeitswirksam darzustellen.<br />

So werden sie attraktiver für<br />

qualifizierte Fachkräfte und<br />

können sich als Arbeitgebermarke<br />

positionieren.”<br />

Dr. Christa Sedlatschek<br />

HAWARD Jury-Mitglied, wissenschaftliche Leiterin und<br />

Geschäftsführerin der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)<br />

sind und <strong>mit</strong> möglichst wenig Reibungsverlusten einhergehen.<br />

Die Wissenschaft zerstreut diese Bedenken hinsichtlich BGM<br />

jedoch in seltener Einmütigkeit: Die Kosten-Nutzen-Rechnung<br />

geht nicht nur auf, <strong>mit</strong> Investitionen in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

lässt sich nachprüfbar sogar eine ansehnliche<br />

Rendite erzielen. Ohne dass die Investitionsfreude <strong>mit</strong> allzu<br />

großen Risiken behaftet wäre.<br />

Unternehmen, die es gewohnt sind, <strong>mit</strong> Kennzahlen zu arbeiten,<br />

welche binnen eines bestimmten Zeitraums darüber<br />

Aufschluss geben sollen, wie hoch die Gewinnmargen sind, denen<br />

hilft bei der BGM-Kosten-Nutzen-Analyse die Finanzkennzahl<br />

ROI (Return on Investment) weiter. Auch der ROI wird in<br />

Form eines Verhältnisses dargestellt. Das heißt: Erbringt ein investierter<br />

Euro einen Gewinn von vier Euro, so wäre das gleichbedeutend<br />

<strong>mit</strong> einem ROI von 1:4. So lässt sich <strong>mit</strong> Hilfe der<br />

Kenngröße ROI herausfinden, welchen ökonomischen Nutzen<br />

Investitionen in betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention<br />

letztlich haben. Gesundheitsmaßnahmen, die zu einer<br />

Hätten Sie gewusst, dass…<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 11<br />

Reduktion von Krankheitskosten führen, schlagen beispielsweise<br />

<strong>mit</strong> einem ROI von 1:2,3 bis 1:5,9 zu Buche.<br />

Auch Investitionen in Arbeitsschutzmaßnahmen ergeben einen<br />

positiven Return on Investment, so das Ergebnis einer Studie<br />

von Professor Dr. Bräunig (Justus-Liebig-Universität in Gießen).<br />

Die Studie „Präventionsbilanz aus theoretischer und empirischer<br />

Sicht“ wurde in Zusammenhang <strong>mit</strong> dem umfangreichen<br />

Projekt „Qualität in der Prävention“ der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung (DGUV) durchgeführt. Eine neue<br />

Kennzahl „Return on Prevention“ (ROP) wird dabei zur Interpretation<br />

des Präventionserfolges eingeführt. Diese stellt dar,<br />

inwieweit sich Präventionskosten rentieren. Dabei werden<br />

die Präventionskosten dem Präventionsnutzen gegenübergestellt.<br />

Das Ergebnis dieser Studie: Für jeden in den Arbeitsschutz<br />

investierten Euro besteht ein ökonomisches Erfolgspotenzial<br />

von 1,60 Euro.*<br />

* Quelle: Bräunig D., Kohstall T., Präventionsbilanz und Präventionserfolg,<br />

DGUV Forum, Heft 4/09, Seite 22-27 (www.dguv-forum.de)<br />

Der ROI-Kalkulator erschließt Ressourcen<br />

Der ROI-Kalkulator – der prospektive Return on Investment –<br />

der von der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA) entwickelt<br />

wurde, hilft Unternehmen dabei, sich die ökonomischen Potenziale,<br />

welche im Berieblichen Gesundheitsmanagement<br />

schlummern, zu erschließen. Und dies bereits bei der Planung<br />

oder <strong>mit</strong> Beginn der BGM-Maßnahmen. Der wahrscheinliche <br />

n Unternehmen die Arbeitsunfähigkeit eines Mitarbeiters pro Tag durchschnittlich<br />

400 Euro kostet ? (1)<br />

n sich der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Arbeitsunfähigkeit 2008 auf insgesamt<br />

121 Milliarden Euro belief ? (2)<br />

n der Anteil psychischer Erkrankungen bei den Fehlzeiten von 2003 (11,1 Prozent) bis<br />

2009 (17,6 Prozent) um 50 Prozent gestiegen ist ? (3)<br />

(1) Produktions- und Bruttowertschöpfungsausfall (laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin)<br />

(2) laut Bundesamt für Arbeitsschutz<br />

(3) BARMER <strong>GEK</strong>, Gesundheitsreport 2010 – Teil 1, Seite 20 (www.barmer-gek.de/501306)


12 > NAHDR A N 1.11 > MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT<br />

ökonomische Nutzen von Investitionen in <strong>Firmengesundheit</strong><br />

lässt sich anhand einer Zukunftsbetrachtung verlässlich ermessen.<br />

Auch können verschiedene Optionen gegeneinander<br />

abgewogen werden. Auf diese Weise lassen sich Entscheidungen<br />

rational treffen.<br />

Die BGM-Beraterinnen und -berater der BARMER <strong>GEK</strong><br />

stellen interessierten Partnerunternehmen den ROI-Kalkulator<br />

gerne mal vor und führen Beispiel-Rechnungen durch.<br />

Weiterführende Informationen unter www.iga-info.de ><br />

IGA-Report 13 und 16<br />

Was hat BGM, was andere nicht haben ?<br />

Die Wirkung von einem Vortrag über gesunde Ernährung,<br />

einem Nordic-Walking-Schnupperkurs für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, einem Faltblatt zur Arbeitsplatz-Ergonomie<br />

oder einer Blutdruck- oder Blutzucker-Messaktion verpuffen<br />

schnell. Deshalb ist es wichtig, das Thema <strong>Firmengesundheit</strong><br />

strategisch anzugehen, angefangen bei der Analyse, über<br />

10 gute Gründe für ein BGM<br />

n BGM ist gut für das Betriebsklima, für Teamgeist und Wir-Gefühl!<br />

n steigert Motivation und Leistungsbereitschaft<br />

n senkt Fehlzeiten / erhöht Wertschöpfung und Produktivität<br />

n optimiert Arbeitsabläufe und verbessert die Kommunikation<br />

n lockt Berufsnachwuchs und qualifizierte Fachkräfte an<br />

n macht Know-how und Erfahrung älterer Arbeitnehmer länger nutzbar<br />

n fördert Kreativität und Innovationsfreude<br />

n senkt den Konkurrenzdruck und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

n sorgt für hohe Sympathiewerte und ein gutes Image<br />

n sensibilisiert Entscheider für das Thema „gesundes“ Führen<br />

Planung und Umsetzung bis hin zur Auswertung. BGM setzt<br />

auf Verbindlichkeit, auf feste Spielregeln im Unternehmen,<br />

auf Nachhaltigkeit, Messbarkeit und Nachprüfbarkeit. Kurzum:<br />

auf ein System. Da<strong>mit</strong> aus Beliebigkeit etwas Verlässliches<br />

wird, das <strong>mit</strong> dem nötigen Ernst und der nötigen Konsequenz<br />

betrieben wird. Denn Gesundheit ist kein Selbstgänger. Gerade<br />

in Zeiten rasant ansteigender psychischer Erkrankungen<br />

(vergl. „Hätten Sie‘s gewusst ?” auf Seite 11), die ihre Ursache<br />

in Faktoren wie Stress, hoher Arbeitsbelastung oder Termindruck<br />

haben.<br />

Das Heft in die Hand nehmen – aktiv werden!<br />

Noch muss konstatiert werden, dass es beim Thema <strong>Firmengesundheit</strong><br />

oft noch an Bewusstsein für dieses wichtige Thema<br />

fehlt, an Know-how und Erfahrung, an Vorbildern, denen<br />

nachzueifern sich lohnt. An Machern, die beim Thema Gesundheit<br />

genauso viel Führungsstärke und Durchsetzungsvermögen<br />

an den Tag legen wie im Unternehmeralltag sonst auch. Die<br />

das Heft in die Hand nehmen, andere im Unternehmen für gesunde<br />

Unternehmensziele motivieren und begeistern können.<br />

Die HAWARD Gesundheitsinitiative freut sich über Zuwachs,<br />

denn es ist höchste Zeit, Nägel <strong>mit</strong> Köpfen zu machen!


langfristig/<br />

nachhaltig<br />

kurzfristig/<br />

un<strong>mit</strong>telbar<br />

Das Firmenangebot Gesundheit der BARMER <strong>GEK</strong><br />

Ziele: n gesunde Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter<br />

n weniger AU-Tage – weniger Kosten<br />

n gesunde Strukturen/Unternehmenskultur<br />

BGM<br />

Prävention<br />

Firmenfitness<br />

BARMER <strong>GEK</strong>:<br />

Starker Gesundheitspartner für Unternehmen<br />

Übrigens: Als größte Krankenkasse Deutschlands setzt die BARMER <strong>GEK</strong><br />

wichtige Impulse rund um Prävention und Gesundheitsvorsorge für<br />

Unternehmen. Bundesweit werden jährlich ca. 1.000 Unternehmen<br />

unterschiedlicher Größenordnung betreut. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit<br />

stehen eine nachhaltig gesundheitsorientierte Unternehmenskultur,<br />

motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, geringe<br />

Fehlzeiten und Lohnausfallkosten. Das Leistungsangebot reicht dabei<br />

von kreativen Firmenfitness-Ideen bis hin zum systematischen Aufbau<br />

eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Mit dem „Firmenkundenmonitor<br />

Gesundheit“ werden Unternehmen nach Abschluss<br />

der Maßnahmen zu Wirksamkeit<br />

und Prozessqualität der<br />

Angebote befragt. So wird das<br />

BARMER <strong>GEK</strong> Angebot permanent<br />

<strong>mit</strong> dem Bedarf und den<br />

Bedürfnissen von Unternehmen<br />

abgeglichen.<br />

Sie wollen mehr wissen ?<br />

Unsere BGM-Expertinnen und<br />

-experten stehen Ihnen selbstverständlich<br />

gerne <strong>mit</strong> Rat und<br />

Tat zur Seite ! Weitere ausführliche<br />

Infos zum Angebot der<br />

BARMER <strong>GEK</strong> finden Sie außerdem<br />

im Internet unter:<br />

www.barmer-gek.de/501129.<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 13<br />

systematische Entwicklung<br />

firmeninterner Strukturen und Prozesse<br />

Ziele: gesunde Arbeitsbedingungen, gesundheitskompetente<br />

Führungskräfte/Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, gesunde Unternehmenskultur<br />

qualitätsgesicherte Angebote<br />

im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

(z. B. Rückenschule, Kantinencheck,<br />

Stressbewältigungs-Management)<br />

Gesundheitstage, Vortragsveranstaltungen,<br />

Schnupper angebote rund um Bewegung,<br />

Ernährung, Entspannung; Gesundheits-Checks<br />

Weitere Informationen<br />

n Über www.barmer-gek.de/501387 stoßen Sie auf<br />

die HAWARD Homepage. Dort finden Sie alle Infos<br />

zum HAWARD selbst (Philosophie, Partner, Teilnahmemodalitäten,<br />

Anmeldeunterlagen inklusive HAWARD<br />

Beitrittserklärung etc.), den BGM-Selbsttest, aktuelle<br />

Studien, Best-practice-Beispiele und natürlich auch<br />

die TÜV NORD-Zertifizierungskriterien.<br />

n Wichtig für Abonnenten des Wirtschaftsmagazins<br />

„Impulse“: Die Mai-Ausgabe von „Impulse“ wartet<br />

<strong>mit</strong> einem speziellen, ca. 20 Seiten starken HAWARD<br />

Magazin (als Heft im Heft) auf. Als BARMER <strong>GEK</strong><br />

Firmenpartner können Sie dieses HAWARD Sonderheft<br />

auch kostenlos über Ihre<br />

BARMER <strong>GEK</strong> Geschäftsstelle,<br />

beziehungsweise über Ihre<br />

BARMER <strong>GEK</strong> Ansprechpartner<br />

vor Ort bekommen.<br />

n Auch über die BARMER <strong>GEK</strong><br />

vor Ort erhältlich ist der neue<br />

HAWARD Flyer „Ausgezeichnet<br />

gesund“, der einen besonders<br />

schnellen Überlick über<br />

alles Wesentliche rund um den<br />

HAWARD gibt.


12 > NAHDR A N 1.11 > MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT<br />

Schnell informiert > Neues aus dem Melde- und Beitragswesen<br />

DEÜV Meldungen<br />

Neue Version des Datenbausteins „DBUV“ ab 1. Juni 2011<br />

Bereits seit 1. Januar 2010 kommt der Datenbaustein „DBUV“<br />

für die Unfallversicherungsdaten zum Einsatz, wenn Arbeitgeber<br />

für ihre Beschäftigten die DEÜV-Entgeltmeldungen abgeben. Zu<br />

100 Prozent hat dieser Datenbaustein den Praxis-Härtetest<br />

jedoch nicht bestanden. So lässt er bestimmte Sonderkonstellationen<br />

nicht zu, wie zum Beispiel die Meldung, dass gar keine<br />

Unfallversicherungspflicht besteht.<br />

Für Abhilfe wird hier in Kürze eine neue Version des Datenbausteins<br />

„DBUV“ sorgen, der sozusagen auf alle Eventualitäten<br />

vorbereitet ist. Schon ab 1. Juni 2011 müssen die Unternehmen<br />

diesen neuen Datenbaustein verbindlich nutzen, wenn<br />

sie ihre DEÜV-Meldungen über<strong>mit</strong>teln. Ergänzend dazu dürfen<br />

sie dabei nicht vergessen, im „Datensatz Meldung (DSME)“ die<br />

Versionsnummer „02“ anzugeben.<br />

Wie ist bei den oben genannten Sonderkonstellationen nun<br />

künftig zu verfahren?<br />

Das ist eigentlich ganz einfach, denn in solchen Fällen ist<br />

grundsätzlich nur noch das neue Feld „UV-Grund“ auszufüllen.<br />

Weitere Eingaben (zum Beispiel zur Gefahrtarifstelle oder zum<br />

unfallversicherungspflichtigen Arbeitsentgelt) sind – je nach<br />

Konstellation – hingegen nicht mehr erforderlich. Generell bleibt<br />

Maschinelles AAG-Verfahren<br />

Achtung Datenschutz !<br />

NAHDRAN hat bereits darüber infomiert: Seit 1. Januar 2011<br />

dürfen die Arbeitgeber ihre Erstattungsanträge für Aufwendungen<br />

bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (U1) und für<br />

Mutterschaftsleistungen (U2) gemäß Aufwendungsausgleichgesetz<br />

(AAG) nur noch maschinell an ihre Krankenkasse über<strong>mit</strong>teln.<br />

Und zwar per gesicherter und verschlüsselter Datenfernübertragung<br />

und ausschließlich <strong>mit</strong> Hilfe systemgeprüfter<br />

Programme oder systemunterstützter maschineller Ausfüllhilfen.<br />

Ein unbürokratischer und schneller Übertragungsweg,<br />

der sich in der Praxis bereits tausendfach bewährt hat. Allerdings<br />

sollten die Arbeitgeber, wenn sie in der von ihnen verwendeten<br />

Software die Erfassungsmaske für den Erstattungsantrag<br />

aufrufen, in das Feld „Verwendungszweck“ nichts eintragen,<br />

was dem Empfänger Einblicke in Firmen-Interna gewährt, etwa<br />

was die Arbeitsunfähigkeitszeiten einzelner Mitarbeiter betrifft.<br />

Solche personenbezogenen Angaben fallen unter das<br />

Sozialgeheimnis. Das heißt: Die bei der BARMER <strong>GEK</strong> oder einer<br />

anderen Krankenkasse versicherten Beschäftigten haben gemäß<br />

Sozialgesetzbuch (§ 35 Abs. 1 SGB I) ein Recht darauf,<br />

dass ihre Sozialdaten vertraulich behandelt und nicht an Unbefugte<br />

weitergegeben werden. Deshalb lautet die Bitte der<br />

BARMER <strong>GEK</strong> an ihre Firmenpartner auch, im Eingabefeld<br />

„Verwendungszweck“ keine personenbezogenen, sondern nur<br />

neutrale Angaben zu machen. Das können beispielsweise firmeninterne<br />

Ordnungsmerkmale wie etwa Aktenzeichen sein<br />

es übrigens dabei, dass der Arbeitgeber für die bekannten Personengruppen<br />

(zum Beispiel „108“, „111“ oder „143“) und<br />

Meldegründe (zum Beispiel „56“ „70“ oder „72“) auch weiterhin<br />

keinen Datenbaustein „DBUV“ abgeben muss.<br />

Gibt es eine Übergangsfrist? Ja! Für den Zeitraum 1. Juni bis<br />

31. Juli 2011 nehmen die Datenannahmestellen noch DEÜV-Meldungen<br />

<strong>mit</strong> „alten“ Unfallversicherungsdaten an und wandeln<br />

diese in die neue Version um. Ab 1. August 2011 ist da<strong>mit</strong> aber<br />

definitiv Schluss. Dann werden solche Meldungen ausnahmslos<br />

abgewiesen.<br />

Wer gibt Auskunft, wenn noch Fragen auftreten? Anfragen<br />

zum neuen Datenbaustein „DBUV“ beantworten zum<br />

einen die Produzenten der Entgeltabrechnungs-Software. Sie<br />

wurden frühzeitig in die Entwicklung eingebunden und haben<br />

entsprechende Konvertierungsempfehlungen erhalten.<br />

Zum anderen können aber auch die zuständigen Unfallversicherungsträger<br />

den Unternehmen weiterhelfen, wenn noch<br />

etwas unklar ist.<br />

Weitere Informationen<br />

und Fallbeispiele unter www.barmer-gek.de/500033<br />

– allerdings nicht die Versichertennummer der Krankenkasse,<br />

Rentenversicherungsnummer oder Namensbestandteile. Das verwendete<br />

Aktenzeichen findet sich dann natürlich auch als Erläuterung<br />

auf dem Kontoauszug wieder, da<strong>mit</strong> das Unternehmen<br />

die ihm von der BARMER <strong>GEK</strong> zurückgezahlten Erstattungsbeträge<br />

entsprechend zuordnen kann. Optional können die<br />

Unternehmen das Feld „Verwendungszweck“ aber auch freilassen.<br />

Dann kümmert sich die BARMER <strong>GEK</strong> automatisch um eine<br />

den Datenschutzbestimmungen entsprechende Erläuterung auf<br />

dem Kontoauszug. In diesen Fällen wird der Erstattungszeitraum<br />

angegeben. Unabhängig davon bekommen die Unternehmen<br />

von der BARMER <strong>GEK</strong> wie gewohnt eine schriftliche Mitteilung<br />

darüber, welche Beträge ihnen erstattet werden.<br />

Weitere Informationen<br />

www.barmer-gek.de/501074


DEÜV-Meldeverfahren<br />

Neuer Tätigkeitsschlüssel<br />

Ob zu Beginn einer Beschäftigung oder bei Beendigung eines<br />

Arbeitsverhältnisses: Arbeitgeber müssen für ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter regelmäßig und zu den verschiedensten<br />

Anlässen Meldungen zur Sozialversicherung abgeben. In diesen<br />

Meldungen stets enthalten ist der so genannte Tätigkeitsschlüssel:<br />

eine fünfstellige Zahl, die präzise Auskunft gibt über<br />

die vom einzelnen Arbeitnehmer aktuell ausgeübte Tätigkeit im<br />

Betrieb, seine Stellung im Beruf sowie seine Ausbildung.<br />

Millionen dieser Daten fließen seit nunmehr 35 Jahren in<br />

die Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA)<br />

ein. Dieses Zahlenwerk dient Politik und Wirtschaft als wichtige<br />

Entscheidungsgrundlage, weil es die aktuelle Lage und<br />

jüngsten Entwicklungen sowie Trends auf dem Arbeitsmarkt<br />

verlässlich abbildet, aufgesplittet nach Berufen, Wirtschaftszweigen<br />

und Regionen.<br />

Mittlerweile entspricht das offizielle Schlüsselverzeichnis<br />

der BA allerdings nicht mehr den aktuellen Erfordernissen. Zu<br />

sehr hat sich der Arbeitsmarkt gewandelt. Deshalb wurde der<br />

Tätigkeitsschlüssel, der über Jahrzehnte hinweg nahezu unverändert<br />

geblieben ist, angepasst.<br />

Der neue „Schlüssel“ wird künftig nicht mehr fünf-, sondern<br />

neunstellig sein (Aufbau siehe unten) und ab 1. Dezember 2011<br />

Aufbau des Tätigkeitsschlüssels 2011*<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Ausgeübte Tätigkeit im Betrieb<br />

höchster allgemeinbildender Schulabschluss<br />

höchster beruflicher Ausbildungsabschluss<br />

Arbeitnehmerüberlassung<br />

(Zeitarbeitsverhältnis)<br />

Vertragsform (Befristung und Arbeitszeit)<br />

* für Anmeldungen <strong>mit</strong> einem Meldezeitraum ab 1. Dezember 2011<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 15<br />

im Meldeverfahren zur Sozialversicherung zur Anwendung<br />

kommen. Das bedeutet: Anmeldungen <strong>mit</strong> einem Meldezeitraum<br />

ab 1. Dezember 2011, Entgeltmeldungen <strong>mit</strong> Beschäftigungszeiträumen,<br />

die nach dem 30. November 2011 enden<br />

sowie Jahresmeldungen für das Jahr 2011 sind <strong>mit</strong> dem neuen<br />

Tätigkeitsschlüssel zu über<strong>mit</strong>teln. Für Meldungen, die Meldezeiträume<br />

bis zum 30. November 2011 umfassen, sind hingegen<br />

die bisherigen fünfstelligen Schlüssel zu verwenden.<br />

Noch ein Tipp ! Auf der Homepage der Bundesagentur für<br />

Arbeit hilft ein Online-Programm den Arbeitgebern beziehungsweise<br />

ihren Personalbüros dabei, die neuen Tätigkeitsschlüssel<br />

für ihre Beschäftigten zu er<strong>mit</strong>teln. So gelingt<br />

Ihnen der Umstieg auf das neue Schlüsselverzeichnis beziehungsweise<br />

die Anpassung Ihrer Personaldaten in der<br />

von Ihnen benutzten Software problemlos.<br />

Apropos Software! Die Hersteller zertifizierter Entgeltabrechnungsprogramme<br />

versorgen die Unternehmen bereits seit Jahresbeginn<br />

<strong>mit</strong> Updates (also <strong>mit</strong> den nötigen Erweiterungen für<br />

den neuen Tätigkeitsschlüssel). So dürfte vor dem Starttermin<br />

1. Dezember 2011 noch ausreichend Gelegenheit sein, den ein<br />

oder anderen Probelauf durchzuführen. Bei Fragen wenden Sie<br />

sich bitte an Ihren Software-Lieferanten.<br />

Weitere Informationen<br />

www.barmer-gek.de/500950<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

Betriebsnummern-Service der Bundesagentur für Arbeit unter:<br />

Tel. 0180-166 44 66 (Festnetz 3,9 ct/min; Mobilfunk max. 42 ct/min)<br />

E-Mail: betriebsnummernservice@arbeitsagentur.de


16 > NAHDR A N 1.11 > MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT<br />

Arbeitnehmerüberlassung auf dem Prüfstand<br />

Gleicher Lohn für gleiche<br />

2002 befasste sich die rot-grüne Bundesregierung<br />

<strong>mit</strong> dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. Schon<br />

damals wurde geregelt, dass Leiharbeitnehmer<br />

einen Anspruch auf gleiche Behandlung („Equal<br />

Treatment“) und Bezahlung („Equal Pay“) wie das<br />

Stammpersonal haben. Allerdings eröffnete der<br />

Gesetzgeber nichttarifgebundenen Arbeitsvertragsparteien<br />

die Möglichkeit, von diesen Grundsätzen<br />

abzuweichen. Mit Folgen, wie Arbeitsrechts-Experte<br />

Thomas Goerke zu berichten weiß.<br />

Infolge dieser Regelung wurden Branchentarifverträge <strong>mit</strong><br />

Gewerkschaften abgeschlossen, die dem Deutschen Gewerkschaftsbund<br />

(DGB) nicht angeschlossen sind. Was in der Folge<br />

wiederum zu einer Vielzahl von gerichtlichen Auseinandersetzungen<br />

über die zulässige Höhe der Entgeltforderungen<br />

von Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern führte. So urteilte<br />

das Bundesarbeitsgericht (BAG) am 14. Dezember 2010<br />

(Az.: 1 ABR 19/10), dass die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften<br />

für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen<br />

(CGZP) im eigenem Namen eigentlich gar keine Tarifverträge<br />

hätte abschließen dürfen. Dazu habe es ihr an der dafür erforderlichen<br />

Tariffähigkeit gefehlt. In der Konsequenz erklärte<br />

das BAG die <strong>mit</strong> der CGZP geschlossenen Tarifverträge für<br />

nichtig. Was wiederum heißt: Beschäftigte, für die bisher


Arbeit ?<br />

CGZP-Tarifverträge galten, können womöglich Lohnnachforderungen<br />

geltend machen, so sie denn niedriger vergütet wurden<br />

als das Stammpersonal.<br />

Folgen noch nicht absehbar<br />

Noch ist allerdings nicht klar, wie sich der BAG-Richterspruch auf<br />

die Praxis auswirken wird. Zwar lag die schriftliche Urteilsbegründung<br />

kurz vor NAHDRAN-Redaktionsschluss schon vor. Eine genauere<br />

Analyse stand da aber noch aus. Deshalb ist auch noch<br />

Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />

Gesetzgeber plant Änderungen*<br />

n Festschreibung einer absoluten Lohnuntergrenze für die<br />

Zeitarbeit im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). Ungelernte<br />

Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer haben<br />

demnach ab 1. Mai 2011 Anspruch auf einen Lohn von mindestens<br />

7,60 Euro (West) und 6.65 Euro (Ost).<br />

n Die Tarifparteien sollen künftig „einvernehmlich und frei”<br />

darüber entscheiden können, ob sie von dem in der Zeitarbeitsbranche<br />

bereits jetzt geltenden „Equal Pay”-Grundsatz<br />

abweichen wollen.<br />

n Einführung einer Günstigkeitsklausel: Liegt in einem Entleihbetrieb<br />

die Equal-Pay-Marke unter der festzulegenden<br />

Lohnuntergrenze in der Leih- und Zeitarbeit, so soll für die<br />

Entlohnung des Leiharbeitnehmers künftig der Mindestlohn<br />

in der Leiharbeit maßgeblich sein.<br />

n Eine „Drehtürklausel“ im AÜG soll künftig verhindern, dass<br />

Stammbeschäftigte entlassen und kurz darauf von ihrem<br />

Ex-Arbeitgeber als Zeitarbeitskräfte zu schlechteren Konditionen<br />

wieder eingestellt werden.<br />

n Die Europäische Richtlinie über Leiharbeit (2008/104/EG)<br />

wird nationales Recht: Die Erlaubnispflicht der Arbeitnehmerüberlassung<br />

knüpft nicht mehr an die Gewerbsmäßigkeit an.<br />

Erfasst sind künftig alle Unternehmen, die Arbeitnehmerüberlassung<br />

im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit<br />

betreiben. Zugleich wird ein Ausnahmetatbestand für die nur<br />

gelegentliche Arbeitnehmerüberlassung geschaffen.<br />

n Zeitarbeitskräfte müssen von ihren Entleiher künftig über<br />

freie Stellen informiert werden. Überdies muss ihnen das Entleihunternehmen<br />

den Zugang zu Gemeinschaftsdiensten und<br />

Einrichtungen (Betriebskindergarten, Kantine...) ermöglichen.<br />

* Das geänderte Arbeitnehmerüberlassungsgesetz hatte zum NAHDRAN-<br />

Redaktionsschluss Anfang März 2011 noch nicht alle parlamentarischen<br />

Hürden genommen.<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 17<br />

völlig offen, ob – und wenn ja, in welchem Umfang – auf die<br />

betroffenen Firmen überhaupt Nachzahlungsforderungen<br />

zukommen. Was dann übrigens auch für nicht abgeführte<br />

Sozialversicherungsbeiträge gelten würde. Forderungen,<br />

für die dann primär allerdings jene Unternehmen geradestehen<br />

müssten, die Arbeitskräfte „verliehen“ haben und<br />

nur ersatzweise jene Arbeitgeber, die sich Kräfte „ausgeliehen“<br />

haben.<br />

BMAS ermuntert und ermahnt zugleich<br />

Mal angenommen, aus dem Konjunktiv würde ein Indikativ<br />

und aus dem BAG-Urteil resultierten für die Vergangenheit<br />

Ansprüche der Beschäftigten auf Arbeitsentgelt und Ansprüche<br />

der Sozialversicherungsträger auf Beiträge: Für<br />

diesen Fall hat das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung<br />

(BMAS) jene Zeitarbeitsunternehmen, die diese<br />

Nachforderungen in ihrer Existenz bedrohen könnten, schon<br />

mal vorsorglich auf diverse rechtliche Möglichkeiten hingewiesen,<br />

die sie vor einer Insolvenz schützen können. Sollten<br />

sie allerdings gesetzliche Vergünstigungen wie Stundung<br />

oder Ratenzahlung in Anspruch nehmen wollen, müssten<br />

sie zuvor die dafür notwendigen Nachweise zu ihrer wirtschaftlichen<br />

Lage erbringen. Zugleich machte das BMAS<br />

deutlich, dass es sich bei noch in Frage stehenden Sozialversicherungsbeiträgen<br />

um Schulden der Unternehmen<br />

gegenüber der Solidargemeinschaft handele, die natürlich<br />

beglichen werden müssten. Es bleibt also spannend ! Die<br />

BARMER <strong>GEK</strong> hält Sie auf dem Laufenden.<br />

Weitere Informationen<br />

www.bmas.de (Suchbegriff „AÜG”)<br />

BARMER <strong>GEK</strong> Experten vor Ort<br />

Zur Person<br />

Thomas Goerke (56) – Gründer der Kanzlei „Goerke & Kollegen”<br />

<strong>mit</strong> Sitz in Darmstadt – ist spezialisiert auf Arbeits- und Wirtschaftsrecht<br />

und berät seit 1994<br />

vornehmlich Arbeitgeber und<br />

Führungskräfte. 2004 nahm ihn<br />

das Magazin FOCUS in eine Liste<br />

von 150 empfohlenen Anwälten<br />

für Arbeitsrecht auf. Die Kanzlei<br />

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18 > NAHDR A N 1.11 > MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT<br />

Personal-Recruiting<br />

Von Austern und Perlentauchern<br />

Wenn Unternehmen interessante Stellen ausschreiben, ist die Resonanz darauf meist sehr groß. Um so<br />

zügiger wird nach einheitlich festgelegten Kriterien gesiebt. Die Gefahr dabei: Manch vielversprechende<br />

Bewerbung wird nicht aufmerksam genug studiert und landet unnötig schnell wieder im Postausgang.<br />

Kostbare „Perlen“ bleiben so unentdeckt. Entscheider sollten Perlentaucher sein, meint Diplom-Psychologin<br />

Corinna Kainz.<br />

Gerade erst war die Personalchefin eines <strong>mit</strong>telständischen<br />

Unternehmens bei einer Personalfachmesse auf „Tuchfühlung“<br />

zu einem potenziellen Kandidaten gegangen. Schien er ihr als<br />

überaus fachkundiger und eloquenter Gesprächspartner doch<br />

die Idealbesetzung für eine gerade vakante Stelle in der Firma<br />

zu sein. Doch dann eröffnete ihr die Wunschbesetzung plötzlich,<br />

sich bereits bei ihr beworben, seinerzeit aber einen „Korb“<br />

bekommen zu haben. Längst war der verschmähte Bewerber<br />

bei der Konkurrenz gelandet. Peinlich und schade zugleich !<br />

Ein Musterbeispiel dafür, wie interessante Bewerbungen<br />

einfach so durchrutschen können, obwohl der Bewerber oder<br />

die Bewerberin gut in die Firma hineingepasst hätten. Warum<br />

passiert so etwas ? Warum landet so manche Bewerbungsmappe<br />

schnell wieder im Postausgang, obwohl eine intensivere<br />

Beschäftigung <strong>mit</strong> ihr durchaus lohnend gewesen wäre ? Warum<br />

bleibt so manch wertvolle Perle unentdeckt ?<br />

Gefährliche Automatismen<br />

Viele Bewerber-Ausleseverfahren laufen nach bestimmten Automatismen<br />

ab. „Kollege“ Computer oder unerfahrene Hilfskräfte<br />

gleichen das in aller Regel auf einheitlichen Auswahlkriterien<br />

basierende Anforderungsprofil <strong>mit</strong> dem Bewerberprofil ab. So<br />

wird zügig aussortiert. Mitunter zu schnell!<br />

Tipp: Auch wenn es Zeit kostet und Ressourcen bindet:<br />

Bewerbersichtung und -auslese sollten ausschließlich in den<br />

Händen erfahrener Führungskräfte und Fachleute liegen ! Nur<br />

sie verfügen über die nötige Erfahrung, die Spreu vom Weizen<br />

zu trennen.<br />

Von den Angelsachsen lernen<br />

In den Köpfen der Entscheider laufen <strong>mit</strong>unter ähnlich gefährliche<br />

Automatismen ab. Schnell kommt Routine ins Spiel, läuft<br />

das Auswahlverfahren nur noch nach formalen Kriterien ab.<br />

Auch wenn man berücksichtigen muss, dass die Personaler oft<br />

selbst <strong>mit</strong> Maximal-Forderungen ihrer Fachbereiche konfrontiert<br />

werden, die personelle Verstärkung angefordert haben:<br />

Sie fixieren sich dennoch zu sehr auf Zeugnisse, Bescheinigungen<br />

oder Fortbildungsnachweise. Mit denen kann der Kandidat<br />

zwar formal nachweisen, dass er zum Beispiel ein bestimmtes<br />

Computerprogramm beherrscht oder eine Zusatzqualifikation<br />

erworben hat, doch Papier ist geduldig ! Ob der Bewerber<br />

dem Unternehmen wirklich helfen kann, steht auf einem ganz<br />

anderen Blatt.<br />

Tipp: Machen Sie es wie die Angelsachsen ! In England<br />

oder den USA interessiert die „Papierform“ der Bewerberinnen<br />

und Bewerber gar nicht mal so sehr. Dort achtet man vielmehr<br />

darauf, welches Wissen und welche Erfahrung die Stellenaspiranten<br />

tatsächlich einbringen können. Sind sie vielseitig,<br />

Neuem gegenüber aufgeschlossen, kommunikativ und teamfähig<br />

? Um so besser !<br />

Die vermeintlichen Exoten<br />

Angenehme Begleiterscheinung dieses angloamerikanischen<br />

Bewerberauslese-Prinzips: Es rücken plötzlich auch Bewerber<br />

in den Fokus, die Brüche in ihrer Vita haben, sich mal eine<br />

Auszeit genommen haben oder branchenfremd sind. Die Erfahrungen<br />

<strong>mit</strong> diesen vermeintlichen „Exoten“ sind durchaus<br />

gut, können sie doch Nachteile häufig sehr gut kompensieren.<br />

So nutzen Berufstätige, die eine Schaffenspause eingelegt<br />

haben, oft die unterschiedlichsten Möglichkeiten, sich trotzdem<br />

fachlich fit zu halten.<br />

Monokultur vermeiden<br />

Abitur, BWL-Studium, Sprach- und Computerkenntnisse: Es sind<br />

meistens harte Musskriterien, die darüber entscheiden, ob die<br />

Bewerberin oder der Bewerber die erste Einstellungshürde<br />

nehmen kann oder nicht. Die Wissenschaft betrachtet dieses<br />

Auslese-Prinzip <strong>mit</strong> Skepsis: Es könnte letztlich in einer betrieblichen<br />

Monokultur münden, lautet die Warnung. Die Bewerber,<br />

die letztlich den Zuschlag erhielten, seien sich von ihrer Persönlichkeit<br />

und ihrem beruflichen Werdegang her einfach zu<br />

ähnlich. Sie harmonierten zwar prächtig <strong>mit</strong>einander, wiesen im<br />

Team <strong>mit</strong>unter aber eine geringere Problemlösungskompetenz<br />

auf, seien weniger kreativ und innovativ.<br />

Tipp: Da<strong>mit</strong> die firmeneigenen Ausschlusskriterien nicht<br />

zum „Eigentor“ werden, empfiehlt es sich, ein paar Sicherheiten


in das Auswahlverfahren einzubauen. Von harten Ausschlusskriterien sollte es<br />

weder zu viele geben, noch sollten sie zu dogmatisch angewendet werden.<br />

Was hingegen eine Negativauswahl (also die Entscheidung gegen einen Bewerber)<br />

anbetrifft: Sie sollte immer inhaltlich begründet werden und sich ausschließlich<br />

auf das Stellen- beziehungsweise Anforderungsprofil beziehen.<br />

Abläufe kritisch hinterfragen<br />

Die Beispiele zeigen: Es lohnt sich für Unternehmen und Personalverantwortliche,<br />

sowohl die technischen Abläufe als auch die individuellen Herangehensweisen<br />

bei der Bewerbersichtung und -auswahl kritisch zu hinterfragen.<br />

Denn letztlich sind Personaler wie Perlentaucher: stets auf der Suche nach<br />

dem besonders Wertvollen und Kostbaren !<br />

Tipps für Perlensucher<br />

n Überlassen Sie die Bewerbersichtung und -auslese nicht dem<br />

Computer oder weniger erfahrenen Kollegen !<br />

n Lassen Sie sich von amtlich beglaubigten Dokumenten<br />

(Zeugnissen etc.) nicht zu sehr beeindrucken.<br />

n Achten Sie mehr auf Wissen, Erfahrung und Teamfähigkeit der<br />

Kandidatinnen und Kandidaten !<br />

n Arbeiten Sie bei der Bewerberauslese nicht <strong>mit</strong> zu vielen Ausschlusskriterien.<br />

n Geben Sie „Außenseitern“ eine Chance !<br />

MENSCH. ARBEIT. GESUNDHEIT < NAHDR A N 1.11 < 19<br />

Perlentaucher…<br />

...umwickelten ihren rechten Fuß <strong>mit</strong> einem Seil, an<br />

dessen anderem Ende ein Stein befestigt war. So<br />

ließen sie sich rücklings über die Boots-Reling ins<br />

Wasser fallen und sackten schnell auf den Meeresgrund.<br />

Dann schaufelten die Perlentaucher, die für<br />

mehrere Minuten die Luft anhalten konnten, <strong>mit</strong><br />

ihren Händen hastig so viele Austern wie möglich<br />

in einen vor ihrem Bauch baumelnden Netz-Köcher.<br />

Wurde der Sauerstoff knapp, ruckten sie an einem<br />

Seil und ließen sich nach oben ziehen.<br />

Zur Person<br />

Corinna T. Kainz<br />

( Jahrgang 1972 )<br />

coacht Bewerberinnen<br />

und Bewerber,<br />

die auf Stellensuche<br />

sind und<br />

berät Unternehmen,<br />

die sich personell<br />

verstärken<br />

wollen. Ähnlich einerMode-Schneiderin<br />

sorgt die Diplom-Psychologin<br />

für den „perfect fit”. Also dafür,<br />

dass alles perfekt sitzt und passt. Zu ihrer Klientel<br />

zählen sowohl frischgebackene Schul- oder Hochschulabgänger<br />

wie auch berufserfahrene Personaler.<br />

Kontakt: www.coachlogic.de<br />

Buchtipps<br />

„Die Perfektionierer: Warum der Optimierungswahn uns<br />

schadet – und wer wirklich davon profitiert”<br />

Klaus Werle, Campus Verlag 2010,<br />

ISBN 978-3593390932, 19,90 Euro<br />

„Personalauswahl: Anforderungsprofil, Bewerbersuche,<br />

Vorauswahl und Vorstellungsgespräch”<br />

Arnulf Weuster, Gabler Verlag 2008,<br />

ISBN 978-3834908216, 39,90 Euro


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